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    "date": "2013-05-22",
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    "type": "Urteil",
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    "content": "<h2>Tenor</h2>\n\n<p>Die Berufung des Kl&#228;gers gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts Sigmaringen vom 17. April 2012 - 4 K 2235/11 - wird zur&#252;ckgewiesen.</p><p>Der Kl&#228;ger tr&#228;gt die Kosten des Berufungsverfahrens mit Ausnahme der au&#223;ergerichtlichen Kosten des Beigeladenen, die dieser selbst tr&#228;gt.</p><p>Die Revision wird nicht zugelassen.</p>\n<h2>Tatbestand</h2>\n\n<table><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>1&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"1\"/>Der Kl&#228;ger begehrt die Erstattung der Kosten seiner ausw&#228;rtigen Berufsschulunterbringung.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>2&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"2\"/>Der am xx.xx.1994 geborene Kl&#228;ger wohnt in xxx, Landkreis Reutlingen, bei seinen Eltern. Er absolvierte vom 01.09.2009 bis zum 31.08.2012 eine Berufsausbildung im Ausbildungsberuf G&#228;rtner/Garten- und Landschaftsbau. Ausbildungsbetrieb war die Firma K. in xxx, Landkreis Reutlingen. Im Berufsausbildungsvertrag vom 16.03.2009 wird als Ort der zust&#228;ndigen Berufsschule G&#246;ppingen angegeben.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>3&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"3\"/>Da eine Fachschulklasse f&#252;r den Ausbildungsberuf G&#228;rtner/Garten- und Landschaftsbau im Landkreis Reutlingen nicht besteht, besuchte der Kl&#228;ger seit dem Berufsschuljahr 2009/2010 die Landwirtschaftliche Berufsschule xxx-xxx in G&#246;ppingen. Der ausw&#228;rtige Berufsschulbesuch erfolgte in Blockunterrichtseinheiten. Zur Wahrnehmung der ca. 63 Blockschultage im Jahr musste der Kl&#228;ger vor Ort untergebracht werden, da die Berufsschule in G&#246;ppingen von seinem Wohnort nicht schult&#228;glich erreicht werden konnte. Die Unterbringung erfolgte im Jugendwohnheim XX xxx, das der xxx-xxx zugeordnet ist, aber von einem freien Tr&#228;ger betrieben wird. Der Tagessatz des Jugendwohnheims betr&#228;gt ab 01.04.2012 29,-- EUR bei voller Verpflegung und Betreuung. Bis 31.03.2010 betrug der Tagessatz 26,-- EUR. Nach Nummer III. 1 der Verwaltungsvorschrift f&#252;r den Blockunterricht an den Berufsschulen in Baden-W&#252;rttemberg und Zuwendungen an Sch&#252;lerinnen und Sch&#252;ler vom 08.12.2003 (K.u.U. 2004 S. 21) in der Fassung vom 01.12.2005 (K.u.U. 2006 S.2) erhielt der Kl&#228;ger einen Zuschuss zu den Kosten f&#252;r die ausw&#228;rtige Unterkunft in H&#246;he von 6,-- EUR pro Blockschultag. Bis M&#228;rz 2010 bezahlte der Kl&#228;ger danach f&#252;r seine Unterbringung pro Blockschultag 20,-- EUR, f&#252;r die Zeit danach pro Blockschultag 23,-- EUR. Nach einer Bescheinigung des Jugendwohnheims XX xxx vom 20.09.2010 musste er f&#252;r seine Unterbringung im ersten Ausbildungsjahr 2009/2010 insgesamt 1.329,-- EUR aufbringen.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>4&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"4\"/>Unter dem 03.11.2010 wandte sich der Prozessbevollm&#228;chtigte des Kl&#228;gers schriftlich an das Kreisschulamt und das Kreisjugendamt im Landratsamt Reutlingen und beantragte die &#220;bernahme der Unterbringungskosten durch den Landkreis. Ein entsprechender Anspruch ergebe sich aus der Unentgeltlichkeit des Unterrichts nach Art. 14 Abs. 2 der Landesverfassung (LV) und aus dem Gleichheitsgrundsatz nach Art. 3 Abs. 1 GG in Verbindung mit Art. 2 Abs. 1 LV. Es sei kein sachlicher oder rechtlicher Grund erkennbar, warum er anders als Berufssch&#252;ler, die ihrer Schulpflicht im Kreis Reutlingen nachkommen k&#246;nnten, in empfindlicher Weise mit Mehrkosten belastet werde. Wenn das Land seiner Pflicht zur Einrichtung einer geeigneten Berufsschule im Landkreis Reutlingen nicht nachkomme, m&#252;sse &#252;ber einen entsprechenden individuellen Leistungsanspruch des betroffenen Sch&#252;lers gegen&#252;ber dem Schultr&#228;ger ein Ausgleich hergestellt werden. Dies gebiete auch das Rechtsstaatsprinzip und die Lehre vom &#246;ffentlich-rechtlichen Folgenbeseitigungsanspruch.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>5&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"5\"/>Mit Schreiben vom 07.02.2011 erwiderte das Landratsamt Reutlingen&#160;&#160;- Rechts- und Ordnungsamt -, Kosten, die im Zusammenhang mit der schulischen Berufsausbildung entst&#252;nden, habe der Auszubildende grunds&#228;tzlich selbst zu tragen. Dies gelte auch f&#252;r die erforderliche ausw&#228;rtige Unterbringung.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>6&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"6\"/>Mit Bescheid vom 30.05.2011 lehnte das Landratsamt Reutlingen - Kreisjugendamt - den Antrag des Kl&#228;gers auf Erstattung seiner Kosten im Rahmen der Jugendhilfe ab. Die &#167;&#167; 27, 13 bzw. 10 SGB VIII b&#246;ten hierf&#252;r keine Grundlage. Hiergegen erhob der Kl&#228;ger Widerspruch, &#252;ber den nach Aktenlage noch nicht entschieden wurde.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>7&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"7\"/>Mit weiterem Bescheid vom 03.06.2011 teilte das Landratsamt Reutlingen - Kreisschul- und Kulturamt - dem Kl&#228;ger mit, dass der Beklagte weder &#246;rtlich noch sachlich zust&#228;ndig sei. Der Kl&#228;ger besuche die Berufsschule in G&#246;ppingen und werde dort untergebracht. Der Beklagte habe keinen Einfluss darauf, f&#252;r welche Berufsausbildungen Blockunterricht eingef&#252;hrt werde. Es bestehe kein Anspruch darauf, dass der Landkreis als Schultr&#228;ger f&#252;r jede Ausbildung einen entsprechenden Ausbildungsgang einrichte. Da der Blockunterricht f&#252;r die G&#228;rtnerausbildung in G&#246;ppingen eingerichtet sei, sei der Beklagte &#246;rtlich nicht zust&#228;ndig. Eine Anspruchsgrundlage f&#252;r die vom Kl&#228;ger begehrte Erstattung bestehe nicht.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>8&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"8\"/>Am 06.07.2011 hat der Kl&#228;ger Klage erhoben mit dem Antrag, den Beklagten zu verpflichten, &#252;ber seinen Antrag auf Erstattung der durch die Erf&#252;llung seiner Berufsschulpflicht im Rahmen des ausw&#228;rtigen Besuchs des Blockunterrichts in der xxx-Berufsschule in G&#246;ppingen entstandenen und noch entstehenden Betreuungs-, Unterbringungs- und Verpflegungskosten unter Beachtung der Rechtsauffassung des Gerichts zu entscheiden; hilfsweise hat er die Feststellung einer entsprechenden Verpflichtung des beklagten Landkreises verlangt. Mit Telefax vom 27.07.2011 hat er klargestellt, dass die Klage gegen den Beklagten als Schultr&#228;ger gerichtet sei. Auf Anregung des Kl&#228;gers ist mit Beschluss vom 27.07.2011 das Land Baden-W&#252;rttemberg, vertreten durch das Regierungspr&#228;sidium T&#252;bingen, zu dem Verfahren beigeladen worden. Zur Begr&#252;ndung der Klage wiederholt und vertieft er die Ausf&#252;hrungen im Verwaltungsverfahren.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>9&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"9\"/>Mit Urteil vom 17.04.2012 - 4 K 2235/11 - hat das Verwaltungsgericht Sigmaringen die Klage abgewiesen. Die Leistungsklage sei unbegr&#252;ndet. Der Kl&#228;ger habe keinen Erstattungsanspruch gegen&#252;ber dem beklagten Landkreis. Die erh&#246;hten Ausbildungskosten des Kl&#228;gers seien auf die Einrichtung der zentralen Fachklasse f&#252;r G&#228;rtner an der xxx-Schule in G&#246;ppingen zur&#252;ckzuf&#252;hren und auf die Zuweisung der Berufssch&#252;ler aus dem Landkreis Reutlingen an diese Berufsschule. Die Zuweisung der Berufssch&#252;ler an die zentrale Fachklasse werde nicht vom beklagten Landkreis, sondern vom Land Baden-W&#252;rttemberg vorgenommen. Damit trage das Land Baden-W&#252;rttemberg die Verantwortung f&#252;r die Einrichtung der zentralen Fachklasse und f&#252;r die Zuweisung der Berufssch&#252;ler.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>10&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"10\"/>Zur &#220;berzeugung des Gerichts stehe fest, dass der Kl&#228;ger durch den Besuch der Berufsschule in G&#246;ppingen mit erh&#246;hten Kosten belastet werde. Nach den hierzu getroffenen Feststellungen erh&#246;hten sich die Ausbildungskosten des Kl&#228;gers durch Zuweisung an die Fachklasse f&#252;r G&#228;rtner an der xxx-xxx-xxx-Schule in G&#246;ppingen und durch seine ausw&#228;rtige Unterbringung und Betreuung um etwa 3.000,-- EUR. Hinzu k&#228;men Eigenanteile f&#252;r die durch den Besuch der ausw&#228;rtigen Berufsschule entstehenden Fahrtkosten in H&#246;he von ca. 1.000,-- EUR in drei Ausbildungsjahren. Damit sei der Kl&#228;ger mit erh&#246;hten Ausbildungskosten von etwa 4.000,-- EUR belastet, die ihm bei wohnortnaher Berufsschulausbildung ganz oder zum gr&#246;&#223;ten Teil erspart bleiben w&#252;rden. Die erh&#246;hten Ausbildungskosten seien auch nicht durch anderweitige Anspr&#252;che abgedeckt.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>11&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"11\"/>Ein Anspruch gegen den beklagten Landkreis auf Erstattung der festgestellten Unterbringungskosten bestehe indes nicht. Zwischen dem Kl&#228;ger und dem beklagten Landkreis best&#252;nden keine schul- oder f&#246;rderungsrechtlichen Beziehungen, die einen Erstattungsanspruch rechtfertigen k&#246;nnten. Der Beklagte sei zwar Tr&#228;ger der im Kreis Reutlingen betriebenen Berufsschulen, als solcher sei er jedoch nicht f&#252;r die Berufsschulausbildung des Kl&#228;gers zust&#228;ndig. Denn die zentrale Fachklasse f&#252;r die Berufsschulausbildung im G&#228;rtnerberuf sei vom Landkreis G&#246;ppingen mit Zustimmung des Landes Baden-W&#252;rttemberg, Regierungspr&#228;sidium Stuttgart, bei der xxx-Schule in G&#246;ppingen eingerichtet worden. Weiter seien vom Land Baden-W&#252;rttemberg die Berufssch&#252;ler aus dem Bereich des Regierungsbezirks T&#252;bingen (ohne &#220;berlingen) zur Berufsschulausbildung f&#252;r den G&#228;rtnerberuf der xxx-Schule in G&#246;ppingen zugewiesen worden. Mit diesen Ma&#223;nahmen sei die Zust&#228;ndigkeit zur Ausbildung des Kl&#228;gers zum G&#228;rtner auf die xxx-Schule in G&#246;ppingen und auf deren Tr&#228;ger, den Landkreis G&#246;ppingen, &#252;bergegangen. Zweifel an der Rechtm&#228;&#223;igkeit der Einrichtung der zentralen Fachklasse und der Zuweisungsentscheidung &#228;nderten am Wegfall der Zust&#228;ndigkeit des beklagten Landkreises nichts. Anhaltspunkte f&#252;r die Nichtigkeit der Zuweisung fehlten, so dass jedenfalls von der Wirksamkeit dieser Ma&#223;nahme ausgegangen werden k&#246;nne. Hinzu komme, dass eine Ausbildungsm&#246;glichkeit f&#252;r den Beruf des G&#228;rtners an den Berufsschulen des Beklagten tats&#228;chlich fehle, so dass eine &#220;bernahme der Ausbildung des Kl&#228;gers durch eine Berufsschule des Beklagten faktisch ausscheide. Schlie&#223;lich bestehe f&#252;r den Beklagten auch keine M&#246;glichkeit zur Einrichtung einer dem Ausbildungswunsch des Kl&#228;gers entsprechenden Fachklasse. Das hierf&#252;r gem&#228;&#223; &#167; 27 Abs. 2 SchG erforderliche &#246;ffentliche Bed&#252;rfnis werde vom Beigeladenen mit Hinweis auf die zentrale Fachklasse in G&#246;ppingen zurecht bestritten. Ob die vom beigeladenen Land in der m&#252;ndlichen Verhandlung dargestellte Verfahrensweise bei der Schaffung zentraler Berufsschulfachklassen den gesetzlichen Anforderungen entspreche, sei zweifelhaft, aber f&#252;r das vorliegende Verfahren nicht entscheidungserheblich. Dies gelte auch f&#252;r die Frage, ob &#167; 79 Abs. 3 SchG noch eine hinreichende Rechtsgrundlage f&#252;r die systematische Zuweisung an zentrale Berufsschulfachklassen darstelle und Zuweisungsentscheidungen ohne hinreichende Ber&#252;cksichtigung der berechtigten Interessen der Berufssch&#252;ler und ihrer Eltern und ohne angemessene finanzielle Kompensation f&#252;r die Erh&#246;hung der Ausbildungskosten einer rechtlichen Pr&#252;fung standhalte (wird ausgef&#252;hrt, S. 14 f. des Entscheidungsabdrucks). Die Voraussetzungen f&#252;r einen Anspruch auf Erstattung der Unterbringungskosten seien unabh&#228;ngig davon nicht erf&#252;llt. Der geltend gemachte Erstattungsanspruch setze zumindest voraus, dass der beklagte Landkreis die erh&#246;hten Ausbildungskosten verursacht und zu vertreten habe. Dies sei jedoch nicht der Fall. Der beklagte Landkreis sei f&#252;r die Berufsschulausbildung des Kl&#228;gers bereits nicht zust&#228;ndig und schon deswegen nicht zur Erstattung erh&#246;hter Ausbildungskosten verpflichtet. Der beklagte Landkreis sei wegen des nach der Einrichtung der zentralen Fachklasse in G&#246;ppingen fehlenden &#246;ffentlichen Bed&#252;rfnisses auch nicht dazu berechtigt, in einer seiner Berufsschulen eine eigene Fachklasse einzurichten (vgl. &#167; 27 Abs. 2 SchG). Damit sei dem Beklagten weder ein f&#252;r den Wegfall der wohnortnahen Berufsschulausbildungsm&#246;glichkeit urs&#228;chliches Handeln noch ein insofern urs&#228;chliches Unterlassen vorzuwerfen. Der hilfsweise gestellte Feststellungsantrag sei deshalb ebenfalls unbegr&#252;ndet.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>12&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"12\"/>Gegen das am 22.05.2012 zugestellte Urteil hat der Kl&#228;ger am 20.06.2012 die vom Verwaltungsgericht wegen grunds&#228;tzlicher Bedeutung zugelassene Berufung eingelegt und diese am 19.07.2012 begr&#252;ndet. Er vertieft sein bisheriges Vorbringen und f&#252;hrt weiter aus: Er habe einen Anspruch auf Beseitigung der rechtswidrigen Folgen eines Tuns oder Unterlassens der vollziehenden Gewalt, wobei diese Restitution durch Geldzahlung zu erfolgen habe, wenn die rechtswidrigen Folgen in einem Geldverlust best&#252;nden. Dies sei hier mit Blick auf die rechtswidrige finanzielle Belastung gegeben, die durch die vom Beklagten als Schultr&#228;ger zu verantwortende Verletzung seiner Pflicht zur unentgeltlichen Bereitstellung des Berufsschulunterrichts zu zumutbaren Bedingungen wie auch durch die Verletzung des Gleichheitsprinzips verursacht worden sei. Der Beklagte h&#228;tte diese Pflicht auch nach &#167; 31 SchG durch die Bildung eines Schulverbands oder durch den Abschluss &#246;ffentlich-rechtlicher Vereinbarungen erf&#252;llen k&#246;nnen. Die nach &#167; 30 Abs. 1 SchG offenbar erfolgte Zustimmung zur Einrichtung einer entsprechenden Fachklasse im Landkreis G&#246;ppingen bedeute nicht, dass eine Zustimmung zur Einrichtung einer entsprechenden Klasse beim Landkreis Reutlingen ausgeschlossen sei. Umso weniger liege in dieser Zustimmung zugleich eine Zuweisungsentscheidung f&#252;r s&#228;mtliche Berufssch&#252;ler aus den umliegenden Landkreisen durch die Schulaufsichtsbeh&#246;rde im Sinne von &#167; 79 Abs. 3 SchG. Das Verfahren bei der Einrichtung einer zentralen Fachklasse, wie es vom Vertreter des beigeladenen Landes geschildert worden sei, k&#246;nne der Pflicht zu einer f&#246;rmlichen rechtsverbindlichen Entscheidung zur Ab&#228;nderung der gesetzlich vorgesehenen genuinen Schulbezirke bzw. der Verlagerung der Zust&#228;ndigkeit zur Erf&#252;llung der Berufsschulpflicht im Sinne des &#167; 79 Abs. 3 SchG sowohl bez&#252;glich der &#246;rtlichen Schulbezirke wie auch der betroffenen Berufssch&#252;ler nicht gen&#252;gen. Deshalb k&#246;nne schon verwaltungsintern nicht von einer verbindlichen Zuweisung s&#228;mtlicher Berufssch&#252;ler im Bereich G&#228;rtner/Garten- und Landschaftsbau aus dem Schulbezirk Reutlingen in den Schulbezirk G&#246;ppingen die Rede sein. Eine blo&#223;e informelle Unterrichtung der anderen Schultr&#228;ger k&#246;nne nicht gen&#252;gen. Nichts anderes gelte mit Blick auf die offenbar 1980 vom Oberschulamt ausgefertigte und offenbar lediglich bei der xxx-Schule vorhandene Standortkarte. Eine verbindliche Zuweisungsentscheidung nach &#167; 79 Abs. 3 SchG setze eine rechtsf&#246;rmige Entscheidung mit Au&#223;enwirkung voraus. F&#252;r deren Vorliegen erg&#228;ben sich aus den Akten keine Anhaltspunkte. Er, der Kl&#228;ger, habe lediglich informell &#252;ber den Ausbildungsbetrieb erfahren, dass er die Berufsschule nur in Form der Blockschulunterrichts in G&#246;ppingen besuchen k&#246;nne. Da es an einer verbindlichen Zuweisungsentscheidung fehle, verbleibe es jedenfalls im Verh&#228;ltnis zu ihm, dem Kl&#228;ger, bei der gesetzlichen Zust&#228;ndigkeit und der Verantwortung des Beklagten. Nachdem keine Zuweisungsentscheidung nach &#167; 79 SchG vorliege, k&#246;nne sich der Beklagte auch nicht darauf berufen, dass er selbst f&#252;r die Einrichtung einer entsprechenden Fachklasse wegen fehlenden &#246;ffentlichen Bed&#252;rfnisses keine Zustimmung bei der Schulaufsichtsbeh&#246;rde gem&#228;&#223; &#167; 30 Abs. 1 SchG erhalten k&#246;nne. Denn derzeit m&#252;ssten aus dem Schulbezirk des Landkreises Reutlingen 50 Sch&#252;ler, verteilt auf drei Berufsschuljahrg&#228;nge, die Berufsschule in G&#246;ppingen besuchen. Die Auffassung des Beigeladenen, dass ein &#246;ffentliches Bed&#252;rfnis f&#252;r die Einrichtung einer Berufsschulfachklasse im &#246;rtlichen Schulbezirk ein Aufkommen von 24 Berufssch&#252;lern pro Ausbildungsjahr voraussetze, sei willk&#252;rlich. Au&#223;erdem seien hier die bei ausw&#228;rtiger Unterbringung betroffenen Interessen der Sch&#252;ler und der Eltern zu ber&#252;cksichtigen. Vor allem m&#252;sse aber ein &#246;ffentliches Interesse an der &#246;rtlichen Berufsschulbeschulung jedenfalls in einem g&#228;ngigen Ausbildungsberuf so lange angenommen werden, als die Verlagerung der Berufsschulpflicht in einen ausw&#228;rtigen Bezirk nach &#167; 79 Abs. 3 SchG nicht zugleich verbunden sei mit einem System, das eine Pflicht zum vollen bzw. angemessenen finanziellen Ausgleich bindend vorsehe. Selbst wenn angenommen werde, dass der Beklagte intern beim Regierungspr&#228;sidium f&#252;r die Einrichtung einer entsprechenden Fachklasse keine Zustimmung mehr erhielte, bliebe dieser im Au&#223;enverh&#228;ltnis gegen&#252;ber ihm, dem Kl&#228;ger, zust&#228;ndig und f&#252;r die eintretenden Folgen verantwortlich bzw. neben dem Land Baden-W&#252;rttemberg mitverantwortlich. Die Auferlegung unverh&#228;ltnism&#228;&#223;iger Mehrkosten als Folge der ausw&#228;rtigen Beschulung stelle auch im Verh&#228;ltnis zu den Berufssch&#252;lern, die immer noch im Bereich des &#246;rtlichen Schulbezirks ihrer Berufsschulpflicht nachkommen k&#246;nnten, eine rechtswidrige Ungleichbehandlung dar. Die nunmehr entwickelte Praxis der regelm&#228;&#223;igen ausw&#228;rtigen Pflichtbeschulung von Berufssch&#252;lern versto&#223;e auch gegen die Schulgeld- und Lernmittelfreiheit nach &#167; 93 SchG. Mit Blick auf die Praxis des beim Blockschulunterricht praktizierten Ganztagesunterrichts m&#252;sse auch die Unterbringung und Betreuung als integrierter Bestandteil eines ganzheitlichen Blockschulunterrichts angesehen werden. Das Urteil des Verwaltungsgerichts habe zu Unrecht Anspr&#252;che gegen&#252;ber dem Beklagten nach SGB VIII unber&#252;cksichtigt gelassen. Der Beklagte sei hier sowohl als Schultr&#228;ger wie als Tr&#228;ger der &#246;rtlichen Jugendhilfe zust&#228;ndig. Jedenfalls soweit er minderj&#228;hrig gewesen sei, habe er wegen der mehrt&#228;gigen ausw&#228;rtigen Blockschulbeschulung der Betreuung und Beaufsichtigung bedurft. Diese Leistungen seien von dem Jugendwohnheim, in dem er untergebracht gewesen sei, erbracht worden.