List view for cases

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    "id": 166427,
    "slug": "arbg-hagen-2015-04-02-4-ca-615",
    "court": {
        "id": 766,
        "name": "Arbeitsgericht Hagen",
        "slug": "arbg-hagen",
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        "jurisdiction": "Arbeitsgerichtsbarkeit",
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    "file_number": "4 Ca 6/15",
    "date": "2015-04-02",
    "created_date": "2019-01-16T13:22:44Z",
    "updated_date": "2020-12-10T14:15:48Z",
    "type": "Urteil",
    "ecli": "ECLI:DE:ARBGHA:2015:0402.4CA6.15.00",
    "content": "<h2>Tenor</h2>\n\n<ul class=\"ol\"><li><p>1. Die Klage wird abgewiesen.</p>\n</li>\n</ul>\n<ul class=\"ol\"><li><p>2. Die Kosten des Rechtsstreits tr&#228;gt der Kl&#228;ger.</p>\n</li>\n</ul>\n<ul class=\"ol\"><li><p>3. Der Streitwert wird bis zur Klageerweiterung auf 13.505,18 Euro und f&#252;r das Verfahren danach sowie das Urteil auf 13.721,76 Euro festgesetzt.</p>\n</li>\n</ul><br style=\"clear:both\">\n\n<span class=\"absatzRechts\">1</span><p class=\"absatzLinks\"><strong><span style=\"text-decoration:underline\">T a t b e s t a n d :</span></strong></p>\n<span class=\"absatzRechts\">2</span><p class=\"absatzLinks\">Die Parteien streiten im Wesentlichen im Rahmen eines Feststellungsantrages dar&#252;ber, ob die Beklagte berechtigt ist, den Kl&#228;ger mit Wirkung ab 01.05.2014 zwei tarifvertragliche Lohngruppen niedriger einzugruppieren und - damit einhergehend - um Zahlungsanspr&#252;che.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">3</span><p class=\"absatzLinks\">Der Kl&#228;ger ist seit dem 05.10.1981 bei der Beklagten in deren Betrieb in T besch&#228;ftigt. Grundlage ist sein nach wie vor einschl&#228;giger, schriftlicher Arbeitsvertrag vom 21.09.1981, der in Kopie zur Gerichtsakte gereicht ist (Blatt 43 f. der Akte), und auf dessen Inhalt Bezug genommen wird. Gem&#228;&#223; dem schriftlichen Arbeitsvertrag wurde der Kl&#228;ger mit Wirkung ab 05.10.1981 als Maschinenhelfer eingestellt. Unter Ziffer 5. des Arbeitsvertrages hei&#223;t es u. a., dass sich der Lohn des Kl&#228;gers &#8222;nach der Lohngruppe II. des derzeit g&#252;ltigen Lohntarifvertrages&#8220; bestimmt und er ausweislich dessen einen Tariflohn von 6,46 DM zuz&#252;glich einer Zulage von 1,66 DM erh&#228;lt. Unter Ziffer 8. des Arbeitsvertrages hei&#223;t es:</p>\n<span class=\"absatzRechts\">4</span><p class=\"absatzLinks\">&#8222;F&#252;r das Arbeitsverh&#228;ltnis gelten im &#252;brigen die jeweiligen Tarifvertr&#228;ge f&#252;r die Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitende Industrie (&#8230;).&#8220;</p>\n<span class=\"absatzRechts\">5</span><p class=\"absatzLinks\">Aufgrund einer bereits im Jahr 1986 erlittenen Erkrankung im Bereich der Atemwege ist der Kl&#228;ger seitdem als Staplerfahrer bei der Beklagten t&#228;tig. Jedenfalls seit dem 01.04.1995 ist er in die Lohngruppe 7/2 eingruppiert worden, wor&#252;ber sich die Versetzungsmitteilung (Blatt 5 der Akte) verh&#228;lt. Das Arbeitsentgelt des Kl&#228;gers setzte sich danach aus der Grundverg&#252;tung gem&#228;&#223; Lohngruppe 7/2 sowie einer &#252;bertariflichen Zulage und der &#8222;Produktionszulage gem&#228;&#223; BV&#8220; zusammen.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">6</span><p class=\"absatzLinks\">&#220;ber die T&#228;tigkeit eines Staplerfahrers verh&#228;lt sich eine Arbeitsplatzbeschreibung, die in Kopie zur Gerichtsakte gereicht ist (Blatt 52 f. der Akte) und auf deren Inhalt ebenfalls Bezug genommen wird. Als Staplerfahrer ist der Kl&#228;ger verantwortlich f&#252;r die Ver- und Entsorgung der Anlagen mit Rohstoffen sowie f&#252;r den Transport der Fertigware zum Lager. Es besteht Zust&#228;ndigkeit f&#252;r den Transport von Zwischenprodukten zur n&#228;chsten Fertigungseinheit. Der Staplerfahrer ist eingebunden beim Einlagern der Fertigware und den Zwischenprodukten und er bringt sich ein bei der Bereitstellung von Materialien f&#252;r den Versand. Zudem f&#228;llt T&#228;tigkeit an im Bereich der Sortierung in Abfall, Werkstoffe, Rohstoffe, Holz, Pappe und &#228;hnliche Waren. In gewissem Umfang ergibt sich auch die Notwendigkeit von manuellem Auslagern von Produkten aus den Lagern. Das Vorhandensein eines Staplerscheins ist entsprechend Voraussetzung.