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    "file_number": "2 U 30/10",
    "date": "2010-10-21",
    "created_date": "2019-01-16T08:30:46Z",
    "updated_date": "2020-12-10T14:34:32Z",
    "type": "Urteil",
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    "content": "<h2>Tenor</h2>\n\n<p>1. Der Berufung des Kl&#228;gers gegen das Urteil der 2. Zivilkammer - Einzelrichter - des Landgerichts Ravensburg vom 25. M&#228;rz 2010 (Az.: 2 O 117/09) wird</p>\n    <p/>\n    <p><strong><span style=\"text-decoration:underline\">z u r &#252; c k g e w i e s e n</span></strong> .</p>\n    <p/>\n    <p>2. Die Kosten des Berufungsverfahrens tr&#228;gt der Kl&#228;ger.</p>\n    <p/>\n    <p>3. Das Urteil ist vorl&#228;ufig vollstreckbar.</p>\n    <p/>\n    <p>Beiden Parteien wird nachgelassen, die Zwangsvollstreckung gegen sich durch Sicherheitsleistung in H&#246;he von 120 % des vollstreckbaren Betrages abzuwenden, sofern nicht der Vollstreckende vor der Vollstreckung Sicherheit in H&#246;he von 120 % des beizutreibenden Betrages leistet.</p>\n    <p/>\n    <p>4. Die Revision wird zugelassen.</p>\n    <p/>\n    <p>Streitwert f&#252;r das Berufungsverfahren: 10.000,- EUR.</p>\n\n<h2>GrĂ¼nde</h2>\n\n<table><tr><td>&#160;</td><td>    <table><tr><td><strong>I.</strong></td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>1&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"1\"/>Die Berufung des Kl&#228;gers ist darauf gerichtet, der Beklagten die Verwendung einer Allgemeinen Gesch&#228;ftsbedingung zu verbieten, durch welche jene sich eine Kontof&#252;hrungsgeb&#252;hr f&#252;r ein Darlehenskonto versprechen l&#228;sst. Wegen einer anderen Bestimmung haben die Parteien den Rechtsstreit bereits vor dem Landgericht nach einem Teilvergleich in der Hauptsache f&#252;r erledigt erkl&#228;rt.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>2&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"2\"/>Wegen des Sachverhalts wird auf die tats&#228;chlichen Feststellungen in dem Urteil der 2. Zivilkammer - Einzelrichter - des Landgerichts Ravensburg vom 25. M&#228;rz 2010 (Az.: 2 0 117/09 - [GA 113/126]) Bezug genommen (&#167; 540 Abs. 1 Nr. 1 ZPO).</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>3&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"3\"/>Das Landgericht hat die Klage abgewiesen, die Kosten des erledigten Teils der Beklagten auferlegt und ausgef&#252;hrt:</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n            </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>4&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:3pt\"><tr><td><rd nr=\"4\"/>Die Klage sei zul&#228;ssig, insbesondere sei der Kl&#228;ger antragsbefugt, aber die Klausel zu den Kontof&#252;hrungsgeb&#252;hren sei wirksam.</td></tr></table>\n        <table><tr><td/></tr></table>\n            </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>5&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:3pt\"><tr><td><rd nr=\"5\"/>Eine AGB liege gem. &#167; 305 Abs. 1 BGB vor, da die Klausel dem Verbraucher durch Vorlage des vorausgef&#252;llten Darlehensvertragsformulars vorformuliert vorgegeben werde. Dass die Erhebung der Kontof&#252;hrungsgeb&#252;hr von 2,- EUR monatlich dem Verwender regelm&#228;&#223;ig zur Disposition gestellt werde, behaupte letztlich die Beklagte selbst nicht. Vielmehr habe sie vorgetragen, dem Darlehensnehmer werde der von ihr erstellte Darlehensvertragsentwurf vorgelegt und dieser habe dann die M&#246;glichkeit zur Entscheidung, ob er den Darlehensvertrag unterschreibe oder nicht. Sollte ein Kunde im Einzelfall den zun&#228;chst vorhandenen Leerraum zum Anlass f&#252;r Verhandlungen nehmen, ber&#252;hre dies den AGB-Charakter der Klausel nicht.</td></tr></table>\n        <table><tr><td/></tr></table>\n            </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>6&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:3pt\"><tr><td><rd nr=\"6\"/>Die Klausel unterliege auch der Inhaltskontrolle nach den &#167;&#167; 307 bis 309 BGB, weil nicht nach &#167; 307 Abs. 3 S. 1 BGB der Inhaltskontrolle entzogene Preisabrede, sondern kontrollf&#228;hige Preisnebenabrede, da sie nicht Teil des Gef&#252;ges aus Leistung und Gegenleistung des Darlehensvertrages sei. Die Kontof&#252;hrung diene der internen korrekten Verrechnung der gezahlten Raten sowie der Berechnung der geschuldeten Zinsen und sei damit eine laufende &#8222;Bearbeitungsgeb&#252;hr\", die nicht als unmittelbare Gegenleistung zur Darlehensgew&#228;hrung anzusehen sei.