List view for cases

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    "content": "<div id=\"dokument\" class=\"documentscroll\">\n<a name=\"focuspoint\"><!--BeginnDoc--></a><div id=\"bsentscheidung\"><div>\n<h4 class=\"doc\">Tenor</h4>\n<div><div>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>Der Antrag auf Anordnung der aufschiebenden Wirkung der Klage des Antragstellers (3 A 195/18) gegen den Bescheid des Bundesamtes f&#252;r Migration und Fl&#252;chtlinge vom 21. September 2018 wird abgelehnt.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>Der Antragsteller tr&#228;gt die au&#223;ergerichtlichen Kosten des Verfahrens.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>Gerichtskosten werden nicht erhoben.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n</div></div>\n<h4 class=\"doc\">Gr&#252;nde</h4>\n<div><div>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>I.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_1\">1</a></dt>\n<dd><p>Der Antragsteller begehrt einstweiligen Rechtsschutz gegen die Androhung seiner Abschiebung nach Afghanistan.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_2\">2</a></dt>\n<dd><p>Der Antragsteller ist nach seinen Angaben afghanischer Staatsangeh&#246;riger. Nach seinen Angaben sei der Antragsteller am D. geboren. Der Antragsteller stellte am 20.03.2017 bei dem Bundesamt f&#252;r Migration und Fl&#252;chtlinge, vertreten durch seinen Vormund, einen Asylantrag.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_3\">3</a></dt>\n<dd><p>Im Asylverfahren wurde der Antragsteller als Minderj&#228;hriger behandelt. Bei seiner Anh&#246;rung vor dem Bundesamt f&#252;r Migration und Fl&#252;chtlinge am 8.05.2017 gab er an, bereits am 16.12.2015 in Norwegen einen Asylantrag gestellt zu haben. Er habe sich ungef&#228;hr ein Jahr lang in Norwegen aufgehalten. Sein Rechtsanwalt habe ihn seinerzeit angerufen und ihm mitgeteilt, dass er abgelehnt worden sei. Direkt nach seiner Ablehnung sei der Antragsteller am 1.12.2016 in Deutschland eingereist. In Afghanistan w&#252;rden noch sein Vater, seine Mutter und drei Schwestern sowie ferner die Familie seines Onkels als auch die Familie seiner Tante leben. In Afghanistan sei der Antragsteller bis zur achten Klasse in die Schule gegangen und habe nebenbei als N&#228;her sowie in einem Laden, in dem S&#252;&#223;igkeiten verkauft worden seien, gearbeitet. Der Vater des Antragstellers sei Inhaber des Ladens gewesen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_4\">4</a></dt>\n<dd><p>Fluchtgrund sei gewesen, dass der Antragsteller im Herbst 2015 zu Beginn der achten Klasse in der Schule ein M&#228;dchen kennengelernt und sich in sie verliebt habe. Zu diesem Zeitpunkt seien der Antragsteller und das M&#228;dchen 15 Jahre alt gewesen. Dieses M&#228;dchen sei bereits dem Sohn seiner Tante versprochen gewesen, welchen sie aber nicht habe heiraten wollen. Der Antragsteller und seine Freundin h&#228;tten besprochen, dass sie in den Ferien zusammen fliehen wollten. Dies h&#228;tten sie auch getan und seien gemeinsam mittags nach der Schule geflohen. An diesem Tag h&#228;tten sie dann auch miteinander geschlafen. Nachdem sie zusammen gewesen seien, seien beide noch am selben Tag abends wieder nach Hause zur&#252;ckgekehrt. Der Antragsteller sei in den Laden seines Vaters, in welchem er gearbeitet habe, gegangen und seine Freundin nach Hause. Diese habe ihrem Vater und ihrem Bruder gegen&#252;ber auf die Frage, wo sie gewesen sei, erkl&#228;rt, dass sie mit dem Antragsteller zusammen gewesen sei. Sie w&#252;rde nicht mit dem Sohn ihrer Tante verheiratet werden wollen sondern wolle mit dem Antragsteller zusammen sein. Der Bruder und der Vater h&#228;tten sodann den Antragsteller aufsuchen wollen. Seine Freundin habe ihn dann per SMS vorgewarnt, dass ihr Vater und ihr Bruder ihn suchen w&#252;rden, um ihn zu t&#246;ten.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_5\">5</a></dt>\n<dd><p>Als der Antragsteller abends den Laden habe verlassen wollen, h&#228;tten der Bruder des M&#228;dchens und ein weiterer Mann den Antragsteller auf dem Weg nach Hause abgefangen und begonnen, ihn zu verpr&#252;geln. Als sich ein Auto gen&#228;hert habe, h&#228;tten sie vom Antragsteller abgelassen. Diesem Fahrzeug sei ein Bekannter des Antragstellers entstiegen, welcher ihn nach Hause gefahren habe. Der Vater des Antragstellers habe den Antragsteller ins Krankenhaus gefahren und ihn gefragt, woher die Verletzungen stammen w&#252;rden. Er habe seinem Vater von der Beziehung mit dem M&#228;dchen erz&#228;hlt, nicht aber davon, dass er mit ihr geschlafen habe.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_6\">6</a></dt>\n<dd><p>Auf weitere Befragung hat der Antragsteller erkl&#228;rt, die SMS seiner Freundin habe er am n&#228;chsten Morgen erhalten. Diese habe sie vom Handy ihrer Mutter aus geschrieben, da ihr ihr eigenes Handy am Vorabend weggenommen worden sei. Seine Freundin habe ihm mitgeteilt, sie habe ihrer Mutter erz&#228;hlt, dass beide miteinander geschlafen h&#228;tten, diese habe es dann dem Vater und dem Bruder weitererz&#228;hlt. Von den beiden M&#228;nnern zusammengeschlagen worden sei der Antragsteller dann am Abend desselben Tages.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_7\">7</a></dt>\n<dd><p>Sein Vater habe den Antragsteller danach im Haus der Tante des Antragstellers versteckt. In dieser Zeit seien bei dem Vater des Antragstellers vier M&#228;nner erschienen und h&#228;tten erkl&#228;rt, dass sie nach dem Antragsteller suchen w&#252;rden. Wer diese M&#228;nner gewesen seien, wisse der Vater nicht.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_8\">8</a></dt>\n<dd><p>Sein Vater habe dem Antragsteller mitgeteilt, dass diese M&#228;nner ihm nach dem Leben trachten w&#252;rden und ihm geraten, das Land m&#246;glichst schnell zu verlassen. Der Vater habe dann einen Schlepper organisiert, welcher den Antragsteller in den Iran gebracht habe.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_9\">9</a></dt>\n<dd><p>Mit Bescheid vom 30.05.2017 hat das Bundesamt f&#252;r Migration und Fl&#252;chtlinge den Asylantrag des Antragstellers als unzul&#228;ssig abgelehnt und festgestellt, dass Abschiebungsverbote nicht vorliegen w&#252;rden. Hiergegen hat der Antragsteller im Verfahren 3 A 365/17 vor dem Verwaltungsgericht L&#252;neburg Klage erhoben und im Verfahren 3 B 24/17 Antrag auf vorl&#228;ufigen Rechtsschutz gestellt.