List view for cases

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    "file_number": "I-6 U 169/14",
    "date": "2015-10-01",
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    "updated_date": "2022-10-18T13:43:03Z",
    "type": "Urteil",
    "ecli": "ECLI:DE:OLGD:2015:1001.I6U169.14.00",
    "content": "<h2>Tenor</h2>\n\n<p>Auf die Berufung des Beklagten wird unter Zur&#252;ckweisung des weitergehenden Rechtsmittels das am 01.07.2014 verk&#252;ndete Urteil der 5. Zivilkammer des Landgerichts D&#252;sseldorf teilweise abge&#228;ndert und wie folgt neu gefasst:</p>\n<p>Der Beklagte wird verurteilt, an den Kl&#228;ger &#8364;&#160;39.874,56 nebst Zinsen hiervon in H&#246;he von 5 Prozentpunkten &#252;ber dem Basiszinssatz seit dem 16.09.2010, zuz&#252;glich Kosten der au&#223;ergerichtlichen Rechtsverfolgung in H&#246;he von insgesamt &#8364;&#160;1.419,19 zu zahlen. Im &#220;brigen wird die Klage abgewiesen.</p>\n<p>Die Kosten des Rechtsstreits tragen der Kl&#228;ger zu 26 % und der Beklagte zu 74 %.</p>\n<p>Das Urteil ist ohne Sicherheitsleistung vorl&#228;ufig vollstreckbar. Beiden Parteien bleibt nachgelassen, die Vollstreckung durch Sicherheitsleistung in H&#246;he von 110 % des vollstreckbaren Betrages abzuwenden, wenn nicht die jeweils andere Partei vor der Vollstreckung Sicherheit in H&#246;he von 110 % des zu vollstreckenden Betrages leistet.</p><br style=\"clear:both\">\n\n<span class=\"absatzRechts\">1</span><p class=\"absatzLinks\">&#160;<strong><span style=\"text-decoration:underline\">G r &#252; n d e:</span></strong></p>\n<span class=\"absatzRechts\">2</span><p class=\"absatzLinks\">Der Kl&#228;ger begehrt als Insolvenzverwalter &#252;ber das Verm&#246;gen der G. (im Folgenden: &#8222;Schuldnerin&#8220;) von dem Beklagten als deren &#8222;director&#8220; gem&#228;&#223; &#167; 64 GmbHG bzw. &#167;&#167; 15a InsO, 823 Abs. 2 BGB die Erstattung von Zahlungen in H&#246;he von insgesamt &#8364; 15.716,78, welche die Schuldnerin mit Mitteln der Barkasse und des Gesch&#228;ftskontos in der Zeit vom 14.09.2009 bis zum 24.11.2009 erbrachte, sowie Ersatz des Betrags von &#8364;&#160;38.223,47, den einzelne Gl&#228;ubiger bei der Schuldnerin durch verschiedene Zwangsvollstreckungsma&#223;nahmen am 10. und am 17.09.2009 eintrieben.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">3</span><p class=\"absatzLinks\">Gem&#228;&#223; &#167; 540 Abs. 1 Nr. 1 ZPO wird zun&#228;chst auf die tats&#228;chlichen Feststellungen des landgerichtlichen Urteils in der Fassung des Berichtigungsbeschlusses vom 25.07.2014 insoweit Bezug genommen, als diese den Feststellungen des Senats nicht widersprechen.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">4</span><p class=\"absatzLinks\">Die alleinige Gesch&#228;ftst&#228;tigkeit der Schuldnerin bestand darin, f&#252;r die in L. residierende W. (im Folgenden: &#8222;W.&#8220;) den Verkauf ihrer Anteilsscheine an der in L. ans&#228;ssigen A. (im Folgenden: &#8222;A.&#8220;) zu vermitteln. Der hierzu am 01.08.2006 geschlossene Vertrag sah unter Nr. 4. (2) vor, dass die Schuldnerin f&#252;r ihre Vermittlungst&#228;tigkeit eine Provision erh&#228;lt, sobald der Kaufvertrag zwischen der W. und dem Anleger zustande kommt und der hierf&#252;r vereinbarte Kaufpreis an die W. gezahlt wird. Nach der am 02.01.2007 erstellten Anlage 1) zu diesem Vertrag sollte die Schuldnerin eine Provision von 5 % erhalten, wenn der Anleger von ihr und W. gemeinsam geworben wird.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">5</span><p class=\"absatzLinks\">Die B. und das F. lie&#223;en der C. am 07. und 26.08.2009 Pf&#228;ndungs- und &#220;berweisungsbeschl&#252;sse &#252;ber &#8364; 18.799,86 und &#8364; 19.457,98 zustellen, die sich auf das bei ihr unter der Nr. &#8230; gef&#252;hrte Gesch&#228;ftskonto der Schuldnerin bezogen. Aufgrund der erst-genannten Pf&#228;ndung- und &#220;berweisung wurde am 27.08.2009 das seinerzeitige Kontoguthaben von &#8364; 2.035,37 an die B. ausgezahlt. Diese Zahlung verlangt der Kl&#228;ger nicht ersetzt. Am 07.09.2009 ging auf dem vorgenannten Gesch&#228;ftskonto eine &#220;berweisung der A. &#252;ber &#8364;&#160;50.000,- ein. Am 10.09.2009 erhielten daraufhin die B. den restlichen Pf&#228;ndungsbetrag von &#8364;&#160;16.764,49 und das F. seinen vollst&#228;ndigen Pf&#228;ndungsbetrag von der C. ausgekehrt. Au&#223;erdem pf&#228;ndete das H. am 17.09.2009 aus der Barkasse der Schuldnerin einen Betrag von &#8364;&#160;2.001,-, der von dem H. an die D., E., I. und J. ausgekehrt wurde.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">6</span><p class=\"absatzLinks\">Das Landgericht hat aufgrund der m&#252;ndlichen Verhandlung vom 10.06.2014 der Klage in H&#246;he von &#8364; 53.940,25 nebst Zinsen in H&#246;he von 5 Prozentpunkten &#252;ber dem Basiszinssatz daraus seit dem 16.09.2010 sowie vorgerichtlicher Kosten in H&#246;he von &#8364; 1.746,38 stattgegeben. Es sei gem&#228;&#223; Art. 3 Abs. 1 EuInsVO international zust&#228;ndig. Der Anwendungsbereich der EuInsVO sei er&#246;ffnet, da die EuGVVO gem&#228;&#223; Art. 1 Abs. 2 lit. b EuGVVO nicht auf Verfahren anwendbar sei, die in einem untrennbaren Zusammenhang mit einem Konkurs- und Vergleichsverfahren st&#252;nden. Letzteres sei jedoch bei den Klageforderungen der Fall. Hinsichtlich der Anspruchsgrundlage des &#167; 15a InsO folge dies schon daraus, dass der Gesetzgeber diese Norm in die InsO integriert habe. Die andere Anspruchsgrundlage &#167;&#160;64 GmbHG befinde sich zwar nicht in der InsO. Sie habe aber mit Zahlungsunf&#228;higkeit und &#220;berschuldung typisch insolvenzrechtliche Tatbestandsvoraussetzungen. Au&#223;erdem werde mit &#167; 64 GmbHG der Zweck verfolgt, Masseverk&#252;rzungen im Vorfeld des Insolvenzverfahrens zu verhindern, um so die ranggerechte und gleichm&#228;&#223;ige Befriedigung aller Gl&#228;ubiger sicherzustellen. Dem Kl&#228;ger stehe auch gem&#228;&#223; &#167; 64 Satz 1 GmbHG ein Anspruch auf Zahlung von &#8364; 15.716,78 zu. &#167; 64 GmbHG sei auf den Beklagten als einem &#8222;director&#8220; einer Limited anwendbar, da sich gem&#228;&#223; Art. 4 Abs. 1 EuInsVO das f&#252;r das Insolvenzverfahren anwendbare Recht nach dem Recht desjenigen Mitgliedstaats richte, in dem das Insolvenzverfahren er&#246;ffnet werde. Das Insolvenzverfahren sei vor dem Amtsgericht D&#252;sseldorf er&#246;ffnet worden. Die Insolvenzschuldnerin sei sp&#228;testens zum 07.09.2009 zahlungsunf&#228;hig gewesen, weil sie damals ihre Zahlungen bereits eingestellt habe, da sie von Juni 2009 an bis zur Insolvenzer&#246;ffnung die Geh&#228;lter ihrer Mitarbeiter nicht mehr vollst&#228;ndig beglichen habe. Mit den im September 2009 eingegangenen &#8364; 50.000,- sei nur ein Teil der r&#252;ckst&#228;ndigen Verbindlichkeiten beglichen worden, die sich auf insgesamt &#8364; 189.476,27 belaufen h&#228;tten. Gerade der Umstand, dass f&#228;llige Geh&#228;lter nicht gezahlt worden seien, spreche f&#252;r eine Zahlungsunf&#228;higkeit. Abgesehen davon ergebe sich die Zahlungsunf&#228;higkeit der Schuldnerin aus der vom Kl&#228;ger gefertigten Gegen&#252;berstellung der am 07.09.2009 vorhandenen Liquidit&#228;t in H&#246;he von &#8364;&#160;60.020,69 mit den seinerzeit vorhandenen Gesamtverbindlichkeiten in H&#246;he von &#8364;&#160;189.476,27. Es sei auch nicht damit zu rechnen gewesen, dass diese Liquidit&#228;tsl&#252;cke innerhalb von 3 Wochen geschlossen werde, da der Beklagte erst zum 01.11.2009 und zum 01.02.2010 jeweils einen Zahlungseingang von &#8364; 625.000,- erwartet habe. Nichts anderes gelte hinsichtlich der ersten Rate von &#8364; 625.000,-, die eigentlich am 01.09.2009 h&#228;tte gezahlt werden sollen. Mit einer baldigen Nachzahlung dieser Rate habe der Beklagte nicht rechnen k&#246;nnen, da die W. gegen&#252;ber der Schuldnerin gem&#228;&#223; Nr. 4 des Vertrags vom 01.08.2006 zu einer solchen Zahlung nur verpflichtet gewesen w&#228;re, wenn die W. ihrerseits von dem Anleger den Kaufpreis f&#252;r das vermittelte Gesch&#228;ft erhalten h&#228;tte. Es habe aber nicht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit damit gerechnet werden k&#246;nnen, dass die Anlegerin O. (im Folgenden: &#8222;O.