</td></tr></table>\n        <table><tr><td/></tr></table>\n            </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>7&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:3pt\"><tr><td><rd nr=\"7\"/>Zwar seien regelm&#228;&#223;ig solche Klauseln unwirksam, mit welchen Entgelte f&#252;r Leistungen erhoben w&#252;rden, zu deren Erbringung der Verwender schon Kraft Gesetzes oder auf Grund einer vertraglichen Nebenpflicht verpflichtet sei oder welche er im eigenen Interesse vornehme (vgl. BGH, Urteil vom 21.04.2009 - XI ZR 55/08, BB 2009, 905). Es sei allerdings bereits zweifelhaft, ob es tats&#228;chlich Aufgabe des Kreditinstituts sei, dem Kunden gegen&#252;ber im einzelnen aufzulisten, in welcher Form eingehende Zahlungen verbucht worden seien. Im Grundsatz treffe den Schuldner die Pflicht zum Nachweis, inwieweit er eine bestehende Forderung getilgt habe. Er habe lediglich einen Anspruch auf Vorlage einer Quittung. Im &#220;brigen sei f&#252;r den Kunden eine konkrete Aufstellung &#252;ber die von ihm bezahlten Zinsen zumindest dann von Bedeutung, wenn er das Darlehen im Rahmen eines Kapitalanlagegesch&#228;ftes aufnehme und damit steuerliche Effekte erzielen wolle.</td></tr></table>\n        <table><tr><td/></tr></table>\n            </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>8&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:3pt\"><tr><td><rd nr=\"8\"/>Jedoch k&#246;nne dies dahinstehen, da &#167; 6 Abs. 3 Nr. 3 PAngV zeige, dass der Gesetzgeber den Anfall von Kontof&#252;hrungskosten als g&#228;ngigen Vertragsbestandteil und damit als Teil des gesetzlichen Leitbildes anerkannt habe. Angesichts der Gr&#246;&#223;enordnung der beanstandeten monatlichen Kontof&#252;hrungsgeb&#252;hren und der damit verbundenen f&#252;r den Darlehensnehmer aus wirtschaftlicher Sicht eher &#252;berschaubaren Bedeutung k&#246;nne auch nicht davon ausgegangen werden, dass die Regelung den Kunden der Beklagten entgegen den Geboten von Treu und Glauben nach &#167; 307 Abs. 1 S. 1 unangemessen benachteilige.</td></tr></table>\n        <table><tr><td/></tr></table>\n            </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>9&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:3pt\"><tr><td><rd nr=\"9\"/>Den erhobenen Anspruch auf Erstattung der erforderlichen Aufwendungen gem. &#167; 12 Abs. 1 S. 1 UWG sowie &#167; 5 UKlaG i.V.m. &#167; 12 Abs. 1 S. 2 UWG habe der Kl&#228;ger teilweise. Die in der Vergangenheit ebenfalls streitige Wertermittlungsklausel sei eine AGB &#252;ber eine Preisnebenabrede und unwirksam gewesen, was das Landgericht n&#228;her begr&#252;ndet. Da sich die der H&#246;he nach nicht bestrittenen vorgerichtlichen Aufwendungen somit auf einen begr&#252;ndeten und einen unbegr&#252;ndeten Anteil bezogen h&#228;tten, erscheine es sachgerecht, sie zu teilen. Da eine Wertermittlungsgeb&#252;hr in der Praxis deutlich gr&#246;&#223;ere wirtschaftliche Auswirkungen habe als die Kontof&#252;hrungsgeb&#252;hren, erscheine es angemessen, jenen Anspruch bei der Kostenentscheidung h&#246;her zu bewerten.</td></tr></table>\n        <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>10&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"10\"/>Gegen dieses Urteil hat der Kl&#228;ger form- und fristgerecht Berufung eingelegt und sein Rechtsmittel fristgerecht begr&#252;ndet.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>11&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"11\"/>Er bringt vor:</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n            </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>12&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:3pt\"><tr><td><rd nr=\"12\"/>Aus &#167; 259 BGB und AGB-Banken Ziffer 7 und 8 ergebe sich eine Rechenschaftspflicht der Bank. Es geh&#246;re somit zur Pflicht der Beklagten, eingehende Raten ordnungsgem&#228;&#223; zu verbuchen und den Kunden dar&#252;ber zu informieren. Wenn die Raten bankintern verrechnet w&#252;rden, k&#246;nne die Bank keine Kosten f&#252;r Kontoausz&#252;ge veranschlagen, noch folglich in Rechnung stellen. Der Hinweis auf eine wegen steuerlicher Fragen gew&#252;nschte Dokumentation verfange nicht. Dies sei keine &#8222;Sonderleistung\" im Sinne der Rechtsprechung. Die j&#228;hrliche Zins- und Saldenbest&#228;tigung des abgelaufenen Kalenderjahres stelle auch keine entgeltpflichtige Sonderleistung dar. Es sei einem Kontovertrag vielmehr geradezu immanent, dass die Beklagte entsprechende Zahlungsein- und -ausg&#228;nge ordnungsgem&#228;&#223; verbuche und den Kunden hier&#252;ber informiere.