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    "file_number": "2 Ca 374/16",
    "date": "2017-03-01",
    "created_date": "2019-01-07T11:23:02Z",
    "updated_date": "2022-10-18T13:32:40Z",
    "type": "Urteil",
    "ecli": "",
    "content": "<h2>Tenor</h2>\n\n<blockquote><p>1. Die Klage wird abgewiesen.</p></blockquote><blockquote><p>2. Der Kl&#228;ger hat die Kosten des Verfahrens zu tragen.</p></blockquote><blockquote><p>3. Der Streitwert wird auf EUR 34.800,00 festgesetzt.</p></blockquote><blockquote><p>4. Die Berufung wird nicht gesondert zugelassen.</p></blockquote>\n<h2>Tatbestand</h2>\n\n<table><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>1&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"1\"/>Die Parteien streiten sich &#252;ber die Wirksamkeit bzw. die Unverbindlichkeit eines nachvertraglichen Wettbewerbsverbots.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>2&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"2\"/>Der &#8230; Februar 1971 geborene Kl&#228;ger war in der Zeit vom 01. April 2002 bis einschlie&#223;lich 31. Dezember 2016 bei der Beklagten als Au&#223;endienstmitarbeiter besch&#228;ftigt. Sein durchschnittliches Bruttomonatsgehalt betrug 5.323,23 EUR. Der Kl&#228;ger war vorwiegend im Gro&#223;raum M. und der K. t&#228;tig.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>3&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"3\"/>Bei der Beklagten handelt es sich um ein gro&#223;es Handelsunternehmen, das vorwiegend mit Montage- und Befestigungsmaterial handelt. Die Beklagte hat mehr als 125.000 Produkte, insbesondere Schrauben, Schraubenzubeh&#246;r, D&#252;bel, chemisch-technische Produkte, M&#246;bel- und Baubeschl&#228;ge, Werkzeuge, Bevorratungs- und Entnahmesysteme im Sortiment. Sie hat &#252;ber 540.000 Kunden aus den Bereichen Handwerk, Bau und Industrie. Sie besch&#228;ftigt deutschlandweit &#252;ber 6.500 Mitarbeiter. Ein Betriebsrat existiert nicht. Tarifvertr&#228;ge finden keine Anwendung.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>4&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"4\"/>Zwischen den Parteien bestand zuletzt ein schriftlicher Arbeitsvertrag vom 10. Februar 2012 (Anlage K1). Unter dem 10. Februar 2012 schlossen die Parteien daneben eine Wettbewerbsvereinbarung, auf die Bezug genommen wird (Anlage K2). Hierin hei&#223;t es auszugsweise:</td></tr></table><blockquote><blockquote/></blockquote></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>5&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"5\"/><em>&#8222;</em><strong><em>1. Geltungsbereich</em></strong></td></tr></table><blockquote><blockquote/></blockquote></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>6&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"6\"/><em>Der Arbeitnehmer verpflichtet sich, w&#228;hrend der Dauer von einem Jahr nach Beendigung des Arbeitsverh&#228;ltnisses nicht in selbstst&#228;ndiger, unselbstst&#228;ndiger oder sonstiger Weise f&#252;r ein Unternehmen t&#228;tig zu werden, welches mit dem Arbeitgeber in direktem oder indirekten Wettbewerb steht oder mit einem Wettbewerbsunternehmen verbunden ist.</em></td></tr></table><blockquote><blockquote/></blockquote></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>7&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"7\"/><em>In gleicher Weise ist es dem Arbeitnehmer untersagt, w&#228;hrend der Dauer dieses Verbots ein Wettbewerbsunternehmen zu errichten, zu erwerben oder sich hieran unmittelbar und mittelbar zu beteiligen. Eine rein finanzielle Beteiligungen Wettbewerbsunternehmen ist zul&#228;ssig, soweit es sich um den Erwerb von Aktien oder sonstigen Anteilen von Wettbewerbsunternehmen handelt, der Erwerb ausschlie&#223;lich der Verm&#246;gensbildung dient und der Anteil am Wettbewerbsunternehmen h&#246;chstens 5 % betr&#228;gt.</em></td></tr></table><blockquote><blockquote/></blockquote></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>8&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"8\"/><em>Dem Arbeitnehmer ist weiter untersagt, w&#228;hrend der Dauer dieses Verbotsmitarbeiter des Arbeitgebers zu Gunsten eines Wettbewerbsunternehmen abzuwerben. Als Wettbewerbsunternehmen gelten solche Unternehmen, die auch Artikel vertreiben, die identisch oder gleichartig sind mit Artikeln, die der Arbeitgeber bei Beendigung des Arbeitsvertrages in seinem Verkaufsprogramm hatte. Artikel, die der Arbeitgeber oder das Wettbewerbsunternehmen nur kurzfristig (h&#246;chstens 2 Monate) im Verkaufsprogramm hat oder hatte, insbesondere Aktionsangebote, bleiben hierbei unber&#252;cksichtigt.</em></td></tr></table><blockquote><blockquote/></blockquote></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>9&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"9\"/><em>Diese Wettbewerbsvereinbarung gilt f&#252;r das gesamte Gebiet der Bundesrepublik Deutschland.</em></td></tr></table><blockquote><blockquote/></blockquote></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>10&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"10\"/><strong><em>2. Entsch&#228;digung</em></strong></td></tr></table><blockquote><blockquote/></blockquote></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>11&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"11\"/><em>Der Arbeitgeber zahlt dem Arbeitnehmer f&#252;r die Dauer des Wettbewerbsverbots eine Entsch&#228;digung i.H.v. 50 % der zuletzt bezogenen vertragsm&#228;&#223;igen Leistungen. Die Entsch&#228;digung wird jeweils am Schluss des Monats gezahlt.</em></td></tr></table><blockquote><blockquote/></blockquote></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>12&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"12\"/><em>&#8230;</em></td></tr></table><blockquote><blockquote/></blockquote></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>13&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"13\"/><strong><em>5. Vertragsstrafe</em></strong></td></tr></table><blockquote><blockquote/></blockquote></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>14&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"14\"/><em>F&#252;r jede Handlung, durch die der Mitarbeiter das Wettbewerbsverbot schuldhaft verletzt, hat er eine Vertragsstrafe in H&#246;he des zweifachen durchschnittlichen Bruttomonatsbezuges der letzten sechs Einkommensmonate vor Beendigung des Arbeitsverh&#228;ltnisses zu zahlen.</em></td></tr></table><blockquote><blockquote/></blockquote></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>15&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"15\"/><em>Besteht die Verletzungshandlung in der kapitalm&#228;&#223;igen Beteiligung an einem Wettbewerbsunternehmen oder der Eingehung eines Dauerschuldverh&#228;ltnisses (z.B. Arbeits-, Dienst-, Handelsvertreter- oder Beraterverh&#228;ltnis), wird die Vertragsstrafe f&#252;r jeden angefangenen Monat, in dem die kapitalm&#228;&#223;igen Beteiligung oder das Dauerschuldverh&#228;ltnis besteht, neu verwirkt (Dauerverletzung).</em></td></tr></table><blockquote><blockquote/></blockquote></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>16&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"16\"/><em>Mehrere Verletzungshandlungen l&#246;sen jeweils gesonderte Vertragsstrafen aus, gegebenenfalls auch mehrfach innerhalb eines Monats.</em></td></tr></table><blockquote><blockquote/></blockquote></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>17&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"17\"/><em>Erfolgen dagegen einzelne Verletzungshandlungen im Rahmen einer Dauerverletzung, sind sie von der f&#252;r die Dauerverletzung verwirkten Vertragsstrafe mitumfasst.</em></td></tr></table><blockquote><blockquote/></blockquote></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>18&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"18\"/><em>Handelt es sich bei dem eingegangenen Dauerschuldverh&#228;ltnis um ein Anstellungsverh&#228;ltnis als Vorstand, Gesch&#228;ftsf&#252;hrer oder leitender Angestellter eines Wettbewerbsunternehmen, so betr&#228;gt die H&#246;he der Vertragsstrafe nicht das zweifache, sondern das dreifache des durchschnittlichen Bruttomonatsbezuges der letzten sechs Einkommensmonate vor Beendigung des Arbeitsverh&#228;ltnisses.</em></td></tr></table><blockquote><blockquote/></blockquote></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>19&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"19\"/><em>Verst&#246;&#223;t der Mitarbeiter gegen das Verbot, Arbeitnehmer des Arbeitgebers abzuwerben, wird hinsichtlich jeden Mitarbeiters, der abgeworben wurde oder abzuwerben versucht wurde, zus&#228;tzlich eine Vertragsstrafe in H&#246;he des zweifachen durchschnittlichen Bruttomonatsbezuges der letzten sechs Einkommensmonate vor Beendigung des Arbeitsverdienstes f&#228;llig.</em></td></tr></table><blockquote><blockquote/></blockquote></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>20&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"20\"/><em>&#8230;&#8220;</em></td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>21&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"21\"/>Mit Aufhebungsvertrag vom 01. Juli 2016 haben die Parteien das Arbeitsverh&#228;ltnis einvernehmlich zum 31. Dezember 2016 beendet (Anlage K3). Der Aufhebungsvertrag enth&#228;lt in Ziff. 6 folgende Klausel:</td></tr></table><blockquote><blockquote/></blockquote></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>22&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"22\"/><em>&#8222;</em><strong><em>Wettbewerbsverbot</em></strong></td></tr></table><blockquote><blockquote/></blockquote></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>23&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"23\"/><em>Das am 10.02.2012 von den Parteien vereinbarte nachvertragliche Wettbewerbsverbot wird vom vorliegenden Aufhebungsvertrag nicht ber&#252;hrt. Der Arbeitnehmer erkl&#228;rt, dass er das nachvertragliche Wettbewerbsverbot kennt, beachtet und sich hiervon nicht lossagen wird.