List view for cases

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    "file_number": "13 U 58/14",
    "date": "2015-01-29",
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    "updated_date": "2020-12-10T14:30:20Z",
    "type": "Urteil",
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    "content": "<div id=\"dokument\" class=\"documentscroll\">\n<a name=\"focuspoint\"><!--BeginnDoc--></a><div id=\"bsentscheidung\"><div>\n<h4 class=\"doc\">Tenor</h4>\n<div><div>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>Das am 7. Oktober 2014 verk&#252;ndete Vers&#228;umnisurteil des Senats wird teilweise aufgehoben.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>Auf die Berufung der Kl&#228;gerin wird das am 28. Februar 2014 verk&#252;ndete Urteil der 5. Zivilkammer des Landgerichts Stade teilweise abge&#228;ndert.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>Der Beklagte wird verurteilt, an die Kl&#228;gerin 2.500,00 &#8364; nebst Zinsen in H&#246;he von 5 Prozentpunkten &#252;ber dem Basiszinssatz seit dem 26. Oktober 2013 zu zahlen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>Im &#220;brigen wird das Vers&#228;umnisurteil aufrechterhalten, soweit die weitergehende Klage abgewiesen und die Berufung zur&#252;ckgewiesen worden ist.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>Vorab hat die Kl&#228;gerin die Kosten ihrer S&#228;umnis in dem Termin vom 7. Oktober 2014 zu tragen. Im &#220;brigen werden die Kosten des Rechtsstreits gegeneinander aufgehoben.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>Das Urteil ist vorl&#228;ufig vollstreckbar.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>Die Revision wird nicht zugelassen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>Der Geb&#252;hrenstreitwert der Berufung wird auf <span style=\"text-decoration:underline\">5.001,00 &#8364;</span> festgesetzt.</p></dd>\n</dl>\n</div></div>\n<h4 class=\"doc\">Gr&#252;nde</h4>\n<div><div>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p style=\"text-align:center\">I.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_1\">1</a></dt>\n<dd><p>Von einer Darstellung des Sach- und Streitstandes wird gem&#228;&#223; &#167;&#167; 540 Abs.&#160;2, 313a Abs. 1 Satz 1 ZPO i. V. mit &#167; 26 Nr. 8 Satz 1 EGZPO abgesehen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p style=\"text-align:center\">II.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_2\">2</a></dt>\n<dd><p>Auf den zul&#228;ssigen Einspruch der Kl&#228;gerin ist das gegen sie ergangene Vers&#228;umnisurteil teilweise aufzuheben und anderweitig zu entscheiden (&#167; 343 Satz 2 ZPO). Ihre Berufung hat in der Sache teilweise Erfolg und ist im &#220;brigen unbegr&#252;ndet.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_3\">3</a></dt>\n<dd><p>1. Die Kl&#228;gerin hat gegen den Beklagten gem. &#167; 339 Satz 2 BGB i. V. mit der Unterlassungsverpflichtungserkl&#228;rung vom 13. M&#228;rz 2013 (Anlage K1) einen Anspruch auf Zahlung einer Vertragsstrafe in H&#246;he von 2.500,00 &#8364;.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_4\">4</a></dt>\n<dd><p>Der Beklagte hat die vereinbarte Vertragsstrafe verwirkt, da ausweislich des als Anlage K2 vorgelegten Screenshots vom 4. Oktober 2013 auf dessen Webseite <em>&#8222;www.c.-t.de/c./p./p./ d._c._s._2012-11-18-12&#8230;&#8220;</em> eine Ferienwohnung der Kl&#228;gerin ohne Lichtbild mit der &#220;berschrift <em>&#8222;W.-H.&#8220;</em> und den weiteren Hinweisen <em>&#8222;Stadtteil: S.&#8220;</em> sowie <em>&#8222;W.-H., N.stra&#223;e, C.