</td></tr></table>\n        <table><tr><td/></tr></table>\n            </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>13&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:3pt\"><tr><td><rd nr=\"13\"/>Auch der Hinweis auf &#167; 6 Absatz 3 Nr.3 PAngV gehe fehl. Die PAngV nehme hier keine gesetzliche Leitbildfunktion ein und k&#246;nne auch keine Preishauptabreden schaffen. Die Kontof&#252;hrungsgeb&#252;hren seien grunds&#228;tzlich und auch hier gerade nicht in den Effektivzins einzuberechnen, sondern nur dann, wenn der Kreditnehmer hierbei keine angemessene Wahlfreiheit habe und diese Kosten ungew&#246;hnlich hoch seien. Dass eine Kontof&#252;hrungsgeb&#252;hr von, wie vorliegend, 2,- EUR monatlich i.S.d. &#167; 6 Abs. 3 Nr.3 PAngV &#8222;ungew&#246;hnlich hoch\" sei, werde bestritten. W&#252;rde eine Leistung f&#252;r die Kunden erbracht, so w&#228;re nach dem Wortlaut des &#167; 6 Absatz 3 PAngV jeder erhobene Betrag als Preishauptabrede zu qualifizieren.</td></tr></table>\n        <table><tr><td/></tr></table>\n            </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>14&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:3pt\"><tr><td><rd nr=\"14\"/>Die Rechtsprechung des OLG Stuttgart zur Abschlussgeb&#252;hr der Bausparkassen (derzeit beim Bundesgerichtshof anh&#228;ngig zum Az. XI ZR 3/10) beruhe auch bez&#252;glich der PAngV nur auf Besonderheiten der Bausparkassen. Die Beklagte sei nach eigenem Vorbringen aber keine Bausparkasse.</td></tr></table>\n        <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>15&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"15\"/>Der Kl&#228;ger</td></tr></table>\n            </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>16&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:3pt\"><tr><td><rd nr=\"16\"/>verfolgt seine erstinstanzlich abgewiesenen Antr&#228;ge weiter.</td></tr></table>\n        <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>17&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"17\"/>Die Beklagte beantragt,</td></tr></table>\n            </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>18&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:3pt\"><tr><td><rd nr=\"18\"/>die Berufung zur&#252;ckzuweisen.</td></tr></table>\n        <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>19&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"19\"/>Sie tr&#228;gt vor:</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n            </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>20&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:3pt\"><tr><td><rd nr=\"20\"/>Es sei fraglich, ob es sich bei der vorliegenden Gestaltung &#252;berhaupt um Allgemeine Gesch&#228;ftsbedingungen handele.</td></tr></table>\n        <table><tr><td/></tr></table>\n            </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>21&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:3pt\"><tr><td><rd nr=\"21\"/>Die nicht ungew&#246;hnlich hohen Kontof&#252;hrungskosten seien nach der PAngV Teil des f&#252;r die Darlehensgew&#228;hrung zu beanspruchenden Hauptentgeltes und damit der AGB-Kontrolle entzogene Preishauptabreden. Dies gelte sowohl f&#252;r &#167; 6 Abs. 3 Nr. 3 PAngV in der Fassung bis zum 11.06.2010 als auch in der Neufassung des &#167; 6 Abs. 3 Nr. 3 PAngV nach Umsetzung der Verbraucherkreditrichtlinie mit Wirkung zum 11.06.2010.</td></tr></table>\n        <table><tr><td/></tr></table>\n            </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>22&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:3pt\"><tr><td><rd nr=\"22\"/>Entgegen der singul&#228;ren Auffassung von Nobbe, in WM 2008, 185 ff., sei die Kontof&#252;hrungsgeb&#252;hr auch als Preisnebenabrede nicht AGB-widrig und damit wirksam. Sie versto&#223;e nicht gegen das Transparenzgebot, da in den Darlehensvertr&#228;gen der Beklagten (vgl. K 2, B 1) in einem gesondert hervorgehobenen Feld ausgewiesen. Die Geb&#252;hr sei auch nicht unangemessen benachteiligend. Mit der Erhebung des Kontof&#252;hrungsentgeltes sei auch eine Leistung f&#252;r den Darlehensnehmer verbunden, zumal die vom Kl&#228;ger ger&#252;gte Vertragsbestimmung ausschlie&#223;lich bei sog. Kapitalanlegern im Rahmen der Finanzierung von Immobilien zur Fremdnutzung Verwendung finde und der Kunde nach Ablauf des Kalenderjahres die zur Dokumentation gegen&#252;ber dem Finanzamt erforderliche Zins- und Saldenbest&#228;tigung erhalte. Die Beklagte f&#252;hre im Rahmen des vereinbarten Kontof&#252;hrungsentgeltes das Lastschriftverfahren durch.</td></tr></table>\n        <table><tr><td/></tr></table>\n            </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>23&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:3pt\"><tr><td><rd nr=\"23\"/>Weder &#167; 259 BGB noch Ziffer 7 und 8 der AGB-Banken sei auf die vorliegende Sachverhaltskonstellation &#252;bertragbar. Eine Rechnungslegungspflicht im Sinne des &#167; 259 BGB sei bei Darlehen grunds&#228;tzlich nicht gegeben. Eine Ausnahme stelle lediglich das sog. partiarische Darlehen dar, bei dem der Berechtigte am Gewinn beteiligt sei. Ziffer 7 und 8 der AGB-Banken bez&#246;gen sich auf das Kontokorrentkonto, nicht aber auf Darlehenskonten.