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    "file_number": "3 S 954/12",
    "date": "2013-03-12",
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    "updated_date": "2022-10-18T13:32:00Z",
    "type": "Beschluss",
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    "content": "<h2>Tenor</h2>\n\n<p/><p>Der Antrag der Beigeladenen auf Zulassung der Berufung gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts Stuttgart vom 15. Februar 2012 - 5 K 2779/09 - wird abgelehnt.</p><p/><p>Die Beigeladene tr&#228;gt die Kosten des Zulassungsverfahrens.</p><p/><p>Der Streitwert f&#252;r das Zulassungsverfahren wird auf 200.000 EUR festgesetzt.</p>\n<h2>Gründe</h2>\n\n<table><tr><td>&#160;</td><td>    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>1&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"1\"/>Der Antrag der Beigeladenen, die Berufung gegen das bezeichnete Urteil des Verwaltungsgerichts Stuttgart zuzulassen, bleibt ohne Erfolg. Die von der Beigeladenen geltend gemachten Zulassungsgr&#252;nde liegen nicht vor.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    <table><tr><td>I.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>2&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"2\"/>Aus dem Vorbringen der Beigeladenen ergeben sich keine ernstlichen Zweifel an der Richtigkeit der angefochtenen Entscheidung.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>3&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"3\"/>1. Die Kl&#228;gerin ist Eigent&#252;mer der Grundst&#252;cke Flst.-Nrn. ...49, ...50 und ...51, die nach Osten an den Pappelh&#228;ldenweg grenzen. Die Grundst&#252;cke befinden sich im Geltungsbereich des Bebauungsplans &#8222;Schw&#228;rz- und Pappelh&#228;ldenweg&#8220; der Beigeladenen, der in seiner urspr&#252;nglichen Fassung vom 28.3./ 27.9.1957 die Errichtung von vier freistehenden Einzelh&#228;usern auf den Grundst&#252;cken vorsieht. In seiner Sitzung vom 23.1.2001 beschloss der Gemeinderat der Beigeladenen eine &#196;nderung des Bebauungsplans, mit der f&#252;r die Grundst&#252;cke westlich des Pappelh&#228;ldenwegs ein allgemeines Wohngebiet festgesetzt und die Zahl der Wohneinheiten auf zwei je Geb&#228;ude begrenzt wird. Hiervon ausgenommen sind die Grundst&#252;cke der Kl&#228;gerin, die als Fl&#228;che f&#252;r die Landwirtschaft ausgewiesen werden. Zum Schutz einer auf den Grundst&#252;cken vorhandenen Feldhecke sieht der ge&#228;nderte Plan ferner eine Pflanzbindung vor.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>4&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"4\"/>Die Kl&#228;gerin m&#246;chte auf ihrem Grundst&#252;ck vier freistehende Einzelh&#228;user mit einer L&#228;nge von je 15 m errichten. Im Hinblick auf einen von ihr am 4.12.2007 gestellten Antrag auf Erlass eines Bauvorbescheids f&#252;r dieses Vorhaben f&#252;hrte die Beigeladene ein erg&#228;nzendes Verfahren zur Behebung von M&#228;ngeln der am 23.1.2001 beschlossenen &#196;nderung des Bebauungsplans durch. Im Rahmen dieses Verfahrens wurde vom Gemeinderat der Beigeladenen am 25.11.2008 die &#196;nderung des Bebauungsplans mit denselben Festsetzungen erneut als Satzung beschlossen. Das Landratsamt Heilbronn lehnte daraufhin mit Bescheid vom 26.1.2009 die Erteilung des beantragten Bauvorbescheids ab. Der gegen diesen Bescheid eingelegte Widerspruch der Kl&#228;gerin wurde vom Regierungspr&#228;sidium Stuttgart vom 26.8.2009 zur&#252;ckgewiesen.