List view for cases

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    "slug": "vg-karlsruhe-2008-02-06-2-k-119007",
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        "name": "Verwaltungsgericht Karlsruhe",
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    "file_number": "2 K 1190/07",
    "date": "2008-02-06",
    "created_date": "2019-01-07T10:19:09Z",
    "updated_date": "2020-12-10T14:08:41Z",
    "type": "Beschluss",
    "ecli": "",
    "content": "<h2>Tenor</h2>\n\n<p/>\n          <p>1. Der Antrag wird abgelehnt.</p>\n          <p/>\n          <p>2. Die Antragstellerin tr&#228;gt die Kosten des Verfahrens.</p>\n          <p/>\n          <p>3. Der Streitwert wird auf EUR 7.500 festgesetzt.</p>\n        \n<h2>GrĂ¼nde</h2>\n\n<table><tr><td>&#160;</td><td>      <table><tr><td/></tr></table>\n      <table><tr><td>\n        <strong>I.</strong>\n      </td></tr></table>\n      </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>1&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td>\n        <rd nr=\"1\"/>\n        Die Antragstellerin ist eine juristische Person nach tschechischem Recht. Sie ist Inhaberin einer von der Stadt ... ausgestellten &#8222;Registration zum Betreiben einer Fahrschule&#8220;. Unter Hinweis auf diese &#8222;Registration&#8220; nahm die Antragstellerin im Mai 2006 den Betrieb einer Fahrschule in ... auf. Mit Bescheid vom 27.02.2007 untersagte der Antragsgegner den Fahrschulbetrieb und ordnete die sofortige Vollziehung an. Die Antragstellerin beantragt,\n      </td></tr></table>\n      <table><tr><td/></tr></table>\n                        </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>2&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:36pt\"><tr><td>\n            <rd nr=\"2\"/>\n            die aufschiebende Wirkung ihres Widerspruchs vom 08.03.2007 gegen den Bescheid des Antragsgegners vom 27.02.2007 wiederherzustellen.\n          </td></tr></table>\n                    <table><tr><td/></tr></table>\n      <table><tr><td>\n        <strong>II.</strong>\n      </td></tr></table>\n      </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>3&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td>\n        <rd nr=\"3\"/>\n        Der zul&#228;ssige Antrag ist unbegr&#252;ndet.\n      </td></tr></table>\n      <table><tr><td/></tr></table>\n      </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>4&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td>\n        <rd nr=\"4\"/>\n        Die Anordnung der sofortigen Vollziehung im Bescheid vom 27.02.2007 ist formell rechtm&#228;&#223;ig. Insbesondere ist das besondere Interesse an der sofortigen Vollziehung entsprechend &#167; 80 Abs. 3 Satz 1 VwGO ordnungsgem&#228;&#223; begr&#252;ndet worden. Der Antragsgegner hat am betroffenen Einzelfall orientierte Gr&#252;nde f&#252;r den Sofortvollzug angegeben. Ob diese Gr&#252;nde in der Sache zutreffend sind, ist f&#252;r die formelle Rechtm&#228;&#223;igkeit der Vollziehungsanordnung unerheblich.\n      </td></tr></table>\n      <table><tr><td/></tr></table>\n      </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>5&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td>\n        <rd nr=\"5\"/>\n        Die im Rahmen der Pr&#252;fung der Erfolgsaussichten eines Antrags nach &#167; 80 Abs. 5 Satz 1 Alt. 2 VwGO vorzunehmende Interessenabw&#228;gung f&#228;llt vorliegend zugunsten des Antragsgegners aus. Das &#246;ffentliche Interesse an der sofortigen Vollziehung des Bescheids vom 27.02.2007 &#252;berwiegt das Interesse der Antragstellerin, vorl&#228;ufig von Vollzugsma&#223;nahmen verschont zu bleiben. Der Widerspruch gegen den Bescheid wird aller Voraussicht nach zur&#252;ckzuweisen sein (1.). Dar&#252;ber hinaus besteht nach Auffassung der Kammer auch ein besonderes &#246;ffentliches Interesse an der sofortigen Vollziehung (2.).