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">7</span><p class=\"absatzLinks\">Bei der Beklagten handelt es sich um ein Unternehmen aus der Papier und Pappe verarbeitenden Industrie. Zum Jahreswechsel 2013/2014 besch&#228;ftigte sie knapp 300 Mitarbeiter am Standort T, wovon 2/3 gewerbliche Arbeitnehmer sind. Ein Betriebsrat ist in ihrem Betrieb in T gew&#228;hlt.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">8</span><p class=\"absatzLinks\">Die tarifvertragliche Eingruppierung der Arbeitnehmer der Beklagten richtet sich nach dem Lohnrahmentarifvertrag f&#252;r die gewerblichen Arbeitnehmer in der Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie f&#252;r das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland (einschlie&#223;lich Berlin-West), g&#252;ltig ab 01.02.1991 (k&#252;nftig kurz: LRTV), der von der Beklagten auszugsweise in Kopie zur Gerichtsakte gereicht ist (Blatt 54 bis 56 der Akte) und worauf Bezug genommen wird. &#167; 2 Ziffer 1 des LRTV sieht vor, dass alle T&#228;tigkeiten in dem dortigen Lohngruppenschema, bestehend aus den Lohngruppen I bis VIII, erfasst sind. F&#252;r die f&#252;r den vorliegenden Rechtsstreit relevanten Lohngruppen V und VII hei&#223;t es dort:</p>\n<span class=\"absatzRechts\">9</span><p class=\"absatzLinks\">&#8222;(&#8230;) <strong>Lohngruppe V</strong></p>\n<span class=\"absatzRechts\">10</span><p class=\"absatzLinks\">Arbeiten, die durch eine l&#228;ngere systematische Unterweisung erworbene umfangreiche, fachliche Kenntnisse sowie Selbst&#228;ndigkeit erfordern und die mit erh&#246;hter Verantwortung f&#252;r Betriebsmittel und Arbeitsprodukt verbunden sind.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">11</span><p class=\"absatzLinks\"><strong>Lohngruppe VII</strong></p>\n<span class=\"absatzRechts\">12</span><p class=\"absatzLinks\">Schwierige Facharbeiten, deren Ausf&#252;hrung ein erweitertes fachliches K&#246;nnen (Kenntnisse und Fertigkeiten) erfordert, das durch eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem anerkannten einschl&#228;gigen Ausbildungsberuf und eine anschlie&#223;ende mehrj&#228;hrige Berufserfahrung erworben wird.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">13</span><p class=\"absatzLinks\">Die erforderlichen fachlichen Kenntnisse und Fertigkeiten k&#246;nnen auch durch eine l&#228;ngere (&#252;ber die Dauer der Berufsausbildung des Absatz 1 hinausgehende) einschl&#228;gige Berufserfahrung erworben worden sein. Verwertbare Kenntnisse und Fertigkeiten aus einer anderen abgeschlossenen Berufsausbildung sind angemessen zu ber&#252;cksichtigen. (&#8230;)&#8220;</p>\n<span class=\"absatzRechts\">14</span><p class=\"absatzLinks\">Unter &#167; 3 Ziffer 1 des LRTV hei&#223;t es:</p>\n<span class=\"absatzRechts\">15</span><p class=\"absatzLinks\">&#8222;<strong>&#167; 3 Eingruppierung</strong></p>\n<span class=\"absatzRechts\">16</span><p class=\"absatzLinks\">1.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">17</span><p class=\"absatzLinks\">F&#252;r die Eingruppierung der Arbeitnehmer (einschl. der aushilfsweise, befristet oder in Teilzeitarbeit besch&#228;ftigten) in die Lohngruppen ist ausschlie&#223;lich die ausge&#252;bte T&#228;tigkeit ma&#223;gebend, nicht die Berufsbezeichnung oder eine bestimmte Berufsausbildung. (&#8230;)&#8220;</p>\n<span class=\"absatzRechts\">18</span><p class=\"absatzLinks\">Auch noch vor der in dem vorliegenden Rechtsstreit seitens der Beklagten vorgenommenen, streitigen Eingruppierung mit Wirkung ab 01.05.2014 wurde der Kl&#228;ger von der Beklagten f&#252;r seine T&#228;tigkeit als Staplerfahrer nach der Lohngruppe 7/2 verg&#252;tet. Zus&#228;tzlich zur Grundverg&#252;tung erhielt er eine &#8222;freiwillige &#252;bertarifliche Zulage&#8220; in H&#246;he von 1,51 &#8364;. Insoweit wird auf die Entgeltmitteilung 2013 (Blatt 6 der Akte) und der dort enthaltenen Einzelheiten Bezug genommen. Zuvor hat der Kl&#228;ger die Lohngruppen II, IV, V und sodann VI durchlaufen.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">19</span><p class=\"absatzLinks\">F&#252;r die Lohngruppe VII sieht die einschl&#228;gige Lohntabelle f&#252;r die Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitende Industrie im Bereich Nordrhein-Westfalen ab 01.11.2013 ab dem 2. T&#228;tigkeitsjahr in der Berufsgruppe einen Stundenlohn von 16,97 &#8364; vor (Blatt 56 der Akte). F&#252;r die Lohngruppe V sieht dieselbe Lohntabelle f&#252;r Arbeitnehmer ab 18 Jahren einen Stundenlohn von 13,89 &#8364; vor.