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_10\">10</a></dt>\n<dd><p>Mit Beschluss vom 14. Juli 2017 hat das Verwaltungsgericht L&#252;neburg in jenem Verfahren die aufschiebende Wirkung der Klage gegen die Abschiebungsandrohung in dem Bescheid vom 30. Mai 2017 angeordnet.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_11\">11</a></dt>\n<dd><p>Mit Gerichtsbescheid vom 19. Januar 3018 hat das Verwaltungsgericht L&#252;neburg den Bescheid des Bundesamtes f&#252;r Migration und Fl&#252;chtlinge vom 30. Mai 2017 im Wesentlichen mit der Begr&#252;ndung aufgehoben, aufgrund der vorliegenden vagen Informationen allein auf Grundlage der Angaben des Kl&#228;gers stehe nicht mit der erforderlichen Sicherheit fest, dass das Asylverfahren des Kl&#228;gers in Norwegen erfolglos abgeschlossen sei. Diese Entscheidung ist rechtskr&#228;ftig geworden.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_12\">12</a></dt>\n<dd><p>In der Folge stellte das Bundesamt f&#252;r Migration und Fl&#252;chtlinge ein Informationsersuchen nach Art. 34 der Verordnung (EU) Nr. 604/2013 an das Land Norwegen. Mit Schriftsatz vom 4. Juli 2018 beantragte die Bevollm&#228;chtigte des Antragstellers Erteilung der Auskunft &#252;ber den Gesamtbestand der zum Verfahren in Norwegen eingeholten Daten.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_13\">13</a></dt>\n<dd><p>Auf das Informationsersuchen des Bundesamtes teilte das norwegische Utlendingsdirektoratet (Norwegian Directorate of Immigration) diesem mit Datum vom 18. Juli 2018 mit, der Antragsteller sei im Rahmen seines am 16.12.2015 gestellten Asylantrages in Norwegen als Minderj&#228;hriger behandelt worden. Eine Altersfeststellung habe ergeben, dass er im September 2016 20 Jahre alt gewesen sei. Die Auskunft des norwegischen Utlendingsdirektoratet vermerkt als Geburtsdatum des Kl&#228;gers den 16.12.1997.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_14\">14</a></dt>\n<dd><p>Ferner hei&#223;t es in der Auskunft, am 25.11.2016 habe der Kl&#228;ger seine Zur&#252;ckweisung erhalten und sei im Dezember 2016 ausgereist. Der Kl&#228;ger habe in Norwegen keinerlei Schutz oder Bleiberecht erhalten. Wegen des weiteren Inhaltes wird auf Bl. 235 des Verwaltungsvorganges verwiesen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_15\">15</a></dt>\n<dd><p>Mit Bescheid vom 5. September 2017, am 14. September 2017 als Einschreiben zur Post gegeben, hat das Bundesamt f&#252;r Migration und Fl&#252;chtlinge die Antr&#228;ge des Kl&#228;gers auf Asyl, Fl&#252;chtlingsschutz und subsidi&#228;ren Schutz erneut als unzul&#228;ssig abgelehnt (Ziffer 1) und wiederum festgestellt, dass Abschiebungsverbote nach &#167;&#160;60 Abs.&#160;5 und 7 Satz&#160;1 des Aufenthaltsgesetzes (AufenthG) nicht vorl&#228;gen (Ziffer 2). Der Antragsteller wurde unter Androhung der Abschiebung nach Afghanistan aufgefordert, die Bundesrepublik Deutschland innerhalb einer Woche nach Bekanntgabe dieser Entscheidung zu verlassen (Ziffer 3). Schlie&#223;lich wurde das gesetzliche Einreise- und Aufenthaltsverbot gem&#228;&#223; &#167;&#160;11 Abs.&#160;1 AufenthG auf 36 Monate ab dem Tag der Abschiebung befristet (Ziffer 4).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_16\">16</a></dt>\n<dd><p>Zur Begr&#252;ndung hat das Bundesamt im Bescheid im Wesentlichen ausgef&#252;hrt, es handele sich bei dem erneuten Asylantrag in der Bundesrepublik Deutschland um einen Zweitantrag im Sinne des &#167;&#160;71a AsylG, da der Antragsteller bereits in Norwegen als einem sicheren Drittstaat gem&#228;&#223; &#167;&#160;26a AsylG ein Asylverfahren erfolglos betrieben habe.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_17\">17</a></dt>\n<dd><p>Gegen diesen Bescheid hat der Antragsteller am 28. September 2018 durch seine Bevollm&#228;chtigte Klage erhoben (3 A 195/18), mit der er beantragt, den Bescheid vom 21. September 2018 aufzuheben sowie ferner, die aufschiebende Wirkung der Klage nach &#167; 80 Abs. 5 VwGO anzuordnen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_18\">18</a></dt>\n<dd><p>Es best&#252;nden bereits Zweifel an der Rechtsstaatlichkeit des in Norwegen gef&#252;hrten Verfahrens des Antragstellers. Zweifelhaft sei insbesondere, ob dieser in Norwegen einen wirksamen Asylantrag gestellt habe, da Zweifel best&#252;nden, dass er im Zeitpunkt seiner Einreise nach Norwegen vollj&#228;hrig gewesen sei. Nach welchen Verfahren eine Altersbestimmung durchgef&#252;hrt worden sei, sei nicht bekannt. Im Zweifel h&#228;tte der Antragsteller als minderj&#228;hrig angesehen werden m&#252;ssen. Durch die Behandlung als Erwachsener seien im norwegischen Asylverfahren wesentliche Verfahrensrechte des Antragstellers verletzt worden.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_19\">19</a></dt>\n<dd><p>Vor Erlass des Bescheides vom 21. September 2018 habe die Antragsgegnerin der Bevollm&#228;chtigten des Antragstellers trotz deren vorheriger Bitte den Inhalt der aus Norwegen erhaltenen Informationen nicht zug&#228;nglich gemacht. Dadurch sei der Anspruch des Antragstellers auf rechtliches Geh&#246;r verletzt.