List view for cases

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    "file_number": "C-117/16",
    "date": "2018-03-01",
    "created_date": "2019-01-31T19:30:01Z",
    "updated_date": "2022-10-18T13:40:20Z",
    "type": "Schlussantrag des Generalanwalts",
    "ecli": "ECLI:EU:C:2018:145",
    "content": "<p>Vorl&#228;ufige Fassung</p>\n<p class=\"C36Centre\">SCHLUSSANTR&#196;GE DER GENERALANW&#196;LTIN</p>\n<p class=\"C36Centre\">JULIANE KOKOTT</p>\n<p class=\"C36Centre\">vom 1.&#160;M&#228;rz 2018(<a href=\"#Footnote1\" name=\"Footref1\">1</a>)</p>\n<p class=\"C38Centregrasgrandespacement\">\n<b>Rechtssache C</b>&#8209;<b>117/16</b>\n</p>\n<p class=\"C37Centregras\">\n<b>Skatteministeriet</b>\n</p>\n<p class=\"C37Centregras\">\n<b>gegen</b>\n</p>\n<p class=\"C37Centregras\">\n<b>Y Denmark Aps </b>\n</p>\n<p class=\"C39Centreespacement\">(Vorabentscheidungsersuchen des &#216;stre Landsret [Landgericht der Region Ost, D&#228;nemark])</p>\n<p class=\"C71Indicateur\">&#8222;Vorabentscheidungsersuchen &#8211; Richtlinie 2011/96/EU &#252;ber das gemeinsame Steuersystem der Mutter- und Tochtergesellschaften verschiedener Mitgliedstaaten (sogenannte Mutter-Tochter-Richtlinie) &#8211; Notwendigkeit eines Nutzungsberechtigten bei Dividendenzahlungen &#8211; Missbrauch steuerrechtlicher Gestaltungsm&#246;glichkeiten &#8211; Kriterien f&#252;r das Vorliegen eines Missbrauchs bei der Vermeidung einer Quellenbesteuerung &#8211; Einfluss der Erl&#228;uterungen des OECD-Musterabkommens auf die Auslegung einer EU-Richtlinie &#8211; Unmittelbare Anwendung einer nicht umgesetzten Richtlinienvorschrift &#8211; Unionsrechtskonforme Auslegung nationaler Missbrauchsvermeidungsgrunds&#228;tze&#8220;</p>\n<br/>\n<br/>\n<br/>\n<br/>\n<p class=\"C02AlineaAltA\">\n<br/>\n</p>\n<p class=\"C21Titrenumerote1\">I.&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;<b>Einleitung</b>\n</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point1\">1.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;In diesem Fall und in der Rechtssache C&#8209;116/16 ist der Gerichtshof &#8211; &#228;hnlich wie in vier Parallelverfahren(<a href=\"#Footnote2\" name=\"Footref2\">2</a>) zur Zins- und Lizenzgeb&#252;hrenrichtlinie &#8211; aufgerufen, zu entscheiden, unter welchen Umst&#228;nden einer Tochtergesellschaft, die Dividenden an ihre Muttergesellschaft ausgesch&#252;ttet hat, die aus der Richtlinie 90/435/EWG(<a href=\"#Footnote3\" name=\"Footref3\">3</a>) (im Folgenden: Mutter-Tochter-Richtlinie) folgende Quellensteuerbefreiung versagt werden kann. </p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point2\">2.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Im vorliegenden Fall geht es um die &#8222;Vermeidung&#8220; einer Quellenbesteuerung auf Dividenden innerhalb eines Konzerns. In diesem sind Dividenden von einer d&#228;nischen operativen Gesellschaft an ihren Anteilseigner in Zypern und von diesem an seinen Anteilseigner auf den Bermudas (als Zinsen f&#252;r ein Darlehen) weitergezahlt und letztendlich wieder als Dividenden an die in den Vereinigten Staaten ans&#228;ssige Konzernmuttergesellschaft ausgesch&#252;ttet worden. Hintergrund daf&#252;r sind wiederum US-amerikanische Steuererleichterungen f&#252;r Dividenden, die US-Mutterkonzerne zur&#252;ck nach Amerika holen und dort f&#252;r bestimmte Zwecke (Forschung) einsetzen.</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point3\">3.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Die &#8222;Gretchenfrage&#8220; die sich hier stellt, ist, wie weit darf ein multinational t&#228;tiger Konzern in der Gestaltung von Gesellschaftsstrukturen gehen, um eine definitive Quellensteuerbelastung auf Dividendenaussch&#252;ttungen innerhalb des Konzerns zu reduzieren. Wo genau verl&#228;uft die Grenze zwischen zul&#228;ssiger Steuergestaltung und ebenfalls legaler, aber missbr&#228;uchlicher Steuergestaltung? Wann und nach welchen Ma&#223;st&#228;ben kann eine missbr&#228;uchliche Gestaltung angenommen werden, wenn eine in einem Drittstaat ans&#228;ssige Gesellschaft eine Tochtergesellschaft in einem EU-Mitgliedstaat (hier in Zypern) gr&#252;ndet, welcher selber keine Quellenbesteuerung im Fall einer Dividendenaussch&#252;ttung kennt. Erst dies erm&#246;glicht es, die Dividenden aus den europ&#228;ischen Konzerngesellschaften dort ohne Quellensteuerbelastung zu sammeln und dann auch ohne Quellensteuerbelastung weiter in das Drittland auszusch&#252;tten.</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point4\">4.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Die rechtlichen Fragen betreffen im Ergebnis alle den grunds&#228;tzlichen Konflikt im Steuerrecht zwischen der Besteuerung wirtschaftlicher Sachverhalte, der zivilrechtlichen Gestaltungsfreiheit der Steuerpflichtigen und der Abwehr zivilrechtlich wirksamer, aber dennoch unter bestimmten Umst&#228;nden missbr&#228;uchlicher Gestaltungen. </p>\n<p class=\"C21Titrenumerote1\">II.&#160;&#160;&#160;&#160;<b>Rechtlicher Rahmen</b>\n</p>\n<p class=\"C22Titrenumerote2\">A.&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;<b>Unionsrecht</b>\n</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point5\">5.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Den unionsrechtlichen Rahmen des Falles bilden die Mutter-Tochter-Richtlinie und die Art.&#160;43, 48 und 56 EG (nun Art.&#160;49, 54 und 63 AEUV). </p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point6\">6.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Die Mutter-Tochter-Richtlinie ist gem&#228;&#223; ihrem Art.&#160;1 Abs.&#160;1 von jedem Mitgliedstaat u.&#160;a. auf Gewinnaussch&#252;ttungen anzuwenden, die Gesellschaften dieses Staates von Tochtergesellschaften eines anderen Mitgliedstaats zuflie&#223;en. </p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point7\">7.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Art.&#160;1 der Mutter-Tochter-Richtlinie sieht vor:</p>\n<p class=\"C02AlineaAltA\">&#8222;(1) Jeder Mitgliedstaat wendet diese Richtlinie an</p>\n<p class=\"C02AlineaAltA\">&#8212;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;auf Gewinnaussch&#252;ttungen, die Gesellschaften dieses Staates von Tochtergesellschaften eines anderen Mitgliedstaats zuflie&#223;en;</p>\n<p class=\"C02AlineaAltA\">&#8212;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;auf Gewinnaussch&#252;ttungen von Tochtergesellschaften dieses Staates an Gesellschaften anderer Mitgliedstaaten; &#8230;</p>\n<p class=\"C02AlineaAltA\">(2) Die vorliegende Richtlinie steht der Anwendung einzelstaatlicher oder vertraglicher Bestimmungen zur Verhinderung von Steuerhinterziehungen und Missbr&#228;uchen nicht entgegen.&#8220;</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point8\">8.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Art.&#160;4 der Mutter-Tochter-Richtlinie regelt:</p>\n<p class=\"C02AlineaAltA\">&#8222;(1) Flie&#223;en einer Muttergesellschaft oder ihrer Betriebst&#228;tte aufgrund ihrer Beteiligung an der Tochtergesellschaft Gewinne zu, die nicht anl&#228;sslich der Liquidation der Tochtergesellschaft ausgesch&#252;ttet werden, so</p>\n<p class=\"C02AlineaAltA\">&#8212;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;besteuern der Staat der Muttergesellschaft und der Staat der Betriebst&#228;tte diese Gewinne entweder nicht oder</p>\n<p class=\"C02AlineaAltA\">&#8212;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;lassen im Falle einer Besteuerung zu, dass die Muttergesellschaft und die Betriebst&#228;tte auf die geschuldete Steuer den Steuerteilbetrag, den die Tochtergesellschaft und jegliche Enkelgesellschaft f&#252;r diesen Gewinn entrichtet, bis zur H&#246;he der entsprechenden Steuerschuld anrechnen k&#246;nnen, vorausgesetzt, dass die Gesellschaft und die ihr nachgeordnete Gesellschaft auf jeder Stufe die Bedingungen gem&#228;&#223; Artikel 2 und Artikel 3 erf&#252;llen.</p>\n<p class=\"C02AlineaAltA\">(2) Jeder Mitgliedstaat kann bestimmen, dass Kosten der Beteiligung an der Tochtergesellschaft und Minderwerte, die sich aufgrund der Aussch&#252;ttung ihrer Gewinne ergeben, nicht vom steuerpflichtigen Gewinn der Muttergesellschaft abgesetzt werden k&#246;nnen. Wenn in diesem Fall die mit der Beteiligung zusammenh&#228;ngenden Verwaltungskosten pauschal festgesetzt werden, darf der Pauschalbetrag 5&#160;% der von der Tochtergesellschaft ausgesch&#252;tteten Gewinne nicht &#252;bersteigen. &#8230;&#8220;</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point9\">9.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Art.&#160;5 Abs.&#160;1 der Mutter-Tochter-Richtlinie beinhaltet folgende Regelung:</p>\n<p class=\"C02AlineaAltA\">&#8222;(1) Die von einer Tochtergesellschaft an ihre Muttergesellschaft ausgesch&#252;tteten Gewinne sind vom Steuerabzug an der Quelle befreit.&#8220;</p>\n<p class=\"C22Titrenumerote2\">B.&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;<b>V&#246;lkerrecht</b>\n</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point10\">10.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Das d&#228;nisch-zyprische Doppelbesteuerungsabkommen (im Folgenden: DBA) vom 26.&#160;Mai 1981 enth&#228;lt in Art.&#160;10 Abs.&#160;1 und 2 folgende Bestimmung zur Aufteilung der Steuerhoheit f&#252;r Dividenden:</p>\n<p class=\"C02AlineaAltA\">&#8222;1.&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Dividenden, die eine in einem Vertragsstaat ans&#228;ssige Gesellschaft an eine im anderen Vertragsstaat ans&#228;ssige Person zahlt, k&#246;nnen im anderen Staat besteuert werden.</p>\n<p class=\"C02AlineaAltA\">2.&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Diese Dividenden k&#246;nnen jedoch auch in dem Vertragsstaat, in dem die die Dividenden zahlende Gesellschaft ans&#228;ssig ist, nach dem Recht dieses Staates besteuert werden; die Steuer darf aber, wenn der Empf&#228;nger Nutzungsberechtigter der Dividenden ist, nicht &#252;bersteigen:</p>\n<p class=\"C02AlineaAltA\">a)&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;10&#160;v.&#160;H. des Bruttobetrags der Dividenden, wenn der Nutzungsberechtigte eine Gesellschaft (jedoch keine Personengesellschaft) ist, die unmittelbar mindestens 25&#160;v.&#160;H. des Kapitals der die Dividenden zahlenden Gesellschaft h&#228;lt;</p>\n<p class=\"C02AlineaAltA\">[&#8230;]</p>\n<p class=\"C02AlineaAltA\">d)&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;15&#160;% des Bruttobetrags der Dividenden in allen anderen F&#228;llen.&#8220;</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point11\">11.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Daraus folgt, dass der Quellenstaat, hier D&#228;nemark, Dividenden, die an eine in Zypern ans&#228;ssige Muttergesellschaft gezahlt werden, nur mit einem niedrigen Satz besteuern kann, wenn diese Gesellschaft &#8222;Nutzungsberechtigte&#8220; der Dividenden ist. Der Begriff &#8222;Nutzungsberechtigter&#8220; ist im DBA nicht definiert. </p>\n<p class=\"C22Titrenumerote2\">C.&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;<b>D&#228;nisches Recht</b>\n</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point12\">12.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Nach Angaben des vorlegenden Gerichts stellt sich die in den streitbefangenen Jahren geltende d&#228;nische Rechtslage wie folgt dar:</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point13\">13.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Die Besteuerung der Dividenden inl&#228;ndischer Muttergesellschaften ist in &#167;&#160;13 Abs.&#160;1 Nr.&#160;2 des Selskabsskattelov (K&#246;rperschaftsteuergesetz) geregelt, der sich f&#252;r die Steuerjahre 2005 und 2006 aus der Gesetzesbekanntmachung Nr.&#160;111 vom 19.&#160;Februar 2004 in der durch das Gesetz Nr.&#160;1375 von 20.&#160;Dezember 2004 ge&#228;nderten Fassung ergab:</p>\n<p class=\"C02AlineaAltA\">&#8222;&#167;&#160;13. In das zu versteuernde Einkommen werden nicht einbezogen: &#8230;</p>\n<p class=\"C02AlineaAltA\">2) &#8230; Dividenden, die die in den &#167;&#160;1 Abs.&#160;1 Nrn.&#160;1 bis 2a, 2d bis 2g, 3a bis 5b genannten Gesellschaften und Vereinigungen etc. aus Aktien oder Anteilen an Gesellschaften im Sinne von &#167;&#160;1 Abs.