</td></tr></table>\n        <table><tr><td/></tr></table>\n            </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>24&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:3pt\"><tr><td><rd nr=\"24\"/>Der &#167; 6 Abs. 3 Nr. 3 PAngV, alter wie neuer Fassung, zeige als Leitbild die Zul&#228;ssigkeit einer Kontof&#252;hrungsgeb&#252;hr, was die seit 11.06.2010 geltende Neufassung besonders deutlich mache, indem er die Ber&#252;cksichtigung der Kontof&#252;hrungskosten bei Bemessung des effektiven Jahreszinses - anders als noch bei &#167; 6 Abs. 3 Nr. 3 PAngV a. F. - zur Regel erhebe. Der Gesetzgeber zeige, dass ihm bewusst sei, dass Kontof&#252;hrungsgeb&#252;hren auf Grundlage von Allgemeinen Gesch&#228;ftsbedingungen von Darlehensnehmern erhoben w&#252;rden. Indem er den Kreditinstituten sodann auferlegt habe, die Kontof&#252;hrungsgeb&#252;hren, soweit in allgemeinen Gesch&#228;ftsbedingungen vereinbart, in den effektiven Jahreszins mit einzurechnen, habe er zugleich zum Ausdruck gebracht, dass gegen die entsprechende vertragliche Gestaltung aus seiner Sicht keine Bedenken best&#252;nden.</td></tr></table>\n        <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>25&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"25\"/>Wegen der weiteren Einzelheiten des Parteivorbringens wird auf die im zweiten Rechtszug bei Gericht eingereichten Schrifts&#228;tze nebst Anlagen und die Sitzungsniederschrift vom 30. September 2010 Bezug genommen.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    <table><tr><td><strong>II.</strong></td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>26&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"26\"/>Die zul&#228;ssige Berufung ist unbegr&#252;ndet. Denn die Klage ist zwar zul&#228;ssig, der zweitinstanzlich noch erhobene Unterlassungsanspruch besteht aber nicht, sodass auch der weitergehende Kostenerstattungsanspruch dem Kl&#228;ger nicht zusteht.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>27&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"27\"/>Der Unterlassungsanspruch setzte nach &#167; 1 UKlaG einen Versto&#223; der angegriffenen Klausel gegen die &#167;&#167; 307 bis 309 BGB voraus. Einen solchen hat das Landgericht aber - zumindest im Ergebnis - zu Recht verneint. Der Kl&#228;ger vermag mit seinen Angriffen das nicht auf von Amts wegen zu ber&#252;cksichtigenden Verfahrensfehlern beruhende landgerichtliche Urteil nicht zu ersch&#252;ttern. Der Senat verweist hierzu auf die Gr&#252;nde seines Urteils zur Zul&#228;ssigkeit einer in einer AGB-Klausel einer Bausparkasse vereinbarten Abschlussgeb&#252;hr (Senatsurteil vom 03.12.2009 - 2 U 30/09, NJOZ 2010, 558; n.rkr.; Az. des Bundesgerichtshofes: XI ZR 3/10; im Ergebnis gleichlaufend wohl - inzident - auch Brandenb. OLG, Urteil vom 22.07.2010 - 5 U 76/09, bei juris Rz. 63; OLG Schleswig, Urteil vom 27.04.2006 - 5 U 176/05, MDR 2006, 1119, bei juris Rz. 20; bei Kontokorrentkonto LG K&#246;ln, Urteil vom 23.03.2004 - 3 O 355/02, bei juris Rz. 30; unergiebig f&#252;r den Streitfall BGHZ 133, 10, bei juris Rz. 8 ff.). Das Vorbringen der Parteien gibt keinen Anlass, von den dort bezogenen rechtlichen Standpunkten abzugehen. Zur Berufung des Kl&#228;gers ist weiter auszuf&#252;hren:</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    <table><tr><td>1.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>28&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"28\"/>Da die Klage auf Unterlassung und damit auf ein zuk&#252;nftiges Verhalten gerichtet ist, kann sie nur Erfolg haben, wenn die nach den Feststellungen des Landgerichts seit April 2010 nicht mehr verwandte Klausel zum Zeitpunkt ihrer Verwendung unwirksam war und dies auch im Zeitpunkt der letzten m&#252;ndlichen Verhandlung in der Berufungsinstanz noch w&#228;re; die blo&#223;e Einstellung der Benutzung st&#252;nde einem Unterlassungsanspruch nicht entgegen.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>29&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"29\"/>Die einzige als erheblich in Betracht zu ziehende zwischenzeitliche Rechts&#228;nderung, die Neufassung des &#167; 6 Abs. 3 Nr. 3 PAngV, hat die Rechtslage aber nicht entscheidend ver&#228;ndert. Deshalb bedarf es keiner nach Zeitabschnitten differenzierten Betrachtung.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    <table><tr><td>2.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>30&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"30\"/>Dass es sich bei der beanstandeten Klausel um eine Allgemeine Gesch&#228;ftsbedingung (&#167; 305 Abs. 1 BGB) handelt, die die Beklagte im Gesch&#228;ftsverkehr mit Verbrauchern (&#167; 13 BGB) verwendet, hat das Landgericht auf der Grundlage des entscheidungserheblichen Vorbringens zutreffend angenommen. Dieser Passus wird dem Verbraucher vorformuliert vorgegeben und unterliegt nicht der Verhandlungsdisposition. Das Landgericht hat den Vortrag der Beklagten unangegriffen dahin wiedergegeben, dass es dem Interessenten frei stehe, ob er den Darlehensvertrag abschlie&#223;e oder nicht. Darin liegt aber gerade der Ausschluss jeglichen Verhandlungsspielraumes in Bezug auf die Einzelbestimmung.