&#8220;</em></td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>24&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"24\"/>Gem&#228;&#223; Ziff. 4 des Aufhebungsvertrages wurde der Kl&#228;ger sofort widerruflich freigestellt. Gem. Ziff. 11 des Aufhebungsvertrages wurden alle &#252;ber die Vereinbarung hinausgehenden Anspr&#252;che erledigt. Seit Januar 2017 erh&#228;lt der Kl&#228;ger eine monatliche Karenzentsch&#228;digung iHv. ca. 2.900,00 EUR brutto. Ein Folgearbeitsverh&#228;ltnis hat der Kl&#228;ger bisher nicht in Aussicht.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>25&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"25\"/>Der Kl&#228;ger behauptet,</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>26&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"26\"/>die Wettbewerbsvereinbarung sei unwirksam. Das berufliche Fortkommen des Kl&#228;gers werde unbillig erschwert und es komme faktisch einem Berufsverbot gleich und versto&#223;e daher gegen Art. 12 Abs. 1 GG. Dieser Eingriff werde durch die Karenzentsch&#228;digung nicht kompensiert. Es sei v&#246;llig unzumutbar, dass der Kl&#228;ger sich in einem v&#246;llig neuen Beruf oder einer neuer Branche einlerne. Auf Grund des nachvertraglichen Wettbewerbsverbots sei er gar nicht vermittelbar und werde nicht zu Bewerbungsgespr&#228;chen eingeladen.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>27&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"27\"/>Das Wettbewerbsverbot sei r&#228;umlich zu weit gefasst. Ferner sei es auch sachlich zu weit, weil das Produktportfolio der Beklagten rund 120.000 Artikel erfasse, somit sei nahezu jedes Unternehmen als neuer Arbeitgeber f&#252;r ein Jahr ausgeschlossen.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>28&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"28\"/>Die Wettbewerbsvereinbarung sei auch nicht durch berechtigte Interessen der Beklagten gedeckt. Die Weitergabe von Gesch&#228;ftsgeheimnissen oder der Einbruch des Kundenstamms sei nicht zu bef&#252;rchten. Die Kenntnisse des Kl&#228;gers &#252;ber die Preisgestaltung und Kalkulation der Beklagten sei l&#228;ngst veraltet. In diesem Zusammenhang m&#252;sse ber&#252;cksichtigt werden, dass der Kl&#228;ger bereits seit Juli 2016 freigestellt war und daher faktisch mehr als ein Jahr kein Zugriff auf Preise und Unterlagen gehabt habe.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>29&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"29\"/>Im &#220;brigen sei Ziff. 6 des Aufhebungsvertrages wegen unangemessener Benachteiligung unwirksam, weil die Regelung nur f&#252;r den Kl&#228;ger gelte. Ferner versto&#223;e sie gegen &#167; 309 Nr. 12 BGB. Dementsprechend sei das nachvertragliche Wettbewerbsverbot von der Erledigungsklausel in Ziff. 11 erfasst.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>30&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"30\"/>Mit seiner am 29. September 2016 beim Arbeitsgericht Heilbronn &#8211; Kammern Crailsheim &#8211; eingegangenen und der Beklagten am 04. Oktober 2016 zugegangenen Klage macht der Kl&#228;ger weiterhin die Unwirksamkeit der Wettbewerbsvereinbarung geltend.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>31&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"31\"/><strong>Der Kl&#228;ger beantragt:</strong></td></tr></table><blockquote><blockquote/></blockquote></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>32&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\" class=\"RspIndent\"><tr><th colspan=\"3\" rowspan=\"1\"><rd nr=\"32\"/></th></tr><tr><td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\"><strong>1.</strong></td><td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\"/><td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\"><strong>Es wird festgestellt, dass das zwischen den Parteien im Anstellungsvertrag vom 10.02.2012 vereinbarte nachvertragliche Wettbewerbsverbot unwirksam ist,</strong></td></tr></table><blockquote><blockquote/></blockquote></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>33&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\" class=\"RspIndent\"><tr><th colspan=\"3\" rowspan=\"1\"><rd nr=\"33\"/></th></tr><tr><td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\"><strong>2.</strong></td><td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\"/><td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\"><strong>hilfsweise wird festgestellt, dass das zwischen den Parteien bestehende im Anstellungsvertrag vom 10.02.2012 vereinbarte nachvertragliche Wettbewerbsverbot unverbindlich ist.</strong></td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>34&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"34\"/><strong>Die Beklagte beantragt</strong></td></tr></table><blockquote><blockquote/></blockquote></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>35&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"35\"/><strong>Klageabweisung</strong></td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>36&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"36\"/>Die Beklagte behauptet,</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>37&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"37\"/>die Wettbewerbsvereinbarung sei wirksam. Es handle sich um einen gegenseitigen Vertrag, welcher der AGB-Kontrolle entzogen sei.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>38&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"38\"/>Die Beklagte sei deutschlandweit t&#228;tig und hausinterne Kalkulationen h&#228;tten nicht nur Geltung f&#252;r den T&#228;tigkeitsraum des Kl&#228;gers. Das gro&#223;e Produktportfolio der Beklagte werde im Hinblick auf den Schwerpunkt im Bereich Befestigungsteile relativiert, da jede einzelne Schraube eine eigene Produktnummer habe. Auch wenn die Bestimmung des Geltungsbereichs wegen der Vielzahl von Produkten aufwendiger sei, so sei er doch bestimmbar und damit nicht zu weit. Der Kl&#228;ger habe umfangreiche Kenntnisse von Kalkulationsgrundlagen, Preisuntergrenzen und &#252;ber den Kundenstamm. Der Schutz dieser Gesch&#228;ftsgeheimnisse stelle ein berechtigtes Interesse der Beklagten dar. Preisuntergrenzen seien wesentlich langlebiger als aktuelle Marktpreise, da es sich hierbei um allgemeine und &#252;bergeordnete Leits&#228;tze handle.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>39&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"39\"/>Hinsichtlich der weiteren Einzelheiten des Parteivorbringens wird auf den in der m&#252;ndlichen Verhandlung vorgetragenen Inhalt der zwischen den Parteien gewechselten Schrifts&#228;tze nebst Anlagen sowie auf die Protokolle vom 23. Dezember 2016 und vom 01. M&#228;rz 2017 Bezug genommen.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>40&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"40\"/>Eine Beweisaufnahme fand nicht statt.</td></tr></table></td></tr></table>\n<h2>Entscheidungsgründe</h2>\n\n<table><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>41&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"41\"/>Die Klage ist zul&#228;ssig, aber unbegr&#252;ndet.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>42&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"42\"/><strong><span style=\"text-decoration:underline\">Klageantrag Ziff. 1:</span></strong></td></tr></table><blockquote><blockquote><blockquote><blockquote><blockquote><table style=\"margin-left:12pt\"><tr><td><strong>I.</strong></td></tr></table></blockquote></blockquote></blockquote></blockquote></blockquote></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>43&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"43\"/>Der Klagantrag Ziff. 1 ist zul&#228;ssig.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>44&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"44\"/>Der Streitgegenstand ist hinreichend bestimmt gem. &#167; 46 Abs. 2 ArbGG iVm. &#167;&#167; 495, 253 Abs. 2 Nr. 2 ZPO. Der Kl&#228;ger begehrt Feststellung der Unwirksamkeit der Wettbewerbsvereinbarung vom 10. Februar 2012.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>45&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"45\"/>Das nach &#167; 46 Abs. 2 ArbGG iVm. &#167;&#167; 495, 256 Abs. 1 ZPO erforderliche Feststellungsinteresse ist gegeben.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>46&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"46\"/>1. Nach &#167; 256 Abs. 1 ZPO kann Klage auf Feststellung des Bestehens oder Nichtbestehens eines Rechtsverh&#228;ltnisses erhoben werden, wenn die klagende Partei ein rechtliches Interesse daran hat, dass das Rechtsverh&#228;ltnis durch richterliche Entscheidung alsbald festgestellt wird. Ein Rechtsverh&#228;ltnis ist gegeben, wenn zwischen mehreren Personen oder zwischen Personen und Sachen rechtliche Beziehungen bestehen (etwa BAG 16. April 1997 &#8211; 4 AZR 270/96, juris; BAG 24. Juni 1999 &#8211; 6 AZR 605/97, AP Nr. 5 zu &#167; 611 BGB Nebent&#228;tigkeit). Blo&#223;e Elemente oder Vorfragen eines Rechtsverh&#228;ltnisses k&#246;nnen dagegen nicht Gegenstand einer Feststellungsklage sein (BAG 25. Oktober 2001 &#8211; 6 AZR 718/00, BAGE 99, 250 mwN). Allerdings muss sich eine Feststellungsklage nicht notwendig auf das gesamte Rechtsverh&#228;ltnis erstrecken. Vielmehr ist es m&#246;glich, diese auf einzelne Beziehungen oder Folgen aus dem Rechtsverh&#228;ltnis, auf bestimmte Anspr&#252;che oder Verpflichtungen oder auf den Umfang einer Leistungspflicht zu beschr&#228;nken (BAG 21. November 2002 &#8211; 6 AZR 34/01, AP Nr. 74 zu &#167; 256 ZPO 1977; BAG 25. Oktober 2001 &#8211; 6 AZR 718/00, BAGE 99, 250 mwN).