\n      </td></tr></table>\n      <table><tr><td/></tr></table>\n      </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>6&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td>\n        <rd nr=\"6\"/>\n        1. Die auf &#167; 15 Abs. 2 Satz 1 GewO gest&#252;tzte Untersagung des Fahrschulbetriebs in ... ist aller Voraussicht nach rechtm&#228;&#223;ig. Nach dieser Bestimmung kann, wenn ein Gewerbe, zu dessen Aus&#252;bung eine Erlaubnis, Genehmigung, Konzession oder Bewilligung (Zulassung) erforderlich ist, ohne diese Zulassung betrieben wird, die Fortsetzung des Betriebes verhindert werden.\n      </td></tr></table>\n      <table><tr><td/></tr></table>\n      </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>7&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td>\n        <rd nr=\"7\"/>\n        Aufgrund dieser Bestimmung darf der Betrieb einer Fahrschule untersagt werden. Der Verwaltungsgerichtshof Baden-W&#252;rttemberg hat insoweit in seinem Beschluss vom 21.10.2003 (9 S 2037/03) ausgef&#252;hrt: &#8222;Das Fahrlehrergesetz vom 25. August 1969 (BGBl. I S. 1336, zuletzt ge&#228;ndert durch Gesetz vom 15.12.2001, BGBl. I S. 3762) enth&#228;lt, anders als die Gewerbeordnung (dort &#167; 15 Abs. 2 GewO), keine Regelungen &#252;ber die Schlie&#223;ung von Betriebsst&#228;tten oder von Unterrichtsr&#228;umen. Es begn&#252;gt sich mit Regelungen &#252;ber die R&#252;cknahme und den Widerruf der Fahrschulerlaubnis und des Widerrufs der Zweigstellenerlaubnis (&#167; 21 FahrlG), sowie dem Ruhen und Erl&#246;schen der Fahrschulerlaubnis (&#167; 20 FahrlG). Dies schlie&#223;t indes einen R&#252;ckgriff auf Regelungen, die allgemein f&#252;r gewerbliche Bet&#228;tigungen gelten, nicht aus (vgl. VGH Bad.-W&#252;rtt., Urteil vom 1.12.1992 - 14 S 2038/91 - D&#214;V 1993, 203). Das Gewerberecht enth&#228;lt in &#167; 15 GewO den allgemeinen gewerberechtlichen Grundsatz, dass die zust&#228;ndige Beh&#246;rde die Befugnis hat, ein Gewerbe zu dessen Aus&#252;bung eine Erlaubnis, Genehmigung, Konzession oder Bewilligung erforderlich ist, zu verhindern, wenn es ohne diese Zulassung betrieben wird (vgl. auch OVG Th&#252;ringen, Beschluss vom 06.06.2002 - 2 EO 80/01- D&#214;V 2003, 87). Demgem&#228;&#223; (&#167; 15 Abs. 2 Satz 1 GewO) kann die zust&#228;ndige Beh&#246;rde jemandem, der ohne die erforderliche Fahrschulerlaubnis (&#167; 10 Abs. 1 FahrlG) eine Fahrschule betreibt, den Betrieb untersagen (vgl. BVerwG, Beschluss vom 29.11.1982 - 5 B 62/82 - D&#214;V 1983, 735).&#8220;\n      </td></tr></table>\n      <table><tr><td/></tr></table>\n      </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>8&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td>\n        <rd nr=\"8\"/>\n        Die tatbestandlichen Voraussetzung dieser Bestimmung, der Betrieb eines Gewerbes ohne die hierf&#252;r erforderliche Erlaubnis, d&#252;rfte erf&#252;llt sein. Die Antragstellerin hat zwar eine tschechische &#8222;Registration zum Betreiben einer Fahrschule&#8220; vorgelegt, doch d&#252;rfte diese ihre T&#228;tigkeit in ... nicht abdecken.