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">20</span><p class=\"absatzLinks\">Mit Schreiben vom 25.04.2014 (Blatt 7 der Akte) teilte die Beklagte dem Kl&#228;ger folgendes mit:</p>\n<span class=\"absatzRechts\">21</span><p class=\"absatzLinks\">&#8222;Lieber C,</p>\n<span class=\"absatzRechts\">22</span><p class=\"absatzLinks\">im Rahmen der &#220;berpr&#252;fung der Lohngruppen wirst du unter Ber&#252;cksichtigung der tariflichen Vereinbarung zum Mai dieses Jahres in die Lohngruppe 5. 2 eingruppiert.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">23</span><p class=\"absatzLinks\">Dein effektives Monatsgehalt setzt sich damit wie folgt zusammen:</p>\n<span class=\"absatzRechts\">24</span><p class=\"absatzLinks\">altes Gehalt April 2014</p>\n<span class=\"absatzRechts\">25</span><p class=\"absatzLinks\">Tariflohn&#160; &#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160; &#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160; &#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160; &#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160; &#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160; EUR&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160; &#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160; 16,97</p>\n<span class=\"absatzRechts\">26</span><p class=\"absatzLinks\">Freiwillige &#252;bertarifliche Zulage &#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160; EUR&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160; &#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160; &#160; 0,69</p>\n<span class=\"absatzRechts\">27</span><p class=\"absatzLinks\">Produktionspr&#228;mie&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160; &#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160; &#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160; EUR&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160; &#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160; &#160; 0,82</p>\n<span class=\"absatzRechts\">28</span><p class=\"absatzLinks\"><strong>Monatslohn&#8230; * 152,25 Std. &#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160; &#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160; EUR&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160; &#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160; 18,48</strong></p>\n<span class=\"absatzRechts\">29</span><p class=\"absatzLinks\">neues Gehalt ab Mai 2014</p>\n<span class=\"absatzRechts\">30</span><p class=\"absatzLinks\">Tariflohn&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160; &#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160; &#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160; &#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160; &#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160; EUR&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160; &#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160; 13,89</p>\n<span class=\"absatzRechts\">31</span><p class=\"absatzLinks\">Freiwillige &#252;bertarifliche Zulage&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160; EUR &#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160; &#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160; &#160; 4,59</p>\n<span class=\"absatzRechts\">32</span><p class=\"absatzLinks\"><strong>Monatslohn&#8230; * 152,25 Std. &#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160; &#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160; EUR&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160; &#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160; 18,48</strong></p>\n<span class=\"absatzRechts\">33</span><p class=\"absatzLinks\">Sollte dein neuer Bruttolohn etwas niedriger sein als vorher, wird sich dein Jahreseinkommen trotzdem nicht verringern. Die &#252;bertarifliche Zulage &#8211; die ja jetzt h&#246;her geworden ist &#8211; wird beim Urlaubs- und Weihnachtsgeld voll mitgerechnet. Die fr&#252;here Produktionspr&#228;mie wurde beim Weihnachtsgeld nicht ber&#252;cksichtigt.