&#160;1 Nrn.&#160;1 bis 2a, 2c bis 2f, 3a bis 5b oder gebietsfremden Gesellschaften beziehen. Dies gilt jedoch nur, wenn die die Dividenden beziehende Gesellschaft, die Muttergesellschaft, in einem zusammenh&#228;ngenden Zeitraum von einem Jahr, in dem der Zeitpunkt der Aussch&#252;ttung liegen muss, mindestens 10&#160;% des Aktienkapitals der die Dividenden aussch&#252;ttenden Gesellschaft, der Tochtergesellschaft, h&#228;lt. Bei Aussch&#252;ttungen in den Kalenderjahren 2005 und 2006 betr&#228;gt der vorstehend genannte Eigentumsanteil jedoch 20&#160;%, bei Aussch&#252;ttungen in den Kalenderjahren 2007 und 2008 15&#160;%. &#8230;&#8220;</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point14\">14.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Die beschr&#228;nkte Steuerpflicht ausl&#228;ndischer Gesellschaften f&#252;r Dividenden ist in &#167;&#160;2 Abs.&#160;1 Buchst.&#160;c des K&#246;rperschaftsteuergesetzes geregelt. Im Ergebnis erfasste die beschr&#228;nkte Steuerpflicht in 2005 und 2006 nicht die an eine Muttergesellschaft ausgesch&#252;tteten Dividenden, auf die nach der Mutter-Tochter-Richtlinie oder einem DBA keine oder nur eine erm&#228;&#223;igte Steuer erhoben wird. Voraussetzung ist, dass diese in einem zusammenh&#228;ngenden Zeitraum von einem Jahr, in dem der Zeitpunkt der Aussch&#252;ttung liegen muss, mindestens 20&#160;% des Aktienkapitals der Tochtergesellschaft h&#228;lt.</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point15\">15.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Dividenden, die eine d&#228;nische Gesellschaft an eine zyprische Muttergesellschaft (die als &#8222;Nutzungsberechtigte&#8220; der Dividenden angesehen wird) aussch&#252;ttet, sind somit nach &#167;&#160;2 Abs.&#160;1 Buchst.&#160;c des Selskabsskattelov (K&#246;rperschaftsteuergesetz) steuerfrei, da nach dem DBA ein erm&#228;&#223;igter Satz gilt.</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point16\">16.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Besteht hingegen f&#252;r aus D&#228;nemark abflie&#223;ende Dividenden nach &#167;&#160;2 Abs.&#160;1 Buchst.&#160;c des K&#246;rperschaftsteuergesetzes eine beschr&#228;nkte Steuerpflicht, ist nach dem d&#228;nischen Quellensteuergesetz(<a href=\"#Footnote4\" name=\"Footref4\">4</a>) der d&#228;nische Dividendenzahler verpflichtet, eine Quellensteuer in H&#246;he von 28&#160;% einzubehalten. Bei versp&#228;teter Abf&#252;hrung der einbehaltenen Quellensteuer (bei beschr&#228;nkter Steuerpflicht) werden Zinsen auf die Steuerschuld f&#228;llig. Schuldner der Verzugszinsen ist der Steuerabzugspflichtige.</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point17\">17.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;In den Jahren 2005 und 2006 gab es keine allgemeine Gesetzesbestimmung &#252;ber die Verhinderung von Missbrauch. In der Rechtsprechung wurde hingegen die sogenannte &#8222;Realit&#228;tsdoktrin&#8220; entwickelt, wonach die Besteuerung auf der Grundlage einer konkreten W&#252;rdigung des tats&#228;chlichen Geschehens zu erfolgen hat. Das bedeutet u.&#160;a., dass fiktive und k&#252;nstliche Steuergestaltungen unter bestimmten Umst&#228;nden au&#223;er Acht gelassen werden k&#246;nnen und sich die Besteuerung stattdessen an der Realit&#228;t ausrichtet (&#8222;substance-over-form&#8220;). Zwischen den Parteien ist unstreitig, dass die Realit&#228;tsdoktrin keine Grundlage daf&#252;r bietet, die im vorliegenden Fall vorgenommenen Rechtshandlungen au&#223;er Acht zu lassen.</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point18\">18.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;In der d&#228;nischen Rechtsprechung wurde au&#223;erdem der sogenannte Grundsatz des &#8222;eigentlichen Beziehers der Eink&#252;nfte&#8220; entwickelt. Dieser Grundsatz basiert auf der grundlegenden Bestimmung &#252;ber die Besteuerung der Eink&#252;nfte in &#167;&#160;4 der d&#228;nischen Abgabenordnung (statsskatteloven) und besagt, dass die Steuerbeh&#246;rden nicht verpflichtet sind, eine k&#252;nstliche Trennung zwischen dem/der Eink&#252;nfte generierenden Betrieb/T&#228;tigkeit und der Zuordnung der daraus flie&#223;enden Eink&#252;nfte zu akzeptieren. Es muss daher festgestellt werden, wer &#8211; ohne R&#252;cksicht auf die Erscheinungsform &#8211; der wirkliche Empf&#228;nger bestimmter Eink&#252;nfte und daher steuerpflichtig ist. Die Frage ist daher, wem die Eink&#252;nfte steuerlich zuzuordnen sind. Der &#8222;eigentliche Bezieher der Eink&#252;nfte&#8220; ist demnach der f&#252;r die betreffenden Eink&#252;nfte Steuerpflichtige. </p>\n<p class=\"C21Titrenumerote1\">III.&#160;<b>Ausgangsrechtsstreit </b>\n</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point19\">19.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Im Ausgangspunkt wehrt sich die Y Denmark Aps (im Folgenden: Y&#160;Denmark) gegen die Heranziehung als Haftungsschuldner f&#252;r nicht einbehaltene Quellensteuer anl&#228;sslich einer Dividendenaussch&#252;ttung an ihre in Zypern ans&#228;ssige Muttergesellschaft (Y Cyprus). Sie ging von einer nach der Mutter-Tochter-Richtlinie quellensteuerbefreiten Aussch&#252;ttung aus. Die Finanzverwaltung hingegen ist der Ansicht, dass die Dividenden eigentlich an die in Bermudas ans&#228;ssige &#8222;Gro&#223;muttergesellschaft&#8220;, d.&#160;h. an die Y Global Ltd. (Bermuda) (im Folgenden: Y Bermuda), gezahlt worden w&#228;re, da Y Cyprus nur eine sogenannte Durchleitungsgesellschaft sei. Daher sei eine Quellensteuer einzubehalten gewesen. Dem Streit liegt folgender Sachverhalt zugrunde.</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point20\">20.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Die Muttergesellschaft an der Spitze des Y-Konzerns, die Y Inc., USA (im Folgenden: Y USA), ist eine amerikanische b&#246;rsennotierte Gesellschaft. Die ausl&#228;ndischen Tochtergesellschaften von Y USA stehen heute im Eigentum von Y Bermuda, deren einzige T&#228;tigkeit &#8211; neben derjenigen als Holdinggesellschaft &#8211; im Besitz bestimmter Rechte des geistigen Eigentums an den Produkten des Konzerns besteht. Ihr laufendes Gesch&#228;ft wird von einer (unabh&#228;ngigen) Verwaltungsgesellschaft gef&#252;hrt. Y Denmark &#8211; von Y USA im Jahr 2000 gegr&#252;ndet &#8211; hat seitdem stets ca. 20 Angestellte und ist im Bereich Verkauf und Unterst&#252;tzung t&#228;tig. Y Denmark fungiert au&#223;erdem als Holdinggesellschaft f&#252;r den europ&#228;ischen Teil des Y-Konzerns, z.B. f&#252;r die Y Netherlands.</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point21\">21.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Mit einer &#196;nderung des amerikanischen Rechts &#8211; dem American Jobs Creation Act of 2004 &#8211; wurde den amerikanischen Gesellschaften die M&#246;glichkeit einger&#228;umt, Dividenden von ausl&#228;ndischen Tochtergesellschaften zu steuerlich sehr g&#252;nstigen Bedingungen heimzuholen, wenn sie sich im Gegenzug verpflichteten, diese Dividenden in den USA f&#252;r bestimmte Zwecke, wie z.&#160;B. Forschung und Entwicklung, zu verwenden.</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point22\">22.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Y USA beschloss daher, im Steuerjahr 2005/06 (1.&#160;Mai 2005 bis 28.&#160;April 2006) eine m&#246;glichst gro&#223;e Dividende von Y Bermuda (ihrer 100%igen Tochtergesellschaft) heimzuholen. Die Dividendenkapazit&#228;t &#8211; die u.&#160;a. durch Dividendenaussch&#252;ttungen der verschiedenen Tochtergesellschaften an Y Bermuda geschaffen werden sollte &#8211; belief sich auf 550 Mio. US-Dollar (USD).</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point23\">23.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Bevor die Dividenden ausgesch&#252;ttet wurden, wurde der europ&#228;ische Teil des Konzerns umstrukturiert. So gr&#252;ndete Y Bermuda am 9.&#160;Mai 2005 Y Cyprus. An diese verkaufte Y Bermuda die Aktien von Y Denmark. Der Kaufpreis wurde durch Ausstellung einer Schuldverschreibung entrichtet. Damit wurde Y Cyprus zwischen Y Bermuda und Y Denmark geschaltet.</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point24\">24.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Y Cyprus fungiert als Holdinggesellschaft mit bestimmten Treasury-Aktivit&#228;ten (Vergabe von Darlehen an die Tochtergesellschaften). Die Anschrift der Gesellschaft, die keine Angestellten hat, war diejenige einer Verwaltungsgesellschaft. Aus den Lageberichten in den Jahresabschl&#252;ssen f&#252;r 2005/06 und 2006/07 ergibt sich, dass die T&#228;tigkeit von Y Cyprus im Wesentlichen darin besteht, eine Holdinggesellschaft zu sein, und dass sich die ihren Verwaltungsratsmitgliedern gezahlte Verg&#252;tung auf 571 USD und 915 USD belief. Nach den Jahresabschl&#252;ssen betrug die entrichtete Steuer 0 USD, da die Gesellschaft kein positives steuerpflichtiges Einkommen auswies.</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point25\">25.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Am 26.&#160;September 2005 beschloss Y Netherlands, f&#252;r das Steuerjahr 2004/05 eine Dividende in H&#246;he von 76 Mio. Euro an Y Denmark auszusch&#252;tten. Am 28.&#160;September 2005 genehmigte die Hauptversammlung von Y Denmark eine f&#252;r dieses Steuerjahr vorgeschlagene Dividendenaussch&#252;ttung an Y Cyprus &#252;ber ebenfalls 76 Mio. Euro. Die Dividende an Y Denmark wurde am 25.&#160;Oktober 2005 gezahlt. Am 27.&#160;Oktober 2005 wurde die Dividende in gleicher H&#246;he von Y&#160;Denmark an Y Cyprus gezahlt, die ihn am 28.&#160;Oktober 2005 an Y Bermuda zur Tilgung der Schuld weiterleitete, die sie im Zusammenhang mit ihrem Kauf von Y Denmark eingegangen war. Am 3.&#160;April 2006 sch&#252;ttete Y Bermuda Dividenden in H&#246;he von 550&#160;Mio.&#160;USD an Y USA aus. Y Bermuda hatte die Dividenden teilweise mit Eigenmitteln, teilweise mit einem Bankdarlehen finanziert. Am 13.&#160;Oktober 2006 genehmigte die Hauptversammlung von Y Denmark eine weitere f&#252;r das Steuerjahr 2005/06 vorgeschlagene Dividendenaussch&#252;ttung an Y Cyprus in H&#246;he von 92&#160;Mio. d&#228;nischen Kronen (DKK). </p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point26\">26.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Mit Bescheid vom 17.&#160;September 2010 stellte die SKAT (d&#228;nische Steuerbeh&#246;rde) fest, dass Y Denmark die Quellensteuer auf Dividenden, die sie 2005 und 2006 an ihre Muttergesellschaft Y Cyprus ausgesch&#252;ttet habe, h&#228;tte einbehalten m&#252;ssen und f&#252;r die Quellensteuer hafte. </p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point27\">27.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Dieser Bescheid wurde vor dem Landsskatteret (oberste Steuerbeh&#246;rde) angefochten, das sich in seiner Entscheidung vom 16.&#160;Dezember 2011 der Auffassung der SKAT (d&#228;nische Steuerbeh&#246;rde) insoweit anschloss, als Y Cyprus nach dem d&#228;nisch-zyprischen DBA nicht &#8222;Nutzungsberechtigte&#8220; der Dividenden sei, aber Y Denmark in dem Punkt folgte, dass keine Grundlage daf&#252;r bestanden habe, die Quellensteuer einzubehalten, da Y Cyprus von der Befreiung nach der Mutter-Tochter-Richtlinie erfasst gewesen sei.</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point28\">28.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Das Skatteministerium (Finanzministerium) erhob daraufhin beim &#216;stre Landsret (Landgericht der Region Ost, D&#228;nemark) Klage gegen die Entscheidung des Landsskatteret (oberste Steuerbeh&#246;rde). Nunmehr hat das &#216;stre Landsret (Landgericht der Region Ost) beschlossen, ein Vorabentscheidungsverfahren durchzuf&#252;hren.</p>\n<p class=\"C21Titrenumerote1\">IV.&#160;&#160;&#160;&#160;<b>Verfahren vor dem Gerichtshof</b>\n</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point29\">29.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Das &#216;stre Landsret (Landgericht der Region Ost) hat folgende Fragen vorgelegt:</p>\n<p class=\"C09Marge0avecretrait\">1.