&#8220;) der W. noch die erste Rate zahle. Da der Beklagte keine konkreten Gr&#252;nde daf&#252;r vorgetragen habe, wieso seitens O. die Zahlung ausgeblieben sei, m&#252;sse in Betracht gezogen werden, dass die O., wenn sie denn &#252;berhaupt solvent gewesen sei, jedenfalls zahlungsunwillig gewesen sei. Die von dem Beklagten aus der Barkasse und von dem Gesch&#228;ftskonto der Schuldnerin in H&#246;he von insgesamt &#8364; 15.716,78 vorgenommenen Zahlungen seien auch nicht mit der Sorgfalt eines ordentlichen Gesch&#228;ftsmanns vereinbar gewesen, weil der Beklagte keine entsprechenden Gr&#252;nde substantiiert vorgetragen habe. F&#252;r die anderen streitgegenst&#228;ndlichen, aufgrund von Zwangsvollstreckungsma&#223;nahmen bewirkten Zahlungen hafte der Beklagte jedoch nicht gem&#228;&#223; &#167; 64 Satz 1 GmbHG, weil sie nicht von ihm &#8222;geleistet&#8220; worden seien. Die durch diese Zahlungen eingetretene Masseschm&#228;lerung m&#252;sse jedoch der Beklagte gem&#228;&#223; &#167;&#167; 15a InsO, 823 Abs. 2 BGB i.V.m. Art. 4 Abs. 1 EuInsVO ersetzen. Da die Schuldnerin sp&#228;testens am 07.09.2009 zahlungsunf&#228;hig gewesen sei, h&#228;tte der Beklagte sp&#228;testens am 28.09.2009 Insolvenzantrag stellen m&#252;ssen. H&#228;tte der Beklagte den Insolvenzantrag zu diesem Zeitpunkt gestellt, w&#228;ren die im Rahmen der Zwangsvollstreckung bewirkten Zahlungen gem&#228;&#223; &#167; 131 Abs. 1 Nr. 1 InsO anfechtbar gewesen, da die ihnen zugrundeliegenden Pfandrechte in der &#8222;kritischen&#8220; Zeit vor Insolvenzer&#246;ffnung entstanden seien. So sei die Inbesitznahme des Bargelds in H&#246;he von &#8364; 2.001,- durch den Gerichtsvollzieher am 17.09.2009 erfolgt. Die Pfandrechte an dem Guthaben des Gesch&#228;ftskontos der Schuldnerin seien erst mit dem Geldeingang auf dem Gesch&#228;ftskonto am 07.09.2009 entstanden, da bei der Pf&#228;ndung einer k&#252;nftigen Forderung das Pfandrecht erst im Zeitpunkt der Entstehung der Forderung begr&#252;ndet werde.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">7</span><p class=\"absatzLinks\">Diese rechtliche W&#252;rdigung greift der Beklagte mit dem Rechtsmittel der Berufung an. Das Landgericht habe seinen erstinstanzlichen Vortrag nicht vollst&#228;ndig gew&#252;rdigt. Er habe bereits in erster Instanz durch Vorlage der entsprechenden Urkunden und unter Benennung von Zeugen unter Beweis gestellt, dass aufgrund von Zahlungsgarantien im Monat September 2009 aus Sicht des Gesch&#228;ftsf&#252;hrers die an Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit bestanden habe, dass etwaige Liquidit&#228;tsl&#252;cken in K&#252;rze vollst&#228;ndig beseitigt w&#252;rden. Ausweislich der mit der O. geschlossenen Vertr&#228;ge habe am 01.09.2009 eine Investmentzahlung an W. erfolgen sollen, von der die Schuldnerin einen Provisionsanteil von 5 % habe erhalten sollen. Nachdem diese Investmentzahlung ausgeblieben sei, seien, wie von ihm bereits erstinstanzlich dargelegt, im September immer wieder und auch Ende September Gespr&#228;che gef&#252;hrt worden, in deren Verlauf jeweils von der O. gegen&#252;ber W. wie auch der Schuldnerin Zahlungsgarantien ausgesprochen worden seien. Dies ergebe sich auch aus der umfangreichen Korrespondenz, die erstinstanzlich vorgelegt worden sei. Ferner habe das Landgericht nicht beachtet, dass den von ihm veranlassten Zahlungen unmittelbare Gegenleistungen gegen&#252;ber gestanden h&#228;tten. Diese Zahlungen seien auch mit der Sorgfalt eines ordentlichen Gesch&#228;ftsf&#252;hrers vereinbar gewesen, weil er, wie bereits dargelegt, aufgrund der gegebenen Zahlungsgarantien auf eine kurzfristige Befriedigung s&#228;mtlicher Verbindlichkeiten habe vertrauen d&#252;rfen. Nicht verst&#228;ndlich sei auch, dass das Landgericht die Zahlungen vom 14.09.2009 beanstande, obwohl es eine Insolvenzantragspflicht erst ab dem 28.09.2009 als gegeben erachtet habe.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">8</span><p class=\"absatzLinks\">Der Beklagte beantragt ab&#228;ndernd,</p>\n<span class=\"absatzRechts\">9</span><p class=\"absatzLinks\">die Klage abzuweisen.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">10</span><p class=\"absatzLinks\">Der Kl&#228;ger beantragt,</p>\n<span class=\"absatzRechts\">11</span><p class=\"absatzLinks\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160; die Berufung zur&#252;ckzuweisen.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">12</span><p class=\"absatzLinks\">Der Kl&#228;ger verteidigt die rechtliche W&#252;rdigung des Landgerichts vor den Angriffen der Berufung. Der gesamte Vortrag des Beklagten zu der Zahlungsunf&#228;higkeit der Schuldnerin sei versp&#228;tet, da er erst nach der m&#252;ndlichen Verhandlung vom 08.01.2013 gehalten worden sei. Abgesehen davon sei die Schuldnerin bereits im Juni 2009 zahlungsunf&#228;hig gewesen, weil schon damals Verbindlichkeiten bestanden h&#228;tten, die bis zur Insolvenzer&#246;ffnung nicht mehr beglichen worden seien. Der Beklagte habe nicht dargelegt, dass die Schuldnerin gegen&#252;ber s&#228;mtlichen Gl&#228;ubigern die Zahlungen wieder vollst&#228;ndig h&#228;tte aufnehmen k&#246;nnen. Von einer blo&#223;en Zahlungsstockung k&#246;nne bei einem Zeitraum von mehr als 3 Monaten (Juni bis September 2009) nicht mehr die Rede sein. Der Beklagte h&#228;tte daher sp&#228;testens im Juli 2009 Insolvenzantrag stellen und jegliche Mittelabfl&#252;sse unterbinden m&#252;ssen. Der Vortrag des Beklagten zu den angeblichen Zahlungsgarantien sei nicht nur unsubstantiiert, sondern auch unschl&#252;ssig, da der Schuldnerin gem&#228;&#223; Nr. 4 des Vertrags vom 01.08.2006 nur f&#252;r den unstreitig nicht eingetretenen Fall eines Zahlungseingangs bei W. eine Provision zugestanden h&#228;tte. Daher sei die &#8222;Forderung&#8220; der Schuldnerin gegen&#252;ber der W. auch nicht beleihungsf&#228;hig und die Schuldnerin infolgedessen auch nicht mehr kreditw&#252;rdig gewesen. Schlie&#223;lich habe das Landgericht zutreffend entschieden, dass das Zahlungsverbot des &#167; 64 Satz 1 GmbHG bereits ab Insolvenzreife und nicht erst ab dem Ende der dreiw&#246;chigen Insolvenzantragsfrist gelte.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">13</span><p class=\"absatzLinks\">Erg&#228;nzend wird auf die in beiden Instanzen gewechselten Schrifts&#228;tze nebst Anlagen verwiesen.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">14</span><p class=\"absatzLinks\">Der Senat hat den Parteien mit Beschluss vom 23.04.2015 sowie in der m&#252;ndlichen Verhandlung vom 27.08.2015 Hinweise zur Sach- und Rechtslage erteilt.</p>\n<h2><strong>II.</strong></h2>\n<span class=\"absatzRechts\">15</span><p class=\"absatzLinks\">Die zul&#228;ssige Berufung hat teilweise Erfolg. Zutreffend hat das Landgericht seine internationale Zust&#228;ndigkeit angenommen (s. hierzu Nr. 1.) und die Klageforderungen dem deutschen Recht unterworfen (s. hierzu Nr. 2.). Ferner ist auch die rechtliche W&#252;rdigung des Landgerichts zutreffend, dass die Insolvenzschuldnerin G. (im Folgenden: &#8222;Schuldnerin&#8220;) seit dem 07.09.2009 zahlungsunf&#228;hig gewesen ist (s. hierzu Nr. 3.). Nachdem der Senat den Kl&#228;ger mit Beschluss vom 23.04.2015 erstmals auf die weitgehende Unschl&#252;ssigkeit seiner bisherigen Klagebegr&#252;ndung hingewiesen hatte, hat der Kl&#228;ger in gem&#228;&#223; &#167;&#160;531 Abs. 2 Nr. 1 ZPO noch zul&#228;ssiger und nunmehr gem&#228;&#223; &#167;&#167;&#160;15a InsO, 823 Abs. 2 BGB auch schl&#252;ssiger Weise einen Gesamtgl&#228;ubigerschaden in H&#246;he von &#8364;&#160;39.874,56 vorgetragen, der durch die schon seit der ersten Instanz streitgegenst&#228;ndliche Insolvenzverschleppung des Beklagten eingetreten ist (s. hierzu Nr. 4.). Diesem Vortrag ist der Beklagte nicht hinreichend entgegengetreten (s. hierzu Nr. 5.). Die weitergehende Klage ist jedoch unbegr&#252;ndet, da der Kl&#228;ger au&#223;er dem vorgenannten Schadensersatzanspruch wegen Insolvenzverschleppung nicht auch noch einen Ersatzanspruch gem&#228;&#223; &#167;&#160;64 Satz 1 GmbHG hat (s. hierzu Nr. 6.).