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_20\">20</a></dt>\n<dd><p>Im &#220;brigen habe sich die Sachlage ge&#228;ndert. Der Kl&#228;ger halte sich seit nunmehr drei Jahren im westeurop&#228;ischen Ausland auf. Er sei hier zur Schule gegangen und habe eine Ausbildungsstelle. Der Antragsteller sei bestens integriert und habe einen gro&#223;en internationalen Freundeskreis. Seine Aktivit&#228;ten entspr&#228;chen denen eines deutschen Jugendlichen. Es k&#246;nne deshalb nicht davon ausgegangen werden, dass es ihm in Afghanistan m&#246;glich sein werde, diese Lebensweise derart wieder abzulegen, dass er dort nicht als verwestlicht erkannt und ausgegrenzt w&#252;rde. Eine solche Ausgrenzung gef&#228;hrde den Antragsteller als R&#252;ckkehrer aber unmittelbar. Dar&#252;ber hinaus sei die Familie des Antragstellers nicht in der Lage, diese im Falle seiner R&#252;ckkehr zu unterst&#252;tzen. Wegen der weiteren Einzelheiten des Vortrages wird insoweit auf die Klage- und Antragsschrift vom 28. September 2018 sowie den Schriftsatz vom 23. Oktober 2018 verwiesen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_21\">21</a></dt>\n<dd><p>Der Antragsteller beantragt,</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_22\">22</a></dt>\n<dd><p style=\"margin-left:72pt\">die aufschiebende Wirkung der Klage nach &#167; 80 Abs. 5 VwGO</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_23\">23</a></dt>\n<dd><p style=\"margin-left:72pt\">anzuordnen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_24\">24</a></dt>\n<dd><p>Die Antragsgegnerin beantragt,</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_25\">25</a></dt>\n<dd><p style=\"margin-left:54pt\">den Antrag zur&#252;ckzuweisen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_26\">26</a></dt>\n<dd><p>Wegen der weiteren Einzelheiten des Sach- und Streitstandes wird auf die Gerichtsakten im Verfahren 3 A 365/17 und 3 B 24/17 verwiesen und auf den im vorliegenden Verfahren vorgelegten Verwaltungsvorgang Bezug genommen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>II.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_27\">27</a></dt>\n<dd><p>Der sinngem&#228;&#223; gestellte Antrag, die aufschiebende Wirkung der Klage (3 A 195/18) gegen die Abschiebungsandrohung in Ziffer 3 des Bescheides des Bundesamts vom 21.09.2018 anzuordnen, ist zul&#228;ssig, aber unbegr&#252;ndet.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>1.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_28\">28</a></dt>\n<dd><p>Der Antrag ist zul&#228;ssig. Er ist nach &#167;&#160;80 Abs.&#160;5 VwGO statthaft, da der in der Hauptsache erhobenen Klage nach &#167;&#160;80 Abs.&#160;2 Satz&#160;1 Nr.&#160;3 VwGO i.V.m. &#167;&#160;75 Abs.&#160;1 AsylG keine aufschiebende Wirkung zukommt (&#167;&#160;71a Abs.&#160;4 AsylG i.V.m. &#167;&#160;36 ASylG). Auch die Wochenfrist zur Stellung des Antrags gem&#228;&#223; &#167;&#160;71a Abs.&#160;4 AsylG i.V.m. &#167;&#160;36 Abs.&#160;3 Satz&#160;1 AsylG wurde eingehalten.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>2.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_29\">29</a></dt>\n<dd><p>Der Antrag ist nicht begr&#252;ndet. Die Voraussetzungen f&#252;r die Anordnung der aufschiebenden Wirkung der Klage nach &#167;&#160;80 Abs.&#160;5 VwGO i.V.m. &#167;&#160;36 Abs.&#160;4 AsylG liegen nicht vor.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_30\">30</a></dt>\n<dd><p>Gem&#228;&#223; &#167;&#160;71a Abs.&#160;4 AsylG i.V.m. &#167;&#160;36 Abs.&#160;4 Satz&#160;1 AsylG darf die Aussetzung der Abschiebung im Falle eines Zweitantrags, in dem ein weiteres Asylverfahren nicht durchgef&#252;hrt wird, nur angeordnet werden, wenn ernstliche Zweifel an der Rechtm&#228;&#223;igkeit des angegriffenen Verwaltungsaktes bestehen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_31\">31</a></dt>\n<dd><p>Ernstliche Zweifel in diesem Sinne liegen dann vor, wenn zum Zeitpunkt der gerichtlichen Entscheidung erhebliche Gr&#252;nde daf&#252;r sprechen, dass die Entscheidung des Bundesamts einer rechtlichen Pr&#252;fung wahrscheinlich nicht standh&#228;lt (vgl. BVerfG, Urt. v. 14.5.1996 &#8211; 2 BvR 1516/93 &#8211; juris). \"Angegriffen\" ist dabei im Verfahren des vorl&#228;ufigen Rechtsschutzes die Abschiebungsandrohung; Gegenstand dieses Verfahrens ist allein die Frage, ob die unter Setzung einer Ausreisefrist von einer Woche (&#167;&#167;&#160;71a Abs.&#160;1 und 4, 36 Abs.&#160;1 AsylG) erlassene Abschiebungsandrohung rechtm&#228;&#223;ig ist.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_32\">32</a></dt>\n<dd><p>Dies setzt voraus, dass die Voraussetzungen f&#252;r eine Ablehnung des Asylantrags als unzul&#228;ssig (&#167;&#167;&#160;29 Abs.&#160;1 Nr.&#160;5 Alt. 2, 71a Abs.&#160;1 AsylG) vorliegen, dass der Abschiebung des Asylbewerbers in den in der Abschiebungsandrohung benannten Staat keine Abschiebungsverbote entgegenstehen oder die Abschiebung ungeachtet des Vorliegens der Voraussetzungen des &#167;&#160;60 Abs.&#160;7 Satz&#160;1 AufenthG ausnahmsweise zul&#228;ssig ist (&#167;&#167;&#160;34 Abs.&#160;1 Satz&#160;1 Nr.&#160;3, 31 Abs.&#160;3 Satz&#160;1 AsylG), dass der Ausl&#228;nder keinen Aufenthaltstitel besitzt (&#167;&#160;34 Abs.&#160;1 Satz&#160;1 Nr.&#160;4 AsylG) und dass die Abschiebungsandrohung auch sonst nicht zu beanstanden ist (vgl. VG Minden, B.v. 31. Juli 2017 &#8211; 10 L 109/17.A &#8211; juris Rn. 15). Ma&#223;geblicher Zeitpunkt f&#252;r die Beurteilung der Sach- und Rechtslage ist der Zeitpunkt der Entscheidung des Gerichts, &#167;&#160;77 Abs.&#160;1 Satz&#160;1 2. Alt. AsylG.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_33\">33</a></dt>\n<dd><p>Gemessen daran bestehen im Rahmen der vorzunehmenden summarischen Pr&#252;fung jedenfalls keine ernstlichen Zweifel an der Rechtm&#228;&#223;igkeit der Ablehnung des Asylantrags als unzul&#228;ssig und ebenso wenig an der Verneinung der Voraussetzungen eines zielstaatsbezogenen Abschiebungsverbotes nach &#167;&#160;60 Abs.5 und Abs.&#160;7 AufenthG.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>a)</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_34\">34</a></dt>\n<dd><p>Nach &#167;&#160;71a Abs.&#160;1 AsylG ist dann, wenn ein Ausl&#228;nder nach erfolglosem Abschluss eines Asylverfahrens in einem sicheren Drittstaat (&#167;&#160;26a AsylG), f&#252;r den die Rechtsvorschriften der Europ&#228;ischen Gemeinschaft &#252;ber die Zust&#228;ndigkeit f&#252;r die Durchf&#252;hrung von Asylverfahren gelten oder mit dem die Bundesrepublik Deutschland dar&#252;ber einen v&#246;lkerrechtlichen Vertrag geschlossen hat, im Bundesgebiet einen Asylantrag (Zweitantrag) stellt, ein weiteres Asylverfahren nur durchzuf&#252;hren, wenn die Bundesrepublik Deutschland f&#252;r die Durchf&#252;hrung des Asylverfahrens zust&#228;ndig ist und die Voraussetzungen des &#167;&#160;51 Abs.&#160;1 bis 3 des Verwaltungsverfahrensgesetzes vorliegen. Andernfalls ist der Antrag als unzul&#228;ssig zur&#252;ckzuweisen, &#167;&#160;29 Abs.&#160;1 Nr.&#160;5 AsylG.