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>13&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"13\"/>Der Kl&#228;ger beantragt,</td></tr></table><blockquote><blockquote/></blockquote></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>14&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"14\"/>das Urteil des Verwaltungsgerichts Sigmaringen vom 17.04.2012 - 4 K 2235/11 - zu &#228;ndern und den Beklagten unter Aufhebung seiner Bescheide vom 30.05.2011 und 03.06.2011 zu verpflichten, &#252;ber seinen Antrag vom 08.11.2010 auf Erstattung s&#228;mtlicher durch die Erf&#252;llung seiner Berufsschulpflicht im Rahmen des ausw&#228;rtigen Besuchs des Blockunterrichts in der xxx-xxx-Berufsschule in G&#246;ppingen entstandener Betreuungs-, Unterbringungs- und Verpflegungskosten, die ihm vom Jugendwohnheim XX xxx, G&#246;ppingen, in Rechnung gestellt worden sind, unter Abzug eines angemessenen Eigenanteils an den Verpflegungskosten in H&#246;he der h&#228;uslichen Ersparnis f&#252;r Fr&#252;hst&#252;ck-, Mittag- und Abendessen, unter Beachtung der Rechtsauffassung des Senats erneut zu entscheiden.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>15&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"15\"/>Der Beklagte beantragt,</td></tr></table><blockquote><blockquote/></blockquote></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>16&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"16\"/>die Berufung zur&#252;ckzuweisen.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>17&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"17\"/>Zur Begr&#252;ndung f&#252;hrt er aus: Ein Antrag auf Genehmigung einer Fachklasse nach &#167; 30 Abs. 1 SchG habe keine Aussicht auf Erfolg. Nach Angaben des Ministeriums f&#252;r L&#228;ndlichen Raum und Verbraucherschutz b&#246;ten im Landkreis Reutlingen ca. 18 Betriebe eine Ausbildung zum G&#228;rtner an, davon 10 Betriebe in der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau. Aus der Zahl der Ausbildungsbetriebe erkl&#228;re sich, dass etwa 50 Sch&#252;ler, verteilt auf 3 Jahrg&#228;nge, aus dem Landkreis Reutlingen die Berufsschule in G&#246;ppingen besuchten. Der Beruf G&#228;rtner werde in 7 Fachrichtungen ausgebildet, an der Berufsschule erfolge die Aufteilung in Fachrichtungen im dritten Schuljahr. An der xxx-xxx-Schule w&#252;rden davon 3 Fachrichtungen unterrichtet. Bei der Zahl der Ausbildungsbetriebe, den vorliegenden Sch&#252;lerzahlen, den m&#246;glichen Fachrichtungen im dritten Schuljahr und unter Ber&#252;cksichtigung der zuk&#252;nftig zur&#252;ckgehenden Sch&#252;lerzahlen aufgrund der demographischen Entwicklung werde weder derzeit noch in der Zukunft die kritische Grenze der Sch&#252;lerzahl zur Einrichtung einer Berufsschule f&#252;r G&#228;rtner im Landkreis Reutlingen erreicht. Deshalb bestehe f&#252;r den Beklagten gar keine M&#246;glichkeit, die vom Kl&#228;ger verlangte Berufsschulausbildung anzubieten. An einem &#246;ffentlichen Interesse fehle es bereits deshalb, weil die Fachklasse in der xxx-xxx-Schule in G&#246;ppingen bereits eingerichtet sei. Der Landkreis habe keinen Anlass gehabt, im Hinblick auf die Einrichtung einer Fachklasse initiativ zu werden, insbesondere habe es an einer Initiative der Ausbildungsbetriebe oder der entsprechenden Dachorganisation gefehlt. Mit der Entscheidung des Regierungspr&#228;sidiums, eine zentrale Fachklasse f&#252;r den Landkreis Reutlingen in einem anderen Landkreis einzurichten, entfalle zugleich auch die Zust&#228;ndigkeit des beklagten Landkreises f&#252;r den Kl&#228;ger. Der Hinweis auf den Grundsatz der wohnortnahen Berufsschulausbildung sei vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung und der zunehmenden Spezialisierung theoretischer Natur. Es liege auf der Hand, dass bei 340 Ausbildungsberufen eine qualifizierte wohnortnahe Berufsausbildung nicht m&#246;glich sei. Daher sei es auch fachlich geboten, dass f&#252;r Berufssch&#252;ler aus dem Landkreis Reutlingen in 252 Berufen einen Berufsschulausbildung nur durch Zuweisung an zentrale Fachklassen m&#246;glich sei. Auch werde das &#246;ffentliche Bed&#252;rfnis f&#252;r das Berufsschulangebot nicht durch den Landkreis sondern von der Wirtschaft als dualem Partner im Sinne der angebotenen Ausbildungsverh&#228;ltnisse erzeugt. Die Zuweisung des Kl&#228;gers nach G&#246;ppingen beruhe auf dem bereits erl&#228;uterten Verfahren zur Errichtung der Schulbezirke und nicht auf Einzelverf&#252;gung gegen&#252;ber dem Kl&#228;ger. Die Einrichtung von zentralisierten Fachklassen erm&#246;gliche in erster Linie eine qualitativ h&#246;here Ausstattung an den jeweiligen Standorten im Interesse der Auszubildenden und der Ausbildungsbetriebe; erhebliche Einsparungen bei den jeweiligen Schultr&#228;gern resultierten hieraus nicht.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>18&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"18\"/>Der Beigeladene stellt keinen Antrag. Er meint, die Schulpflicht des Kl&#228;gers beziehe sich nicht nach &#167; 79 Abs. 3, sondern nach &#167; 79 Abs. 1 SchG auf die Schule in G&#246;ppingen. Die Bestimmung des Schulbezirks erfolge bei Einbeziehung von Gebieten au&#223;erhalb des Tr&#228;gerlandkreises durch Abstimmung mit den einbezogenen Landkreisen und mit anderen Schultr&#228;gern, die denselben Bildungsgang anb&#246;ten. Diese Abstimmung erfolge einerseits &#252;ber die Handwerkskammern, andererseits &#252;ber die Schulaufsichtsbeh&#246;rden im Rahmen des Zustimmungsverfahrens nach &#167; 30 Abs. 1 Satz 1 SchG. Der Schulbezirk sei ordnungsgem&#228;&#223; errichtet und bekanntgegeben worden. Die Festlegung des Schulbezirks sei eine Widmung einer &#246;ffentlichen Sache, die keiner f&#246;rmlichen Bekanntgabe bed&#252;rfe. Es sei eine Mitteilung gegen&#252;ber den Kammern erfolgt, die diese Festsetzung &#252;ber den Ausbildungsbetrieb dem Kl&#228;ger bekanntgegeben habe. Die von dem Schulbezirk umfassten anderen Landkreise h&#228;tten durch Unterlassen der Einrichtung eines gleichartigen Schulbezirks diesem Schulbezirk zugestimmt. Die Festlegung derartiger Schulbezirke erfolge dabei stets auf Anregung oder wenigstens unter Einbeziehung der entsprechenden Kammer, die zunehmend Spezialisierungen und h&#246;here Ausbildungsqualit&#228;ten verlange. Der Beklagte als Schultr&#228;ger sei weder verpflichtet noch gar berechtigt, den vom Kl&#228;ger zu besuchenden Bildungsgang anzubieten (vgl. &#167; 27 Abs. 2 SchG). Hierf&#252;r fehle es an einem &#246;ffentlichen Bed&#252;rfnis, nachdem durch die Berufsschule in G&#246;ppingen auch der Bedarf im Landkreis Reutlingen mit gedeckt werde und infolge der zu geringen Sch&#252;lerzahlen in Reutlingen kein eigenst&#228;ndiger &#246;ffentlicher Bedarf bestehe. Aus Art. 14 Abs. 2 Satz 1 LV ergebe sich kein Anspruch auf Kostenerstattung. &#167; 85 Abs. 1 Satz 2 SchG sowie die Regelungen &#252;ber die Sch&#252;lerbef&#246;rderungskostenerstattung zeigten, dass es keine vollst&#228;ndige Kostenfreiheit des Schulbesuchs gebe.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>19&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"19\"/>Mit Bescheid vom 26.09.2012 hat das Regierungspr&#228;sidium Stuttgart einen gegen das Land Baden-W&#252;rttemberg gerichteten Antrag des Kl&#228;gers auf Kostenerstattung abgelehnt. Hiergegen hat der Kl&#228;ger unter dem 27.10.2012 beim Verwaltungsgericht Stuttgart Klage erhoben (12 K 3576/12)</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>20&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"20\"/>Mit Verf&#252;gung vom 30.04.2013 sind das Regierungspr&#228;sidium Stuttgart, die xxx-Schule G&#246;ppingen, der Landkreis G&#246;ppingen und der Beigeladene (Regierungspr&#228;sidium T&#252;bingen) gebeten worden, ggf. dort vorhandene Unterlagen zu &#252;bersenden, die im Zusammenhang mit der Einrichtung einer &#252;ber&#246;rtlichen Fachklasse f&#252;r die Berufsschulausbildung im G&#228;rtnerberuf bei der xxx-Schule G&#246;ppingen stehen. Die hierauf vorgelegten Unterlagen waren ebenso Gegenstand der m&#252;ndlichen Verhandlung wie die dem Senat vorliegenden Beh&#246;rden- und Gerichtsakten, auf die wegen der weiteren Einzelheiten des Sachverhalts verwiesen wird.</td></tr></table></td></tr></table>\n<h2>Entscheidungsgründe</h2>\n\n<table><tr><td>&#160;</td><td>    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>21&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"21\"/>Die zul&#228;ssige, insbesondere fristgerecht (&#167; 124a Abs. 2 und Abs. 3 VwGO) eingelegte und mit einer Begr&#252;ndung versehene Berufung ist nicht begr&#252;ndet. Das angegriffene Urteil ist nicht zu &#228;ndern. Das Verwaltungsgericht hat die Klage zu Recht abgewiesen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>22&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"22\"/>I. Das als Verpflichtungsklage in der Gestalt der Bescheidungsklage zu qualifizierende Begehren ist statthaft und auch sonst zul&#228;ssig. Das Rechtschutzbed&#252;rfnis ist nicht zweifelhaft. Abgesehen davon, dass der Kl&#228;ger sich (auch) auf Rechtsgrundlagen beruft, die der Beh&#246;rde Ermessen einr&#228;umen, d&#252;rfte dem Beklagten bei der Bestimmung des - von dem geltend gemachten Erstattungsbetrag abzuziehenden - angemessenen Eigenanteils an den Verpflegungskosten in H&#246;he der h&#228;uslichen Ersparnis f&#252;r Fr&#252;hst&#252;ck-, Mittag- und Abendessen ein Entscheidungsspielraum zustehen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>23&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"23\"/>II. Die Klage ist indes unbegr&#252;ndet. Der Kl&#228;ger hat keinen Anspruch auf erneute Entscheidung des Beklagten &#252;ber seinen Erstattungsantrag unter Beachtung der Rechtsauffassung des Senats. Er kann von dem Beklagten nicht die Erstattung der erh&#246;hten Betreuungs-, Unterbringungs- und Verpflegungskosten verlangen, die durch die Erf&#252;llung seiner Berufsschulpflicht im Rahmen des ausw&#228;rtigen Besuchs des Blockunterrichts in der xxx-Berufsschule in G&#246;ppingen entstanden sind. Die Bescheide des Beklagten vom 30.05.2011 und vom 03.06.2011 sind rechtm&#228;&#223;ig und verletzen den Kl&#228;ger nicht in seinen Rechten (&#167; 113 Abs. 5 Satz 2 VwGO).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>24&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"24\"/>Der Senat vermag nicht festzustellen, dass der Kl&#228;ger von dem beklagten Landkreis die Erstattung der geltend gemachten Kosten verlangen kann. Dies gilt zun&#228;chst, soweit der Anspruch gegen den Beklagten in seiner Zust&#228;ndigkeit als Berufsschultr&#228;ger gerichtet wird (1.). Diesem fehlt insoweit bereits die Passivlegitimation (a). Dem geltend gemachten Anspruch stehen indes weitere Gr&#252;nde entgegen (b). Auch als &#246;rtlicher Tr&#228;ger der Jugendhilfe ist der Beklagte dem Kl&#228;ger nicht zur Kostenerstattung verpflichtet (2.).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>25&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"25\"/>1. a) Aufgabe und Struktur der Berufsschule werden durch &#167; 10 SchG (in der Fassung vom 01.08.1983, GBl. S. 397, zuletzt ge&#228;ndert durch Gesetz vom 24.04.2012, GBl. S. 209) geregelt. Die Berufsschulpflicht beginnt mit dem Ablauf der Pflicht zum Besuch einer aufbauenden Schule nach &#167; 73 Abs. 2 SchG (&#167;&#167; 77 und 72 Abs. 2 Nr. 2 SchG), dauert drei Jahre und endet mit dem Ablauf des Schuljahres, in dem der Berufsschulpflichtige das 18. Lebensjahr vollendet (&#167; 78 Abs. 1 Satz 1 und 2 SchG). Auszubildende, die vor Beendigung der Berufsschulpflicht ein Berufsausbildungsverh&#228;ltnis beginnen, sind bis zum Abschluss der Ausbildung berufsschulpflichtig (&#167; 78 Abs. 2 Satz 1 SchG). Die Berufsschulpflicht ist gem&#228;&#223; &#167; 79 Abs. 1 SchG grunds&#228;tzlich durch den Besuch der Berufsschule zu erf&#252;llen, in deren Schulbezirk der Ausbildungs- oder Besch&#228;ftigungsort liegt. Tr&#228;ger der Berufsschulen sind nach &#167; 28 Abs. 3 SchG die Landkreise. Schulbezirk ist nach &#167; 25 Abs. 2 Satz 1 SchG das Gebiet des jeweiligen Schultr&#228;gers.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>26&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"26\"/>Von diesem Grundsatz hat das Schulgesetz Abweichungen vorgesehen. So kann nach &#167; 25 Abs. 3 SchG der jeweilige Schultr&#228;ger bei Berufsschulen f&#252;r einzelne Typen, Berufsfelder und Fachklassen besondere Schulbezirke festlegen. Diese spezielle Regelung f&#252;r Berufsschulen war in dem ab 01.04.1965 geltenden Gesetz zur Vereinheitlichung und Ordnung des Schulwesens (SchVOG, GBl. 1964 S. 235) noch nicht enthalten, es galt vielmehr die allgemeine Regelung des &#167; 9 Abs. 2 Satz 2 SchVOG, wonach der Schultr&#228;ger die Schulbezirke bestimmt, wenn im Gebiet des Schultr&#228;gers mehrere Schularten derselben Schulart bestehen (vgl. &#167; 25 Abs. 2 Satz 2 SchG).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>27&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"27\"/>Au&#223;erdem kann die Schulaufsichtsbeh&#246;rde gem&#228;&#223; &#167; 79 Abs. 3 SchG aus Gr&#252;nden einer im &#246;ffentlichen Interesse liegenden Verbesserung der inneren oder &#228;u&#223;eren Schulverh&#228;ltnisse, zur fachgerechten Ausbildung der Berufssch&#252;ler oder aus anderen wichtigen Gr&#252;nden die Sch&#252;ler eines Berufsfeldes, einer Berufsgruppe oder eines Einzelberufs einer anderen als der &#246;rtlich zust&#228;ndigen Berufsschule zuweisen (Satz 1). Wenn sich die Ma&#223;nahme auf die Bezirke von mehreren oberen Schulaufsichtsbeh&#246;rden erstreckt, ist f&#252;r die Zuweisung die Schulaufsichtsbeh&#246;rde zust&#228;ndig, in deren Bezirk die zun&#228;chst zust&#228;ndige Berufsschule liegt (Satz 2). Die Schulaufsichtsbeh&#246;rde hat sich vor der Zuweisung mit den beteiligten Schultr&#228;gern und nach dem Berufsbildungsgesetz f&#252;r die Berufsbildung der Auszubildenden zust&#228;ndigen Stellen ins Benehmen zu setzen (Satz 3).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>28&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"28\"/>Mit diesem Inhalt galt &#167; 79 Abs. 3 SchG seit 01.05.2005. Auch in den Vorg&#228;ngerfassungen des Schulgesetzes hatte die Bestimmung im Wesentlichen den gleichen Wortlaut (vgl. &#167; 79 Abs. 3 SchG in der ab 01.01.1998 geltenden Fassung des Gesetzes vom 15.12.1997, GBl. S. 535, und in der ab 01.08.1976 geltenden Fassung des Gesetzes vom 23.03.1976, GBl. S. 410). Das davor ab dem 01.04.1965 geltende Gesetz zur Vereinheitlichung und Ordnung des Schulwesens enthielt in &#167; 48 Abs. 4 Satz 1 eine &#167; 79 Abs. 3 Satz 1 SchG entsprechende Vorschrift. &#167; 48 Abs. 4 Satz 2 und 3 SchVOG lauteten: &#8222;Wenn sich die Ma&#223;nahme auf mehrere Regierungsbezirke erstreckt, ist die oberste Schulaufsichtsbeh&#246;rde zust&#228;ndig. Vor der Zuweisung sind die beteiligten Schultr&#228;ger zu h&#246;ren&#8220;.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>29&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"29\"/>Auf der Grundlage dieser Vorschriften wurden und werden im Land in Berufen mit geringer Zahl von Auszubildenden oder sog. Splitterberufen sog. Landes-, Landesbezirks- bzw. Bezirksfachklassen eingerichtet. Durch die Zuweisung in diese &#252;ber&#246;rtlichen Fachklassen wird - in Abweichung von der gesetzlichen Schulbezirksregelung des &#167; 9 Abs. 2 Satz 1 SchVOG/&#167; 25 Abs. 2 Satz 1 SchG - die Berufsschule bestimmt, durch deren Besuch die Sch&#252;ler ihre Berufsschulpflicht erf&#252;llen. Damit wird im Hinblick auf die Berufsschulausbildung in dem betreffenden Ausbildungsberuf sowohl die Zust&#228;ndigkeit der &#8222;aufnehmenden&#8220; Berufsschule wie die des Schultr&#228;gers der &#8222;aufnehmenden&#8220; Berufsschule begr&#252;ndet. Gleichzeitig verlieren die &#8222;abgebenden&#8220; Berufsschulen und deren Tr&#228;ger ihre Zust&#228;ndigkeit. Das Verfahren bei der Einrichtung von Fachklassen an Berufsschulen richtet sich nach der Verordnung des Kultusministeriums &#252;ber die Zust&#228;ndigkeiten f&#252;r schulorganisatorische Ma&#223;nahmen vom 18.10.2000 (GBl. S. 731, in der Fassung der Verordnung vom 24.09.2012, GBl. S. 550) und dem Erlass des Kultusministeriums vom 09.02.2001 zur Delegation von Zust&#228;ndigkeiten f&#252;r schulorganisatorische Ma&#223;nahmen auf die Oberschul&#228;mter (Az: 32-6437/14). Danach sind die Oberschul&#228;mter bzw. jetzt die Regierungspr&#228;sidien f&#252;r die Zustimmung zur Einrichtung von Fachklassen zust&#228;ndig. Sofern f&#252;r den betreffenden Ausbildungsberuf eine &#8222;oberschulamts&#252;bergreifende&#8220; Fachklasse besteht, ist eine vorherige Abstimmung unter den betreffenden Oberschul&#228;mtern bzw. nunmehr den Regierungspr&#228;sidien herbeizuf&#252;hren.