List view for cases

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    "slug": "arbg-stuttgart-2013-01-23-11-ca-65411",
    "court": {
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        "name": "Arbeitsgericht Stuttgart",
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    "file_number": "11 Ca 654/11",
    "date": "2013-01-23",
    "created_date": "2019-01-07T10:23:40Z",
    "updated_date": "2020-12-10T14:09:30Z",
    "type": "Urteil",
    "ecli": "",
    "content": "<h2>Tenor</h2>\n\n<p/><p>1. Die Beklagte wird verurteilt, dem Kl&#228;ger Auskunft &#252;ber das in der Zeit vom 01.01.2008 bis zum 31.08.2010 den Arbeitnehmern der Beklagten im Betrieb in B., die die technische Ausr&#252;stung einschlie&#223;lich PC und Drucker f&#252;r die D. zusammenstellen, gew&#228;hrte Arbeitsentgelt und die j&#228;hrliche Zahl der Urlaubstage zu erteilen.</p><p/><p>2. Der Antrag der Beklagten, die vorl&#228;ufige Vollstreckbarkeit im Urteil auszuschlie&#223;en, wird zur&#252;ckgewiesen.</p><p/><p>3. Die Beklagte tr&#228;gt die Kosten des Rechtsstreits.</p><p/><p>4. Der Streitwert wird festgesetzt auf EUR 9.600,00.</p><p/><p>5. Die Berufung wird nicht zugelassen.</p>\n<h2>Tatbestand</h2>\n\n<table><tr><td>&#160;</td><td><table><tr><td/></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>1&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"1\"/>Zwischen den Parteien ist ein Auskunftsbegehren im Streit.</td></tr></table><table><tr><td/></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>2&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"2\"/>Der Kl&#228;ger war aufgrund des Arbeitsvertrages vom 25.11.2005 mit der U. (U., auszugsweise Anlage K 1 = ABl. 5 ff.) bis einschlie&#223;lich August 2010 im Betrieb der Beklagten in B. im IT-Bereich t&#228;tig. Die Aufgaben des Kl&#228;gers bestanden darin, die technische Ausr&#252;stung einschlie&#223;lich PC und Drucker f&#252;r die Pr&#252;fingenieure der D. zusammenzustellen. Der Arbeitsvertrag nimmt nach dem unstreitigen Vorbringen des Kl&#228;gers Bezug auf den zwischen dem Arbeitgeberverband Mittelst&#228;ndischer Dienstleister (AMP) und der Christlichen Gewerkschaft Zeitarbeit und Personal (CGZP) geschlossenen Tarifvertrag in seiner jeweils geltenden Fassung Bezug.</td></tr></table><table><tr><td/></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>3&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"3\"/>Mit Klage vom 29.12.2010 vor dem Arbeitsgericht Karlsruhe - 3 Ca 4/11 - nimmt der Kl&#228;ger die Firma U. auf restliche Arbeitsverg&#252;tung f&#252;r die Jahre 2007 - 2010 in H&#246;he von EUR 48.222,44 brutto in Anspruch, gest&#252;tzt auf die &#167;&#167; 9 Nr. 2, 10 Abs. 4 A&#220;G und die Differenz zwischen dem aus seiner Sicht geschuldetem Stundenlohn von EUR 15,00 und tats&#228;chlich gezahlten EUR 9,26. Der Einzelheiten wegen wird auf die Anlage K 4 Bezug genommen (ABl. 10 ff.).</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>4&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"4\"/>Nach fruchtloser Aufforderung (Anlagen K 2, 3 = ABl. 8, 9) verfolgt der Kl&#228;ger mit der am 26.01.2011 bei dem Arbeitsgericht Stuttgart eingereichten Klage Auskunftsanspr&#252;che nach &#167; 13 A&#220;G gegen die Beklagte.</td></tr></table><table><tr><td/></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>5&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"5\"/>Der Kl&#228;ger tr&#228;gt vor und vertritt die Ansicht,<br/>eine wirksame arbeitsvertragliche Bezugnahme auf Tarifvertr&#228;ge liegen nicht vor. Die Unwirksamkeit der Tarifvertr&#228;ge folge aus den zwischenzeitlichen Feststellungen der Gerichte zur fehlenden Tariff&#228;higkeit der CGZP. Die Beklagte k&#246;nne sich nicht auf Vertrauensschutz berufen. Der Kl&#228;ger tritt dem Antrag entgegen, die vorl&#228;ufige Vollstreckbarkeit im Urteil auszuschlie&#223;en. Ein nicht mehr wieder gut zu machender Schaden trete nicht ein. Der Kl&#228;ger wolle die Informationen ausschlie&#223;lich zur Durchsetzung berechtigter eigener Anspr&#252;che verwenden.</td></tr></table><table><tr><td/></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>6&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"6\"/>Der Kl&#228;ger <strong>beantragt </strong>zuletzt:</td></tr></table><table><tr><td/></tr></table><blockquote><blockquote><blockquote/></blockquote></blockquote></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>7&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:8pt\"><tr><td><rd nr=\"7\"/>Die Beklagte wird verurteilt, dem Kl&#228;ger Auskunft &#252;ber die im Betrieb der Beklagten im Betrieb in B. mit dem Kl&#228;ger vergleichbaren Arbeitnehmer der Beklagten, die die technische Ausr&#252;stung einschlie&#223;lich PC und Drucker f&#252;r die D. zusammenstellen, geltenden Arbeitsbedingungen Arbeitsentgelt und die Zahl der Urlaubstage f&#252;r die Zeit vom 01.01.2008 bis zum 31.08.2010 zu erteilen.