</p>\n<span class=\"absatzRechts\">16</span><ul class=\"absatzLinks\"><li><span class=\"absatzRechts\">17</span><p class=\"absatzLinks\">1. Wie erst k&#252;rzlich durch den EuGH mit Urteil vom 04.12.2014 &#8211; C-295/13 entschieden worden ist, sind gem&#228;&#223; Art. 3 Abs. 1 EuInsVO (VO (EG) Nr. 1346/2000) die Gerichte des Mitgliedstaats, in dessen Gebiet ein Insolvenzverfahren &#252;ber das Verm&#246;gen einer Gesellschaft er&#246;ffnet worden ist, auch f&#252;r die Entscheidung einer auf &#167; 64 Satz 1 GmbHG gest&#252;tzten Klage zust&#228;ndig, sofern sie vom Insolvenzverwalter erhoben wird, weil dann die Klage unmittelbar aus dem Insolvenzverfahren hervorgeht und mit diesem in engem Zusammenhang steht. Da &#167;&#167;&#160;15a InsO, 823 Abs. 2 BGB wie &#167; 64 Satz 1 GmbHG die Masse der Gesellschaft schon im Vorfeld des Insolvenzverfahrens vor Massek&#252;rzungen sch&#252;tzen sollen, hat auch eine auf &#167;&#167;&#160;15a InsO, 823 Abs. 2 BGB gest&#252;tzte Klage, sofern sie vom Insolvenzverwalter erhoben wird, den f&#252;r die Anwendung des Art. 3 Abs. 1 EuInsVO erforderlichen Ursprung in und Zusammenhang mit dem Insolvenzverfahren. Ausgehend hiervon ist das Landgericht D&#252;sseldorf international zust&#228;ndig gewesen, weil in seinem Gerichtsbezirk das Insolvenzverfahren &#252;ber das Verm&#246;gen der Schuldnerin beim Amtsgericht D&#252;sseldorf er&#246;ffnet worden ist und der Kl&#228;ger als der vom Amtsgericht D&#252;sseldorf f&#252;r das Insolvenzverfahren bestellte Insolvenzverwalter die von ihm erhobene Klage ausschlie&#223;lich auf Anspr&#252;che gem&#228;&#223; &#167; 64 Satz 1 GmbHG und gem&#228;&#223; &#167;&#167; 15a InsO, 823 Abs. 2 BGB gest&#252;tzt hat.</p>\n</li>\n</ul>\n<span class=\"absatzRechts\">18</span><ul class=\"absatzLinks\"><li><span class=\"absatzRechts\">19</span><p class=\"absatzLinks\">2. Zutreffend hat das Landgericht gem&#228;&#223; Art. 4 Abs. 1 EuInsVO auf die von dem Kl&#228;ger geltend gemachten Anspr&#252;che das deutsche Recht angewandt, obwohl es sich bei der Schuldnerin um eine nach britischem Recht gegr&#252;ndete Gesellschaft handelt. Nach Art. 4 Abs. 1 EuInsVO gilt f&#252;r das Insolvenzverfahren und seine Wirkungen das Recht des Mitgliedsstaats, in dem das Insolvenzverfahren er&#246;ffnet wird. Zu den insolvenzrechtlichen Vorschriften in diesem unionsrechtlichen Sinn geh&#246;rt auch &#167; 64 Satz 1 GmbHG, weil die danach angeordnete Haftung des Gesch&#228;ftsf&#252;hrers f&#252;r von ihm nach der Insolvenzreife veranlasste Masseschm&#228;lerungen dem Ziel dient, den Gl&#228;ubigern unter Beachtung ihrer grunds&#228;tzlichen Gleichrangigkeit Befriedigung zu verschaffen (BGH, Vorlagebeschluss vom 02.12.2014 &#8211; II ZR 119/14, Rz. 17ff). Da auch &#167;&#167; 15a InsO, 823 Abs. 2 BGB demselben Ziel dienen, gilt f&#252;r diese Vorschriften nichts anderes (Kindler in M&#252;nchKommBGB, 6. Auflage, EuInsVO Art. 4, Rz. 71). Ferner versto&#223;en beide Haftungsinstitute nicht gegen die durch Artt. 49, 54 AEUV verb&#252;rgte Niederlassungsfreiheit, weil sie nicht die Voraussetzungen, unter denen EU-Auslandsgesellschaften ihren Verwaltungssitz in Deutschland begr&#252;nden k&#246;nnen, bestimmen, sondern nur die Folgen eines Fehlverhaltens der Gesch&#228;ftsf&#252;hrung nach der Sitzbegr&#252;ndung in Deutschland regeln (so BGH, Vorlagebeschluss vom 02.12.2014, a.a.O., Rz. 21 zu der Haftung gem&#228;&#223; &#167; 64 GmbHG). Des Weiteren sieht sich der Senat nicht als verpflichtet an, das Verfahren gem&#228;&#223; Art. 267 Abs. 2 AEUV dem EuGH vorzulegen. Anders als der Bundesgerichtshof, f&#252;r den Art. 267 Abs. 3 AEUV eine Pflicht zur Vorlage zum EuGH statuiert, wenn die Frage der unionsrechtlichen G&#252;ltigkeit einer entscheidungserheblichen Norm schon nur in der Rechtslehre diskutiert wird, ist ein Instanzgericht lediglich dann zu einer solchen Vorlage verpflichtet, wenn sich sein ihm gem&#228;&#223; Art. 267 Abs. 2 AEUV einger&#228;umtes Ermessen vorzulegen auf null reduziert, weil es durchgreifende Bedenken gegen die unionsrechtliche oder grundrechtliche G&#252;ltigkeit der entscheidungserheblichen Norm hat (Karpenstein in Grabitz /Hilf /Netteshem, Das Recht der Europ&#228;ischen Union, 54. Auflage, AEUV Art. 267, Rz. 62 f). Der Senat hegt jedoch keine Bedenken, dass &#167; 64 Satz 1 GmbHG oder &#167;&#167;&#160;15a InsO, 823 Abs. 2 BGB gegen die durch Artt. 49, 54 AEUV verb&#252;rgte Niederlassungsfreiheit versto&#223;en. Aus diesem Grunde besteht auch kein Anlass, das Verfahren gem&#228;&#223; &#167;&#160;148 ZPO bis zur Entscheidung des EUGH (Az. C-594/14) &#252;ber den vorgenannten Vorlagebeschluss des Bundesgerichtshofs auszusetzen.</p>\n</li>\n</ul>\n<span class=\"absatzRechts\">20</span><ul class=\"absatzLinks\"><li><span class=\"absatzRechts\">21</span><p class=\"absatzLinks\">3. Ohne Erfolg greift die Berufung die landgerichtliche Feststellung an, dass die Schuldnerin am 07.09.2009 im Sinne des &#167; 17 Abs. 2 Satz 1 InsO zahlungsunf&#228;hig gewesen ist. Zutreffend ist das Landgericht davon ausgegangen, dass gem&#228;&#223; &#167; 17 Abs. 2 Satz 2 InsO eine die Vermutung der Zahlungsunf&#228;higkeit begr&#252;ndende fortdauernde Zahlungseinstellung vorliegt, wenn im fraglichen Zeitpunkt f&#228;llige Verbindlichkeiten bestanden haben, die bis zur Er&#246;ffnung des Insolvenzverfahrens nicht beglichen worden sind (BGH, Urteil vom 19.06.2012 &#8211; II ZR 243/11, Rz. 24). Dies ist bei der Schuldnerin der Fall gewesen, weil sie bis zur Insolvenzer&#246;ffnung am 29.07.2010 insgesamt Forderungen in H&#246;he von &#8364;&#160;144.903,46 nicht beglichen hat, die bereits am 07.09.2009 f&#228;llig gewesen sind, wie die nachfolgende Berechnung zeigt:</p>\n</li>\n</ul>\n<span class=\"absatzRechts\">22</span><table class=\"absatzLinks\" cellpadding=\"0\" cellspacing=\"0\"><tbody><tr><td><p><strong><span style=\"text-decoration:underline\">Datum</span></strong></p>\n</td>\n<td><p><strong><span style=\"text-decoration:underline\">Position</span></strong></p>\n</td>\n<td><p><strong><span style=\"text-decoration:underline\">Betrag</span></strong></p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td></td><td><p><strong>am 07.9.09 f&#228;llige und bis zur Insolvenzer&#246;ffnung nicht befriedigte Altgl&#228;ubigerforderungen (vgl. Anlagen LR11-LR22)</strong></p>\n</td>\n<td></td></tr>\n<tr><td><p>in 2006</p>\n</td>\n<td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>692,85 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>31.3.09</p>\n</td>\n<td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>92,50 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>30.4.09</p>\n</td>\n<td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>184,50 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>31.5.09</p>\n</td>\n<td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>276,40 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>30.6.09</p>\n</td>\n<td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>180,50 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>30.6.09</p>\n</td>\n<td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>1.576,98 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>31.7.09</p>\n</td>\n<td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>176,50 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>31.7.09</p>\n</td>\n<td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>789,85 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>31.7.09</p>\n</td>\n<td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>1.608,35 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>31.7.09</p>\n</td>\n<td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>2.090,12 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>31.7.09</p>\n</td>\n<td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>2.135,56 