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>30&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"30\"/>Nach &#167; 10 Abs. 2 Satz 2 SchG wird der Berufsschulunterricht als Teilzeitunterricht, auch als Blockunterricht, erteilt. Die Gestaltung des Blockunterrichts ist in der Verwaltungsvorschrift des Ministeriums f&#252;r Kultus, Jugend und Sport f&#252;r den Blockunterricht an den Berufsschulen und Zuwendungen an Sch&#252;ler vom 08.12.2003 in der Fassung vom 01.12.2005 (VwV BBS) geregelt. Nach Nummer II. 3 VwV BBS dauert ein Unterrichtsblock in der Regel vier Wochen. Die Unterrichtsbl&#246;cke sollen in jedem Fall ganze Wochen umfassen. Nach Nummer III. 1 VwV BBS k&#246;nnen Berufssch&#252;ler, die den Unterricht in einer Landes-, Landesbezirks- oder Bezirksfachklasse besuchen und w&#228;hrend der Zeit vor&#252;bergehend am Schulort wohnen m&#252;ssen, als &#8222;freiwillige Leistung\" des Landes einen Zuschuss zu den Kosten f&#252;r die ausw&#228;rtige Unterkunft einschlie&#223;lich Verpflegung im Rahmen der nach dem Haushaltsplan verf&#252;gbaren Mittel nach Ma&#223;gabe dieser Verwaltungsvorschrift und den Verwaltungsvorschriften zu &#167;&#167; 44, 44a LHO erhalten. Nach Nummer III. 1 Satz 2 VwV BBS besteht kein Rechtsanspruch auf F&#246;rderung. Der Zuschuss betr&#228;gt nach Nummer III. 4.1 bei Unterbringung in einer bereitgestellten Unterkunft 6,00 EUR pro Tag.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>31&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"31\"/>Danach fehlt dem Beklagten die Passivlegitimation.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>32&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"32\"/>Zwar ist der Beklagte grunds&#228;tzlich der f&#252;r die Berufsbeschulung des Kl&#228;gers zust&#228;ndige Schultr&#228;ger, da in seinem Gebiet und Berufsschulbezirk der Sitz des Ausbildungsbetriebes des Kl&#228;gers liegt (vgl. &#167; 79 Abs. 1, &#167; 28 Abs. 3 und &#167; 25 Abs. 2 Satz 1 SchG). Indes ist unstreitig, dass der Landkreis G&#246;ppingen in den 1970er Jahren gem&#228;&#223; &#167; 11 Abs. 2, &#167; 14 Abs. 1 Satz 1 und Abs. 4 SchVOG (vgl. &#167;&#167; 27 Abs. 2, 30 Abs. 1 Satz 1 und Abs. 4 SchG) die Fachklasse f&#252;r die Berufsschulausbildung im G&#228;rtnerberuf mit Zustimmung des Ministeriums f&#252;r Kultus und Sport bei der xxx-Schule in G&#246;ppingen eingerichtet hatte. Dar&#252;ber hinaus geht der Senat auf der Grundlage der ihm vorliegenden Akten davon aus, dass die damals zust&#228;ndige Schulaufsichtsbeh&#246;rde die Berufssch&#252;ler aus dem Bereich des Oberschulamts-/Regierungsbezirks T&#252;bingen (ohne &#220;berlingen), zur Berufsschulausbildung f&#252;r den G&#228;rtnerberuf der xxx-Schule in G&#246;ppingen (Oberschulamts-/Regierungsbezirk Stuttgart) im Sinne des &#167; 48 Abs. 4 Satz 1 und 2 SchVOG bzw. &#167; 79 Abs. 3 SchG zugewiesen hat.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>33&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"33\"/>Hierf&#252;r sprechen zun&#228;chst die vom beigeladenen Land in der m&#252;ndlichen Verhandlung vorgelegten Unterlagen aus den Best&#228;nden des Staatsarchivs Sigmaringen. Danach hat das - mit Blick auf die Erstreckung der Ma&#223;nahme auf zwei Regierungsbezirke gem&#228;&#223; &#167; 48 Abs. 4 Satz 2 SchVOG zust&#228;ndige - Kultusministerium Baden-W&#252;rttemberg bereits unter dem 01.06.1971 &#8222;aufgrund &#167; 48 Abs. 4 SchVOG&#8220; angeordnet, dass die Auszubildenden des G&#228;rtnerhandwerks, die bisher in der ersten und zweiten Fachstufe an der Gewerblichen Berufsschule T&#252;bingen unterrichtet wurden, ab dem Schuljahr 1971/1972 die entsprechenden Fachklassen f&#252;r Auszubildende des G&#228;rtnerhandwerks an der Landwirtschaftlichen Berufsschule in G&#246;ppingen zu besuchen haben. Damit sei &#8222;die Berufsschulpflicht an der &#246;rtlichen Berufsschule abgegolten&#8220;. Der Landkreis T&#252;bingen als Tr&#228;ger der abgebenden Schule und der Landkreis G&#246;ppingen als Tr&#228;ger der aufnehmenden Schule seien von den betreffenden Oberschul&#228;mtern geh&#246;rt worden und mit der Regelung einverstanden. Der weiteren Formulierung der Anordnung (&#8222;rechtzeitig zu Beginn jedes Schuljahres&#8220;) l&#228;sst sich eindeutig entnehmen, dass die Zuweisung f&#252;r zuk&#252;nftige F&#228;lle gelten sollte.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>34&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"34\"/>Ob f&#252;r den Bezirk des beklagten Landkreises eine entsprechende Zuweisung vorlag, l&#228;sst sich den vorliegenden Unterlagen nicht entnehmen. Viel spricht daf&#252;r, dass es dort nie eine Berufsschule f&#252;r G&#228;rtner gegeben hat. Jedenfalls geht der Senat davon aus, dass entsprechend der dargestellten Vorgehensweise aufgrund von &#167; 48 Abs. 4 SchVOG bzw. &#167; 79 Abs. 3 SchG in der Folgezeit alle Berufssch&#252;ler aus dem Bereich des gesamten Regierungsbezirks T&#252;bingen (ohne &#220;berlingen) zur Absolvierung der vollst&#228;ndigen Berufsschulausbildung f&#252;r den G&#228;rtnerberuf der xxx-Schule in G&#246;ppingen zugewiesen wurden. Dies wird belegt durch die - nach Schlie&#223;ung der m&#252;ndlichen Verhandlung des Verwaltungsgerichts - vorgelegte Standortkarte, die offenbar den Stand im Jahre 1980 wiedergibt und nach der die eingerichteten Fachklassen sowohl die Grundstufe wie die Fachstufen I und II umfassten. Der darauf angebrachte Vermerk &#8222;OSA Bereich T&#252;bingen au&#223;er &#220;berlingen&#8220;, der mit einer Verbindungslinie zum Schulort &#8222;Gp&#8220; (G&#246;ppingen) versehen ist, nimmt ersichtlich Bezug auf das Vorliegen einer entsprechenden Zuweisungsentscheidung (vgl. auch die weitere Standortkarte hinsichtlich der Fachklassen f&#252;r den G&#228;rtnerberuf mit der ausdr&#252;cklichen Bemerkung einer Zuweisung bezogen auf den &#8222;Bezirk T&#252;bingen, au&#223;er &#220;berlingen&#8220; in den vom Regierungspr&#228;sidium Stuttgart &#252;bersandten Unterlagen, AS 141). Aus den die Einrichtung anderer Fachklassen an der xxx-Schule betreffenden Unterlagen l&#228;sst sich dar&#252;ber hinaus exemplarisch auch der in den 1980 und 1990er Jahren &#252;bliche Verfahrensablauf nachvollziehen (vgl. die Verwaltungsvorg&#228;nge anl&#228;sslich der Einrichtung einer Landesbezirksfachklasse in der Fachstufe II f&#252;r den Ausbildungsberuf G&#228;rtner - Fachsparte Baumschule - an der xxx-Schule in G&#246;ppingen, insbesondere die Zustimmungserkl&#228;rung des Ministeriums f&#252;r Kultus und Sport nach &#167; 30 SchG vom 29.07.1992 sowie die vom Oberschulamt T&#252;bingen ausgesprochene Zuweisung der Sch&#252;ler des genannten Ausbildungsberufs aus seinem Bezirk an die genannte Fachklasse nach &#167; 79 Abs. 3 SchG mit an die Haus- und Landwirtschaftlichen Schulen gerichtetem Schreiben vom 26.03.1993).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>35&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"35\"/>Dass sich die Abl&#228;ufe im Zusammenhang mit der Zuweisung nicht mehr l&#252;ckenlos belegen lassen, ist ersichtlich der Tatsache geschuldet, das die Vorg&#228;nge zeitlich weit zur&#252;ckliegen und deshalb ein erheblicher Teil der Akten nicht mehr zur Verf&#252;gung steht. Der Senat hat jedoch bei einer Gesamtschau der ihm vorgelegten Unterlagen keine ernstlichen Zweifel daran, dass in den 1970er Jahren durch Entscheidung der damals zust&#228;ndigen Schulaufsichtsbeh&#246;rde die Berufssch&#252;ler des Ausbildungsberufs G&#228;rtner der entsprechenden Fachklasse der xxx-Schule zugewiesen worden sind.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>36&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"36\"/>Was die Rechtsform der Ma&#223;nahme anbelangt, hat die Zuweisung im Sinne des &#167; 48 Abs. 4 Satz 1 und 2 SchVOG bzw. &#167; 79 Abs. 3 SchG nicht lediglich den Charakter einer verwaltungsinternen Anweisung. Vielmehr geht der Senat davon aus, dass es sich dabei grunds&#228;tzlich um eine personenbezogene Allgemeinverf&#252;gung im Sinne des &#167; 35 Satz 2 1. Alt. LVwVfG handelt. Danach ist Allgemeinverf&#252;gung ein Verwaltungsakt, der sich an einen nach allgemeinen Merkmalen bestimmten oder bestimmbaren Personenkreis richtet. Die Zuweisung erf&#252;llt ohne Weiteres die Voraussetzungen eines Verwaltungsakts nach &#167; 35 Satz 1 LVwVfG. Dies gilt insbesondere f&#252;r die Merkmale der Regelung und der Au&#223;enwirkung. &#167; 48 Abs. 4 Satz 1 und 2 SchVOG bzw. &#167; 79 Abs. 3 SchG, die systematisch in beiden Gesetzen dem die &#8222;Sch&#252;ler&#8220; betreffenden 7. Teil des Gesetzes zugeordnet sind, r&#228;umen der zust&#228;ndigen Schulaufsichtsbeh&#246;rde ausdr&#252;cklich die Befugnis ein, die Berufsschulpflicht f&#252;r bestimmte Sch&#252;ler oder Sch&#252;lergruppen abweichend von der gesetzlichen Regelung des &#167; 48 Abs. 1 SchVOG bzw. &#167; 79 Abs. 1 SchG festzulegen. Mit der Zuweisung wird die Pflicht zum Besuch der Berufsschule, die sich nach dem gesetzlichen Regelfall auf eine Schule im wohn- bzw. ausbildungsortnahen Schulbezirk bezieht, abge&#228;ndert und eine Verpflichtung zum Besuch einer wohn- bzw. ausbildungsortfernen Berufsschule begr&#252;ndet. Damit ist die Ma&#223;nahme unmittelbar auf die Herbeif&#252;hrung einer Rechtsfolge, die Entlassung aus der Pflicht des Sch&#252;lers zum Besuch der &#246;rtlichen und die Begr&#252;ndung der Pflicht zum Besuch der ausw&#228;rtigen Berufsschule, gerichtet. Demgem&#228;&#223; hei&#223;t es auch in der zitierten Anordnung vom 01.06.1971, &#8222;damit&#8220;, also mit der Anordnung des Kultusministeriums, sei die Berufsschulpflicht in der &#246;rtlichen Berufsschule &#8222;abgegolten&#8220;.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>37&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"37\"/>Dass diese Ma&#223;nahme mit einem nicht unerheblichen Eingriff in die Rechte des Sch&#252;lers und seiner Eltern aus Art. 11 Abs. 1 LV, Art. 2 Abs. 1, Art. 6 Abs. 2 und Art. 12 Abs. 1 GG verbunden ist und damit das schulische Grundverh&#228;ltnis ber&#252;hrt, bedarf keiner n&#228;heren Darlegung (vgl. bereits VGH Baden-W&#252;rttemberg, Beschluss vom 16.12.1971 - IV 862/70 -, abgedruckt in Bosse/Burk, Schulrecht Baden-W&#252;rttemberg, Rechtsprechung, Band 2, &#167; 76 E 1, zur Zuweisung nach &#167; 45 Abs. 2 SchVOG = &#167; 76 Abs. 2 SchG; Holfelder/Bosse/Reip, a.a.O., &#167; 76 Anm. 3).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>38&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"38\"/>Diese Feststellungen zeigen, dass der Landesgesetzgeber der Schulaufsichtsbeh&#246;rde in &#167; 79 Abs. 3 SchG ausdr&#252;cklich die Befugnis zur Bestimmung der Berufsschulpflicht mit unmittelbarer Rechtswirkung gegen&#252;ber den betroffenen Sch&#252;lern einger&#228;umt hat. Entgegen der Annahme des beigeladenen Landes bestimmt sich die Berufsschulpflicht des Kl&#228;gers nicht nach &#167; 79 Abs. 1 SchG. Danach bezieht sich die Berufsschulpflicht kraft Gesetzes grunds&#228;tzlich auf den Schulbezirk des Ausbildungs- bzw. Besch&#228;ftigungsorts. Von dieser gesetzlichen Regelung wird im vorliegenden Fall indes gerade abgewichen. Die abweichende Bestimmung der gesetzlich festgelegten Berufsschulpflicht ist hier nicht Folge einer den Schulbezirk modifizierenden Festlegung durch den Schultr&#228;ger, hier des Landkreises G&#246;ppingen. Denn nach &#167; 25 Abs. 2 Satz 1 SchG ist Schulbezirk das Gebiet des Schultr&#228;gers. Dieser kann zwar nach &#167; 25 Abs. 3 Satz 1 SchG bei Berufsschulen auch f&#252;r einzelne Typen, Berufsfelder und Fachklassen besondere Schulbezirke festlegen. Diese Befugnis des Schultr&#228;gers ist aber naturgem&#228;&#223; auf sein Kreisgebiet beschr&#228;nkt, andernfalls w&#252;rde sich die Festlegung der Schulbezirke als Handeln ultra vires darstellen (vgl. Senatsurteil vom 08.08.1989 - 9 S 3042/88 - zu der f&#252;r die Schulen nach &#167; 72 Abs. 2 Nr. 1 SchG geltenden Parallelbestimmung des &#167; 76 Abs. 2 SchG, abgedruckt bei Bosse/Burk, a.a.O., &#167; 76 E 8; zur fr&#252;heren Rechtslage nach dem ab 01.04.1965 geltenden Gesetz zur Vereinheitlichung und Ordnung des Schulwesens vgl. &#167; 9 Abs. 2 SchVOG mit der eindeutigen Beschr&#228;nkung auf das Gebiet des Schultr&#228;gers).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>39&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"39\"/>Da sich die Zuweisung sowohl an die gegenw&#228;rtigen wie auch an alle zuk&#252;nftigen Berufssch&#252;ler aus dem Oberschulamts- bzw. Regierungsbezirk T&#252;bingen im Ausbildungsberuf G&#228;rtner richtete, war und ist Adressat damit ein nach allgemeinen Merkmalen bestimmbarer Personenkreis (vgl. hierzu etwa OVG Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 21.09.2012 - OVG 3 S 76.12 u.a. -, Juris; Kopp/Ramsauer, VwVfG, 12.Aufl. 2011, &#167; 35 Rn. 161 ff.; vgl. auch Maurer, Allgemeines Verwaltungsrecht, 18. Aufl. 2011, &#167; 9 Rn. 30). Der Umstand, dass der Adressatenkreis zur Zeit des Erlasses der Regelung objektiv nicht feststand, steht dabei der Annahme der Rechtsform der Allgemeinverf&#252;gung nicht entgegen (vgl. Maurer, a.a.O.). Dies gilt auch im Hinblick auf die vor Erlass des am 01.01.1976 in Kraft getretenen Landesverwaltungsverfahrensgesetzes erlassene Anordnung vom 01.06.1971. Denn auch nach der damals bestehenden Rechtslage war nach zutreffender Ansicht f&#252;r die Annahme des - die Abgrenzung zur Rechtsnorm gew&#228;hrleistenden - Einzelfalls die Konkretheit der Regelung ausreichend, d.h. ihre Bezogenheit auf einen oder mehrere bestimmte Sachverhalte. Die Konkretheit auch des Adressatenkreises war f&#252;r die Bestimmung der Rechtsform nicht entscheidend (vgl. nur Forsthoff, Lehrbuch des Verwaltungsrechts, Band I, Allgemeiner Teil, 1973, &#167; 11 1., S. 201; Wolff/Bachof, Verwaltungsrecht I, 9. Aufl.1974, &#167; 46 VI.a, 1. und 3. - jeweils mit Nachweisen auch zur Gegenmeinung; zur Bildung von Schulbezirken in Form einer Allgemeinverf&#252;gung Lambert/M&#252;ller/Sutor, Schulrecht Baden-W&#252;rttemberg, &#167; 25 Anm. 2).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>40&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"40\"/>Der Annahme der Wirksamkeit der Zuweisung steht auch nicht entgegen, dass dem Kl&#228;ger gegen&#252;ber eine f&#246;rmliche Zuweisungsentscheidung nicht bekanntgegeben worden ist.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>41&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"41\"/>Eine bestimmte Form ist f&#252;r den Erlass der Zuweisung bzw. deren Bekanntgabe im Gesetz nicht vorgesehen. Von der f&#252;r Allgemeinverf&#252;gungen bestehenden M&#246;glichkeit der &#246;ffentlichen Bekanntmachung (vgl. &#167; 41 Abs. 3 Satz 2 LVwVfG), die zur Ausr&#228;umung von Zweifelsfragen geeignet w&#228;re, ist nicht Gebrauch gemacht worden. Nach der aus den vorgelegten Unterlagen ersichtlichen Praxis und den Darlegungen des Beigeladenen ist die Information der (potentiellen) Sch&#252;ler &#252;ber die &#252;ber&#246;rtliche Zust&#228;ndigkeit der xxx-xxx in G&#246;ppingen gezielt und mit Willen der f&#252;r die Zuweisung zust&#228;ndigen Schulaufsichtsbeh&#246;rde unter Einschaltung weiterer Stellen erfolgt, etwa der zust&#228;ndigen Berufsschulen, der einschl&#228;gigen Handwerks- oder Industrie- und Handelskammern bzw. der Ausbildungsbetriebe im Regierungsbezirk. Diese d&#252;rften damit gleichsam als Boten zur Bekanntgabe des wesentlichen Inhalts der Zuweisung, der Begr&#252;ndung der Zust&#228;ndigkeit der xxx-xxx in G&#246;ppingen f&#252;r die Berufssch&#252;ler im Ausbildungsberuf G&#228;rtner, veranlasst worden sein. Auch erscheint es nicht ausgeschlossen, die von der zust&#228;ndigen Schulaufsichtsbeh&#246;rde vorgenommene &#220;bersendung der Standortverzeichnisse, aus denen die &#252;bergreifende Zust&#228;ndigkeit bestimmter Fachklassen f&#252;r einen bestimmten Ausbildungsberuf abzulesen ist, an die f&#252;r die Weiterleitung der Zuweisung an die Sch&#252;ler ma&#223;geblichen Stellen als konkludente Bekanntgabe der Zuweisungsentscheidung anzusehen. Dagegen ist jedenfalls im Grundsatz nichts zu erinnern. Auf diese Weise erhielt jeder Berufssch&#252;ler letztlich auf Veranlassung der zust&#228;ndigen Beh&#246;rde die M&#246;glichkeit, &#252;ber seine Berufsschule bzw. &#252;ber seinen Ausbildungsbetrieb von der Zuweisung Kenntnis zu nehmen. Auch der Kl&#228;ger hat auf diese Weise von der Zuweisung Kenntnis erhalten.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>42&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"42\"/>Die Frage, ob die hier gegenst&#228;ndliche Zuweisung dem Kl&#228;ger gegen&#252;ber ordnungsgem&#228;&#223; bekanntgegeben worden ist, kann indes dahinstehen. Denn dieser hat jedenfalls sein Recht, Rechtsmittel gegen die Zuweisung einzulegen und M&#228;ngel der Bekanntgabe der Zuweisung zu r&#252;gen, verwirkt.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>43&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"43\"/>Nach allgemeiner Meinung setzt die Verwirkung von Verfahrensrechten zweierlei voraus: Zum einen muss das Recht &#252;ber l&#228;ngere Zeit nicht geltend gemacht worden sein, nachdem dies dem Rechtsinhaber m&#246;glich war (Zeitmoment); zum andern m&#252;ssen besondere Umst&#228;nde hinzutreten, die die versp&#228;tete Geltendmachung als Versto&#223; gegen Treu und Glauben erscheinen lassen (Umstandsmoment; vgl. Sachs, in: Stelkens/Bonk/Sachs, VwVfG, 7. Aufl. 2008, a.a.O., &#167; 53 Rn. 23 m.w.N.; Kopp/Ramsauer, a.a.O., &#167; 53 Rn. 45; zur Verwirkung des Rechts des Nachbarn zur Einlegung eines Rechtsbehelfs gegen die Erteilung einer Baugenehmigung vgl. BVerwG, Urteil vom 25.01.1974 - IV C 2.72 -, BVerwGE 44, 294, 298; Kopp/Ramsauer, a.a.O., &#167; 53 Rn. 49). Danach kann es dem Betroffenen trotz fehlender oder fehlerhafter Bekanntgabe des Verwaltungsakts nach Treu und Glauben verwehrt sein, sich auf die an sich gegebene Unwirksamkeit des Verwaltungsakts zu berufen. Der Verwaltungsakt ist dann als wirksam zu behandeln. Eine solche Lage kann sich ergeben, wenn ein Betroffener von dem Ergehen und dem Inhalt eines Verwaltungsakts auf andere Weise zuverl&#228;ssig Kenntnis erlangt hat und er gleichwohl gegen&#252;ber der Beh&#246;rde den Anschein erweckt, dass er gegen den Verwaltungsakt nicht vorgehen wolle (vgl. VGH Baden-W&#252;rttemberg, Beschluss vom 10.06.1996 - 4 S 2427/95 -, NVwZ-RR 1997, 582, 583). Entsprechendes wird angenommen, wenn der Betroffene den Verwaltungsakt gegen&#252;ber der Beh&#246;rde erkennbar als g&#252;ltig behandelt (vgl. Stelkens, a.a.O., &#167; 41 Rn. 230 m.w.N.).