</td></tr></table><table><tr><td/></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>8&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"8\"/>Die Beklagte <strong>beantragt,</strong></td></tr></table><table><tr><td/></tr></table><blockquote><blockquote><blockquote/></blockquote></blockquote></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>9&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:8pt\"><tr><td><rd nr=\"9\"/>die Klage abzuweisen,</td></tr></table><table><tr><td/></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>10&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"10\"/>sowie f&#252;r den Fall, dass die Klage nicht abgewiesen werden sollte,</td></tr></table><table><tr><td/></tr></table><blockquote><blockquote><blockquote/></blockquote></blockquote></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>11&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:8pt\"><tr><td><rd nr=\"11\"/>die vorl&#228;ufige Vollstreckbarkeit im Urteil auszuschlie&#223;en.</td></tr></table><table><tr><td/></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>12&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"12\"/>Der Kl&#228;ger tritt dem Antrag entgegen.</td></tr></table><table><tr><td/></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>13&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"13\"/>Die Beklagte h&#228;lt sich nicht f&#252;r verpflichtet, die begehrten Ausk&#252;nfte zu erteilen. Sie tr&#228;gt vor und vertritt die Ansicht, die gerichtlich festgestellte fehlende Tariff&#228;higkeit der CGZP k&#246;nne nicht zur einer vergangenheitsbezogenen Unwirksamkeit der geschlossenen Tarifvertr&#228;ge f&#252;hren. Jedenfalls bestehe ein schutzw&#252;rdiges Vertrauen in die Wirksamkeit der Tarifvertr&#228;ge. Durch die vorl&#228;ufige Vollstreckung entst&#252;nde der Beklagten ein nicht zu ersetzender Nachteil, weil die Ausk&#252;nfte nicht mehr r&#252;cknehmbar seien und die Gefahr bestehe, dass die Arbeitsbedingungen bei der Beklagten einen gr&#246;&#223;eren Personenkreis bekannt w&#252;rden, insbesondere ihren Kunden und ihren Wettbewerbern. Au&#223;erdem seien Mitarbeiterdaten rechtlich zu sch&#252;tzen.</td></tr></table><table><tr><td/></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>14&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"14\"/>Der Einzelheiten des Sach- und Streitstandes wegen wird auf die Schrifts&#228;tze der Parteien, die bezeichneten Anlagen und die Sitzungsniederschrift vom 23.01.2013 (ABl. 145 ff.) Bezug genommen, &#167; 313 Abs. 2 S. 2 ZPO.</td></tr></table></td></tr></table>\n<h2>Entscheidungsgründe</h2>\n\n<table><tr><td>&#160;</td><td><table><tr><td/></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>15&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"15\"/>Die Klage ist im Umfang des zuletzt gestellten Antrags zul&#228;ssig und begr&#252;ndet. Der Antrag, die vorl&#228;ufige Vollstreckbarkeit im Urteil auszuschlie&#223;en, ist unbegr&#252;ndet.</td></tr></table><table><tr><td/></tr></table><table><tr><td><strong>A.</strong></td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>16&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"16\"/>Die Klage ist zul&#228;ssig und insbesondere nach der im Termin vom 23.01.2013 vorgenommenen Pr&#228;zisierung auf die Arbeitsbedingungen, Arbeitsentgelt und Urlaubstage hinreichend bestimmt bzw. bestimmbar im Sinne des &#167; 253 Abs. 2 Ziff. 2 ZPO. Hinsichtlich des Urlaubs geht es dem Kl&#228;ger um die j&#228;hrliche Zahl der Urlaubstage, was klarstellend im Tenor zu ber&#252;cksichtigen war. Das ergibt sich aus der Klagschrift gegen die Firma U., auf die der Kl&#228;ger Bezug genommen hat. Der Kl&#228;ger hat auch die Art der T&#228;tigkeit, um die es geht, n&#228;her bezeichnet und damit die unbestimmten Begriffe des &#167; 13 A&#220;G der vergleichbaren Arbeitnehmer und der wesentlichen Arbeitsbedingungen konkretisiert.</td></tr></table><table><tr><td/></tr></table><table><tr><td><strong>B.</strong></td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>17&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"17\"/>Die Klage ist auch begr&#252;ndet, weil die Beklagte bislang zu Unrecht die begehrten Ausk&#252;nfte verweigert hat.</td></tr></table><table><tr><td/></tr></table><table><tr><td><strong>I.</strong></td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>18&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"18\"/>Nach &#167; 13 A&#220;G kann der Leiharbeitnehmer im Falle der &#220;berlassung von seinem Entleiher Auskunft &#252;ber die im Betrieb des Entleihers f&#252;r einen vergleichbaren Arbeitnehmer des Entleihers geltenden wesentlichen Arbeitsbedingungen einschlie&#223;lich des Arbeitsentgelts verlangen; dies gilt nicht, soweit die Voraussetzungen der in &#167; 3 Abs. 1 Nr. 3 und &#167; 9 Nr. 2 genannten Ausnahme vorliegen.