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">34</span><p class=\"absatzLinks\">Bitte beachte auch, dass, wenn sich die gegenw&#228;rtige Eingruppierung zuk&#252;nftig angesichts der dann ausge&#252;bten T&#228;tigkeit als fehlerhaft bzw. unzutreffend darstellt, erfolgt eine korrigierende Umgruppierung.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">35</span><p class=\"absatzLinks\">Mit freundlichen Gr&#252;&#223;en,&#8220;</p>\n<span class=\"absatzRechts\">36</span><p class=\"absatzLinks\">Zeitgleich mit dem Kl&#228;ger sind im Betrieb der Beklagten 10 bis 12 Gabelstaplerfahrer in die Lohngruppe V zur&#252;ckgruppiert worden. Die Beklagte besch&#228;ftigt in ihrem Betrieb ca. 30 Gabelstaplerfahrer, die nunmehr alle in die Lohngruppe V eingruppiert sind.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">37</span><p class=\"absatzLinks\">Der Kl&#228;ger ist mit der von der Beklagten nach seiner Auffassung einseitig vorgenommenen &#196;nderung der Lohnstrukturen mit Wirkung ab 01.05.2014 nicht einverstanden. Obgleich er grunds&#228;tzlich davon ausgeht, dass er richtigerweise nach den einschl&#228;gigen lohntarifvertraglichen Vorschriften als Staplerfahrer in die Lohngruppe V.2 einzugruppieren w&#228;re, sei aus sch&#252;tzenswerten Vertrauensgesichtspunkten eine &#196;nderung seiner Verg&#252;tung seitens der Beklagten nicht m&#246;glich. Er ist insoweit der Auffassung, dass sich aufgrund der rund 27-j&#228;hrigen T&#228;tigkeit als Staplerfahrer, einer zu keiner Zeit seitens der Beklagten beanstandeten Eingruppierung, die vielmehr anl&#228;sslich von Versetzungen wiederholt und best&#228;tigt worden sei, ein arbeitsvertraglicher Rechtsanspruch des Kl&#228;gers gerichtet auf die auch zuk&#252;nftige Eingruppierung in die Lohngruppe VII.2 gebildet h&#228;tte. Insbesondere sei die Versetzungsmitteilung vom 01.04.1995 hier beachtlich. Bereits durch ein in der Personalakte des Kl&#228;gers befindliches Schreiben aus dem Jahr 1991 des seinerzeitigen Vorgesetzten des Kl&#228;gers erg&#228;be sich, dass eine Eingruppierung in die Lohngruppe VII erfolgen sollte, die Beklagte habe dem Kl&#228;ger jedoch nicht gestattet, eine Kopie dieses Schreibens zu fertigen. Daher liege neben dem sch&#252;tzenswerten Vertrauen des Kl&#228;gers durch die &#196;nderung der Lohnstrukturen widerspr&#252;chliches Verhalten seitens der Beklagten vor.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">38</span><p class=\"absatzLinks\">Dar&#252;ber hinaus vertritt der Kl&#228;ger die Auffassung, dass zu der tarifvertraglichen Grundverg&#252;tung eine nicht anrechenbare und nicht freiwillige Zulage von der Beklagten geschuldet ist. Die Zulage, die sich aus einer Produktionspr&#228;mie gem&#228;&#223; Betriebsvereinbarung sowie einer weiteren Zulage zusammensetzt, sei seit Jahren unver&#228;ndert gew&#228;hrt worden, ohne eine Freiwilligkeit oder Anrechenbarkeit auszuweisen. Erstmalig sei die Terminologie nun von der Beklagten ver&#228;ndert worden.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">39</span><p class=\"absatzLinks\">Der Kl&#228;ger beantragt zuletzt,</p>\n<span class=\"absatzRechts\">40</span><ul class=\"absatzLinks\"><li><span class=\"absatzRechts\">41</span><p class=\"absatzLinks\">1. die Beklagte zu verurteilen, an den Kl&#228;ger 173,09 &#8364; brutto nebst 5 Prozentpunkten Zinsen &#252;ber dem Basiszinssatz aus 88,59 &#8364; brutto seit dem 01.01.2015 sowie aus weiteren 84,50 &#8364; brutto seit dem 01.02.2015 zu zahlen.</p>\n</li>\n</ul>\n<span class=\"absatzRechts\">42</span><ul class=\"absatzLinks\"><li><span class=\"absatzRechts\">43</span><p class=\"absatzLinks\">2. festzustellen, dass die Beklagte verpflichtet ist, den Kl&#228;ger gem&#228;&#223; der Lohngruppe VII.2 des Lohntarifvertrages der papierverarbeitenden Industrie (Nordrhein) zuz&#252;glich einer nicht freiwilligen sowie nicht anrechenbaren Zulage in H&#246;he von 1,51 &#8364; brutto pro Stunde zu verg&#252;ten.</p>\n</li>\n</ul>\n<span class=\"absatzRechts\">44</span><p class=\"absatzLinks\">Die Beklagte beantragt,</p>\n<span class=\"absatzRechts\">45</span><p class=\"absatzLinks\">die Klage abzuweisen.