\n      </td></tr></table>\n      <table><tr><td/></tr></table>\n      </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>9&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td>\n        <rd nr=\"9\"/>\n        Diese &#8222;Registration zum Betreiben einer Fahrschule&#8220; d&#252;rfte schon in der tschechischen Republik r&#228;umlich begrenzt sein. Auf jeden Fall aber d&#252;rfte sie nicht den Betrieb einer Zweigstelle in ... rechtfertigen.\n      </td></tr></table>\n      <table><tr><td/></tr></table>\n      </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>10&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td>\n        <rd nr=\"10\"/>\n        Nach der vorliegenden beglaubigten &#220;bersetzung ist die Antragstellerin Inhaberin einer &#8222;Registration zum Betreiben\n        <em>einer</em>\n        Fahrschule&#8220; (Hervorhebung durch das Gericht). Es ist an keiner Stelle die Rede davon, dass die Antragstellerin Inhaberin einer Registration zum Betreiben allgemein von Fahrschulen ist. Im Gegenteil: Die &#8222;Registration&#8220; wurde f&#252;r eine bestimmte Betriebsstelle, n&#228;mlich unter der Anschrift der Antragstellerin in ... erteilt. Weiterhin hei&#223;t es dort: &#8222;Die Registration zum Betreiben\n        <em>der</em>\n        Fahrschule wurde f&#252;r den Betreiber der Fahrschule als Dauereinwilligung (&#8230;) ausgegeben.&#8220; (Hervorhebungen wiederum durch das Gericht). Unter den &#8222;weiteren Bedingungen zum Betreiben der Fahrschule&#8220; wird unter der Rubrik &#8222;Fahr&#252;bungsplatz oder &#220;bungsfl&#228;che&#8220; auf einen umz&#228;unten Bereich eines Parkplatzes in ..., unter der Rubrik &#8222;Lehrfahrzeug&#8220; auf eine nicht vorgelegte Anlage und unter der Rubrik &#8222;Unterrichts- und Fahrlehrer&#8220; gleichfalls auf eine nicht vorgelegte Anlage verwiesen. Alle diese Bedingungen w&#228;ren &#252;berfl&#252;ssig, wenn es sich um eine allgemeine Genehmigung zum Betreiben von Fahrschulen handeln w&#252;rde.\n      </td></tr></table>\n      <table><tr><td/></tr></table>\n      </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>11&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td>\n        <rd nr=\"11\"/>\n        F&#252;r die Auffassung, dass die &#8222;Registration&#8220; keinesfalls die von der Antragstellerin ihr beigemessene Reichweite hat, spricht auch die von dem Antragsgegner eingeholte Auskunft, dass eine tschechische Fahrschulerlaubnis nur Geltung innerhalb einer von insgesamt 205 Erlaubnisregionen habe und nur die F&#252;hrung von maximal f&#252;nf Zweigstellen erlaube.\n      </td></tr></table>\n      <table><tr><td/></tr></table>\n      </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>12&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td>\n        <rd nr=\"12\"/>\n        Auch wenn die &#8222;Registration zum Betreiben einer Fahrschule&#8220; die ihr von der Antragstellerin behauptete Reichweite h&#228;tte, w&#252;rde diese dennoch nicht zum Betrieb einer Fahrschule in ... erm&#228;chtigen. Art. 43 EG i.V.m. Art. 48 EG, auf die sich die Antragstellerin beruft, d&#252;rften dem Erfordernis, eine Genehmigung, sei es - wof&#252;r angesichts des offensichtlichen Bestehens einer tschechischen Fahrschulerlaubnis einiges spricht - nur in Form einer Zweigstellenerlaubnis, sei es in Form einer Fahrschulerlaubnis, hierf&#252;r einholen zu m&#252;ssen, nicht entgegenstehen.