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>19&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"19\"/>&#167; 3 Abs. 1 Nr. 3 und &#167; 9 Nr. 2 A&#220;G in Verbindung mit &#167; 10 Abs. 4 A&#220;G verpflichten den Verleiher, dem Leiharbeitnehmer f&#252;r die Zeit der &#220;berlassung an den Entleiher die im Betrieb des Entleihers f&#252;r einen vergleichbaren Arbeitnehmer des Entleihers geltenden wesentlichen Arbeitsbedingungen einschlie&#223;lich des Arbeitsentgelts zu gew&#228;hren.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>20&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"20\"/>Die in &#167; 13 HS 2 A&#220;G angesprochene Ausnahme besagt sinngem&#228;&#223;, dass davon abweichende Regelungen (nur) aufgrund eines anzuwendenden Tarifvertrages zul&#228;ssig sind, wobei im Geltungsbereich eines solchen Tarifvertrages nicht tarifgebundene Arbeitgeber und Arbeitnehmer die Anwendung der tariflichen Regelungen vereinbaren k&#246;nnen.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>21&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"21\"/>Der Zweck des &#167; 13 A&#220;G besteht darin, dem Leiharbeitnehmer den Vergleich zwischen tats&#228;chlich gew&#228;hrtem und geschuldetem Lohn und Lohnnebenleistungen zu erm&#246;glichen, damit er gegebenenfalls Anspr&#252;che aus &#167; 10 Abs. 4 A&#220;G gegen den Verleiher geltend machen kann (Ulber, A&#220;G, 4. Aufl. &#167; 13 Rz. 11; Sch&#252;ren/Hamann, A&#220;G, 3. Aufl. &#167; 13 Rz. 1). Zu den wesentlichen Arbeitsbedingungen geh&#246;rt sowohl das Arbeitsentgelt als auch die j&#228;hrliche Zahl der Urlaubstage, hinsichtlich deren die Auskunft begehrt wird (Sch&#252;ren/Hamann, A&#220;G, 3. Aufl. &#167; 9 Rz. 137).</td></tr></table><table><tr><td/></tr></table><table><tr><td><strong>II.</strong></td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>22&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"22\"/>Danach ist die Klage begr&#252;ndet.</td></tr></table><table><tr><td/></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>23&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"23\"/>1. Zwischen den Parteien besteht kein Streit dar&#252;ber, dass der Arbeitsvertrag des Kl&#228;gers mit der Firma U. vom 25.11.2005 auf die Tarifvertr&#228;ge zwischen der AMP und der CGZP in der jeweiligen Fassung Bezug nimmt, auch wenn der Arbeitsvertrag dem Gericht nur fragmentarisch vorleget wurde.</td></tr></table><table><tr><td/></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>24&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"24\"/>2. Durch mehrere Entscheidungen des Bundesarbeitsgerichtes (BAG 14.12.2010 - 1 ABR 19/10 -, 22.05.2012 - 1 ABN 27/12 -, 23.05.2012 - 1 AZB 67/11 -, - 1 AZB 58/11 -) steht die fehlende Tariff&#228;higkeit der CGZP fest. Alle Gerichte sind an einen in einem Verfahren nach &#167; 97 ArbGG ergangenen Ausspruch &#252;ber die Tariff&#228;higkeit oder die Tarifzust&#228;ndigkeit einer Vereinigung gebunden, wenn diese Eigenschaften als Vorfrage in einem sp&#228;teren Verfahren zu beurteilen sind, sofern nicht aus tats&#228;chlichen oder rechtlichen Gr&#252;nden die Rechtskraft endet (BAG 23.05.2012 - 1 AZB 67/11 - Rz. 10, juris; 06.06.2000 - 1 ABR 21/99 - zu B. II. 4. a) der Gr&#252;nde, BAGE 95, 47).</td></tr></table><table><tr><td/></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>25&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"25\"/>3. Allerdings vertritt die Beklagte die Auffassung, die fehlende F&#228;higkeit wirksam Tarifvertr&#228;ge zu schlie&#223;en, f&#252;hre nicht zu einer r&#252;ckwirkenden Unwirksamkeit der geschlossenen Tarifvertr&#228;ge auf einen vor (der Rechtskraft) der Entscheidung liegenden Zeitpunkt. Auf die Beantwortung der Frage nach der Wirksamkeit der Tarifvertr&#228;ge in dem Zeitraum, auf den sich der Auskunftsanspruch bezieht, kommt es aber nicht an:</td></tr></table><table><tr><td/></tr></table><blockquote/></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>26&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:3pt\"><tr><td><rd nr=\"26\"/>a) Die Ausnahmebestimmung in &#167; 13 HS 2 A&#220;G soll den Entleiher vor unberechtigten Auskunftsanspr&#252;chen des Leiharbeitnehmers sch&#252;tzen und greift immer ein, wenn aufgrund eines Tarifvertrages zur Arbeitnehmer&#252;berlassung feststeht, dass dem Leiharbeitnehmer aufgrund der Auskunft im Vergleich zu den arbeitsvertraglichen Anspr&#252;chen keine weitergehenden Anspr&#252;che zustehen. Steht nicht zweifelsfrei fest, dass dem Leiharbeitnehmer auch bei Auskunft des Entleihers keine Anspr&#252;che nach &#167; 10 Abs. 4 A&#220;G zustehen, bleibt der Auskunftsanspruch entsprechend dem Zweck der Norm erhalten. Bedeutung hat dies insbesondere, wenn die Unwirksamkeit des Tarifvertrages zur Arbeitnehmer&#252;berlassung feststeht oder erhebliche Zweifel an der Wirksamkeit von Bestimmungen des Tarifvertrages bestehen. Bereits bei Zweifeln an der Wirksamkeit, d. h. vor einer h&#246;chstrichterlichen Kl&#228;rung der arbeitsrechtlichen Diskussion um die Wirksamkeit der bislang abgeschlossenen Tarifvertr&#228;ge, hat der Leiharbeitnehmer den vollst&#228;ndigen Auskunftsanspruch. W&#252;rde man ihm bis zur h&#246;chstrichterlichen Kl&#228;rung die Auskunft verweigern, k&#246;nnte seine Entgeltanspr&#252;che schon aufgrund des Zeitablaufs verj&#228;hrt, verfristet oder verfallen sein (Ulber, A&#220;G, 4. Aufl. &#167; 13 Rz. 13; Sch&#252;ren/Hamann, A&#220;G, 3. Aufl. &#167; 13 Rz. 5).