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>27.8.09</p>\n</td>\n<td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>750,00 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>31.8.09</p>\n</td>\n<td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>267,50 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>31.8.09</p>\n</td>\n<td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>8.347,77 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>31.8.09</p>\n</td>\n<td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>782,85 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>31.8.09</p>\n</td>\n<td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>707,21 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>31.8.09</p>\n</td>\n<td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>1.608,35 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>31.8.09</p>\n</td>\n<td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>2.090,12 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>31.8.09</p>\n</td>\n<td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>2.135,56 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>16.9.09</p>\n</td>\n<td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>0,00 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>10.9.09</p>\n</td>\n<td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>103.927,50 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>10.9.09</p>\n</td>\n<td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>2.070,00 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>10.9.09</p>\n</td>\n<td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>8.312,00 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>28.9.09</p>\n</td>\n<td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>167,48 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>30.9.09</p>\n</td>\n<td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>2.113,95 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>30.9.09</p>\n</td>\n<td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>107,30 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>30.9.09</p>\n</td>\n<td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>185,47 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>30.9.09</p>\n</td>\n<td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>165,02 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>30.9.09</p>\n</td>\n<td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>375,28 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>30.9.09</p>\n</td>\n<td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>487,69 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>30.9.09</p>\n</td>\n<td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>498,30 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td></td><td><p>Zwischensumme</p>\n</td>\n<td><p><strong>144.903,46 &#8364;</strong></p>\n</td>\n</tr>\n</tbody>\n</table>\n<span class=\"absatzRechts\">23</span><p class=\"absatzLinks\">Gegen&#252;ber der Berechnung des Kl&#228;gers in seinem Schriftsatz vom 13.08.2015, Seite 3, deren Ans&#228;tze der Beklagte nur pauschal und damit nicht hinreichend gem&#228;&#223; &#167; 138 Abs. 2 und Abs. 3 ZPO bestritten hat, ergeben sich gewisse &#196;nderungen: Erstens m&#252;ssen bei den Gehaltsforderungen der Angestellten P., Q. und S. die Arbeitnehmeranteile der Beitr&#228;ge zu den gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherungen herausgerechnet werden, weil diese Verg&#252;tungsbestandteile bereits in den obigen Beitragsforderungen der B. enthalten sind. Zweitens k&#246;nnen die obigen Sozialbeitr&#228;ge und Geh&#228;lter nur bis zum Stichtag 07.09.2009 ber&#252;cksichtigt werden, weshalb die Beitr&#228;ge und Geh&#228;lter f&#252;r den Monat September gem&#228;&#223; &#167; 287 ZPO entsprechend gek&#252;rzt worden sind. Drittens m&#252;ssen aus diesem Grunde auch die erst am 16.09.2009 entstandenen Vollstreckungskosten der B. unber&#252;cksichtigt bleiben.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">24</span><p class=\"absatzLinks\">Die durch die Zahlungseinstellung begr&#252;ndete Vermutung der Zahlungsunf&#228;higkeit hat der Beklagte nicht widerlegt. Zur Widerlegung der Vermutung muss dargelegt und bewiesen werden, dass im ma&#223;gebenden Zeitraum eine Liquidit&#228;tsbilanz eine Deckungsl&#252;cke von weniger als 10 % aufwies (BGH, Urteil vom 15.03.2012 &#8211; IX ZR 239/09, Rz. 18). Nach dem auch von der Berufung nicht bestrittenen Vortrag des Kl&#228;gers verf&#252;gte die Schuldnerin per 07.09.2009 &#252;ber liquide Mittel in H&#246;he von &#8364;&#160;60.020,69 (Anlage LR-15). Unter Ber&#252;cksichtigung der vorgenannten Forderungen sowie der nachgenannten Forderungen, die gleichfalls am 07.09.2009 bestanden haben und sp&#228;ter befriedigt worden sind, errechnet sich daraus eine Deckungsl&#252;cke von 69 %:</p>\n<span class=\"absatzRechts\">25</span><table class=\"absatzLinks\" cellpadding=\"0\" cellspacing=\"0\"><tbody><tr><td><p><strong><span style=\"text-decoration:underline\">Datum</span></strong></p>\n</td>\n<td><p><strong><span style=\"text-decoration:underline\">Position</span></strong></p>\n</td>\n<td><p><strong><span style=\"text-decoration:underline\">Betrag</span></strong></p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td></td><td><p><strong>am 7.9.09 f&#228;llige und sp&#228;ter nicht befriedigte Altgl&#228;ubigerforderungen (s.o.).</strong></p>\n</td>\n<td><p>144.903,46 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td></td><td><p><strong>am 7.9.09 f&#228;llige und sp&#228;ter befriedigte Altgl&#228;ubigerforderungen</strong></p>\n</td>\n<td></td></tr>\n<tr><td><p>10.9.09</p>\n</td>\n<td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>16.764,49 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>10.9.09</p>\n</td>\n<td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>19.457,98 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>14.9.09</p>\n</td>\n<td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>508,80 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>14.9.09</p>\n</td>\n<td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>78,80 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>14.9.09</p>\n</td>\n<td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>575,96 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>14.9.09</p>\n</td>\n<td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>85,46 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>14.9.09</p>\n</td>\n<td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>115,98 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>14.9.09</p>\n</td>\n<td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>438,34 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>14.9.09</p>\n</td>\n<td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>1.054,56 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>14.9.09</p>\n</td>\n<td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>1.346,82 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>14.9.09</p>\n</td>\n<td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>1.351,07 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>14.9.09</p>\n</td>\n<td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>1.399,10 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>14.9.09</p>\n</td>\n<td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>1.421,26 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>14.9.09</p>\n</td>\n<td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>2.635,70 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>17.9.09</p>\n</td>\n<td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>2001,00 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td></td><td><p>Zwischenbetrag</p>\n</td>\n<td><p>49.25,33 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td></td><td><p><strong>Altgl&#228;ubigerforderungen insgesamt</strong></p>\n</td>\n<td><p><strong>194.138,79 &#8364;</strong></p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td></td><td><p><strong>Masse am 7.9.09</strong></p>\n</td>\n<td><p><strong>60.020,60 &#8364;</strong></p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td></td><td><p><strong>Deckungsl&#252;cke</strong></p>\n</td>\n<td><p><strong>69%</strong></p>\n</td>\n</tr>\n</tbody>\n</table>\n<span class=\"absatzRechts\">26</span><p class=\"absatzLinks\">Anzumerken bleibt, dass die am 07.09.2009 f&#228;lligen Forderungen aus Dauerschuldverh&#228;ltnissen gem&#228;&#223; &#167; 287 ZPO vorsichtig auf 80 % des Betrags gesch&#228;tzt werden, den sie per 14.09.2009 hatten.