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>b)</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_35\">35</a></dt>\n<dd><p>Es bestehen keine Anhaltspunkte daf&#252;r, dass die Antragsgegnerin zu Unrecht von einem Zweitantrag i.S.d. &#167;&#160;71a Abs.&#160;1 AsylG ausgegangen ist.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>(aa)</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_36\">36</a></dt>\n<dd><p>Norwegen ist in der Anlage I (zu &#167;&#160;26a AsylG) genannt und damit sicherer Drittstaat (&#167;&#160;26a Abs.&#160;2 AsylG), f&#252;r den die Rechtsvorschriften der Europ&#228;ischen Gemeinschaft &#252;ber die Zust&#228;ndigkeit f&#252;r die Durchf&#252;hrung von Asylverfahren gelten (vgl. &#220;bereinkommen zwischen der Europ&#228;ischen Gemeinschaft und der Republik Island und dem K&#246;nigreich Norwegen &#252;ber die Kriterien und Regelungen zur Bestimmung des zust&#228;ndigen Staates f&#252;r die Pr&#252;fung eines in einem Mitgliedstaat oder in Island oder Norwegen gestellten Asylantrags vom 19.1.2001, Abl. L 93/40; vgl. auch European Union Agency for Fundamental Rights/Council of Europe, Handbook on European law relating to asylum, borders and immigration, 2014, S.&#160;264). Nachdem die Bundesrepublik Deutschland hier kein &#220;bernahmegesuch gestellt hat, ist sie nach Art.&#160;21 Abs.&#160;1 der Verordnung EU 604/2013 (Dublin-&#8203;III-&#8203;Verordnung) f&#252;r das gegenst&#228;ndliche Verfahren zust&#228;ndig geworden.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>(bb)</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_37\">37</a></dt>\n<dd><p>Weiterhin ist von einem erfolglosen Abschluss des Asylverfahrens in Norwegen auszugehen. Ein solcher setzt zum einen voraus, dass der vorausgegangene negative Ausgang des Asylverfahrens durch rechtskr&#228;ftige Sachentscheidung festgestellt wird und feststeht; blo&#223;e Mutma&#223;ungen gen&#252;gen nicht. Dies bedeutet, dass das Bundesamt zu der gesicherten Erkenntnis gelangen muss, dass das Asylerstverfahren mit einer f&#252;r den Asylbewerber negativen Sachentscheidung endg&#252;ltig &#8211; also ohne M&#246;glichkeit der Wiederer&#246;ffnung des Erstverfahrens &#8211; abgeschlossen wurde (BVerwG Urt. v. 14.12.2016, 1 C 4/16 - juris).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_38\">38</a></dt>\n<dd><p>Das erfolglos abgeschlossene Asylverfahren in einem anderen Mitgliedsstaat der EU oder sicherem Drittstaat muss sich auch auf die Gew&#228;hrung des unionsrechtlichen subsidi&#228;ren Schutzes beziehen (vgl. VG L&#252;neburg 3 B 43/17 vom 20.02.2018 &#8211; nicht amtl. ver&#246;ffentlicht; VG L&#252;neburg Urt. v. 8.08.2017 &#8211; 3 A 92/16 , juris; VG M&#252;nchen, Beschl. v. 20.11.2017 - M 11 S 17.48158 - und v. 3.4.2017 - M 21 S 16.36125 -; VG Trier, Urt. v. 10.2.2016 - 5 K 3875/15.TR -, juris Ls. 2 und Rn. 54 ff).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_39\">39</a></dt>\n<dd><p>Diese Voraussetzungen liegen vor:</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_40\">40</a></dt>\n<dd><p>Es bestehen bei summarischer Pr&#252;fung keine durchgreifenden Anhaltspunkte daf&#252;r, dass das Pr&#252;fprogramm des in Norwegen gestellten Asylantrags nicht auch die Voraussetzungen der Fl&#252;chtlingseigenschaft wie des subsidi&#228;ren Schutzes umfasste. Nach &#167;&#160;28 Abs.&#160;1 des zum 1. Januar 2010 in Kraft getretenen norwegischen Ausl&#228;ndergesetzes vom 15. Mai 2008 (Lov om utlendingers adgang til riket og deres ophold her &#8211; utlendingsloven) soll, soweit f&#252;r das Gericht ersichtlich, ein Ausl&#228;nder (&#8230;) als Fl&#252;chtling anerkannt werden, der (a) eine begr&#252;ndete Furcht vor Verfolgung wegen seiner Rasse, Religion, Nationalit&#228;t, Zugeh&#246;rigkeit zu einer speziellen sozialen Gruppe oder politischen &#220;berzeugung hat (&#8230;), oder (b) ohne unter Buchstabe a) zu fallen, gleichwohl reelle Gefahr l&#228;uft, bei R&#252;ckkehr in sein Heimatland der Todesstrafe, Folter oder anderer unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Bestrafung ausgesetzt zu werden (Text mit englischer &#220;bersetzung abrufbar unter lovdata.no). Aus der Erl&#228;uterung des Gesetzesvorschlags des Ministeriums f&#252;r Arbeit und Inklusion &#8211; Ot.prp.nr. 75 (2006 - 2007) &#8211; geht hervor, dass der Schutz vor Folter oder unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung dabei auch den Schutz vor einer ernsthaften individuellen Bedrohung des Lebens oder der Unversehrtheit einer Zivilperson infolge willk&#252;rlicher Gewalt im Rahmen eines internationalen oder innerstaatlichen bewaffneten Konflikts i.S.d. Art.&#160;15 Buchst. c) der sog. Qualifikationsrichtlinie 2011/95/EU (vormals RL 2004/83/EG) umfassen soll (vgl. S.&#160;94 f.; abrufbar unter https://www.stortinget.no/no/Saker-&#8203;og-&#8203;publikasjoner/Saker/Sak/?p=37763). Damit umfasste das Pr&#252;fprogramm der Entscheidung der norwegischen Beh&#246;rden sowohl die Fl&#252;chtlingseigenschaft i.S.d. &#167;&#160;3 AsylG als auch den subsidi&#228;ren Schutz i S.d. &#167;&#160;4 AsylG und deckt sich mit dem Pr&#252;fprogramm nach &#167;&#160;13 AsylG (vgl. VG M&#252;nchen, B. v. 28.02.2018 - M 16 S 17.47946 &#8211; juris Rn 22).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>(a)</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_41\">41</a></dt>\n<dd><p>Mit Blick auf die Mitteilung der norwegischen Beh&#246;rden vom 18.07.2018 auf das vorherige Auskunftsersuchen des Bundesamts nach Art. 34 der Verordnung (EU) Nr. 604/2013 hin spricht im Rahmen der vorzunehmenden summarischen Pr&#252;fung ganz &#252;berwiegendes f&#252;r einen rechtskr&#228;ftigen Abschluss des dortigen Asylverfahrens.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>(b)</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_42\">42</a></dt>\n<dd><p>Daf&#252;r, dass der Antragsteller in Norwegen aufgrund Minderj&#228;hrigkeit noch keinen formwirksamen Asylantrag gestellt hat, bestehen entgegen der Auffassung des Antragstellers keine durchgreifenden Anhaltspunkte.