&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Kann sich ein Mitgliedstaat nur dann auf Art.&#160;1 Abs.&#160;2 der Richtlinie, der die Anwendung einzelstaatlicher Bestimmungen zur Verhinderung von Steuerhinterziehungen und Missbr&#228;uchen betrifft, berufen, wenn er eine spezifische einzelstaatliche Bestimmung zur Umsetzung von Art.&#160;1 Abs.&#160;2 der Richtlinie erlassen hat oder wenn das nationale Recht allgemeine Bestimmungen oder Grunds&#228;tze zu Steuerhinterziehungen und Missbr&#228;uchen enth&#228;lt, die im Einklang mit Art.&#160;1 Abs.&#160;2 ausgelegt werden k&#246;nnen?</p>\n<p class=\"C09Marge0avecretrait\">1.1&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Falls die Frage 1 zu bejahen ist: Kann &#167;&#160;2 Abs.&#160;2 Buchst.&#160;c des Selskabsskattelov (K&#246;rperschaftsteuergesetz), wonach &#8222;es eine Vorbedingung ist, dass nach den Bestimmungen der Richtlinie 90/435/EWG &#252;ber das gemeinsame Steuersystem der Mutter- und Tochtergesellschaften verschiedener Mitgliedstaaten keine &#8230; Steuer auf die Dividenden erhoben wird&#8220;, als eine solche spezifische einzelstaatliche Bestimmung im Sinne von Art.&#160;1 Abs.&#160;2 der Richtlinie angesehen werden?</p>\n<p class=\"C09Marge0avecretrait\">2.&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Ist eine Bestimmung in einem dem OECD&#8209;Musterabkommen nachgebildeten Doppelbesteuerungsabkommen zwischen zwei Mitgliedstaaten, nach der die Besteuerung der ausgesch&#252;tteten Dividenden davon abh&#228;ngt, ob der Bezieher Nutzungsberechtigter dieser Dividenden ist, eine solche vertragliche Bestimmung zur Missbrauchsbek&#228;mpfung, die unter Art.&#160;1 Abs.&#160;2 der Richtlinie f&#228;llt? </p>\n<p class=\"C09Marge0avecretrait\">2.1.&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Wenn ja, ist der Begriff &#8222;vertragliche Bestimmungen&#8220; in Art.&#160;1 Abs.&#160;2 der Richtlinie dann dahin auszulegen, dass sich der Mitgliedstaat nach seinem internen Recht dem Steuerpflichtigen gegen&#252;ber auf das Doppelbesteuerungsabkommen berufen k&#246;nnen muss?</p>\n<p class=\"C09Marge0avecretrait\">3.&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Wenn der Gerichtshof die Frage 2 bejaht: Ist es dann Sache der nationalen Gerichte, den Inhalt des Begriffs &#8222;Nutzungsberechtigter&#8220; festzulegen, oder ist der Begriff f&#252;r die Anwendung der Richtlinie 90/435 unter Zugrundelegung eines spezifischen unionsrechtlichen Verst&#228;ndnisses auszulegen, das der &#220;berpr&#252;fung durch den Gerichtshof unterliegt?</p>\n<p class=\"C09Marge0avecretrait\">4.&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Wenn der Gerichtshof die Frage 2 bejaht und die Frage 3 dahin beantwortet, dass es nicht Sache der nationalen Gerichte ist, den Inhalt des Begriffs &#8222;Nutzungsberechtigter&#8220; festzulegen: Ist dieser Begriff dann dahin auszulegen, dass eine in einem Mitgliedstaat ans&#228;ssige Gesellschaft, die &#8211; unter Umst&#228;nden wie den hier vorliegenden &#8211; Dividenden von einer in einem anderen Mitgliedstaat ans&#228;ssigen Gesellschaft bezieht, &#8222;Nutzungsberechtigte&#8220; dieser Dividenden im Sinne der unionsrechtlichen Auslegung dieses Begriffs ist?</p>\n<p class=\"C11Marge1avecretrait\">a)&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Ist der Begriff &#8222;Nutzungsberechtigter&#8220; wie der entsprechende Begriff in Art.&#160;1 Abs.&#160;1 in Verbindung mit Art.&#160;1 Abs.&#160;4 der Richtlinie 2003/49/EG des Rates vom 3.&#160;Juni 2003 &#252;ber eine gemeinsame Steuerregelung f&#252;r Zahlungen von Zinsen und Lizenzgeb&#252;hren zwischen verbundenen Unternehmen verschioedener Mitgliedstaaten (ABl. 2003, L&#160;157, S.&#160;49) (Zinsen- und Lizenzgeb&#252;hren-Richtlinie) auszulegen?</p>\n<p class=\"C11Marge1avecretrait\">b)&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Ist der Begriff allein unter Heranziehung der Erl&#228;uterungen (Musterkommentar) zu Art.&#160;10 des Musterabkommens von 1977 (Ziff.&#160;12) auszulegen, oder k&#246;nnen auch sp&#228;tere Erl&#228;uterungen wie die Erg&#228;nzungen, die 2003 zu den Durchleitungsstellen oder 2014 zu den vertraglichen oder rechtlichen Verpflichtungen vorgenommen wurden, herangezogen werden?</p>\n<p class=\"C11Marge1avecretrait\">c)&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Inwieweit ist f&#252;r die Beurteilung der Frage, ob der Dividendenempf&#228;nger als &#8222;Nutzungsberechtigter&#8220; anzusehen ist, von Bedeutung, ob er eine vertragliche oder rechtliche Verpflichtung hatte, die Dividenden an eine andere Person weiterzuleiten?</p>\n<p class=\"C11Marge1avecretrait\">d)&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Welche Bedeutung hat es f&#252;r die Beurteilung der Frage, ob der Dividendenempf&#228;nger als &#8222;Nutzungsberechtigter&#8220; anzusehen ist, dass das vorlegende Gericht nach einer W&#252;rdigung des Sachverhalts des Ausgangsverfahrens befindet, dass der Empf&#228;nger &#8211; ohne dass er durch eine vertragliche oder rechtliche Verpflichtung gebunden gewesen w&#228;re, die vereinnahmten Dividenden an eine andere Person weiterzuleiten &#8211; im Wesentlichen nicht berechtigt war, &#252;ber die Dividenden zu verf&#252;gen (&#8222;use and enjoy&#8220;), wie es in den Erl&#228;uterungen von 2014 zum Musterabkommen von 1977 hei&#223;t?</p>\n<p class=\"C09Marge0avecretrait\">5.&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Wenn hier davon auszugehen ist, dass &#8222;einzelstaatliche oder vertragliche Bestimmungen zur Verhinderung von Steuerhinterziehungen und Missbr&#228;uchen&#8220; im Sinne von Art.&#160;1 Abs.&#160;2 der Richtlinie vorliegen, dass Dividenden von einer in einem Mitgliedstaat ans&#228;ssigen Gesellschaft (A) an eine Muttergesellschaft (B) in einem anderen Mitgliedstaat ausgesch&#252;ttet und von dort an deren Muttergesellschaft (C) weitergeleitet worden sind, die au&#223;erhalb der EU/des EWR ans&#228;ssig ist und die Mittel wiederum an ihre Muttergesellschaft (D) weitergeleitet hat, die ebenfalls au&#223;erhalb der EU/des EWR ans&#228;ssig ist, dass zwischen ersterem Mitgliedstaat und dem Staat, in dem C ans&#228;ssig ist, kein Doppelbesteuerungsabkommen besteht, dass zwischen ersterem Mitgliedstaat und dem Staat, in dem D ans&#228;ssig ist, ein Doppelbesteuerungsabkommen besteht und dass ersterer Mitgliedstaat daher nach seinem Recht dann keinen Anspruch auf Quellensteuer auf die von A an D ausgesch&#252;tteten Dividenden gehabt h&#228;tte, wenn D direkte Eigent&#252;merin von A gewesen w&#228;re, handelt es sich dann um einen Missbrauch im Sinne der Richtlinie, der bewirkt, dass B keinen Richtlinienschutz genie&#223;t?</p>\n<p class=\"C09Marge0avecretrait\">6.&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Wird eine in einem Mitgliedstaat ans&#228;ssige Gesellschaft (Muttergesellschaft) konkret nicht gem&#228;&#223; Art.&#160;1 Abs.&#160;2 der Richtlinie 90/435 als von der Quellensteuer auf Dividenden, die sie von einer in einem anderen Mitgliedstaat ans&#228;ssigen Gesellschaft (Tochtergesellschaft) erhalten hat, befreit angesehen, steht dann Art.&#160;43 EG in Verbindung mit Art.&#160;48 EG (und/oder Art.&#160;56 EG) Rechtsvorschriften entgegen, nach denen letzterer Mitgliedstaat die Dividenden der in dem anderen Mitgliedstaat ans&#228;ssigen Muttergesellschaft besteuert, wenn er solche Dividenden bei inl&#228;ndischen Muttergesellschaften unter im &#220;brigen gleichen Umst&#228;nden nicht besteuert?</p>\n<p class=\"C09Marge0avecretrait\">7.&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Wird eine in einem Mitgliedstaat ans&#228;ssige Gesellschaft (Muttergesellschaft) konkret nicht gem&#228;&#223; Art.&#160;1 Abs.&#160;2 der Richtlinie 90/435 als von der Quellensteuer auf Dividenden, die sie von einer in einem anderen Mitgliedstaat ans&#228;ssigen Gesellschaft (Tochtergesellschaft) erhalten hat, befreit angesehen und von letzterem Mitgliedstaat als dort beschr&#228;nkt steuerpflichtig f&#252;r diese Dividenden angesehen, steht dann Art.&#160;43 EG in Verbindung mit Art.&#160;48 EG (und/oder Art.&#160;56 EG) Rechtsvorschriften entgegen, nach denen die Steuerabzugspflichtige (die Tochtergesellschaft) in letzterem Mitgliedstaat bei versp&#228;teter Abf&#252;hrung der Quellensteuer Verzugszinsen mit einem h&#246;heren Zinssatz als dem zahlen muss, der dort f&#252;r Verzugszinsen auf die K&#246;rperschaftsteuerschuld einer gebietsans&#228;ssigen Gesellschaft gilt?</p>\n<p class=\"C09Marge0avecretrait\">8.&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Wenn der Gerichtshof die Frage 2 bejaht und die Frage 3 dahin beantwortet, dass es nicht Sache der nationalen Gerichte ist, den Inhalt des Begriffs &#8222;Nutzungsberechtigter&#8220; festzulegen, und eine in einem Mitgliedstaat ans&#228;ssige Gesellschaft (Muttergesellschaft) auf dieser Grundlage konkret nicht gem&#228;&#223; der Richtlinie 90/435 als von der Quellensteuer auf Dividenden, die sie von einer in einem anderen Mitgliedstaat ans&#228;ssigen Gesellschaft (Tochtergesellschaft) erhalten hat, befreit angesehen wird, ist letzterer Mitgliedstaat dann nach der Richtlinie 90/435 oder Art.&#160;10 EG verpflichtet, anzugeben, wen er in diesem Fall als Nutzungsberechtigten ansieht?</p>\n<p class=\"C09Marge0avecretrait\">9.&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Wird eine in einem Mitgliedstaat ans&#228;ssige Gesellschaft (Muttergesellschaft) konkret nicht gem&#228;&#223; der Richtlinie 90/435 als von der Quellensteuer auf Dividenden, die sie von einer in einem anderen Mitgliedstaat ans&#228;ssigen Gesellschaft (Tochtergesellschaft) erhalten hat, befreit angesehen, steht dann Art.&#160;43 EG in Verbindung mit Art.&#160;48 EG (oder Art.&#160;56 EG) &#8211; einzeln oder zusammen betrachtet &#8211; Rechtsvorschriften entgegen, </p>\n<p class=\"C11Marge1avecretrait\">a)&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;nach denen die Tochtergesellschaft in letzterem Mitgliedstaat die Quellensteuer auf die Dividenden einbehalten muss und dem Staat gegen&#252;ber f&#252;r die nicht einbehaltene Quellensteuer haftet, eine solche Einbehaltungspflicht aber nicht gilt, wenn die Muttergesellschaft in diesem Mitgliedstaat ans&#228;ssig ist;</p>\n<p class=\"C11Marge1avecretrait\">b)&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;nach denen letzterer Mitgliedstaat Verzugszinsen auf eine Quellensteuerschuld berechnet?</p>\n<p class=\"C10Marge1\">Der Gerichtshof wird ersucht, bei der Antwort auf die Frage 9 die Antworten auf die Fragen 6 und 7 zu ber&#252;cksichtigen.</p>\n<p class=\"C09Marge0avecretrait\">10.&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;In einem Fall, in dem</p>\n<p class=\"C11Marge1avecretrait\">1.&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;eine in einem Mitgliedstaat ans&#228;ssige Gesellschaft (Muttergesellschaft) die in der Richtlinie 90/435 festgelegte Bedingung, (in den Jahren 2005 und 2006) mindestens 20&#160;% des Aktienkapitals einer in einem anderen Mitgliedstaat ans&#228;ssigen Gesellschaft (Tochtergesellschaft) zu halten, erf&#252;llt,</p>\n<p class=\"C11Marge1avecretrait\">2.&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;die Muttergesellschaft konkret nicht gem&#228;&#223; Art.&#160;1 Abs.&#160;2 der Richtlinie 90/435 als von der Quellensteuer auf von der Tochtergesellschaft ausgesch&#252;ttete Dividenden befreit angesehen wird,</p>\n<p class=\"C11Marge1avecretrait\">3.&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;der oder die in einem Drittstaat ans&#228;ssige(n) (direkte[n] oder indirekte[n]) Anteilseigner als &#8222;Nutzungsberechtigte(r)&#8220; der fraglichen Dividenden angesehen wird bzw. werden,</p>\n<p class=\"C11Marge1avecretrait\">4.&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;diese(r) (direkte[n] oder indirekte[n]) Anteilseigner ebenfalls das genannte Kapitalerfordernis erf&#252;llt bzw. erf&#252;llen,</p>\n<p class=\"C13Marge2\">steht Art.&#160;56 EG dann Rechtsvorschriften, nach denen der Mitgliedstaat, in dem die Tochtergesellschaft ans&#228;ssig ist, die fraglichen Dividenden besteuert, entgegen, wenn er solche Dividenden bei inl&#228;ndischen Gesellschaften, die das Kapitalerfordernis der Richtlinie 90/435 erf&#252;llen, d.