&#8220;</em> aufgef&#252;hrt war.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_5\">5</a></dt>\n<dd><p>a) Nach dem Inhalt der Unterlassungsverpflichtungserkl&#228;rung vom 13. M&#228;rz 2013 ist die Vertragsstrafe verwirkt, wenn eine Webseite des Beklagten mit den vorgenannten Angaben zu einer Ferienwohnung der Kl&#228;gerin im Internet auffindbar ist, auch ohne dass ein Lichtbild der Ferienwohnung eingestellt ist.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_6\">6</a></dt>\n<dd><p>aa) In der Unterlassungsverpflichtungserkl&#228;rung hat sich der Beklagte (&#8222;Schuldner&#8220;) gegen&#252;ber der Kl&#228;gerin (&#8222;Gl&#228;ubigerin&#8220;) verpflichtet,</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_7\">7</a></dt>\n<dd><p style=\"margin-left:36pt\"><em>&#8222;es ab sofort zu unterlassen &#8230; auf der Internetpr&#228;senz des C.-T. e. V. (www.c.-t.de) die Ferienwohnung/en der Gl&#228;ubigerin wie nachstehend dargestellt zu bewerben und dadurch den Eindruck zu vermitteln, die Gl&#228;ubigerin sei Vereinsmitglied und biete ihre Vermietungsobjekte &#252;ber die Internetpr&#228;senz des Schuldners zu Vermietungszwecken an:&#8220;.</em></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_8\">8</a></dt>\n<dd><p>Sodann ist in der Unterlassungsverpflichtungserkl&#228;rung als konkrete Verletzungshandlung ein Lichtbild eingef&#252;gt, das ein mehrst&#246;ckiges Appartementgeb&#228;ude wiedergibt.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_9\">9</a></dt>\n<dd><p>Unterlassungsvertr&#228;ge sind nach den auch sonst f&#252;r die Vertragsauslegung geltenden Grunds&#228;tzen auszulegen. Ma&#223;geblich ist danach der wirkliche Wille der Vertragsparteien (&#167;&#167; 133, 157 BGB), bei dessen Ermittlung neben dem Erkl&#228;rungswortlaut die beiderseits bekannten Umst&#228;nde wie insbesondere die Art und Weise des Zustandekommens der Vereinbarung, deren Zweck, die Wettbewerbsbeziehung zwischen den Vertragsparteien sowie deren Interessenlage heranzuziehen sind (BGH, Urteile vom 11. November 2014 - VI ZR 18/14, juris Rn. 9; vom 10. Juni 2009 - I ZR 37/07 - Unrichtige Aufsichtsbeh&#246;rde, juris Rn. 19; Senat, Urteil vom 1. Oktober 2009 - 13 U 15/09, juris Rn. 27).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_10\">10</a></dt>\n<dd><p>Nach dem Wortlaut der Unterlassungserkl&#228;rung sollte es der Beklagte unterlassen, auf seiner Internetseite Ferienwohnungen der Kl&#228;gerin, wie in dem erw&#228;hnten Lichtbild wiedergegeben, zu bewerben. In dem vorgelegten Screenshot findet sich zwar unstreitig kein Lichtbild einer Ferienwohnung der Kl&#228;gerin. Es sind aber die Adressdaten der Kl&#228;gerin unter ihrem Nachnamen mit dem Hinweis auf den Stadtteil S. aufgef&#252;hrt. Dies ist ausreichend, um unter das Verbot der Unterlassungsverpflichtungserkl&#228;rung zu fallen. Denn entscheidend kommt es darauf an, dass auf der Internetseite des Beklagten, bei der es um die Vermittlung von Ferienwohnungen geht, bereits durch die Angaben &#252;ber die Kl&#228;gerin der Nutzer der Webseite den Schluss ziehen wird, die Kl&#228;gerin biete eine Ferienwohnung im Stadtteil S. an und bediene sich bei der Vermittlung des Beklagten.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_11\">11</a></dt>\n<dd><p>bb) Zumindest liegt darin eine kerngleiche Verletzungshandlung.