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_43\">43</a></dt>\n<dd><p>Nach der Auskunft der norwegischen Beh&#246;rden vom 18.07.2018 (Bl. 235 des Verwaltungsvorganges) haben diese den Kl&#228;ger zun&#228;chst nach Ma&#223;gabe von Art. 7 Abs.3 der Richtlinie 2013/32/EU vom 26.06.2013 als Minderj&#228;hrigen behandelt und sodann im Rahmen einer Altersfeststellung als Erwachsenen angesehen. Nach dem eigenen Sachvortag des Antragstellers war im norwegischen Asylverfahren ein Rechtsanwalt als Bevollm&#228;chtigter mit der F&#252;hrung des Verfahrens beauftragt. Die F&#252;hrung des Verfahrens durch einen Rechtsbeistand ist Indiz f&#252;r eine Beachtung der wesentlichen Grunds&#228;tze des europ&#228;ischen Asylverfahrens nach Art. 27 der Richtlinie 2013/32/EU vom 26.06.2013 und damit jedenfalls auch f&#252;r eine wirksame Antragstellung.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_44\">44</a></dt>\n<dd><p>Warum der Antragsteller im norwegischen Asylverfahren durch einen Rechtsanwalt vertreten war, aber andererseits meint, keine wirksamen Asylantrag gestellt zu haben, bleibt nach seinem Vorbringen im Dunkeln. Hierzu hat der Antragsteller im vorl&#228;ufigen Rechtsschutzverfahren entgegen &#167; 36 Abs. 4 Satz 2 AsylG auch keine konkrete Erkl&#228;rung abgegeben. Ebenso wenig hat der Antragsteller sich dazu erkl&#228;rt, welche konkreten Fluchtgr&#252;nde er zuvor im Verfahren in Norwegen vorgebracht hat.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_45\">45</a></dt>\n<dd><p>Soweit der Antragsteller r&#252;gt, die norwegischen Beh&#246;rden h&#228;tten im Rahmen des dortigen Asylverfahrens Verfahrensvorschriften, insbesondere zur Altersfeststellung, verletzt, handelt es sich im &#220;brigen um Einwendungen, die etwaige Verfahrensm&#228;ngel des in Norwegen gef&#252;hrten Asylverfahrens selbst betreffen und im dortigen Rechtsschutzsystem h&#228;tten geltend gemacht werden m&#252;ssen. Norwegen ist zwar nicht Mitglied der Europ&#228;ischen Union. Wie sich bereits mittelbar aus der lediglich eingeschr&#228;nkten Unterrichtungspflicht in Art. 34 der Verordnung (EU) Nr.&#160;604/2013 ergibt, ist es gerade nicht funktionell Aufgabe des jeweiligen Mitgliedsstaates, die f&#246;rmliche Rechtm&#228;&#223;igkeit des in einem Drittstaat durchgef&#252;hrten abgeschlossenen Asylverfahrens (erneut) zu &#252;berpr&#252;fen. Vielmehr kommt es nach Durchf&#252;hrung eines Asylverfahrens in einem Mitgliedsstaat der EU oder sicheren Drittstaat f&#252;r die Frage eines zul&#228;ssigen Antrages allein darauf an, ob bereits ein Asylverfahren durchgef&#252;hrt und durch eine Entscheidung bestandskr&#228;ftig abgeschlossen worden ist, ggf. noch, welche Gr&#252;nde der dortigen Entscheidung zu Grunde lagen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_46\">46</a></dt>\n<dd><p>Hierzu hat der Antragsteller selbst keine Tatsachen vorgebracht, aus denen der Schluss gezogen werden k&#246;nnte, trotz der erteilten Auskunft des norwegischen Utlendingsdirektoratet (Norwegian Directorate of Immigration) vom 18. Juli 2018 sei das Asylverfahren in Norwegen m&#246;glicherweise noch nicht abgeschlossen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_47\">47</a></dt>\n<dd><p>Der in dem dortigen Verfahren seinerzeit anwaltlich vertretene Antragsteller behauptet auch weder, dass in Norwegen noch ein Rechtsbehelf oder Rechtsmittel gegen den ablehnenden Bescheid anh&#228;ngig sei noch, dass dort ein Wiederaufnahmeantrag gestellt sei.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>(c)</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_48\">48</a></dt>\n<dd><p>Soweit der Antragsteller im vorliegenden Verfahren r&#252;gt, die mitgeteilte Auskunft der norwegischen Beh&#246;rde trotz vorheriger Aufforderung vor Erlass des Bescheides nicht zur Kenntnis erhalten zu haben, ist dieser Versto&#223; gegen &#167;&#167; 28, 29 VwVfG durch &#220;bersendung des Aktenauszuges mit dem Auskunftsersuchen durch das Gericht geheilt. Der Versto&#223; ist zugleich voraussichtlich gem&#228;&#223; &#167; 46 VwVfG unbeachtlich, da vieles daf&#252;r spricht, dass die Beachtung des Anh&#246;rungsrechtes im Ergebnis nicht zu einer anderen Entscheidung gef&#252;hrt h&#228;tte.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_49\">49</a></dt>\n<dd><p>Entgegen der Auffassung des Antragstellers im Schriftsatz vom 23.10.2018 geh&#246;ren weder die Frage der im Asylverfahren angewandten Methoden der Altersbestimmung noch die Frage &#8222;welche Angaben der Kl&#228;ger in Norwegen gemacht haben k&#246;nnte, die nunmehr im jetzigen Zweitantrag nicht mehr gew&#252;rdigt werden k&#246;nnen&#8220; zu den stets zu &#252;bermittelnden Informationen nach Art.&#160;34 der Verordnung (EU) Nr.&#160;604/2013. Wie bereits ausgef&#252;hrt, waren etwaige Verfahrensverst&#246;&#223;e des norwegischen Asylverfahrens vom Antragsteller in dem dortigen Rechtsschutzsystem zu r&#252;gen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_50\">50</a></dt>\n<dd><p>Trotz des Verfahrensversto&#223;es bestehen damit im Ergebnis keine ernstlichen Zweifel an der Rechtm&#228;&#223;igkeit des angefochtenen Bescheides.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>(d)</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_51\">51</a></dt>\n<dd><p>Schlie&#223;lich liegen die Voraussetzungen des &#167;&#160;51 Abs.&#160;1 bis 3 VwVfG nicht vor.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_52\">52</a></dt>\n<dd><p>Voraussetzung ist eine nachtr&#228;gliche &#196;nderung der Sach- oder Rechtslage zugunsten des Betroffenen (&#167;&#160;51 Abs.&#160;1 Nr.&#160;1 VwVfG). &#167;&#160;51 Abs.&#160;1 VwVfG fordert einen schl&#252;ssigen Sachvortrag, der nicht von vornherein nach jeder vertretbaren Betrachtung ungeeignet sein darf, zur Asylberechtigung (Art.&#160;16a GG) oder zur Zuerkennung des internationalen Schutzes (&#167;&#167;&#160;3 ff., 4 AsylG) zu verhelfen. Es gen&#252;gt schon die M&#246;glichkeit einer g&#252;nstigeren Entscheidung aufgrund der geltend gemachten Wiederaufnahmegr&#252;nde (dazu BVerfG, B.v. 3.3.2000 &#8211; 2 BvR 39/98 &#8211; juris Rdnr. 32 m.w.N.).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_53\">53</a></dt>\n<dd><p>Au&#223;erdem ist der Antrag gem&#228;&#223; &#167;&#160;51 Abs.&#160;2 und 3 VwVfG nur zul&#228;ssig, wenn der Betroffene ohne grobes Verschulden au&#223;erstande war, den Grund f&#252;r das Wiederaufgreifen in dem fr&#252;heren Verfahren geltend zu machen, und er den Antrag binnen drei Monaten nach Kenntnis des Grundes f&#252;r das Wiederaufgreifen gestellt hat.