&#160;h. in den Steuerjahren 2005 und 2006 mindestens 20&#160;% des Aktienkapitals der aussch&#252;ttenden Gesellschaft hielten (in den Jahren 2007 und 2008 15&#160;% und danach 10&#160;%), nicht besteuert?</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point30\">30.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Mit Beschluss vom 13.&#160;Juli 2016 wurden die Rechtssachen C&#8209;116/16 und C&#8209;117/16 verbunden. Zu den Vorlagefragen haben in dem verbundenen Verfahren vor dem Gerichtshof T Danmark, Y Denmark, das K&#246;nigreich D&#228;nemark, die Bundesrepublik Deutschland, das K&#246;nigreich Schweden, die Italienische Republik, das K&#246;nigreich der Niederlande und die Europ&#228;ische Kommission schriftlich Stellung genommen. An der m&#252;ndlichen Verhandlung vom 10.&#160;Oktober 2017 &#8211; die auch die Verfahren C&#8209;115/16, C&#8209;118/16, C&#8209;119/16 und C&#8209;299/16 umfasste &#8211; haben sich T Danmark, Y Denmark, das K&#246;nigreich D&#228;nemark, die Bundesrepublik Deutschland, das Gro&#223;herzogtum Luxemburg und die Europ&#228;ische Kommission beteiligt.</p>\n<p class=\"C21Titrenumerote1\">V.&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;<b>Rechtliche W&#252;rdigung</b>\n</p>\n<p class=\"C22Titrenumerote2\">A.&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;<b>Zur Bestimmung des Dividendenempf&#228;ngers im Fall eines Missbrauchs durch den Steuerpflichtigen (Fragen 1 bis 5)</b>\n</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point31\">31.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Unter den Verfahrensbeteiligten wird nicht bestritten, dass die in Rede stehenden Dividendenzahlungen grunds&#228;tzlich dem Anwendungsbereich der Mutter-Tochter-Richtlinie unterfallen. Folglich m&#252;sste D&#228;nemark die Dividenden als Ans&#228;ssigkeitsstaat der aussch&#252;ttenden Gesellschaft nach Art.&#160;5 dieser Richtlinie von der Quellensteuer befreien. D&#228;nemark sieht die Verweigerung der Quellensteuerbefreiung aber offenbar durch Art.&#160;1 Abs.&#160;2 der Mutter-Tochter-Richtlinie gedeckt. Nach dieser Vorschrift steht die Richtlinie der Anwendung einzelstaatlicher Bestimmungen zur Verhinderung von Steuerhinterziehung und Missbr&#228;uchen nicht entgegen.</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point32\">32.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Mit seinen Vorlagefragen 1 bis 5 fragt das vorlegende Gericht zwar prim&#228;r an, ob sich ein Mitgliedstaat auf Art.&#160;1 Abs.&#160;2 der Mutter-Tochter-Richtlinie zur Verhinderung von Steuerhinterziehungen und Missbr&#228;uchen nur dann st&#252;tzen kann, wenn er eine nationale Regelung zu dessen Umsetzung erlassen hat (B.1), und wenn dies der Fall ist, ob &#167;&#160;2 Abs.&#160;2 Buchst.&#160;c des K&#246;rperschaftsteuergesetzes oder eine DBA-Regelung, die den Begriff des Nutzungsberechtigten verwendet, als eine solche hinreichende Umsetzung anzusehen ist (B.2). Wenn dem so sei, m&#246;chte das vorlegende Gericht wissen, von wem und wie der Begriff des Nutzungsberechtigten auszulegen sei. </p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point33\">33.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Diese ganzen Fragen ergeben aber nur einen Sinn, wenn die Voraussetzungen des Art.&#160;1 Abs.&#160;2 der Mutter-Tochter-Richtlinie &#252;berhaupt vorliegen. Letzteres verlangt eine Steuerhinterziehung oder einen Missbrauch der Quellensteuerbefreiung durch Y Cyprus im vorliegenden Fall. Daher muss zun&#228;chst die Frage 5 beantwortet werden. </p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point34\">34.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Insofern wird erl&#228;utert werden, was die Voraussetzungen f&#252;r die Annahme eines Missbrauchs im Anwendungsbereich der Mutter-Tochter-Richtlinie sind (2). Zuvor wird der Umfang des Quellenbesteuerungsverbots aus Art.&#160;5 Abs.&#160;1 der Mutter-Tochter-Richtlinie n&#228;her untersucht (1).</p>\n<p class=\"C23Titrenumerote3\">1.&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;<b>Der Gedanke des Quellenbesteuerungsverbots in Art.&#160;5 Abs.&#160;1 der Mutter-Tochter-Richtlinie</b>\n</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point35\">35.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Wie sich aus ihrem dritten Erw&#228;gungsgrund ergibt, bezweckt die Mutter-Tochter-Richtlinie, durch die Schaffung eines gemeinsamen Steuersystems jede Benachteiligung der Zusammenarbeit zwischen Gesellschaften verschiedener Mitgliedstaaten gegen&#252;ber der Zusammenarbeit zwischen Gesellschaften desselben Mitgliedstaats zu beseitigen und so den Zusammenschluss von Gesellschaften auf Unionsebene zu erleichtern. Die Richtlinie soll damit sicherstellen, dass Gewinnaussch&#252;ttungen einer in einem Mitgliedstaat ans&#228;ssigen Tochtergesellschaft an ihre in einem anderen Mitgliedstaat ans&#228;ssige Muttergesellschaft steuerlich neutral sind.(<a href=\"#Footnote5\" name=\"Footref5\">5</a>)</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point36\">36.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Art.&#160;4 Abs.&#160;1 der Mutter-Tochter-Richtlinie l&#228;sst den Mitgliedstaaten hierzu die Wahl zwischen zwei Systemen, und zwar dem Befreiungssystem und dem Anrechnungssystem. Den Erw&#228;gungsgr&#252;nden 7 und 9 dieser Richtlinie entsprechend stellt diese Vorschrift n&#228;mlich klar, dass dann, wenn einer Muttergesellschaft aufgrund der Beteiligung der Muttergesellschaft an der Tochtergesellschaft Gewinne zuflie&#223;en, die nicht anl&#228;sslich der Liquidation der Tochtergesellschaft ausgesch&#252;ttet werden, der Mitgliedstaat der Muttergesellschaft diese Gewinne insoweit nicht besteuert, als sie von der Tochtergesellschaft nicht abgezogen werden k&#246;nnen, und diese Gewinne insoweit besteuert, als sie von der Tochtergesellschaft abgezogen werden k&#246;nnen, oder im Fall einer Besteuerung zulassen, dass die Muttergesellschaft auf die geschuldete Steuer den Steuerteilbetrag, den die Tochtergesellschaft und jegliche Enkelgesellschaft f&#252;r diesen Gewinn entrichten, bis zur H&#246;he der entsprechenden Steuerschuld anrechnen kann.(<a href=\"#Footnote6\" name=\"Footref6\">6</a>)</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point37\">37.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Art.&#160;4 der Mutter-Tochter-Richtlinie soll somit verhindern, dass die von einer gebietsfremden Tochtergesellschaft an eine gebietsans&#228;ssige Muttergesellschaft ausgesch&#252;tteten Gewinne zun&#228;chst bei der Tochtergesellschaft in deren Sitzstaat und dann bei der Muttergesellschaft in deren Sitzstaat besteuert werden.(<a href=\"#Footnote7\" name=\"Footref7\">7</a>)</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point38\">38.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;In Art.&#160;4 der Mutter-Tochter-Richtlinie geht es um eine wirtschaftliche Doppelbesteuerung, da die Dividenden in der Regel aus versteuerten Einkommen der Tochtergesellschaft stammen (d.&#160;h. schon mit K&#246;rperschaftsteuer eines Mitgliedstaats vorbelastet sind) und bei der Muttergesellschaft zu deren Einkommen geh&#246;ren (und damit erneut mit K&#246;rperschaftsteuer eines anderen Mitgliedstaats belastet werden). Innerhalb eines gr&#246;&#223;eren Konzerns h&#228;ngt damit die Steuerbelastung von der Anzahl der Konzernstufen ab, die in den meisten F&#228;llen rein organisatorische Gr&#252;nde haben. Art.&#160;4 der Mutter-Tochter-Richtlinie tr&#228;gt damit auch dem Umstand Rechnung, dass juristische Personen beliebig vervielf&#228;ltigt werden k&#246;nnen, ohne dass sich die dahinterstehenden Personen und damit auch deren Gewinne aus dem Handeln mittels dieser juristischen Personen ver&#228;ndern.</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point39\">39.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Art.&#160;5 Abs.&#160;1 der Mutter-Tochter-Richtlinie vervollst&#228;ndigt diesen Gedanken, indem zugleich zur Sicherung der steuerlichen Neutralit&#228;t von der Tochtergesellschaft an die Muttergesellschaft ausgesch&#252;ttete Gewinne vom Quellensteuerabzug befreit werden sollen.(<a href=\"#Footnote8\" name=\"Footref8\">8</a>) So stellt Art.&#160;5 Abs.&#160;1 dieser Richtlinie zur Vermeidung der Doppelbesteuerung das grunds&#228;tzliche Verbot auf, von einer in einem Mitgliedstaat niedergelassenen Tochtergesellschaft an ihre in einem anderen Mitgliedstaat niedergelassene Muttergesellschaft ausgesch&#252;ttete Gewinne einem Steuerabzug an der Quelle zu unterwerfen.(<a href=\"#Footnote9\" name=\"Footref9\">9</a>)</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point40\">40.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Mit dem Verbot f&#252;r die Mitgliedstaaten, eine Quellensteuer auf von einer gebietsans&#228;ssigen Tochtergesellschaft an ihre gebietsfremde Muttergesellschaft ausgesch&#252;ttete Gewinne zu erheben, schr&#228;nkt Art.&#160;5 Abs.&#160;1 der Mutter-Tochter-Richtlinie die Befugnis der Mitgliedstaaten zur Besteuerung von Gewinnen ein, die in ihrem Hoheitsgebiet ans&#228;ssige Gesellschaften an Gesellschaften mit Sitz in einem anderen Mitgliedstaat aussch&#252;tten.(<a href=\"#Footnote10\" name=\"Footref10\">10</a>) Die Mitgliedstaaten k&#246;nnen daher nicht einseitig restriktive Ma&#223;nahmen einf&#252;hren und den in Art.&#160;5 Abs.&#160;1 vorgesehenen Anspruch auf Quellensteuerbefreiung von diversen Bedingungen abh&#228;ngig machen.(<a href=\"#Footnote11\" name=\"Footref11\">11</a>) Der Anspruch auf eine Quellensteuerbefreiung ist daher nicht davon abh&#228;ngig, dass die Anteilseigner der Muttergesellschaft im Inland ans&#228;ssig sind oder dass der Dividendenzahlende die weitere Verwendung der Dividenden durch den Dividendenempf&#228;nger darlegt.</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point41\">41.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Bei Art.&#160;5 der Mutter-Tochter-Richtlinie handelt es sich um eine Vermeidung einer weiteren (nun eher rechtlichen) Doppelbesteuerung. Denn wie der Gerichtshof bereits entschieden hat, wird bei einer Quellenbesteuerung eigentlich der Empf&#228;nger der Eink&#252;nfte (hier der Dividenden) besteuert.(<a href=\"#Footnote12\" name=\"Footref12\">12</a>) Eine Quellenbesteuerung im Ans&#228;ssigkeitsstaat des die Dividenden Aussch&#252;ttenden stellt damit keine eigene Steuerart, sondern nur eine besondere Besteuerungstechnik dar. Eine Quellenbesteuerung beim Zahlenden durch dessen Ans&#228;ssigkeitsstaat und eine &#8222;normale&#8220; Besteuerung beim Dividendenempf&#228;nger durch dessen Ans&#228;ssigkeitsstaat f&#252;hrt <i>per se</i> zu einer Doppelbesteuerung und in der Regel auch zu einer Benachteiligung im Vergleich zum Inlandsfall.</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point42\">42.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Gerade bei umfangreichen Konzernstrukturen &#252;ber mehrere Grenzen w&#252;rde ohne eine Befreiung auf beiden Ebenen der oben angesprochene Kaskadeneffekt vervielfacht, wenn zugleich auch noch jedes Mal eine Quellenbesteuerung eingreifen w&#252;rde. Das darin eine Beeintr&#228;chtigung des Binnenmarktes zu sehen ist, liegt auf der Hand.</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point43\">43.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;F&#252;r die Vermeidung einer solchen kaskadenartigen wirtschaftlichen und rechtlichen Doppelbesteuerung ist es aber irrelevant, ob der Dividendenempf&#228;nger auch der &#8222;Nutzungsberechtigte&#8220; der Dividenden oder etwas &#196;hnliches ist. Entscheidend ist mehr, ob der Dividendenzahlende mit K&#246;rperschaftsteuer belastet war und der Dividendenempf&#228;nger erneut K&#246;rperschaftsteuer auf die Dividende zu zahlen hat. Gleiches gilt f&#252;r das Quellensteuerverbot. Daf&#252;r ist entscheidend, ob die Dividendeneink&#252;nfte im Ans&#228;ssigkeitsstaat der K&#246;rperschaftsteuer unterliegen. </p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point44\">44.