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">27</span><p class=\"absatzLinks\">Zwar kann trotz einer &#252;ber 10 % hinausgehenden Deckungsl&#252;cke ausnahmsweise Zahlungsf&#228;higkeit dann angenommen werden, wenn mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu erwarten ist, dass die Liquidit&#228;tsl&#252;cke vollst&#228;ndig geschlossen wird und den Gl&#228;ubigern ein Zuwarten nach den besonderen Umst&#228;nden des Falls zuzumuten ist (BGH, Urteil vom 12.10.2006 &#8211; IX ZR 228/03, Rz. 27). Das Vorliegen solcher besonderen Umst&#228;nde hat jedoch der Beklagte schon nicht dargelegt. Sein gesamter Vortrag zu den im Laufe des September 2009 immer wieder mit der O. (im Folgenden: &#8222;O.&#8220;) gef&#252;hrten Gespr&#228;che und den von dieser angeblich erkl&#228;rten &#8222;Garantien&#8220; ist nicht nur g&#228;nzlich unsubstantiiert, sondern steht auch im eklatanten Widerspruch zu den von ihm vorgelegten Unterlagen. Entgegen seiner Behauptung, die O. habe Aktien der A. erwerben wollen, ergibt sich aus der von der O. direkt mit W. abgeschlossenen Vereinbarung vom 31.07./03.08.2009, dass die O. f&#252;r W. lediglich als Vermittler t&#228;tig werden sollte. Ferner stellt Ziffer 2.2. dieses Vertrags kein Ratenzahlungsplan f&#252;r den f&#252;r den Erwerb von Aktien geschuldeten Kaufpreis dar, sondern lediglich einen Bonusplan f&#252;r die Vertriebsziele der O.. Wie sich im Weiteren aus Ziffer 4.1.2 der Vereinbarung ergibt, sollte die O. f&#252;r jeden von ihr vermittelten Partner eine Provision in H&#246;he von 6 % und f&#252;r die von der Schuldnerin ohne Mitwirkung der O. vermittelten Anlagegesch&#228;fte eine Provision in H&#246;he von 1,5 % erhalten. Von einem Provisionsrecht der Schuldnerin an den von der O. vermittelten Ums&#228;tzen ist hingegen dort keine Rede. Mithin sollte die O. anstelle der Schuldnerin das Hauptvertriebsrecht an den Aktien der A. erhalten. Dies widerspricht eklatant der pauschalen Behauptung des Beklagten, die Schuldnerin habe aufgrund des Vertrags der W. mit der O. einen Provisionsanspruch erhalten. Im Weiteren ergibt sich aus der von dem Beklagten vorgelegten E-Mail-Korrespondenz, dass die O. und die W. den ganzen September und auch Oktober 2009 entgegen der in dem Vertriebsvertrag vom 31.07./03.08.2009 vorgesehenen Zeitplanung ausschlie&#223;lich damit besch&#228;ftigt gewesen sind, ein Konzept f&#252;r den angestrebten Vertrieb der Aktien durch die O. zu entwickeln.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">28</span><ul class=\"absatzLinks\"><li><span class=\"absatzRechts\">29</span><p class=\"absatzLinks\">4. Der Beklagte haftet dem Kl&#228;ger gem&#228;&#223; &#167;&#167; 15a InsO, 823 Abs. 2 BGB wegen Insolvenzverschleppung auf Ersatz des den Altgl&#228;ubigern entstandenen Quotenschadens in H&#246;he von &#8364;&#160;39.874,56. Die Insolvenzantragspflicht gem&#228;&#223; &#167;&#160;15a InsO ist ein Schutzgesetz im Sinne des &#167;&#160;823 Abs. 2 BGB (Kl&#246;hn in M&#252;nchKommInsO, 3. Auflage 2013, &#167; 15a Rz. 10). Solange das Insolvenzverfahren andauert, ist der Insolvenzverwalter befugt den Quotenschaden, der den Altgl&#228;ubigern durch eine versp&#228;tete Insolvenzantragsstellung entsteht, geltend zu machen, weil es sich dabei um einen Gesamtgl&#228;ubigerschaden im Sinne des &#167; 92 InsO handelt (BGH, Urteil vom 05.02.2007 &#8211; II ZR 234/05, Rz. 12).</p>\n</li>\n</ul>\n<span class=\"absatzRechts\">30</span><p class=\"absatzLinks\">Gem&#228;&#223; &#167; 15a Abs. 1 Satz 1 InsO muss der Gesch&#228;ftsf&#252;hrer einer GmbH den Insolvenzantrag ohne schuldhaftes Z&#246;gern, sp&#228;testens aber drei Wochen nach Eintritt der &#220;berschuldung oder Zahlungsunf&#228;higkeit stellen (Haas in Baumbach/Hueck, GmbHG, 20. Auflage, &#167;&#160;64 Rz. 116). Das bedeutet, dass der Insolvenzantrag unverz&#252;glich nach Eintritt der Insolvenzreife zu stellen ist und nur dann und nur l&#228;ngstens bis zu drei Wochen der Insolvenzantrag hinausgez&#246;gert werden darf, wenn ernsthafte Sanierungsbem&#252;hen stattfinden (Strohn in <em>Organhaftung im Vorfeld der Insolvenz,</em> NZG 2011, S. 1161, 1162). Diesen Gesichtspunkt hat das Landgericht &#252;bersehen. Mithin h&#228;tte der Beklagte schon und sp&#228;testens am 07.09.2009 f&#252;r die Schuldnerin den Insolvenzantrag stellen m&#252;ssen, da er keine Sanierungsbem&#252;hungen unternommen hat. Wie bereits oben festgestellt worden ist, ist das gesamte Vorbringen des Beklagten zu den der Schuldnerin gegen&#252;ber ausgesprochenen &#8222;Garantien&#8220; nicht nur unsubstantiiert, sondern in sich widerspr&#252;chlich.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">31</span><p class=\"absatzLinks\">Dadurch, dass der Beklagte es entgegen seiner Verpflichtung unterlassen hat, am 07.09.2009 die Er&#246;ffnung des Insolvenzverfahrens &#252;ber das Verm&#246;gen der Schuldnerin zu beantragen, haben die Altgl&#228;ubiger der Schuldnerin einen Quotenschaden in H&#246;he von &#8364;&#160;39.874,56 erlitten. Der Quotenschaden der Altgl&#228;ubiger berechnet sich nach BGH, Urteil vom 30.03.1998 &#8211; II ZR 146/96, Rz. 25, wie folgt: Zun&#228;chst ist das Verh&#228;ltnis der den Altgl&#228;ubigern bei Insolvenzreife zur Verf&#252;gung stehenden Masse zu ihren damaligen Forderungen zu ermitteln. Diese Quote ist mit den Insolvenzforderungen der noch vorhandenen Altgl&#228;ubiger zu multiplizieren; von dem Ergebnis ist der auf die Altgl&#228;ubiger entfallende Masseanteil abzuziehen, der sich aus dem Verh&#228;ltnis ihrer Forderungen zur Summe aller Insolvenzforderungen ergibt.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">32</span><p class=\"absatzLinks\">Wie bereits ausgef&#252;hrt worden ist, haben die Altgl&#228;ubiger bei Eintritt der Insolvenzreife am 07.09.2009 gegen&#252;ber der Schuldnerin Forderungen in H&#246;he von insgesamt &#8364;&#160;194.138,79 gehabt. Soweit der Kl&#228;ger in seinem Schriftsatz vom 13.08.2015, S. 3., zu einem deutlich niedrigeren Betrag gelangt, liegt das im Wesentlichen daran, dass er bei seiner Berechnung die oben gesondert aufgef&#252;hrten Forderungen der Altgl&#228;ubiger in H&#246;he von &#8364;&#160;49.25,33, die nach dem 07.09.2009 noch befriedigt worden sind, unber&#252;cksichtigt gelassen hat.