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>44&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"44\"/>Danach ist dem Kl&#228;ger die Berufung auf eine Unwirksamkeit der Zuweisung versagt. Die &#252;ber&#246;rtliche Fachklasse in G&#246;ppingen besteht nach Aktenlage seit den 1970er Jahren. Es ist nicht ersichtlich, dass hiergegen oder gegen die Zuweisung der Berufssch&#252;ler aus dem Regierungsbezirk T&#252;bingen dorthin jemals Einwendungen erhoben worden w&#228;ren. Dies hat auch der Kl&#228;ger nicht getan. Ausweislich des Berufsausbildungsvertrags vom 16.03.2009, in dem als zust&#228;ndige Berufsschule G&#246;ppingen angegeben war, war dem Kl&#228;ger die Zuweisung jedenfalls seit diesem Zeitpunkt bekannt. Gleichwohl hat er sich zu keinem Zeitpunkt mittels Einlegung von Rechtsbehelfen dagegen gewandt. Vielmehr ist er von Anfang an der Pflicht zum ausw&#228;rtigen Berufsschulbesuch in G&#246;ppingen nachgekommen, ohne hiergegen etwas zu erinnern. So hat er die xxx in G&#246;ppingen seit dem Berufsschuljahr 2009/2010 besucht und war dort w&#228;hrend des Blockunterrichts im Jugendwohnheim untergebracht. Erstmals mit Schreiben seines Prozessbevollm&#228;chtigten vom 03.11.2010 hat er dem Beklagten gegen&#252;ber Anspr&#252;che auf Erstattung der &#8222;durch die Erf&#252;llung der Berufsschulpflicht im Rahmen des Besuchs des Blockunterrichts in der xxx entstandenen und noch entstehenden Unterbringungs- und Verpflegungskosten&#8220; geltend gemacht. Die Pflicht zum ausw&#228;rtigen Berufsschulbesuch als solche hat er aber gerade nicht in Frage gestellt. So wird in dem Schreiben ausdr&#252;cklich festgestellt, dass der Kl&#228;ger &#8222;nach &#167; 79 Abs. 3 Schulgesetz verpflichtet&#8220; sei, &#8222;seine Berufsschulpflicht &#8230;an der Haus- und Landwirtschaftlichen Schule der xxx-xxx-Schule in G&#246;ppingen zu erf&#252;llen&#8220;. Dies zeigt, dass der Kl&#228;ger sich sowohl der Gesetzeslage wie der darauf gest&#252;tzten Entscheidung der staatlichen Schulaufsichtsbeh&#246;rde bewusst war. Auch seine rechtliche Argumentation im vorliegenden Verfahren baut auf der Zuweisungsentscheidung auf, da die Entstehung der allein geltend gemachten Betreuungs-, Unterbringungs- und Verpflegungskosten notwendigerweise auf der von der Schulaufsichtsbeh&#246;rde verf&#252;gten Zuweisung an die xxx-Schule in G&#246;ppingen beruht. Mit der gegen das Land Baden-W&#252;rttemberg gerichteten Klage (12 K 3576/12) wendet sich der Kl&#228;ger ebenfalls nicht gegen die Begr&#252;ndung der ausw&#228;rtigen Berufsschulpflicht, sondern verlangt - wie im vorliegenden Verfahren - (lediglich) die Erstattung der hierdurch entstandenen Mehrkosten. Mithin hat der Kl&#228;ger in seinem gesamten Verhalten gegen&#252;ber dem Beklagten wie auch gegen&#252;ber dem Land Baden-W&#252;rttemberg als Tr&#228;ger der Schulaufsichtsbeh&#246;rde die Zuweisung erkennbar als wirksam und verbindlich behandelt. Deshalb muss die - in sp&#228;teren Schrifts&#228;tzen w&#228;hrend des gerichtlichen Verfahrens und damit lange Zeit nach Ablauf der Jahresfrist des &#167; 58 Abs. 2 VwGO erfolgte - Berufung darauf, die Zuweisung sei ihm pers&#246;nlich nicht bekanntgegeben worden und erf&#252;lle auch sonst nicht die Voraussetzungen einer ordnungsgem&#228;&#223;en rechtsf&#246;rmigen Verwaltungsentscheidung, als unbeachtliches venire contra factum proprium gewertet werden.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>45&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"45\"/>Etwaige Zweifel an der formellen oder materiellen Rechtm&#228;&#223;igkeit der Zuweisung lassen die hier allein ma&#223;gebliche Wirksamkeit der Zuweisung unber&#252;hrt.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>46&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"46\"/>Danach hat der Beklagte durch die Zuweisung nach &#167; 48 Abs. 4 SchOVG/&#167; 79 Abs. 3 SchG seine Zust&#228;ndigkeit als Schultr&#228;ger hinsichtlich der Berufsschulausbildung des Kl&#228;gers verloren. In diesem Zusammenhang geltend gemachte Anspr&#252;che k&#246;nnen daher nicht gegen den Beklagten gerichtet werden.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>47&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"47\"/>b) Auch unabh&#228;ngig von der fehlenden Passivlegitimation kann der Kl&#228;ger aus den von ihm benannten Bestimmungen nichts f&#252;r sein Begehren herleiten.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>48&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"48\"/>aa) Vom Grundsatz der Schulgeld- und Lernmittelfreiheit sind die geltend gemachten Kosten nicht erfasst.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>49&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"49\"/>Nach Art. 14 Abs. 2 Satz 1 LV sind Unterricht und Lernmittel an den &#246;ffentlichen Schulen unentgeltlich. Zwar kommt diesem in Ausf&#252;hrung des Auftrags in Art. 14 Abs. 2 Satz 5 LV durch die &#167;&#167; 93 und 94 SchG konkretisierten Grundsatz subjektiv-rechtlicher Charakter zu (vgl. Senatsurteil vom 11.04.2013 - 9 S 233/12 -; Lambert/M&#252;ller/Sutor, a.a.O., Art. 14 Anm. 2.1 und 2.2). Indes wird der Schutzbereich des Grundrechts hier nicht ber&#252;hrt. Denn die durch die ausw&#228;rtige Unterbringung verursachten Kosten f&#252;r Unterkunft, Verpflegung und Betreuung beziehen sich weder auf Lernmittel noch auf den Unterricht.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>50&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"50\"/>Lernmittel sind Gegenst&#228;nde, die f&#252;r den Unterricht nach Anordnung der Unterrichtsverwaltung notwendig und zur Nutzung durch den einzelnen Sch&#252;ler bestimmt sind (vgl. Senatsurteil vom 23.01.2001- 9 S 331/00 -, VBlBW 2001, 217; vgl. hierzu die Lernmittelverordnung vom 19.04.2004, GBl. S. 368, mit der n&#228;heren Bestimmung der notwendigen Lernmittel). Hierauf beziehen sich die hier geltend gemachten Kosten ersichtlich nicht.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>51&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"51\"/>Die Kostenfreiheit des Unterrichts wird gemeinhin als Synonym f&#252;r Schulgeldfreiheit verstanden (Verfassunggebende Landesversammlung von Baden-W&#252;rttemberg, Beilage 1103, S. 22; Braun, Kommentar zur Verfassung des Landes Baden-W&#252;rttemberg, 1984, Art. 14 Rn. 17; Feuchte, in: ders. &lt;Hrsg.&gt;, Verfassung des Landes Baden-W&#252;rttemberg, 1987, Art. 14 Rn. 3; Lambert/M&#252;ller/Sutor, a.a.O., &#167; 93 Anm. 1; vgl. auch Senatsurteil vom 11.04.2013, a.a.O.). Das Schulgeld stellt aber weiter nichts als eine &#246;ffentlich-rechtliche Gegenleistung f&#252;r die Benutzung einer Schule als &#246;ffentliche Anstalt dar (vgl. VG Stuttgart, Urteil vom 05.01.1978 - VRS III 102/77 -). Mithin ersch&#246;pft sich die Bedeutung der Vorschrift in der Freistellung von dieser Gegenleistungspflicht, dar&#252;ber hinausgehende Leistungspflichten, etwa zur Tragung von mit dem Schulbesuch verbundenen allgemeinen Lebenshaltungskosten werden hierdurch nicht begr&#252;ndet (vgl. bereits VG Karlsruhe, Urteil vom 24.08.1977 - VI 95/77 -; VG Stuttgart, Urteil vom 05.01.1978, a.a.O.).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>52&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"52\"/>bb) Auch auf Art. 11 Abs. 1 LV kann der Kl&#228;ger sein Begehren nicht st&#252;tzen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>53&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"53\"/>Nach dieser Vorschrift hat jeder junge Mensch ohne R&#252;cksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage das Recht auf eine seiner Begabung entsprechende Erziehung und Ausbildung. Dabei handelt es sich nicht um einen blo&#223;en Programmsatz, sondern um ein klares Verfassungsgebot in erster Linie f&#252;r die Legislative, aber auch f&#252;r die Exekutive, wie sich aus Abs. 2, wonach das &#246;ffentliche Schulwesen nach diesem Grundsatz zu gestalten ist, und aus Abs. 4 ergibt, wonach das N&#228;here ein Gesetz regelt (vgl. Staatsgerichtshof f&#252;r das Land Baden-W&#252;rttemberg, Urteil vom 02.08.1969 - Gesch. Reg. Nr. 3/1969 -, ESVGH 20, 1, 3). Dar&#252;ber hinaus kann aus Art. 11 Abs. 1 LV ein subjektives Teilhaberecht auf Bildung abgeleitet werden. Allerdings bedarf dies im Einzelnen der staatlichen Ausgestaltung (vgl. Senatsurteil vom 23.01.2013 - 9 S 2180/12 -; Senatsbeschluss vom 10.06.1991 - 9 S 2111/90 -, Juris Rn. 43; Feuchte, a.a.O., Art. 11 Rn. 4, 10; Braun, a.a.O., Art. 11 Rn. 7).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>54&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"54\"/>Im &#220;brigen ist diesem Verfassungsgebot nach der Rechtsprechung des Senats (Urteil vom 12.11.1975 - IX 1269/72 - m.N.) bereits Gen&#252;ge getan, wenn der junge Mensch die seiner Begabung entsprechende Ausbildung ohne unzumutbare wirtschaftliche Inanspruchnahme tats&#228;chlich erh&#228;lt. Der Vorschrift l&#228;sst sich nicht entnehmen, dass die Schulausbildung dem Sch&#252;ler oder seinen Erziehungsberechtigten keinerlei Kosten verursachen darf. Auch aus dem systematischen Zusammenhang, in dem die Vorschrift zu Art. 14 Abs. 2 LV steht, folgt, dass der Landesverfassung der Gedanke einer Freistellung von s&#228;mtlichen mit der Ausbildung verbundenen Kosten fremd ist (vgl. &#167; 85 Abs. 1 Satz 2 SchG).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>55&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"55\"/>cc) Aus dem Gleichbehandlungsgebot des Art. 3 Abs. 1 GG vermag der Kl&#228;ger nichts herzuleiten, weil der geltend gemachte Gleichheitsversto&#223; dem Beklagten nicht zugerechnet werden kann.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>56&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"56\"/>Der nach Ansicht des Kl&#228;gers gleichheitswidrige Zustand, die von ihm unter dem Gesichtspunkt der Kostenmehrbelastung ger&#252;gte Ungleichbehandlung gegen&#252;ber Berufssch&#252;lern, deren Berufsschulpflicht sich dem gesetzlichen Regelfall des &#167; 79 Abs. 1 SchG entsprechend auf eine ausbildungs- bzw. besch&#228;ftigungsortnahe Berufsschule bezieht, beruht nicht auf einem dem Beklagten zuzurechnenden kausalen Handeln oder Unterlassen. Denn die Pflicht des Kl&#228;gers zum Besuch der ausw&#228;rtigen Berufsschule ist ausschlie&#223;lich durch die Regelung des Landesgesetzgebers in &#167; 48 Abs. 4 SchVOG/&#167; 79 Abs. 3 SchG und durch die darauf beruhende Zuweisungsentscheidung der zust&#228;ndigen Schulaufsichtsbeh&#246;rde begr&#252;ndet worden.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>57&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"57\"/>Art. 7 Abs. 1 GG unterstellt das gesamte Schulwesen der Aufsicht des Staates. Damit statuiert er auch die Befugnis zur Planung und Organisation des Schulwesens mit dem Ziel, ein Schulsystem zu gew&#228;hrleisten, das allen jungen B&#252;rgern gem&#228;&#223; ihren F&#228;higkeiten die dem heutigen gesellschaftlichen Leben entsprechenden Bildungsm&#246;glichkeiten er&#246;ffnet. Zu diesem staatlichen Gestaltungsbereich geh&#246;rt nicht nur die organisatorische Gliederung der Schule, sondern auch die inhaltliche Festlegung der Ausbildungsg&#228;nge und der Unterrichtsziele (vgl. BVerfG, Urteil des Ersten Senats vom 06.12.1972 - 1 BvR 230/70 und 95/71 -, BVerfGE 34, 165, 182; Beschluss des Ersten Senats vom 21.12.1977 - 1 BvL 1/75, 1 BvR 147/75 -, BVerfGE 47, 46, 71 f.; Jarass/Pieroth, GG, 12. Aufl. 2012, &#167; 7 Rn. 4, 6 ). Demgem&#228;&#223; umfasst der staatliche Erziehungsauftrag auch die Regelungsbefugnis hinsichtlich der allgemeinen Schulpflicht sowie deren Modalit&#228;ten (vgl. Senatsurteil vom 08.08.1989, a.a.O.; BVerwG, Beschluss vom 15.10.2009 - 6 B 27/09 -, NVwZ 2010, 525-526; Niehues/Rux, Schulrecht, 4. Aufl. 2006, a.a.O., Rn. 129 ff.).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>58&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"58\"/>In Wahrnehmung des staatlichen Erziehungsauftrags weist der Landesgesetzgeber in &#167; 48 Abs. 4 SchVOG/&#167; 79 Abs. 3 SchG zur Wahrung der dort genannten &#246;ffentlichen Interessen die Befugnis, die Berufsschulpflicht abweichend vom gesetzlichen Regelfall auf eine andere als die &#246;rtlich zust&#228;ndige Berufsschule zu beziehen, der staatlichen Schulaufsicht bzw. deren Beh&#246;rden zu (vgl. bereits Senatsurteil vom 08.08.1989, a.a.O.). Die dort geregelte Zuweisung ist Sache der Schulaufsicht, sie ist vom Selbstverwaltungsrecht des Schultr&#228;gers nicht umfasst, zumal es hier ohnehin um eine schul- und sogar regierungsbezirks&#252;bergreifende Ma&#223;nahme geht und die dem Beklagten einger&#228;umte Kompetenz sich nur auf sein eigenes Kreisgebiet erstreckt (zur Zuweisung nach &#167; 76 Abs. 2 Nr. 1 und 2 SchG bereits Senatsurteil vom 08.08.1989, a.a.O.; Holfelder/Bosse/Reip, a.a.O., &#167; 76 Anm. 3).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>59&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"59\"/>Mithin kann die vom Kl&#228;ger beanstandete Ungleichbehandlung nicht auf ein dem Beklagten zurechenbares Handeln oder Unterlassen zur&#252;ckgef&#252;hrt werden. Dem steht auch nicht entgegen, dass der Beklagte als Tr&#228;ger der Berufsschulen in seinem Bereich (&#167; 28 Abs. 3 SchG) jedenfalls grunds&#228;tzlich die M&#246;glichkeit h&#228;tte, eine entsprechende Fachklasse in einer seiner Berufsschulen einzurichten (vgl. &#167; 30 Abs. 4, Abs. 1 SchG). Denn im vorliegenden Fall besteht diese M&#246;glichkeit nicht. Die schulorganisatorische Ma&#223;nahme bed&#252;rfte der Zustimmung der zust&#228;ndigen Schulaufsichtsbeh&#246;rde, des Regierungspr&#228;sidiums T&#252;bingen (vgl. &#167; 30 Abs. 1 und 4 SchG, &#167; 1 Abs. 1 der Verordnung des Kultusministeriums &#252;ber die Zust&#228;ndigkeiten f&#252;r schulorganisatorische Ma&#223;nahmen, a.a.O., sowie Nummer II. Buchstabe a des Erlasses des Kultusministeriums vom 09.02.2001, Az: 32-6437/14). Das Regierungspr&#228;sidium T&#252;bingen hat indes bereits erkl&#228;rt, einer derartigen Ma&#223;nahme nicht zuzustimmen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>60&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"60\"/>Au&#223;erdem st&#252;nde einer solchen Ma&#223;nahme &#167; 27 Abs. 2 SchG entgegen. Danach sind die Schultr&#228;ger berechtigt und verpflichtet, &#246;ffentliche Schulen einzurichten und fortzuf&#252;hren, wenn ein &#246;ffentliches Bed&#252;rfnis hierf&#252;r besteht. Diese Voraussetzung liegt nicht vor. Schon mit Blick auf die wirksame Zuweisung der Berufssch&#252;ler des einschl&#228;gigen Ausbildungsberufs aus dem Bereich des Beklagten an die Fachklasse in G&#246;ppingen kann das Vorliegen eines &#246;ffentlichen Bed&#252;rfnisses f&#252;r die Einrichtung einer Fachklasse f&#252;r die G&#228;rtnerausbildung im Gebiet des Beklagten nicht angenommen werden.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>61&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"61\"/>Unabh&#228;ngig davon r&#228;umen weder Art. 11 Abs. 1 LV noch die Bestimmungen des Schulgesetzes dem Kl&#228;ger einen Anspruch auf Einrichtung einer Fachklasse ein (vgl. Lambert/M&#252;ller/Sutor, a.a.O., Art. 11 LV Anm. 1). Bei der Einrichtung einer Fachklasse der Berufsschule handelt es sich um eine das Schulwesen betreffende Planungs- und Organisationsentscheidung. Zur Gew&#228;hrleistung der planerischen Gestaltungsfreiheit des Schultr&#228;gers ist die gerichtliche Kontrolle auf die Pr&#252;fung einer etwaigen Verletzung des Gebots gerechter Abw&#228;gung beschr&#228;nkt (vgl. VGH Baden-W&#252;rttemberg, Beschl&#252;sse vom 11.12.1979 - XI 1676/79 -, abgedruckt in Bosse/Burk, Schulrecht Baden-W&#252;rttemberg, Rechtsprechung, Band 1, &#167; 30 E 10, und vom 09.08.1990 - 9 S 1716/90 -; vgl. auch OVG L&#252;neburg, Beschluss vom 17.06.2011 - 2 MN 31/11 -, Juris, Rn. 18 m.w.N.; Niehues/Rux, a.a.O., Rn. 1213 ff.). Gerichtlich kann nur &#252;berpr&#252;ft werden, ob der Schultr&#228;ger die &#246;ffentlichen und privaten Belange zutreffend und vollst&#228;ndig ermittelt, sie gegeneinander und untereinander abgewogen und hierbei die Belange der Eltern und Sch&#252;ler nicht in unverh&#228;ltnism&#228;&#223;iger und damit in unzumutbarer Weise zur&#252;ckgesetzt hat (vgl. VGH Baden-W&#252;rttemberg, Beschluss vom 11.12.1979, a.a.O.; Theurbacher, NVwZ 1988, 886, 889). Dabei d&#252;rfte es unter dem Gesichtspunkt des &#246;ffentlichen Bed&#252;rfnisses nicht zu beanstanden sein, wenn im beruflichen Schulwesen bestimmte Bildungs- und Ausbildungsinhalte nur bei einer Mindestnachfrage vorgehalten werden (vgl. Lambert/M&#252;ller/Sutor, a.a.O., &#167; 27 Anm. 3.2 ).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>62&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"62\"/>Nach den Darlegungen des Beklagten erkl&#228;rt sich aus der Zahl der Ausbildungsbetriebe im Landkreis, dass derzeit etwa 50 Sch&#252;ler, verteilt auf 3 Jahrg&#228;nge, aus dem Landkreis Reutlingen die Berufsschule in G&#246;ppingen besuchen. Der Beruf G&#228;rtner werde in 7 Fachrichtungen ausgebildet, an der Berufsschule erfolge die Aufteilung in Fachrichtungen im dritten Schuljahr. An der xxx-Schule w&#252;rden davon 3 Fachrichtungen unterrichtet. Bei der Zahl der Ausbildungsbetriebe, den vorliegenden Sch&#252;lerzahlen, den m&#246;glichen Fachrichtungen im dritten Schuljahr und unter Ber&#252;cksichtigung der zuk&#252;nftig zur&#252;ckgehenden Sch&#252;lerzahlen aufgrund der demographischen Entwicklung werde weder derzeit noch in der Zukunft die kritische Grenze der Sch&#252;lerzahl zur Einrichtung einer Berufsschule f&#252;r G&#228;rtner im Landkreis Reutlingen erreicht. Der Vertreter des Beigeladenen hat in der m&#252;ndlichen Verhandlung ausgef&#252;hrt, dass das &#246;ffentliche Bed&#252;rfnis f&#252;r die erstmalige Einrichtung einer Berufsschulfachklasse in der schulaufsichtsrechtlichen Praxis von einem Aufkommen von mindestens 20 Berufssch&#252;lern pro Ausbildungsjahr abh&#228;ngig gemacht werde. Auf der Grundlage dieser Darlegungen, die vom Kl&#228;ger nicht substantiiert in Frage gestellt worden sind, vermag der Senat die Einsch&#228;tzung der Beklagten und der zust&#228;ndigen Schulaufsichtsbeh&#246;rde, dass ein f&#252;r die Einrichtung einer eigenen Fachklasse erforderliches &#246;ffentliches Bed&#252;rfnis fehlt, nicht zu beanstanden.