</td></tr></table><table><tr><td/></tr></table><blockquote/></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>27&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:3pt\"><tr><td><rd nr=\"27\"/>b) Die Zubilligung des Auskunftsanspruchs in diesem Fall ist sachgerecht, weil der Streit &#252;ber die Wirksamkeit der tarifvertraglichen Bestimmungen seine eigentliche Relevanz im Zahlungsprozess gegen den Verleiher entfaltet. Das mit jener Sache befasste Gericht hat dar&#252;ber zu befinden, ob - beispielsweise aus Gr&#252;nden des Vertrauensschutzes - von der Wirksamkeit der Tarifvertr&#228;ge in der Vergangenheit auszugehen ist, obwohl eine Tariff&#228;higkeit der CGZP auch nach den Satzungen vom 11.12.2002 und vom 05.12.2005 nicht bestand.</td></tr></table><blockquote/></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>28&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:3pt\"><tr><td><rd nr=\"28\"/>Demgegen&#252;ber hat das vorliegende Verfahren nur vorbereitenden Charakter. W&#252;rde man dem Kl&#228;ger den Auskunftsanspruch bis zur Kl&#228;rung der Frage der Wirksamkeit der Tarifvertr&#228;ge verweigern, k&#246;nnte dies zur Verj&#228;hrung von Zahlungsanspr&#252;chen f&#252;hren. Schadensersatzanspr&#252;che gegen den auskunftsverpflichteten Entleiher k&#246;nnten am mangelnden Verschulden hinsichtlich eines Rechtsirrtums scheitern. Der Leiharbeitnehmer kann auch nicht darauf verwiesen werden, eine auf blo&#223;e Sch&#228;tzungen oder gegebenenfalls unzuverl&#228;ssige Angaben von Arbeitskollegen gest&#252;tzte Klage zu erheben, um der Verj&#228;hrungseinrede zu begegnen.</td></tr></table><blockquote/></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>29&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:3pt\"><tr><td><rd nr=\"29\"/>K&#228;me es schlie&#223;lich im vorliegenden Verfahren auf die Frage der Wirksamkeit der Tarifvertr&#228;ge an, best&#252;nde die Gefahr divergierender Entscheidungen im Auskunftsprozess gegen den Entleiher und dem Zahlungsprozess gegen den Verleiher zum Nachteil des Kl&#228;gers, insbesondere, wenn das mit dem Auskunftsbegehren befasste Gericht von der Wirksamkeit der Tarifvertr&#228;ge in der Vergangenheit ausgeht.</td></tr></table><table><tr><td/></tr></table><blockquote/></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>30&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:3pt\"><tr><td><rd nr=\"30\"/>c) Letztlich kann sich der auskunftsverpflichtete Entleiher nicht auf ein schutzw&#252;rdiges Vertrauen berufen. Denn er hat keinen Arbeitsvertrag mit dem Leiharbeitnehmer geschlossen, der auf einen Tarifvertrag Bezug nimmt.</td></tr></table><blockquote/></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>31&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:3pt\"><tr><td><rd nr=\"31\"/>Die Beklagte behauptet nicht, der zwischen ihr und der Firma U. geschlossene Vertrag sch&#252;tze durch einen Verweis auf die Tarifvertr&#228;ge oder den Arbeitsvertrag des Kl&#228;gers mit der Firma U. ein Vertrauen darauf, nicht nach &#167; 13 A&#220;G auf Auskunft in Anspruch genommen zu werden. Vertrauensschutz kann deshalb allenfalls der Verleiher als Vertragsarbeitgeber f&#252;r sich in Anspruch nehmen. Insbesondere konnte die Beklagte als Entleiherin weder rechtswirksam Einfluss auf den Abschluss des Arbeitsvertrages noch auf eine sp&#228;tere Ab&#228;nderung - Wegfall der Bezugnahme auf Tarifvertr&#228;ge - nehmen.</td></tr></table><table><tr><td/></tr></table><blockquote/></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>32&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:3pt\"><tr><td><rd nr=\"32\"/>Dem Klagebegehren war daher zu entsprechen.</td></tr></table><table><tr><td/></tr></table><table><tr><td><strong>C.</strong></td></tr></table><table><tr><td><strong>I.</strong></td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>33&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"33\"/>Der Antrag, die vorl&#228;ufige Vollstreckbarkeit im Urteil auszuschlie&#223;en, ist unbegr&#252;ndet.</td></tr></table><table><tr><td/></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>34&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"34\"/>Nach &#167; 62 Abs. 1 S. 1 ArbGG sind Urteile der Arbeitsgerichte, gegen die Berufung zul&#228;ssig ist, vorl&#228;ufig vollstreckbar. Nach Satz 2 der Vorschrift ist die vorl&#228;ufige Vollstreckbarkeit auf Antrag im Urteil auszuschlie&#223;en, wenn der Beklagte glaubhaft macht, dass die Vollstreckung einen ihm nicht zu ersetzenden Nachteil bringen w&#252;rde.