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_12\">12</a></dt>\n<dd><p>Der Unterlassungsanspruch ist nicht auf ein der Verletzungshandlung in jeder Hinsicht entsprechendes Verhalten beschr&#228;nkt, sondern erstreckt sich auch auf kerngleiche Verletzungshandlungen. Dabei ist es unsch&#228;dlich, dass der Gl&#228;ubiger die konkrete Verletzungshandlung in sein Unterlassungsbegehren aufnimmt; damit ist im Allgemeinen kein Verzicht auf die Unterlassung kerngleicher Verletzungshandlungen verbunden (BGH, Beschluss vom 6. Februar 2013 - I ZB 79/11, juris Rn.&#160;14; Bornkamm in K&#246;hler/Bornkamm, UWG, 33. Aufl., &#167; 12 Rn. 1.102a, 1.123).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_13\">13</a></dt>\n<dd><p>Diesem Auslegungsergebnis steht das Urteil des Bundesgerichtshofs vom 21.&#160;Oktober 2010 (III ZR 17/10, juris Rn. 15) <span style=\"text-decoration:underline\">nicht</span> entgegen, nach dem eine Unterlassungserkl&#228;rung, <em>&#8222;zuk&#252;nftig keinerlei Gebrauch, in welcher Form auch immer, mehr von den Daten des Herrn &#8230; Gebrauch zu machen, insbesondere es zu unterlassen, diese Daten ohne Autorisierung durch Herrn &#8230; an Stellen zu ver&#246;ffentlichen, die f&#252;r Dritte zug&#228;nglich sind, gleichg&#252;ltig in welchem Medium und gleichg&#252;ltig in welcher Darstellungsform</em>&#8220;, als eine allein in die Zukunft gerichtete Unterlassungserkl&#228;rung, von den Daten des Kl&#228;gers Gebrauch zu machen, zu verstehen ist. Denn im Gegensatz zu der vorgenannten Entscheidung des Bundesgerichtshofs geht es nicht nur um die Verpflichtung, es zu unterlassen, in Zukunft &#8222;erneut&#8220; im Internet mit den Daten der Kl&#228;gerin zu werben, sondern vor allem darum, die erforderlichen Handlungen vorzunehmen, den bestehenden St&#246;rungszustand zu beseitigen (vgl. BGH, Urteil vom 11. November 2014, a. a. O., juris Rn.&#160;16). Die Erkl&#228;rung in dem Anwaltsschreiben vom 14. M&#228;rz 2013 (Anlage B1), mit dem die Unterlassungserkl&#228;rung des Beklagten &#252;bersandt worden ist, die beanstandete Werbung sei von der Homepage genommen, &#228;ndert an diesem Auslegungsergebnis nichts. Denn diese Erkl&#228;rung war von der Kl&#228;gerin nicht dahingehend zu verstehen, dass sich das Unterlassungsgebot in der L&#246;schung ihrer Daten ersch&#246;pft, obwohl diese weiterhin im Internet abrufbar sind.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_14\">14</a></dt>\n<dd><p>b) Der Beklagte hat gegen die Unterlassungsverpflichtungserkl&#228;rung versto&#223;en.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_15\">15</a></dt>\n<dd><p>Das Landgericht hat mit Tatbestandswirkung gem. &#167; 314 Satz 1 ZPO als zwischen den Parteien unstreitig festgestellt, dass die im Screenshot der Anlage K2 wiedergegebene Unterseite der Webseite des Beklagten am 4. Oktober 2013 im Internet &#252;ber die Eingabe des Suchbegriffs <em>&#8222;W.-H.&#8220;</em> oder auch der beiden Suchbegriffe <em>&#8222;W.-H.&#8220;</em> und <em>&#8222;C.-T.&#8220; </em>bei Google aufgerufen werden konnte. Einen Tatbestandsberichtigungsantrag gem. &#167; 320 ZPO hat der Beklagte nicht gestellt.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_16\">16</a></dt>\n<dd><p>Soweit der Beklagte dies nunmehr bestreitet, ist dieses neue Verteidigungsmittel nicht nach &#167; 531 Abs. 2 ZPO zuzulassen. Im &#220;brigen ist das Vorbringen des Beklagten dazu widerspr&#252;chlich. Mit der Klageerwiderung hatte er noch darauf abgestellt, dass es sich bei der durch den Screenshot wiedergegebenen Internetseite um <em>&#8222;Datenschrott&#8220;</em> bzw. um einen <em>&#8222;Restbestand&#8220;</em> handele.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_17\">17</a></dt>\n<dd><p>c) Der Versto&#223; ist dem Beklagten auch zuzurechnen; er hat den Versto&#223; verschuldet.