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>63&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"63\"/>Nach alledem scheidet eine dem Beklagten zurechenbare Verletzung des Art. 3 Abs. 1 GG aus. Der R&#252;ge der gleichheitswidrigen Kostenmehrbelastung ist deshalb in dem gegen das Land Baden-W&#252;rttemberg gerichteten Klageverfahren vor dem Verwaltungsgericht Stuttgart nachzugehen (vgl. BayVerfGH, Entscheidung vom 15.04.1987 - Vf. 1-VII-85 -, Juris).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>64&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"64\"/>dd) Auch der vom Kl&#228;ger geltend gemachte Folgenbeseitigungsanspruch greift nicht durch.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>65&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"65\"/>Der &#246;ffentlich-rechtliche Folgenbeseitigungsanspruch ist auf die Wiederherstellung des durch einen rechtswidrigen hoheitlichen Eingriff ver&#228;nderten rechtm&#228;&#223;igen Zustands gerichtet, der im Zeitpunkt des Eingriffs bestand; zu einem dar&#252;ber hinausgehenden Erfolg kann er nicht f&#252;hren. Er erm&#246;glicht deshalb keinen Ausgleich f&#252;r Sch&#228;den, die durch rechtswidriges Verwaltungshandeln verursacht worden sind (vgl. BVerwG, Urteile vom 21.12.2000 - 2 C 39/99 -, BVerwGE 112, 308, und vom 28.05.2003 - 2 C 35/02 -, ZBR 2003, 385; vgl. auch Senatsurteile vom 21.10.2008 - 9 S 1507/06 -, VBlBW 2009, 69, und vom 29.01.1982 - 9 S 549/80 -, Juris; OVG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 10.06.2010 - 15 B 2574/06 -, NVwZ-RR 2010, 844; Maurer, a.a.O., &#167; 30 Rn. 7 ff.; Hess VGH, Beschl. v. 01.11.2010, Juris Rn. 32).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>66&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"66\"/>Das Vorliegen eines rechtswidrigen Eingriffs kann hier offen bleiben. Denn der Folgenbeseitigungsanspruch ist bereits keine geeignete Rechtsgrundlage f&#252;r das Begehren des Kl&#228;gers. Dieser erstrebt die Beseitigung der &#8222;rechtswidrigen finanziellen Belastung, verursacht durch die vom Schultr&#228;ger zu verantwortende Verletzung seiner Pflicht zur unentgeltlichen Bereitstellung des Berufsschulunterrichts zu zumutbaren Bedingungen wie auch durch die Verletzung des Gleichheitsprinzips&#8220;. Der Sache nach f&#252;hrt er die Belastung mit den Mehrkosten aufgrund des ausw&#228;rtigen Berufsschulbesuchs auf ein rechtswidriges Unterlassen des Beklagten zur&#252;ck. Dieses kann indes nicht Gegenstand des Folgenbeseitigungsanspruchs sein. Denn der angeblich rechtswidrige Zustand muss durch ein rechtswidriges Handeln der Verwaltung, durch positives Tun herbeigef&#252;hrt worden sein, ein Unterlassen gen&#252;gt schon deshalb nicht, weil es in diesem Fall nichts gibt, was wiederherzustellen w&#228;re (vgl. Maurer, a.a.O., &#167; 30 Rn. 9; OVG M.-V., Urteil vom 28.10.2009 - 2 L 209/06 -, Juris, Rn. 76). Mit dem hier verfolgten Anspruch soll nicht der fr&#252;here status quo wiederhergestellt, sondern eine Ver&#228;nderung herbeigef&#252;hrt werden.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>67&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"67\"/>Im &#220;brigen erfasst der Folgenbeseitigungsanspruch die (rechtswidrigen) Folgen einer Amtshandlung, auf die sie nicht unmittelbar gerichtet war, jedenfalls dann nicht, wenn die Folgen durch ein auf der eigenen Entschlie&#223;ung des Betroffenen beruhendes Verhalten (mit)verursacht worden sind (BVerwG, Urteile vom 21.12.2000, a.a.O., und vom 19.07.1984 - 3 C 81.82 -, BVerwGE 69, 366). Auch dies steht dem Anspruch entgegen. Denn die Kosten der ausw&#228;rtigen Unterbringung sind jedenfalls auch darauf zur&#252;ckzuf&#252;hren, dass der Kl&#228;ger die Fachklasse in G&#246;ppingen besucht und die Eltern des Kl&#228;gers f&#252;r diesen mit der Stiftung xxx xxx G&#246;ppingen unter dem 03.10.2009 eine &#8222;Kostenvereinbarung&#8220; u.a &#252;ber die &#220;berlassung eines Unterkunftsplatzes im Jugendwohnheim xxx xxx abgeschlossen haben. Letztlich verfolgt der Kl&#228;ger einen Schadensersatzanspruch, den er indes nur im Wege der Amtshaftungsklage vor den Zivilgerichten geltend machen kann.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>68&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"68\"/>2. Der Beklagte ist auch als &#246;rtlicher Tr&#228;ger der Jugendhilfe (vgl. &#167; 85 SGB VIII, &#167;&#167; 1 und 5 LKJHG) dem Kl&#228;ger nicht zur Kostenerstattung verpflichtet.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>69&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"69\"/>a) Dies gilt zun&#228;chst, soweit der Kl&#228;ger eine Erstattung unter dem Gesichtspunkt der Hilfe zur Erziehung geltend macht. Dieser Anspruch setzt voraus, dass eine dem Wohl des Kindes oder des Jugendlichen entsprechende Erziehung nicht gew&#228;hrleistet ist und die Hilfe f&#252;r seine Entwicklung geeignet und notwendig ist (&#167; 27 Abs. 1 SGB VIII). Die Gew&#228;hrung von Hilfe zur Erziehung setzt einen erzieherischen Bedarf voraus, der seine Ursache in einer erzieherischen Mangelsituation hat (Fischer, in: Schellhorn/Fischer/Mann/Kern &lt;Hrsg.&gt;, SGB VIII, 4. Aufl. 2012, &#167; 27 Rn. 25 m.w.N.; Kunkel, in: ders. &lt;Hrsg.&gt;, LPK-SGB VIII, 4. Aufl. 2011, &#167; 27 Rn. 2). Ferner ist erforderlich, dass der Erziehungsmangel in absehbarer Zeit eine Gef&#228;hrdung des Kindeswohls herbeif&#252;hren w&#252;rde (vgl. Kunkel, LPK-SGB VIII, &#167; 27 Rn. 7).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>70&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"70\"/>Im vorliegenden Fall besteht die Mangelsituation ausschlie&#223;lich darin, dass der Kl&#228;ger w&#228;hrend der Zeiten seines Blockunterrichts unter der Woche ohne unmittelbare elterliche Betreuung im Jugendwohnheim untergebracht war. Eine verantwortliche Aus&#252;bung der Personensorge durch die Eltern setzt indes keine st&#228;ndige h&#228;usliche Gemeinschaft voraus. Die Eltern k&#246;nnen in einer solchen Situation ihren erzieherischen Einfluss auch auf andere Weise geltend machen. Daf&#252;r, dass die Eltern des Kl&#228;gers hierzu nicht willens oder in der Lage waren, fehlt es an jeglichem Anhaltspunkt. Erziehungsprobleme sind nie behauptet worden. Mithin vermag der Senat eine erzieherische Mangelsituation oder gar Erziehungsm&#228;ngel, die in absehbarer Zeit eine Gef&#228;hrdung des Kindeswohls ausgel&#246;st h&#228;tten, nicht festzustellen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>71&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"71\"/>b) Entsprechendes gilt, soweit der Kl&#228;ger sich auf &#167; 41 SGB VIII beruft. Danach soll einem jungen Vollj&#228;hrigen Hilfe f&#252;r die Pers&#246;nlichkeitsentwicklung und zu einer verantwortlichen Lebensf&#252;hrung gew&#228;hrt werden, wenn und solange Hilfe aufgrund der individuellen Situation des jungen Menschen notwendig ist. Die individuelle Situation des jungen Vollj&#228;hrigen muss dabei durch Einschr&#228;nkungen in der Pers&#246;nlichkeitsentwicklung sowie in der F&#228;higkeit, ein eigenst&#228;ndiges Leben zu f&#252;hren, gekennzeichnet sein (vgl. Fischer, a.a.O., &#167; 41 Rn. 6; vgl. Kindle, LPK-SGB VIII, &#167; 41 Rn. 4: &#8222;erkennbarer Leidensdruck&#8220;). Hierf&#252;r fehlt jeder Anhaltspunkt.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>72&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"72\"/>c) Soweit sich der Kl&#228;gervertreter darauf beruft, dass der Beklagte, solange die dem Kl&#228;ger in Rechnung gestellten Kosten nicht durch dritte zust&#228;ndige Tr&#228;ger, insbesondere einen Schultr&#228;ger, &#252;bernommen werden, als Tr&#228;ger der Jugendhilfe nach &#167; 10 SGB VIII &#8222;Ausfallb&#252;rge&#8220; sei, verkennt er den Regelungsgehalt der Bestimmung. Diese bestimmt - ihrer systematischen Stellung im Rahmen des Ersten Kapitels &#8222;Allgemeine Vorschriften&#8220; entsprechend - lediglich das Rangverh&#228;ltnis der Jugendhilfema&#223;nahmen zu Verpflichtungen und Leistungen anderer. Anders als etwa die Vorschriften des Zweiten Kapitels (&#8222;Leistungen der Jugendhilfe&#8220;) begr&#252;ndet sie keinen eigenst&#228;ndigen Anspruch des Kl&#228;gers.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>73&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"73\"/>d) Schlie&#223;lich kann sich der Kl&#228;ger auch auf &#167; 13 Abs. 3 SGB VIII nicht mit Erfolg berufen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>74&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"74\"/>Nach Satz 1 dieser Vorschrift kann jungen Menschen w&#228;hrend der Teilnahme an schulischen oder beruflichen Bildungsma&#223;nahmen oder bei der beruflichen Eingliederung Unterkunft in sozialp&#228;dagogisch begleiteten Wohnformen angeboten werden. Danach liegt es im pflichtgem&#228;&#223;en Ermessen des &#246;rtlichen tr&#228;ges, eine derartige Leistung anzubieten. Da das Angebot nicht der Behebung einer Krisensituation dient, verleiht die Regelung dem jungen Menschen kein subjektives Recht (vgl. Fischer, a.a.O., &#167; 13 Rn. 21). Ein Rechtsanspruch auf fehlerfreie Aus&#252;bung dieses Ermessens besteht bez&#252;glich der Teilhabe (erst) dann, wenn der &#246;ffentliche Tr&#228;ger eine derartige Leistung &#252;berhaupt anbietet (vgl. Nonninger, in: LPK-SGB VIII, &#167; 13 Rn. 36; Fischer, a.a.O., &#167; 13 Rn. 21).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>75&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"75\"/>Im vorliegenden Fall fehlt es bereits an einem Angebot des &#246;ffentlichen Tr&#228;gers im Sinne des &#167; 13 Abs. 3 Satz 1 SGB VIII. Der Umstand, dass der freie Tr&#228;ger, der das Jugendwohnheim xxx xxx betreibt, eine &#167; 13 Abs. 3 SGB VIII entsprechende Leistung anbietet (zur Einstufung der Unterbringung und Betreuung von Berufssch&#252;lern in einem Jugendg&#228;stehaus durch einen freien Tr&#228;ger der Jugendhilfe als Leistung der Jugendsozialarbeit nach &#167; 13 Abs. 3 SGB VIII vgl. das Senatsurteil vom 22.05.2013 - 9 S 889/11 -), ist insoweit unerheblich. Angebote der freien Tr&#228;ger k&#246;nnen f&#252;r sich genommen keine subjektiven Berechtigungen ausl&#246;sen, weil sich die korrespondierende Leistungsverpflichtung ausschlie&#223;lich auf den Tr&#228;ger der &#246;ffentlichen Jugendhilfe bezieht (vgl. &#167; 3 Abs. 2 Satz 2 SGB VIII; vgl. Fischer, a.a.O., &#167; 13 Rn. 21, mit der Verweisung auf &#167; 11 Rn.16 ff.).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>76&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"76\"/>Unabh&#228;ngig davon ist im Falle von Leistungen f&#252;r Betreuung und Unterkunft in einer sozialp&#228;dagogisch begleiteten Wohnform nach &#167; 13 Abs. 3 SGB VIII gem&#228;&#223; &#167;&#167; 78a ff. SGB VIII der Tr&#228;ger der &#246;ffentlichen Jugendhilfe nur dann zur &#220;bernahme des Entgelts verpflichtet ist, wenn mit dem Tr&#228;ger der Einrichtung oder seinem Verband Vereinbarungen nach &#167; 78b SGB VIII geschlossen wurden (&#167; 78b Abs. 1 SGB VIII; vgl. auch Gottlieb, in: LPK-SGB VIII, a.a.O., &#167; 78b Rn. 1). An einer Vereinbarung mit dem freien Tr&#228;ger des Jugendwohnheims fehlt es.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>77&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"77\"/>II. Die Kostenentscheidung folgt aus &#167; 154 Abs. 2. Die au&#223;ergerichtlichen Kosten des Beigeladenen, der keinen Sachantrag gestellt hat, sind nicht erstattungsf&#228;hig (&#167; 154 Abs. 3, &#167; 162 Abs. 3 VwGO).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>78&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"78\"/>Das Verfahren ist nicht gem&#228;&#223; &#167; 188 Satz 2 Halbsatz 1 VwGO gerichtkostenfrei. Seinem Schwerpunkt nach ist das Klagebegehren nicht dem Sachgebiet der Jugendhilfe im Sinne des &#167; 188 Satz 1 VwGO, sondern dem Schulrecht zuzurechnen. Der Kl&#228;ger st&#252;tzt seinen Anspruch auf Kostenerstattung ganz &#252;berwiegend auf Rechtsgrundlagen, die in einem engen Zusammenhang mit schulrechtlichen Bestimmungen stehen. Dass er sich daneben in untergeordnetem Umfang auch auf Regelungen des SGB VIII beruft, er&#246;ffnet den Anwendungsbereich des &#167; 188 Satz 2 VwGO nicht.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>79&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"79\"/>Die Revision wird nicht zugelassen, weil keiner der Zulassungsgr&#252;nde des&#160;&#160;&#167; 132 Abs. 2 VwGO vorliegt.</td></tr></table>\n                                                                                    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>80&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:12pt\"><tr><td><rd nr=\"80\"/><strong>B e s c h l u s s</strong><br/><strong>vom 22. Mai 2013</strong></td></tr></table>\n                                                                </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>81&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"81\"/>Der Streitwert des Berufungsverfahrens wird auf 3.000,-- EUR festgesetzt (&#167; 47 Abs. 1 und &#167; 52 Abs. 1 GKG).</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n</td></tr></table>\n<h2>Gründe</h2>\n\n<table><tr><td>&#160;</td><td>    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>21&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"21\"/>Die zul&#228;ssige, insbesondere fristgerecht (&#167; 124a Abs. 2 und Abs. 3 VwGO) eingelegte und mit einer Begr&#252;ndung versehene Berufung ist nicht begr&#252;ndet. Das angegriffene Urteil ist nicht zu &#228;ndern. Das Verwaltungsgericht hat die Klage zu Recht abgewiesen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>22&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"22\"/>I. Das als Verpflichtungsklage in der Gestalt der Bescheidungsklage zu qualifizierende Begehren ist statthaft und auch sonst zul&#228;ssig. Das Rechtschutzbed&#252;rfnis ist nicht zweifelhaft. Abgesehen davon, dass der Kl&#228;ger sich (auch) auf Rechtsgrundlagen beruft, die der Beh&#246;rde Ermessen einr&#228;umen, d&#252;rfte dem Beklagten bei der Bestimmung des - von dem geltend gemachten Erstattungsbetrag abzuziehenden - angemessenen Eigenanteils an den Verpflegungskosten in H&#246;he der h&#228;uslichen Ersparnis f&#252;r Fr&#252;hst&#252;ck-, Mittag- und Abendessen ein Entscheidungsspielraum zustehen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>23&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"23\"/>II. Die Klage ist indes unbegr&#252;ndet. Der Kl&#228;ger hat keinen Anspruch auf erneute Entscheidung des Beklagten &#252;ber seinen Erstattungsantrag unter Beachtung der Rechtsauffassung des Senats. Er kann von dem Beklagten nicht die Erstattung der erh&#246;hten Betreuungs-, Unterbringungs- und Verpflegungskosten verlangen, die durch die Erf&#252;llung seiner Berufsschulpflicht im Rahmen des ausw&#228;rtigen Besuchs des Blockunterrichts in der xxx-Berufsschule in G&#246;ppingen entstanden sind. Die Bescheide des Beklagten vom 30.05.2011 und vom 03.06.2011 sind rechtm&#228;&#223;ig und verletzen den Kl&#228;ger nicht in seinen Rechten (&#167; 113 Abs. 5 Satz 2 VwGO).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>24&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"24\"/>Der Senat vermag nicht festzustellen, dass der Kl&#228;ger von dem beklagten Landkreis die Erstattung der geltend gemachten Kosten verlangen kann. Dies gilt zun&#228;chst, soweit der Anspruch gegen den Beklagten in seiner Zust&#228;ndigkeit als Berufsschultr&#228;ger gerichtet wird (1.). Diesem fehlt insoweit bereits die Passivlegitimation (a). Dem geltend gemachten Anspruch stehen indes weitere Gr&#252;nde entgegen (b). Auch als &#246;rtlicher Tr&#228;ger der Jugendhilfe ist der Beklagte dem Kl&#228;ger nicht zur Kostenerstattung verpflichtet (2.).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>25&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"25\"/>1. a) Aufgabe und Struktur der Berufsschule werden durch &#167; 10 SchG (in der Fassung vom 01.08.1983, GBl. S. 397, zuletzt ge&#228;ndert durch Gesetz vom 24.04.2012, GBl. S. 209) geregelt. Die Berufsschulpflicht beginnt mit dem Ablauf der Pflicht zum Besuch einer aufbauenden Schule nach &#167; 73 Abs. 2 SchG (&#167;&#167; 77 und 72 Abs. 2 Nr. 2 SchG), dauert drei Jahre und endet mit dem Ablauf des Schuljahres, in dem der Berufsschulpflichtige das 18. Lebensjahr vollendet (&#167; 78 Abs. 1 Satz 1 und 2 SchG). Auszubildende, die vor Beendigung der Berufsschulpflicht ein Berufsausbildungsverh&#228;ltnis beginnen, sind bis zum Abschluss der Ausbildung berufsschulpflichtig (&#167; 78 Abs. 2 Satz 1 SchG). Die Berufsschulpflicht ist gem&#228;&#223; &#167; 79 Abs. 1 SchG grunds&#228;tzlich durch den Besuch der Berufsschule zu erf&#252;llen, in deren Schulbezirk der Ausbildungs- oder Besch&#228;ftigungsort liegt. Tr&#228;ger der Berufsschulen sind nach &#167; 28 Abs. 3 SchG die Landkreise. Schulbezirk ist nach &#167; 25 Abs. 2 Satz 1 SchG das Gebiet des jeweiligen Schultr&#228;gers.