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">33</span><p class=\"absatzLinks\">Zutreffend hat jedoch der Kl&#228;ger berechnet, dass bei einem bereits am 07.09.2009 gestellten Insolvenzantrag den Altgl&#228;ubigerforderungen eine verteilbare Masse von &#8364;&#160;37.684,49 zur Verf&#252;gung gestanden h&#228;tte, da von der bereits oben erw&#228;hnten Masse per 07.09.2009 in H&#246;he von &#8364;&#160;60.020,69 noch die vorrangig zu befriedigenden Kosten des Insolvenzverfahrens in H&#246;he von &#8364;&#160;22.336,20 in Abzug zu bringen gewesen w&#228;ren. Diese verteilbare Masse von &#8364;&#160;37.684,49 ist nicht wegen der streitgegenst&#228;ndlichen Zwangsvollstreckungsma&#223;nahmen in H&#246;he von insgesamt &#8364;&#160;38.223,47 weiter zu reduzieren. Wie das Landgericht zutreffend festgestellt hat, sind diese Zwangsvollstreckungsma&#223;nahmen erst nach dem Stichtag wirksam geworden. Bei der Sachpf&#228;ndung vollzieht sich gem&#228;&#223; &#167; 808 Abs. 1 ZPO die Pf&#228;ndung mit der Inbesitznahme durch den Gerichtsvollzieher (Breuer in M&#252;nchKommInsO, 3. Auflage, &#167; 88 Rz. 30). Die Kassenpf&#228;ndung von &#8364;&#160;2.001,- fand erst am 17.09.2009 und damit nach dem hier zu betrachtenden Stichtag statt. Bei der Pf&#228;ndung einer Forderung entsteht gem&#228;&#223; &#167; 829 Abs. 2 Satz 1, Abs. 3 ZPO das Pf&#228;ndungspfandrecht zwar grunds&#228;tzlich mit der Zustellung an den Drittschuldner, im Falle der Pf&#228;ndung einer k&#252;nftigen Forderung nicht jedoch vor deren Entstehung (a.a.O.). Die B. und das F. haben der C., bei der die Schuldnerin ihr Gesch&#228;ftskonto unterhielt, bereits am 07.08.2009 bzw. am 26.08.2009 jeweils einen Pf&#228;ndungs- und &#220;berweisungsbeschluss zugestellt. Nachdem die C. der B. am 27.08.2009 das seinerzeitige Kontoguthaben von &#8364;&#160;2.035,37 ausgekehrt hatte, sind der B. und dem F. Pf&#228;ndungspfandrechte f&#252;r die streitgegenst&#228;ndlichen Zwangsvollstreckungsma&#223;nahmen dann am 07.09.2009 dadurch erwachsen, dass an diesem Tag auf dem kein Guthaben mehr aufweisenden Gesch&#228;ftskonto &#8364;&#160;50.000,- eingegangen sind (Anlage LR-5). H&#228;tte allerdings der Beklagte pflichtgem&#228;&#223; am 07.09.2009 den Antrag auf Er&#246;ffnung des Insolvenzverfahrens gestellt, w&#228;ren diese beiden Pf&#228;ndungspfandrechte gem&#228;&#223; &#167; 88 Abs. 1 InsO ohne Wirkung gewesen. Die erst am 10.09.2009 erfolgte Auskehrung der gepf&#228;ndeten Betr&#228;ge an die B. und das F. ist f&#252;r die Berechnung des Quotenschadens schon aus zeitlichen Gr&#252;nden unerheblich, da f&#252;r diese Berechnung, wie oben ausgef&#252;hrt worden ist, die Verh&#228;ltnisse an dem Tag, an dem die Insolvenzreife eingetreten ist, mithin am 07.09.2009, mit den heutigen Verh&#228;ltnissen verglichen werden, ohne die dazwischen liegende Zeit in die Berechnung miteinzubeziehen. Sollte man dies anders sehen, gelangte man zu keinem anderen Ergebnis. Wie das Landgericht zutreffend festgestellt hat, h&#228;tte der Kl&#228;ger die am 10. und 17.09.2009 im Wege der Zwangsvollstreckung aus dem Verm&#246;gen der Schuldnern an die vollstreckenden Gl&#228;ubiger ausgekehrten &#8364; 38.223,47 wieder im Wege der Insolvenzanfechtung gem&#228;&#223; &#167; 131 Abs. 1 Nr. 1 InsO zur Masse zur&#252;ckf&#252;hren k&#246;nnen, wenn der Beklagte pflichtgem&#228;&#223; bereits am 07.09.2009 den Insolvenzantrag gestellt h&#228;tte. Die in der &#8222;kritischen&#8220; Zeit im Wege der Zwangsvollstreckung erlangte Befriedigung ist inkongruent (BGH, Urteil vom 20.03.2003 &#8211; IX ZR 166/02, NJW 2003, S. 2171). Die streitgegenst&#228;ndlichen Zwangsvollstreckungsma&#223;nahmen h&#228;tten auch in der Frist des &#167; 131 Abs. 1 Nr. 1 InsO, d.h. nach dem Antrag auf Er&#246;ffnung des Insolvenzverfahrens gelegen, wenn der Beklagte den Insolvenzantrag pflichtgem&#228;&#223; am 07.09.2009 und nicht erst am 09.12.2009 gestellt h&#228;tte.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">34</span><p class=\"absatzLinks\">Aus dem Verh&#228;ltnis der Altgl&#228;ubigerforderungen in H&#246;he von &#8364;&#160;194.138,79 zu der nach den obigen Ausf&#252;hrungen mit &#8364;&#160;37.684,49 zu beziffernden verteilbaren Masse errechnet sich per 07.09.2009 eine Insolvenzquote der Altgl&#228;ubiger in H&#246;he von 19,4111076 %.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">35</span><p class=\"absatzLinks\">Wie sich aus der von dem Kl&#228;ger in der Anlage LR-11 vorgelegten Insolvenztabelle mit Stand vom 28.05.2015 ergibt, sind Insolvenzforderungen der Altgl&#228;ubiger in H&#246;he von insgesamt &#8364;&#160;205.421,36 festgestellt worden, wie die nachfolgende Berechnung zeigt:</p>\n<span class=\"absatzRechts\">36</span><table class=\"absatzLinks\" cellpadding=\"0\" cellspacing=\"0\"><tbody><tr><td><p><strong>Altgl&#228;ubigerinsolvenzforderungen</strong></p>\n</td>\n<td></td></tr>\n<tr><td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>49.384,11 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>692,85 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>6.183,10 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>4.111,05 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>6.299,09 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>5.307,30 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>2.856,62 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>3.632,24 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>&#8230;</p>\n</td>\n<td><p>126.955,00 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td></td><td><p>205.421,36 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n</tbody>\n</table>\n<span class=\"absatzRechts\">37</span><p class=\"absatzLinks\">Der Kl&#228;ger kommt hier in seiner Anlage LR-23 zu einem anderen Betrag, weil er erstens bei der Forderung der Z. nicht den festgesetzten, sondern angemeldeten Betrag ber&#252;cksichtigt hat und zweitens bei der Forderung der E. das Komma versehentlich drei Stellen zu weit rechts gesetzt hat.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">38</span><p class=\"absatzLinks\">Multipliziert man diesen Betrag von &#8364;&#160;205.421,36 mit der vorgenannten Quote der Altgl&#228;ubiger von 19,4111076 % errechnet sich ein ersatzf&#228;higer Altgl&#228;ubigerschaden in H&#246;he von &#8364;&#160;39.874,56. Ein weiterer Abzug ist hiervon nicht vorzunehmen, da nach der in der Anlage LR-24 angestellten Berechnung des Kl&#228;gers wegen der die Masse &#252;bersteigenden Verfahrenskosten keine Quotenaussicht besteht.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">39</span><ul class=\"absatzLinks\"><li><span class=\"absatzRechts\">40</span><p class=\"absatzLinks\">5. Der Beklagte ist dem Vortrag des Kl&#228;gers zu dem durch Insolvenzverschleppung entstandenen Quotenschaden nicht in erheblicher Weise entgegengetreten. Soweit der Beklagte gemeint hatte, der Vortrag des Kl&#228;gers sei als versp&#228;tet zur&#252;ckzuweisen, ist der Beklagte bereits fernm&#252;ndlich am 18.08.2015 darauf hingewiesen worden, dass der Vortrag des Kl&#228;gers gem&#228;&#223; &#167; 531 Abs. 2 Nr. 1 ZPO zu ber&#252;cksichtigen ist, weil das Landgericht die besonderen Anforderungen an die Darlegung eines Quotenschadens ersichtlich &#252;bersehen hatte. Mit Schriftsatz vom 20.08.2015 hat sich dann der Beklagte darauf beschr&#228;nkt, den neuen Vortrag des Kl&#228;gers zu dem Quotenschaden als nicht nachvollziehbar zu bezeichnen und die H&#246;he der am 07.09.2009 bestehenden Altgl&#228;ubigerforderungen pauschal zu bestreiten. Wie den obigen Feststellungen zu entnehmen ist, ist jedoch der kl&#228;gerische Vortrag sehr wohl einlassungsf&#228;hig gewesen. Der Umstand, dass der Senat bei seinen Feststellungen den Berechnungen des Kl&#228;gers nicht uneingeschr&#228;nkt gefolgt ist, indiziert nicht, dass dessen Vortrag nicht einlassungsf&#228;hig gewesen ist. Im Gegenteil hat der Senat aufgrund der nachvollziehbaren Darlegungen des Kl&#228;gers zu seinen Berechnungen die daran aus Sicht des Senats notwendig erscheinenden Korrekturen &#252;berhaupt erst vornehmen k&#246;nnen. Ferner hat sich der Beklagte zu der H&#246;he der Altgl&#228;ubigerforderungen nicht gem&#228;&#223; &#167; 138 Abs. 2 ZPO hinreichend erkl&#228;rt, sondern sie gem&#228;&#223; &#167; 138 Abs. 3 ZPO ALS unstreitig gelten. Als seinerzeitiger Gesch&#228;ftsf&#252;hrer der Beklagten ist es ihm m&#246;glich gewesen, die H&#246;he der von dem Kl&#228;ger zur Insolvenztabelle festgestellten Forderungen der Altgl&#228;ubiger qualifiziert zu bestreiten und sich zu den hierzu von dem Kl&#228;ger vorgelegten Belegen wie z.B. den Gehaltsabrechnungen der Mitarbeiter oder zu dem Steuerbescheid der Y. im einzelnen zu erkl&#228;ren. Dies hat der Beklagte jedoch nicht getan. In der m&#252;ndlichen Verhandlung vom 27.08.2015 ist folglich ausdr&#252;cklich darauf hingewiesen worden, dass aufgrund der nicht versp&#228;teten Darlegungen und Nachweise des Kl&#228;gers zu dem Quotenschaden eine Schadensersatzhaftung des Beklagten in Betracht komme.