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>31&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"31\"/>Die Berufung stellt dem keine Tatsachen entgegen, sondern lediglich eigene Zweifel. Dies reicht nicht aus, den AGB-Charakter berufungsrechtlich in Zweifel zu ziehen.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    <table><tr><td>3.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>32&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"32\"/>Die angegriffene Klausel unterliegt jedoch schon nicht der Inhaltskontrolle nach &#167;&#167; 307 bis 309 BGB. Sie ist eine Preisabrede, die nach &#167; 307 Abs. 3 S. 1 BGB (fr&#252;her &#167; 8 AGBG) der Inhaltskontrolle nach dem Recht der Allgemeinen Gesch&#228;ftsbedingungen entzogen ist, und keine kontrollf&#228;hige Preisnebenabrede (so als obiter dictum zum Girovertrag OLG D&#252;sseldorf, Urteil vom 08.06.2000 - 6 U 145/99, WM 2000, 2239, bei juris Rz. 40 zu &#167; 8 AGB). Der wirtschaftliche Unterschied zwischen der Darlehenskontof&#252;hrungsgeb&#252;hr und der Abschlussgeb&#252;hr der Bausparkassen tr&#228;gt keine abweichende rechtliche Einordnung im Leistungsgef&#252;ge des Vertrages. Au&#223;erdem weicht die Vertragsbestimmung nicht von einer gesetzlichen Vorgabe ab.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>33&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"33\"/>a) Der verfassungsrechtlich garantierte b&#252;rgerlich-rechtliche Grundsatz der Privatautonomie erlaubt es den Parteien, im Zuge eines Vertragsabschlusses Leistung und Gegenleistung grunds&#228;tzlich frei zu bestimmen. Dem &#167; 307 Abs. 3 Satz 1 BGB unterfallen daher weder Bestimmungen &#252;ber den Preis der vertraglichen Hauptleistung, noch Klauseln &#252;ber das Entgelt f&#252;r eine rechtlich nicht geregelte, zus&#228;tzlich angebotene Sonderleistung (vgl. BGH, NJW-RR 2005, 1135 = MDR 2005, 405 - Depotgeb&#252;hren m.w. N.; BGHZ 141, 380, 383 = NJW 1999, 2276; BGHZ 133, 10, 13 = NJW 1996, 2032; BGHZ 137, 27 = NJW 1998, 383; Nobbe, WM 2008, WM 185, 186).</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>34&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"34\"/>Der AGB-Kontrolle ist eine Klausel aber nicht schon dann entzogen, wenn sie eine Entgeltleistung bestimmt (vgl. BGHZ 146, 377 = NJW 2001, 1419 - R&#252;cklastgeb&#252;hren; BGHZ 153, 344 = NJW 2003, 1447 &#8211; Zeichnungsgeb&#252;hr). Eine Regelung, die kein Entgelt f&#252;r Sonderleistungen, die dem Kunden auf rechtsgesch&#228;ftlicher Grundlage erbracht werden, zum Gegenstand hat, sondern Aufwendungen f&#252;r die Erf&#252;llung gesetzlich begr&#252;ndeter eigener Pflichten des Klauselverwenders auf den Kunden abw&#228;lzt, stellt eine kontrollf&#228;hige Abweichung von Rechtsvorschriften dar. Eine so verstandene Abweichung von einer Rechtspflicht ist nicht nur im Falle eines Abweichens von Gesetzesvorschriften im materiellen Sinne gegeben, sondern auch dann, wenn von allgemein anerkannten Rechtsgrunds&#228;tzen oder von wesentlichen Rechten und Pflichten abgewichen wird, die sich aus der Natur des jeweiligen Vertragsverh&#228;ltnisses ergeben (BGHZ 137, 27, 29 = NJW 1998, 383; BGHZ 136, 261, 264 = NJW 1997, 2752; m. zahlr. w. N. und BGH, NJW-RR 2005, 1135 m.w. N.); dies entspricht den Vorgaben der Richtlinie 93/13 EWG des Rates vom 05.04.1993, in deren Pr&#228;ambel es hei&#223;t: &#8222;F&#252;r die Zwecke dieser Richtlinie d&#252;rfen Klauseln, die den Hauptgegenstand eines Vertrags oder das Preis-/Leistungsverh&#228;ltnis der Lieferung bzw. der Dienstleistung beschreiben, nicht als missbr&#228;uchlich beurteilt werden. Jedoch k&#246;nnen der Hauptgegenstand des Vertrags und das Preis-/Leistungsverh&#228;ltnis bei der Beurteilung der Missbr&#228;uchlichkeit anderer Klauseln ber&#252;cksichtigt werden.&#8221;).</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>35&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"35\"/>Bei der konkreten Ausgestaltung des Preisgef&#252;ges sind die Vertragschlie&#223;enden frei, zwischen einer Pauschalgeb&#252;hr und Einzelpreisen oder einer Kombination zwischen beidem zu w&#228;hlen (BGHZ 137, 27, 29 = NJW 1998, 383). Ist die in der Klausel festgesetzte Leistung in diesem Sinne kalkulierter Teil der Gegenleistung, so ist sie als Preisabrede zu qualifizieren (BGH, NJW-RR 2001, 343 = BGHR AGBG &#167; 8 Stichwort: Preisabrede 7 = MDR 2001, 262).