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>26&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"26\"/>Von diesem Grundsatz hat das Schulgesetz Abweichungen vorgesehen. So kann nach &#167; 25 Abs. 3 SchG der jeweilige Schultr&#228;ger bei Berufsschulen f&#252;r einzelne Typen, Berufsfelder und Fachklassen besondere Schulbezirke festlegen. Diese spezielle Regelung f&#252;r Berufsschulen war in dem ab 01.04.1965 geltenden Gesetz zur Vereinheitlichung und Ordnung des Schulwesens (SchVOG, GBl. 1964 S. 235) noch nicht enthalten, es galt vielmehr die allgemeine Regelung des &#167; 9 Abs. 2 Satz 2 SchVOG, wonach der Schultr&#228;ger die Schulbezirke bestimmt, wenn im Gebiet des Schultr&#228;gers mehrere Schularten derselben Schulart bestehen (vgl. &#167; 25 Abs. 2 Satz 2 SchG).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>27&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"27\"/>Au&#223;erdem kann die Schulaufsichtsbeh&#246;rde gem&#228;&#223; &#167; 79 Abs. 3 SchG aus Gr&#252;nden einer im &#246;ffentlichen Interesse liegenden Verbesserung der inneren oder &#228;u&#223;eren Schulverh&#228;ltnisse, zur fachgerechten Ausbildung der Berufssch&#252;ler oder aus anderen wichtigen Gr&#252;nden die Sch&#252;ler eines Berufsfeldes, einer Berufsgruppe oder eines Einzelberufs einer anderen als der &#246;rtlich zust&#228;ndigen Berufsschule zuweisen (Satz 1). Wenn sich die Ma&#223;nahme auf die Bezirke von mehreren oberen Schulaufsichtsbeh&#246;rden erstreckt, ist f&#252;r die Zuweisung die Schulaufsichtsbeh&#246;rde zust&#228;ndig, in deren Bezirk die zun&#228;chst zust&#228;ndige Berufsschule liegt (Satz 2). Die Schulaufsichtsbeh&#246;rde hat sich vor der Zuweisung mit den beteiligten Schultr&#228;gern und nach dem Berufsbildungsgesetz f&#252;r die Berufsbildung der Auszubildenden zust&#228;ndigen Stellen ins Benehmen zu setzen (Satz 3).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>28&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"28\"/>Mit diesem Inhalt galt &#167; 79 Abs. 3 SchG seit 01.05.2005. Auch in den Vorg&#228;ngerfassungen des Schulgesetzes hatte die Bestimmung im Wesentlichen den gleichen Wortlaut (vgl. &#167; 79 Abs. 3 SchG in der ab 01.01.1998 geltenden Fassung des Gesetzes vom 15.12.1997, GBl. S. 535, und in der ab 01.08.1976 geltenden Fassung des Gesetzes vom 23.03.1976, GBl. S. 410). Das davor ab dem 01.04.1965 geltende Gesetz zur Vereinheitlichung und Ordnung des Schulwesens enthielt in &#167; 48 Abs. 4 Satz 1 eine &#167; 79 Abs. 3 Satz 1 SchG entsprechende Vorschrift. &#167; 48 Abs. 4 Satz 2 und 3 SchVOG lauteten: &#8222;Wenn sich die Ma&#223;nahme auf mehrere Regierungsbezirke erstreckt, ist die oberste Schulaufsichtsbeh&#246;rde zust&#228;ndig. Vor der Zuweisung sind die beteiligten Schultr&#228;ger zu h&#246;ren&#8220;.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>29&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"29\"/>Auf der Grundlage dieser Vorschriften wurden und werden im Land in Berufen mit geringer Zahl von Auszubildenden oder sog. Splitterberufen sog. Landes-, Landesbezirks- bzw. Bezirksfachklassen eingerichtet. Durch die Zuweisung in diese &#252;ber&#246;rtlichen Fachklassen wird - in Abweichung von der gesetzlichen Schulbezirksregelung des &#167; 9 Abs. 2 Satz 1 SchVOG/&#167; 25 Abs. 2 Satz 1 SchG - die Berufsschule bestimmt, durch deren Besuch die Sch&#252;ler ihre Berufsschulpflicht erf&#252;llen. Damit wird im Hinblick auf die Berufsschulausbildung in dem betreffenden Ausbildungsberuf sowohl die Zust&#228;ndigkeit der &#8222;aufnehmenden&#8220; Berufsschule wie die des Schultr&#228;gers der &#8222;aufnehmenden&#8220; Berufsschule begr&#252;ndet. Gleichzeitig verlieren die &#8222;abgebenden&#8220; Berufsschulen und deren Tr&#228;ger ihre Zust&#228;ndigkeit. Das Verfahren bei der Einrichtung von Fachklassen an Berufsschulen richtet sich nach der Verordnung des Kultusministeriums &#252;ber die Zust&#228;ndigkeiten f&#252;r schulorganisatorische Ma&#223;nahmen vom 18.10.2000 (GBl. S. 731, in der Fassung der Verordnung vom 24.09.2012, GBl. S. 550) und dem Erlass des Kultusministeriums vom 09.02.2001 zur Delegation von Zust&#228;ndigkeiten f&#252;r schulorganisatorische Ma&#223;nahmen auf die Oberschul&#228;mter (Az: 32-6437/14). Danach sind die Oberschul&#228;mter bzw. jetzt die Regierungspr&#228;sidien f&#252;r die Zustimmung zur Einrichtung von Fachklassen zust&#228;ndig. Sofern f&#252;r den betreffenden Ausbildungsberuf eine &#8222;oberschulamts&#252;bergreifende&#8220; Fachklasse besteht, ist eine vorherige Abstimmung unter den betreffenden Oberschul&#228;mtern bzw. nunmehr den Regierungspr&#228;sidien herbeizuf&#252;hren.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>30&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"30\"/>Nach &#167; 10 Abs. 2 Satz 2 SchG wird der Berufsschulunterricht als Teilzeitunterricht, auch als Blockunterricht, erteilt. Die Gestaltung des Blockunterrichts ist in der Verwaltungsvorschrift des Ministeriums f&#252;r Kultus, Jugend und Sport f&#252;r den Blockunterricht an den Berufsschulen und Zuwendungen an Sch&#252;ler vom 08.12.2003 in der Fassung vom 01.12.2005 (VwV BBS) geregelt. Nach Nummer II. 3 VwV BBS dauert ein Unterrichtsblock in der Regel vier Wochen. Die Unterrichtsbl&#246;cke sollen in jedem Fall ganze Wochen umfassen. Nach Nummer III. 1 VwV BBS k&#246;nnen Berufssch&#252;ler, die den Unterricht in einer Landes-, Landesbezirks- oder Bezirksfachklasse besuchen und w&#228;hrend der Zeit vor&#252;bergehend am Schulort wohnen m&#252;ssen, als &#8222;freiwillige Leistung\" des Landes einen Zuschuss zu den Kosten f&#252;r die ausw&#228;rtige Unterkunft einschlie&#223;lich Verpflegung im Rahmen der nach dem Haushaltsplan verf&#252;gbaren Mittel nach Ma&#223;gabe dieser Verwaltungsvorschrift und den Verwaltungsvorschriften zu &#167;&#167; 44, 44a LHO erhalten. Nach Nummer III. 1 Satz 2 VwV BBS besteht kein Rechtsanspruch auf F&#246;rderung. Der Zuschuss betr&#228;gt nach Nummer III. 4.1 bei Unterbringung in einer bereitgestellten Unterkunft 6,00 EUR pro Tag.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>31&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"31\"/>Danach fehlt dem Beklagten die Passivlegitimation.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>32&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"32\"/>Zwar ist der Beklagte grunds&#228;tzlich der f&#252;r die Berufsbeschulung des Kl&#228;gers zust&#228;ndige Schultr&#228;ger, da in seinem Gebiet und Berufsschulbezirk der Sitz des Ausbildungsbetriebes des Kl&#228;gers liegt (vgl. &#167; 79 Abs. 1, &#167; 28 Abs. 3 und &#167; 25 Abs. 2 Satz 1 SchG). Indes ist unstreitig, dass der Landkreis G&#246;ppingen in den 1970er Jahren gem&#228;&#223; &#167; 11 Abs. 2, &#167; 14 Abs. 1 Satz 1 und Abs. 4 SchVOG (vgl. &#167;&#167; 27 Abs. 2, 30 Abs. 1 Satz 1 und Abs. 4 SchG) die Fachklasse f&#252;r die Berufsschulausbildung im G&#228;rtnerberuf mit Zustimmung des Ministeriums f&#252;r Kultus und Sport bei der xxx-Schule in G&#246;ppingen eingerichtet hatte. Dar&#252;ber hinaus geht der Senat auf der Grundlage der ihm vorliegenden Akten davon aus, dass die damals zust&#228;ndige Schulaufsichtsbeh&#246;rde die Berufssch&#252;ler aus dem Bereich des Oberschulamts-/Regierungsbezirks T&#252;bingen (ohne &#220;berlingen), zur Berufsschulausbildung f&#252;r den G&#228;rtnerberuf der xxx-Schule in G&#246;ppingen (Oberschulamts-/Regierungsbezirk Stuttgart) im Sinne des &#167; 48 Abs. 4 Satz 1 und 2 SchVOG bzw. &#167; 79 Abs. 3 SchG zugewiesen hat.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>33&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"33\"/>Hierf&#252;r sprechen zun&#228;chst die vom beigeladenen Land in der m&#252;ndlichen Verhandlung vorgelegten Unterlagen aus den Best&#228;nden des Staatsarchivs Sigmaringen. Danach hat das - mit Blick auf die Erstreckung der Ma&#223;nahme auf zwei Regierungsbezirke gem&#228;&#223; &#167; 48 Abs. 4 Satz 2 SchVOG zust&#228;ndige - Kultusministerium Baden-W&#252;rttemberg bereits unter dem 01.06.1971 &#8222;aufgrund &#167; 48 Abs. 4 SchVOG&#8220; angeordnet, dass die Auszubildenden des G&#228;rtnerhandwerks, die bisher in der ersten und zweiten Fachstufe an der Gewerblichen Berufsschule T&#252;bingen unterrichtet wurden, ab dem Schuljahr 1971/1972 die entsprechenden Fachklassen f&#252;r Auszubildende des G&#228;rtnerhandwerks an der Landwirtschaftlichen Berufsschule in G&#246;ppingen zu besuchen haben. Damit sei &#8222;die Berufsschulpflicht an der &#246;rtlichen Berufsschule abgegolten&#8220;. Der Landkreis T&#252;bingen als Tr&#228;ger der abgebenden Schule und der Landkreis G&#246;ppingen als Tr&#228;ger der aufnehmenden Schule seien von den betreffenden Oberschul&#228;mtern geh&#246;rt worden und mit der Regelung einverstanden. Der weiteren Formulierung der Anordnung (&#8222;rechtzeitig zu Beginn jedes Schuljahres&#8220;) l&#228;sst sich eindeutig entnehmen, dass die Zuweisung f&#252;r zuk&#252;nftige F&#228;lle gelten sollte.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>34&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"34\"/>Ob f&#252;r den Bezirk des beklagten Landkreises eine entsprechende Zuweisung vorlag, l&#228;sst sich den vorliegenden Unterlagen nicht entnehmen. Viel spricht daf&#252;r, dass es dort nie eine Berufsschule f&#252;r G&#228;rtner gegeben hat. Jedenfalls geht der Senat davon aus, dass entsprechend der dargestellten Vorgehensweise aufgrund von &#167; 48 Abs. 4 SchVOG bzw. &#167; 79 Abs. 3 SchG in der Folgezeit alle Berufssch&#252;ler aus dem Bereich des gesamten Regierungsbezirks T&#252;bingen (ohne &#220;berlingen) zur Absolvierung der vollst&#228;ndigen Berufsschulausbildung f&#252;r den G&#228;rtnerberuf der xxx-Schule in G&#246;ppingen zugewiesen wurden. Dies wird belegt durch die - nach Schlie&#223;ung der m&#252;ndlichen Verhandlung des Verwaltungsgerichts - vorgelegte Standortkarte, die offenbar den Stand im Jahre 1980 wiedergibt und nach der die eingerichteten Fachklassen sowohl die Grundstufe wie die Fachstufen I und II umfassten. Der darauf angebrachte Vermerk &#8222;OSA Bereich T&#252;bingen au&#223;er &#220;berlingen&#8220;, der mit einer Verbindungslinie zum Schulort &#8222;Gp&#8220; (G&#246;ppingen) versehen ist, nimmt ersichtlich Bezug auf das Vorliegen einer entsprechenden Zuweisungsentscheidung (vgl. auch die weitere Standortkarte hinsichtlich der Fachklassen f&#252;r den G&#228;rtnerberuf mit der ausdr&#252;cklichen Bemerkung einer Zuweisung bezogen auf den &#8222;Bezirk T&#252;bingen, au&#223;er &#220;berlingen&#8220; in den vom Regierungspr&#228;sidium Stuttgart &#252;bersandten Unterlagen, AS 141). Aus den die Einrichtung anderer Fachklassen an der xxx-Schule betreffenden Unterlagen l&#228;sst sich dar&#252;ber hinaus exemplarisch auch der in den 1980 und 1990er Jahren &#252;bliche Verfahrensablauf nachvollziehen (vgl. die Verwaltungsvorg&#228;nge anl&#228;sslich der Einrichtung einer Landesbezirksfachklasse in der Fachstufe II f&#252;r den Ausbildungsberuf G&#228;rtner - Fachsparte Baumschule - an der xxx-Schule in G&#246;ppingen, insbesondere die Zustimmungserkl&#228;rung des Ministeriums f&#252;r Kultus und Sport nach &#167; 30 SchG vom 29.07.1992 sowie die vom Oberschulamt T&#252;bingen ausgesprochene Zuweisung der Sch&#252;ler des genannten Ausbildungsberufs aus seinem Bezirk an die genannte Fachklasse nach &#167; 79 Abs. 3 SchG mit an die Haus- und Landwirtschaftlichen Schulen gerichtetem Schreiben vom 26.03.1993).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>35&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"35\"/>Dass sich die Abl&#228;ufe im Zusammenhang mit der Zuweisung nicht mehr l&#252;ckenlos belegen lassen, ist ersichtlich der Tatsache geschuldet, das die Vorg&#228;nge zeitlich weit zur&#252;ckliegen und deshalb ein erheblicher Teil der Akten nicht mehr zur Verf&#252;gung steht. Der Senat hat jedoch bei einer Gesamtschau der ihm vorgelegten Unterlagen keine ernstlichen Zweifel daran, dass in den 1970er Jahren durch Entscheidung der damals zust&#228;ndigen Schulaufsichtsbeh&#246;rde die Berufssch&#252;ler des Ausbildungsberufs G&#228;rtner der entsprechenden Fachklasse der xxx-Schule zugewiesen worden sind.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>36&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"36\"/>Was die Rechtsform der Ma&#223;nahme anbelangt, hat die Zuweisung im Sinne des &#167; 48 Abs. 4 Satz 1 und 2 SchVOG bzw. &#167; 79 Abs. 3 SchG nicht lediglich den Charakter einer verwaltungsinternen Anweisung. Vielmehr geht der Senat davon aus, dass es sich dabei grunds&#228;tzlich um eine personenbezogene Allgemeinverf&#252;gung im Sinne des &#167; 35 Satz 2 1. Alt. LVwVfG handelt. Danach ist Allgemeinverf&#252;gung ein Verwaltungsakt, der sich an einen nach allgemeinen Merkmalen bestimmten oder bestimmbaren Personenkreis richtet. Die Zuweisung erf&#252;llt ohne Weiteres die Voraussetzungen eines Verwaltungsakts nach &#167; 35 Satz 1 LVwVfG. Dies gilt insbesondere f&#252;r die Merkmale der Regelung und der Au&#223;enwirkung. &#167; 48 Abs. 4 Satz 1 und 2 SchVOG bzw. &#167; 79 Abs. 3 SchG, die systematisch in beiden Gesetzen dem die &#8222;Sch&#252;ler&#8220; betreffenden 7. Teil des Gesetzes zugeordnet sind, r&#228;umen der zust&#228;ndigen Schulaufsichtsbeh&#246;rde ausdr&#252;cklich die Befugnis ein, die Berufsschulpflicht f&#252;r bestimmte Sch&#252;ler oder Sch&#252;lergruppen abweichend von der gesetzlichen Regelung des &#167; 48 Abs. 1 SchVOG bzw. &#167; 79 Abs. 1 SchG festzulegen. Mit der Zuweisung wird die Pflicht zum Besuch der Berufsschule, die sich nach dem gesetzlichen Regelfall auf eine Schule im wohn- bzw. ausbildungsortnahen Schulbezirk bezieht, abge&#228;ndert und eine Verpflichtung zum Besuch einer wohn- bzw. ausbildungsortfernen Berufsschule begr&#252;ndet. Damit ist die Ma&#223;nahme unmittelbar auf die Herbeif&#252;hrung einer Rechtsfolge, die Entlassung aus der Pflicht des Sch&#252;lers zum Besuch der &#246;rtlichen und die Begr&#252;ndung der Pflicht zum Besuch der ausw&#228;rtigen Berufsschule, gerichtet. Demgem&#228;&#223; hei&#223;t es auch in der zitierten Anordnung vom 01.06.1971, &#8222;damit&#8220;, also mit der Anordnung des Kultusministeriums, sei die Berufsschulpflicht in der &#246;rtlichen Berufsschule &#8222;abgegolten&#8220;.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>37&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"37\"/>Dass diese Ma&#223;nahme mit einem nicht unerheblichen Eingriff in die Rechte des Sch&#252;lers und seiner Eltern aus Art. 11 Abs. 1 LV, Art. 2 Abs. 1, Art. 6 Abs. 2 und Art. 12 Abs. 1 GG verbunden ist und damit das schulische Grundverh&#228;ltnis ber&#252;hrt, bedarf keiner n&#228;heren Darlegung (vgl. bereits VGH Baden-W&#252;rttemberg, Beschluss vom 16.12.1971 - IV 862/70 -, abgedruckt in Bosse/Burk, Schulrecht Baden-W&#252;rttemberg, Rechtsprechung, Band 2, &#167; 76 E 1, zur Zuweisung nach &#167; 45 Abs. 2 SchVOG = &#167; 76 Abs. 2 SchG; Holfelder/Bosse/Reip, a.a.O., &#167; 76 Anm. 3).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>38&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"38\"/>Diese Feststellungen zeigen, dass der Landesgesetzgeber der Schulaufsichtsbeh&#246;rde in &#167; 79 Abs. 3 SchG ausdr&#252;cklich die Befugnis zur Bestimmung der Berufsschulpflicht mit unmittelbarer Rechtswirkung gegen&#252;ber den betroffenen Sch&#252;lern einger&#228;umt hat. Entgegen der Annahme des beigeladenen Landes bestimmt sich die Berufsschulpflicht des Kl&#228;gers nicht nach &#167; 79 Abs. 1 SchG. Danach bezieht sich die Berufsschulpflicht kraft Gesetzes grunds&#228;tzlich auf den Schulbezirk des Ausbildungs- bzw. Besch&#228;ftigungsorts. Von dieser gesetzlichen Regelung wird im vorliegenden Fall indes gerade abgewichen. Die abweichende Bestimmung der gesetzlich festgelegten Berufsschulpflicht ist hier nicht Folge einer den Schulbezirk modifizierenden Festlegung durch den Schultr&#228;ger, hier des Landkreises G&#246;ppingen. Denn nach &#167; 25 Abs. 2 Satz 1 SchG ist Schulbezirk das Gebiet des Schultr&#228;gers. Dieser kann zwar nach &#167; 25 Abs. 3 Satz 1 SchG bei Berufsschulen auch f&#252;r einzelne Typen, Berufsfelder und Fachklassen besondere Schulbezirke festlegen. Diese Befugnis des Schultr&#228;gers ist aber naturgem&#228;&#223; auf sein Kreisgebiet beschr&#228;nkt, andernfalls w&#252;rde sich die Festlegung der Schulbezirke als Handeln ultra vires darstellen (vgl. Senatsurteil vom 08.08.1989 - 9 S 3042/88 - zu der f&#252;r die Schulen nach &#167; 72 Abs. 2 Nr. 1 SchG geltenden Parallelbestimmung des &#167; 76 Abs. 2 SchG, abgedruckt bei Bosse/Burk, a.a.O., &#167; 76 E 8; zur fr&#252;heren Rechtslage nach dem ab 01.04.1965 geltenden Gesetz zur Vereinheitlichung und Ordnung des Schulwesens vgl. &#167; 9 Abs. 2 SchVOG mit der eindeutigen Beschr&#228;nkung auf das Gebiet des Schultr&#228;gers).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>39&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"39\"/>Da sich die Zuweisung sowohl an die gegenw&#228;rtigen wie auch an alle zuk&#252;nftigen Berufssch&#252;ler aus dem Oberschulamts- bzw. Regierungsbezirk T&#252;bingen im Ausbildungsberuf G&#228;rtner richtete, war und ist Adressat damit ein nach allgemeinen Merkmalen bestimmbarer Personenkreis (vgl. hierzu etwa OVG Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 21.09.2012 - OVG 3 S 76.12 u.a. -, Juris; Kopp/Ramsauer, VwVfG, 12.Aufl. 2011, &#167; 35 Rn. 161 ff.; vgl. auch Maurer, Allgemeines Verwaltungsrecht, 18. Aufl. 2011, &#167; 9 Rn. 30). Der Umstand, dass der Adressatenkreis zur Zeit des Erlasses der Regelung objektiv nicht feststand, steht dabei der Annahme der Rechtsform der Allgemeinverf&#252;gung nicht entgegen (vgl. Maurer, a.a.O.). Dies gilt auch im Hinblick auf die vor Erlass des am 01.01.1976 in Kraft getretenen Landesverwaltungsverfahrensgesetzes erlassene Anordnung vom 01.06.1971. Denn auch nach der damals bestehenden Rechtslage war nach zutreffender Ansicht f&#252;r die Annahme des - die Abgrenzung zur Rechtsnorm gew&#228;hrleistenden - Einzelfalls die Konkretheit der Regelung ausreichend, d.h. ihre Bezogenheit auf einen oder mehrere bestimmte Sachverhalte. Die Konkretheit auch des Adressatenkreises war f&#252;r die Bestimmung der Rechtsform nicht entscheidend (vgl. nur Forsthoff, Lehrbuch des Verwaltungsrechts, Band I, Allgemeiner Teil, 1973, &#167; 11 1., S. 201; Wolff/Bachof, Verwaltungsrecht I, 9. Aufl.1974, &#167; 46 VI.a, 1. und 3. - jeweils mit Nachweisen auch zur Gegenmeinung; zur Bildung von Schulbezirken in Form einer Allgemeinverf&#252;gung Lambert/M&#252;ller/Sutor, Schulrecht Baden-W&#252;rttemberg, &#167; 25 Anm. 2).