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>5&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"5\"/>Auf die von der Kl&#228;gerin am 22.7.2009 erhobene Klage hat das Verwaltungsgericht mit Urteil vom 15.2.2012 das beklagte Land verpflichtet, den beantragten Bauvorbescheid unter Ausklammerung der Frage der Sicherung der Erschlie&#223;ung hinsichtlich der Entw&#228;sserung zu erteilen, und die Bescheide des Landratsamts und des Regierungspr&#228;sidiums aufgehoben, soweit sie dem entgegenstehen. Zur Begr&#252;ndung hat es ausgef&#252;hrt, der Erteilung des beantragten Bauvorbescheids stehe nicht entgegen, dass das Grundst&#252;ck der Kl&#228;gerin mit der &#196;nderung des Bebauungsplans als Fl&#228;che f&#252;r die Landwirtschaft ausgewiesen worden sei, da diese Festsetzung unwirksam sei. Die im Jahre 2001 vorgenommene Plan&#228;nderung leide an einem Abw&#228;gungsfehler, da der Gemeinderat der Beklagten die Interessen der Kl&#228;gerin an einer baulichen Ausnutzung ihres Grundst&#252;cks nicht in der gebotenen Weise in seine Abw&#228;gung eingestellt habe. Dieser Fehler sei gem&#228;&#223; &#167; 214 Abs. 1 Nr. 1 BauGB beachtlich sowie rechtzeitig gegen&#252;ber der Beigeladenen ger&#252;gt worden. Der Abw&#228;gungsfehler sei auch nicht durch das von der Beigeladenen durchgef&#252;hrte erg&#228;nzende Verfahren geheilt worden.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>6&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"6\"/>2. Die von der Beigeladenen in ihrem Zulassungsantrag erhobenen Einwendungen stellen die Richtigkeit der Entscheidung des Verwaltungsgerichts nicht in Frage.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>7&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"7\"/>a) Das Verwaltungsgericht hat angenommen, die mit der am 23.1.2001 beschlossenen &#196;nderung des Bebauungsplans &#8222;Schw&#228;rz- und Pappelh&#228;lden- weg&#8220; erfolgte Ausweisung der Grundst&#252;cke der Kl&#228;gerin als Fl&#228;che f&#252;r die Landwirtschaft sei abw&#228;gungsfehlerhaft, da der Gemeinderat der Beigeladenen bei seiner Beschlussfassung das Eigent&#252;merinteresse der Kl&#228;gerin an der Aufrechterhaltung der baulichen Nutzungsm&#246;glichkeiten ihrer Grundst&#252;cke nicht mit dem ihm zukommenden Gewicht in die Abw&#228;gung eingestellt habe. Gegen diese Auffassung wendet sich die Beigeladene ohne Erfolg.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>8&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"8\"/>Bebauungspl&#228;ne bestimmen gem&#228;&#223; Art. 14 Abs. 1 Satz 2 GG Inhalt und Schranken des Eigentums. Der Satzungsgeber muss deshalb ebenso wie der Gesetzgeber bei der Bestimmung von Inhalt und Schranken des Eigentums die schutzw&#252;rdigen Interessen des Eigent&#252;mers und die Belange des Gemeinwohls in einen gerechten Ausgleich und ein ausgewogenes Verh&#228;ltnis bringen. Die von der Planung ber&#252;hrten &#246;ffentlichen und privaten Belange sind dementsprechend bei der Aufstellung eines Bebauungsplans gegeneinander und untereinander gerecht abzuw&#228;gen (&#167; 1 Abs. 7 BauGB). Das gilt auch bei der &#196;nderung, Erg&#228;nzung oder Aufhebung eines Bebauungsplans (&#167; 1 Abs. 8 BauGB).