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">46</span><p class=\"absatzLinks\">Die Beklagte tr&#228;gt vor, turnusgem&#228;&#223; nach einer &#220;bereinkunft mit dem Betriebsrat im April 2014 eine &#220;berpr&#252;fungsrunde durchgef&#252;hrt zu haben, wonach in ihrem Betrieb die Eingruppierungen anhand der aktuell ausge&#252;bten T&#228;tigkeit &#252;berpr&#252;ft werden. Sie habe am 11.04.2014 gemeinsam mit dem Betriebsratsvorsitzenden und einem weiteren Betriebsratsmitglied nicht nur die T&#228;tigkeit des Kl&#228;gers, sondern einer gr&#246;&#223;eren Gruppe aus dem Produktionsbereich beleuchtet. Man habe festgestellt, dass f&#252;r den Kl&#228;ger als Staplerfahrer und dessen ausge&#252;bte T&#228;tigkeit die bisherige Eingruppierung von der H&#246;he her nicht zutreffend sei, vielmehr die Lohngruppe V f&#252;r den Kl&#228;ger festzuhalten sei. Nach der vorliegenden Arbeitsplatzbeschreibung ist f&#252;r die T&#228;tigkeit eines Staplerfahrers unstreitig als Qualifikation eine Anlernzeit von 3 Wochen und ein Staplerschein vorgesehen. Das Arbeitsmittel ist unstreitig der Gabelstapler. Der Kl&#228;ger hat die einschl&#228;gigen Sicherheitsanweisungen und die besonderen Vorschriften im Hause der Beklagten zu ber&#252;cksichtigen sowie den Besonderheiten nach dem &#8222;Startsystem&#8220; Rechnung zu tragen. Nach Auffassung der Beklagten w&#228;re f&#252;r die T&#228;tigkeit des Kl&#228;gers ohne weiteres sogar eine geringere als die Lohngruppe V begr&#252;ndbar. Die Betriebsparteien h&#228;tten das getroffene Ergebnis jedenfalls nicht als zu gering betrachtet. Der Betriebsrat als Gremium sei &#252;ber das getroffene Ergebnis unterrichtet worden und habe dieses auch als Gremium best&#228;tigt.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">47</span><p class=\"absatzLinks\">Schlie&#223;lich sei darauf zu verweisen, dass der Kl&#228;ger derzeit hinsichtlich des tats&#228;chlich an ihn ausgezahlten Entgelts gar nicht schlechter gestellt werde, insbesondere sich aus dem Anschreiben der Beklagten vom 11.03.2015 (Blatt 89 der Akte) eine Tariferh&#246;hung erg&#228;be, so dass sich der Stundenlohn in einer Gr&#246;&#223;enordnung von 18,92 &#8364; verh&#228;lt.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">48</span><p class=\"absatzLinks\">F&#252;r das weitere Vorbringen der Parteien wird Bezug genommen auf die ausgetauschten und zur Gerichtsakte gereichten Schrifts&#228;tze sowie auf die in m&#252;ndlicher Verhandlung zu Protokoll abgegebenen Erkl&#228;rungen.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">49</span><p class=\"absatzLinks\"><strong><span style=\"text-decoration:underline\">E n t s c h e i d u n g s g r &#252; n d e :</span></strong></p>\n<span class=\"absatzRechts\">50</span><p class=\"absatzLinks\"><strong>A.</strong></p>\n<span class=\"absatzRechts\">51</span><p class=\"absatzLinks\">Die Klage ist zul&#228;ssig, jedoch hinsichtlich beider Antr&#228;ge unbegr&#252;ndet.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">52</span><p class=\"absatzLinks\"><strong>I.</strong></p>\n<span class=\"absatzRechts\">53</span><p class=\"absatzLinks\">Insbesondere ist der von dem Kl&#228;ger als Antrag zu 2. gestellte Feststellungsantrag zul&#228;ssig.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">54</span><p class=\"absatzLinks\">Nach inzwischen gefestigter Rechtsprechung ist jeder Arbeitnehmer, also nicht nur der Arbeitnehmer des &#246;ffentlichen Dienstes, berechtigt, seine tarifgerechte Eingruppierung, trotz grunds&#228;tzlicher Subsidiarit&#228;t der Feststellungsklage gegen&#252;ber der Leistungsklage, im Wege der Feststellungsklage &#252;berpr&#252;fen zu lassen bzw. durchzusetzen (siehe nur BAG, Urteil vom 22.10.2008 &#8211; 4 AZR 735/07 &#8211; AP Nr. 20 zu &#167; 1 TVG Tarifvertr&#228;ge: Chemie, juris, Rdnr. 16; LAG Hamm, Urteil vom 07.12.2007 &#8211; 7 Sa 1354/07 -, juris unter I. der Gr&#252;nde, Rdnr. 24; LAG Hamm, Urteil vom 27.05.2011 &#8211; 7 Sa 326/11 &#8211; juris, Rdnr. 30 m.w.N.; Germelmann&#160; Arbeitsgerichtsgesetz, 8. Auflage, &#167; 46, Rdnrn. 106, 108; Erfurter Kommentar/Koch, 15. Auflage, &#167; 46 ArbGG, Rdnr. 27).</p>\n<span class=\"absatzRechts\">55</span><p class=\"absatzLinks\">Vorliegend ist zudem der Weg der Feststellungsklage die einzige M&#246;glichkeit f&#252;r den Kl&#228;ger, die zutreffende Eingruppierung seiner T&#228;tigkeit gerichtlich &#252;berpr&#252;fen zu lassen, da ihm eine Leistungsklage aufgrund der Tatsache, dass der tats&#228;chlich &#252;ber den 30.04.2014 hinaus an ihn gezahlte Stundenlohn von 18,48 &#8364; wegen der nunmehr h&#246;heren freiwilligen, &#252;bertariflichen Zulage unver&#228;ndert ist, nicht m&#246;glich ist.