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_18\">18</a></dt>\n<dd><p>aa) Die Verwirkung der Vertragsstrafe setzt Verschulden voraus (Br&#252;ning in Harte-Bavendamm/Henning-Bodewig UWG, 3. Aufl., &#167; 12 Rn. 224; Bornkamm in K&#246;hler/Bornkamm, a. a. O., &#167; 12 Rn. 1.152). Das Verschulden wird vermutet; der Schuldner ist hinsichtlich eines mangelnden Verschuldens darlegungs- und beweispflichtig (BGH, Urteil vom 10. Juni 2009, a. a. O., juris Rn. 26; Bornkamm in K&#246;hler/Bornkamm, a. a. O.).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_19\">19</a></dt>\n<dd><p>bb)&#160;&#160;Der Schuldner hat daher darzulegen, dass auf seiner Seite alles Erforderliche getan worden ist, um einen Versto&#223; auszuschlie&#223;en (Br&#252;ning in Harte-Bavendamm/Henning-Bodewig, a. a. O., &#167; 12 Rn. 224; Bornkamm in K&#246;hler/Bornkamm, a. a. O., &#167;&#160;12 Rn. 1.154). Dem ist der Beklagte nicht ausreichend nachgekommen, auch soweit er behauptet, der Zeuge Jens K. habe die Daten der Kl&#228;gerin von der Webseite entfernt und gel&#246;scht.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a>20</a></dt>\n<dd><p>Der Schuldner eines Unterlassungsgebots hat durch geeignete Ma&#223;nahmen sicherzustellen, dass die durch die Unterlassungserkl&#228;rung betroffenen Inhalte seiner Webseite nicht mehr im Internet aufgerufen werden k&#246;nnen, weder &#252;ber die Webseite direkt noch &#252;ber eine Internetsuchmaschine (vgl. OLG Karlsruhe, Urteil vom 12.&#160;September 2012 - 6 U 58/11, juris Rn. 22 ff.; KG Berlin, Urteil vom 27.&#160;November 2009 - 9 U 27/09, juris Rn. 29 ff.; OLG K&#246;ln, Beschluss vom 5. Mai 2000 - 6 W 61/99, juris Rn. 4; in Bezug auf den Provider: K&#246;hler in K&#246;hler/Bornkamm, a. a. O, &#167; 12 Rn.&#160;6.7). Dazu geh&#246;rt es, nicht nur die betroffenen Inhalte durch &#196;nderung oder L&#246;schung der Webseite zu entfernen, sondern auch die Abrufbarkeit wenigstens &#252;ber Google als die am h&#228;ufigsten genutzte Suchmaschine im Internet auszuschlie&#223;en (so auch KG Berlin, Urteil vom 27. November 2009, a. a. O., juris Rn. 31). Dem Schuldner obliegt es dabei, zu &#252;berpr&#252;fen, ob die auf der Webseite entfernten Inhalte bzw. die gel&#246;schten Webseiten noch &#252;ber die Trefferliste dieser Suchmaschine aufgerufen werden k&#246;nnen. In diesem Fall muss der Schuldner gegen&#252;ber Google den Antrag auf L&#246;schung im Google-Cache bzw. auf Entfernung der von der Webseite bereits gel&#246;schten Inhalte stellen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_21\">21</a></dt>\n<dd><p>Soweit teilweise darauf abgestellt wird, dass mangels entgegenstehender Anhaltpunkte der Schuldner nicht (s&#228;mtliche oder wenigstens die wichtigsten) Suchmaschinen daraufhin &#252;berpr&#252;fen (lassen) muss, ob dort noch die alte Seite gespeichert ist, sondern sich darauf verlassen kann, dass diese laufend ihren Datenbestand aktualisieren (OLG K&#246;ln, Beschluss vom 25. April 2007 - 6 W 40/07, juris Rn. 9; Br&#252;ning in Harte-Bavendamm/Henning-Bodewig, a. a. O., Vorb. zu &#167;&#160;12 Rn.&#160;308; Hess in jurisPK-UWG, 3. Aufl., &#167; 12 Rn. 231), stellt dies eine Frage der Zumutbarkeit dar. Der Senat kann dabei dahingestellt bleiben lassen, ob neben Google weitere Suchmaschinen auf die Aufrufbarkeit kontrolliert werden m&#252;ssen, da der Beklagte hier bereits die Abfrage bei Google unterlassen hat.