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    "file_number": "7 Ca 214/17",
    "date": "2018-03-16",
    "created_date": "2019-01-07T11:23:37Z",
    "updated_date": "2022-10-18T13:32:47Z",
    "type": "Urteil",
    "ecli": "",
    "content": "<h2>Tenor</h2>\n\n<p/><p>1. Die Klage wird abgewiesen.</p><p>2. Der Kl&#228;ger hat die Kosten des Rechtsstreits zu tragen.</p><p>3. Der Streitwert wird auf EUR 1.306,38 festgesetzt.</p><p>4. Die Berufung wird nicht gesondert zugelassen.</p>\n<h2>Tatbestand</h2>\n\n<table><tr><td>&#160;</td><td><table><tr><td/></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>1&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"1\"/>Der Kl&#228;ger beansprucht von der Beklagten Urlaubsabgeltung.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>2&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"2\"/>Die Beklagte befindet sich in Liquidation. Sie betrieb ein Unternehmen mit Personen- und Sachtransporten. Zum 30.06.2015 hat sie ihren Betrieb eingestellt. Sie k&#252;ndigte dem bei ihr besch&#228;ftigten Kl&#228;ger mit Schreiben vom 26.02.2015 zum 30.04.2015. Das Bruttomonatsentgelt des Kl&#228;gers belief sich auf EUR 1.258,00. Er hatte 24 Urlaubstage im Jahr. Der Kl&#228;ger war vom 01.04.2015 bis zum 14.04.2015 arbeitsunf&#228;hig erkrankt. Seit dem 15.05.2015 hat der Kl&#228;ger eine neue Arbeitsstelle. Deswegen einigten sich die Parteien auf eine vorzeitige Beendigung des Arbeitsverh&#228;ltnisses zwischen ihnen zum 14.04.2015. Mit Schreiben vom 11.05.2016 forderte der Kl&#228;ger Entgelt f&#252;r die Monate M&#228;rz und April 2015. Dieses hatte die Beklagte bereits im Januar 2016 bezahlt. Mit Email vom 09.03.2017 verlangte der Kl&#228;ger Urlaubsabgeltung. Das lehnte die Beklagte mit Email vom 21.05.2017 ab. Mit seiner am 28.08.2017 eingegangenen, der Beklagten am 30.08.2017 zugestellten Klage verfolgt der Kl&#228;ger seinen Urlaubsabgeltungsanspruch weiter.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>3&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"3\"/>Der Kl&#228;ger tr&#228;gt zur Begr&#252;ndung seiner Klage vor,<br/>ihm st&#252;nden noch 19 Urlaubstage aus dem Jahr 2014 und acht Urlaubstage aus dem Jahr 2015 zu, die er krankheitsbedingt nicht habe nehmen k&#246;nnen und auch nicht von seinem neuen Arbeitgeber erhalten habe. Deswegen habe die Beklagte ihm die nicht genommenen Urlaubstage abzugelten.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>4&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"4\"/>Der Kl&#228;ger beantragt,</td></tr></table><blockquote><blockquote><blockquote/></blockquote></blockquote></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>5&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:8pt\"><tr><td><rd nr=\"5\"/><strong>die Beklagte zu verurteilen, an ihn EUR 1.306,38 brutto zuz&#252;glich Zinsen in H&#246;he von 5 Prozentpunkten &#252;ber dem jeweiligen Basiszinssatz seit 26.03.2017 zu bezahlen.</strong></td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>6&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"6\"/>Die Beklagte beantragt,</td></tr></table><blockquote><blockquote><blockquote/></blockquote></blockquote></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>7&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:8pt\"><tr><td><rd nr=\"7\"/><strong>die Klage abzuweisen.</strong></td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>8&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"8\"/>Sie meint,<br/>der Kl&#228;ger habe seinen Urlaubsabgeltungsanspruch verwirkt. Sie habe nach so langer Zeit und nach Stilllegung ihres Betriebs nicht mehr mit einem Urlaubsabgeltungsanspruch gerechnet. Unabh&#228;ngig davon h&#228;tten sich die Parteien darauf geeinigt, dass im Interesse des Kl&#228;gers wegen seiner neuen Arbeitsstelle das Arbeitsverh&#228;ltnis vorzeitig beendet und der Kl&#228;ger seinen noch offenen Urlaubsanspruch von seinem neuen Arbeitgeber gew&#228;hrt werde, da sie &#8211; die Beklagte &#8211; dem Kl&#228;ger seine offenen Urlaubstage wegen der vorzeitigen Beendigung nicht mehr habe gew&#228;hren k&#246;nnen. Sie gehe davon aus, dass der Kl&#228;ger seinen anteiligen Urlaubsanspruch aus dem Jahr 2015 auch tats&#228;chlich von seinem neuen Arbeitgeber erhalten habe. Resturlaub aus dem Jahr 2014 sei verfallen. Nach alle dem sei die Klage abzuweisen.