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>40&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"40\"/>Der Annahme der Wirksamkeit der Zuweisung steht auch nicht entgegen, dass dem Kl&#228;ger gegen&#252;ber eine f&#246;rmliche Zuweisungsentscheidung nicht bekanntgegeben worden ist.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>41&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"41\"/>Eine bestimmte Form ist f&#252;r den Erlass der Zuweisung bzw. deren Bekanntgabe im Gesetz nicht vorgesehen. Von der f&#252;r Allgemeinverf&#252;gungen bestehenden M&#246;glichkeit der &#246;ffentlichen Bekanntmachung (vgl. &#167; 41 Abs. 3 Satz 2 LVwVfG), die zur Ausr&#228;umung von Zweifelsfragen geeignet w&#228;re, ist nicht Gebrauch gemacht worden. Nach der aus den vorgelegten Unterlagen ersichtlichen Praxis und den Darlegungen des Beigeladenen ist die Information der (potentiellen) Sch&#252;ler &#252;ber die &#252;ber&#246;rtliche Zust&#228;ndigkeit der xxx-xxx in G&#246;ppingen gezielt und mit Willen der f&#252;r die Zuweisung zust&#228;ndigen Schulaufsichtsbeh&#246;rde unter Einschaltung weiterer Stellen erfolgt, etwa der zust&#228;ndigen Berufsschulen, der einschl&#228;gigen Handwerks- oder Industrie- und Handelskammern bzw. der Ausbildungsbetriebe im Regierungsbezirk. Diese d&#252;rften damit gleichsam als Boten zur Bekanntgabe des wesentlichen Inhalts der Zuweisung, der Begr&#252;ndung der Zust&#228;ndigkeit der xxx-xxx in G&#246;ppingen f&#252;r die Berufssch&#252;ler im Ausbildungsberuf G&#228;rtner, veranlasst worden sein. Auch erscheint es nicht ausgeschlossen, die von der zust&#228;ndigen Schulaufsichtsbeh&#246;rde vorgenommene &#220;bersendung der Standortverzeichnisse, aus denen die &#252;bergreifende Zust&#228;ndigkeit bestimmter Fachklassen f&#252;r einen bestimmten Ausbildungsberuf abzulesen ist, an die f&#252;r die Weiterleitung der Zuweisung an die Sch&#252;ler ma&#223;geblichen Stellen als konkludente Bekanntgabe der Zuweisungsentscheidung anzusehen. Dagegen ist jedenfalls im Grundsatz nichts zu erinnern. Auf diese Weise erhielt jeder Berufssch&#252;ler letztlich auf Veranlassung der zust&#228;ndigen Beh&#246;rde die M&#246;glichkeit, &#252;ber seine Berufsschule bzw. &#252;ber seinen Ausbildungsbetrieb von der Zuweisung Kenntnis zu nehmen. Auch der Kl&#228;ger hat auf diese Weise von der Zuweisung Kenntnis erhalten.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>42&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"42\"/>Die Frage, ob die hier gegenst&#228;ndliche Zuweisung dem Kl&#228;ger gegen&#252;ber ordnungsgem&#228;&#223; bekanntgegeben worden ist, kann indes dahinstehen. Denn dieser hat jedenfalls sein Recht, Rechtsmittel gegen die Zuweisung einzulegen und M&#228;ngel der Bekanntgabe der Zuweisung zu r&#252;gen, verwirkt.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>43&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"43\"/>Nach allgemeiner Meinung setzt die Verwirkung von Verfahrensrechten zweierlei voraus: Zum einen muss das Recht &#252;ber l&#228;ngere Zeit nicht geltend gemacht worden sein, nachdem dies dem Rechtsinhaber m&#246;glich war (Zeitmoment); zum andern m&#252;ssen besondere Umst&#228;nde hinzutreten, die die versp&#228;tete Geltendmachung als Versto&#223; gegen Treu und Glauben erscheinen lassen (Umstandsmoment; vgl. Sachs, in: Stelkens/Bonk/Sachs, VwVfG, 7. Aufl. 2008, a.a.O., &#167; 53 Rn. 23 m.w.N.; Kopp/Ramsauer, a.a.O., &#167; 53 Rn. 45; zur Verwirkung des Rechts des Nachbarn zur Einlegung eines Rechtsbehelfs gegen die Erteilung einer Baugenehmigung vgl. BVerwG, Urteil vom 25.01.1974 - IV C 2.72 -, BVerwGE 44, 294, 298; Kopp/Ramsauer, a.a.O., &#167; 53 Rn. 49). Danach kann es dem Betroffenen trotz fehlender oder fehlerhafter Bekanntgabe des Verwaltungsakts nach Treu und Glauben verwehrt sein, sich auf die an sich gegebene Unwirksamkeit des Verwaltungsakts zu berufen. Der Verwaltungsakt ist dann als wirksam zu behandeln. Eine solche Lage kann sich ergeben, wenn ein Betroffener von dem Ergehen und dem Inhalt eines Verwaltungsakts auf andere Weise zuverl&#228;ssig Kenntnis erlangt hat und er gleichwohl gegen&#252;ber der Beh&#246;rde den Anschein erweckt, dass er gegen den Verwaltungsakt nicht vorgehen wolle (vgl. VGH Baden-W&#252;rttemberg, Beschluss vom 10.06.1996 - 4 S 2427/95 -, NVwZ-RR 1997, 582, 583). Entsprechendes wird angenommen, wenn der Betroffene den Verwaltungsakt gegen&#252;ber der Beh&#246;rde erkennbar als g&#252;ltig behandelt (vgl. Stelkens, a.a.O., &#167; 41 Rn. 230 m.w.N.).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>44&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"44\"/>Danach ist dem Kl&#228;ger die Berufung auf eine Unwirksamkeit der Zuweisung versagt. Die &#252;ber&#246;rtliche Fachklasse in G&#246;ppingen besteht nach Aktenlage seit den 1970er Jahren. Es ist nicht ersichtlich, dass hiergegen oder gegen die Zuweisung der Berufssch&#252;ler aus dem Regierungsbezirk T&#252;bingen dorthin jemals Einwendungen erhoben worden w&#228;ren. Dies hat auch der Kl&#228;ger nicht getan. Ausweislich des Berufsausbildungsvertrags vom 16.03.2009, in dem als zust&#228;ndige Berufsschule G&#246;ppingen angegeben war, war dem Kl&#228;ger die Zuweisung jedenfalls seit diesem Zeitpunkt bekannt. Gleichwohl hat er sich zu keinem Zeitpunkt mittels Einlegung von Rechtsbehelfen dagegen gewandt. Vielmehr ist er von Anfang an der Pflicht zum ausw&#228;rtigen Berufsschulbesuch in G&#246;ppingen nachgekommen, ohne hiergegen etwas zu erinnern. So hat er die xxx in G&#246;ppingen seit dem Berufsschuljahr 2009/2010 besucht und war dort w&#228;hrend des Blockunterrichts im Jugendwohnheim untergebracht. Erstmals mit Schreiben seines Prozessbevollm&#228;chtigten vom 03.11.2010 hat er dem Beklagten gegen&#252;ber Anspr&#252;che auf Erstattung der &#8222;durch die Erf&#252;llung der Berufsschulpflicht im Rahmen des Besuchs des Blockunterrichts in der xxx entstandenen und noch entstehenden Unterbringungs- und Verpflegungskosten&#8220; geltend gemacht. Die Pflicht zum ausw&#228;rtigen Berufsschulbesuch als solche hat er aber gerade nicht in Frage gestellt. So wird in dem Schreiben ausdr&#252;cklich festgestellt, dass der Kl&#228;ger &#8222;nach &#167; 79 Abs. 3 Schulgesetz verpflichtet&#8220; sei, &#8222;seine Berufsschulpflicht &#8230;an der Haus- und Landwirtschaftlichen Schule der xxx-xxx-Schule in G&#246;ppingen zu erf&#252;llen&#8220;. Dies zeigt, dass der Kl&#228;ger sich sowohl der Gesetzeslage wie der darauf gest&#252;tzten Entscheidung der staatlichen Schulaufsichtsbeh&#246;rde bewusst war. Auch seine rechtliche Argumentation im vorliegenden Verfahren baut auf der Zuweisungsentscheidung auf, da die Entstehung der allein geltend gemachten Betreuungs-, Unterbringungs- und Verpflegungskosten notwendigerweise auf der von der Schulaufsichtsbeh&#246;rde verf&#252;gten Zuweisung an die xxx-Schule in G&#246;ppingen beruht. Mit der gegen das Land Baden-W&#252;rttemberg gerichteten Klage (12 K 3576/12) wendet sich der Kl&#228;ger ebenfalls nicht gegen die Begr&#252;ndung der ausw&#228;rtigen Berufsschulpflicht, sondern verlangt - wie im vorliegenden Verfahren - (lediglich) die Erstattung der hierdurch entstandenen Mehrkosten. Mithin hat der Kl&#228;ger in seinem gesamten Verhalten gegen&#252;ber dem Beklagten wie auch gegen&#252;ber dem Land Baden-W&#252;rttemberg als Tr&#228;ger der Schulaufsichtsbeh&#246;rde die Zuweisung erkennbar als wirksam und verbindlich behandelt. Deshalb muss die - in sp&#228;teren Schrifts&#228;tzen w&#228;hrend des gerichtlichen Verfahrens und damit lange Zeit nach Ablauf der Jahresfrist des &#167; 58 Abs. 2 VwGO erfolgte - Berufung darauf, die Zuweisung sei ihm pers&#246;nlich nicht bekanntgegeben worden und erf&#252;lle auch sonst nicht die Voraussetzungen einer ordnungsgem&#228;&#223;en rechtsf&#246;rmigen Verwaltungsentscheidung, als unbeachtliches venire contra factum proprium gewertet werden.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>45&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"45\"/>Etwaige Zweifel an der formellen oder materiellen Rechtm&#228;&#223;igkeit der Zuweisung lassen die hier allein ma&#223;gebliche Wirksamkeit der Zuweisung unber&#252;hrt.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>46&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"46\"/>Danach hat der Beklagte durch die Zuweisung nach &#167; 48 Abs. 4 SchOVG/&#167; 79 Abs. 3 SchG seine Zust&#228;ndigkeit als Schultr&#228;ger hinsichtlich der Berufsschulausbildung des Kl&#228;gers verloren. In diesem Zusammenhang geltend gemachte Anspr&#252;che k&#246;nnen daher nicht gegen den Beklagten gerichtet werden.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>47&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"47\"/>b) Auch unabh&#228;ngig von der fehlenden Passivlegitimation kann der Kl&#228;ger aus den von ihm benannten Bestimmungen nichts f&#252;r sein Begehren herleiten.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>48&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"48\"/>aa) Vom Grundsatz der Schulgeld- und Lernmittelfreiheit sind die geltend gemachten Kosten nicht erfasst.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>49&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"49\"/>Nach Art. 14 Abs. 2 Satz 1 LV sind Unterricht und Lernmittel an den &#246;ffentlichen Schulen unentgeltlich. Zwar kommt diesem in Ausf&#252;hrung des Auftrags in Art. 14 Abs. 2 Satz 5 LV durch die &#167;&#167; 93 und 94 SchG konkretisierten Grundsatz subjektiv-rechtlicher Charakter zu (vgl. Senatsurteil vom 11.04.2013 - 9 S 233/12 -; Lambert/M&#252;ller/Sutor, a.a.O., Art. 14 Anm. 2.1 und 2.2). Indes wird der Schutzbereich des Grundrechts hier nicht ber&#252;hrt. Denn die durch die ausw&#228;rtige Unterbringung verursachten Kosten f&#252;r Unterkunft, Verpflegung und Betreuung beziehen sich weder auf Lernmittel noch auf den Unterricht.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>50&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"50\"/>Lernmittel sind Gegenst&#228;nde, die f&#252;r den Unterricht nach Anordnung der Unterrichtsverwaltung notwendig und zur Nutzung durch den einzelnen Sch&#252;ler bestimmt sind (vgl. Senatsurteil vom 23.01.2001- 9 S 331/00 -, VBlBW 2001, 217; vgl. hierzu die Lernmittelverordnung vom 19.04.2004, GBl. S. 368, mit der n&#228;heren Bestimmung der notwendigen Lernmittel). Hierauf beziehen sich die hier geltend gemachten Kosten ersichtlich nicht.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>51&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"51\"/>Die Kostenfreiheit des Unterrichts wird gemeinhin als Synonym f&#252;r Schulgeldfreiheit verstanden (Verfassunggebende Landesversammlung von Baden-W&#252;rttemberg, Beilage 1103, S. 22; Braun, Kommentar zur Verfassung des Landes Baden-W&#252;rttemberg, 1984, Art. 14 Rn. 17; Feuchte, in: ders. &lt;Hrsg.&gt;, Verfassung des Landes Baden-W&#252;rttemberg, 1987, Art. 14 Rn. 3; Lambert/M&#252;ller/Sutor, a.a.O., &#167; 93 Anm. 1; vgl. auch Senatsurteil vom 11.04.2013, a.a.O.). Das Schulgeld stellt aber weiter nichts als eine &#246;ffentlich-rechtliche Gegenleistung f&#252;r die Benutzung einer Schule als &#246;ffentliche Anstalt dar (vgl. VG Stuttgart, Urteil vom 05.01.1978 - VRS III 102/77 -). Mithin ersch&#246;pft sich die Bedeutung der Vorschrift in der Freistellung von dieser Gegenleistungspflicht, dar&#252;ber hinausgehende Leistungspflichten, etwa zur Tragung von mit dem Schulbesuch verbundenen allgemeinen Lebenshaltungskosten werden hierdurch nicht begr&#252;ndet (vgl. bereits VG Karlsruhe, Urteil vom 24.08.1977 - VI 95/77 -; VG Stuttgart, Urteil vom 05.01.1978, a.a.O.).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>52&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"52\"/>bb) Auch auf Art. 11 Abs. 1 LV kann der Kl&#228;ger sein Begehren nicht st&#252;tzen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>53&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"53\"/>Nach dieser Vorschrift hat jeder junge Mensch ohne R&#252;cksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage das Recht auf eine seiner Begabung entsprechende Erziehung und Ausbildung. Dabei handelt es sich nicht um einen blo&#223;en Programmsatz, sondern um ein klares Verfassungsgebot in erster Linie f&#252;r die Legislative, aber auch f&#252;r die Exekutive, wie sich aus Abs. 2, wonach das &#246;ffentliche Schulwesen nach diesem Grundsatz zu gestalten ist, und aus Abs. 4 ergibt, wonach das N&#228;here ein Gesetz regelt (vgl. Staatsgerichtshof f&#252;r das Land Baden-W&#252;rttemberg, Urteil vom 02.08.1969 - Gesch. Reg. Nr. 3/1969 -, ESVGH 20, 1, 3). Dar&#252;ber hinaus kann aus Art. 11 Abs. 1 LV ein subjektives Teilhaberecht auf Bildung abgeleitet werden. Allerdings bedarf dies im Einzelnen der staatlichen Ausgestaltung (vgl. Senatsurteil vom 23.01.2013 - 9 S 2180/12 -; Senatsbeschluss vom 10.06.1991 - 9 S 2111/90 -, Juris Rn. 43; Feuchte, a.a.O., Art. 11 Rn. 4, 10; Braun, a.a.O., Art. 11 Rn. 7).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>54&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"54\"/>Im &#220;brigen ist diesem Verfassungsgebot nach der Rechtsprechung des Senats (Urteil vom 12.11.1975 - IX 1269/72 - m.N.) bereits Gen&#252;ge getan, wenn der junge Mensch die seiner Begabung entsprechende Ausbildung ohne unzumutbare wirtschaftliche Inanspruchnahme tats&#228;chlich erh&#228;lt. Der Vorschrift l&#228;sst sich nicht entnehmen, dass die Schulausbildung dem Sch&#252;ler oder seinen Erziehungsberechtigten keinerlei Kosten verursachen darf. Auch aus dem systematischen Zusammenhang, in dem die Vorschrift zu Art. 14 Abs. 2 LV steht, folgt, dass der Landesverfassung der Gedanke einer Freistellung von s&#228;mtlichen mit der Ausbildung verbundenen Kosten fremd ist (vgl. &#167; 85 Abs. 1 Satz 2 SchG).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>55&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"55\"/>cc) Aus dem Gleichbehandlungsgebot des Art. 3 Abs. 1 GG vermag der Kl&#228;ger nichts herzuleiten, weil der geltend gemachte Gleichheitsversto&#223; dem Beklagten nicht zugerechnet werden kann.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>56&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"56\"/>Der nach Ansicht des Kl&#228;gers gleichheitswidrige Zustand, die von ihm unter dem Gesichtspunkt der Kostenmehrbelastung ger&#252;gte Ungleichbehandlung gegen&#252;ber Berufssch&#252;lern, deren Berufsschulpflicht sich dem gesetzlichen Regelfall des &#167; 79 Abs. 1 SchG entsprechend auf eine ausbildungs- bzw. besch&#228;ftigungsortnahe Berufsschule bezieht, beruht nicht auf einem dem Beklagten zuzurechnenden kausalen Handeln oder Unterlassen. Denn die Pflicht des Kl&#228;gers zum Besuch der ausw&#228;rtigen Berufsschule ist ausschlie&#223;lich durch die Regelung des Landesgesetzgebers in &#167; 48 Abs. 4 SchVOG/&#167; 79 Abs. 3 SchG und durch die darauf beruhende Zuweisungsentscheidung der zust&#228;ndigen Schulaufsichtsbeh&#246;rde begr&#252;ndet worden.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>57&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"57\"/>Art. 7 Abs. 1 GG unterstellt das gesamte Schulwesen der Aufsicht des Staates. Damit statuiert er auch die Befugnis zur Planung und Organisation des Schulwesens mit dem Ziel, ein Schulsystem zu gew&#228;hrleisten, das allen jungen B&#252;rgern gem&#228;&#223; ihren F&#228;higkeiten die dem heutigen gesellschaftlichen Leben entsprechenden Bildungsm&#246;glichkeiten er&#246;ffnet. Zu diesem staatlichen Gestaltungsbereich geh&#246;rt nicht nur die organisatorische Gliederung der Schule, sondern auch die inhaltliche Festlegung der Ausbildungsg&#228;nge und der Unterrichtsziele (vgl. BVerfG, Urteil des Ersten Senats vom 06.12.1972 - 1 BvR 230/70 und 95/71 -, BVerfGE 34, 165, 182; Beschluss des Ersten Senats vom 21.12.1977 - 1 BvL 1/75, 1 BvR 147/75 -, BVerfGE 47, 46, 71 f.; Jarass/Pieroth, GG, 12. Aufl. 2012, &#167; 7 Rn. 4, 6 ). Demgem&#228;&#223; umfasst der staatliche Erziehungsauftrag auch die Regelungsbefugnis hinsichtlich der allgemeinen Schulpflicht sowie deren Modalit&#228;ten (vgl. Senatsurteil vom 08.08.1989, a.a.O.; BVerwG, Beschluss vom 15.10.2009 - 6 B 27/09 -, NVwZ 2010, 525-526; Niehues/Rux, Schulrecht, 4. Aufl. 2006, a.a.O., Rn. 129 ff.).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>58&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"58\"/>In Wahrnehmung des staatlichen Erziehungsauftrags weist der Landesgesetzgeber in &#167; 48 Abs. 4 SchVOG/&#167; 79 Abs. 3 SchG zur Wahrung der dort genannten &#246;ffentlichen Interessen die Befugnis, die Berufsschulpflicht abweichend vom gesetzlichen Regelfall auf eine andere als die &#246;rtlich zust&#228;ndige Berufsschule zu beziehen, der staatlichen Schulaufsicht bzw. deren Beh&#246;rden zu (vgl. bereits Senatsurteil vom 08.08.1989, a.a.O.). Die dort geregelte Zuweisung ist Sache der Schulaufsicht, sie ist vom Selbstverwaltungsrecht des Schultr&#228;gers nicht umfasst, zumal es hier ohnehin um eine schul- und sogar regierungsbezirks&#252;bergreifende Ma&#223;nahme geht und die dem Beklagten einger&#228;umte Kompetenz sich nur auf sein eigenes Kreisgebiet erstreckt (zur Zuweisung nach &#167; 76 Abs. 2 Nr. 1 und 2 SchG bereits Senatsurteil vom 08.08.1989, a.a.O.; Holfelder/Bosse/Reip, a.a.O., &#167; 76 Anm. 3).