</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>9&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"9\"/>Die am 23.1.2001 beschlossene &#196;nderung des Bebauungsplans &#8222;Schw&#228;rz- und Pappelh&#228;ldenweg&#8220; zielt, soweit sie die Grundst&#252;cke der Kl&#228;gerin betrifft, auf die ersatzlose Beseitigung der sich aus dem Bebauungsplan in seiner urspr&#252;nglichen Fassung vom 28.3./27.9.1957 ergebenden M&#246;glichkeiten zu einer Bebauung dieser Grundst&#252;cke. Wie das Verwaltungsgericht zutreffend erkannt hat, ist den Interessen des Grundst&#252;ckseigent&#252;mers in einem solchen Fall ein besonders Gewicht beizumessen. Zwar darf die Gemeinde durch ihre Bauleitplanung die bauliche Nutzbarkeit von Grundst&#252;cken ver&#228;ndern und dabei auch die privaten Nutzungsm&#246;glichkeiten einschr&#228;nken oder gar aufheben. Einen Planungsgrundsatz, nach dem die bisher bestehenden Bebauungsm&#246;glichkeiten auch bei einer &#220;berplanung weiterhin zugelassen werden m&#252;ssen, gibt es nicht. Allerdings setzt eine wirksame st&#228;dtebauliche Planung voraus, dass sie durch hinreichend gewichtige st&#228;dtebaulich beachtliche Allgemeinbelange gerechtfertigt wird. Diese st&#228;dtebaulich beachtlichen Allgemeinbelange m&#252;ssen umso gewichtiger sein, je st&#228;rker die Festsetzungen eines Bebauungsplans die Privatn&#252;tzigkeit von Grundst&#252;cken beschr&#228;nken oder gar ausschlie&#223;en (BVerwG, Urt. v. 31.8.2000 - 4 CN 6.99 - BVerwGE 112, 41). Soll, wie hier, ein nach der bisherigen Rechtslage bestehendes Recht des Eigent&#252;mers zu einer Bebauung seines Grundst&#252;cks aufgehoben werden, muss ferner das private Interesse am Erhalt dieses Rechts mit dem &#246;ffentlichen Interesse an einer st&#228;dtebaulichen Neuordnung des Plangebiets abgewogen werden. Dabei ist in die Abw&#228;gung einzustellen, dass sich der Entzug der baulichen Nutzungsm&#246;glichkeiten f&#252;r den Betroffenen wie eine (Teil-)Enteignung auswirken kann (BVerfG, Beschl. v. 19.12.2002 - 1 BvR 1402/01 - NVwZ 2003, 727; VGH Bad.-W&#252;rtt., Urt. v. 4.4.2012 - 8 S 1300/09 - BauR 2013, 56; Urt. v. 8.9.2010 - 3 S 1389/09 - BauR 2010, 2158).</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>10&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"10\"/>Die von der Beigeladenen bei ihrer Entscheidung &#252;ber die &#196;nderung des Bebauungsplans &#8222;Schw&#228;rz- und Pappelh&#228;ldenweg&#8220; angestellten &#220;berlegungen gen&#252;gen auch nach Ansicht des Senats diesen Anforderungen nicht. Die &#196;nderung des Bebauungsplans in dem westlich des Pappelh&#228;ldenwegs gelegenen Bereich wird in der Begr&#252;ndung des &#196;nderungsplans damit erkl&#228;rt, dass der bestehende Bebauungsplan eine verdichtete Bebauung (Geschosswohnungsbau) zulasse. Eine solche verdichtete Bebauung sei st&#228;dtebaulich unerw&#252;nscht, zumal auch die vorhandene Ver- und Entsorgungsinfrastruktur sowie die Verkehrsinfrastruktur nicht in der Lage seien, den dadurch entstehenden Anforderungen gerecht zu werden. Diese &#220;berlegungen sind - jedenfalls abstrakt - geeignet, die mit dem Bebauungsplan erfolgten Einschr&#228;nkungen der Bebauungsm&#246;glichkeiten zu rechtfertigen. Was die Grundst&#252;cke der Kl&#228;gerin betrifft, hat sich die Beigeladene jedoch nicht mit einer Einschr&#228;nkung der bestehenden Bebauungsm&#246;glichkeiten begn&#252;gt, sondern hat sich zu einer vollst&#228;ndigen und ersatzlosen Beseitigung der durch den Bebauungsplan in seiner urspr&#252;nglichen Fassung er&#246;ffneten M&#246;glichkeiten zu einer Bebauung dieser Grundst&#252;cke entschlossen. In der Begr&#252;ndung des &#196;nderungsplans wird dies damit erkl&#228;rt, dass sich entlang des Pappelh&#228;ldenwegs ein nach &#167; 24a LNatSchG (a. F.) gesch&#252;tztes Feldgeh&#246;lz befinde, das im Falle einer Bebauung des Grundst&#252;cks zwangsl&#228;ufig zerst&#246;rt w&#252;rde. Eine Bebauung des Grundst&#252;cks solle deshalb zuk&#252;nftig nicht mehr m&#246;glich sein, da in M&#246;ckm&#252;hl noch zahlreiche Baum&#246;glichkeiten in bestehenden Wohngebieten existierten, deren Realisierung mit weitaus geringeren Eingriffen in die Landschaft verbunden sei.