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>9&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"9\"/>Zur Erg&#228;nzung des Sach- und Streitstandes wird auf die zwischen den Parteien gewechselten Schrifts&#228;tze nebst Anlagen sowie auf die Sitzungsniederschriften vom 15.09.2017, 01.12.2017 und vom 20.02.2018 Bezug genommen.</td></tr></table></td></tr></table>\n<h2>Entscheidungsgründe</h2>\n\n<table><tr><td>&#160;</td><td><table><tr><td/></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>10&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"10\"/>Die zul&#228;ssige Klage bleibt erfolglos, da sie unbegr&#252;ndet ist.</td></tr></table><table><tr><td><strong>I.</strong></td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>11&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"11\"/>Der Kl&#228;ger hat einen etwaigen Anspruch auf Urlaubsabgeltung aus &#167; 7 Abs. 4 BurlG verwirkt.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>12&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"12\"/>1. Da der Urlaubsabgeltungsanspruch kein Surrogat des Urlaubsanspruchs ist, sondern ein reiner Entgeltanspruch, kann er verfallen (vgl. BAG 17.10.2017 &#8211; 9 AZR 80/17 &#8211; Rn. 26; 08.04.2014 &#8211; 9 AZR 550/12 &#8211; Rn. 12) und dementsprechend auch verwirken.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>13&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"13\"/>Die Verwirkung ist ein Sonderfall der unzul&#228;ssigen Rechtsaus&#252;bung und soll dem Bed&#252;rfnis nach Rechtsklarheit dienen. Sie hat nicht den Zweck, Schuldner, denen gegen&#252;ber Gl&#228;ubiger ihre Rechte l&#228;ngere Zeit nicht geltend gemacht haben, von ihrer Pflicht zur Leistung vorzeitig zu befreien. Deshalb kann allein der Zeitablauf die Verwirkung eines Rechts nicht rechtfertigen (Zeitmoment). Es m&#252;ssen vielmehr besondere Umst&#228;nde sowohl im Verhalten des Gl&#228;ubigers als auch des Schuldners hinzutreten (Umstandsmoment), die es rechtfertigen, die sp&#228;te Geltendmachung des Rechts als mit Treu und Glauben unvereinbar und f&#252;r den Schuldner als unzumutbar anzusehen. Der Gl&#228;ubiger muss unter Umst&#228;nden unt&#228;tig geblieben sein, die den Eindruck erwecken konnten, dass er sein Recht nicht mehr geltend machen wolle, so dass der Schuldner sich darauf einstellen durfte, nicht mehr in Anspruch genommen zu werden. Durch die Verwirkung wird die illoyal versp&#228;tete Geltendmachung von Rechten ausgeschlossen. Die Verwirkung dient dem Vertrauensschutz. Weiterhin muss - als Zumutbarkeitsmoment - das Erfordernis des Vertrauensschutzes das Interesse des Gl&#228;ubigers an einer sachlichen Pr&#252;fung des von ihm behaupteten Anspruchs derart &#252;berwiegen, dass dem Schuldner die Erf&#252;llung des Anspruchs oder die Einlassung auf die Klage nicht mehr zuzumuten ist (vgl. BAG, 24.08.2016 &#8211; 5 AZR 129/16 &#8211; Rn. 60; 25.04.2006 &#8211; 3 AZR 372/05 &#8211; Rn. 20).</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>14&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"14\"/>2. Gemessen an dem aufgezeigten Ma&#223;stab hat der Kl&#228;ger vorliegend seinen geltend gemachten Urlaubsanspruch verwirkt.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>15&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"15\"/>Als er diesen eingeklagt hat, war das Arbeitsverh&#228;ltnis bereits seit zwei Jahren und vier Monaten beendet. Au&#223;ergerichtlich hat er seinen Urlaubsabgeltungsanspruch erstmals geltend gemacht, nachdem das Arbeitsverh&#228;ltnis bereits fast zwei Jahre beendet war. Das Zeitmoment ist mithin gegeben. Daneben liegt auch das Umstandsmoment vor. Denn die Beklagte hatte ihren Gesch&#228;ftsbetrieb zum Zeitpunkt der Klageerhebung schon seit &#252;ber zwei Jahren stillgelegt und zwischenzeitlich abgewickelt. Sie befindet sich in Liquidation. Hinzu kommt, dass der Kl&#228;ger seit &#252;ber zwei Jahren schon eine neue Arbeitsstelle hat, das Arbeitsverh&#228;ltnis deswegen einvernehmlich vorzeitig beendet worden und mit der letzten Entgeltzahlung