</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>47&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"47\"/>2. Diese Voraussetzungen sind vorliegend erf&#252;llt. Die Wettbewerbsvereinbarung vom 10. Februar 2012 iSd. &#167;&#167; 74 ff. HGB stellt ein Rechtsverh&#228;ltnis iSd. &#167; 256 ZPO dar. Der Kl&#228;ger hat auch ein rechtliches Interesse an alsbaldiger Feststellung der Unwirksamkeit bzw. Unverbindlichkeit der Wettbewerbsvereinbarung. Das Arbeitsverh&#228;ltnis wurde zum 31. Dezember 2016 beendet wurde, so dass die Wettbewerbsvereinbarung bereits Rechtswirkungen entfaltet. Der Verbotszeitraum von einem Jahr hat am 01. Januar 2017 begonnen, so dass mittlerweile der Antrag zul&#228;ssig ist. Auch zum Zeitpunkt der Klageeinreichung am 26. September 2016 stand bereits fest, dass das Arbeitsverh&#228;ltnis am 31. Dezember 2016 enden wird und die Beklagte an der Wettbewerbsvereinbarung festh&#228;lt. Das Feststellungsinteresse ist mithin gegeben.</td></tr></table><blockquote><blockquote><blockquote><blockquote><blockquote><table style=\"margin-left:12pt\"><tr><td><strong>II.</strong></td></tr></table></blockquote></blockquote></blockquote></blockquote></blockquote></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>48&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"48\"/>Der Klageantrag Ziff. 1 ist aber unbegr&#252;ndet.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>49&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"49\"/>Die Wettbewerbsvereinbarung vom 10. Februar 2012 ist nicht unwirksam.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>50&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"50\"/>1. Das nachvertragliche Wettbewerbsverbot ist nicht wegen eines Versto&#223;es gegen das Transparenzgebot gem. &#167; 307 Abs. 1 Satz 2 BGB unwirksam.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>51&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"51\"/>a. Bei der Wettbewerbsvereinbarung handelt es sich um Allgemeine Gesch&#228;ftsbedingungen im Sinne der &#167;&#167; 305 ff BGB. Bei der Wettbewerbsvereinbarung handelt es sich um eine bei der Beklagten formularm&#228;&#223;ig verwendete Vereinbarung. Dies ist zwischen den Parteien auch unstreitig. Der gesamte Vertragstext zum Wettbewerbsverbot ist vorformuliert.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>52&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"52\"/>b. Allgemeine Gesch&#228;ftsbedingungen sind nach ihrem objektiven Inhalt und typischen Sinn einheitlich so auszulegen, wie sie von verst&#228;ndigen und redlichen Vertragspartnern unter Abw&#228;gung der Interessen der normalerweise beteiligten Verkehrskreise verstanden werden, wobei nicht die Verst&#228;ndnism&#246;glichkeiten des konkreten, sondern die des durchschnittlichen Vertragspartners des Verwenders zu Grunde zu legen sind. Ansatzpunkt f&#252;r die nicht am Willen der konkreten Vertragspartner zu orientierende Auslegung Allgemeiner Gesch&#228;ftsbedingungen ist in erster Linie der Vertragswortlaut. Ist dieser nicht eindeutig, kommt es f&#252;r die Auslegung entscheidend darauf an, wie der Vertragstext aus der Sicht der typischerweise an Gesch&#228;ften dieser Art beteiligten Verkehrskreise zu verstehen ist, wobei der Vertragswille verst&#228;ndiger und redlicher Vertragspartner beachtet werden muss (BAG 07. Juli 2015 &#8211; 10 AZR 260/14, juris Rn. 19; BAG 25. August 2010 &#8211; 10 AZR 275/09, BAGE 135, 239 Rn. 19).</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>53&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"53\"/>c. Der Umfang des Wettbewerbsverbots ist nach dem definierten Geltungsbereich in Ziffer 1 der Wettbewerbsvereinbarung erkennbar, und zwar &#246;rtlich (das gesamte Gebiet der Bundesrepublik Deutschland) und inhaltlich. Nach den Abs&#228;tzen 1 bis 3 von Ziffer 1 der Wettbewerbsvereinbarung steht f&#252;r den Kl&#228;ger objektiv fest, welche Handlungen er nach Beendigung des Arbeitsverh&#228;ltnisses mit der Beklagten zu unterlassen hat. In Absatz 3 Satz 2 der Vereinbarung ist ferner der Begriff des Wettbewerbsunternehmens n&#228;her definiert.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>54&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"54\"/>Bereits nach ihrem Wortlaut beinhaltet die Wettbewerbsvereinbarung nach dem Verst&#228;ndnis eines durchschnittlichen Arbeitnehmers ein umfassendes unternehmensbezogenes Verbot, das sich auf jede denkbare Form der Unterst&#252;tzung eines Konkurrenzunternehmens bezieht. Die Vereinbarung untersagt dem Kl&#228;ger nicht nur die mittelbare und unmittelbare T&#228;tigkeit bei oder f&#252;r Konkurrenzunternehmen, sondern auch die Mitwirkung an der Gr&#252;ndung, das mittelbare und unmittelbare Betreiben eines derartigen Unternehmens sowie jede Unterst&#252;tzung eines Unternehmens, das mit der Beklagten in Wettbewerb steht. Die umfassende Reichweite des Verbots war f&#252;r einen verst&#228;ndigen Vertragspartner dieses Verkehrskreises ohne weiteres erkennbar. Das Verbot enth&#228;lt keine vermeidbaren Unklarheiten, so dass die Regelung nicht gegen das Transparenzgebot des &#167; 307 Abs. 1 Satz 2 BGB verst&#246;&#223;t. So geht auch das Landesarbeitsgericht Baden-W&#252;rttemberg in einem vergleichbaren Fall (Urteil vom 30. Januar 2008 &#8211; 10 Sa 60/07, juris) von einer ausreichenden Transparenz aus. Die Frage, ob das erkennbar sehr weitreichende Wettbewerbsverbot unwirksam oder unverbindlich ist, ist keine Frage der Transparenz (so auch LAG Baden-W&#252;rttemberg 30. Januar 2008 &#8211; 10 Sa 60/07, juris Rn. 50).</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>55&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"55\"/>2. Etwas anderes ergibt sich auch nicht iVm. Ziff. 6 des Aufhebungsvertrages vom 01. Juli 2016.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>56&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"56\"/>Auch hierbei handelt es sich um Allgemeine Gesch&#228;ftsbedingungen im Sinne der &#167;&#167; 305 ff BGB. Es handelt sich um eine bei der Beklagten formularm&#228;&#223;ig verwendete Vereinbarung. Dies ist zwischen den Parteien auch unstreitig. Der gesamte Vertragstext zur Beendigung des Arbeitsverh&#228;ltnisses ist vorformuliert und enth&#228;lt nur wenige auf das Arbeitsverh&#228;ltnis des Kl&#228;gers konkret bezogene Daten.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>57&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"57\"/>In Ziff. 6 ist ausdr&#252;cklich die Aufrechterhaltung der Wettbewerbsvereinbarung vom 10. Februar 2012 geregelt, gerade um zu vermeiden, dass es zu Streitigkeiten kommt, ob diese unter die Erledigungsklausel gem. Ziff. 11 des Aufhebungsvertrages f&#228;llt. Entgegen der Behauptung des Kl&#228;gers gilt dies nicht nur f&#252;r den Kl&#228;ger, sondern beiderseits. Der Kl&#228;ger ist lediglich derjenige, der nochmals ausdr&#252;cklich versichert, dass er diese Vereinbarung kennt und sich hieran h&#228;lt. Dass die Beklagte auf die Wettbewerbsvereinbarung verzichten kann, ist sogar ausdr&#252;cklich geregelt, sowohl in &#167; 75a HGB als auch in Ziff. 3 der Wettbewerbsvereinbarung. Die Beklagte ist gesetzlich dementsprechend nicht verpflichtet an dem Wettbewerbsverbot festzuhalten. Der Kl&#228;ger hingegen schon, so dass sich hieraus die einseitige Verpflichtung ergibt.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>58&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"58\"/>Diese Regelung stellt mithin keine unangemessene Benachteiligung des Kl&#228;gers dar. Ferner handelt es sich hierbei nicht um eine Bestimmung, durch die die Beklagte die Beweislast zu Lasten des Kl&#228;gers ver&#228;ndert, so dass eine Kontrolle nach &#167; 309 Nr. 12 BGB nicht einschl&#228;gig ist. Es bleibt bei der gesetzlichen Beweislastverteilung im Hinblick auf die Wirksamkeit bzw. Unverbindlichkeit der Wettbewerbsvereinbarung bzw. im Hinblick auf etwaige Anspr&#252;che seitens der Beklagten. Ziff. 6 des Aufhebungsvertrages ist mithin wirksam, so dass die Wettbewerbsvereinbarung nicht unter die Erledigungsklausel der Ziff. 11 des Aufhebungsvertrages f&#228;llt.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>59&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"59\"/>3. Die Wettbewerbsvereinbarung ist auch nicht nach &#167; 110 GewO, &#167; 74a Abs. 3 HGB iVm. &#167; 138 BGB nichtig.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>60&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"60\"/>a. Die vom Kl&#228;ger behauptete unbillige Erschwerung beruflichen Fortkommens und das Fehlen berechtigter gesch&#228;ftlicher Interessen f&#252;hren nicht zur Nichtigkeit.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>61&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"61\"/>Die Abw&#228;gung der berechtigten gesch&#228;ftlichen Interessen des Arbeitgebers einerseits und der unbilligen Erschwerung des Fortkommens f&#252;r den Arbeitnehmer ist bereits in &#167; 74a Abs. 1 HGB dergestalt geregelt, dass das &#220;berschreiten der gesetzlichen Grenzen nicht die Nichtigkeit des Verbotes im Ganzen, sondern lediglich die Zur&#252;ckf&#252;hrung auf das erlaubte Ma&#223; zur Folge hat. Dies hat zur Folge, dass diejenigen Umst&#228;nde, die Kraft der ausdr&#252;cklichen Sonderregelung des &#167; 74a Abs. 1 HGB in dessen Rahmen zu pr&#252;fen sind, f&#252;r die Frage der Sittenwidrigkeit des Verbotes im Sinne des &#167; 138 BGB regelm&#228;&#223;ig ausscheiden (vgl. grundlegend BAG 02. Februar 1968 &#8211; 3 AZR 462/66, AP Nr. 22 zu &#167; 74 HGB; ebenso LAG Baden-W&#252;rttemberg 30. Januar 2008 &#8211; 10 Sa 60/07, juris Rn. 58).</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>62&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"62\"/>b. Dar&#252;ber hinaus sind keine Nichtigkeitsgr&#252;nde ersichtlich.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>63&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"63\"/>&#220;ber die nach &#167; 74a Abs. 1 HGB gebotene Abw&#228;gung der beiderseitigen Interessen hat der Kl&#228;ger sonstige Gr&#252;nde f&#252;r einen Versto&#223; gegen die guten Sitten weder behauptet noch dargelegt, so dass die Wettbewerbsvereinbarung nicht nichtig ist nach &#167; 138 BGB (so auch LAG Baden-W&#252;rttemberg 30. Januar 2008 &#8211; 10 Sa 60/07, juris Rn. 58).