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    "slug": "olgd-2016-03-22-i-4-u-9115",
    "court": {
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    "file_number": "I - 4 U 91/15",
    "date": "2016-03-22",
    "created_date": "2019-01-04T14:26:59Z",
    "updated_date": "2022-10-18T14:17:44Z",
    "type": "Beschluss",
    "ecli": "ECLI:DE:OLGD:2016:0322.I8211.4U91.15.00",
    "content": "<h2>Tenor</h2>\n\n<p>hat der 4. Zivilsenat des Oberlandesgerichts D&#252;sseldorf durch den Vorsitzenden Richter am Oberlandesgericht K. und die Richter am Oberlandesgericht F. und Dr. L. am 22.03.2016 beschlossen:</p>\n<p>Die Berufung der Kl&#228;gerin gegen das am 29.04.2015 verk&#252;ndete Urteil der 9. Zivilkammer des Landgerichts D&#252;sseldorf &#8211; Einzelrichter &#8211; wird auf ihre Kosten durch einstimmigen Beschluss gem&#228;&#223; &#167; 522 Abs. 2 ZPO als offensichtlich unbegr&#252;ndet zur&#252;ckgewiesen.</p>\n<p>Dieser Beschluss und die mit der Berufung angefochtene Entscheidung des Landgerichts sind ohne Sicherheitsleistung vorl&#228;ufig vollstreckbar.</p><br style=\"clear:both\">\n\n<span class=\"absatzRechts\">1</span><p class=\"absatzLinks\"><strong><span style=\"text-decoration:underline\">G r &#252; n d e:</span></strong></p>\n<span class=\"absatzRechts\">2</span><p class=\"absatzLinks\">Die zul&#228;ssige Berufung der Kl&#228;gerin gegen das im Tenor bezeichnete erstinstanzliche Urteil hat nach einstimmiger Auffassung des Senats keinen Erfolg. Die Rechtssache hat auch keine grunds&#228;tzliche Bedeutung. Weder die Fortbildung des Rechts noch die Sicherung einer einheitlichen Rechtsprechung erfordern eine Entscheidung des Senats auf Grund m&#252;ndlicher Verhandlung, die auch sonst nicht geboten ist.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">3</span><p class=\"absatzLinks\">1.Wegen der Einzelheiten dieser Beurteilung wird zur Vermeidung von Wiederholungen vollumf&#228;nglich auf die Hinweise im Beschluss vom 25.02.2016 Bezug genommen, an welchen der Senat auch unter Ber&#252;cksichtigung der Einw&#228;nde der Kl&#228;gerin im Schriftsatz vom 14.03.2016 festh&#228;lt. Dies gilt auch hinsichtlich der bereits im Hinweisbeschluss ausgef&#252;hrten tats&#228;chlichen Feststellungen im angefochtenen Urteil und der dortigen Darstellung etwaiger &#196;nderungen oder Erg&#228;nzungen gem&#228;&#223; &#167; 522 Abs. 2 Satz 4 ZPO.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">4</span><p class=\"absatzLinks\">2.Der Senat bleibt dabei, dass die R&#252;cktrittsbelehrung ausreichend deutlich im Antragsformular hervorgehoben ist. Die Erkl&#228;rung ist nach ihrer optischen Gestaltung darauf angelegt, den Angesprochenen aufmerksam zu machen und das Wissen, um das es geht, zu vermitteln (vgl. BGH, Urteil vom 16. Oktober 2013 &#8211; IV ZR 52/12 &#8211;, Rn. 14, juris). Anders als in dem Sachverhalt, der dieser von der Kl&#228;gerin angef&#252;hrten Entscheidung des BGH zugrunde lag, ist innerhalb des Textblocks, in dem sich die R&#252;cktrittsbelehrung befindet, der Hinweis auf dieses R&#252;cktrittsrecht fettgedruckt und in einer etwas gr&#246;&#223;eren Schrifttype gehalten. Dabei ist dieser Hinweis neben dem Hinweis auf ein &#8211; hier nicht einschl&#228;giges &#8211; Widerspruchsrecht und der &#220;berschrift &#252;ber den Textblock das einzige fettgedruckte Wort in dem Textblock.