</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>36&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"36\"/>b) An diesem Ma&#223;stab gemessen ist die beanstandete Klausel nach &#167; 307 Abs. 3 Satz 1 BGB kontrollfrei.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>37&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"37\"/>aa) Anders als dies bei einem &#252;ber ein Kontokorrentkonto gef&#252;hrten Bankvertrag der Fall sein mag, kennt der Darlehensvertrag &#8211; unbeschadet eines hier nicht zu pr&#252;fenden, in Betracht zu ziehenden Auskunftsrechts des Darlehensnehmers - keine origin&#228;re, vertragstypische Pflicht des Darlehensgebers, dem Darlehensnehmer Rechenschaft zu legen &#252;ber die Verbuchung seiner Zahlungen oder den Stand der Darlehensrestschuld.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>38&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"38\"/>Etwas anderes ergibt sich auch nicht aus den von den Parteien thematisierten AGB der Banken. Diese sind schon keine gesetzlichen Vorgaben und erfassen nach dem unstreitigen Vortrag der Parteien nur Kontokorrentverh&#228;ltnisse.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>39&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"39\"/>Auch &#167; 259 BGB vermag im Darlehensvertrag nicht zu einer Pflicht zu f&#252;hren, welche die Kontof&#252;hrung nebst Information als gesetzliche Nebenpflicht des Darlehensgebers erscheinen lie&#223;e. Dessen insoweit allenfalls heranzuziehender Abs. 1 setzt eine Pflicht voraus, &#252;ber eine mit Einnahmen oder Ausgaben verbundene Verwaltung Rechenschaft abzulegen. Das Darlehen ist aber schon keine mit Einnahmen und Ausgaben verbundene Verwaltung, so dass die Vorschrift schon ihrem Wortlaut nach nicht einschl&#228;gig ist. Eine analoge Anwendung scheitert daran, dass weder eine systemwidrige Regelungsl&#252;cke festgestellt werden kann noch das Darlehensverh&#228;ltnis einem auf Verwaltung gerichteten Vertrag vergleichbar ist.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>40&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"40\"/>bb) Die Kontof&#252;hrungsgeb&#252;hr ist wirtschaftlich betrachtet ein pauschalierter Verwaltungskostenersatz und Teil des Gef&#252;ges aus Leistungen und Gegenleistungen des konkreten Vertragsverh&#228;ltnisses. Die damit einhergehenden Kosten sind Teil der allgemeinen Betriebskosten, welche die Beklagte &#252;ber eine Kombination aus Darlehenszins und Kontof&#252;hrungsgeb&#252;hr zu decken sucht (vgl. insbesondere BGHZ 137, 27, 29 = NJW 1998, 383) und Gegenstand der Preiskalkulation.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    <table><tr><td>4.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>41&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"41\"/>Dar&#252;ber hinaus hielte die angegriffene Kontogeb&#252;hrenklausel einer Inhaltskontrolle aber auch stand. Die Klausel ist weder intransparent noch mit wesentlichen Grundgedanken einer gesetzlichen Regelung unvereinbar (&#167; 307 Abs. 2 Nr. 1 BGB) und benachteiligt den Kunden der Beklagten auch nicht entgegen den Geboten von Treu und Glauben unangemessen.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>42&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"42\"/>a) Die Auslegung einer AGB-Klausel hat nach ihrem objektiven Inhalt und typischen Sinn einheitlich so zu erfolgen, wie sie von verst&#228;ndigen und redlichen Vertragspartnern unter Abw&#228;gung der Interessen der normalerweise beteiligten Verkehrskreise verstanden wird, wobei die Verst&#228;ndnism&#246;glichkeiten des durchschnittlichen Vertragspartners zu Grunde zu legen sind (st. Rspr., BGHZ 106, 259, 264 f. = NJW 1989, 582; BGHZ 176, 244 = NJW 2008, 2172, Rn. 19; BGH, NJW 2007, 504 = WM 2007, 1142, Rn. 19).</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>43&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"43\"/>Zweifel bei der Auslegung gehen nach &#167; 305c Abs. 1 BGB zu Lasten des Verwenders (dazu ausf&#252;hrlich Senatsurteil vom 03.12.2009, a.a.O). Hierzu bedarf es indes keiner weiteren Ausf&#252;hrungen, da eine Mehrdeutigkeit, welche eine Auslegung der angegriffenen Klausel erforderlich machte, vom Kl&#228;ger nicht geltend gemacht wird. eine solche ist auch nicht zu erkennen. Die Klausel soll den Darlehensnehmer nach ihrem eindeutigen Wortlaut verpflichten, eine Kontof&#252;hrungsgeb&#252;hr von 2,- EUR f&#252;r jeden Monat der Darlehenslaufzeit zu bezahlen.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>44&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"44\"/>Aus dem auch f&#252;r Preisklauseln geltenden Transparenzgebot versucht der Kl&#228;ger seine Berufung denn auch nicht zu begr&#252;nden.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>45&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"45\"/>b) Von einer gesetzlichen Bestimmung weicht die Klausel &#8211; qualifiziert man sie als Preisnebenabrede &#8211; nicht in einer zu ihrer Unwirksamkeit f&#252;hrenden Weise ab.