List view for cases

GET /api/cases/171147/
HTTP 200 OK
Allow: GET, PUT, PATCH, DELETE, HEAD, OPTIONS
Content-Type: application/json
Vary: Accept

{
    "id": 171147,
    "slug": "ovgsh-2019-01-18-2-la-7518",
    "court": {
        "id": 1066,
        "name": "Schleswig Holsteinisches Oberverwaltungsgericht",
        "slug": "ovgsh",
        "city": null,
        "state": 17,
        "jurisdiction": "Verwaltungsgerichtsbarkeit",
        "level_of_appeal": null
    },
    "file_number": "2 LA 75/18",
    "date": "2019-01-18",
    "created_date": "2019-01-29T12:49:28Z",
    "updated_date": "2020-12-10T14:47:38Z",
    "type": "Beschluss",
    "ecli": "ECLI:DE:OVGSH:2019:0118.2LA75.18.00",
    "content": "<div class=\"docLayoutText\">\n<div class=\"docLayoutMarginTopMore\"><h4 class=\"doc\">\n<!--hlIgnoreOn-->Tenor<!--hlIgnoreOff-->\n</h4></div>\n<div class=\"docLayoutText\"><div>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>Der Antrag des Kl&#228;gers auf Zulassung der Berufung gegen den Gerichtsbescheid des Schleswig-Holsteinischen Verwaltungsgerichts - 13. Kammer, Einzelrichter - vom 21. Juli 2017 wird abgelehnt.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>Der Kl&#228;ger tr&#228;gt die Kosten des Zulassungsverfahrens.</p></dd>\n</dl>\n</div></div>\n<div class=\"docLayoutMarginTopMore\"><h4 class=\"doc\">\n<!--hlIgnoreOn-->Gr&#252;nde<!--hlIgnoreOff-->\n</h4></div>\n<div class=\"docLayoutText\"><div>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_1\">1</a></dt>\n<dd><p>Das Vorbringen des Kl&#228;gers, das den Pr&#252;fungsumfang f&#252;r das Oberverwaltungsgericht bestimmt (&#167; 78 Abs. 4 Satz 4 AsylG), rechtfertigt die Zulassung der Berufung wegen grunds&#228;tzlicher Bedeutung (&#167; 78 Abs. 3 Nr. 1 AsylG) nicht. Grunds&#228;tzliche Bedeutung weist eine Rechtsstreitigkeit dann auf, wenn sie eine rechtliche oder tats&#228;chliche Frage aufwirft, die f&#252;r die Berufungsinstanz entscheidungserheblich ist und im Sinne der Rechtseinheit einer Kl&#228;rung bedarf. Um diese Bedeutung darzulegen, hat der Zulassungsantragsteller die f&#252;r fall&#252;bergreifend gehaltene Frage zu formulieren sowie n&#228;her zu begr&#252;nden, weshalb sie eine &#252;ber den Einzelfall hinausgehende Bedeutung hat und ein allgemeines Interesse an ihrer Kl&#228;rung besteht. Zudem ist darzustellen, dass sie entscheidungserheblich und ihre Kl&#228;rung im Berufungsverfahren zu erwarten ist (vgl. zu &#167; 124 Abs. 2 Nr. 3 VwGO, OVG Schleswig, Beschluss vom 22. November 2017 - 2 LA 117/15 - Rn. 19, juris).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_2\">2</a></dt>\n<dd><p>1. Gemessen an diesen Ma&#223;st&#228;ben hat die Frage,</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_3\">3</a></dt>\n<dd><p style=\"margin-left:36pt\">&#8222;ob eine Verfolgungshandlung iSd &#167; 3a Abs. 2 Nr. 5 AsylG immer schon den Verfolgungsgrund der oppositionellen &#220;berzeugung impliziert&#8220;,</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_4\">4</a></dt>\n<dd><p>keine grunds&#228;tzliche Bedeutung, da sie schon nicht kl&#228;rungsbed&#252;rftig ist. Denn ihre Beantwortung ergibt sich ohne weiteres aus dem Gesetz. &#167; 3a Abs. 3 AsylG verlangt eine Verkn&#252;pfung f&#252;r die &#8222;in den Abs&#228;tzen 1 und 2 als Verfolgung eingestuften Handlungen&#8220; mit den in &#167; 3 Abs. 1 Nr. 1 iVm den in &#167; 3b AsylG genannten Verfolgungsgr&#252;nden (vgl. BVerwG, Beschluss vom 4. Dezember 2018 - 1 B 82.18 -, Rn. 8).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_5\">5</a></dt>\n<dd><p>2. Der weiter aufgeworfenen Frage,</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_6\">6</a></dt>\n<dd><p style=\"margin-left:36pt\">&#8222;ob das syrische Regime jedenfalls angesichts der derzeitigen Lage in Syrien Personen, die sich dem Milit&#228;rdienst entzogen haben, eine oppositionelle Haltung unterstellt und sie dementsprechend unmenschlich behandelt&#8220;,</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_7\">7</a></dt>\n<dd><p>kommt ebenfalls keine grunds&#228;tzliche Bedeutung zu, weil sie in der Rechtsprechung des Oberverwaltungsgerichts zwischenzeitlich gekl&#228;rt ist. Mit Urteilen vom 4. Mai 2018 (2 LB 17/18; 2 LB 46/18; 2 LB 18/18) hat der erkennende Senat entschieden, dass es nicht beachtlich wahrscheinlich ist, dass Wehrdienst- bzw. Milit&#228;rdienstentziehern vom syrischen Regime eine regimefeindliche Haltung unterstellt wird und ihnen daher in Ankn&#252;pfung an die in &#167; 3 Abs. 1 Nr. 1 AsylG genannten Gr&#252;nde eine relevante Verfolgung droht (vgl. Senatsurteil vom 4. Mai 2018 - 2 LB 17/18 - LS 5 und Rn. 127, juris sowie zuletzt Urteile vom 8. November 2018 - 2 LB 16/18 -, 2 LB 31/18 -, 2 LB 50/18 -, jeweils bei juris).