Anfang 2016 abgewickelt war. Soweit der Kl&#228;ger dennoch mit Schreiben vom 11.05.2016 Entgeltanspr&#252;che geltend gemacht hat, waren diese bereits erf&#252;llt. Gerade auch, weil er mit diesem Schreiben au&#223;er den Entgeltanspr&#252;chen nichts weiter verlangt hat &#8211; auch keine Urlaubsabgeltung &#8211; hat die Beklagte nicht damit rechnen m&#252;ssen, dass der Kl&#228;ger weitere zehn Monate sp&#228;ter au&#223;ergerichtlich und weitere 18 Monate sp&#228;ter gerichtlich Urlaubsabgeltung einfordert. Vielmehr hat die Beklagte in Anbetracht des Zeitablaufs und der Umst&#228;nde darauf vertrauen d&#252;rfen, dass aus dem streitgegenst&#228;ndlichen Arbeitsverh&#228;ltnis keinerlei Anspr&#252;che mehr bestehen. Deswegen ist es ihr nunmehr nicht mehr zuzumuten, den eingeklagten Urlaubsabgeltungsanspruch zu erf&#252;llen &#8211; zumal sie ihren Gesch&#228;ftsbetrieb stillgelegt und abgewickelt hat.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>16&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"16\"/>Aus diesen Gr&#252;nden hat der Kl&#228;ger seinen eingeklagten Urlaubsabgeltungsanspruch verwirkt. Darauf, ob ihm der eingeklagte Urlaubsabgeltungsanspruch dem Grunde und der H&#246;he nach &#252;berhaupt zusteht, kommt es mithin nicht an. Die Klage war jedenfalls wegen Verwirkung abzuweisen.</td></tr></table><table><tr><td><strong>II.</strong></td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>17&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"17\"/>1. Die Kostenentscheidung folgt aus &#167; 46 Abs. 2 ArbGG in Verbindung mit &#167; 91 Abs. 1 ZPO. Danach hat der Kl&#228;ger als die unterliegende Partei die Kosten des Rechtsstreits zu tragen.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>18&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"18\"/>2. Der Streitwertfestsetzung liegen &#167; 61 Abs. 1 ArbGG, &#167; 3 ZPO zugrunde. Der Streitwert entspricht der von dem Kl&#228;ger eingeklagten Summe.</td></tr></table><table><tr><td><strong>III.</strong></td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>19&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"19\"/>Gr&#252;nde, die Berufung nach &#167; 64 Abs. 3 ArbGG gesondert zuzulassen, liegen nicht vor. Die Berufung ist daher nur nach &#167; 64 Abs. 2 Buchstabe b) ArbGG zul&#228;ssig.</td></tr></table></td></tr></table>\n<h2>Gründe</h2>\n\n<table><tr><td>&#160;</td><td><table><tr><td/></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>10&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"10\"/>Die zul&#228;ssige Klage bleibt erfolglos, da sie unbegr&#252;ndet ist.</td></tr></table><table><tr><td><strong>I.</strong></td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>11&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"11\"/>Der Kl&#228;ger hat einen etwaigen Anspruch auf Urlaubsabgeltung aus &#167; 7 Abs. 4 BurlG verwirkt.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>12&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"12\"/>1. Da der Urlaubsabgeltungsanspruch kein Surrogat des Urlaubsanspruchs ist, sondern ein reiner Entgeltanspruch, kann er verfallen (vgl. BAG 17.10.2017 &#8211; 9 AZR 80/17 &#8211; Rn. 26; 08.04.2014 &#8211; 9 AZR 550/12 &#8211; Rn. 12) und dementsprechend auch verwirken.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>13&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"13\"/>Die Verwirkung ist ein Sonderfall der unzul&#228;ssigen Rechtsaus&#252;bung und soll dem Bed&#252;rfnis nach Rechtsklarheit dienen. Sie hat nicht den Zweck, Schuldner, denen gegen&#252;ber Gl&#228;ubiger ihre Rechte l&#228;ngere Zeit nicht geltend gemacht haben, von ihrer Pflicht zur Leistung vorzeitig zu befreien. Deshalb kann allein der Zeitablauf die Verwirkung eines Rechts nicht rechtfertigen (Zeitmoment). Es m&#252;ssen vielmehr besondere Umst&#228;nde sowohl im Verhalten des Gl&#228;ubigers als auch des Schuldners hinzutreten (Umstandsmoment), die es rechtfertigen, die sp&#228;te Geltendmachung des Rechts als mit Treu und Glauben unvereinbar und f&#252;r den Schuldner als unzumutbar anzusehen. Der Gl&#228;ubiger muss unter Umst&#228;nden unt&#228;tig geblieben sein, die den Eindruck erwecken konnten, dass er sein