\n      </td></tr></table>\n      <table><tr><td/></tr></table>\n      </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>13&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td>\n        <rd nr=\"13\"/>\n        Nach der Rechtsprechung des Europ&#228;ischen Gerichtshofs umfasst die Niederlassungsfreiheit auch die M&#246;glichkeit, unter Beachtung der Berufsregelungen im Gebiet der Gemeinschaft mehr als eine St&#228;tte f&#252;r die Aus&#252;bung einer T&#228;tigkeit einzurichten und beizubehalten (Beschl. v. 02.12.2005 - C-11/705 -, &#8222;Seidl&#8220;, Rn. 12).\n      </td></tr></table>\n      <table><tr><td/></tr></table>\n      </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>14&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td>\n        <rd nr=\"14\"/>\n        Ausgehend hiervon ist es schon fraglich, ob &#252;berhaupt von einer Beschr&#228;nkung der Niederlassungserlaubnis die Rede sein kann. Denn nach dieser Rechtsprechung sind bei Aus&#252;bung der Niederlassungsfreiheit die &#8222;Berufsregelungen&#8220; zu beachten. Nach den deutschen Regelungen setzt aber der Betrieb einer Fahrschule eine Fahrschulerlaubnis (&#167;&#167; 10 ff. FahrlG) und der Betrieb einer Zweigstelle eine Zweigstellenerlaubnis (&#167; 14 FahrlG) voraus. Dies gilt unabh&#228;ngig von der Staatsangeh&#246;rigkeit des Antragstellers bzw. der Herkunft einer juristischen Person.\n      </td></tr></table>\n      <table><tr><td/></tr></table>\n      </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>15&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td>\n        <rd nr=\"15\"/>\n        Doch selbst wenn eine Beschr&#228;nkung vorliegen w&#252;rde, w&#228;re diese nach Auffassung des Gerichts gerechtfertigt. Denn mit dem Erfordernis einer Fahrschulerlaubnis bzw. einer Zweigstellenerlaubnis wird ein berechtigter Zweck verfolgt, der mit dem Vertrag vereinbar und aus zwingenden Gr&#252;nden des Allgemeininteresses gerechtfertigt ist, und nicht &#252;ber das hinausgeht, was zur Verwirklichung dieses Zweckes erforderlich ist (vgl. zu diesen Anforderungen EuGH, Beschl. v. 02.12.2005 - C-11/705 -, &#8222;Seidl&#8220;, Rn. 14). Zun&#228;chst ist festzuhalten, dass die Erlaubnisse jeweils aufgrund einer rechtlich gebundenen Entscheidung ergehen (&#8222;wird erteilt&#8220;, siehe &#167; 11 Abs. 1, 2, &#167; 14 Abs. 2 FahrlG). Die zust&#228;ndigen Beh&#246;rden haben also bei der Erteilung der Erlaubnis keinerlei Ermessensspielraum; Erw&#228;gungen wie der Schutz bestehender Fahrschulen vor Konkurrenz d&#252;rfen deshalb bei der beh&#246;rdlichen Entscheidungsfindung keine Rolle spielen. Die jeweiligen Anforderungen sind weiterhin unerl&#228;sslich f&#252;r einen geordneten Fahrschulbetrieb, insbesondere einen qualitativ hochwertigen, den zunehmenden Anforderungen im Stra&#223;enverkehr gerecht werdenden theoretischen und praktischen Unterricht. Es ist insbesondere eine Selbstverst&#228;ndlichkeit, dass geeignete Unterrichtsr&#228;ume, Lernmittel und Lehrfahrzeuge zur Verf&#252;gung stehen m&#252;ssen (&#167; 11 Abs. 1 Nr. 6, &#167; 14 Abs. 2 FahrlG). Es versteht sich weiterhin von selbst, dass der Inhaber einer Fahrschule bzw. der Leiter des Ausbildungsbetriebs etwa zuverl&#228;ssig sein und die Fahrlehrererlaubnis besitzen muss. Hiervon geht ersichtlich auch die Antragstellerin aus.