</p>\n</li>\n</ul>\n<span class=\"absatzRechts\">41</span><ul class=\"absatzLinks\"><li><span class=\"absatzRechts\">42</span><p class=\"absatzLinks\">6. Neben der vorgenannten Schadensersatzverpflichtung f&#252;r den Quotenschaden der Altgl&#228;ubiger trifft den Beklagten nicht auch noch gem&#228;&#223; &#167;&#160;64 Satz 1 GmbHG die Verpflichtung, dem Kl&#228;ger die Mittel zu ersetzen, die der Masse der Schuldnerin durch die Zwangsvollstreckungsma&#223;nahmen vom 10.09.2009 und vom 17.09.2009 (s. hierzu a)) oder durch diverse Zahlungen aus der Barkasse bzw. vom Gesch&#228;ftskonto in der Zeit vom 14.09.2009 bis zum 09.12.2009 entzogen worden sind (s. hierzu b)).</p>\n</li>\n</ul>\n<span class=\"absatzRechts\">43</span><p class=\"absatzLinks\">a) Die Ersatzpflicht des Gesch&#228;ftsf&#252;hrers f&#252;r nach dem Eintritt der Insolvenzreife eingetretene Masseschm&#228;lerungen setzt gem&#228;&#223; &#167; 64 Satz 1 GmbHG voraus, dass die Masseschm&#228;lerungen von dem Gesch&#228;ftsf&#252;hrer &#8222;veranlasst&#8220; worden sind; die Masseschm&#228;lerungen m&#252;ssen daher entweder mit seinem Wissen und Wollen geschehen sein oder h&#228;tten von ihm verhindert werden k&#246;nnen (BGH, Urteil vom 16.03. 2009 - II ZR 32/08, Rz. 13). Von dem Beklagten k&#246;nnen daher, wie das Landgericht zutreffend festgestellt hat, die am 10.09.2009 und am 17.09.2009 eingetretenen Masseschm&#228;lerungen in H&#246;he von insgesamt &#8364;&#160;38.223,47 nicht ersetzt verlangt werden, weil sie nicht von dem Beklagten veranlasst, sondern von Gl&#228;ubigern der Schuldnerin im Wege der Zwangsvollstreckung bewirkt worden sind.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">44</span><p class=\"absatzLinks\">b)&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160; Hinsichtlich der Zahlungen in H&#246;he von insgesamt &#8364;&#160;15.716,78, die in der Zeit vom 14.09.2009 bis zum 09.12.2009 aus der Barkasse bzw. vom Gesch&#228;ftskonto geleistet worden sind, ist zwar die &#8222;Veranlassung&#8220; durch den Beklagten nicht zweifelhaft. Allerdings liegt eine masseschm&#228;lernde Zahlung im Sinne des &#167; 64 Satz 1 GmbHG dann nicht vor, wenn und sobald im &#8222;unmittelbaren Zusammenhang&#8220; mit dieser Zahlung ein Gegenwert in das Gesellschaftsverm&#246;gen endg&#252;ltig gelangt, der die mit der Zahlung bewirkte Masseschm&#228;lerung ausgleicht, ohne dass es dar&#252;ber hinaus erforderlich ist, dass dieser Gegenwert bis zur Insolvenzer&#246;ffnung in dem Gesellschaftsverm&#246;gen verbleibt (BGH, Urteil vom 18.11.2014 &#8211; II ZR 231/13, Rz. 9ff). Diese Entscheidung stellt insoweit eine Fortentwicklung der h&#246;chstrichterlichen Rechtsprechung dar, als nunmehr f&#252;r die Beurteilung der Frage, ob eine die Haftung des Gesch&#228;ftsf&#252;hrers ausschlie&#223;ende Gegenleistung f&#252;r die masseschm&#228;lernde Zahlung zur Masse gelangt ist, nur auf den Zeitpunkt abzustellen ist, in dem die Masseverk&#252;rzung durch einen Massezufluss ausgeglichen wird und nicht auf den Zeitpunkt der Insolvenzer&#246;ffnung (a.a.O., Rz. 11). Da somit die h&#246;chstrichterliche Rechtsprechung die Zuf&#252;hrung eines in dem Aktivverm&#246;gen der Gesellschaft dauerhaft verbleibenden Werts nicht mehr verlangt, stellen sich neue Fragen der Abgrenzung, in welchen F&#228;llen eine masseschm&#228;lernde Zahlung durch eine Gegenleistung kompensiert werden kann, die mit der vorgenannten Entscheidung noch nicht h&#246;chstrichterlich gekl&#228;rt worden sind (s. Anmerkung von Strohn zu der vorgenannten Entscheidung in DB 2015, S. 57f). Der Senat h&#228;lt es diesbez&#252;glich f&#252;r sachgerecht unter R&#252;ckgriff auf die Wertungen des Anfechtungsrechts als eine Fallgruppe des von der vorgenannten Entscheidung verlangten &#8222;unmittelbaren Zusammenhangs&#8220; zwischen Leistung und Gegenleistung Bargesch&#228;fte analog &#167;&#160;142 InsO anzuerkennen (hierf&#252;r z.B. Strohn, a.a.O. sowie ders., <em>Organhaftung im Vorfeld der Insolvenz,</em> NZG 2011, S. 1161) und dabei, wie es von Habersack und Foerster<em>, Austauschgesch&#228;fte der insolvenzreifen Gesellschaft,</em> ZHR 178 (2014), S. 387, 403 ff, vorgeschlagen wird, allein darauf abzustellen, ob der Gesellschaft bei wirtschaftlicher Betrachtung im unmittelbaren Zusammenhang mit der Zahlung der Gesellschaft eine mindestens gleichwertige Gegenleistung zuflie&#223;t, ohne zus&#228;tzlich zu verlangen, dass der Gesellschaft ein unmittelbar dem Gl&#228;ubigerzugriff unterliegender Gegenstand zugef&#252;hrt wird. Der Ausnahmeregelung des &#167; 142 InsO liegt der wirtschaftliche Gesichtspunkt zugrunde, dass bei wert&#228;quivalenten Bargesch&#228;fte keine Verm&#246;gensverschiebung zu Lasten des Schuldners, sondern eine blo&#223;e Verm&#246;gensumschichtung stattfindet (BGH, Urteil vom 10.07.2014 &#8211; IX ZR 192/13, Rz. 9). Ferner ist allgemein anerkannt, dass die Erf&#252;llung beliebiger gegenseitiger Vertr&#228;ge unter das Bargesch&#228;ftsprivileg fallen k&#246;nnen (BGH, Urteil vom 13.04.2006 &#8211; IX ZR 158/05, Rz. 32) und daher auch die T&#228;tigkeit des Arbeitsnehmers eine werthaltige Gegenleistung f&#252;r ein Bargesch&#228;ft sein kann (BGH, Urteil vom 10.07.2014 &#8211; IX ZR 192/13, Rz. 31ff). Folglich kann den obiter dicta der Urteile vom 09.06.2005 &#8211; IX ZR 152/03, NZI 2005, S. 497, 498 und vom 23.09.2010 - IX ZR 212/09, NZI 2010, S. 897, 899, dass die dortigen, aus anderen Gr&#252;nden schon nicht f&#252;r ein Bargesch&#228;ft in Betracht kommenden Gegenleistungen auch nicht dem unmittelbaren Zugriff der Gl&#228;ubiger offen gestanden h&#228;tten, nicht entnommen werden, es handele es sich dabei um ein notwendiges Tatbestandsmerkmal des Bargesch&#228;fts, weil dann nicht die unzweifelhaft nicht dem unmittelbaren Zugriff der Gl&#228;ubiger unterliegende T&#228;tigkeit der Arbeitnehmer des Schuldners als eine Gegenleistung f&#252;r ein Bargesch&#228;ft in Betracht k&#228;me.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">45</span><p class=\"absatzLinks\">aa)&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160; Ausgehend hiervon werden die erforderliche Werthaltigkeit der Gegenleistung und ihr unmittelbarer Zusammenhang mit der Zahlung des Schuldners gewahrt, wenn der Schuldner f&#252;r von ihm bezogene Versorgungsleistungen wiederkehrende Zahlungen erbringt (Kirchhof, M&#252;nchKommInsO, 3. Auflage, &#167; 142 Rz. 19; Haberstroh/Foerster, a.a.O., S. 405). Die Darlegungs- und Beweislast f&#252;r das Vorliegen eines solchen Bargesch&#228;fts tr&#228;gt der Gesch&#228;ftsf&#252;hrer, weil es sich insoweit um einen Ausnahmetatbestand handelt (BGH, Beschluss vom 05.02.2007 &#8211; II ZR 51/06, Rz. 4). Dementsprechend sind die von dem Beklagten am 14.09.2009, 13.11.2009, 17.11.2009, 24.11.2009, 01.12.2009 und 09.12.2009 veranlassten Zahlungen der Schuldnerin an die X., die V., T., M., N. und U. in H&#246;he von insgesamt &#8364;&#160;6.508,27 nicht gem&#228;&#223; &#167; 64 Satz 1 GmbHG ausgleichspflichtig, da bei lebensnaher Betrachtungsweise die dadurch bewirkten Masseschm&#228;lerungen unmittelbar durch den gleichwertigen Bezug von Energie, Wasser und Kaffeeautomatenservice sowie Dienstleistungen der Telekommunikation, des Internets und des Kabelfernsehens ausgeglichen worden sind. Auf diese rechtliche W&#252;rdigung hat der Senat die Parteien bereits mit Beschluss vom 23.04.2015 hingewiesen. Soweit der Kl&#228;ger daraufhin pauschal bestritten hat, dass die Gegenleistungen &#252;berhaupt erbracht worden und gleichwertig gewesen seien, handelt es sich ersichtlich um ein Bestreiten ins Blaue hinein. Konkrete Anhaltspunkte f&#252;r einen fehlenden gleichwertigen Leistungsbezug oder eine auch nur versp&#228;tet von Seiten der Schuldnerin erbrachte Zahlung sind nicht ersichtlich. Vielmehr ist durch die in den Akten befindlichen Kontoausz&#252;ge belegt, dass die Schuldnerin an die vorgenannten Versorgungsdienstleistungsunternehmen unter Angabe ihrer Kunden-Nr. wiederkehrende Zahlungen erbracht hat. Ebenfalls ist nicht ersichtlich, dass im Verh&#228;ltnis zu den Versorgungsdienstleistungsunternehmen die Voraussetzungen f&#252;r eine die analoge Anwendung des &#167; 142 InsO ausschlie&#223;ende Vorsatzanfechtung gegeben sind.