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>11&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"11\"/>Diesen Darlegungen l&#228;sst sich, wie das Verwaltungsgericht zu Recht bemerkt, eine ausreichende W&#252;rdigung des Interesses der Kl&#228;gerin an der Beibehaltung der bestehenden Bebauungsm&#246;glichkeiten ihrer Grundst&#252;cke nicht entnehmen. In der Begr&#252;ndung wird zwar darauf hingewiesen, dass das Baufenster auf dem Grundst&#252;ck Flst.-Nr. ...51 komplett aufgehoben werde und die &#196;nderung keine Pflicht zu einer Entsch&#228;digung gem&#228;&#223; &#167; 42 Abs. 2 BauGB ausl&#246;se, da die beseitigte Nutzungsm&#246;glichkeit bereits seit 1957 bestehe. Eine Gewichtung der Interessen der Kl&#228;gerin ist jedoch ebenso unterblieben wie eine Gegen&#252;berstellung dieser Interessen mit dem Interesse an der Erhaltung des Feldgeh&#246;lzes auf den Grundst&#252;cken der Kl&#228;gerin. Der Hinweis auf die Existenz zahlreicher Baum&#246;glichkeiten auf anderen, nicht der Kl&#228;gerin geh&#246;renden Grundst&#252;cken vermag daran nichts zu &#228;ndern.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>12&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"12\"/>Hinzukommt, dass die Annahme der Beigeladenen, eine Bebauung der Grundst&#252;cke der Kl&#228;gerin habe zwangsl&#228;ufig eine Zerst&#246;rung des dort vorhandenen Feldgeh&#246;lzes zur Folge, jedenfalls in dieser Allgemeinheit nicht zutrifft. Nach den dem Senat vorliegenden Akten erstreckt sich das in Rede stehende Feldgeh&#246;lz entlang der n&#246;rdlichen sowie der &#246;stlichen Grenze der Grundst&#252;cke der Kl&#228;gerin. Der im Bebauungsplan in seiner urspr&#252;nglichen Fassung auf den Grundst&#252;cken festgesetzte Baustreifen befindet sich jedenfalls zum gro&#223;en Teil au&#223;erhalb dieses Bereichs. Um im Bereich des Baustreifens errichtete Geb&#228;ude vom Pappelh&#228;ldenweg her zu erschlie&#223;en, gen&#252;gte es, in das Feldgeh&#246;lz eine wenige Meter breite Schneise zu schlagen. Alternativ k&#246;nnte auch an eine Erschlie&#223;ung der Grundst&#252;cke von S&#252;den her gedacht werden. Eine Bebauung der Grundst&#252;cke kann danach auch in einer Weise erfolgen, bei der zumindest wesentliche Teile des Feldgeh&#246;lzes erhalten bleiben. Die Abw&#228;gung der Beigeladenen erweist sich damit auch in dieser Hinsicht als defizit&#228;r.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>13&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"13\"/>b) Dem Verwaltungsgericht ist auch insoweit zuzustimmen, als es angenommen hat, der Abw&#228;gungsfehler sei durch das von der Beigeladenen durchgef&#252;hrte erg&#228;nzende Verfahren nicht geheilt worden.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>14&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"14\"/>Die Beigeladene hat auf Anregung des Landratsamts ein erg&#228;nzendes Verfahren zur Heilung der dem &#196;nderungsbebauungsplan vom 23.1.2001 anhaftenden Fehler durchgef&#252;hrt. Im Rahmen dieses Verfahrens wurde vom Gemeinderat der Beigeladenen am 25.11.2008 die &#196;nderung des urspr&#252;nglichen Bebauungsplans mit denselben Festsetzungen nach einer neuen Abw&#228;gung noch einmal als Satzung beschlossen. Die im Rahmen dieser Abw&#228;gung angestellten &#220;berlegungen lassen jedoch ebenfalls nicht erkennen, dass der Gemeinderat der Beigeladenen das Interesse der Kl&#228;gerin am Erhalt der durch den Bebauungsplan in seiner urspr&#252;nglichen Fassung er&#246;ffneten baulichen Nutzungsm&#246;glichkeiten hinreichend gew&#252;rdigt und mit dem ihm zukommenden Gewicht in die Abw&#228;gung mit den &#246;ffentlichen Belangen eingestellt hat.