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>59&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"59\"/>Mithin kann die vom Kl&#228;ger beanstandete Ungleichbehandlung nicht auf ein dem Beklagten zurechenbares Handeln oder Unterlassen zur&#252;ckgef&#252;hrt werden. Dem steht auch nicht entgegen, dass der Beklagte als Tr&#228;ger der Berufsschulen in seinem Bereich (&#167; 28 Abs. 3 SchG) jedenfalls grunds&#228;tzlich die M&#246;glichkeit h&#228;tte, eine entsprechende Fachklasse in einer seiner Berufsschulen einzurichten (vgl. &#167; 30 Abs. 4, Abs. 1 SchG). Denn im vorliegenden Fall besteht diese M&#246;glichkeit nicht. Die schulorganisatorische Ma&#223;nahme bed&#252;rfte der Zustimmung der zust&#228;ndigen Schulaufsichtsbeh&#246;rde, des Regierungspr&#228;sidiums T&#252;bingen (vgl. &#167; 30 Abs. 1 und 4 SchG, &#167; 1 Abs. 1 der Verordnung des Kultusministeriums &#252;ber die Zust&#228;ndigkeiten f&#252;r schulorganisatorische Ma&#223;nahmen, a.a.O., sowie Nummer II. Buchstabe a des Erlasses des Kultusministeriums vom 09.02.2001, Az: 32-6437/14). Das Regierungspr&#228;sidium T&#252;bingen hat indes bereits erkl&#228;rt, einer derartigen Ma&#223;nahme nicht zuzustimmen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>60&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"60\"/>Au&#223;erdem st&#252;nde einer solchen Ma&#223;nahme &#167; 27 Abs. 2 SchG entgegen. Danach sind die Schultr&#228;ger berechtigt und verpflichtet, &#246;ffentliche Schulen einzurichten und fortzuf&#252;hren, wenn ein &#246;ffentliches Bed&#252;rfnis hierf&#252;r besteht. Diese Voraussetzung liegt nicht vor. Schon mit Blick auf die wirksame Zuweisung der Berufssch&#252;ler des einschl&#228;gigen Ausbildungsberufs aus dem Bereich des Beklagten an die Fachklasse in G&#246;ppingen kann das Vorliegen eines &#246;ffentlichen Bed&#252;rfnisses f&#252;r die Einrichtung einer Fachklasse f&#252;r die G&#228;rtnerausbildung im Gebiet des Beklagten nicht angenommen werden.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>61&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"61\"/>Unabh&#228;ngig davon r&#228;umen weder Art. 11 Abs. 1 LV noch die Bestimmungen des Schulgesetzes dem Kl&#228;ger einen Anspruch auf Einrichtung einer Fachklasse ein (vgl. Lambert/M&#252;ller/Sutor, a.a.O., Art. 11 LV Anm. 1). Bei der Einrichtung einer Fachklasse der Berufsschule handelt es sich um eine das Schulwesen betreffende Planungs- und Organisationsentscheidung. Zur Gew&#228;hrleistung der planerischen Gestaltungsfreiheit des Schultr&#228;gers ist die gerichtliche Kontrolle auf die Pr&#252;fung einer etwaigen Verletzung des Gebots gerechter Abw&#228;gung beschr&#228;nkt (vgl. VGH Baden-W&#252;rttemberg, Beschl&#252;sse vom 11.12.1979 - XI 1676/79 -, abgedruckt in Bosse/Burk, Schulrecht Baden-W&#252;rttemberg, Rechtsprechung, Band 1, &#167; 30 E 10, und vom 09.08.1990 - 9 S 1716/90 -; vgl. auch OVG L&#252;neburg, Beschluss vom 17.06.2011 - 2 MN 31/11 -, Juris, Rn. 18 m.w.N.; Niehues/Rux, a.a.O., Rn. 1213 ff.). Gerichtlich kann nur &#252;berpr&#252;ft werden, ob der Schultr&#228;ger die &#246;ffentlichen und privaten Belange zutreffend und vollst&#228;ndig ermittelt, sie gegeneinander und untereinander abgewogen und hierbei die Belange der Eltern und Sch&#252;ler nicht in unverh&#228;ltnism&#228;&#223;iger und damit in unzumutbarer Weise zur&#252;ckgesetzt hat (vgl. VGH Baden-W&#252;rttemberg, Beschluss vom 11.12.1979, a.a.O.; Theurbacher, NVwZ 1988, 886, 889). Dabei d&#252;rfte es unter dem Gesichtspunkt des &#246;ffentlichen Bed&#252;rfnisses nicht zu beanstanden sein, wenn im beruflichen Schulwesen bestimmte Bildungs- und Ausbildungsinhalte nur bei einer Mindestnachfrage vorgehalten werden (vgl. Lambert/M&#252;ller/Sutor, a.a.O., &#167; 27 Anm. 3.2 ).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>62&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"62\"/>Nach den Darlegungen des Beklagten erkl&#228;rt sich aus der Zahl der Ausbildungsbetriebe im Landkreis, dass derzeit etwa 50 Sch&#252;ler, verteilt auf 3 Jahrg&#228;nge, aus dem Landkreis Reutlingen die Berufsschule in G&#246;ppingen besuchen. Der Beruf G&#228;rtner werde in 7 Fachrichtungen ausgebildet, an der Berufsschule erfolge die Aufteilung in Fachrichtungen im dritten Schuljahr. An der xxx-Schule w&#252;rden davon 3 Fachrichtungen unterrichtet. Bei der Zahl der Ausbildungsbetriebe, den vorliegenden Sch&#252;lerzahlen, den m&#246;glichen Fachrichtungen im dritten Schuljahr und unter Ber&#252;cksichtigung der zuk&#252;nftig zur&#252;ckgehenden Sch&#252;lerzahlen aufgrund der demographischen Entwicklung werde weder derzeit noch in der Zukunft die kritische Grenze der Sch&#252;lerzahl zur Einrichtung einer Berufsschule f&#252;r G&#228;rtner im Landkreis Reutlingen erreicht. Der Vertreter des Beigeladenen hat in der m&#252;ndlichen Verhandlung ausgef&#252;hrt, dass das &#246;ffentliche Bed&#252;rfnis f&#252;r die erstmalige Einrichtung einer Berufsschulfachklasse in der schulaufsichtsrechtlichen Praxis von einem Aufkommen von mindestens 20 Berufssch&#252;lern pro Ausbildungsjahr abh&#228;ngig gemacht werde. Auf der Grundlage dieser Darlegungen, die vom Kl&#228;ger nicht substantiiert in Frage gestellt worden sind, vermag der Senat die Einsch&#228;tzung der Beklagten und der zust&#228;ndigen Schulaufsichtsbeh&#246;rde, dass ein f&#252;r die Einrichtung einer eigenen Fachklasse erforderliches &#246;ffentliches Bed&#252;rfnis fehlt, nicht zu beanstanden.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>63&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"63\"/>Nach alledem scheidet eine dem Beklagten zurechenbare Verletzung des Art. 3 Abs. 1 GG aus. Der R&#252;ge der gleichheitswidrigen Kostenmehrbelastung ist deshalb in dem gegen das Land Baden-W&#252;rttemberg gerichteten Klageverfahren vor dem Verwaltungsgericht Stuttgart nachzugehen (vgl. BayVerfGH, Entscheidung vom 15.04.1987 - Vf. 1-VII-85 -, Juris).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>64&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"64\"/>dd) Auch der vom Kl&#228;ger geltend gemachte Folgenbeseitigungsanspruch greift nicht durch.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>65&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"65\"/>Der &#246;ffentlich-rechtliche Folgenbeseitigungsanspruch ist auf die Wiederherstellung des durch einen rechtswidrigen hoheitlichen Eingriff ver&#228;nderten rechtm&#228;&#223;igen Zustands gerichtet, der im Zeitpunkt des Eingriffs bestand; zu einem dar&#252;ber hinausgehenden Erfolg kann er nicht f&#252;hren. Er erm&#246;glicht deshalb keinen Ausgleich f&#252;r Sch&#228;den, die durch rechtswidriges Verwaltungshandeln verursacht worden sind (vgl. BVerwG, Urteile vom 21.12.2000 - 2 C 39/99 -, BVerwGE 112, 308, und vom 28.05.2003 - 2 C 35/02 -, ZBR 2003, 385; vgl. auch Senatsurteile vom 21.10.2008 - 9 S 1507/06 -, VBlBW 2009, 69, und vom 29.01.1982 - 9 S 549/80 -, Juris; OVG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 10.06.2010 - 15 B 2574/06 -, NVwZ-RR 2010, 844; Maurer, a.a.O., &#167; 30 Rn. 7 ff.; Hess VGH, Beschl. v. 01.11.2010, Juris Rn. 32).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>66&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"66\"/>Das Vorliegen eines rechtswidrigen Eingriffs kann hier offen bleiben. Denn der Folgenbeseitigungsanspruch ist bereits keine geeignete Rechtsgrundlage f&#252;r das Begehren des Kl&#228;gers. Dieser erstrebt die Beseitigung der &#8222;rechtswidrigen finanziellen Belastung, verursacht durch die vom Schultr&#228;ger zu verantwortende Verletzung seiner Pflicht zur unentgeltlichen Bereitstellung des Berufsschulunterrichts zu zumutbaren Bedingungen wie auch durch die Verletzung des Gleichheitsprinzips&#8220;. Der Sache nach f&#252;hrt er die Belastung mit den Mehrkosten aufgrund des ausw&#228;rtigen Berufsschulbesuchs auf ein rechtswidriges Unterlassen des Beklagten zur&#252;ck. Dieses kann indes nicht Gegenstand des Folgenbeseitigungsanspruchs sein. Denn der angeblich rechtswidrige Zustand muss durch ein rechtswidriges Handeln der Verwaltung, durch positives Tun herbeigef&#252;hrt worden sein, ein Unterlassen gen&#252;gt schon deshalb nicht, weil es in diesem Fall nichts gibt, was wiederherzustellen w&#228;re (vgl. Maurer, a.a.O., &#167; 30 Rn. 9; OVG M.-V., Urteil vom 28.10.2009 - 2 L 209/06 -, Juris, Rn. 76). Mit dem hier verfolgten Anspruch soll nicht der fr&#252;here status quo wiederhergestellt, sondern eine Ver&#228;nderung herbeigef&#252;hrt werden.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>67&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"67\"/>Im &#220;brigen erfasst der Folgenbeseitigungsanspruch die (rechtswidrigen) Folgen einer Amtshandlung, auf die sie nicht unmittelbar gerichtet war, jedenfalls dann nicht, wenn die Folgen durch ein auf der eigenen Entschlie&#223;ung des Betroffenen beruhendes Verhalten (mit)verursacht worden sind (BVerwG, Urteile vom 21.12.2000, a.a.O., und vom 19.07.1984 - 3 C 81.82 -, BVerwGE 69, 366). Auch dies steht dem Anspruch entgegen. Denn die Kosten der ausw&#228;rtigen Unterbringung sind jedenfalls auch darauf zur&#252;ckzuf&#252;hren, dass der Kl&#228;ger die Fachklasse in G&#246;ppingen besucht und die Eltern des Kl&#228;gers f&#252;r diesen mit der Stiftung xxx xxx G&#246;ppingen unter dem 03.10.2009 eine &#8222;Kostenvereinbarung&#8220; u.a &#252;ber die &#220;berlassung eines Unterkunftsplatzes im Jugendwohnheim xxx xxx abgeschlossen haben. Letztlich verfolgt der Kl&#228;ger einen Schadensersatzanspruch, den er indes nur im Wege der Amtshaftungsklage vor den Zivilgerichten geltend machen kann.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>68&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"68\"/>2. Der Beklagte ist auch als &#246;rtlicher Tr&#228;ger der Jugendhilfe (vgl. &#167; 85 SGB VIII, &#167;&#167; 1 und 5 LKJHG) dem Kl&#228;ger nicht zur Kostenerstattung verpflichtet.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>69&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"69\"/>a) Dies gilt zun&#228;chst, soweit der Kl&#228;ger eine Erstattung unter dem Gesichtspunkt der Hilfe zur Erziehung geltend macht. Dieser Anspruch setzt voraus, dass eine dem Wohl des Kindes oder des Jugendlichen entsprechende Erziehung nicht gew&#228;hrleistet ist und die Hilfe f&#252;r seine Entwicklung geeignet und notwendig ist (&#167; 27 Abs. 1 SGB VIII). Die Gew&#228;hrung von Hilfe zur Erziehung setzt einen erzieherischen Bedarf voraus, der seine Ursache in einer erzieherischen Mangelsituation hat (Fischer, in: Schellhorn/Fischer/Mann/Kern &lt;Hrsg.&gt;, SGB VIII, 4. Aufl. 2012, &#167; 27 Rn. 25 m.w.N.; Kunkel, in: ders. &lt;Hrsg.&gt;, LPK-SGB VIII, 4. Aufl. 2011, &#167; 27 Rn. 2). Ferner ist erforderlich, dass der Erziehungsmangel in absehbarer Zeit eine Gef&#228;hrdung des Kindeswohls herbeif&#252;hren w&#252;rde (vgl. Kunkel, LPK-SGB VIII, &#167; 27 Rn. 7).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>70&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"70\"/>Im vorliegenden Fall besteht die Mangelsituation ausschlie&#223;lich darin, dass der Kl&#228;ger w&#228;hrend der Zeiten seines Blockunterrichts unter der Woche ohne unmittelbare elterliche Betreuung im Jugendwohnheim untergebracht war. Eine verantwortliche Aus&#252;bung der Personensorge durch die Eltern setzt indes keine st&#228;ndige h&#228;usliche Gemeinschaft voraus. Die Eltern k&#246;nnen in einer solchen Situation ihren erzieherischen Einfluss auch auf andere Weise geltend machen. Daf&#252;r, dass die Eltern des Kl&#228;gers hierzu nicht willens oder in der Lage waren, fehlt es an jeglichem Anhaltspunkt. Erziehungsprobleme sind nie behauptet worden. Mithin vermag der Senat eine erzieherische Mangelsituation oder gar Erziehungsm&#228;ngel, die in absehbarer Zeit eine Gef&#228;hrdung des Kindeswohls ausgel&#246;st h&#228;tten, nicht festzustellen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>71&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"71\"/>b) Entsprechendes gilt, soweit der Kl&#228;ger sich auf &#167; 41 SGB VIII beruft. Danach soll einem jungen Vollj&#228;hrigen Hilfe f&#252;r die Pers&#246;nlichkeitsentwicklung und zu einer verantwortlichen Lebensf&#252;hrung gew&#228;hrt werden, wenn und solange Hilfe aufgrund der individuellen Situation des jungen Menschen notwendig ist. Die individuelle Situation des jungen Vollj&#228;hrigen muss dabei durch Einschr&#228;nkungen in der Pers&#246;nlichkeitsentwicklung sowie in der F&#228;higkeit, ein eigenst&#228;ndiges Leben zu f&#252;hren, gekennzeichnet sein (vgl. Fischer, a.a.O., &#167; 41 Rn. 6; vgl. Kindle, LPK-SGB VIII, &#167; 41 Rn. 4: &#8222;erkennbarer Leidensdruck&#8220;). Hierf&#252;r fehlt jeder Anhaltspunkt.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>72&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"72\"/>c) Soweit sich der Kl&#228;gervertreter darauf beruft, dass der Beklagte, solange die dem Kl&#228;ger in Rechnung gestellten Kosten nicht durch dritte zust&#228;ndige Tr&#228;ger, insbesondere einen Schultr&#228;ger, &#252;bernommen werden, als Tr&#228;ger der Jugendhilfe nach &#167; 10 SGB VIII &#8222;Ausfallb&#252;rge&#8220; sei, verkennt er den Regelungsgehalt der Bestimmung. Diese bestimmt - ihrer systematischen Stellung im Rahmen des Ersten Kapitels &#8222;Allgemeine Vorschriften&#8220; entsprechend - lediglich das Rangverh&#228;ltnis der Jugendhilfema&#223;nahmen zu Verpflichtungen und Leistungen anderer. Anders als etwa die Vorschriften des Zweiten Kapitels (&#8222;Leistungen der Jugendhilfe&#8220;) begr&#252;ndet sie keinen eigenst&#228;ndigen Anspruch des Kl&#228;gers.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>73&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"73\"/>d) Schlie&#223;lich kann sich der Kl&#228;ger auch auf &#167; 13 Abs. 3 SGB VIII nicht mit Erfolg berufen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>74&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"74\"/>Nach Satz 1 dieser Vorschrift kann jungen Menschen w&#228;hrend der Teilnahme an schulischen oder beruflichen Bildungsma&#223;nahmen oder bei der beruflichen Eingliederung Unterkunft in sozialp&#228;dagogisch begleiteten Wohnformen angeboten werden. Danach liegt es im pflichtgem&#228;&#223;en Ermessen des &#246;rtlichen tr&#228;ges, eine derartige Leistung anzubieten. Da das Angebot nicht der Behebung einer Krisensituation dient, verleiht die Regelung dem jungen Menschen kein subjektives Recht (vgl. Fischer, a.a.O., &#167; 13 Rn. 21). Ein Rechtsanspruch auf fehlerfreie Aus&#252;bung dieses Ermessens besteht bez&#252;glich der Teilhabe (erst) dann, wenn der &#246;ffentliche Tr&#228;ger eine derartige Leistung &#252;berhaupt anbietet (vgl. Nonninger, in: LPK-SGB VIII, &#167; 13 Rn. 36; Fischer, a.a.O., &#167; 13 Rn. 21).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>75&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"75\"/>Im vorliegenden Fall fehlt es bereits an einem Angebot des &#246;ffentlichen Tr&#228;gers im Sinne des &#167; 13 Abs. 3 Satz 1 SGB VIII. Der Umstand, dass der freie Tr&#228;ger, der das Jugendwohnheim xxx xxx betreibt, eine &#167; 13 Abs. 3 SGB VIII entsprechende Leistung anbietet (zur Einstufung der Unterbringung und Betreuung von Berufssch&#252;lern in einem Jugendg&#228;stehaus durch einen freien Tr&#228;ger der Jugendhilfe als Leistung der Jugendsozialarbeit nach &#167; 13 Abs. 3 SGB VIII vgl. das Senatsurteil vom 22.05.2013 - 9 S 889/11 -), ist insoweit unerheblich. Angebote der freien Tr&#228;ger k&#246;nnen f&#252;r sich genommen keine subjektiven Berechtigungen ausl&#246;sen, weil sich die korrespondierende Leistungsverpflichtung ausschlie&#223;lich auf den Tr&#228;ger der &#246;ffentlichen Jugendhilfe bezieht (vgl. &#167; 3 Abs. 2 Satz 2 SGB VIII; vgl. Fischer, a.a.O., &#167; 13 Rn. 21, mit der Verweisung auf &#167; 11 Rn.16 ff.).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>76&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"76\"/>Unabh&#228;ngig davon ist im Falle von Leistungen f&#252;r Betreuung und Unterkunft in einer sozialp&#228;dagogisch begleiteten Wohnform nach &#167; 13 Abs. 3 SGB VIII gem&#228;&#223; &#167;&#167; 78a ff. SGB VIII der Tr&#228;ger der &#246;ffentlichen Jugendhilfe nur dann zur &#220;bernahme des Entgelts verpflichtet ist, wenn mit dem Tr&#228;ger der Einrichtung oder seinem Verband Vereinbarungen nach &#167; 78b SGB VIII geschlossen wurden (&#167; 78b Abs. 1 SGB VIII; vgl. auch Gottlieb, in: LPK-SGB VIII, a.a.O., &#167; 78b Rn. 1). An einer Vereinbarung mit dem freien Tr&#228;ger des Jugendwohnheims fehlt es.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>77&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"77\"/>II. Die Kostenentscheidung folgt aus &#167; 154 Abs. 2. Die au&#223;ergerichtlichen Kosten des Beigeladenen, der keinen Sachantrag gestellt hat, sind nicht erstattungsf&#228;hig (&#167; 154 Abs. 3, &#167; 162 Abs. 3 VwGO).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>78&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"78\"/>Das Verfahren ist nicht gem&#228;&#223; &#167; 188 Satz 2 Halbsatz 1 VwGO gerichtkostenfrei. Seinem Schwerpunkt nach ist das Klagebegehren nicht dem Sachgebiet der Jugendhilfe im Sinne des &#167; 188 Satz 1 VwGO, sondern dem Schulrecht zuzurechnen. Der Kl&#228;ger st&#252;tzt seinen Anspruch auf Kostenerstattung ganz &#252;berwiegend auf Rechtsgrundlagen, die in einem engen Zusammenhang mit schulrechtlichen Bestimmungen stehen. Dass er sich daneben in untergeordnetem Umfang auch auf Regelungen des SGB VIII beruft, er&#246;ffnet den Anwendungsbereich des &#167; 188 Satz 2 VwGO nicht.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>79&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"79\"/>Die Revision wird nicht zugelassen, weil keiner der Zulassungsgr&#252;nde des&#160;&#160;&#167; 132 Abs. 2 VwGO vorliegt.</td></tr></table>\n                                                                                    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>80&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:12pt\"><tr><td><rd nr=\"80\"/><strong>B e s c h l u s s</strong><br/><strong>vom 22. Mai 2013</strong></td></tr></table>\n                                                                </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>81&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"81\"/>Der Streitwert des Berufungsverfahrens wird auf 3.000,-- EUR festgesetzt (&#167; 47 Abs. 1 und &#167; 52 Abs. 1 GKG).</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n</td></tr></table>"
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