</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>64&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"64\"/>Auch der Einwand die Vertragsstrafenregelung in Ziff. 5 der Wettbewerbsvereinbarung stelle eine &#220;bersicherung der Beklagten dar, f&#252;hrt nicht zur Unwirksamkeit der gesamten Wettbewerbsvereinbarung. Selbst wenn die Vertragsstrafenregelung eine unangemessene Benachteiligung des Kl&#228;gers darstellen w&#252;rde, h&#228;tte dies zur Folge, dass sich der Vertragsinhalt insoweit nach den gesetzlichen Vorschriften richtet, &#167; 306 Abs. 2 BGB. Eine geltungserhaltende Reduktion findet insofern nicht statt (vgl. hierzu ausf&#252;hrlich BAG 14. August 2007 - 8 AZR 973/06, juris Rn. 34 ff.). Das vertragliche Vertragsstrafenversprechen w&#252;rde damit ersatzlos entfallen. Ein Schadensersatzanspruch wegen Versto&#223;es gegen das Wettbewerbsverbot k&#228;me dann nur nach den allgemeinen gesetzlichen Vorschriften in Betracht, was insbesondere auch den Nachweis des Eintritts und der H&#246;he eines Schadens voraussetzen w&#252;rde. Allein dies hat aber weder Einfluss auf die &#252;brigen Regelungen der Wettbewerbsvereinbarung noch f&#252;hrt es zur Nichtigkeit der Wettbewerbsvereinbarung nach &#167; 138 BGB.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>65&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"65\"/><strong><span style=\"text-decoration:underline\">Klageantrag Ziff. 2:</span></strong></td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>66&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"66\"/>Der Klageantrag Ziff. 2 stand als uneigentlicher Hilfsantrag f&#252;r den Fall des Unterliegens mit dem Klageantrag Ziff. 1 zur Entscheidung an, da die Bedingung eingetreten nachdem der Klageantrag Ziff. 1 unbegr&#252;ndet ist.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>67&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"67\"/>Auch der Klageantrag Ziff. 2 ist zul&#228;ssig, aber unbegr&#252;ndet.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>68&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"68\"/>Hinsichtlich der Zul&#228;ssigkeit wird auf die Ausf&#252;hrungen zum Klageantrag Ziff. 1 verwiesen.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>69&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"69\"/>Die Wettbewerbsvereinbarung vom 10. Februar 2012 ist nicht unverbindlich iSd. &#167; 110 GewO, &#167; 74a Abs. 1 HGB.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>70&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"70\"/>I. Gem&#228;&#223; diesen Vorschriften ist ein Wettbewerbsverbot insoweit unverbindlich, als es nicht zum Schutz eines berechtigten gesch&#228;ftlichen Interesse des Arbeitsgebers dient.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>71&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"71\"/>Nach der Rechtsprechung des BAG besteht ein solches berechtigtes gesch&#228;ftliches Interesse des Arbeitgebers, wenn das Wettbewerbsverbot entweder dem Schutz von Betriebsgeheimnissen dient oder den Einbruch eines ausgeschiedenen Mitarbeiters in den Kunden- oder Lieferantenkreis unter Ausnutzung besonderer Kenntnisse oder pers&#246;nlicher Kontakte verhindern soll. Das blo&#223;e Interesse, Konkurrenz einzuschr&#228;nken, gen&#252;gt hiernach nicht (BAG 21. April 2010 &#8211; 10 AZR 288/09, BAGE 134, 147, Rn. 15 mwN). Die Reichweite des Verbots muss sowohl sachlich als auch &#246;rtlich und zeitlich von einem berechtigten gesch&#228;ftlichen Interesse des Arbeitgebers gedeckt sein. Ma&#223;geblich f&#252;r die Beurteilung ist der Zeitpunkt, in dem die Wettbewerbsenthaltung des Arbeitnehmers eintreten soll und der Arbeitgeber in Anspruch genommen wird. Ob berechtigte gesch&#228;ftliche Interessen das Verbot einer T&#228;tigkeit rechtfertigen und das Wettbewerbsverbot insoweit verbindlich ist, kann abh&#228;ngig von den erworbenen Kenntnissen und F&#228;higkeiten erst zu diesem Zeitpunkt entschieden werden. Es muss ein Zusammenhang bestehen zwischen Inhalt und Umfang des Verbots und der bisherigen Funktion oder T&#228;tigkeit des Arbeitnehmers (BAG 07. Juli 2015 &#8211; 10 AZR 260/14, juris Rn. 23; BAG 21. April 2010 &#8211; 10 AZR 288/09, BAGE 134, 147, Rn. 16 mwN). Der Arbeitnehmer ist dabei darlegungs- und beweispflichtig f&#252;r die Tatsachen, welche die rechtsvernichtende Einwendung des &#167; 74&#8201;a Abs. 1 Satz 1 HGB begr&#252;nden sollen (<em>Bauer/Diller,</em> Wettbewerbsverbote, 7. Aufl. 2015, Rn. 331), wobei im Rahmen der Erkl&#228;rungspflicht nach &#167; 138 Abs. 2 ZPO der Arbeitgeber, soweit es um Gef&#228;hrdung berechtigter Interessen geht, zu einem substantiierten Tatsachenvortrag verpflichtet ist (vgl. BAG 01. August 1995 &#8211; 9 AZR 884/93, AP Nr. 5 zu &#167; 74 a HGB).</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>72&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"72\"/>II. Es ist gem&#228;&#223; &#167; 74a Abs. 1 Satz 2 HGB ferner unverbindlich, soweit es unter Ber&#252;cksichtigung der gew&#228;hrten Entsch&#228;digung nach Ort, Zeit oder Gegenstand eine unbillige Erschwerung des Fortkommens des Arbeitnehmers enth&#228;lt. Auch insofern ist der Kl&#228;ger darlegungs- und beweispflichtig (vgl. <em>Bauer/Diller,</em> Wettbewerbsverbote, 7. Aufl. 2015, Rn. 351).</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>73&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"73\"/>III. Der Wortlaut der gesetzlichen Regelung (&#8222;insoweit&#8220; bzw. &#8222;soweit&#8220;) zeigt, dass ein zu weit gefasstes Wettbewerbsverbot seine Wirksamkeit nicht insgesamt, sondern nur partiell verliert und in seinem wirksamen Teil aufrechterhalten bleibt (vgl. BAG 16. Dezember 1986 &#8211; 3 AZR 434/67, AP Nr. 21 zu &#167; 133 f GewO; ebenso LAG Baden-W&#252;rttemberg 30. Januar 2008 &#8211; 10 Sa 60/07, juris Rn. 60; <em>Bauer/Diller</em>, Wettbewerbsverbote, 7. Aufl. 2015, Rn. 333 ff.; ErfK/<em>Oetker</em>, 17. Aufl. 2017, &#167; 74a HGB Rn. 1).</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>74&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"74\"/>IV. Gemessen an diesen Grunds&#228;tzen ist die Wettbewerbsvereinbarung vom 10. Februar 2012 nicht unverbindlich.</td></tr></table><blockquote/></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>75&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:3pt\"><tr><td><rd nr=\"75\"/>1. Wettbewerbsunternehmen sind definiert und im Falle der Konkurrenzsituation dahingehend zu &#252;berpr&#252;fen, ob die Konkurrenzsituation zumindest in einem nicht ganz unerheblichen Teil besteht (BAG 16. Dezember 1968 &#8211; 3 AZR 434/67, AP Nr. 21 zu &#167; 133 f. GewO), wobei das BAG in seinem Fall die Konkurrenzsituation verneint hat, weil das Produktionsprogramm des Konkurrenzunternehmens nur zu 10 % mit dem Produktionsprogramm des die Wettbewerbsvereinbarung getroffenen Unternehmens &#252;bereinstimmte. Anhand des Verkaufsprogramms der Beklagten l&#228;sst sich zumindest im Einzelfall bestimmen, ob es sich um ein Wettbewerbsunternehmen iSd. Vereinbarung handelt. Dementsprechend ist der sachliche Anwendungsbereich des nachvertraglichen Wettbewerbsverbotes bestimmbar. Die Tatsache, dass im Einzelfall gekl&#228;rt werden muss, ob ein Verhalten des Kl&#228;gers der sachlichen Reichweite des Wettbewerbsverbots unterf&#228;llt, f&#252;hrt nicht zur Unbestimmtheit/Unverbindlichkeit der Formulierung, sondern betrifft lediglich die Anwendung des Verbots auf einen konkreten Streitfall (BAG 07. Juli 2015 &#8211; 10 AZR 260/14, juris Rn. 20; vgl. <em>Bauer/Diller</em>, Wettbewerbsverbote, 7. Aufl. 2015, Rn. 226a, 241).</td></tr></table><blockquote/></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>76&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:3pt\"><tr><td><rd nr=\"76\"/>Hieran &#228;ndert auch das gro&#223;e Produktsortiment der Beklagten nichts. Anhand des Verkaufsprogramms der Beklagten zum Zeitpunkt der Beendigung des Arbeitsverh&#228;ltnisses l&#228;sst sich anhand des &#220;berschneidungsgrades der Produkte der betroffenen Unternehmer ermitteln, ob es sich um ein Konkurrenzunternehmen iSd. der Wettbewerbsvereinbarung handelt. Bei der Bestimmung des Wettbewerbs- bzw. Konkurrenzunternehmens ist die Rechtsprechung zu Recht gro&#223;z&#252;gig, schlie&#223;lich zahlt die Beklagte f&#252;r die Wettbewerbsvereinbarung mit 50 % Karenzentsch&#228;digung einen hohen Preis. Und &#252;ber die berechtigten betrieblichen Interessen des Arbeitgebers und der nicht unbilligen Erschwerung des Fortkommens f&#252;r den Arbeitnehmer nach &#167; 74a Abs. 1 HGB werden wiederum Grenzen gesetzt (so auch <em>Bauer/Diller</em>, Wettbewerbsverbote, 7. Aufl. 2015, Rn. 241), die es rechtfertigen bei dem Begriff des Konkurrenzunternehmens eine weite Definition zuzulassen.</td></tr></table><blockquote/></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>77&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:3pt\"><tr><td><rd nr=\"77\"/>2. Der r&#228;umliche Geltungsbereich ist eindeutig auf die gesamte Bundesrepublik Deutschland bezogen. Es handelt sich mithin um ein umfassendes unternehmensbezogenes Verbot, welches deutschlandweite Geltung hat. Dies Ausdehnung ist grunds&#228;tzlich m&#246;glich, wenn nicht dadurch das berufliche Fortkommen des Arbeitnehmers unbillig erschwert wird (vgl. hierzu Ziff. II. 4. b. der Entscheidungsgr&#252;nde).</td></tr></table><blockquote/></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>78&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:3pt\"><tr><td><rd nr=\"78\"/>3. Die Wettbewerbsvereinbarung dient dar&#252;ber hinaus auch dem Schutz berechtigter und gesch&#228;ftlicher Interessen der Beklagten.