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_54\">54</a></dt>\n<dd><p>Diese Voraussetzungen sind nicht erf&#252;llt. Der Antragsteller hat zum einen nichts dazu vorgetragen, dass er die im Rahmen seiner Anh&#246;rung beim Bundesamt f&#252;r Migration und Fl&#252;chtlinge vorgebrachten Gr&#252;nde nicht bereits im norwegischen Asylverfahren vorgebracht hat oder h&#228;tte vorbringen k&#246;nnen. Der Antragsteller hat nicht einmal behauptet, dass es Fluchtgr&#252;nde gebe, welche bereits zum Zeitpunkt der Asylantragstellung in Norwegen bestanden h&#228;tten aber von ihm nicht h&#228;tten vorgetragen werden k&#246;nnen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_55\">55</a></dt>\n<dd><p>Im vorliegenden Eilverfahren w&#228;re es Sache des Antragstellers, welchem ja bekannt ist, dass er in Norwegen bereits erfolglos ein Asylverfahren durchgef&#252;hrt hat, dazu vorzutragen, welche neuen Tatsachen er nunmehr geltend machen will, die er nicht bereits im norwegischen Verfahren erfolglos vorgetragen hat oder nicht hat vortragen k&#246;nnen. Der Antragsteller macht lediglich geltend, die Sachlage habe sich seit Ablehnung des Asylantrages ge&#228;ndert.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_56\">56</a></dt>\n<dd><p>Der Vortrag in der Klageschrift zu einer &#196;nderung der Tatsachengrundlage ist nicht geeignet, eine Verfolgung i.S.d. &#167;&#160;3b AsylG oder einen ernsthaften Schaden i.S.d. &#167;&#160;4 AsylG zu begr&#252;nden:</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_57\">57</a></dt>\n<dd><p>Die Frage, ob die Familie des Antragstellers nunmehr noch in Afghanistan lebt, ist f&#252;r die Frage der Gew&#228;hrung internationalen Schutzes unerheblich. Gleiches gilt f&#252;r die Frage, ob der Antragsteller aufgrund seines Aufenthaltes in der Bundesrepublik Deutschland mittlerweile hier integriert ist.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_58\">58</a></dt>\n<dd><p>Der - erstmals im Prozess - vorgebrachte pauschale Sachvortrag, der Antragsteller sei in den drei Jahren seines Aufenthaltes aufgrund der Annahme der hiesigen Lebensweise, der Absolvierung der Schule und einer Ausbildung mittlerweile &#8222;verwestlicht&#8220;, ist in dieser Allgemeinheit weder geeignet, eine mit beachtliche Wahrscheinlichkeit drohende Verfolgung noch einen drohenden ernsthaften Schadens im Herkunftsland Afghanistan zu begr&#252;nden (vgl. dazu z.B. VGH BW Urt. v. 24.01.2018, A 11 S 1265/17 Rn 290 ff &#8211; juris; zuletzt auch VGH BW Urt. v. 12.10.2018, A 11 S 316/17 - juris) und f&#252;hrt daher nicht zu ernstlichen Zweifeln an der Rechtm&#228;&#223;igkeit des angefochtenen Bescheides.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>(e)</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_59\">59</a></dt>\n<dd><p>Eine &#196;nderung der Sachlage ergibt sich auch nicht &#8211; insbesondere im Hinblick auf die Gew&#228;hrung subsidi&#228;ren Schutzes &#8211; aufgrund der gerichtsbekannten Erkenntnismittel.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_60\">60</a></dt>\n<dd><p>In Afghanistan besteht auch unter Ber&#252;cksichtigung aktueller Erkenntnismittel derzeit kein landesweiter innerstaatlicher bewaffneter Konflikt i.S. &#167; 4 Abs.1 Satz 2 Nr.3 AsylG.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_61\">61</a></dt>\n<dd><p>In der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts ist gekl&#228;rt, dass und unter welchen Voraussetzungen eine ernsthafte individuelle Bedrohung im Sinne des &#167;&#160;4 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 AsylG (&#167; 60 Abs. 7 Satz 2 AufenthG a.F.) anzunehmen ist (vgl. BVerwG, Urt. v. 24.6.2008 - 10 C 43.07 - juris Rn. 34 ff.; v. 27.4.2010 - 10 C 4.09 - juris Rn. 32 ff.; v. 17.11.2011 - 10 C 13.10 - juris Rn. 17 ff.; v. 13.2.2014 - 10 C 6.13 - juris Rn. 24; Beschl. v. 27.6.2013 - 10 B 11.13 - juris Rn. 7). Danach gen&#252;gt es nicht, dass der innerstaatliche bewaffnete Konflikt zu permanenten Gef&#228;hrdungen der Bev&#246;lkerung und zu schweren Menschenrechtsverletzungen f&#252;hrt (BVerwG, Urt.v. 13.2.2014, a.a.O., Rn. 24). Allerdings kann sich eine von einem bewaffneten Konflikt ausgehende allgemeine Gefahr individuell verdichten und damit die Voraussetzungen des &#167; 4 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 AsylG erf&#252;llen (vgl. BVerwG, Urt. v. 24.6.2008, a.a.O., Rn. 34). Eine derartige Individualisierung kann sich bei einem hohen Niveau willk&#252;rlicher Gewalt f&#252;r die Zivilbev&#246;lkerung aus gefahrerh&#246;henden Umst&#228;nden in der Person des Betroffenen ergeben. Dazu geh&#246;ren in erster Linie pers&#246;nliche Umst&#228;nde, die den Antragsteller von der allgemeinen, ungezielten Gewalt st&#228;rker betroffen erscheinen lassen, etwa weil er von Berufs wegen - z.B. als Arzt oder Journalist - gezwungen ist, sich nahe der Gefahrenquelle aufzuhalten. M&#246;glich sind aber auch solche pers&#246;nlichen Umst&#228;nde, aufgrund derer der Antragsteller als Zivilperson zus&#228;tzlich der Gefahr gezielter Gewaltakte - etwa wegen seiner religi&#246;sen oder ethnischen Zugeh&#246;rigkeit - ausgesetzt ist (BVerwG, Urt. v. 17.11.2010, a.a.O., Rn. 18 m.w.N.).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_62\">62</a></dt>\n<dd><p>Fehlen - wie hier - individuelle gefahrerh&#246;hende Umst&#228;nde, so kann eine Individualisierung der allgemeinen Gefahr ausnahmsweise bei einer au&#223;ergew&#246;hnlichen Situation eintreten, die durch einen so hohen Gefahrengrad gekennzeichnet ist, dass praktisch jede Zivilperson allein aufgrund ihrer Anwesenheit in dem betroffenen Gebiet einer ernsthaften individuellen Bedrohung ausgesetzt w&#228;re (BVerwG, Urt. v. 17.11.2011, a.a.O., Rn. 18 m.w.N.). Erforderlich ist insoweit ein besonders hohes Niveau willk&#252;rlicher Gewalt (BVerwG, Urt. v. 17.11.2011, a.a.O., Rn. 18 m.w.N.). F&#252;r die individuelle Betroffenheit von der Gefahr bedarf es Feststellungen zur Gefahrendichte f&#252;r die Zivilbev&#246;lkerung in dem fraglichen Gebiet, die jedenfalls auch eine ann&#228;herungsweise quantitative Ermittlung der Gesamtzahl der in dem betreffenden Gebiet lebenden Zivilpersonen einerseits und der Akte willk&#252;rlicher Gewalt andererseits, die von den Konfliktparteien gegen Leib oder Leben von Zivilpersonen in diesem Gebiet ver&#252;bt werden, zu umfassen hat, sowie einer wertenden Gesamtbetrachtung mit Blick auf die Anzahl der Opfer und die Schwere der Sch&#228;digungen (Todesf&#228;lle und Verletzungen) bei der Zivilbev&#246;lkerung unter Ber&#252;cksichtigung der medizinischen Versorgungslage (vgl. BVerwG, Urt. v. 17.11.2011, a.a.O., Rn. 23; v. 13.2.2014, a.a.O., Rn. 24). Allerdings sieht das Bundesverwaltungsgericht jedenfalls ein Risiko von 1:800 (0,125 %), in dem betreffenden Gebiet verletzt oder get&#246;tet zu werden, als so weit von der Schwelle der beachtlichen Wahrscheinlichkeit entfernt an, dass auch eine wertende Gesamtbetrachtung am Nichtvorliegen der Voraussetzungen des &#167; 4 Abs. 1 Satz 2 Nr.