</td></tr></table><table><tr><td/></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>35&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"35\"/>Durch die vorl&#228;ufige Vollstreckbarkeit sollen zwar keine endg&#252;ltigen Verh&#228;ltnisse geschaffen werden. Das Gesetz enth&#228;lt allerdings auch keine Ausnahme von dem Grundsatz der vorl&#228;ufigen Vollstreckbarkeit nach &#167; 62 Abs. 1 S. 1 ArbGG bei der Durchsetzung eines Titels auf Unterlassung, Duldung oder Vornahme einer Handlung. Deshalb ist eine Abw&#228;gung der Interessen des Kl&#228;gers an der Beibehaltung der Vollstreckbarkeit mit denen des Beklagten vorzunehmen. Dabei ist auch zu ber&#252;cksichtigen, ob durch die Stattgabe des Antrags die Wirkungen des Titels leerlaufen w&#252;rden (Erfurter Kommentar zum Arbeitsrecht, 13. Aufl. 2013, &#167; 62 ArbGG Rz. 4 m. w. N.).</td></tr></table><table><tr><td/></tr></table><table><tr><td><strong>II.</strong></td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>36&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"36\"/>Die gebotene Interessenabw&#228;gung f&#252;hrt dazu, dass die vorl&#228;ufige Vollstreckbarkeit nicht auszuschlie&#223;en ist.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>37&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"37\"/>Der Kl&#228;ger ist auf die Erteilung der Ausk&#252;nfte dringend angewiesen, um die immerhin bereits auf den 29.12.2010 datierende Zahlungsklage gegen den Entleiher voranzubringen. Das vorliegende Verfahren wurde am 26.01.2011 eingeleitet. Das Interesse des Kl&#228;gers an zeitnahem Rechtsschutz &#252;berwiegt das Interesse der Beklagten, die geschuldeten Ausk&#252;nfte nicht zu erteilen. Die Gefahr, Vertragspartner, Kunden oder Wettbewerber der Beklagten w&#252;rden Kenntnis von den Gehaltsstrukturen der Beklagten erlangen, ist fernliegend. Der Kl&#228;ger begehrt nicht Auskunft &#252;ber die Gehaltsstrukturen, sondern &#252;ber das Arbeitsentgelt und die Zahl der Urlaubstage von mit ihm vergleichbaren Arbeitskr&#228;ften, von denen der Kl&#228;ger zwei zur Orientierung benannt hat. Der Kl&#228;ger beabsichtigt auch nicht, die Erkenntnisse zu publizieren, sondern ausschlie&#223;lich im Verfahren gegen den Entleiher einzusetzen. Das entspricht dem Willen des Gesetzgebers nach &#167;&#167; 13, 10 Abs. 4 A&#220;G. Um sch&#252;tzenswerte Daten von Individuen geht es dabei nicht. Die Beklagte verkennt, dass sie selbst auch unmittelbar gegen&#252;ber ihrem Vertragspartner zur Auskunft verpflichtet ist, &#167; 12 Abs. 1 S. 3 A&#220;G.</td></tr></table><table><tr><td/></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>38&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"38\"/>Der Antrag war deshalb zur&#252;ckzuweisen.</td></tr></table><table><tr><td/></tr></table><table><tr><td><strong>D.</strong></td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>39&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"39\"/>Die Beklagte hat als unterlegene Partei die Kosten des Rechtsstreits zu tragen, &#167; 91 Abs. 1 ZPO.</td></tr></table><table><tr><td/></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>40&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"40\"/>Der Streitwert war mit ca. 20 % der bereits erhobenen Zahlungsklage gegen den Verleiher festzusetzen, &#167;&#167; 3 ff. ZPO.</td></tr></table><table><tr><td/></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>41&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"41\"/>Die Berufung ist zul&#228;ssig nach Ma&#223;gabe des &#167; 64 Abs.2 b ArbGG. Im &#220;brigen war die Berufung nicht zuzulassen, weil Zulassungsgr&#252;nde im Sinne des &#167; 64 Abs. 2 a, Abs. 3 ArbGG nicht gegeben sind.</td></tr></table></td></tr></table>\n<h2>Gründe</h2>\n\n<table><tr><td>&#160;</td><td><table><tr><td/></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>15&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"15\"/>Die Klage ist im Umfang des zuletzt gestellten Antrags zul&#228;ssig und begr&#252;ndet. Der Antrag, die vorl&#228;ufige Vollstreckbarkeit im Urteil auszuschlie&#223;en, ist unbegr&#252;ndet.</td></tr></table><table><tr><td/></tr></table><table><tr><td><strong>A.</strong></td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>16&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"16\"/>Die Klage ist zul&#228;ssig und insbesondere nach der im Termin vom 23.01.2013 vorgenommenen Pr&#228;zisierung auf die Arbeitsbedingungen, Arbeitsentgelt und Urlaubstage hinreichend bestimmt bzw. bestimmbar im Sinne des &#167; 253 Abs. 2 Ziff. 2 ZPO. Hinsichtlich des Urlaubs geht es dem Kl&#228;ger um die j&#228;hrliche Zahl der Urlaubstage, was klarstellend im Tenor zu ber&#252;cksichtigen war. Das ergibt sich aus der Klagschrift gegen die Firma U., auf die der Kl&#228;ger Bezug genommen hat. Der Kl&#228;ger hat auch die Art der T&#228;tigkeit, um die es geht, n&#228;her bezeichnet und damit die unbestimmten Begriffe des &#167; 13 A&#220;G der vergleichbaren Arbeitnehmer und der wesentlichen Arbeitsbedingungen konkretisiert.