</td></tr></table><blockquote/></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>79&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:3pt\"><tr><td><rd nr=\"79\"/>Der Kl&#228;ger verf&#252;gt &#252;ber Preis-, Kalkulations- und Kundeninformationen, die er w&#228;hrend seiner T&#228;tigkeit f&#252;r die Beklagten als Au&#223;endienstmitarbeiter erhalten hat. Auch wenn wegen ver&#228;nderter Preise die tagesaktuellen Kalkulationen nicht mehr bekannt sein m&#246;gen, sind zumindest die Grunds&#228;tze der Kalkulation und Preisuntergrenzen, die es ggf. m&#246;glich machen, Produkte des Wettbewerbers demselben Kundenkreis &#8211; unter Verwendung der Kenntnisse des Kl&#228;gers &#8211; g&#252;nstiger anzubieten, noch vorhanden. Diese Preisuntergrenzen und Kalkulationsgrundlagen sind wesentlich langlebiger als die t&#228;glichen Marktpreise. Es geht der Beklagten nicht darum, ob der Kl&#228;ger einzelne Produktpreise kennt, sondern vielmehr darum, dass der Kl&#228;ger Kenntnis davon hat, mit welchen Artikeln geringe oder hohe Ums&#228;tze mit geringen oder hohen Gewinnspannen erzielt werden. Diese Kenntnis von zugrundeliegenden Kalkulationen ist ein berechtigtes und sch&#252;tzenswertes Interesse der Beklagten. Gerade die Kombination des Wissens &#252;ber Kunden, Preisuntergrenzen und Kalkulationsgrundlagen rechtfertigt das umfassende Wettbewerbsverbot.</td></tr></table><blockquote/></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>80&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:3pt\"><tr><td><rd nr=\"80\"/>4. Das Wettbewerbsverbot f&#252;hrt auch nicht zu einer unbilligen Erschwerung des Fortkommens des Kl&#228;gers. Dies gilt sowohl hinsichtlich der Dauer als auch der r&#228;umlichen Ausdehnung.</td></tr></table><blockquote><blockquote/></blockquote></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>81&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"81\"/>a. Das Wettbewerbsverbot bei der Dauer der Karenz von einem Jahr, sch&#246;pft nicht den gesetzlichen Rahmen von zwei Jahren aus, so dass es auch unter Ber&#252;cksichtigung der Freistellungsphase von Juli bis einschlie&#223;lich Dezember 2016 nicht zu einer unbilligen Verl&#228;ngerung der gesetzlichen Beschr&#228;nkung auf zwei Jahre nach &#167; 74a Abs. 1 Satz 3 HGB f&#252;hrt (vgl. hierzu <em>Bauer/Diller</em>, Wettbewerbsverbote, 7. Aufl. 2015, Rn. 345, 358 ff.). Im Gegenzug ist der Karenzzeitraum nicht derart kurz gew&#228;hlt, dass es nicht den berechtigen betrieblichen Interessen dienen kann, sondern vorrangig den Zweck hat, dem Kl&#228;ger den Arbeitgeberwechsel zu erschweren. Aus der Dauer des Wettbewerbsverbots folgt mithin keine unbilligen Erschwerung des Fortkommens des Kl&#228;gers.</td></tr></table><blockquote><blockquote/></blockquote></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>82&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"82\"/>b. Dies gilt auch soweit das Wettbewerbsverbot bundesweit vereinbart wurde. Die Beklagte ist bundesweit t&#228;tig. Kalkulationen und Preisuntergrenzen sind bundesweit von Bedeutung. Soweit es nur um den Einbruch des Kundenstamms gehen w&#252;rde, mag man davon ausgehen k&#246;nnen, dass dem berechtigten Interesse des Arbeitsgebers durch die Erstreckung des Wettbewerbsverbots auf den Bezirk oder Kundenkreis, f&#252;r die der Au&#223;endienstmitarbeiter t&#228;tig war, Gen&#252;ge getan ist (so wohl <em>Bauer/Diller</em>, Wettbewerbsverbote, 7. Aufl. 2015, Rn. 308). Dies kann dazu f&#252;hren, dass insoweit die zu weitgehende Wettbewerbsvereinbarung nur verbindlich ist, soweit sie sich auf den zugewiesenen Bezirk oder Kundenkreis erstrecht, hinsichtlich derer der Kl&#228;ger beauftragt war (LAG Baden-W&#252;rttemberg 30. Januar 2001 &#8211; 10 Sa 60/07, juris Rn. 66). Allerdings ist in jedem Einzelfall zu pr&#252;fen, ob der Mitarbeiter dem Unternehmen auch auf andere Weise als durch das Einbrechen in die Kundenbeziehungen, etwa durch Preisgabe langfristiger geheimer Vertriebsstrategien etc. gef&#228;hrlich werden kann (<em>Bauer/Diller</em>, Wettbewerbsverbote, 7. Aufl. 2015, Rn. 308 aE mwN).</td></tr></table><blockquote><blockquote/></blockquote></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>83&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"83\"/>Dies gilt auch vorliegend, soweit es um die Kenntnis des Kl&#228;gers geht, welche Unternehmen &#252;berhaupt Kunden der Beklagten sind.</td></tr></table><blockquote><blockquote/></blockquote></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>84&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"84\"/>Vor allem geht es aber um die Kenntnis des Kl&#228;gers von Preisuntergrenzen und Kalkulationsgrundlagen. Diese sind wesentlich dauerhafter als die t&#228;glichen Marktpreise und k&#246;nnen bei Kenntnis einen erheblichen Wettbewerbsvorteil mit sich bringen. Da es sich insoweit um grundlegende Strukturen in der Preisgestaltung bei der Beklagten handelt, ist eine Beschr&#228;nkung des Wettbewerbsverbots auf den Gro&#223;raum M./K. nicht geeignet, die Interessen der Beklagten zu sch&#252;tzen. Die hausinterne Kalkulation gilt bundesweit und deren Geheimhaltung ist ein berechtigtes Interesse f&#252;r die bundesweite Geltung des Wettbewerbsverbots. Mit Hilfe dieser Kenntnisse w&#228;re es anderenfalls f&#252;r Konkurrenzunternehmen m&#246;glich, die Produkte unter der Preisuntergrenze der Beklagten anzubieten und somit Kunden der Beklagten abzuwerben. Der Kl&#228;ger hat s&#228;mtliche Informationen dar&#252;ber, welcher Kunde welche Artikel kauft oder gekauft hat, mit der jeweiligen Preisgestaltung und Kalkulation. Das sogenannte 1-plus-System, mit dem der Kl&#228;ger gearbeitet hat, enth&#228;lt dabei nicht nur alle aktuellen, sondern auch alle vergangenen Preise und zwar eines jeden Kunden der Beklagten. Dementsprechend ist auch das bundesweite Wettbewerbsverbot gerechtfertigt und erschwert das Fortkommen des Kl&#228;gers nicht unbillig.</td></tr></table><blockquote/></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>85&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:3pt\"><tr><td><rd nr=\"85\"/>5. Ferner hat sich die Beklagte f&#252;r die Dauer des Wettbewerbsverbots in Ziff. 2 der Wettbewerbsvereinbarung vom 10. Februar 2012 zur Zahlung einer Entsch&#228;digung iHv. 50 % der zuletzt bezogenen vertragsgem&#228;&#223;en Leistungen verpflichtet. Die Wettbewerbsvereinbarung ist demnach auch nicht nach &#167; 74 Abs. 2 HGB unverbindlich.</td></tr></table><table><tr><td/></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>86&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"86\"/><strong><span style=\"text-decoration:underline\">Nebenentscheidungen</span></strong></td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>87&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"87\"/>1. Die Kostenentscheidung beruht auf &#167; 46 Abs. 2 ArbGG iVm. &#167; 91 Abs. 1 ZPO. Der Kl&#228;ger hat als unterliegende Partei die Kosten des Rechtsstreits zu tragen.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>88&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"88\"/>2. Die Streitwertfestsetzung beruht dem Grunde nach auf &#167; 61 Abs. 1 ArbGG und der H&#246;he nach auf &#167; 46 Abs. 2 ArbGG iVm. &#167;&#167; 3 ff. ZPO. Hiernach wurde das wirtschaftliche Interesse des Kl&#228;gers wurde mit dem Wert der Karenzentsch&#228;digung f&#252;r den Zeitraum des nachvertraglichen Wettbewerbsverbots von einem Jahr in Ansatz gebracht. Der Hilfsantrag war wegen wirtschaftlicher Teilidentit&#228;t nicht streitwerterh&#246;hend zu ber&#252;cksichtigen.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>89&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"89\"/>3. Ein Grund f&#252;r die gesonderte Zulassung der Berufung gem&#228;&#223; &#167; 64 Abs. 3 ArbGG ist vorliegend nicht gegeben, was gem&#228;&#223; &#167; 64 Abs. 3a S. 1 ArbGG in den Urteilstenor aufzunehmen war. Ein Zulassungsgrund nach &#167; 64 Abs. 3 ArbGG ist nicht gegeben. Der Rechtsstreit hat weder grunds&#228;tzliche Bedeutung noch liegen im &#220;brigen die Voraussetzungen daf&#252;r vor, die Zulassung der Berufung in Erw&#228;gung zu ziehen. Die Statthaftigkeit der Berufung nach dem Wert des Beschwerdegegenstandes &#167; 64 Abs. 2 lit. b ArbGG bleibt davon unber&#252;hrt.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>90&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"90\"/>Die Rechtsmittelbelehrung folgt auf der n&#228;chsten Seite.</td></tr></table></td></tr></table>\n<h2>Gründe</h2>\n\n<table><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>41&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"41\"/>Die Klage ist zul&#228;ssig, aber unbegr&#252;ndet.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>42&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"42\"/><strong><span style=\"text-decoration:underline\">Klageantrag Ziff. 1:</span></strong></td></tr></table><blockquote><blockquote><blockquote><blockquote><blockquote><table style=\"margin-left:12pt\"><tr><td><strong>I.</strong></td></tr></table></blockquote></blockquote></blockquote></blockquote></blockquote></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>43&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"43\"/>Der Klagantrag Ziff. 1 ist zul&#228;ssig.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>44&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"44\"/>Der Streitgegenstand ist hinreichend bestimmt gem. &#167; 46 Abs. 2 ArbGG iVm. &#167;&#167; 495, 253 Abs. 2 Nr. 2 ZPO. Der Kl&#228;ger begehrt Feststellung der Unwirksamkeit der Wettbewerbsvereinbarung vom 10. Februar 2012.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>45&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"45\"/>Das nach &#167; 46 Abs. 2 ArbGG iVm. &#167;&#167; 495, 256 Abs. 1 ZPO erforderliche Feststellungsinteresse ist gegeben.