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">56</span><p class=\"absatzLinks\">Zul&#228;ssig ist dar&#252;ber hinaus auch der Feststellungsantrag hinsichtlich der &#252;bertariflichen Zulage (BAG, Urteil vom 11.08.1992 &#8211; 1 AZR 279/90 &#8211; AP Nr. 53 zu &#167; 87 BetrVG 1972 Lohngestaltung m.w.N.).</p>\n<span class=\"absatzRechts\">57</span><p class=\"absatzLinks\"><strong>II.</strong></p>\n<span class=\"absatzRechts\">58</span><p class=\"absatzLinks\">Weder der Antrag zu 1., noch der Antrag zu 2. sind jedoch begr&#252;ndet, weshalb die Klage insgesamt abzuweisen war.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">59</span><ul class=\"absatzLinks\"><li><span class=\"absatzRechts\">60</span><p class=\"absatzLinks\">1. In Bezug auf den Antrag zu 2. ist die Beklagte nicht dazu verpflichtet, den Kl&#228;ger &#252;ber den 30.04.2014 hinaus nach der Lohngruppe VII/2 der Lohntabelle des Lohntarifvertrages f&#252;r die Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitende Industrie im Bereich Nordrhein-Westfalen zu verg&#252;ten.</p>\n</li>\n</ul>\n<span class=\"absatzRechts\">61</span><ul class=\"absatzLinks\"><li><span class=\"absatzRechts\">62</span><p class=\"absatzLinks\">a. Der Arbeitgeber kann grunds&#228;tzlich die Eingruppierung eines Arbeitnehmers korrigieren, wenn die auszu&#252;bende T&#228;tigkeit nicht dem T&#228;tigkeitsmerkmal der anwendbaren Verg&#252;tungsgruppe entspricht. In welcher Form diese Ma&#223;nahme erfolgen muss, ist abh&#228;ngig von den Umst&#228;nden des Einzelfalls. Die Korrektur muss durch den Ausspruch einer &#196;nderungsk&#252;ndigung erfolgen, wenn die Verg&#252;tungsabrede Vertragsgegenstand geworden ist. Dies ist der Fall, wenn sie zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer einvernehmlich vereinbart worden ist. Besteht kein arbeitsvertraglicher Anspruch des Arbeitnehmers auf Verg&#252;tung nach einer bestimmten Verg&#252;tungsgruppe, kann die Eingruppierung auch ohne &#196;nderungsk&#252;ndigung korrigiert werden. Entspricht die gezahlte Verg&#252;tung nicht der Wertigkeit der auszu&#252;benden T&#228;tigkeit, ist der Arbeitgeber zur einseitigen Lossagung von der &#8211; aus seiner Sicht &#8211; rechtsfehlerhaften Tarifanwendung berechtigt (BAG, Urteil vom 13.05.1998 &#8211; 10 AZR 421/97 -, in: NZA-RR, 1998, 523, unter II. 2.; Erfurter Kommentar/Koch a.a.O., &#167; 46, Rdnr. 35).</p>\n</li>\n</ul>\n<span class=\"absatzRechts\">63</span><ul class=\"absatzLinks\"><li><span class=\"absatzRechts\">64</span><p class=\"absatzLinks\">b. Die Darlegungslast f&#252;r eine entsprechend konstitutive Vereinbarung trifft den Arbeitnehmer (BAG, Urteil vom 17.05.2000 &#8211; 4 AZR 237/99 -, in: NZA 2001, 1316 ff.). Vorliegend war die Verg&#252;tung nach der Lohngruppe VII/2 des LRTV zwischen den Parteien nicht arbeitsvertraglich vereinbart, eine Eingruppierung hat vielmehr gem&#228;&#223; des Arbeitsvertrags vom 21.09.1981 zun&#228;chst in die Entgeltgruppe II stattgefunden. Anschlie&#223;end hat der Kl&#228;ger nach seinem eigenen Vortrag mehrere Lohngruppen durchlaufen. Die Versetzungsmitteilung zum 01.04 1995 (Blatt 5 der Akte) stellt gleichfalls keine konstitutive Vereinbarung der Lohngruppe VII/2 zwischen den Parteien dar. Bei dem Schreiben handelt es sich bereits nicht um eine Vereinbarung, sondern um die Dokumentation der Versetzung, weswegen unter anderem sowohl die den Kl&#228;ger abgebende, als auch die den Kl&#228;ger aufnehmende Abteilung unterzeichnet hat. Der Kl&#228;ger dr&#252;ckt auf dem Schreiben - wie auch der Betriebsrat - lediglich sein Einverst&#228;ndnis zu der Ma&#223;nahme aus.</p>\n</li>\n</ul>\n<span class=\"absatzRechts\">65</span><p class=\"absatzLinks\">Dementsprechend richtet sich die Verg&#252;tung gem&#228;&#223; Bezugnahme in Ziffer 8 seines nach wie vor einschl&#228;gigen, schriftlichen Arbeitsvertrages vom 21.09.1981 entsprechend seiner jeweiligen T&#228;tigkeit nach der jeweils einschl&#228;gigen Lohngruppe des Lohntarifvertrages f&#252;r die Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie im Bereich Nordrhein-Westfalen. Die Lohngruppen des jeweils einschl&#228;gigen Lohntarifvertrages aber ergeben sich unstreitig gem&#228;&#223; der tarifvertraglichen Eingruppierungssystematik des ab dem 01.02.1991 geltenden LRTV.