</td></tr></table><table><tr><td/></tr></table><table><tr><td><strong>B.</strong></td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>17&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"17\"/>Die Klage ist auch begr&#252;ndet, weil die Beklagte bislang zu Unrecht die begehrten Ausk&#252;nfte verweigert hat.</td></tr></table><table><tr><td/></tr></table><table><tr><td><strong>I.</strong></td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>18&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"18\"/>Nach &#167; 13 A&#220;G kann der Leiharbeitnehmer im Falle der &#220;berlassung von seinem Entleiher Auskunft &#252;ber die im Betrieb des Entleihers f&#252;r einen vergleichbaren Arbeitnehmer des Entleihers geltenden wesentlichen Arbeitsbedingungen einschlie&#223;lich des Arbeitsentgelts verlangen; dies gilt nicht, soweit die Voraussetzungen der in &#167; 3 Abs. 1 Nr. 3 und &#167; 9 Nr. 2 genannten Ausnahme vorliegen.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>19&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"19\"/>&#167; 3 Abs. 1 Nr. 3 und &#167; 9 Nr. 2 A&#220;G in Verbindung mit &#167; 10 Abs. 4 A&#220;G verpflichten den Verleiher, dem Leiharbeitnehmer f&#252;r die Zeit der &#220;berlassung an den Entleiher die im Betrieb des Entleihers f&#252;r einen vergleichbaren Arbeitnehmer des Entleihers geltenden wesentlichen Arbeitsbedingungen einschlie&#223;lich des Arbeitsentgelts zu gew&#228;hren.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>20&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"20\"/>Die in &#167; 13 HS 2 A&#220;G angesprochene Ausnahme besagt sinngem&#228;&#223;, dass davon abweichende Regelungen (nur) aufgrund eines anzuwendenden Tarifvertrages zul&#228;ssig sind, wobei im Geltungsbereich eines solchen Tarifvertrages nicht tarifgebundene Arbeitgeber und Arbeitnehmer die Anwendung der tariflichen Regelungen vereinbaren k&#246;nnen.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>21&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"21\"/>Der Zweck des &#167; 13 A&#220;G besteht darin, dem Leiharbeitnehmer den Vergleich zwischen tats&#228;chlich gew&#228;hrtem und geschuldetem Lohn und Lohnnebenleistungen zu erm&#246;glichen, damit er gegebenenfalls Anspr&#252;che aus &#167; 10 Abs. 4 A&#220;G gegen den Verleiher geltend machen kann (Ulber, A&#220;G, 4. Aufl. &#167; 13 Rz. 11; Sch&#252;ren/Hamann, A&#220;G, 3. Aufl. &#167; 13 Rz. 1). Zu den wesentlichen Arbeitsbedingungen geh&#246;rt sowohl das Arbeitsentgelt als auch die j&#228;hrliche Zahl der Urlaubstage, hinsichtlich deren die Auskunft begehrt wird (Sch&#252;ren/Hamann, A&#220;G, 3. Aufl. &#167; 9 Rz. 137).</td></tr></table><table><tr><td/></tr></table><table><tr><td><strong>II.</strong></td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>22&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"22\"/>Danach ist die Klage begr&#252;ndet.</td></tr></table><table><tr><td/></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>23&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"23\"/>1. Zwischen den Parteien besteht kein Streit dar&#252;ber, dass der Arbeitsvertrag des Kl&#228;gers mit der Firma U. vom 25.11.2005 auf die Tarifvertr&#228;ge zwischen der AMP und der CGZP in der jeweiligen Fassung Bezug nimmt, auch wenn der Arbeitsvertrag dem Gericht nur fragmentarisch vorleget wurde.</td></tr></table><table><tr><td/></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>24&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"24\"/>2. Durch mehrere Entscheidungen des Bundesarbeitsgerichtes (BAG 14.12.2010 - 1 ABR 19/10 -, 22.05.2012 - 1 ABN 27/12 -, 23.05.2012 - 1 AZB 67/11 -, - 1 AZB 58/11 -) steht die fehlende Tariff&#228;higkeit der CGZP fest. Alle Gerichte sind an einen in einem Verfahren nach &#167; 97 ArbGG ergangenen Ausspruch &#252;ber die Tariff&#228;higkeit oder die Tarifzust&#228;ndigkeit einer Vereinigung gebunden, wenn diese Eigenschaften als Vorfrage in einem sp&#228;teren Verfahren zu beurteilen sind, sofern nicht aus tats&#228;chlichen oder rechtlichen Gr&#252;nden die Rechtskraft endet (BAG 23.05.2012 - 1 AZB 67/11 - Rz. 10, juris; 06.06.2000 - 1 ABR 21/99 - zu B. II. 4. a) der Gr&#252;nde, BAGE 95, 47).