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Insofern ergibt es durchaus Sinn, dass die Mutter-Tochter-Richtlinie (anders als die Zins- und Lizenzgeb&#252;hrenrichtlinie(<a href=\"#Footnote13\" name=\"Footref13\">13</a>)) &#8222;nur&#8220; darauf abstellt, dass von einer Tochtergesellschaft an ihre Muttergesellschaft (ab einer gewissen Beteiligungsquote) Gewinne ausgesch&#252;ttet werden. Weil Dividenden &#8211; anders als Zinszahlungen &#8211; grunds&#228;tzlich keine gewinnmindernden Betriebsausgaben darstellen, ist es auch nachvollziehbar, dass die Mutter-Tochter-Richtlinie ihrem Wortlaut nach keine weiteren materiellen Kriterien (wie der Bezug von Dividenden im eigenen Namen und auf eigene Rechnung oder &#196;hnliches) enth&#228;lt. </p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point45\">45.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Das Dividendenbezugsrecht folgt letztendlich aus der gesellschaftsrechtlichen Stellung als Muttergesellschaft, die nur im eigenen Namen wahrgenommen werden kann. Auch ein Handeln auf fremde Rechnung erscheint hier schwerlich denkbar. Jedenfalls kann es nicht allein aus der Existenz einer &#8222;Gro&#223;muttergesellschaft&#8220; abgeleitet werden. Folglich sind grunds&#228;tzlich alle Dividendenzahlungen einer Tochtergesellschaft an ihre Muttergesellschaft eines anderen Mitgliedstaats erfasst, wenn die Gesellschaft &#8211; was im vorliegenden Fall unstreitig ist &#8211; die Voraussetzungen des Art.&#160;2 der Mutter-Tochter-Richtlinie erf&#252;llt. </p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point46\">46.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Grenzen setzt dem lediglich Art.&#160;1 Abs.&#160;2 der Mutter-Tochter-Richtlinie, der vorsieht, dass die Richtlinie der Anwendung einzelstaatlicher oder vertraglicher Bestimmungen zur Verhinderung von Steuerhinterziehungen und Missbr&#228;uchen nicht entgegensteht.</p>\n<p class=\"C23Titrenumerote3\">2.&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;<b>Der Missbrauchsbegriff im Unionsrecht</b>\n</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point47\">47.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;In Art.&#160;1 Abs.&#160;2 der Mutter-Tochter-Richtlinie spiegelt sich der allgemeine Grundsatz des Unionsrechts wider, wonach sich niemand in missbr&#228;uchlicher oder betr&#252;gerischer Weise auf die in der Unionsrechtsordnung vorgesehenen Rechte berufen darf.(<a href=\"#Footnote14\" name=\"Footref14\">14</a>) Die Anwendung einer Regelung des Unionsrechts darf n&#228;mlich nicht so weit gehen, dass missbr&#228;uchliche Praktiken von Wirtschaftsteilnehmern gedeckt werden, d.&#160;h. Vorg&#228;nge, die nicht im Rahmen normaler Handelsgesch&#228;fte stattfinden, sondern nur dem Zweck dienen, missbr&#228;uchlich in den Genuss von im Unionsrecht vorgesehenen Vorteilen zu kommen.(<a href=\"#Footnote15\" name=\"Footref15\">15</a>)</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point48\">48.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Dabei verleiht der Wortlaut der Vorschrift dem ihr zugrunde zu legenden Verst&#228;ndnis von Missbrauch keine n&#228;heren Konturen.(<a href=\"#Footnote16\" name=\"Footref16\">16</a>) Als Ausnahmevorschrift muss Art.&#160;1 Abs.&#160;2 der Mutter-Tochter-Richtlinie jedoch eng ausgelegt werden.(<a href=\"#Footnote17\" name=\"Footref17\">17</a>) Im Hinblick auf Ma&#223;nahmen zur Missbrauchsverhinderung gebietet dies insbesondere auch das Prinzip der Rechtssicherheit. Erf&#252;llt n&#228;mlich ein Einzelner der Form nach s&#228;mtliche Voraussetzungen, um ein Recht in Anspruch zu nehmen, darf es nur in besonderen F&#228;llen zul&#228;ssig sein, dieses Recht auf der Grundlage eines Missbrauchseinwands zu versagen.</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point49\">49.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Jedoch ergeben sich aus anderen EU-Richtlinien entsprechende Anhaltspunkte f&#252;r die Beurteilung als Missbrauch. So wird in der Fusionsrichtlinie(<a href=\"#Footnote18\" name=\"Footref18\">18</a>) als Regelbeispiel f&#252;r das Vorliegen eines solchen Beweggrundes in deren Art.&#160;11 Abs.&#160;1 Buchst.&#160;a Satz&#160;2 das Fehlen vern&#252;nftiger wirtschaftlicher Gr&#252;nde f&#252;r die jeweilige Transaktion genannt. Dar&#252;ber hinaus definiert Art.&#160;6 in der &#8211; f&#252;r die streitbefangenen Jahre noch nicht anwendbaren &#8211; Richtlinie mit Vorschriften zur Bek&#228;mpfung von Steuervermeidungspraktiken(<a href=\"#Footnote19\" name=\"Footref19\">19</a>) (im Folgenden: Richtlinie 2016/1164) den Begriff des Missbrauchs. Danach ist entscheidend, ob eine unangemessene Gestaltung vorliegt, bei der der wesentliche Zweck oder einer der wesentlichen Zwecke darin besteht, einen steuerlichen Vorteil zu erlangen, der dem Ziel oder Zweck des geltenden Steuerrechts zuwiderl&#228;uft. Nach Abs.&#160;2 gilt eine Gestaltung in dem Umfang als unangemessen, als sie nicht aus triftigen wirtschaftlichen Gr&#252;nden vorgenommen wurde, die die wirtschaftliche Realit&#228;t widerspiegeln.</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point50\">50.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Nicht zuletzt hat der Gerichtshof mehrfach entschieden, dass eine Beschr&#228;nkung der Niederlassungsfreiheit sich nur dann mit Gr&#252;nden der Bek&#228;mpfung missbr&#228;uchlicher Praktiken rechtfertigen lasse, wenn das spezifische Ziel der Beschr&#228;nkung die Verhinderung von Verhaltensweisen ist, die darin bestehen, rein k&#252;nstliche, jeder wirtschaftlichen Realit&#228;t bare Konstruktionen zu dem Zweck zu errichten, die Steuer zu umgehen, die normalerweise auf die durch T&#228;tigkeiten im Inland erzielten Gewinne zu zahlen ist.(<a href=\"#Footnote20\" name=\"Footref20\">20</a>) Wie der Gerichtshof mittlerweile auch mehrfach entschieden hat, reicht es daf&#252;r aus, wenn mit der Konstruktion nicht ausschlie&#223;lich,(<a href=\"#Footnote21\" name=\"Footref21\">21</a>) sondern im Wesentlichen ein Steuervorteil erlangt werden soll.(<a href=\"#Footnote22\" name=\"Footref22\">22</a>)</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point51\">51.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Diese Rechtsprechung des Gerichtshofs beinhaltet damit zwei Elemente, die sich gegenseitig bedingen. Zum einen wird rein k&#252;nstlichen Gestaltungen, die im Ergebnis nur auf dem Papier stattfinden, von vornherein die Anerkennung versagt. Dar&#252;ber hinaus kommt der Umgehung des Steuergesetzes entscheidende Bedeutung zu, die auch mit Hilfe von in der wirtschaftlichen Realit&#228;t existierenden Konstruktionen erreicht werden kann. Letztere Fallgruppe d&#252;rfte die h&#228;ufigere sein und wird in dem neuen Art.&#160;6 der Richtlinie 2016/1164 nunmehr ausdr&#252;cklich erfasst. Auch der Gerichtshof selbst sieht in einer j&#252;ngeren Entscheidung in dem rein k&#252;nstlichen Charakter nur einen Umstand daf&#252;r, dass im Wesentlichen die Erlangung eines Steuervorteils angestrebt wird.(<a href=\"#Footnote23\" name=\"Footref23\">23</a>)</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point52\">52.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Das Vorliegen eines Missbrauchs h&#228;ngt dabei von einer Gesamtw&#252;rdigung aller Umst&#228;nde des jeweiligen konkreten Falles ab, deren Feststellung den zust&#228;ndigen nationalen Beh&#246;rden obliegt und die gerichtlich &#252;berpr&#252;fbar sein muss.(<a href=\"#Footnote24\" name=\"Footref24\">24</a>) Diese Gesamtw&#252;rdigung hat zwar das vorlegende Gericht vorzunehmen.(<a href=\"#Footnote25\" name=\"Footref25\">25</a>) F&#252;r die Beurteilung, ob die Vorg&#228;nge sich im Rahmen normaler Handelsgesch&#228;fte vollziehen oder nur dem Zweck dienen, missbr&#228;uchlich in den Genuss von im Unionsrecht vorgesehenen Vorteilen zu kommen,(<a href=\"#Footnote26\" name=\"Footref26\">26</a>) kann der Gerichtshof dem vorlegenden Gericht aber n&#252;tzliche Anhaltspunkte geben.(<a href=\"#Footnote27\" name=\"Footref27\">27</a>)</p>\n<p class=\"C23Titrenumerote3\">3.&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;<b>Kriterien f&#252;r den vorliegenden Fall</b>\n</p>\n<p class=\"C24Titrenumerote4\">a)&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;<b>Zum Vorliegen einer rein k&#252;nstlichen Gestaltung</b>\n</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point53\">53.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Ob eine rein k&#252;nstliche, jeder wirtschaftlichen Realit&#228;t bare Konstruktion angenommen werden kann, kann der Gerichtshof nicht beurteilen. Daf&#252;r reichen zum einen die vom vorlegenden Gericht mitgeteilten Tatsachen nicht aus. Zum anderen ist die W&#252;rdigung dieser Tatsachen Sache des vorlegenden Gerichts. Der Gerichtshof kann nur Anhaltspunkte geben. </p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point54\">54.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Eine rein k&#252;nstliche, jeder wirtschaftlichen Realit&#228;t bare Konstruktion k&#246;nnte hier eventuell angenommen werden. Daf&#252;r sprechen die vom vorlegenden Gericht mitgeteilten Umst&#228;nde. So hat Y Cyprus keine Besch&#228;ftigten und offenbar wohl auch keine eigenen B&#252;ror&#228;ume. Daraus resultierend hatte diese Gesellschaft weder Personalkosten noch Kosten f&#252;r die Raumnutzung. Auch die den Verwaltungsratsmitgliedern gezahlte Verg&#252;tung zeugt nicht von umfangreichen Aktivit&#228;ten. Dar&#252;ber hinaus wurde offenbar aus der Verm&#246;gensverwaltung auch kein eigenes Einkommen erwirtschaftet. Dies alles wirkt gek&#252;nstelt. Eine nat&#252;rliche Person h&#228;tte unter diesen Umst&#228;nden wohl l&#228;ngst ihre wirtschaftliche T&#228;tigkeit eingestellt.</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point55\">55.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Auch wenn der Gerichtshof unl&#228;ngst entschieden hat, dass die Tatsache, dass die T&#228;tigkeit einer Gesellschaft nur in der Verwaltung von Wirtschaftsg&#252;tern besteht und die Eink&#252;nfte nur aus dieser Verwaltung stammen, nicht bedeutet, dass eine rein k&#252;nstliche, jeder wirtschaftlichen Realit&#228;t bare Konstruktion vorliegt,(<a href=\"#Footnote28\" name=\"Footref28\">28</a>) bestehen hier doch Zweifel, ob die Aktivit&#228;ten der zypriotischen Gesellschaft nicht doch ausschlie&#223;lich auf dem Papier stattfinden, wenn nicht einmal irgendwelche Eink&#252;nfte aus der &#8222;Treasury-Funktion&#8220; der Gesellschaft resultieren.</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point56\">56.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;In Anbetracht der Tatsache, dass insbesondere verm&#246;gensverwaltende Gesellschaften <i>per se</i> wenig Aktivit&#228;ten entfalten (k&#246;nnen), sind an dieses Kriterium zwar nur noch geringe Anforderungen zu stellen. Sollte eine wirksam gegr&#252;ndete Gesellschaft aber nicht einmal mehr &#252;ber die entsprechenden Sach- und Personalmittel vor Ort verf&#252;gt, um ihren Zweck (hier die &#8222;Treasury-Aktivit&#228;ten&#8220;) aus eigener Kraft selbst zu erf&#252;llen, dann kann durchaus von einer jeder wirtschaftlichen Realit&#228;t baren Konstruktion gesprochen werden. Dies gilt insbesondere, falls sie strukturell nicht in der Lage sein sollte, eigene Eink&#252;nfte zu generieren, die sie dazu in die Lage versetzen w&#252;rden.</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point57\">57.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Eine juristische Person, die so passiv ist, dass jede denkbare Beteiligung am Rechtsverkehr allenfalls &#252;ber Dritte erfolgt, die keine eigenen Aktivit&#228;ten entfaltet und dadurch auch keinerlei eigenen Eink&#252;nfte und eigene Kosten verursacht, k&#246;nnte meines Erachtens als rein k&#252;nstliche Konstruktion bezeichnet werden. Letztendlich ist dies aber eine Tatsachenfrage, die das vorlegende Gericht entscheiden muss.</p>\n<p class=\"C24Titrenumerote4\">b)&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;<b>Zu ber&#252;cksichtigende au&#223;ersteuerrechtliche Gr&#252;nde</b>\n</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point58\">58.