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>15&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"15\"/>In der Niederschrift &#252;ber die Sitzung des Gemeinderats wird zwar darauf hingewiesen, dass die &#8222;vorgebrachte Eigentumsgarantie und die daraus abgeleitete Baufreiheit auf Flst.-Nr. ...49 - ...51 ein starkes privates Argument&#8220; sei. Wie die nachfolgende, offenbar unwidersprochen gebliebene Aussage der Verwaltung zeigt, mit der die Interessen der Kl&#228;gerin als egoistisch und r&#252;cksichtlos abqualifiziert wurden, handelt es sich dabei aber um ein blo&#223;es Lippenbekenntnis. Das vollst&#228;ndige Zitat lautet: &#8222;Insgesamt betrachtet &#252;berwiegen aus der Sicht der Verwaltung in der Abw&#228;gung die &#246;ffentlichen Interessen, sodass die Grundst&#252;cke Flst.-Nr. ...49 bis ...51 auch in Zukunft kein Bauland geben sollten. Mit den egoistischen privaten Interessen wird lediglich das Ziel verfolgt(,) den Wert des Grundst&#252;cks zu steigern und den gr&#246;&#223;tm&#246;glichen Profit daraus zu ziehen - ohne R&#252;cksicht auf Natur und die Belange der Allgemeinheit.&#8220; Das Verwaltungsgericht hat diese Ausf&#252;hrungen zu Recht als unsachlich bezeichnet. Sie sind im &#220;brigen auch deshalb verfehlt, weil es bei der (erneuten) Beschlussfassung &#252;ber den &#196;nderungsbebauungsplan nicht um die Frage ging, ob die Grundst&#252;cke der Kl&#228;gerin auch in Zukunft kein Bauland &#8222;geben&#8220;, d. h. werden sollten, sondern darum, ob die Grundst&#252;cke ihre bisherige, durch den Bebauungsplan in seiner urspr&#252;nglichen Fassung vermittelte Eigenschaft als Bauland behalten oder verlieren sollten. Dementsprechend war es auch nicht das Ziel der Kl&#228;gerin, den Wert ihrer Grundst&#252;cke zu steigern, sondern den bisherigen Wert zu erhalten.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>16&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"16\"/>Die neue Satzungsbeschluss ist davon abgesehen auch deshalb zu beanstanden, weil der Gemeinderat der Beigeladenen offenbar - wie schon bei der ersten Beschlussfassung - der Meinung war, dass eine Bebauung der Grundst&#252;cke der Kl&#228;gerin zwangsl&#228;ufig eine Zerst&#246;rung des auf den Grundst&#252;cken vorhandenen Geh&#246;lzstreifens zur Folge habe. Das trifft, wie bereits ausgef&#252;hrt, nicht zu. Was die in der Niederschrift &#252;ber die Sitzung des Gemeinderats ferner genannten Kosten f&#252;r den Ausbau der Infrastruktur betrifft, so fehlt jede Erkl&#228;rung daf&#252;r, weshalb es zur Vermeidung dieser Kosten nicht gen&#252;gen sollte, die Baum&#246;glichkeiten auf den Grundst&#252;cken der Kl&#228;gerin in derselben Weise einzuschr&#228;nken wie auf den &#252;brigen Grundst&#252;cken im Plangebiet, und, selbst wenn dies nicht ausreichen sollte, weshalb die Kl&#228;gerin zur Vermeidung dieser Kosten in ungleich st&#228;rkerem Ma&#223;e belastet wird als die Eigent&#252;mer der anderen Grundst&#252;cke.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>17&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"17\"/>c) An der danach anzunehmenden Fehlgewichtung der Interessen der Kl&#228;gerin &#228;ndert sich nichts dadurch, dass es sich bei dem auf ihren Grundst&#252;cken befindlichen Feldgeh&#246;lz um ein gem&#228;&#223; &#167; 32 Abs. 1 Nr. 6 LNatSchG besonders gesch&#252;tztes Biotop handeln d&#252;rfte.