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">5</span><p class=\"absatzLinks\">Keineswegs ist zu verlangen, dass der Hinweis auf das R&#252;cktrittsrecht das einzige fettgedruckte Wort auf der jeweiligen Druckseite ist oder dass gar die Belehrung als solche insgesamt als einzige W&#246;rter immer fett zu drucken ist. Dies w&#252;rde die Anforderungen an die drucktechnische Hervorhebung &#252;berspannen. Ma&#223;geblich sind immer die konkreten Umst&#228;nde des Einzelfalls der jeweils tatrichterlich zu beurteilenden Schriftst&#252;cke. Gerade in dem vorliegenden Formular sind die einzelnen Erkl&#228;rungen durch den sparsamen Einsatz von Fettdruck in den vorgedruckten Passagen optisch deutlich voneinander getrennt und &#252;bersichtlich erkennbar. Auch der fl&#252;chtige durchschnittliche Versicherungsnehmer erkennt bei einem raschen &#220;berblick &#252;ber das Formular vor seiner Unterschrift das Wort R&#252;cktrittsrecht, wenn er seine Augen nicht verschlie&#223;t.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">6</span><p class=\"absatzLinks\">3.Die Kl&#228;gerin ist auch nicht dadurch in die Irre geleitet worden, dass in dem Formular auch eine Belehrung &#252;ber ein Widerspruchsrecht enthalten ist. Abgesehen davon, dass durch den Fettdruck auch dieses Wortes die Aufmerksamkeit des durchschnittlichen Versicherungsnehmers auf die gesamte Passage gelenkt wird, ist durch das vor den Worten &#8222;R&#252;cktrittsrecht&#8220; und &#8222;Widerspruchsrecht&#8220; jeweils befindliche K&#228;stchen, bei denen sich nur in der Zeile des Wortes &#8222;R&#252;cktrittsrecht&#8220; ein nachtr&#228;glich eingedrucktes Kreuz befindet, deutlich, dass hier im konkreten Fall lediglich ein R&#252;cktrittsrecht f&#252;r die Kl&#228;gerin in Frage kommt.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">7</span><p class=\"absatzLinks\">4.Soweit die Kl&#228;gerin darauf abstellt, dass nach h&#246;chstrichterlicher Rechtsprechung &#8211; und auch der Rechtsprechung des Senates &#8211; in der <span style=\"text-decoration:underline\">Widerspruchs</span>belehrung gem&#228;&#223; &#167; 5a VVG a.F. ein Hinweis auf die Textform des Widerspruchs erforderlich ist, ist dies f&#252;r die Frage der Belehrung &#252;ber das <span style=\"text-decoration:underline\">R&#252;cktritts</span>recht gem&#228;&#223; &#167; 8 Abs. 5 VVG a.F. indes unerheblich. Die Beklagte hat in ihrer Belehrung den Wortlaut des Gesetzestextes (&#167; 8 Abs. 5 Satz 2 VVG a.F.) w&#246;rtlich wiederholt. Mehr ist von einem Versicherer nach st&#228;ndiger Rechtsprechung des Senates nicht zu erwarten. In dem Wortlaut der Vorschrift liegt auch der ma&#223;gebliche Unterschied zur Belehrung &#252;ber das Widerspruchsrecht, da der Gesetzeswortlaut in &#167; 5a VVG a.F. bestimmt, dass der Versicherungsnehmer &#8222;in Textform&#8220; zu widersprechen habe.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">8</span><p class=\"absatzLinks\">5.Die Nebenentscheidungen beruhen auf &#167;&#167; 97 Abs. 1, 708 Nr. 10, 713, 522 Abs. 3 ZPO (vgl. Z&#246;ller/He&#223;ler, 30. Auflage 2014, &#167; 522 Rn. 42).</p>\n<span class=\"absatzRechts\">9</span><p class=\"absatzLinks\">&#8230;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160; &#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160; &#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160; &#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160; &#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160; &#8230;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160; &#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160; &#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160; &#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160; &#8230;</p>\n      "
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