\n      </td></tr></table>\n      <table><tr><td/></tr></table>\n      </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>16&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td>\n        <rd nr=\"16\"/>\n        Durch das Erfordernis einer vorherigen Erlaubnis (sog. pr&#228;ventives Verbot mit Erlaubnisvorbehalt, vgl. Maurer, Allgemeines Verwaltungsrecht, 16. Aufl., &#167; 9 Rn. 51 ff.) wird die &#220;berwachung eines geordneten Fahrschulbetriebs durch die zust&#228;ndigen Beh&#246;rden erm&#246;glicht. Das Durchlaufen dieses Verfahrens ist auch dem Niederlassungswilligen zumutbar. Randelzhofer/Forsthoff (in: Grabitz/Hilf, Das Recht der EU, Band II, Art. 43 EGV Rn. 95) f&#252;hren insofern zu Recht aus: &#8222;Eine Niederlassung ist auf die dauerhafte Integration in eine Volkswirtschaft gerichtet. Anders als bei der nur tempor&#228;ren Erbringung von Dienstleistungen, die f&#252;r die Erf&#252;llung solcher Erfordernisse ungleich schwerer wiegt, gewinnen die staatlichen Interessen an einer homogenen Geltung insbesondere des Wirtschaftsaufsichtsrechts an Bedeutung. Die Erf&#252;llung jener Vorschriften, die im Wesentlichen blo&#223; einen gewissen Verwaltungsaufwand verursacht, kann dem Niederlassungswilligen als die von ihm zu erbringende Integrationslast zugemutet werden.&#8220;\n      </td></tr></table>\n      <table><tr><td/></tr></table>\n      </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>17&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td>\n        <rd nr=\"17\"/>\n        Auch der Beschluss des Europ&#228;ischen Gerichtshofs vom 2.12.2005, auf den die Antragstellerin besonders hinweist, spricht nicht gegen die hier vertretene Auffassung. Der Leitsatz dieses Beschlusses lautet: &#8222;Art. 43 EG ist dahin auszulegen, dass er Rechtsvorschriften eines Mitgliedstaats entgegensteht, nach denen es untersagt ist, Personen, die bereits eine Bewilligung f&#252;r eine Fahrschule besitzen, eine weitere derartige Bewilligung zu erteilen.&#8220; Diese Entscheidung spricht gerade gegen die von der Antragstellerin vertretene Auffassung. Denn sie betrifft die Frage, unter welchen Voraussetzungen eine &#8222;weitere Bewilligung&#8220; erteilt werden kann. In der Entscheidung wird somit stillschweigend vorausgesetzt, dass der Betrieb einer Fahrschule in einem anderen Mitgliedstaat von einer &#8222;weiteren Bewilligung&#8220; abh&#228;ngig gemacht werden darf.\n      </td></tr></table>\n      <table><tr><td/></tr></table>\n      </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>18&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td>\n        <rd nr=\"18\"/>\n        Auf die sog. Dienstleistungsrichtlinie (Richtlinie 2006/123/EG des Europ&#228;ischen Parlaments und des Rates vom 12.12.2006 &#252;ber Dienstleistungen im Binnenmarkt, ABl. EU Nr. L 376/36) kann sich die Antragstellerin schon deshalb nicht berufen, weil diese erst bis zum 28.12.2009 in nationales Recht umzusetzen ist (Art. 44 Abs. 1). Dar&#252;ber hinaus ist fraglich, ob das Betreiben von Fahrschulen &#252;berhaupt in den Anwendungsbereich der Richtlinie f&#228;llt. Denn nach deren Art. 2 Abs. 2 lit. d findet die Richtlinie keine Anwendung auf &#8222;Verkehrsdienstleistungen einschlie&#223;lich Hafendienste, die in den Anwendungsbereich von Titel V des Vertrages fallen\". Schlie&#223;lich l&#228;sst die Richtlinie in ihrem Art. 9 auch zu, dass die Aufnahme und Aus&#252;bung einer Dienstleistungst&#228;tigkeit einer Genehmigungsregelung unterworfen wird. Die in Art. 9 Abs. 1 der Richtlinie genannten Voraussetzungen entsprechen dabei genau denjenigen, die hier schon im Rahmen der Pr&#252;fung des Art. 43 EG i.V.m. Art. 48 EG aufgrund der Rechtsprechung des Europ&#228;ischen Gerichtshofs herangezogen worden sind (vgl. dazu auch Erw&#228;gungsgrund 40 der Richtlinie).