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Dar&#252;ber hinaus kann unabh&#228;ngig von dieser Tatsachenw&#252;rdigung auch jenseits einer rein k&#252;nstlichen, jeder wirtschaftlichen Realit&#228;t baren Konstruktion eine missbr&#228;uchliche steuerrechtliche Gestaltung vorliegen, wie der Wortlaut des neuen Art.&#160;6 der Richtlinie 2016/1164 zeigt. Insofern kann im vorliegenden Fall auch noch anderen Kriterien, insbesondere den zu ber&#252;cksichtigenden au&#223;ersteuerrechtlichen Gr&#252;nden, entscheidende Bedeutung zu kommen.</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point59\">59.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Insofern hat auch der Gerichtshof zur Mutter-Tochter-Richtlinie bereits entschieden, dass Beteiligungskonstruktionen, die nur dem Zweck dienen, von den in der Richtlinie vorgesehenen Steuerverg&#252;nstigungen zu profitieren, eine Form von Missbrauch darstellen.(<a href=\"#Footnote29\" name=\"Footref29\">29</a>) Insoweit gilt auch f&#252;r die Mutter-Tochter-Richtlinie, dass wirtschaftliche Gr&#252;nde f&#252;r die Gestaltung vorliegen m&#252;ssen. Das blo&#223;e Streben nach einem rein steuerlichen Vorteil ohne Bezug zu einer wirtschaftlichen Realit&#228;t ist nicht gesch&#252;tzt.(<a href=\"#Footnote30\" name=\"Footref30\">30</a>)</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point60\">60.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Damit kommt im vorliegenden Fall anderen Kriterien, insbesondere den zu ber&#252;cksichtigenden au&#223;ersteuerrechtlichen Gr&#252;nden, entscheidende Bedeutung zu.</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point61\">61.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Nach der Rechtsprechung des Gerichtshofs stellt es f&#252;r sich allein keinen Missbrauch dar, wenn eine Gesellschaft ihren &#8211; satzungsm&#228;&#223;igen oder tats&#228;chlichen &#8211; Sitz nach dem Recht eines Mitgliedstaats begr&#252;ndet, um in den Genuss g&#252;nstigerer Rechtsvorschriften zu kommen.(<a href=\"#Footnote31\" name=\"Footref31\">31</a>) Allein, dass in der Beteiligungskette auch Gesellschaften aus Zypern eingeschaltet worden sind, kann daher noch nicht die Annahme eines Missbrauchs nach sich ziehen. </p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point62\">62.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Weiterhin ist der Steuerpflichtige bei einer Wahlm&#246;glichkeit zwischen zwei M&#246;glichkeiten nicht verpflichtet, diejenige zu w&#228;hlen, die die h&#246;here Steuerzahlung nach sich zieht, sondern er hat vielmehr das Recht, seine T&#228;tigkeit so zu gestalten, dass er seine Steuerschuld in Grenzen h&#228;lt.(<a href=\"#Footnote32\" name=\"Footref32\">32</a>) Somit k&#246;nnen &#8211; so der Gerichtshof weiter &#8211; die Steuerpflichtigen die Organisationsstrukturen und die Gesch&#228;ftsmodelle, die sie als f&#252;r ihre wirtschaftlichen T&#228;tigkeiten und zur Begrenzung ihrer Steuerlast am besten geeignet erachten, im Allgemeinen frei w&#228;hlen.(<a href=\"#Footnote33\" name=\"Footref33\">33</a>) Allein dass im vorliegenden Fall eine Transaktionsstruktur gew&#228;hlt wurde, die nicht die h&#246;chste Steuerlast (hier eine zus&#228;tzliche und definitive Quellensteuerbelastung) zur Folge hat, kann damit auch nicht als Missbrauch bezeichnet werden.</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point63\">63.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Weiterhin kann &#8211; jenseits einer rein k&#252;nstlichen, jeder wirtschaftlichen Realit&#228;t baren Konstruktion &#8211; einem Unionsb&#252;rger, sei er nun eine nat&#252;rliche oder eine juristische Person, nicht schon allein deshalb die M&#246;glichkeit, sich auf die Bestimmungen des Vertrages zu berufen, genommen werden, weil er beabsichtigt hat, von der in einem anderen Mitgliedstaat als dem seiner Ans&#228;ssigkeit geltenden vorteilhaften Steuerrechtslage zu profitieren.(<a href=\"#Footnote34\" name=\"Footref34\">34</a>) Damit kann eine &#8211; wie hier vorliegende &#8211; Transaktionsstruktur unter Einbeziehung eines Mitgliedstaats, welcher auf eine Quellenbesteuerung verzichtet, nicht allein deshalb als missbr&#228;uchlich beurteilt werden.</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point64\">64.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Insofern erfasst die Niederlassungsfreiheit auch die Wahl des Mitgliedstaats, der dem betreffenden Unternehmen die aus seiner Sicht besten steuerrechtlichen Rahmenbedingungen bietet. Wenn dieser Grundsatz schon im deutlich st&#228;rker harmonisierten Mehrwertsteuerrecht gilt,(<a href=\"#Footnote35\" name=\"Footref35\">35</a>) dann erst recht im nicht so stark harmonisierten Ertragsteuerrecht, bei dem eine Divergenz der Steuerrechtsordnungen(<a href=\"#Footnote36\" name=\"Footref36\">36</a>) der jeweiligen Mitgliedstaaten unionsrechtlich gewollt ist bzw. politisch bewusst hingenommen wird.</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point65\">65.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Weiterhin hat der Gerichtshof klargestellt, dass die im Unionsrecht vorgesehene Steuerbefreiung von Dividenden nicht von der Herkunft oder Ans&#228;ssigkeit der Anteilseigner abh&#228;ngig ist, da dies in der Mutter-Tochter-Richtlinie keine Rolle spielt.(<a href=\"#Footnote37\" name=\"Footref37\">37</a>) Dass der Anteilseigner von Y Denmark in Zypern bzw. der Anteilseigner von deren Muttergesellschaft in einem Drittstaat (hier Bermudas) ans&#228;ssig sind, ist daher isoliert gesehen auch nicht missbr&#228;uchlich.</p>\n<p class=\"C24Titrenumerote4\">c)&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;<b>Zur Umgehung des Gesetzeszwecks</b>\n</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point66\">66.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;St&#228;rker f&#228;llt ins Gewicht, dass die letztendlichen Zahlungsempf&#228;nger ihren Sitz h&#228;ufig in bestimmten Drittstaaten (in der Regel auf bestimmten kleineren Inseln wie den Cayman Islands(<a href=\"#Footnote38\" name=\"Footref38\">38</a>), Jersey(<a href=\"#Footnote39\" name=\"Footref39\">39</a>) oder wie hier auf Bermuda) haben, die f&#252;r eine fehlende Kooperation mit anderen Finanzbeh&#246;rden bekannt sind. Dies k&#246;nnte eventuell auf ein ungew&#246;hnliches Vorgehen in seiner Gesamtheit hindeuten, dessen wirtschaftlicher Grund sich nicht auf den ersten Blick erschlie&#223;t. </p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point67\">67.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Daher k&#246;nnte im vorliegenden Fall in der gesamten Konstruktion weniger aufgrund der &#8222;Zwischenschaltung&#8220; einer zyprischen Gesellschaft als vielmehr aufgrund der &#8222;Ansiedlung&#8220; eines der letztendlichen Zahlungsempf&#228;nger in bestimmten Drittstaaten (hier Bermudas) eine missbr&#228;uchliche Gestaltung zu sehen sein. An dieser Stelle kommt dem Zweck der Gestaltung bzw. dem Zweck des umgangenen Steuergesetzes (hier der Besteuerung in D&#228;nemark) eine besondere Bedeutung zu.</p>\n<p class=\"C25Titrenumerote5\">1)&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;<i>Umgehung des d&#228;nischen Ertragsteueraufkommens?</i>\n</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point68\">68.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Zun&#228;chst ist festzustellen, dass D&#228;nemark nicht um die Besteuerung des Gewinns der operativen Gesellschaft (Y Denmark) gebracht wurde. Dieser Gewinn wurde ganz normal im Ans&#228;ssigkeitsstaat (d.&#160;h. in D&#228;nemark) besteuert. Die Dividenden sind damit mit d&#228;nischer K&#246;rperschaftsteuer vorbelastet.</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point69\">69.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Die zypriotische Gesellschaft ist in Zypern unbeschr&#228;nkt steuerpflichtig und unterliegt dort mit ihren Eink&#252;nften der K&#246;rperschaftsteuer. Daran &#228;ndert die Tatsache, dass diese in den Streitjahren &#252;ber keine positiven Eink&#252;nfte verf&#252;gt, nichts. Damit liegen die Voraussetzungen des Art.&#160;2 der Mutter-Tochter-Richtlinie vor. Die Steuerbefreiung der Dividenden in Zypern entspricht dem Gedanken der Richtlinie und tr&#228;gt der d&#228;nischen K&#246;rperschaftsteuervorbelastung Rechnung.</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point70\">70.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Dass Zypern keine Quellenbesteuerung durchf&#252;hrt, wenn Dividenden an Anteilseigner in Drittstaaten gezahlt werden, ist insofern ohne Belang. Diese Entscheidung ist Folge der Steuerautonomie eines jeden Staates. Wenn schon in der Union aufgrund fehlender Harmonisierung der Ertragsteuern ein Steuerwettbewerb der Mitgliedstaaten untereinander unionsrechtlich zul&#228;ssig ist, dann kann einem Steuerpflichtigen nicht vorgeworfen werden, dass er von den Standortvorteilen einzelner Mitgliedstaaten tats&#228;chlich auch in der Realit&#228;t (d.&#160;h. nicht nur auf dem Papier) Gebrauch macht.</p>\n<p class=\"C25Titrenumerote5\">2)&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;<i>Verhinderung der Ausnutzung grenz&#252;berschreitender Informationsdefizite</i>\n</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point71\">71.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Bei Lichte betrachtet wird durch die Einschaltung der zypriotischen Gesellschaft im Ergebnis &#8222;lediglich&#8220; eine Quellenbesteuerung der Dividendenzahlungen in D&#228;nemark vermieden. Wie bereits oben erw&#228;hnt (Nr.&#160;41), wird bei einer Quellenbesteuerung aber eigentlich der Empf&#228;nger der Eink&#252;nfte (hier der Dividenden) besteuert.(<a href=\"#Footnote40\" name=\"Footref40\">40</a>) Dies geschieht, indem im Moment der Auszahlung der Zahlende einen Teil der Eink&#252;nfte bereits an der Quelle einbehalten muss. </p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point72\">72.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Eine Quellenbesteuerung im Ans&#228;ssigkeitsstaat des Dividendenschuldners stellt damit keine eigene Steuerart, sondern nur eine besondere Besteuerungstechnik dar, um im Wesentlichen eine (Mindest&#8209;)&#160;Besteuerung des Dividendenempf&#228;ngers abzusichern. Denn insbesondere in Auslandssachverhalten ist nicht immer sichergestellt, dass der Empf&#228;nger seine Eink&#252;nfte auch ordnungsgem&#228;&#223; versteuert. In der Regel erf&#228;hrt der Ans&#228;ssigkeitsstaat des Dividendenempf&#228;ngers n&#228;mlich selten etwas von dessen Eink&#252;nften aus dem Ausland, wenn nicht &#8211; wie mittlerweile in der Union &#8211; funktionierende Datenaustauschsysteme zwischen den Finanzbeh&#246;rden bestehen.</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point73\">73.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;F&#252;r eine missbr&#228;uchliche Umgehung dieses Gesetzeszwecks (Absicherung der Besteuerung des Dividendenempf&#228;ngers) m&#252;ssten daher zwei Voraussetzungen vorliegen. Zum einen muss bei einer Direktauszahlung &#252;berhaupt ein Steueranspruch D&#228;nemarks bestehen (dazu Nrn.&#160;88&#160;ff.). Zum anderen muss eine Gefahr der Nichtbesteuerung aufgrund einer Nichterfassung dieser Eink&#252;nfte im eigentlichen Empf&#228;ngerstaat existieren.</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point74\">74.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Sollte daher ein Grund der gew&#228;hlten Transaktionsstruktur darin zu sehen sein, Dividenden &#252;ber einen Drittstaat an Anleger zu zahlen, damit deren Ans&#228;ssigkeitsstaaten keine Informationen &#252;ber deren Eink&#252;nfte erhalten, dann ist in dieser Gesamtkonstruktion meines Erachtens ein Rechtsmissbrauch zu sehen.</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point75\">75.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Ein solcher Missbrauchsvorwurf k&#246;nnte wiederum entkr&#228;ftet werden, wenn die Kapitalanlagegesellschaften den Ans&#228;ssigkeitsstaaten der Kapitalanleger die entsprechenden Steuerinformationen zur Verf&#252;gung stellen oder der Ans&#228;ssigkeitsstaat der Kapitalanlagegesellschaften &#252;ber die entsprechenden Informationen verf&#252;gt und diese Informationen an die entsprechenden Staaten weiterleitet. Eine solche Unternehmensstruktur w&#252;rde dann den Zweck der vermiedenen Quellenbesteuerung (dazu oben, Nr.