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_22\">22</a></dt>\n<dd><p>cc) Es handelt sich hier um ein Organisationsverschulden des Beklagten, der den Zeugen Keller nicht ausreichend angewiesen hat, nach Entfernung der Daten der Kl&#228;gerin wiedergebender Webseiten zu kontrollieren, ob diese noch im Internet aufrufbar sind.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_23\">23</a></dt>\n<dd><p>Im &#220;brigen w&#252;rde ein etwaiges Unterlassen des als Erf&#252;llungsgehilfen t&#228;tigen Zeugen K. dem Beklagten auch &#252;ber &#167; 278 BGB zugerechnet werden, den der Beklagte mit der L&#246;schung beauftragt hatte. Der Schuldner einer Unterlassungsverpflichtung muss grunds&#228;tzlich f&#252;r ein schuldhaftes Verhalten seiner Erf&#252;llungsgehilfen einstehen, soweit dieses zu einer Verletzung der Unterlassungspflicht gef&#252;hrt hat (BGH, Urteil vom 22. Januar 1998 - I ZR 18/96, juris Rdnr. 26 m.&#160;w.&#160;N.).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a>24</a></dt>\n<dd><p>2. Die somit dem Grunde nach verwirkte Vertragsstrafe entspricht jedoch mit den von der Kl&#228;gerin hier eingeklagten 5.001,00 &#8364; nicht der Billigkeit i. S. von &#167;&#160;315 Abs.&#160;3 BGB. Der Senat hat nach der in der Unterlassungserkl&#228;rung nach &#8222;neuem Hamburger Brauch&#8220; ausdr&#252;cklich vorgesehenen gerichtlichen &#220;berpr&#252;fungsm&#246;glichkeit eine Billigkeitskontrolle i. S des &#167; 315 Abs. 3 Satz 2 BGB vorgenommen und die Strafh&#246;he mit diesem Urteil auf 2.500,00 &#8364; bestimmt.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_25\">25</a></dt>\n<dd><p>a) Die Unterlassungserkl&#228;rung sieht vor, dass die Kl&#228;gerin die H&#246;he der Vertragsstrafe nach ihrem billigen Ermessen bestimmt. Die von ihr getroffene Bestimmung der Strafh&#246;he von 5.001,00 &#8364; w&#228;re f&#252;r den Beklagten aber nur dann verbindlich, wenn sie der Billigkeit entspr&#228;che. Dies ist nicht der Fall.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_26\">26</a></dt>\n<dd><p>Der Senat verkennt dabei nicht, dass im Rahmen des &#167; 315 Abs. 3 BGB nur ein beschr&#228;nktes Kontrollrecht und kein Nachbesserungsrecht dahingehend besteht, die Ermessensentscheidung des prim&#228;r Bestimmungsberechtigten durch eine eigene, f&#252;r besser und billiger gehaltene zu ersetzen (Staudinger/Rieble, BGB (2009), &#167; 315 Rn.&#160;325; M&#252;nchKomm/W&#252;rdinger, BGB, 6. Aufl., &#167; 315 Rn. 51).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_27\">27</a></dt>\n<dd><p>b) F&#252;r die nach billigem Ermessen des Gl&#228;ubigers vorzunehmende Bestimmung einer durch die Zuwiderhandlung gegen eine vertragliche Unterlassungsverpflichtung verwirkten Vertragsstrafe kommt es neben der Art und Gr&#246;&#223;e des Unternehmens, auf den Umsatz und m&#246;glichen Gewinn vor allem auf die Schwere und das Ausma&#223; der Zuwiderhandlung, auf dessen Gef&#228;hrlichkeit f&#252;r den Gl&#228;ubiger und auf das Verschulden des Verletzers an (BGH, Urteil vom 30. September 1993 - I ZR 54/91 - Vertragsstrafenbemessung, juris Rn. 20; Bornkamm in K&#246;hler/Bornkamm, a. a. O., &#167;&#160;12 Rn.&#160;1.139).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_28\">28</a></dt>\n<dd><p>Unter Zugrundelegung dieses Grundsatzes ist lediglich eine Vertragsstrafe bis zu 2.500,00 &#8364; als angemessen anzusehen. Ma&#223;geblich war hierbei zu ber&#252;cksichtigen, dass es sich um einen Versto&#223; mit geringem Ausma&#223; gehandelt hat und das Verschulden des Beklagten nicht schwer wiegt. Entgegen der Ansicht der Kl&#228;gerin handelte der Beklagte hier nicht mit extremer Hartn&#228;ckigkeit. Vielmehr ist der Beklagte t&#228;tig geworden und