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">66</span><p class=\"absatzLinks\">Die arbeitsvertraglich von dem Kl&#228;ger ausge&#252;bte T&#228;tigkeit als Staplerfahrer entspricht seinem eigenen Vortrag bereits nicht der Lohngruppe VII, sondern richtigerweise der Lohngruppe V, weshalb die korrigierende R&#252;ckgruppierung der Beklagten mit Wirkung ab 01.05.2014 in die Lohngruppe V nicht zu beanstanden ist.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">67</span><ul class=\"absatzLinks\"><li><span class=\"absatzRechts\">68</span><p class=\"absatzLinks\">c. Sch&#252;tzenswerte Vertrauensgesichtspunkte des Kl&#228;gers stehen der von der Beklagten vorgenommenen korrigierende R&#252;ckgruppierung nicht entgegen.</p>\n</li>\n</ul>\n<span class=\"absatzRechts\">69</span><p class=\"absatzLinks\">aa.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">70</span><p class=\"absatzLinks\">Dem Arbeitgeber kann es zwar im Einzelfall unter besonderen Umst&#228;nden nach Treu und Glauben verwehrt sein, sich zur Begr&#252;ndung der R&#252;ckgruppierung auf eine fehlende tarifliche Voraussetzung f&#252;r die bisher gew&#228;hrte Verg&#252;tung zu berufen, wenn f&#252;r den Arbeitnehmer ein entgegenstehender Vertrauenstatbestand geschaffen worden ist (BAG, Urteil vom 16.02.2000 - 4 AZR 62/99 - BAGE 93, 340; BAG, Urteil vom 17.05.2000 - 4 AZR 237/99 - AP BAT-O &#167;&#167; 22, 23 Nr. 17; BAG, Urteil vom 08.10.1997 - 4 AZR 167/96 - AP BAT &#167; 23b Nr. 2). Die Annahme einer Verwirkung setzt neben dem Zeitablauf das Vorliegen besonderer, ein sch&#252;tzenswertes Vertrauen begr&#252;ndender Umst&#228;nde voraus (BGH, Urteil vom 27.01.2010 - XII ZR 22/07 - BGHZ 184, 117; BGH, Urteil vom 19.10.2005 - XII ZR 224/03 - NJW 2006, 219). Dieser hinreichende Vertrauenstatbestand kann durch zus&#228;tzliche Umst&#228;nde begr&#252;ndet werden, die nach der Eingruppierungsmitteilung eingetreten sind (vgl. BAG, Urteil vom 16.02.2000 - 4 AZR 62/99 - BAGE 93, 340).</p>\n<span class=\"absatzRechts\">71</span><p class=\"absatzLinks\">Danach ist widerspr&#252;chliches Verhalten dann als rechtsmissbr&#228;uchlich anzusehen, wenn f&#252;r den anderen Teil ein Vertrauenstatbestand entstanden ist oder besondere Umst&#228;nde die Rechtsaus&#252;bung als treuwidrig erscheinen lassen (vgl. z.B. BAG, Urteil vom 04.12.1997 - 2 AZR 799/96 - BAGE 87, 200, 205). Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn durch das Verhalten der einen Seite - bewusst oder unbewusst - f&#252;r die andere Seite ein sch&#252;tzenswertes Vertrauen auf den Fortbestand des Bisherigen geschaffen worden ist (BAG, Urteil vom 20.04.2011 - 4 AZR 368/09 - NZA-RR 2011, 609).</p>\n<span class=\"absatzRechts\">72</span><p class=\"absatzLinks\">bb.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">73</span><p class=\"absatzLinks\">Solche besonderen Umst&#228;nde hat der Kl&#228;ger, auch nicht im Rahmen des Schriftsatzes vom 19.02.2015, darlegen k&#246;nnen. Der Hinweis auf die Erkrankung des Kl&#228;gers und die damit begr&#252;ndete Notwendigkeit der Aus&#252;bung einer anderen T&#228;tigkeit f&#252;hrt nicht dazu, dass ausschlie&#223;lich und - au&#223;er ggf. im Wege der &#196;nderungsk&#252;ndigung - unver&#228;nderlich die Lohngruppe VII/2 zwischen den Parteien als vereinbart gilt. Dem Vortrag des Kl&#228;gers, dass seine chronischen Erkrankung einem Aufstieg in den Lohngruppen entgegenst&#252;nde, steht sein vorheriger Vortrag, dass er - obgleich bereits als Staplerfahrer eingesetzt - im Laufe der Zeit bis zur Lohngruppe VII nacheinander - mit Ausnahme der Lohngruppe V - alle Entgeltgruppen tats&#228;chlich durchlaufen hat. Eine Erforderlichkeit, ihn daher zur Bewahrung von Nachteilen direkt in die Lohngruppe VII einzusetzen, ergibt sich damit gerade nicht.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">74</span><p class=\"absatzLinks\">Andere/Weitere Umst&#228;nde, die ein sch&#252;tzenswertes Vertrauen des Kl&#228;gers auf dauerhafte Eingruppierung in die Lohngruppe VII begr&#252;nden k&#246;nnten, sind nicht ersichtlich, auch verh&#228;lt sich die Beklagte nicht widerspr&#252;chlich. Solche Umst&#228;nde m&#252;ssten nach der Eingruppierungsmitteilung eingetreten sein (vgl. BAG, Urteil vom 16.02.2000 - 4 AZR 62/99 - BAGE 93, 340). Ma&#223;geblich w&#228;ren daher Umst&#228;nde, die nach der Versetzungsmitteilung des Jahres 1995 eingetreten w&#228;ren. Eine konkrete &#220;berpr&#252;fung und Best&#228;tigung der fehlerhaften Eingruppierung des Kl&#228;gers durch die Beklagte ist danach nicht erfolgt. Im Rahmen der Entgeltmitteilungen (f&#252;r 2013 als Anlage K 2 &#252;berreicht, Blatt 6 der Akte) wird allein die Tarifanpassung mitgeteilt und eine Erh&#246;hung des Lohns mitgeteilt, nicht aber die Entgeltgruppe als solche auf ihre Richtigkeit &#252;berpr&#252;ft.