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>46&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"46\"/>aa) Zu den wesentlichen Grundgedanken auch des dispositiven Rechts geh&#246;rt, dass jeder Rechtsunterworfene seine gesetzlichen Verpflichtungen zu erf&#252;llen hat, ohne daf&#252;r ein gesondertes Entgelt verlangen zu k&#246;nnen. Ein Anspruch auf Ersatz anfallender Kosten besteht nur dann, wenn dies im Gesetz vorgesehen ist. Ist das nicht der Fall, k&#246;nnen anfallende Kosten nicht auf Dritte abgew&#228;lzt werden, indem gesetzlich auferlegte Aufgaben in Allgemeinen Gesch&#228;ftsbedingungen zu individuellen Dienstleistungen gegen&#252;ber Vertragspartnern erkl&#228;rt werden. Dem kann nicht entgegengehalten werden, dass der Kunde die Kosten, welche auf ihn abgew&#228;lzt werden sollen, verursacht habe, da ein dahin gehendes Prinzip f&#252;r die Preisgestaltung im nicht regulierten Wettbewerb rechtlich bedeutungslos ist. Entgelte k&#246;nnen nur f&#252;r Leistungen verlangt werden, die auf rechtsgesch&#228;ftlicher Grundlage f&#252;r den einzelnen Kunden erbracht werden. Jede Entgeltregelung in Allgemeinen Gesch&#228;ftsbedingungen, die sich nicht auf eine solche Leistung st&#252;tzt, sondern Aufwendungen f&#252;r die Erf&#252;llung eigener Pflichten oder f&#252;r Zwecke des Verwenders abzuw&#228;lzen versucht, stellt nach st&#228;ndiger Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes eine Abweichung von Rechtsvorschriften dar (BGHZ 146, 377, 380 f. = NJW 2001, 1419; unter Hinweis auf BGHZ 137, 43, 45 f. = NJW 1998, 309; BGHZ 141, 380, 385 f. = NJW 1999, 2276; BGH, NJW 1998, 309 = WM 1997, 2300; NJW 2000, 651 = WM 1999, 2545, 2546).</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>47&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"47\"/>bb) Diese rein vertragsbezogene Betrachtung reicht jedoch nicht aus, in der durch AGB festgeschriebenen Kontof&#252;hrungsgeb&#252;hr eine unangemessene Benachteiligung des Schuldners zu sehen (so wohl unausgesprochen auch BGH, MDR 2010, 691 f., bei juris Rz. 12). Denn der Gesetz- und Verordnungsgeber hat in Rechtsvorschriften, erkennen lassen, dass er Kontof&#252;hrungsgeb&#252;hren nicht generell missbilligt, sondern im Gegenteil als im Wirtschaftsleben &#252;blich anerkannt hat.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>48&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"48\"/>(1) Bereits das Landgericht hat auf &#167; 6 Abs. 3 Nr. 3 PAngV (vormals &#167; 4 PangV) hingewiesen. In &#167; 6 Abs. 3 Nr. 3 PAngV alter wie neuer Fassung werden im Zusammenhang mit Darlehenskonten Kontof&#252;hrungsgeb&#252;hren als typische Vertragsbestandteile zumindest vorausgesetzt. Diese Norm regelt, inwiefern die Kontof&#252;hrungsgeb&#252;hr in den effektiven Jahreszins von Darlehen einzurechnen ist, was belegt, dass der Verordnungsgeber sie als g&#228;ngigen Vertragsbestandteil erkannt und nicht per se verworfen hat.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>49&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"49\"/>Die rechtliche Bedeutung dieser Vorschrift wird im Hinblick auf eine etwaige AGB-Kontrolle dadurch verst&#228;rkt, dass der Verordnungsgeber zumindest bei der letzten Neufassung Kenntnis von der Praxis hatte, Kontof&#252;hrungsgeb&#252;hren f&#252;r Darlehenskonten durch Allgemeine Gesch&#228;ftsbedingungen der Banken in die Vertr&#228;ge einzuf&#252;hren. Dass der &#167; 6 PAngV &#228;ndernde Verordnungsgesetzgeber keinen Ansto&#223; an der Kontof&#252;hrungsgeb&#252;hr genommen hat, kann nicht damit erkl&#228;rt werden, dass er diese Frage &#252;bersehen habe, da er die PAngV mehrfach und grundlegend &#252;berarbeitet (wobei der alte &#167; 4 zu &#167; 6 i.d.F.v. 28. 07.2000, g&#252;ltig ab 01.09.2000 wurde) und sogar neu gefasst hat durch Bekanntmachung vom 18.10.2002 (BGBl I, 4197), nachdem sie als Art. 1 der Verordnung vom 14.03.1985 (BGBl I, 580) auf Grund des Art. 1 &#167; 1 des Gesetzes zur Regelung der Preisangaben vom 03.12.1984 (BGBl I, 1429) des &#167; 34c Abs. 3 Satz 1 Nr. 6 GewO vom 01.01.1978 (BGBl I, 97) vom Bundesminister f&#252;r Wirtschaft mit Zustimmung des Bundesrates erlassen worden war. Auch nach der Neubekanntmachung gab es mehrere &#196;nderungen (so noch mit Wirkung ab 11.06.2010).</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>50&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"50\"/>Diese Bestimmung kann nicht deshalb f&#252;r unbedeutend gehalten werden, weil der Verordnungsgeber der PAngV nicht der Gesetzgeber des Vertragsrechts (BGB) ist und die Verordnung im Rang unter dem Gesetz steht. Denn der Gesetzgeber hat bei mehreren &#196;nderungen im Darlehensrecht des BGB ersichtlich keine Beanstandungen dahin erhoben, dass der Verordnungsgeber den ihm einger&#228;umten Gestaltungsspielraum &#252;berschritten habe. Im Gegenteil hat der Gesetzgeber auf &#167; 6 PAngV bei der Neufassung der &#167;&#167; 491, 501 BGB, die gleichfalls am 11.06.2010 in Kraft getreten ist, Bezug genommen.