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>46&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"46\"/>1. Nach &#167; 256 Abs. 1 ZPO kann Klage auf Feststellung des Bestehens oder Nichtbestehens eines Rechtsverh&#228;ltnisses erhoben werden, wenn die klagende Partei ein rechtliches Interesse daran hat, dass das Rechtsverh&#228;ltnis durch richterliche Entscheidung alsbald festgestellt wird. Ein Rechtsverh&#228;ltnis ist gegeben, wenn zwischen mehreren Personen oder zwischen Personen und Sachen rechtliche Beziehungen bestehen (etwa BAG 16. April 1997 &#8211; 4 AZR 270/96, juris; BAG 24. Juni 1999 &#8211; 6 AZR 605/97, AP Nr. 5 zu &#167; 611 BGB Nebent&#228;tigkeit). Blo&#223;e Elemente oder Vorfragen eines Rechtsverh&#228;ltnisses k&#246;nnen dagegen nicht Gegenstand einer Feststellungsklage sein (BAG 25. Oktober 2001 &#8211; 6 AZR 718/00, BAGE 99, 250 mwN). Allerdings muss sich eine Feststellungsklage nicht notwendig auf das gesamte Rechtsverh&#228;ltnis erstrecken. Vielmehr ist es m&#246;glich, diese auf einzelne Beziehungen oder Folgen aus dem Rechtsverh&#228;ltnis, auf bestimmte Anspr&#252;che oder Verpflichtungen oder auf den Umfang einer Leistungspflicht zu beschr&#228;nken (BAG 21. November 2002 &#8211; 6 AZR 34/01, AP Nr. 74 zu &#167; 256 ZPO 1977; BAG 25. Oktober 2001 &#8211; 6 AZR 718/00, BAGE 99, 250 mwN).</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>47&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"47\"/>2. Diese Voraussetzungen sind vorliegend erf&#252;llt. Die Wettbewerbsvereinbarung vom 10. Februar 2012 iSd. &#167;&#167; 74 ff. HGB stellt ein Rechtsverh&#228;ltnis iSd. &#167; 256 ZPO dar. Der Kl&#228;ger hat auch ein rechtliches Interesse an alsbaldiger Feststellung der Unwirksamkeit bzw. Unverbindlichkeit der Wettbewerbsvereinbarung. Das Arbeitsverh&#228;ltnis wurde zum 31. Dezember 2016 beendet wurde, so dass die Wettbewerbsvereinbarung bereits Rechtswirkungen entfaltet. Der Verbotszeitraum von einem Jahr hat am 01. Januar 2017 begonnen, so dass mittlerweile der Antrag zul&#228;ssig ist. Auch zum Zeitpunkt der Klageeinreichung am 26. September 2016 stand bereits fest, dass das Arbeitsverh&#228;ltnis am 31. Dezember 2016 enden wird und die Beklagte an der Wettbewerbsvereinbarung festh&#228;lt. Das Feststellungsinteresse ist mithin gegeben.</td></tr></table><blockquote><blockquote><blockquote><blockquote><blockquote><table style=\"margin-left:12pt\"><tr><td><strong>II.</strong></td></tr></table></blockquote></blockquote></blockquote></blockquote></blockquote></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>48&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"48\"/>Der Klageantrag Ziff. 1 ist aber unbegr&#252;ndet.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>49&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"49\"/>Die Wettbewerbsvereinbarung vom 10. Februar 2012 ist nicht unwirksam.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>50&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"50\"/>1. Das nachvertragliche Wettbewerbsverbot ist nicht wegen eines Versto&#223;es gegen das Transparenzgebot gem. &#167; 307 Abs. 1 Satz 2 BGB unwirksam.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>51&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"51\"/>a. Bei der Wettbewerbsvereinbarung handelt es sich um Allgemeine Gesch&#228;ftsbedingungen im Sinne der &#167;&#167; 305 ff BGB. Bei der Wettbewerbsvereinbarung handelt es sich um eine bei der Beklagten formularm&#228;&#223;ig verwendete Vereinbarung. Dies ist zwischen den Parteien auch unstreitig. Der gesamte Vertragstext zum Wettbewerbsverbot ist vorformuliert.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>52&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"52\"/>b. Allgemeine Gesch&#228;ftsbedingungen sind nach ihrem objektiven Inhalt und typischen Sinn einheitlich so auszulegen, wie sie von verst&#228;ndigen und redlichen Vertragspartnern unter Abw&#228;gung der Interessen der normalerweise beteiligten Verkehrskreise verstanden werden, wobei nicht die Verst&#228;ndnism&#246;glichkeiten des konkreten, sondern die des durchschnittlichen Vertragspartners des Verwenders zu Grunde zu legen sind. Ansatzpunkt f&#252;r die nicht am Willen der konkreten Vertragspartner zu orientierende Auslegung Allgemeiner Gesch&#228;ftsbedingungen ist in erster Linie der Vertragswortlaut. Ist dieser nicht eindeutig, kommt es f&#252;r die Auslegung entscheidend darauf an, wie der Vertragstext aus der Sicht der typischerweise an Gesch&#228;ften dieser Art beteiligten Verkehrskreise zu verstehen ist, wobei der Vertragswille verst&#228;ndiger und redlicher Vertragspartner beachtet werden muss (BAG 07. Juli 2015 &#8211; 10 AZR 260/14, juris Rn. 19; BAG 25. August 2010 &#8211; 10 AZR 275/09, BAGE 135, 239 Rn. 19).</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>53&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"53\"/>c. Der Umfang des Wettbewerbsverbots ist nach dem definierten Geltungsbereich in Ziffer 1 der Wettbewerbsvereinbarung erkennbar, und zwar &#246;rtlich (das gesamte Gebiet der Bundesrepublik Deutschland) und inhaltlich. Nach den Abs&#228;tzen 1 bis 3 von Ziffer 1 der Wettbewerbsvereinbarung steht f&#252;r den Kl&#228;ger objektiv fest, welche Handlungen er nach Beendigung des Arbeitsverh&#228;ltnisses mit der Beklagten zu unterlassen hat. In Absatz 3 Satz 2 der Vereinbarung ist ferner der Begriff des Wettbewerbsunternehmens n&#228;her definiert.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>54&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"54\"/>Bereits nach ihrem Wortlaut beinhaltet die Wettbewerbsvereinbarung nach dem Verst&#228;ndnis eines durchschnittlichen Arbeitnehmers ein umfassendes unternehmensbezogenes Verbot, das sich auf jede denkbare Form der Unterst&#252;tzung eines Konkurrenzunternehmens bezieht. Die Vereinbarung untersagt dem Kl&#228;ger nicht nur die mittelbare und unmittelbare T&#228;tigkeit bei oder f&#252;r Konkurrenzunternehmen, sondern auch die Mitwirkung an der Gr&#252;ndung, das mittelbare und unmittelbare Betreiben eines derartigen Unternehmens sowie jede Unterst&#252;tzung eines Unternehmens, das mit der Beklagten in Wettbewerb steht. Die umfassende Reichweite des Verbots war f&#252;r einen verst&#228;ndigen Vertragspartner dieses Verkehrskreises ohne weiteres erkennbar. Das Verbot enth&#228;lt keine vermeidbaren Unklarheiten, so dass die Regelung nicht gegen das Transparenzgebot des &#167; 307 Abs. 1 Satz 2 BGB verst&#246;&#223;t. So geht auch das Landesarbeitsgericht Baden-W&#252;rttemberg in einem vergleichbaren Fall (Urteil vom 30. Januar 2008 &#8211; 10 Sa 60/07, juris) von einer ausreichenden Transparenz aus. Die Frage, ob das erkennbar sehr weitreichende Wettbewerbsverbot unwirksam oder unverbindlich ist, ist keine Frage der Transparenz (so auch LAG Baden-W&#252;rttemberg 30. Januar 2008 &#8211; 10 Sa 60/07, juris Rn. 50).</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>55&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"55\"/>2. Etwas anderes ergibt sich auch nicht iVm. Ziff. 6 des Aufhebungsvertrages vom 01. Juli 2016.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>56&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"56\"/>Auch hierbei handelt es sich um Allgemeine Gesch&#228;ftsbedingungen im Sinne der &#167;&#167; 305 ff BGB. Es handelt sich um eine bei der Beklagten formularm&#228;&#223;ig verwendete Vereinbarung. Dies ist zwischen den Parteien auch unstreitig. Der gesamte Vertragstext zur Beendigung des Arbeitsverh&#228;ltnisses ist vorformuliert und enth&#228;lt nur wenige auf das Arbeitsverh&#228;ltnis des Kl&#228;gers konkret bezogene Daten.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>57&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"57\"/>In Ziff. 6 ist ausdr&#252;cklich die Aufrechterhaltung der Wettbewerbsvereinbarung vom 10. Februar 2012 geregelt, gerade um zu vermeiden, dass es zu Streitigkeiten kommt, ob diese unter die Erledigungsklausel gem. Ziff. 11 des Aufhebungsvertrages f&#228;llt. Entgegen der Behauptung des Kl&#228;gers gilt dies nicht nur f&#252;r den Kl&#228;ger, sondern beiderseits. Der Kl&#228;ger ist lediglich derjenige, der nochmals ausdr&#252;cklich versichert, dass er diese Vereinbarung kennt und sich hieran h&#228;lt. Dass die Beklagte auf die Wettbewerbsvereinbarung verzichten kann, ist sogar ausdr&#252;cklich geregelt, sowohl in &#167; 75a HGB als auch in Ziff. 3 der Wettbewerbsvereinbarung. Die Beklagte ist gesetzlich dementsprechend nicht verpflichtet an dem Wettbewerbsverbot festzuhalten. Der Kl&#228;ger hingegen schon, so dass sich hieraus die einseitige Verpflichtung ergibt.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>58&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"58\"/>Diese Regelung stellt mithin keine unangemessene Benachteiligung des Kl&#228;gers dar. Ferner handelt es sich hierbei nicht um eine Bestimmung, durch die die Beklagte die Beweislast zu Lasten des Kl&#228;gers ver&#228;ndert, so dass eine Kontrolle nach &#167; 309 Nr. 12 BGB nicht einschl&#228;gig ist. Es bleibt bei der gesetzlichen Beweislastverteilung im Hinblick auf die Wirksamkeit bzw. Unverbindlichkeit der Wettbewerbsvereinbarung bzw. im Hinblick auf etwaige Anspr&#252;che seitens der Beklagten. Ziff. 6 des Aufhebungsvertrages ist mithin wirksam, so dass die Wettbewerbsvereinbarung nicht unter die Erledigungsklausel der Ziff. 11 des Aufhebungsvertrages f&#228;llt.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>59&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"59\"/>3. Die Wettbewerbsvereinbarung ist auch nicht nach &#167; 110 GewO, &#167; 74a Abs. 3 HGB iVm. &#167; 138 BGB nichtig.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>60&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"60\"/>a. Die vom Kl&#228;ger behauptete unbillige Erschwerung beruflichen Fortkommens und das Fehlen berechtigter gesch&#228;ftlicher Interessen f&#252;hren nicht zur Nichtigkeit.