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>18&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"18\"/>aa) Nach dieser Vorschrift geh&#246;ren Feldhecken und Feldgeh&#246;lze in der in der Anlage zum Landesnaturschutzgesetz beschriebenen Auspr&#228;gung zu den besonders gesch&#252;tzten Biotopen. Das gilt allerdings nur, sofern sie sich &#8222;in der freien Landschaft&#8220; befinden. Mit Blick auf diese Einschr&#228;nkung sind die Beteiligten - offenbar &#252;bereinstimmend - der Meinung, dass das auf den Grundst&#252;cken der Kl&#228;gerin befindliche Feldgeh&#246;lz nicht durch &#167; 32 Abs. 1 Nr. 6 LNatSchG gesch&#252;tzt sei, da die Grundst&#252;cke aufgrund des Bebauungsplans vom 28.3./27.9.1957 zum &#8222;Innenbereich&#8220; geh&#246;rten.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>19&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"19\"/>Dem vermag der Senat nicht zu folgen. Der Begriff der &#8222;freien Landschaft&#8220; ist in &#167; 14 Abs. 1 Nr. 3 LNatSchG definiert. Danach fallen unter diesen Begriff s&#228;mtliche Fl&#228;chen au&#223;erhalb besiedelter Bereiche. Unter dem Begriff der &#8222;freien Landschaft&#8220; ist danach der Bereich au&#223;erhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile zu verstehen. Abzustellen ist dabei auf die tats&#228;chlichen Verh&#228;ltnisse und nicht auf bauplanungsrechtliche Festsetzungen. Zur freien Landschaft im Sinne des &#167; 32 Abs. 1 Nr. 6 LNatSchG geh&#246;ren somit auch solche au&#223;erhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile gelegenen Fl&#228;chen, f&#252;r die ein Bebauungsplan besteht (Kratsch/Schumacher, Naturschutzgesetz Baden-W&#252;rttemberg, Stand Okt. 2011, &#167; 14 Rn. 4; vgl. ferner OVG Brandenburg, Urt. v. 14.10.2004 - 3a B 255/03 - NuR 2005, 110 sowie OVG Nordrhein-Westfalen, Urt. v. 20.12.1990 - 20 A 2218/99 - BRS 36 Nr. 76 zu den entsprechenden Regelungen in den Landesnaturschutzgesetzen dieser L&#228;nder).</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>20&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"20\"/>Das auf den Grundst&#252;cken der Kl&#228;gerin vorhandene Feldgeh&#246;lz f&#228;llt danach nicht deshalb aus dem Anwendungsbereich des &#167; 32 Abs. 1 Nr. 6 LNatSchG heraus, weil sich die Grundst&#252;cke im Geltungsbereich eines Bebauungsplans befinden und dieser in seiner Fassung vom 28.3./27.9.1957 eine Bebauung der Grundst&#252;cke vorsieht. Entscheidend ist vielmehr allein, ob die Grundst&#252;cke au&#223;erhalb oder innerhalb des besiedelten Bereichs liegen. Nach den bei den Akten befindlichen Pl&#228;nen und Lichtbildern befinden sich die Grundst&#252;cke der Kl&#228;gerin am s&#252;dlichen Rand der Ortslage, an den sich ein jedenfalls weitgehend unbebauter Bereich anschlie&#223;t. Es spricht danach alles daf&#252;r, dass die Grundst&#252;cke nach den ma&#223;gebenden tats&#228;chlichen Verh&#228;ltnissen zur freien Landschaft im Sinne des &#167; 14 Abs. 1 Nr. 3 LNatSchG geh&#246;ren.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>21&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"21\"/>bb) Nach der im Zeitpunkt der erneuten Beschlussfassung der Beigeladenen &#252;ber die im Zeitpunkt der &#196;nderung des Bebauungsplans noch geltenden Regelung in &#167; 32 Abs. 2 Satz 1 LNatSchG waren alle Handlungen, die zu einer Zerst&#246;rung oder erheblichen oder nachhaltigen Beeintr&#228;chtigung eines besonders gesch&#252;tzten Biotops f&#252;hren k&#246;nnen, verboten (&#228;hnlich nunmehr &#167; 30 Abs. 1 S. 1 BNatSchG, der auch f&#252;r die nicht in dieser Vorschrift aufgef&#252;hrten, aber durch weitergehende