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>51&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"51\"/>Indem der Verordnungsgeber zu erkennen gegeben hat, dass er sie billige, k&#246;nnen Kontof&#252;hrungsgeb&#252;hren auf der vertraglichen Ebene nicht als Abweichung von einem gesetzlichen Leitbild angesehen werden; solches w&#228;re mit dem Gedanken der Einheit der Rechtsordnung nicht vereinbar.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>52&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"52\"/>(2) In &#167; 30 der Verordnung &#252;ber die Rechnungslegung der Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute (in der Neufassung vom 11.12.1998 - zuletzt ge&#228;ndert durch Art. 2 V v. 18.12.2009 I 3934), welche der Umsetzung der Richtlinie 86/635/EWG des Rates vom 08. Dezember 1986 &#252;ber den Jahresabschluss und den konsolidierten Abschluss von Banken und anderen Finanzinstituten (ABl. EG Nr. L 372 S. 1) und der Richtlinie 89/117/EWG des Rates vom 13. Februar 1989 &#252;ber die Pflichten der in einem Mitgliedstaat eingerichteten Zweigniederlassungen von Kreditinstituten und Finanzinstituten mit Sitz au&#223;erhalb dieses Mitgliedstaats zur Offenlegung von Jahresabschlussunterlagen (ABl. EG Nr. L 44 S. 40) dient, findet sich die Bestimmung: &#8222;Zu den Ertr&#228;gen geh&#246;ren auch Bonifikationen aus der Platzierung von Wertpapieren, B&#252;rgschaftsprovisionen und Kontof&#252;hrungsgeb&#252;hren.&#8220;, die zwar die hier zu beantwortende Frage nicht eindeutig regelt, aber im Kontext darauf hindeutet, dass der Verordnungsgeber Kontof&#252;hrungsgeb&#252;hren im &#252;blicherweise durch AGB geregelten Bankgesch&#228;ft nicht grunds&#228;tzlich f&#252;r unzul&#228;ssig h&#228;lt.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>53&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"53\"/>(3) In dieselbe Richtung weist &#167; 23 der Verordnung &#252;ber die Rechnungslegung der Zahlungsinstitute (Zahlungsinstituts-Rechnungslegungsverordnung).</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>54&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"54\"/>(4) Vor diesem Hintergrund k&#246;nnen auch steuerrechtliche Vorgaben nicht dazu f&#252;hren, die Kontof&#252;hrung als Nebenpflicht des Darlehensgebers anzusehen. Das Steuerrecht ist Teil des &#246;ffentlichen Rechtes und l&#228;sst die zivilrechtlich begr&#252;ndeten Rechte und Pflichten der Parteien im Grundsatz unber&#252;hrt. Nichts anderes ergibt sich daraus, dass der Kreditgeber aus steuerlichen Gr&#252;nden gehalten ist, dem Kreditnehmer eine Jahresbescheinigung auszustellen, welche allein den Interessen des Kreditnehmers dient.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>55&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"55\"/>c) Eine unangemessene Benachteiligung des Kunden durch die angegriffene Vertragsklausel jenseits der Gesetzesabweichung ist im Gesamtgef&#252;ge des Darlehensvertrages gleichfalls zu verneinen. Der Kl&#228;ger tr&#228;gt denn auch selbst vor, dass die H&#246;he der tats&#228;chlich von der Beklagten geforderten Geb&#252;hr nicht un&#252;blich hoch sei.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    <table><tr><td><strong>III.</strong></td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>56&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"56\"/>Die Kostenentscheidung beruht auf &#167; 97 Abs. 1 ZPO, die Entscheidung &#252;ber die vorl&#228;ufige Vollstreckbarkeit auf &#167;&#167; 708 Nr. 10, 711 ZPO, die Streitwertfestsetzung auf &#167;&#167; 48 Abs. 1, 47 Abs. 1, 43 Abs. 1 GKG i.V.m. &#167; 3 ZPO.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>57&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"57\"/>Die Revision ist wegen Rechtsgrunds&#228;tzlichkeit und zur Fortbildung des Rechts zuzulassen. Der Bundesgerichtshof hat, soweit ersichtlich, bislang ausdr&#252;cklich weder &#252;ber die Einordnung von Klauseln der angegriffenen Art als Preisklauseln oder Preisnebenabreden noch &#252;ber die anderen aufgeworfenen - vom Senat aber nur hilfsweise er&#246;rterten - Rechtsfragen in Bezug auf Kontof&#252;hrungsgeb&#252;hren f&#252;r Darlehenskonten ausdr&#252;cklich entschieden, noch l&#228;sst sich aus seiner Rechtsprechung hinreichend sicher erkennen, wie er den vorliegenden Fall entschiede, um gleichwohl davon abzusehen, die Revision zuzulassen.</td></tr></table>\n</td></tr></table>"
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