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>61&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"61\"/>Die Abw&#228;gung der berechtigten gesch&#228;ftlichen Interessen des Arbeitgebers einerseits und der unbilligen Erschwerung des Fortkommens f&#252;r den Arbeitnehmer ist bereits in &#167; 74a Abs. 1 HGB dergestalt geregelt, dass das &#220;berschreiten der gesetzlichen Grenzen nicht die Nichtigkeit des Verbotes im Ganzen, sondern lediglich die Zur&#252;ckf&#252;hrung auf das erlaubte Ma&#223; zur Folge hat. Dies hat zur Folge, dass diejenigen Umst&#228;nde, die Kraft der ausdr&#252;cklichen Sonderregelung des &#167; 74a Abs. 1 HGB in dessen Rahmen zu pr&#252;fen sind, f&#252;r die Frage der Sittenwidrigkeit des Verbotes im Sinne des &#167; 138 BGB regelm&#228;&#223;ig ausscheiden (vgl. grundlegend BAG 02. Februar 1968 &#8211; 3 AZR 462/66, AP Nr. 22 zu &#167; 74 HGB; ebenso LAG Baden-W&#252;rttemberg 30. Januar 2008 &#8211; 10 Sa 60/07, juris Rn. 58).</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>62&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"62\"/>b. Dar&#252;ber hinaus sind keine Nichtigkeitsgr&#252;nde ersichtlich.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>63&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"63\"/>&#220;ber die nach &#167; 74a Abs. 1 HGB gebotene Abw&#228;gung der beiderseitigen Interessen hat der Kl&#228;ger sonstige Gr&#252;nde f&#252;r einen Versto&#223; gegen die guten Sitten weder behauptet noch dargelegt, so dass die Wettbewerbsvereinbarung nicht nichtig ist nach &#167; 138 BGB (so auch LAG Baden-W&#252;rttemberg 30. Januar 2008 &#8211; 10 Sa 60/07, juris Rn. 58).</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>64&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"64\"/>Auch der Einwand die Vertragsstrafenregelung in Ziff. 5 der Wettbewerbsvereinbarung stelle eine &#220;bersicherung der Beklagten dar, f&#252;hrt nicht zur Unwirksamkeit der gesamten Wettbewerbsvereinbarung. Selbst wenn die Vertragsstrafenregelung eine unangemessene Benachteiligung des Kl&#228;gers darstellen w&#252;rde, h&#228;tte dies zur Folge, dass sich der Vertragsinhalt insoweit nach den gesetzlichen Vorschriften richtet, &#167; 306 Abs. 2 BGB. Eine geltungserhaltende Reduktion findet insofern nicht statt (vgl. hierzu ausf&#252;hrlich BAG 14. August 2007 - 8 AZR 973/06, juris Rn. 34 ff.). Das vertragliche Vertragsstrafenversprechen w&#252;rde damit ersatzlos entfallen. Ein Schadensersatzanspruch wegen Versto&#223;es gegen das Wettbewerbsverbot k&#228;me dann nur nach den allgemeinen gesetzlichen Vorschriften in Betracht, was insbesondere auch den Nachweis des Eintritts und der H&#246;he eines Schadens voraussetzen w&#252;rde. Allein dies hat aber weder Einfluss auf die &#252;brigen Regelungen der Wettbewerbsvereinbarung noch f&#252;hrt es zur Nichtigkeit der Wettbewerbsvereinbarung nach &#167; 138 BGB.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>65&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"65\"/><strong><span style=\"text-decoration:underline\">Klageantrag Ziff. 2:</span></strong></td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>66&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"66\"/>Der Klageantrag Ziff. 2 stand als uneigentlicher Hilfsantrag f&#252;r den Fall des Unterliegens mit dem Klageantrag Ziff. 1 zur Entscheidung an, da die Bedingung eingetreten nachdem der Klageantrag Ziff. 1 unbegr&#252;ndet ist.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>67&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"67\"/>Auch der Klageantrag Ziff. 2 ist zul&#228;ssig, aber unbegr&#252;ndet.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>68&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"68\"/>Hinsichtlich der Zul&#228;ssigkeit wird auf die Ausf&#252;hrungen zum Klageantrag Ziff. 1 verwiesen.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>69&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"69\"/>Die Wettbewerbsvereinbarung vom 10. Februar 2012 ist nicht unverbindlich iSd. &#167; 110 GewO, &#167; 74a Abs. 1 HGB.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>70&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"70\"/>I. Gem&#228;&#223; diesen Vorschriften ist ein Wettbewerbsverbot insoweit unverbindlich, als es nicht zum Schutz eines berechtigten gesch&#228;ftlichen Interesse des Arbeitsgebers dient.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>71&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"71\"/>Nach der Rechtsprechung des BAG besteht ein solches berechtigtes gesch&#228;ftliches Interesse des Arbeitgebers, wenn das Wettbewerbsverbot entweder dem Schutz von Betriebsgeheimnissen dient oder den Einbruch eines ausgeschiedenen Mitarbeiters in den Kunden- oder Lieferantenkreis unter Ausnutzung besonderer Kenntnisse oder pers&#246;nlicher Kontakte verhindern soll. Das blo&#223;e Interesse, Konkurrenz einzuschr&#228;nken, gen&#252;gt hiernach nicht (BAG 21. April 2010 &#8211; 10 AZR 288/09, BAGE 134, 147, Rn. 15 mwN). Die Reichweite des Verbots muss sowohl sachlich als auch &#246;rtlich und zeitlich von einem berechtigten gesch&#228;ftlichen Interesse des Arbeitgebers gedeckt sein. Ma&#223;geblich f&#252;r die Beurteilung ist der Zeitpunkt, in dem die Wettbewerbsenthaltung des Arbeitnehmers eintreten soll und der Arbeitgeber in Anspruch genommen wird. Ob berechtigte gesch&#228;ftliche Interessen das Verbot einer T&#228;tigkeit rechtfertigen und das Wettbewerbsverbot insoweit verbindlich ist, kann abh&#228;ngig von den erworbenen Kenntnissen und F&#228;higkeiten erst zu diesem Zeitpunkt entschieden werden. Es muss ein Zusammenhang bestehen zwischen Inhalt und Umfang des Verbots und der bisherigen Funktion oder T&#228;tigkeit des Arbeitnehmers (BAG 07. Juli 2015 &#8211; 10 AZR 260/14, juris Rn. 23; BAG 21. April 2010 &#8211; 10 AZR 288/09, BAGE 134, 147, Rn. 16 mwN). Der Arbeitnehmer ist dabei darlegungs- und beweispflichtig f&#252;r die Tatsachen, welche die rechtsvernichtende Einwendung des &#167; 74&#8201;a Abs. 1 Satz 1 HGB begr&#252;nden sollen (<em>Bauer/Diller,</em> Wettbewerbsverbote, 7. Aufl. 2015, Rn. 331), wobei im Rahmen der Erkl&#228;rungspflicht nach &#167; 138 Abs. 2 ZPO der Arbeitgeber, soweit es um Gef&#228;hrdung berechtigter Interessen geht, zu einem substantiierten Tatsachenvortrag verpflichtet ist (vgl. BAG 01. August 1995 &#8211; 9 AZR 884/93, AP Nr. 5 zu &#167; 74 a HGB).</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>72&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"72\"/>II. Es ist gem&#228;&#223; &#167; 74a Abs. 1 Satz 2 HGB ferner unverbindlich, soweit es unter Ber&#252;cksichtigung der gew&#228;hrten Entsch&#228;digung nach Ort, Zeit oder Gegenstand eine unbillige Erschwerung des Fortkommens des Arbeitnehmers enth&#228;lt. Auch insofern ist der Kl&#228;ger darlegungs- und beweispflichtig (vgl. <em>Bauer/Diller,</em> Wettbewerbsverbote, 7. Aufl. 2015, Rn. 351).</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>73&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"73\"/>III. Der Wortlaut der gesetzlichen Regelung (&#8222;insoweit&#8220; bzw. &#8222;soweit&#8220;) zeigt, dass ein zu weit gefasstes Wettbewerbsverbot seine Wirksamkeit nicht insgesamt, sondern nur partiell verliert und in seinem wirksamen Teil aufrechterhalten bleibt (vgl. BAG 16. Dezember 1986 &#8211; 3 AZR 434/67, AP Nr. 21 zu &#167; 133 f GewO; ebenso LAG Baden-W&#252;rttemberg 30. Januar 2008 &#8211; 10 Sa 60/07, juris Rn. 60; <em>Bauer/Diller</em>, Wettbewerbsverbote, 7. Aufl. 2015, Rn. 333 ff.; ErfK/<em>Oetker</em>, 17. Aufl. 2017, &#167; 74a HGB Rn. 1).</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>74&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"74\"/>IV. Gemessen an diesen Grunds&#228;tzen ist die Wettbewerbsvereinbarung vom 10. Februar 2012 nicht unverbindlich.</td></tr></table><blockquote/></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>75&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:3pt\"><tr><td><rd nr=\"75\"/>1. Wettbewerbsunternehmen sind definiert und im Falle der Konkurrenzsituation dahingehend zu &#252;berpr&#252;fen, ob die Konkurrenzsituation zumindest in einem nicht ganz unerheblichen Teil besteht (BAG 16. Dezember 1968 &#8211; 3 AZR 434/67, AP Nr. 21 zu &#167; 133 f. GewO), wobei das BAG in seinem Fall die Konkurrenzsituation verneint hat, weil das Produktionsprogramm des Konkurrenzunternehmens nur zu 10 % mit dem Produktionsprogramm des die Wettbewerbsvereinbarung getroffenen Unternehmens &#252;bereinstimmte. Anhand des Verkaufsprogramms der Beklagten l&#228;sst sich zumindest im Einzelfall bestimmen, ob es sich um ein Wettbewerbsunternehmen iSd. Vereinbarung handelt. Dementsprechend ist der sachliche Anwendungsbereich des nachvertraglichen Wettbewerbsverbotes bestimmbar. Die Tatsache, dass im Einzelfall gekl&#228;rt werden muss, ob ein Verhalten des Kl&#228;gers der sachlichen Reichweite des Wettbewerbsverbots unterf&#228;llt, f&#252;hrt nicht zur Unbestimmtheit/Unverbindlichkeit der Formulierung, sondern betrifft lediglich die Anwendung des Verbots auf einen konkreten Streitfall (BAG 07. Juli 2015 &#8211; 10 AZR 260/14, juris Rn. 20; vgl. <em>Bauer/Diller</em>, Wettbewerbsverbote, 7. Aufl. 2015, Rn. 226a, 241).</td></tr></table><blockquote/></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>76&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:3pt\"><tr><td><rd nr=\"76\"/>Hieran &#228;ndert auch das gro&#223;e Produktsortiment der Beklagten nichts. Anhand des Verkaufsprogramms der Beklagten zum Zeitpunkt der Beendigung des Arbeitsverh&#228;ltnisses l&#228;sst sich anhand des &#220;berschneidungsgrades der Produkte der betroffenen Unternehmer ermitteln, ob es sich um ein Konkurrenzunternehmen iSd. der Wettbewerbsvereinbarung handelt. Bei der Bestimmung des Wettbewerbs- bzw. Konkurrenzunternehmens ist die Rechtsprechung zu Recht gro&#223;z&#252;gig, schlie&#223;lich zahlt die Beklagte f&#252;r die Wettbewerbsvereinbarung mit 50 % Karenzentsch&#228;digung einen hohen Preis. Und &#252;ber die berechtigten betrieblichen Interessen des Arbeitgebers und der nicht unbilligen Erschwerung des Fortkommens f&#252;r den Arbeitnehmer nach &#167; 74a Abs. 1 HGB werden wiederum Grenzen gesetzt (so auch <em>Bauer/Diller</em>, Wettbewerbsverbote, 7. Aufl. 2015, Rn. 241), die es rechtfertigen bei dem Begriff des Konkurrenzunternehmens eine weite Definition zuzulassen.