landesrechtliche Regelungen gesch&#252;tzten Biotope gilt). Von diesem Verbot konnten jedoch gem&#228;&#223; &#167; 32 Abs. 4 Satz 1 LNatSchG Ausnahmen zugelassen werden, wenn - 1. - &#252;berwiegende Gr&#252;nde des Gemeinwohls diese erfordern oder - 2. - keine erheblichen oder nachhaltigen Beeintr&#228;chtigungen des Biotops und der Lebensst&#228;tten gef&#228;hrdeter Tier- und Pflanzenarten zu erwarten sind oder - 3. - wenn durch Ausgleichsma&#223;nahmen in angemessener Zeit ein gleichartiges Biotop geschaffen wird. Das nunmehr anzuwendende Bundesnaturschutzgesetz in seiner am 1.3.2010 in Kraft getretenen Fassung vom 29.7.2009 enth&#228;lt in &#167; 30 Abs. 2 sowie &#167; 67 Abs. 1 BNatSchG &#228;hnliche Bestimmungen.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>22&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"22\"/>Der dem vorhandenen Feldgeh&#246;lz vermutlich zukommende besondere gesetzliche Schutz stand danach (und steht auch weiterhin) einer Bebauung der Grundst&#252;cke der Kl&#228;gerin nicht schlechthin entgegen. Er l&#228;sst deshalb auch nicht die Verpflichtung der Beigeladenen entfallen, bei ihrer Entscheidung &#252;ber die Aufhebung der sich aus dem Bebauungsplan vom 28.3./27.9.1957 ergebenden Bebauungsm&#246;glichkeiten die Interessen der Kl&#228;gerin nach Ma&#223;gabe der oben genannten Grunds&#228;tze zu gewichten und abzuw&#228;gen. Das ist, wie ausgef&#252;hrt, nicht geschehen.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    <table><tr><td>II.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>23&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"23\"/>Der Rechtstreit besitzt keine grunds&#228;tzliche Bedeutung. Die in der Begr&#252;ndung des Zulassungsantrags aufgeworfene Frage,</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n                        </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>24&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"24\"/>ob die Eigent&#252;merinteressen bei Entziehung der Bebaubarkeit (eines Grundst&#252;cks) dadurch ausreichend gew&#252;rdigt werden, dass bei der Bebauungsplan&#228;nderung erkannt wird, dass der Grundst&#252;ckseigent&#252;mer ein fortbestehendes Interesse an der Bebauung seines Grundst&#252;cks hat und dieses Interesse entsch&#228;digungslos negiert wird,</td></tr></table>\n                <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>25&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"25\"/>ergibt in dieser Form keinen Sinn, da ein Interesse nicht erkannt und gleichzeitig negiert werden kann. Die Frage verleiht dem Rechtsstreit jedoch auch dann keine grunds&#228;tzliche Bedeutung, wenn man sie dahin gehend versteht, dass die Beigeladene gekl&#228;rt wissen m&#246;chte, ob die genannten Interessen dadurch ausreichend gew&#252;rdigt werden, dass das fortbestehende Interesse des Grundst&#252;ckseigent&#252;mers an der Bebauung seines Grundst&#252;cks erkannt wird, dieses Interesse aber hinter andere Interessen zur&#252;ckgestellt wird, da sich diese Frage nicht allgemeing&#252;ltig beantworten l&#228;sst.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>26&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"26\"/>Die Kostenentscheidung folgt aus &#167; 154 Abs. 2 VwGO. Die Festsetzung des Streitwerts beruht auf den &#167;&#167; 47 Abs. 3 Satz 1, 52 Abs. 1 GKG.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>27&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"27\"/>Der Beschluss ist unanfechtbar.</td></tr></table>\n</td></tr></table>"
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