&#160;72) nicht unterlaufen. Auch dies muss das Gericht in seine Gesamtbetrachtung einbeziehen.</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point76\">76.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Sollte der Zweck der Konstruktion darin bestehen, die Dividenden der europ&#228;ischen Konzerngesellschaften steuerneutral zu b&#252;ndeln und dann an die Konzernmutter weiterzuleiten, die diese ordnungsgem&#228;&#223; in ihrem Ans&#228;ssigkeitsstaat (hier den Vereinigten Staaten) versteuert, scheint ein Missbrauch eher schwierig anzunehmen zu sein. Dies gilt insbesondere, wenn bei einer direkten Aussch&#252;ttung an die US-Konzernmuttergesellschaft keine Quellensteuer angefallen w&#228;re, weil ein entsprechendes DBA existiert.</p>\n<p class=\"C24Titrenumerote4\">d)&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;<b>Ergebnis zu Frage 5</b>\n</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point77\">77.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Bei der Vermeidung einer Quellenbesteuerung f&#252;r Dividendenzahlungen an in Drittsaaten ans&#228;ssige Gesellschaften kommt prim&#228;r eine Vermeidung der Besteuerung der Dividenden bei den eigentlichen Empf&#228;ngern in Betracht. Ein Missbrauch kann hier insbesondere angenommen werden, wenn die gew&#228;hlte Unternehmensstruktur darauf abzielt, gewisse Informationsdefizite zwischen den involvierten Staaten auszunutzen, um eine effektive Besteuerung dieser Anteilseigner zu verhindern. Dies muss das vorlegende Gericht beurteilen.</p>\n<p class=\"C23Titrenumerote3\">4.&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;<b> Auslegung der Mutter-Tochter-Richtlinie nach Ma&#223;gabe der Erl&#228;uterungen zum OECD-Musterabkommen? (Fragen 3 und 4)</b>\n</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point78\">78.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Das vorlegende Gericht fragt mit seinen Fragen 3 und 4 u.&#160;a., ob f&#252;r die Versagung der aus der Mutter-Tochter-Richtlinie folgenden Quellensteuerbefreiung nach Ma&#223;gabe eines von D&#228;nemark mit einem anderen Staat abgeschlossenen v&#246;lkerrechtlichen Vertrages (d.&#160;h. eines DBA) ein unionsrechtliches Grundverst&#228;ndnis zugrunde zu legen ist, welches einer &#220;berpr&#252;fung durch den Gerichtshof unterliegt. Des Weiteren m&#246;chte es wissen, ob f&#252;r eine solche unionsrechtskonforme Auslegung auch die Erl&#228;uterungen zu den OECD-MA und, wenn ja, ob auch Erl&#228;uterungen zu einem nach Erlass der Richtlinie erarbeiteten OECD-MA heranzuziehen sind. </p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point79\">79.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;In den sp&#228;teren Erl&#228;uterungen zum OECD-MA werden sogenannte Durchlaufgesellschaften n&#228;mlich normalerweise nicht als Nutzungsberechtigte angesehen, wenn sie &#8211; obwohl sie formal Nutzungsberechtigte sind &#8211; praktisch sehr enge Befugnisse haben, die sie in Bezug auf die fraglichen Eink&#252;nfte nur zu einem f&#252;r Rechnung der interessierten Parteien handelnden Treuh&#228;nder oder Verwalter machen.</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point80\">80.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Sofern ein Mitgliedstaat eine aus dem Unionsrecht folgende Steuerbefreiung zulasten des Einzelnen einschr&#228;nken m&#246;chte, ist diese einschr&#228;nkende Regelung immer im Lichte des Unionsrechts auszulegen. Um dem vorlegenden Gericht daher eine n&#252;tzliche Antwort zu geben, ist die Mutter-Tochter-Richtlinie auszulegen. F&#252;r diese Auslegung des Unionsrechts k&#246;nnten auch die OECD-MA und die Erl&#228;uterungen zu den OECD-MA heranzuziehen sein. </p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point81\">81.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Die OECD-MA sind jedoch weder Unionsrecht noch sind sie f&#252;r den Gerichtshof rechtsverbindlich. Sie sind keine multilateralen v&#246;lkerrechtlichen Vertr&#228;ge, sondern einseitige Akte einer internationalen Organisation in Form von Empfehlungen an ihre Mitgliedstaaten. Auch nach dem Selbstverst&#228;ndnis der OECD sind diese Empfehlungen nicht verbindlich; die Mitgliedstaaten haben sie vielmehr nach der Verfahrensordnung der OECD daraufhin zu &#252;berpr&#252;fen, ob sie ihre Befolgung f&#252;r angebracht halten.(<a href=\"#Footnote41\" name=\"Footref41\">41</a>) Dies gilt erst recht f&#252;r die von der OECD dazu erlassenen Erl&#228;uterungen, die letztendlich lediglich Rechtsansichten enthalten.</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point82\">82.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Jedoch ist es nach st&#228;ndiger Rechtsprechung nicht sachfremd, wenn sich die Mitgliedstaaten bei der ihnen obliegenden ausgewogenen Aufteilung der Besteuerungsbefugnisse an der internationalen Praxis, wie sie sich in den Musterabkommen spiegelt, orientieren.(<a href=\"#Footnote42\" name=\"Footref42\">42</a>) Dies gilt auch f&#252;r eine Orientierung an der internationalen Rechts&#252;berzeugung, die sich in den Erl&#228;uterungen zu dem OECD-MA spiegeln kann.</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point83\">83.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Auf die Auslegung einer EU-Richtlinie (und damit auch auf eine unionsrechtskonforme Auslegung nationalen Rechts) k&#246;nnen sich die Erl&#228;uterungen zu den OECD-MA aber nicht unmittelbar auswirken. Insofern geben diese Erl&#228;uterungen nur die Ansicht derjenigen wieder, die an den OECD-MA gearbeitet haben, nicht aber die Ansicht parlamentarischer Gesetzgeber oder gar des Unionsgesetzgebers. Allenfalls wenn sich aus dem Wortlaut und der Entstehungsgeschichte der Richtlinie ergeben sollte, dass sich der Unionsgesetzgeber an dem Wortlaut eines OECD-MA und den (damaligen) Erl&#228;uterungen zu diesem OECD-MA orientiert hat, k&#246;nnte eine entsprechende Auslegung indiziert sein. </p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point84\">84.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Daher hat der Gerichtshof auch schon festgestellt, dass eine Regelung eines DBA, ausgelegt im Lichte der Erl&#228;uterungen der OECD zu ihrem einschl&#228;gigen Musterabkommen, Unionsrecht nicht einschr&#228;nken kann.(<a href=\"#Footnote43\" name=\"Footref43\">43</a>) Dies gilt insbesondere f&#252;r &#196;nderungen des OECD-MA und der Erl&#228;uterungen, die nach dem Erlass der Richtlinie vorgenommen werden. Andernfalls h&#228;tten es die Vertragsstaaten der OECD in der Hand, &#252;ber die Auslegung einer EU-Richtlinie zu entscheiden.</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point85\">85.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Daher kann auf die Vorlagefragen 3 und 4 geantwortet werden, dass die Mutter-Tochter-Richtlinie unionsrechtlich autonom und unabh&#228;ngig von Art.&#160;10 des Musterabkommens der OECD von 1977 oder von sp&#228;teren Fassungen auszulegen ist. </p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point86\">86.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Dar&#252;ber hinaus wird im Ergebnis gefragt, ob der Dividendenempf&#228;nger im Sinne der Mutter-Tochter-Richtlinie wie der Nutzungsberechtigte im Sinne der Zins- und Lizenzgeb&#252;hrenrichtlinie auszulegen ist. Auch dies kann verneint werden, denn wie oben ausgef&#252;hrt (Nr.&#160;35), verfolgt die Mutter-Tochter-Richtlinie einen anderen Ansatz als die Zins- und Lizenzgeb&#252;hrenrichtlinie und verwendet daher bewusst nicht den Begriff des Nutzungsberechtigten.</p>\n<p class=\"C22Titrenumerote2\">B.&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;<b>Zur Angabe des eigentlichen Dividendenempf&#228;ngers (Frage 8)</b>\n</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point87\">87.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Mit der achten Frage m&#246;chte das vorlegende Gericht wissen, ob der Mitgliedstaat, der nicht anerkennen will, dass der Empf&#228;nger der Dividenden auch der Beg&#252;nstigte im Sinne der Mutter-Tochter-Richtlinie ist, weil er nur eine sogenannte k&#252;nstliche Durchleitungsgesellschaft sei, verpflichtet ist, anzugeben, wen er als den eigentlichen Empf&#228;nger der Dividenden ansieht. Damit spricht das vorlegende Gericht im Kern die Frage nach der Beweislast f&#252;r das Vorliegen eines Missbrauchs an. </p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point88\">88.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Ein Missbrauch der rechtlichen Gestaltungsm&#246;glichkeiten setzt voraus, dass eine von der normalerweise gew&#228;hlten Gestaltung abweichende legale Gestaltung gew&#228;hlt wurde, die zu einem <i>g&#252;nstigeren Ergebnis</i> f&#252;hrt, als die &#8222;normale&#8220; Gestaltung. Als &#8222;normale Gestaltung&#8220; w&#228;re im vorliegenden Fall eine direkte Dividendenaussch&#252;ttung zwischen den Kapitalanlagegesellschaften und der Kl&#228;gerin des Ausgangsverfahrens zu betrachten. Diese &#8222;normale Gestaltung&#8220; m&#252;sste auch eine h&#246;here Steuerlast zur Folge haben.</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point89\">89.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Dass die gew&#228;hlte Vorgehensweise steuerrechtlich g&#252;nstiger ist als die normale Gestaltung, muss grunds&#228;tzlich die Finanzverwaltung darlegen, wobei den Steuerpflichtigen eine gewisse Mitwirkungspflicht treffen kann. Der Steuerpflichtige kann dann aber &#8222;gegebenenfalls Beweise f&#252;r die wirtschaftlichen Gr&#252;nde f&#252;r das Gesch&#228;ft&#8220; beibringen.(<a href=\"#Footnote44\" name=\"Footref44\">44</a>) Ergibt sich daraus, dass der wesentliche Zweck(<a href=\"#Footnote45\" name=\"Footref45\">45</a>) nicht darin besteht, Steuern zu vermeiden, die normalerweise angefallen w&#228;ren, kann die gew&#228;hlte Vorgehensweise nicht als missbr&#228;uchlich betrachtet werden, zumal der Staat dem Steuerpflichtigen diese Gestaltungsm&#246;glichkeiten selbst zur Verf&#252;gung stellt.</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point90\">90.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Aus der Rechtsprechung des Gerichtshofs(<a href=\"#Footnote46\" name=\"Footref46\">46</a>) ergibt sich weiterhin, dass die Annahme eines missbr&#228;uchlichen Verhaltens zur Folge hat, dass die Situation bestimmt wird, wie sie ohne die die missbr&#228;uchliche Praxis darstellenden Umst&#228;nde bestanden h&#228;tte, und sodann diese umqualifizierte Situation anhand der einschl&#228;gigen Bestimmungen des nationalen Rechts und des Unionsrechts beurteilt wird. Dazu muss aber feststehen, wer der eigentliche Dividendenempf&#228;nger ist.</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point91\">91.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Damit kann sich aus d&#228;nischer Sicht ein Missbrauch im Sinne des Art.&#160;1 Abs.&#160;2 der Mutter-Tochter-Richtlinie nur dann ergeben, wenn bei einer direkten Auszahlung der Dividenden eine entsprechende Besteuerung in D&#228;nemark eintreten w&#252;rde. Dies ist nach d&#228;nischem Recht jedoch ausgeschlossen, wenn bei Au&#223;erachtlassung der sogenannten Zwischengesellschaft der eigentliche Dividendenempf&#228;nger auch ein Unternehmen mit Sitz in einem anderen Mitgliedstaat w&#228;re oder der Dividendenempf&#228;nger in einem Staat ans&#228;ssig w&#228;re, mit dem D&#228;nemark ein DBA abgeschlossen hat. Wenn z.&#160;B.&#160; Y Bermuda ebenso wie Y Cyprus nicht als der eigentliche Empf&#228;nger der Dividenden anzusehen w&#228;re, sondern die US-Konzernmuttergesellschaft, dann w&#228;re diese Konstellation nach d&#228;nischem Recht auch von der Quellensteuer befreit.</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point92\">92.