&#160;3 AsylG (&#167; 60 Abs. 7 Satz 2 AufenthG a.F.) nichts zu &#228;ndern vermag (vgl. BVerwG, Urt. v. 17.11.2011, a.a.O., Rn. 23).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_63\">63</a></dt>\n<dd><p>In der Zentralregion Afghanistans, die neben Kabul (Einwohnerzahl ca. 4,5 Millionen, jeweils nach dem L&#228;nderinformationsblatt der Staatendokumentation Afghanistan, Republik &#214;sterreich Bundesamt f&#252;r Fremdenwesen und Asyl, vom 2.3.2017, aktualisiert am 30.1.2018, S. 56, 89, 102, 109, 111, 125) die Provinzen Parwan (Einwohnerzahl ca. 675.000), Kapisa (Einwohnerzahl ca. 448.000), Logar (Einwohnerzahl ca. 398.000), Panjshir (Einwohnerzahl ca. 156.000) und (Maidan) Wardak (Einwohnerzahl ca. 606.000) umfasst (vgl. UNAMA, Afghanistan Annual Report on Protection of Civilians in Armed Conflict: 2017, v. Febr. 2018, S. 2; L&#228;nderinformationsblatt der Staatendokumentation Afghanistan, Republik &#214;sterreich Bundesamt f&#252;r Fremdenwesen und Asyl, vom 21.1.2016, aktualisiert am 19.12.2016, S. 61; Schweizerische Fl&#252;chtlingshilfe, Afghanistan: Update, Die aktuelle Sicherheitslage v. 30.9.2016, S. 12) und in der insgesamt ca. 6,7 Millionen Einwohner leben, wurden im Jahr 2017 von der UNAMA 2.240 verletzte oder get&#246;tete Zivilpersonen gez&#228;hlt gegen&#252;ber der Zahl von 2.348 im gleichen Vorjahreszeitraum (UNAMA, Afghanistan Annual Report on Protection of Civilians in Armed Conflict: 2017, v. Februar 2018, S. 7).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_64\">64</a></dt>\n<dd><p>Selbst bei einer Verdreifachung der Opferzahlen besteht in der gesamten Zentralregion keine im Rechtssinn beachtliche Wahrscheinlichkeit f&#252;r eine Zivilperson, dort aufgrund eines sicherheitsrelevanten Vorfalls verletzt oder get&#246;tet zu werden. Insgesamt gingen lt. UNAMA mit Ausnahme der Nordregion in allen &#252;brigen Regionen Afghanistans die zivilen Opferzahlen gg&#252;. dem Vorjahreszeitraum leicht zur&#252;ck (a.a.O. S. 7). Auch die Entwicklung der Sicherheitslage im Jahr 2018 bis zur m&#252;ndlichen Verhandlung f&#252;hrt trotz geh&#228;ufter Anschl&#228;ge insbesondere im Zuge der Parlamentswahlen im Oktober 2018 zu keiner signifikant abweichenden Betrachtungsweise. Die Zahl der landesweiten zivilen Opfer (verletzte und get&#246;tete Personen) bewegte sich mit dem Stichtag 30.09.2018 in etwa auf dem Niveau des Jahres 2017 (2017: 8084 Opfer; 2018: 8050 Opfer) &#8211; vgl. UNAMA Quarterly Report v. 10.10.2018 S.1).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>(f)</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_65\">65</a></dt>\n<dd><p>Das Bundesamt hat die Voraussetzungen eines nationalen Abschiebungsverbots nach &#167;&#160;60 Abs.&#160;5 bzw. &#167;&#160;60 Abs.&#160;7 AufenthG unter Ziff. 2. des Bescheides vom 21.09.2018 mit vertretbaren Gr&#252;nden verneint. Insoweit wird zun&#228;chst auf die Ausf&#252;hrungen in dem angefochtenen Bescheid vollinhaltlich Bezug genommen. Der Antragsteller hat mit seinem Antrag auch keine Tatsachen glaubhaft gemacht, aufgrund derer ernstliche Zweifel an der Rechtm&#228;&#223;igkeit der Entscheidung zum Abschiebungsverbot bestehen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_66\">66</a></dt>\n<dd><p>Soweit der Antragsteller r&#252;gt, bei der Entscheidung sei insbesondere unber&#252;cksichtigt geblieben, dass der Antragsteller tats&#228;chlich noch minderj&#228;hrig sei, in Afghanistan keine Unterst&#252;tzung durch seine Familie erwarten und nicht selbst f&#252;r seinen Lebensunterhalt sorgen k&#246;nne, begr&#252;ndet dies allein keine ernstlichen Zweifel an der Rechtm&#228;&#223;igkeit der Abschiebungsandrohung. Der Umstand allein, dass ein Asylbewerber minderj&#228;hrig ist, l&#246;st noch kein Abschiebungsverbot aus sondern begr&#252;ndet gem&#228;&#223; &#167; 58 Absatz 1a AufenthG zun&#228;chst einmal lediglich ein von Amts wegen von der zu ber&#252;cksichtigendes Vollstreckungshindernis der Abschiebung i.S. &#167; 60a Abs.2 S.1 AufenthG (BVerwG Urt. v. 13.06.2013 &#8211; 10 C 13.12 &#8211; juris; Bayrischer VGH, Urt. v. 23.03.2017, 13a B17.30011 &#8211; juris Rn 48).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_67\">67</a></dt>\n<dd><p>Die Kammer geht in st&#228;ndiger Rechtsprechung im Einklang mit der Auffassung des nieders&#228;chsische Oberverwaltungsgerichtes (Beschl. V. 25.05.2018 9 LA 64/18 &#8211; juris) davon aus, dass die Lage in Afghanistan f&#252;r alleinstehende junge M&#228;nner nicht derart ist, dass eine Abschiebung dorthin ohne weiteres eine Verletzung von Art.&#160;3 EMRK darstellen w&#252;rde und ein Abschiebungsverbot nach &#167;&#160;60 Abs.&#160;5 AufenthG grunds&#228;tzlich anzunehmen w&#228;re.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_68\">68</a></dt>\n<dd><p>Auch in Bezug auf &#167;&#160;60 Abs.&#160;7 Satz&#160;1 AufenthG ist gekl&#228;rt, dass f&#252;r aus dem europ&#228;ischen Ausland zur&#252;ckkehrende afghanische Staatsangeh&#246;rige angesichts der aktuellen Auskunftslage im Allgemeinen weiterhin nicht von einer extremen Gefahrenlage auszugehen ist, die zu einem Abschiebungsverbot in entsprechender Anwendung von &#167;&#160;60 Abs.