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">46</span><p class=\"absatzLinks\">bb)&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160; Nachdem der Gemeinsame Senat der obersten Gerichtsh&#246;fe des Bundes mit Beschluss vom 27.09.2010 &#8211; GmS-OGB 1/09 die Entscheidungskompetenz f&#252;r die gegen einen Arbeitnehmer auf R&#252;ckgew&#228;hr des von dem Schuldner im Rahmen eines Arbeitsverh&#228;ltnisses im Sinne des &#167; 2 Abs. 1 Nr. 3 a) ArbGG gezahlten Arbeitsentgelts dem Bundesarbeitsgericht zugewiesen hatte, hat das Bundesarbeitsgericht entschieden, dass wegen der besonderen rechtstats&#228;chlichen Umst&#228;nde, unter denen Arbeitsleistungen erbracht werden, der f&#252;r die Annahme eines Bargesch&#228;fts im Sinne des &#167; 142 InsO erforderliche &#8222;unmittelbare Zusammenhang&#8220; zwischen Arbeitsleistung und Verg&#252;tungszahlung auch dann noch gewahrt wird, wenn mit der Zahlung in den letzten drei Monaten erbrachte Arbeitsleistungen verg&#252;tet werden (BAG, Urteil vom 06.10.2011 &#8211; 6 AZR 262/10, Rz. 17). Diese Entscheidung ist zwar auf beachtenswerte Kritik gesto&#223;en (BGH, Urteil vom 10.07.2014 &#8211; IX ZR 192/13, Rz. 16 ff). Solange sich jedoch das Bundesarbeitsgericht durch diese Kritik nicht zu einer &#196;nderung seiner Rechtsprechung veranlasst sieht, ist schon wegen der hier vertretenen analogen Anwendung des &#167; 142 InsO f&#252;r die Haftung des Gesch&#228;ftsf&#252;hrers gem&#228;&#223; &#167; 64 Satz 1 GmbHG wegen masseschm&#228;lernden Zahlungen gleichfalls davon auszugehen, dass die im Rahmen von Arbeitsverh&#228;ltnissen im Sinne des &#167; 2 Abs. 1 Nr. 3 a) ArbGG versp&#228;tet erbrachten Entgeltzahlungen dann als ein Bargesch&#228;ft anzusehen sind, wenn sie den von dem Bundesarbeitsgericht in seiner Entscheidung vom 06.10.2011 aufgestellten Kriterien f&#252;r einen unmittelbare Zusammenhang zwischen Entgeltzahlung und Arbeitsleistungen gen&#252;gen. Zugleich zeigt diese Fallgestaltung besonders deutlich, dass die hier vertretene analoge Anwendung des &#167; 142 InsO auf die Haftung des Gesch&#228;ftsf&#252;hrers f&#252;r masseschm&#228;lernde Zahlungen gem&#228;&#223; &#167; 64 Satz 1 GmbHG hilft, Wertungswiderspr&#252;che zu vermeiden: Wenn es dem Insolvenzverwalter gegen&#252;ber den Arbeitnehmern wegen der rechtlichen Einordnung als Bargesch&#228;ft gleichsam untersagt wird, wenn man einmal von der eher schwer nachzuweisenden Vorsatzanfechtung gem&#228;&#223; &#167; 133 InsO absieht, auf das den Arbeitnehmern von dem Schuldner in der Krise deutlich versp&#228;tet gezahlte Arbeitsentgelt zuzugreifen, weil diese Entgeltzahlung im Hinblick auf die von dem Arbeitnehmer erbrachte T&#228;tigkeit als eine blo&#223;e Verm&#246;gensumschichtung angesehen wird, dann w&#228;re es wenig verst&#228;ndlich, wenn der Insolvenzverwalter von dem Gesch&#228;ftsf&#252;hrer gleichwohl den Ersatz dieser Zahlungen mit dem Argument verlangen d&#252;rfte, es handele sich dabei um unmittelbar die Gl&#228;ubiger benachteiligende, masseschm&#228;lernde Zahlungen. Analog &#167; 142 InsO haftet daher der Beklagte gem&#228;&#223; &#167; 64 Satz 1 GmbHG auch nicht f&#252;r die von ihm am 14.09.2009 veranlassten Gehaltszahlungen in H&#246;he von insgesamt &#8364;&#160;9.208,51, weil er damit den Angestellten der Schuldnerin die Geh&#228;lter f&#252;r den Monat Juni 2009 gezahlt hat. Ferner ist es dem Beklagten auch nicht gem&#228;&#223; &#167;&#167; 142, letzter Halbsatz, 133 Abs. 1 InsO versagt, sich auf dieses Bargesch&#228;ftsprivileg zu berufen. Erfolgt die Entgeltzahlung im Wege des Bargesch&#228;fts, kann sich auch bei Kenntnis der eigenen Zahlungsunf&#228;higkeit der Wille des Arbeitgebers darin ersch&#246;pfen, eine gleichwertige Gegenleistung f&#252;r die Arbeitsleistung zu erbringen, die zur Fortf&#252;hrung des Unternehmens n&#246;tig ist und damit den Gl&#228;ubigern auch n&#252;tzen kann, so dass ihm eine mit der Zahlung verbundene mittelbare Gl&#228;ubigerbenachteiligung nicht bewusst geworden ist (BAG, Urteil vom 29.01.2014 - 6 AZR 345/12, Rz. 89). Demnach scheidet regelm&#228;&#223;ig ein Benachteiligungsvorsatz aus, wenn durch Gehaltszahlungen im Zuge eines Baraustauschs die f&#252;r die Betriebsfortf&#252;hrung unerl&#228;ssliche Gegenleistung der Arbeitst&#228;tigkeit entgolten wird (BGH, Urteil vom 10.07.2014 &#8211; IX ZR 192/13, Rz. 44). Da nach den obigen Feststellungen die am 14.09.2009 veranlassten Gehaltszahlungen f&#252;r die von den Arbeitnehmern der Schuldnerin in dem Monat Juni 2009 erbrachten Arbeitst&#228;tigkeiten noch ein Baraustausch gewesen ist, l&#228;sst sich ein Benachteiligungsvorsatz der Schuldnerin im Sinne des &#167; 133 Abs. 1 InsO selbst dann nicht feststellen, wenn dem Beklagten, was bei lebensnaher Betrachtung anzunehmen ist, die Zahlungsunf&#228;higkeit der Schuldnerin im Zeitpunkt der Gehaltszahlungen bewusst gewesen ist.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">47</span><ul class=\"absatzLinks\"><li><span class=\"absatzRechts\">48</span><p class=\"absatzLinks\">7. Die Verzinsung folgt aus &#167;&#167; 280, 286, 288 BGB. Der Anspruch auf den Ersatz der vorgerichtlichen Kosten folgt aus &#167;&#167; 280, 286, 249 BGB. Da allerdings nur die notwendigen Kosten erstattungsf&#228;hig sind, ist bei der Berechnung der H&#246;he der durch das vorgerichtliche Schreiben vom 03.09.2010 angefallenen Kosten nur der Betrag der Verurteilung als Gesch&#228;ftswert zugrunde zu legen. Es ergibt sich daher folgende Berechnung:</p>\n</li>\n</ul>\n<span class=\"absatzRechts\">49</span><table class=\"absatzLinks\" cellpadding=\"0\" cellspacing=\"0\"><tbody><tr><td><p>Gesch&#228;ftswert</p>\n</td>\n<td><p>39.874,56 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>Geb&#252;hr nach Anlage 2 zum RVG a.F.</p>\n</td>\n<td><p>902,00 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>Geb&#252;hrensatz nach Nr. 2300 VV RVG</p>\n</td>\n<td><p>1,3</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>Zwischenwert</p>\n</td>\n<td><p>1.172,60 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>Auslagenpauschale nach Nr. 7002 VV RVG</p>\n</td>\n<td><p>20,00 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>Zwischenwert</p>\n</td>\n<td><p>1.192,60 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>19 % USt.</p>\n</td>\n<td><p>226,59 &#8364;</p>\n</td>\n</tr>\n<tr><td><p>Ergebnis</p>\n</td>\n<td><p><strong>1.419,19 &#8364;</strong></p>\n</td>\n</tr>\n</tbody>\n</table>\n<span class=\"absatzRechts\">50</span><p class=\"absatzLinks\"><strong>III.</strong></p>\n<span class=\"absatzRechts\">51</span><p class=\"absatzLinks\">Die Kostenentscheidung beruht auf &#167; 92 Abs. 1 ZPO.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">52</span><p class=\"absatzLinks\">Der Ausspruch der vorl&#228;ufigen Vollstreckbarkeit folgt aus &#167;&#167; 708 Nr. 10, 711 ZPO.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">53</span><p class=\"absatzLinks\">Die Revision wird gem&#228;&#223; &#167; 543 Abs. 2 ZPO insoweit zugelassen, als der Senat eine Ersatzhaftung des Beklagten gem&#228;&#223; &#167; 64 Satz 1 GmbHG wegen der in der Zeit vom 14.09.2009 bis zum 24.11.2009 an die X., V., M., T., N. und U. erbrachten Zahlungen in H&#246;he von insgesamt &#8364;&#160;6.508,27 sowie wegen der am 14.09.2009 f&#252;r den Monat Juni 2009 veranlassten Gehaltszahlungen in H&#246;he von insgesamt &#8364;&#160;9.208,51 unter einer analogen Anwendung des &#167; 142 InsO abgelehnt hat. Im &#220;brigen hat das Urteil keine grunds&#228;tzliche Bedeutung und eine Entscheidung des Revisionsgerichts ist weder zur Fortbildung des Rechts noch zur Sicherung einer einheitlichen Rechtsprechung erforderlich.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">54</span><p class=\"absatzLinks\">Der Streitwert f&#252;r das Berufungsverfahren betr&#228;gt gem&#228;&#223; &#167;&#167; 43, 45, 47, 48, GKG, 3 ZPO bis zu 53.940,25,-.</p>\n      "
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