</td></tr></table><table><tr><td/></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>25&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"25\"/>3. Allerdings vertritt die Beklagte die Auffassung, die fehlende F&#228;higkeit wirksam Tarifvertr&#228;ge zu schlie&#223;en, f&#252;hre nicht zu einer r&#252;ckwirkenden Unwirksamkeit der geschlossenen Tarifvertr&#228;ge auf einen vor (der Rechtskraft) der Entscheidung liegenden Zeitpunkt. Auf die Beantwortung der Frage nach der Wirksamkeit der Tarifvertr&#228;ge in dem Zeitraum, auf den sich der Auskunftsanspruch bezieht, kommt es aber nicht an:</td></tr></table><table><tr><td/></tr></table><blockquote/></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>26&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:3pt\"><tr><td><rd nr=\"26\"/>a) Die Ausnahmebestimmung in &#167; 13 HS 2 A&#220;G soll den Entleiher vor unberechtigten Auskunftsanspr&#252;chen des Leiharbeitnehmers sch&#252;tzen und greift immer ein, wenn aufgrund eines Tarifvertrages zur Arbeitnehmer&#252;berlassung feststeht, dass dem Leiharbeitnehmer aufgrund der Auskunft im Vergleich zu den arbeitsvertraglichen Anspr&#252;chen keine weitergehenden Anspr&#252;che zustehen. Steht nicht zweifelsfrei fest, dass dem Leiharbeitnehmer auch bei Auskunft des Entleihers keine Anspr&#252;che nach &#167; 10 Abs. 4 A&#220;G zustehen, bleibt der Auskunftsanspruch entsprechend dem Zweck der Norm erhalten. Bedeutung hat dies insbesondere, wenn die Unwirksamkeit des Tarifvertrages zur Arbeitnehmer&#252;berlassung feststeht oder erhebliche Zweifel an der Wirksamkeit von Bestimmungen des Tarifvertrages bestehen. Bereits bei Zweifeln an der Wirksamkeit, d. h. vor einer h&#246;chstrichterlichen Kl&#228;rung der arbeitsrechtlichen Diskussion um die Wirksamkeit der bislang abgeschlossenen Tarifvertr&#228;ge, hat der Leiharbeitnehmer den vollst&#228;ndigen Auskunftsanspruch. W&#252;rde man ihm bis zur h&#246;chstrichterlichen Kl&#228;rung die Auskunft verweigern, k&#246;nnte seine Entgeltanspr&#252;che schon aufgrund des Zeitablaufs verj&#228;hrt, verfristet oder verfallen sein (Ulber, A&#220;G, 4. Aufl. &#167; 13 Rz. 13; Sch&#252;ren/Hamann, A&#220;G, 3. Aufl. &#167; 13 Rz. 5).</td></tr></table><table><tr><td/></tr></table><blockquote/></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>27&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:3pt\"><tr><td><rd nr=\"27\"/>b) Die Zubilligung des Auskunftsanspruchs in diesem Fall ist sachgerecht, weil der Streit &#252;ber die Wirksamkeit der tarifvertraglichen Bestimmungen seine eigentliche Relevanz im Zahlungsprozess gegen den Verleiher entfaltet. Das mit jener Sache befasste Gericht hat dar&#252;ber zu befinden, ob - beispielsweise aus Gr&#252;nden des Vertrauensschutzes - von der Wirksamkeit der Tarifvertr&#228;ge in der Vergangenheit auszugehen ist, obwohl eine Tariff&#228;higkeit der CGZP auch nach den Satzungen vom 11.12.2002 und vom 05.12.2005 nicht bestand.</td></tr></table><blockquote/></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>28&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:3pt\"><tr><td><rd nr=\"28\"/>Demgegen&#252;ber hat das vorliegende Verfahren nur vorbereitenden Charakter. W&#252;rde man dem Kl&#228;ger den Auskunftsanspruch bis zur Kl&#228;rung der Frage der Wirksamkeit der Tarifvertr&#228;ge verweigern, k&#246;nnte dies zur Verj&#228;hrung von Zahlungsanspr&#252;chen f&#252;hren. Schadensersatzanspr&#252;che gegen den auskunftsverpflichteten Entleiher k&#246;nnten am mangelnden Verschulden hinsichtlich eines Rechtsirrtums scheitern. Der Leiharbeitnehmer kann auch nicht darauf verwiesen werden, eine auf blo&#223;e Sch&#228;tzungen oder gegebenenfalls unzuverl&#228;ssige Angaben von Arbeitskollegen gest&#252;tzte Klage zu erheben, um der Verj&#228;hrungseinrede zu begegnen.</td></tr></table><blockquote/></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>29&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:3pt\"><tr><td><rd nr=\"29\"/>K&#228;me es schlie&#223;lich im vorliegenden Verfahren auf die Frage der Wirksamkeit der Tarifvertr&#228;ge an, best&#252;nde die Gefahr divergierender Entscheidungen im Auskunftsprozess gegen den Entleiher und dem Zahlungsprozess gegen den Verleiher zum Nachteil des Kl&#228;gers, insbesondere, wenn das mit dem Auskunftsbegehren befasste Gericht von der Wirksamkeit der Tarifvertr&#228;ge in der Vergangenheit ausgeht.</td></tr></table><table><tr><td/></tr></table><blockquote/></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>30&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:3pt\"><tr><td><rd nr=\"30\"/>c) Letztlich kann sich der auskunftsverpflichtete Entleiher nicht auf ein schutzw&#252;rdiges Vertrauen berufen. Denn er hat keinen Arbeitsvertrag mit dem Leiharbeitnehmer geschlossen, der auf einen Tarifvertrag Bezug nimmt.</td></tr></table><blockquote/></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>31&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:3pt\"><tr><td><rd nr=\"31\"/>Die Beklagte behauptet nicht, der zwischen ihr und der Firma U. geschlossene Vertrag sch&#252;tze durch einen Verweis auf die Tarifvertr&#228;ge oder den Arbeitsvertrag des Kl&#228;gers mit der Firma U. ein Vertrauen darauf, nicht nach &#167; 13 A&#220;G auf Auskunft in Anspruch genommen zu werden. Vertrauensschutz kann deshalb allenfalls der Verleiher als Vertragsarbeitgeber f&#252;r sich in Anspruch nehmen. Insbesondere konnte die Beklagte als Entleiherin weder rechtswirksam Einfluss auf den Abschluss des Arbeitsvertrages noch auf eine sp&#228;tere Ab&#228;nderung - Wegfall der Bezugnahme auf Tarifvertr&#228;ge - nehmen.