hat seinen Internetauftritt ge&#228;ndert. Soweit er es unterlassen hat, zu kontrollieren, ob ein Aufruf der Daten der Kl&#228;gerin enthaltene Webseite noch m&#246;glich ist, handelt es sich lediglich um leichte Fahrl&#228;ssigkeit. Dass der Beklagte &#252;ber 1.000 Ferienobjekte anbietet und &#252;ber ein Werbebudget von j&#228;hrlich 25.000,00 &#8364; verf&#252;gt, ist nicht ma&#223;geblich, da der Beklagte sich insoweit vor allem &#252;ber die Mitgliedsbeitr&#228;ge finanziert und keine eigenen Einnahmen aus der Vermietung der Ferienwohnung erzielt. Eine tats&#228;chliche Gef&#228;hrdung ihrer Interessen oder einen eigenen Schaden hat die f&#252;r die ihre Leistungsbestimmung tragenden und deren Billigkeit rechtfertigenden Umst&#228;nde darlegungs- und beweisbelastete Kl&#228;gerin (Staudinger/Rieble, a. a. O., &#167; 315 Rn. 394) nicht mit Substanz dargetan.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_29\">29</a></dt>\n<dd><p>Eine von dem Vertragsstrafengl&#228;ubiger vorgenommene Bestimmung der Strafh&#246;he, die sich auf das Doppelte des im Rahmen der Billigkeitskontrolle des &#167; 315 Abs. 3 BGB als angemessen anzusehenden Strafrahmens bel&#228;uft, ist unbillig.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_30\">30</a></dt>\n<dd><p>3. Der Zinsanspruch ist nach &#167;&#167; 286 Abs. 1, 288 Abs. 1 BGB begr&#252;ndet.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_31\">31</a></dt>\n<dd><p>4. Die m&#252;ndliche Verhandlung war aufgrund des nicht nachgelassenen Schriftsatzes des Beklagten vom 23.&#160;Januar 2015 nicht wiederzuer&#246;ffnen. Etwaiges neues Vorbringen in Bezug auf die T&#228;tigkeit des Zeugen K. ist gem. &#167;&#160;296&#160;a ZPO unbeachtlich. Die Ausf&#252;hrungen des Beklagten waren im &#220;brigen bereits Gegenstand des Hinweisbeschlusses des Senats.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p style=\"text-align:center\">III.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_32\">32</a></dt>\n<dd><p>Die Kostenentscheidung beruht auf &#167;&#167; 92 Abs. 1, 97 Abs. 1, 344 ZPO; diejenige &#252;ber die vorl&#228;ufige Vollstreckbarkeit auf &#167;&#167; 708 Nr. 10, 713 ZPO.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_33\">33</a></dt>\n<dd><p>Gr&#252;nde, die Revision zuzulassen (&#167; 543 Abs. 2 ZPO), liegen nicht vor.</p></dd>\n</dl>\n</div></div>\n</div></div>\n<a name=\"DocInhaltEnde\"><!--emptyTag--></a><div class=\"docLayoutText\">\n<p style=\"margin-top:24px\">&#160;</p>\n<hr style=\"width:50%;text-align:center;height:1px;\">\n<p><img alt=\"Abk&#252;rzung Fundstelle\" src=\"/jportal/cms/technik/media/res/shared/icons/icon_doku-info.gif\" title=\"Wenn Sie den Link markieren (linke Maustaste gedr&#252;ckt halten) k&#246;nnen Sie den Link mit der rechten Maustaste kopieren und in den Browser oder in Ihre Favoriten als Lesezeichen einf&#252;gen.\" onmouseover=\"Tip('&lt;span class=&quot;contentOL&quot;&gt;Wenn Sie den Link markieren (linke Maustaste gedr&#252;ckt halten) k&#246;nnen Sie den Link mit der rechten Maustaste kopieren und in den Browser oder in Ihre Favoriten als Lesezeichen einf&#252;gen.&lt;/span&gt;', WIDTH, -300, CENTERMOUSE, true, ABOVE, true );\" onmouseout=\"UnTip()\">&#160;Diesen Link k&#246;nnen Sie kopieren und verwenden, wenn Sie <span style=\"font-weight:bold;\">genau dieses Dokument</span> verlinken m&#246;chten:<br>http://www.rechtsprechung.niedersachsen.de/jportal/?quelle=jlink&amp;docid=KORE205032015&amp;psml=bsndprod.psml&amp;max=true</p>\n</div>\n</div>&#13;\n\n"
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