</td></tr></table><blockquote/></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>77&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:3pt\"><tr><td><rd nr=\"77\"/>2. Der r&#228;umliche Geltungsbereich ist eindeutig auf die gesamte Bundesrepublik Deutschland bezogen. Es handelt sich mithin um ein umfassendes unternehmensbezogenes Verbot, welches deutschlandweite Geltung hat. Dies Ausdehnung ist grunds&#228;tzlich m&#246;glich, wenn nicht dadurch das berufliche Fortkommen des Arbeitnehmers unbillig erschwert wird (vgl. hierzu Ziff. II. 4. b. der Entscheidungsgr&#252;nde).</td></tr></table><blockquote/></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>78&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:3pt\"><tr><td><rd nr=\"78\"/>3. Die Wettbewerbsvereinbarung dient dar&#252;ber hinaus auch dem Schutz berechtigter und gesch&#228;ftlicher Interessen der Beklagten.</td></tr></table><blockquote/></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>79&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:3pt\"><tr><td><rd nr=\"79\"/>Der Kl&#228;ger verf&#252;gt &#252;ber Preis-, Kalkulations- und Kundeninformationen, die er w&#228;hrend seiner T&#228;tigkeit f&#252;r die Beklagten als Au&#223;endienstmitarbeiter erhalten hat. Auch wenn wegen ver&#228;nderter Preise die tagesaktuellen Kalkulationen nicht mehr bekannt sein m&#246;gen, sind zumindest die Grunds&#228;tze der Kalkulation und Preisuntergrenzen, die es ggf. m&#246;glich machen, Produkte des Wettbewerbers demselben Kundenkreis &#8211; unter Verwendung der Kenntnisse des Kl&#228;gers &#8211; g&#252;nstiger anzubieten, noch vorhanden. Diese Preisuntergrenzen und Kalkulationsgrundlagen sind wesentlich langlebiger als die t&#228;glichen Marktpreise. Es geht der Beklagten nicht darum, ob der Kl&#228;ger einzelne Produktpreise kennt, sondern vielmehr darum, dass der Kl&#228;ger Kenntnis davon hat, mit welchen Artikeln geringe oder hohe Ums&#228;tze mit geringen oder hohen Gewinnspannen erzielt werden. Diese Kenntnis von zugrundeliegenden Kalkulationen ist ein berechtigtes und sch&#252;tzenswertes Interesse der Beklagten. Gerade die Kombination des Wissens &#252;ber Kunden, Preisuntergrenzen und Kalkulationsgrundlagen rechtfertigt das umfassende Wettbewerbsverbot.</td></tr></table><blockquote/></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>80&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:3pt\"><tr><td><rd nr=\"80\"/>4. Das Wettbewerbsverbot f&#252;hrt auch nicht zu einer unbilligen Erschwerung des Fortkommens des Kl&#228;gers. Dies gilt sowohl hinsichtlich der Dauer als auch der r&#228;umlichen Ausdehnung.</td></tr></table><blockquote><blockquote/></blockquote></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>81&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"81\"/>a. Das Wettbewerbsverbot bei der Dauer der Karenz von einem Jahr, sch&#246;pft nicht den gesetzlichen Rahmen von zwei Jahren aus, so dass es auch unter Ber&#252;cksichtigung der Freistellungsphase von Juli bis einschlie&#223;lich Dezember 2016 nicht zu einer unbilligen Verl&#228;ngerung der gesetzlichen Beschr&#228;nkung auf zwei Jahre nach &#167; 74a Abs. 1 Satz 3 HGB f&#252;hrt (vgl. hierzu <em>Bauer/Diller</em>, Wettbewerbsverbote, 7. Aufl. 2015, Rn. 345, 358 ff.). Im Gegenzug ist der Karenzzeitraum nicht derart kurz gew&#228;hlt, dass es nicht den berechtigen betrieblichen Interessen dienen kann, sondern vorrangig den Zweck hat, dem Kl&#228;ger den Arbeitgeberwechsel zu erschweren. Aus der Dauer des Wettbewerbsverbots folgt mithin keine unbilligen Erschwerung des Fortkommens des Kl&#228;gers.</td></tr></table><blockquote><blockquote/></blockquote></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>82&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"82\"/>b. Dies gilt auch soweit das Wettbewerbsverbot bundesweit vereinbart wurde. Die Beklagte ist bundesweit t&#228;tig. Kalkulationen und Preisuntergrenzen sind bundesweit von Bedeutung. Soweit es nur um den Einbruch des Kundenstamms gehen w&#252;rde, mag man davon ausgehen k&#246;nnen, dass dem berechtigten Interesse des Arbeitsgebers durch die Erstreckung des Wettbewerbsverbots auf den Bezirk oder Kundenkreis, f&#252;r die der Au&#223;endienstmitarbeiter t&#228;tig war, Gen&#252;ge getan ist (so wohl <em>Bauer/Diller</em>, Wettbewerbsverbote, 7. Aufl. 2015, Rn. 308). Dies kann dazu f&#252;hren, dass insoweit die zu weitgehende Wettbewerbsvereinbarung nur verbindlich ist, soweit sie sich auf den zugewiesenen Bezirk oder Kundenkreis erstrecht, hinsichtlich derer der Kl&#228;ger beauftragt war (LAG Baden-W&#252;rttemberg 30. Januar 2001 &#8211; 10 Sa 60/07, juris Rn. 66). Allerdings ist in jedem Einzelfall zu pr&#252;fen, ob der Mitarbeiter dem Unternehmen auch auf andere Weise als durch das Einbrechen in die Kundenbeziehungen, etwa durch Preisgabe langfristiger geheimer Vertriebsstrategien etc. gef&#228;hrlich werden kann (<em>Bauer/Diller</em>, Wettbewerbsverbote, 7. Aufl. 2015, Rn. 308 aE mwN).</td></tr></table><blockquote><blockquote/></blockquote></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>83&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"83\"/>Dies gilt auch vorliegend, soweit es um die Kenntnis des Kl&#228;gers geht, welche Unternehmen &#252;berhaupt Kunden der Beklagten sind.</td></tr></table><blockquote><blockquote/></blockquote></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>84&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"84\"/>Vor allem geht es aber um die Kenntnis des Kl&#228;gers von Preisuntergrenzen und Kalkulationsgrundlagen. Diese sind wesentlich dauerhafter als die t&#228;glichen Marktpreise und k&#246;nnen bei Kenntnis einen erheblichen Wettbewerbsvorteil mit sich bringen. Da es sich insoweit um grundlegende Strukturen in der Preisgestaltung bei der Beklagten handelt, ist eine Beschr&#228;nkung des Wettbewerbsverbots auf den Gro&#223;raum M./K. nicht geeignet, die Interessen der Beklagten zu sch&#252;tzen. Die hausinterne Kalkulation gilt bundesweit und deren Geheimhaltung ist ein berechtigtes Interesse f&#252;r die bundesweite Geltung des Wettbewerbsverbots. Mit Hilfe dieser Kenntnisse w&#228;re es anderenfalls f&#252;r Konkurrenzunternehmen m&#246;glich, die Produkte unter der Preisuntergrenze der Beklagten anzubieten und somit Kunden der Beklagten abzuwerben. Der Kl&#228;ger hat s&#228;mtliche Informationen dar&#252;ber, welcher Kunde welche Artikel kauft oder gekauft hat, mit der jeweiligen Preisgestaltung und Kalkulation. Das sogenannte 1-plus-System, mit dem der Kl&#228;ger gearbeitet hat, enth&#228;lt dabei nicht nur alle aktuellen, sondern auch alle vergangenen Preise und zwar eines jeden Kunden der Beklagten. Dementsprechend ist auch das bundesweite Wettbewerbsverbot gerechtfertigt und erschwert das Fortkommen des Kl&#228;gers nicht unbillig.</td></tr></table><blockquote/></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>85&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:3pt\"><tr><td><rd nr=\"85\"/>5. Ferner hat sich die Beklagte f&#252;r die Dauer des Wettbewerbsverbots in Ziff. 2 der Wettbewerbsvereinbarung vom 10. Februar 2012 zur Zahlung einer Entsch&#228;digung iHv. 50 % der zuletzt bezogenen vertragsgem&#228;&#223;en Leistungen verpflichtet. Die Wettbewerbsvereinbarung ist demnach auch nicht nach &#167; 74 Abs. 2 HGB unverbindlich.</td></tr></table><table><tr><td/></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>86&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"86\"/><strong><span style=\"text-decoration:underline\">Nebenentscheidungen</span></strong></td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>87&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"87\"/>1. Die Kostenentscheidung beruht auf &#167; 46 Abs. 2 ArbGG iVm. &#167; 91 Abs. 1 ZPO. Der Kl&#228;ger hat als unterliegende Partei die Kosten des Rechtsstreits zu tragen.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>88&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"88\"/>2. Die Streitwertfestsetzung beruht dem Grunde nach auf &#167; 61 Abs. 1 ArbGG und der H&#246;he nach auf &#167; 46 Abs. 2 ArbGG iVm. &#167;&#167; 3 ff. ZPO. Hiernach wurde das wirtschaftliche Interesse des Kl&#228;gers wurde mit dem Wert der Karenzentsch&#228;digung f&#252;r den Zeitraum des nachvertraglichen Wettbewerbsverbots von einem Jahr in Ansatz gebracht. Der Hilfsantrag war wegen wirtschaftlicher Teilidentit&#228;t nicht streitwerterh&#246;hend zu ber&#252;cksichtigen.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>89&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"89\"/>3. Ein Grund f&#252;r die gesonderte Zulassung der Berufung gem&#228;&#223; &#167; 64 Abs. 3 ArbGG ist vorliegend nicht gegeben, was gem&#228;&#223; &#167; 64 Abs. 3a S. 1 ArbGG in den Urteilstenor aufzunehmen war. Ein Zulassungsgrund nach &#167; 64 Abs. 3 ArbGG ist nicht gegeben. Der Rechtsstreit hat weder grunds&#228;tzliche Bedeutung noch liegen im &#220;brigen die Voraussetzungen daf&#252;r vor, die Zulassung der Berufung in Erw&#228;gung zu ziehen. Die Statthaftigkeit der Berufung nach dem Wert des Beschwerdegegenstandes &#167; 64 Abs. 2 lit. b ArbGG bleibt davon unber&#252;hrt.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>90&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"90\"/>Die Rechtsmittelbelehrung folgt auf der n&#228;chsten Seite.</td></tr></table></td></tr></table>"
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