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_8\">8</a></dt>\n<dd><p>3. Hinsichtlich der Frage,</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_9\">9</a></dt>\n<dd><p style=\"margin-left:36pt\">&#8222;ob angesichts der schweren und systematischen Menschenrechtsverletzungen durch das syrische Milit&#228;r derzeit f&#252;r jeden syrischen Soldaten der Dienst iSd &#167; 3a AsylG der Milit&#228;rdienst &#8222;Verbrechen oder Handlungen umfassen w&#252;rde, die unter die Ausschlussklauseln des &#167; 3 Absatz 2 fallen&#8220;&#8220;,</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_10\">10</a></dt>\n<dd><p>legt der Kl&#228;ger eine Entscheidungserheblichkeit nicht dar. Er zeigt nicht substantiiert auf, warum sich diese Frage im angestrebten Berufungsverfahren stellen w&#252;rde. So bleibt in seinen Ausf&#252;hrungen bereits offen, ob der Anwendungsbereich des &#167; 3a Abs. 2 Nr. 5 AsylG f&#252;r den Kl&#228;ger &#252;berhaupt er&#246;ffnet w&#228;re. Das Verwaltungsgericht hat in seiner Entscheidung gerade nicht festgestellt, dass der Kl&#228;ger den Milit&#228;rdienst verweigert hat oder bei R&#252;ckkehr nach Syrien mit beachtlicher Wahrscheinlichkeit verweigern wird. Ob &#167; 3a Abs. 2 Nr. 5 AsylG &#252;berhaupt F&#228;lle der Entziehung des Wehrdienstes durch Flucht &#8211; d.h. ohne aktive Verweigerung &#8211; erfasst, f&#252;hrt der Kl&#228;ger nicht aus. Insoweit setzt er sich in keinerlei Weise mit der zugrunde liegenden verwaltungsgerichtlichen Entscheidung auseinander. Die Kl&#228;rungsf&#228;higkeit der aufgeworfenen Frage muss allerdings feststehen (vgl. hierzu OVG M&#252;nster, Beschluss vom 7. November 2017 &#8211; 14 A 2295/17, Rn. 11, juris).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_11\">11</a></dt>\n<dd><p>Dar&#252;ber hinaus w&#252;rde sich die Frage &#8211; selbst wenn der Kl&#228;ger den Milit&#228;rdienst nach &#167; 3a Abs. 2 Nr. 5 AsylG verweigerte &#8211; in einem Berufungsverfahren nicht stellen. Wie unter Ziffer 1 dargelegt, setzt &#167; 3a Abs. 2 Nr. 5 AsylG eine Verkn&#252;pfung der Verfolgungshandlung mit den in &#167; 3 Abs. 1 Nr. 1 iVm 3b AsylG aufgef&#252;hrten Gr&#252;nden voraus. Das Verwaltungsgericht hat in seinem Gerichtsbescheid vom 21. Juli 2017 eine solche Verkn&#252;pfung abgelehnt und festgestellt, dass keine ausreichenden Anhaltspunkte daf&#252;r vorliegen, dass Personen, die sich w&#228;hrend des B&#252;rgerkrieges dem Wehrdienst bzw. einer erneuten Einberufung entweder in Syrien selbst oder durch Flucht ins Ausland entzogen haben, bei ihrer Ergreifung allein aufgrund dieser Wehrdienstentziehung beachtlich wahrscheinlich eine regimegegnerische Haltung unterstellt w&#252;rde und sie aus diesem Grunde eine &#252;ber die gesetzlich vorgesehene Bestrafung f&#252;r Wehrdienstentzug hinausgehende Verfolgung zu bef&#252;rchten h&#228;tten. Wie unter Ziffer 2 dargelegt, teilt der Senat diese Auffassung. Dass f&#252;r Verweigerer des Milit&#228;rdienstes iSd &#167; 3a Abs. 2 Nr. 5 AsylG anderes anzunehmen w&#228;re, legt der Kl&#228;ger gerade nicht dar.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_12\">12</a></dt>\n<dd><p>Weitere Zulassungsgr&#252;nde tr&#228;gt der Kl&#228;ger nicht vor.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_13\">13</a></dt>\n<dd><p>Die Kostenentscheidung beruht auf &#167; 154 Abs. 2 VwGO. Gerichtskosten werden gem&#228;&#223; &#167; 83b AsylG nicht erhoben.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_14\">14</a></dt>\n<dd><p>Der Gerichtsbescheid des Verwaltungsgerichts ist rechtskr&#228;ftig (&#167; 78 Abs. 5 Satz 2 AsylG, &#167; 84 Abs. 3 VwGO).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_15\">15</a></dt>\n<dd><p>Dieser Beschluss ist unanfechtbar (&#167; 80 AsylG).</p></dd>\n</dl>\n</div></div>\n<br>\n</div>\n"
}