Recht nicht mehr geltend machen wolle, so dass der Schuldner sich darauf einstellen durfte, nicht mehr in Anspruch genommen zu werden. Durch die Verwirkung wird die illoyal versp&#228;tete Geltendmachung von Rechten ausgeschlossen. Die Verwirkung dient dem Vertrauensschutz. Weiterhin muss - als Zumutbarkeitsmoment - das Erfordernis des Vertrauensschutzes das Interesse des Gl&#228;ubigers an einer sachlichen Pr&#252;fung des von ihm behaupteten Anspruchs derart &#252;berwiegen, dass dem Schuldner die Erf&#252;llung des Anspruchs oder die Einlassung auf die Klage nicht mehr zuzumuten ist (vgl. BAG, 24.08.2016 &#8211; 5 AZR 129/16 &#8211; Rn. 60; 25.04.2006 &#8211; 3 AZR 372/05 &#8211; Rn. 20).</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>14&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"14\"/>2. Gemessen an dem aufgezeigten Ma&#223;stab hat der Kl&#228;ger vorliegend seinen geltend gemachten Urlaubsanspruch verwirkt.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>15&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"15\"/>Als er diesen eingeklagt hat, war das Arbeitsverh&#228;ltnis bereits seit zwei Jahren und vier Monaten beendet. Au&#223;ergerichtlich hat er seinen Urlaubsabgeltungsanspruch erstmals geltend gemacht, nachdem das Arbeitsverh&#228;ltnis bereits fast zwei Jahre beendet war. Das Zeitmoment ist mithin gegeben. Daneben liegt auch das Umstandsmoment vor. Denn die Beklagte hatte ihren Gesch&#228;ftsbetrieb zum Zeitpunkt der Klageerhebung schon seit &#252;ber zwei Jahren stillgelegt und zwischenzeitlich abgewickelt. Sie befindet sich in Liquidation. Hinzu kommt, dass der Kl&#228;ger seit &#252;ber zwei Jahren schon eine neue Arbeitsstelle hat, das Arbeitsverh&#228;ltnis deswegen einvernehmlich vorzeitig beendet worden und mit der letzten Entgeltzahlung Anfang 2016 abgewickelt war. Soweit der Kl&#228;ger dennoch mit Schreiben vom 11.05.2016 Entgeltanspr&#252;che geltend gemacht hat, waren diese bereits erf&#252;llt. Gerade auch, weil er mit diesem Schreiben au&#223;er den Entgeltanspr&#252;chen nichts weiter verlangt hat &#8211; auch keine Urlaubsabgeltung &#8211; hat die Beklagte nicht damit rechnen m&#252;ssen, dass der Kl&#228;ger weitere zehn Monate sp&#228;ter au&#223;ergerichtlich und weitere 18 Monate sp&#228;ter gerichtlich Urlaubsabgeltung einfordert. Vielmehr hat die Beklagte in Anbetracht des Zeitablaufs und der Umst&#228;nde darauf vertrauen d&#252;rfen, dass aus dem streitgegenst&#228;ndlichen Arbeitsverh&#228;ltnis keinerlei Anspr&#252;che mehr bestehen. Deswegen ist es ihr nunmehr nicht mehr zuzumuten, den eingeklagten Urlaubsabgeltungsanspruch zu erf&#252;llen &#8211; zumal sie ihren Gesch&#228;ftsbetrieb stillgelegt und abgewickelt hat.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>16&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"16\"/>Aus diesen Gr&#252;nden hat der Kl&#228;ger seinen eingeklagten Urlaubsabgeltungsanspruch verwirkt. Darauf, ob ihm der eingeklagte Urlaubsabgeltungsanspruch dem Grunde und der H&#246;he nach &#252;berhaupt zusteht, kommt es mithin nicht an. Die Klage war jedenfalls wegen Verwirkung abzuweisen.</td></tr></table><table><tr><td><strong>II.</strong></td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>17&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"17\"/>1. Die Kostenentscheidung folgt aus &#167; 46 Abs. 2 ArbGG in Verbindung mit &#167; 91 Abs. 1 ZPO. Danach hat der Kl&#228;ger als die unterliegende Partei die Kosten des Rechtsstreits zu tragen.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>18&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"18\"/>2. Der Streitwertfestsetzung liegen &#167; 61 Abs. 1 ArbGG, &#167; 3 ZPO zugrunde. Der Streitwert entspricht der von dem Kl&#228;ger eingeklagten Summe.</td></tr></table><table><tr><td><strong>III.</strong></td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>19&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"19\"/>Gr&#252;nde, die Berufung nach &#167; 64 Abs. 3 ArbGG gesondert zuzulassen, liegen nicht vor. Die Berufung ist daher nur nach &#167; 64 Abs. 2 Buchstabe b) ArbGG zul&#228;ssig.</td></tr></table></td></tr></table>"
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