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">75</span><ul class=\"absatzLinks\"><li><span class=\"absatzRechts\">76</span><p class=\"absatzLinks\">d. Der Kl&#228;ger kann in diesem Zusammenhang mit dem Antrag zu 2. auch nicht die Feststellung der Anrechnungsfestigkeit der Zulage verlangen. In diesem Zusammenhang hatte er mit Schriftsatz vom 19.02.2015 vorgetragen, dass von einer Freiwilligkeit oder Anrechenbarkeit keine Rede gewesen w&#228;re und erstmals mit Schreiben vom 25.04.2014 (Blatt 7 f. der Akte) diese Terminologie von der Beklagten verwendet worden sei. Dies ist jedoch unzutreffend, denn im Rahmen der Klageschrift legte der Kl&#228;ger selbst die ihm von der Beklagten &#252;berreichte Entgeltmitteilung f&#252;r das Jahr 2013 (Blatt 6 der Akte) vor. Dort findet sich als Entgeltbestandteil ausdr&#252;cklich die &#8222;Freiwillige, &#252;bertarifliche Zulage&#8220;.</p>\n</li>\n</ul>\n<span class=\"absatzRechts\">77</span><ul class=\"absatzLinks\"><li><span class=\"absatzRechts\">78</span><p class=\"absatzLinks\">e. Folglich steht dem Kl&#228;ger im Ergebnis kein Recht gegen&#252;ber der Beklagten zu, &#252;ber den 30.04.2014 hinaus weiterhin in der Lohngruppe VII/2 eingruppiert zu bleiben, wie von diesem begehrt, und danach verg&#252;tet zu werden, noch kann er die Feststellung der Anrechnungsfestigkeit der Zulage verlangen.</p>\n</li>\n</ul>\n<span class=\"absatzRechts\">79</span><ul class=\"absatzLinks\"><li><span class=\"absatzRechts\">80</span><p class=\"absatzLinks\">2. Vor diesem Hintergrund war der Antrag zu 1. gleichfalls abzuweisen. Mit diesem begehrt der Kl&#228;ger Lohndifferenzen f&#252;r die Monate Dezember 2014 und Januar 2015, die er ausgehend von einer Eingruppierung in die Lohngruppe VII/2, dem dortigen aktuellen Stundenlohn von 17,38 &#8364; brutto und einer anrechnungsfesten Zulage in H&#246;he von 1,51 &#8364; brutto berechnet hat. Wie gezeigt, kann der Kl&#228;ger jedoch keine Verg&#252;tung nach dieser Lohngruppe verlangen, so dass der vorgenommenen Berechnung die Grundlage entzogen ist.</p>\n</li>\n</ul>\n<span class=\"absatzRechts\">81</span><ul class=\"absatzLinks\"><li><span class=\"absatzRechts\">82</span><p class=\"absatzLinks\">3. Die Klage war folglich als insgesamt unbegr&#252;ndet abzuweisen.</p>\n</li>\n</ul>\n<span class=\"absatzRechts\">83</span><p class=\"absatzLinks\"><strong>B.</strong></p>\n<span class=\"absatzRechts\">84</span><p class=\"absatzLinks\">Die Kostenentscheidung ergibt sich gem&#228;&#223; &#167; 46 Abs. 2 ArbGG, &#167;&#167; 91 ff. ZPO. Der Kl&#228;ger hat als unterliegende Partei die Kosten des Rechtsstreits zu tragen.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">85</span><p class=\"absatzLinks\"><strong>C.</strong></p>\n<span class=\"absatzRechts\">86</span><p class=\"absatzLinks\">Die Streitwertfestsetzung ergibt sich gem&#228;&#223; &#167;&#167; 46 Abs. 2, 61 Abs. 1 ArbGG, &#167;&#167; 3 ff. ZPO, &#167; 42 Abs. 1 GKG. Bis zur Klageerweiterung am 19.02.2015 ist der dreifache Jahresbetrag der Lohndifferenz zwischen der Lohngruppe V und der Lohngruppe VII zugrunde zu legen, ausgehend von einer Stundenlohndifferenz in H&#246;he von 3,08 &#8364;. Dies ergibt bei einer Monatsarbeitszeit von 152,25 Stunden umgerechnet auf 36 Monate eine Lohndifferenz in H&#246;he von 16.881,48 &#8364;. Nach einem Abschlag von 20 %, da es sich vorliegend um eine Feststellungsklage handelt, ergibt sich hierf&#252;r bis zur Klageerweiterung ein Streitwert in H&#246;he von 13.505,18 &#8364;. F&#252;r das Verfahren danach und das Urteil wird gem&#228;&#223; &#167; 3 ZPO der Zahlungsantrag von 173,09 &#8364; hinzuaddiert. F&#252;r die Feststellung der Anrechnungsfestigkeit der Zulage ergibt sich ein Streitwert in H&#246;he von 43,49 (vgl. ArbG N&#252;rnberg, Urteil vom 14.06.2012, 15 Ca 5165/11, ArbuR 2013, 52).</p>\n      "
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