\n      </td></tr></table>\n      <table><tr><td/></tr></table>\n      </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>19&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td>\n        <rd nr=\"19\"/>\n        Der Schluss aus der wechselseitigen Anerkennung von F&#252;hrerscheinen auf die gemeinschaftsweite Geltung von Fahrschulerlaubnissen ist im &#220;brigen nicht gerechtfertigt. Die Anerkennung von Fahrerlaubnissen dient dem gemeinschaftsweiten Personenverkehr, w&#228;hrend die Geltung von Fahrschulerlaubnissen die Niederlassungsfreiheit betreffen w&#252;rde. Somit besteht schon im Ansatz ein grundlegender Unterschied. Des Weiteren besteht f&#252;r Fahrerlaubnisse eine ausdr&#252;ckliche gemeinschaftliche Regelung, w&#228;hrend eine solche f&#252;r Fahrschulerlaubnisse fehlt.\n      </td></tr></table>\n      <table><tr><td/></tr></table>\n      </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>20&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td>\n        <rd nr=\"20\"/>\n        Der Antragsgegner d&#252;rfte auch ermessensfehlerfrei gehandelt haben. Anhaltspunkte f&#252;r das Vorliegen von Ermessensfehlern, auf die sich die Pr&#252;fung des Gerichts zu beschr&#228;nken hat, sind weder vorgetragen worden noch ersichtlich. Da die Antragstellerin trotz des Hinweises der Antragsgegnerin auf das Erfordernis einer Erlaubnis keinen entsprechenden Antrag gestellt hat, kann nicht entscheidend sein, dass die Antragstellerin das Vorliegen der materiellen Voraussetzungen einer Zweigstellenerlaubnis behauptet, Gerade dies muss von der Beh&#246;rde gepr&#252;ft werden k&#246;nnen.\n      </td></tr></table>\n      <table><tr><td/></tr></table>\n      </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>21&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td>\n        <rd nr=\"21\"/>\n        2. Es besteht nach Auffassung des Gerichts auch ein besonderes &#246;ffentliches Interesse an der sofortigen Vollziehung. Der Schutz der zumeist jungen Fahrerlaubnisbewerber davor, von einer Fahrschule ausgebildet zu werden, die nicht die erforderliche beh&#246;rdliche Erlaubnis besitzt, ist ein besonders wichtiger Belang. Mittelbar wird auch die gleichfalls besonders hoch anzusehende Verkehrssicherheit erh&#246;ht, da das Bestehen der theoretischen und der praktischen Pr&#252;fung allein noch nicht gew&#228;hrleisten kann, dass ein Verkehrsteilnehmer die erforderlichen F&#228;higkeiten aufweist. Hierzu bedarf es weiterhin eines qualifizierten und alle Bereiche und Situationen umfassenden theoretischen und praktischen Unterrichts. Insofern ist auch der Vortrag, Fahrsch&#252;ler h&#228;tten die entsprechenden Pr&#252;fungen mit Erfolg absolviert, nicht von Bedeutung. Somit streiten f&#252;r das besondere &#246;ffentliche Interesse auch das Leben, die k&#246;rperliche Unversehrtheit und das Eigentum der anderen Verkehrsteilnehmer, im &#220;brigen auch w&#228;hrend des praktischen Fahrschulbetriebs, sowie derjenigen Personen, die von einem Fehlverhalten im Stra&#223;enverkehr betroffen sein k&#246;nnen.\n      </td></tr></table>\n      <table><tr><td/></tr></table>\n      <table><tr><td>\n        <strong>III.</strong>\n      </td></tr></table>\n      </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>22&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td>\n        <rd nr=\"22\"/>\n        Die Kostenentscheidung beruht auf &#167; 154 Abs. 1 VwGO, die Streitwertfestsetzung auf Nrn. 54.1, 1.5 des Streitwertkatalogs f&#252;r die Verwaltungsgerichtsbarkeit (DVBl. 2004, 1525).\n      </td></tr></table>\n    </td></tr></table>"
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