&#160;7 Satz&#160;1 AufenthG f&#252;hren w&#252;rde (vgl. BayVGH, B.v. 3.11.2017 &#8211; 13a ZB 17.30625 &#8211; juris Rn. 5;). Anhaltspunkte f&#252;r eine Beurteilung mit Blick auf individuelle Umst&#228;nde des Antragstellers, die jedenfalls zu ernstlichen Zweifeln an der Entscheidung des Bundesamtes zum Abschiebungsverbot f&#252;hren w&#252;rden, sind weder ersichtlich noch mit der Antragsschrift vorgetragen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_69\">69</a></dt>\n<dd><p>Der Antragsteller hat schlie&#223;lich auch keine Tatsachen dahin glaubhaft gemacht, dass ihm aufgrund der im Rahmen seiner Anh&#246;rung am 8.05.2017 geschilderten Fluchtgr&#252;nde im Falle der Abschiebung eine Art. 3 EMRK widersprechende Behandlung droht, welche ein Abschiebungsverbot nach &#167; 60 Abs. 5 AufenthG begr&#252;nden w&#252;rde.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_70\">70</a></dt>\n<dd><p>Bereits der Sachvortrag des Antragstellers dazu, er habe in der achten Klasse als F&#252;nfzehnj&#228;hriger in der Schule ein M&#228;dchen kennengelernt, wirft aufgrund der Erkenntnismittellage, wonach in Afghanistan nach der Grundschule &#252;blicherweise eine Trennung zwischen M&#228;dchen und Jungen erfolgt, Zweifelsfragen auf. Insbesondere der weitere Sachvortrag, der damals f&#252;nfzehnj&#228;hrige Antragsteller habe mit seiner Freundin nach Schulschluss &#8222;fliehen&#8220; wollen, beide seien dann zwar bereits am Abend zur&#252;ckgekehrt, h&#228;tten aber in dieser Zeit die Gelegenheit wahrgenommen, miteinander Geschlechtsverkehr zu haben, hiervon habe die Freundin des Antragstellers sogleich noch am Abend ihre Mutter in Kenntnis gesetzt, wirkt angesichts der in Afghanistan herrschenden, auch unter Jugendlichen bekannten strikten Moralvorstellungen im Umgang zwischen Frauen und M&#228;nnern und deren gravierenden Folgen im Fall von Verst&#246;&#223;en gerade auch angesichts des (behaupteten) damaligen Alters wenig realit&#228;tsnah und deshalb nach Aktenlage keineswegs auf den ersten Blick plausibel und glaubhaft (vergleiche zu dieser Thematik z.B. ACCORD, Anfragebeantwortung zu Afghanistan vom 10. August 2012: Konsequenzen von vorehelichem Geschlechtsverkehr f&#252;r M&#228;nner -<span style=\"text-decoration:underline\">https://www.ecoi.net/de/dokument/1185671.html</span>; Schweizerische Fl&#252;chtlingshilfe, Auskunft der SH-L&#228;nderanalyse vom 2. Oktober 2012, Afghanistan: Zina, au&#223;erehelicher Geschlechtsverkehr, wonach au&#223;ereheliche Beziehungen zwischen M&#228;nnern und Frauen- erst Recht der au&#223;ereheliche Geschlechtsverkehr - in Afghanistan sowohl nach islamischem als auch staatlichem Recht drakonischen Strafen unterliegt und nicht selten zu Ehrenmorden f&#252;hrt; ferner hei&#223;t es in einer weiteren Anfragebeantwortung von ACCORD, vom 27.12.2012 zu Afghanistan zum Thema &#8222;Sanktionen gegen unverheiratetes Paar, das untertaucht&#8220;: &#8222;wenn ein Junge gemeinsam mit einem M&#228;dchen wegliefe, seien vermutlich beide dem Risiko ausgesetzt, von ihren Familien get&#246;tet zu werden. Es m&#252;sse jedoch davon ausgegangen werden, dass das M&#228;dchen am h&#228;rtesten bestraft werde, vor allem, wenn au&#223;erehelicher Geschlechtsverkehr stattgefunden habe. Der Verlust ihrer Jungfr&#228;ulichkeit bedeute f&#252;r ihre Familie eine gro&#223;e Schande.&#8220;- <span style=\"text-decoration:underline\">https://www.ecoi.net/de/dokument/1053322.html</span>).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_71\">71</a></dt>\n<dd><p>Aufgrund der jedenfalls nach Aktenlage geringen &#220;berzeugungskraft der Angaben des Antragstellers zu seinen Fluchtgr&#252;nden bestehen auch insoweit keine ernstlichen Zweifel an der Rechtm&#228;&#223;igkeit der Entscheidung des Bundesamtes zur Frage eines Abschiebungsverbotes.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>(f)</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_72\">72</a></dt>\n<dd><p>Ernstliche Zweifel an der Rechtm&#228;&#223;igkeit der ausgesprochenen Abschiebungsandrohung ergeben sich ebenfalls nicht. Die Ausreiseaufforderung und Abschiebungsandrohung sind weder formell noch in der Sache zu beanstanden, insbesondere entsprechen sie den Anforderungen des &#167; 34 AsylG.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_73\">73</a></dt>\n<dd><p>Ermessensfehler (vgl. zum einger&#228;umten Ermessen BVerwG, Urt. v. 22.2.2017 - 1 C 27/16 -, juris Rn. 18 ff.; VG L&#252;neburg, Urt. v. 12.7.2016 - 5 A 63/16 -, juris Rn. 30; so im Ergebnis auch VG M&#252;nchen, Urt. v. 16.3.2017 - M 17 K 16.34860 -, juris Rn. 54) bei der Befristung des gesetzlichen Einreise- und Aufenthaltsverbotes gem. &#167; 11 Abs. 1, Abs. 2, Abs. 3 AufenthG durch das Bundesamt sind ebenfalls nicht ersichtlich.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>III.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_74\">74</a></dt>\n<dd><p>Die Kostenentscheidung folgt aus &#167;&#160;154 Abs.&#160;1 VwGO. Gerichtskosten werden nicht erhoben (&#167;&#160;83b Abs.&#160;1 AsylG).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>IV.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_75\">75</a></dt>\n<dd><p>Dieser Beschluss ist gem&#228;&#223; &#167; 80 AsylG unanfechtbar.</p></dd>\n</dl>\n</div></div>\n</div></div>\n<a name=\"DocInhaltEnde\"><!--emptyTag--></a><div class=\"docLayoutText\">\n<p style=\"margin-top:24px\">&#160;</p>\n<hr style=\"width:50%;text-align:center;height:1px;\">\n<p><img alt=\"Abk&#252;rzung Fundstelle\" src=\"/jportal/cms/technik/media/res/shared/icons/icon_doku-info.gif\" title=\"Wenn Sie den Link markieren (linke Maustaste gedr&#252;ckt halten) k&#246;nnen Sie den Link mit der rechten Maustaste kopieren und in den Browser oder in Ihre Favoriten als Lesezeichen einf&#252;gen.\" onmouseover=\"Tip('&lt;span class=&quot;contentOL&quot;&gt;Wenn Sie den Link markieren (linke Maustaste gedr&#252;ckt halten) k&#246;nnen Sie den Link mit der rechten Maustaste kopieren und in den Browser oder in Ihre Favoriten als Lesezeichen einf&#252;gen.&lt;/span&gt;', WIDTH, -300, CENTERMOUSE, true, ABOVE, true );\" onmouseout=\"UnTip()\">&#160;Diesen Link k&#246;nnen Sie kopieren und verwenden, wenn Sie <span style=\"font-weight:bold;\">genau dieses Dokument</span> verlinken m&#246;chten:<br>http://www.rechtsprechung.niedersachsen.de/jportal/?quelle=jlink&amp;docid=MWRE180003731&amp;psml=bsndprod.psml&amp;max=true</p>\n</div>\n</div>&#13;\n\n"
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