</td></tr></table><table><tr><td/></tr></table><blockquote/></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>32&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:3pt\"><tr><td><rd nr=\"32\"/>Dem Klagebegehren war daher zu entsprechen.</td></tr></table><table><tr><td/></tr></table><table><tr><td><strong>C.</strong></td></tr></table><table><tr><td><strong>I.</strong></td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>33&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"33\"/>Der Antrag, die vorl&#228;ufige Vollstreckbarkeit im Urteil auszuschlie&#223;en, ist unbegr&#252;ndet.</td></tr></table><table><tr><td/></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>34&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"34\"/>Nach &#167; 62 Abs. 1 S. 1 ArbGG sind Urteile der Arbeitsgerichte, gegen die Berufung zul&#228;ssig ist, vorl&#228;ufig vollstreckbar. Nach Satz 2 der Vorschrift ist die vorl&#228;ufige Vollstreckbarkeit auf Antrag im Urteil auszuschlie&#223;en, wenn der Beklagte glaubhaft macht, dass die Vollstreckung einen ihm nicht zu ersetzenden Nachteil bringen w&#252;rde.</td></tr></table><table><tr><td/></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>35&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"35\"/>Durch die vorl&#228;ufige Vollstreckbarkeit sollen zwar keine endg&#252;ltigen Verh&#228;ltnisse geschaffen werden. Das Gesetz enth&#228;lt allerdings auch keine Ausnahme von dem Grundsatz der vorl&#228;ufigen Vollstreckbarkeit nach &#167; 62 Abs. 1 S. 1 ArbGG bei der Durchsetzung eines Titels auf Unterlassung, Duldung oder Vornahme einer Handlung. Deshalb ist eine Abw&#228;gung der Interessen des Kl&#228;gers an der Beibehaltung der Vollstreckbarkeit mit denen des Beklagten vorzunehmen. Dabei ist auch zu ber&#252;cksichtigen, ob durch die Stattgabe des Antrags die Wirkungen des Titels leerlaufen w&#252;rden (Erfurter Kommentar zum Arbeitsrecht, 13. Aufl. 2013, &#167; 62 ArbGG Rz. 4 m. w. N.).</td></tr></table><table><tr><td/></tr></table><table><tr><td><strong>II.</strong></td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>36&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"36\"/>Die gebotene Interessenabw&#228;gung f&#252;hrt dazu, dass die vorl&#228;ufige Vollstreckbarkeit nicht auszuschlie&#223;en ist.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>37&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"37\"/>Der Kl&#228;ger ist auf die Erteilung der Ausk&#252;nfte dringend angewiesen, um die immerhin bereits auf den 29.12.2010 datierende Zahlungsklage gegen den Entleiher voranzubringen. Das vorliegende Verfahren wurde am 26.01.2011 eingeleitet. Das Interesse des Kl&#228;gers an zeitnahem Rechtsschutz &#252;berwiegt das Interesse der Beklagten, die geschuldeten Ausk&#252;nfte nicht zu erteilen. Die Gefahr, Vertragspartner, Kunden oder Wettbewerber der Beklagten w&#252;rden Kenntnis von den Gehaltsstrukturen der Beklagten erlangen, ist fernliegend. Der Kl&#228;ger begehrt nicht Auskunft &#252;ber die Gehaltsstrukturen, sondern &#252;ber das Arbeitsentgelt und die Zahl der Urlaubstage von mit ihm vergleichbaren Arbeitskr&#228;ften, von denen der Kl&#228;ger zwei zur Orientierung benannt hat. Der Kl&#228;ger beabsichtigt auch nicht, die Erkenntnisse zu publizieren, sondern ausschlie&#223;lich im Verfahren gegen den Entleiher einzusetzen. Das entspricht dem Willen des Gesetzgebers nach &#167;&#167; 13, 10 Abs. 4 A&#220;G. Um sch&#252;tzenswerte Daten von Individuen geht es dabei nicht. Die Beklagte verkennt, dass sie selbst auch unmittelbar gegen&#252;ber ihrem Vertragspartner zur Auskunft verpflichtet ist, &#167; 12 Abs. 1 S. 3 A&#220;G.</td></tr></table><table><tr><td/></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>38&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"38\"/>Der Antrag war deshalb zur&#252;ckzuweisen.</td></tr></table><table><tr><td/></tr></table><table><tr><td><strong>D.</strong></td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>39&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"39\"/>Die Beklagte hat als unterlegene Partei die Kosten des Rechtsstreits zu tragen, &#167; 91 Abs. 1 ZPO.</td></tr></table><table><tr><td/></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>40&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"40\"/>Der Streitwert war mit ca. 20 % der bereits erhobenen Zahlungsklage gegen den Verleiher festzusetzen, &#167;&#167; 3 ff. ZPO.</td></tr></table><table><tr><td/></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>41&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"41\"/>Die Berufung ist zul&#228;ssig nach Ma&#223;gabe des &#167; 64 Abs.2 b ArbGG. Im &#220;brigen war die Berufung nicht zuzulassen, weil Zulassungsgr&#252;nde im Sinne des &#167; 64 Abs. 2 a, Abs. 3 ArbGG nicht gegeben sind.</td></tr></table></td></tr></table>"
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