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Daher kann auf die Frage 8 geantwortet werden, dass der Mitgliedstaat, der nicht anerkennen will, dass eine in einem anderen Mitgliedstaat ans&#228;ssige Gesellschaft &#8211; an die die Dividenden gezahlt wurden &#8211; der Empf&#228;nger der Dividenden ist, zur Annahme eines Missbrauchs grunds&#228;tzlich angeben muss, wer seiner Ansicht nach der eigentliche Dividendenempf&#228;nger ist. Dies ist notwendig, um feststellen zu k&#246;nnen, ob &#252;berhaupt ein steuerrechtlich g&#252;nstigeres Ergebnis durch die als missbr&#228;uchlich eingestufte Gestaltung erreicht wird. Insbesondere bei Auslandssachverhalten kann dabei den Steuerpflichtigen jedoch eine gesteigerte Mitwirkungspflicht treffen.</p>\n<p class=\"C22Titrenumerote2\">C.&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;<b>Zur Berufung auf Art.&#160;1 Abs.&#160;2 der Mutter-Tochter-Richtlinie (Fragen 1, 1.1 und 2)</b>\n</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point93\">93.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Mit seinen Fragen 1, 1.1 und 2. m&#246;chte das vorlegende Gericht im Ergebnis wissen, ob sich (1) D&#228;nemark unmittelbar auf Art.&#160;1 Abs.&#160;2 der Mutter-Tochter-Richtlinie berufen kann, um dem Steuerpflichtigen die in Art.&#160;5 Abs.&#160;1 der genannten Richtlinie vorgesehene Quellensteuerbefreiung zu verweigern. Sollte dies nicht der Fall sein, ist zu kl&#228;ren, ob (2) D&#228;nemark mit dem vorliegenden nationalen Recht Art.&#160;1 Abs.&#160;2 der Mutter-Tochter-Richtlinie doch hinreichend umgesetzt hat.</p>\n<p class=\"C23Titrenumerote3\">1.&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;<b>Keine unmittelbare Anwendung einer Richtlinie zur Begr&#252;ndung von Verpflichtungen zulasten des Einzelnen</b>\n</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point94\">94.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Sollte nach Ma&#223;gabe der oben genannten Kriterien doch ein Missbrauch im Sinne von Art.&#160;1 Abs.&#160;2 der Mutter-Tochter-Richtlinie vorliegen, zeichnet sich der vorliegende Fall durch die Besonderheit aus, dass das d&#228;nische Recht keine spezifische Bestimmung zur Umsetzung dieser Vorschrift kannte. Auch habe es &#8211; so das vorlegende Gericht &#8211; keine allgemeine Gesetzesbestimmung &#252;ber die Verhinderung des Missbrauchs gegeben. Einige Verfahrensbeteiligten sind deshalb der Auffassung, dass ihnen die aus dem nationalen Recht folgende Steuerbefreiung selbst bei der Annahme eines Missbrauchs nicht vorenthalten werden k&#246;nne.</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point95\">95.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Allerdings ist eine f&#246;rmliche &#220;bernahme von Richtlinienbestimmungen (hier von Art.&#160;1 Abs.&#160;2 der Mutter-Tochter-Richtlinie) in spezifische Rechtsvorschriften des nationalen Rechts nicht immer erforderlich. Vielmehr kann der Umsetzung einer Richtlinie je nach ihrem Inhalt bereits durch einen allgemeinen rechtlichen Kontext &#8211;&#160;einschlie&#223;lich allgemeiner Grunds&#228;tze des nationalen Verfassungs- oder Verwaltungsrechts&#160;&#8211; Gen&#252;ge getan sein, wenn dadurch die vollst&#228;ndige Anwendung der Richtlinie in hinreichend klarer und bestimmter Weise garantiert ist.(<a href=\"#Footnote47\" name=\"Footref47\">47</a>)</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point96\">96.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;In dem Vorabentscheidungsverfahren erw&#228;hnt das vorlegende Gericht die Existenz zweier Grunds&#228;tze (die sog. Realit&#228;tsdoktrin und den Grundsatz des &#8222;eigentlichen Beziehers der Eink&#252;nfte&#8220;). Allerdings sind sich die Beteiligten einig, dass diese hier nicht einschl&#228;gig sind, wenn in der Realit&#228;t formal die Dividenden tats&#228;chlich zun&#228;chst an die zypriotische Gesellschaft gezahlt wurden.</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point97\">97.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Art.&#160;1 Abs.&#160;2 der Mutter-Tochter-Richtlinie erlaubt den Mitgliedstaaten jedoch eine entsprechende Missbrauchsbek&#228;mpfung. Eine solche entspricht auch einer unionsweiten Praxis. So haben weitestgehend alle Mitgliedstaaten gewisse Instrumentarien zur Abwehr eines Missbrauchs des Rechts zum Zwecke der Steuervermeidung entwickelt.(<a href=\"#Footnote48\" name=\"Footref48\">48</a>) Damit herrscht auch in den nationalen Steuerrechtsordnungen Konsens, dass die Anwendung des Rechts nicht so weit gehen kann, dass missbr&#228;uchliche Praktiken von Wirtschaftsteilnehmern toleriert werden m&#252;ssen. Dieser insofern unionsweit anerkannte Grundsatz(<a href=\"#Footnote49\" name=\"Footref49\">49</a>) findet nunmehr auch seinen Ausdruck in Art.&#160;6 der Richtlinie 2016/1164. </p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point98\">98.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Insofern sind alle nationalen Regelungen, gleichviel ob sie zur Umsetzung der Mutter-Tochter-Richtlinie ergangen sind oder nicht, jeweils im Einklang mit diesem allgemeinen Rechtsgrundsatz und insbesondere mit Wortlaut und Zielen der Mutter-Tochter-Richtlinie sowie ihres Art.&#160;1 Abs.&#160;2 auszulegen und anzuwenden.(<a href=\"#Footnote50\" name=\"Footref50\">50</a>) Gegen eine unionsrechtskonforme Auslegung nationalen Rechts spricht nicht, dass sie m&#246;glicherweise zulasten des Einzelnen gehen kann. Denn eine durch Bestimmungen des nationalen Rechts vermittelte, d.&#160;h. eine mittelbare Anwendung des Unionsrechts zulasten des Einzelnen ist zul&#228;ssig.(<a href=\"#Footnote51\" name=\"Footref51\">51</a>)</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point99\">99.</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Lediglich eine unmittelbare Anwendung von Art.&#160;1 Abs.&#160;2 der Mutter-Tochter-Richtlinie zulasten der Kl&#228;gerin w&#228;re den d&#228;nischen Beh&#246;rden &#8211; auch aus Gr&#252;nden der Rechtssicherheit(<a href=\"#Footnote52\" name=\"Footref52\">52</a>) &#8211; versagt. So kann ein Mitgliedstaat dem Einzelnen nicht eine Richtlinienbestimmung entgegenhalten, die er selbst nicht umgesetzt hat.(<a href=\"#Footnote53\" name=\"Footref53\">53</a>) Es entspricht n&#228;mlich st&#228;ndiger Rechtsprechung, dass eine Richtlinie nicht selbst Verpflichtungen f&#252;r einen Einzelnen begr&#252;nden kann, so dass ihm gegen&#252;ber eine Berufung auf die Richtlinie als solche nicht m&#246;glich ist.(<a href=\"#Footnote54\" name=\"Footref54\">54</a>) Ein solcher Mitgliedstaat w&#252;rde sich selbst &#8222;rechtsmissbr&#228;uchlich&#8220; verhalten. Einerseits w&#252;rde er eine an ihn adressierte Richtlinie nicht umsetzen (obwohl er es k&#246;nnte), andererseits w&#252;rde er sich auf eine in der nicht umgesetzten Richtlinie enthaltene M&#246;glichkeit zur Missbrauchsbek&#228;mpfung berufen.</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point100\">100.</a>&#160;Ebenso wenig d&#252;rften sich die zust&#228;ndigen Beh&#246;rden im Ausgangsfall dem Einzelnen gegen&#252;ber unmittelbar auf den allgemeinen Rechtsgrundsatz des Unionsrechts st&#252;tzen, wonach ein Rechtsmissbrauch nicht zul&#228;ssig ist. Denn jedenfalls in den F&#228;llen, die in den Anwendungsbereich der Mutter-Tochter-Richtlinie fallen, hat ein solcher Grundsatz in Art.&#160;1 Abs.&#160;2 der Mutter-Tochter-Richtlinie seinen spezifischen Ausdruck gefunden und eine Konkretisierung erfahren.(<a href=\"#Footnote55\" name=\"Footref55\">55</a>) Lie&#223;e man daneben noch den unmittelbaren R&#252;ckgriff auf einen allgemeinen Rechtsgrundsatz zu, dessen Inhalt weit weniger klar und bestimmt ist, so best&#252;nde die Gefahr, dass das Harmonisierungsziel der Mutter-Tochter-Richtlinie &#8211; und auch aller weiteren Richtlinien, die konkrete Vorschriften zur Missbrauchsvermeidung (wie z.&#160;B. Art.&#160;6 der Richtlinie 2016/1164) enthalten &#8211; unterlaufen w&#252;rde. Im &#220;brigen w&#252;rde auch das bereits erw&#228;hnte Verbot, nicht umgesetzte Richtlinienbestimmungen unmittelbar zulasten des Einzelnen zur Anwendung zu bringen, auf diese Weise untergraben werden.(<a href=\"#Footnote56\" name=\"Footref56\">56</a>)</p>\n<p class=\"C23Titrenumerote3\">2.&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;<b>Keine &#220;bertragbarkeit der Rechtsprechung im Mehrwertsteuerrecht</b>\n</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point101\">101.</a>&#160;Dem stehen nicht die Entscheidungen des Gerichtshofs(<a href=\"#Footnote57\" name=\"Footref57\">57</a>) in den Rechtssachen Italmoda und Cussens entgegen. In diesen hat der Gerichtshof entschieden, dass der Grundsatz des Verbots missbr&#228;uchlicher Praktiken dahin auszulegen sei, dass er unabh&#228;ngig von einer nationalen Ma&#223;nahme zu seiner Durchsetzung in der nationalen Rechtsordnung unmittelbar angewandt werden kann, um die Befreiung von der Mehrwertsteuer zu versagen, ohne dass die Grunds&#228;tze der Rechtssicherheit und des Vertrauensschutzes dem entgegenstehen.</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point102\">102.</a>&#160;Allerdings betrafen diese beiden Entscheidungen ausschlie&#223;lich das Mehrwertsteuerrecht. Dieses unterscheidet sich von der hier vorliegenden Materie. Das Mehrwertsteuerrecht ist zum einen viel mehr durch das Unionsrecht harmonisiert und ber&#252;hrt viel weiter gehend unionsrechtliche Interessen durch die daran gekoppelte Finanzausstattung der Union als das Ertragsteuerrecht der Mitgliedstaaten. </p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point103\">103.</a>&#160;Zum anderen verpflichtet das Unionsrecht nach Art.&#160;325 Abs.&#160;1 und 2 AEUV die Mitgliedstaaten zur (effektiven) Erhebung einer Mehrwertsteuer,(<a href=\"#Footnote58\" name=\"Footref58\">58</a>) w&#228;hrend dies im Ertragsteuerrecht nicht der Fall ist. Hinzu kommt noch die besondere Betrugsanf&#228;lligkeit des Mehrwertsteuerrechts, die wohl eine besonders effektive Durchsetzung der Steueranspr&#252;che bedingt. Insofern unterscheidet auch der Gerichtshof selbst in seiner j&#252;ngsten Entscheidung zwischen dem Mehrwertsteuerrecht und dem sekund&#228;ren Unionsrecht, welches ausdr&#252;cklich eine Erlaubnis zur Missbrauchsbek&#228;mpfung enth&#228;lt.(<a href=\"#Footnote59\" name=\"Footref59\">59</a>) Daher kommt eine unmittelbare Anwendung von Art.&#160;1 Abs.&#160;2 der Mutter-Tochter-Richtlinie zum Nachteil des Steuerpflichtigen nicht in Betracht.(<a href=\"#Footnote60\" name=\"Footref60\">60</a>)</p>\n<p class=\"C23Titrenumerote3\">3.&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;<b>Zur Existenz einer spezifisch gegen Missbrauch gerichteten nationalen Vorschrift</b>\n</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point104\">104.</a>&#160;Das vorlegende Gericht wird aber zu pr&#252;fen haben, ob nicht bereits allgemeine Bestimmungen oder Grunds&#228;tze des innerstaatlichen Rechts (dazu geh&#246;ren auch von der Rechtsprechung entwickelte Grunds&#228;tze) bei einer unionsrechtskonformen Auslegung doch auf den vorliegenden Fall Anwendung finden k&#246;nnen, aus denen sich etwa die steuerrechtliche Unbeachtlichkeit von Scheingesch&#228;ften oder ein Verbot der missbr&#228;uchlichen Berufung auf bestimmte steuerrechtliche Vorteile ergeben k&#246;nnte. </p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point105\">105.</a>&#160;Eine Beschr&#228;nkung der Niederlassungsfreiheit l&#228;sst sich zwar nach der Rechtsprechung des Gerichtshofs nur dann mit Gr&#252;nden der Bek&#228;mpfung missbr&#228;uchlicher Praktiken rechtfertigen, wenn das spezifische Ziel der Beschr&#228;nkung die Verhinderung von Verhaltensweisen ist, die darin bestehen, rein k&#252;nstliche, jeder wirtschaftlichen Realit&#228;t bare Konstruktionen zu dem Zweck zu errichten, die Steuer zu umgehen, die normalerweise auf die durch T&#228;tigkeiten im Inland erzielten Gewinne zu zahlen ist.(<a href=\"#Footnote61\" name=\"Footref61\">61</a>)</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point106\">106.</a>&#160;Aus diesem Grund kann auf die Fragen 1.1 und 2 geantwortet werden, dass weder &#167;&#160;2 Abs.&#160;2 Buchst c des d&#228;nischen K&#246;rperschaftsteuergesetzes noch eine DBA-Regelung, die f&#252;r die Besteuerung von ausgesch&#252;tteten Dividenden auf den Nutzungsberechtigten abstellt, ausreichend sind, um als Umsetzung von Art.&#160;1 Abs.&#160;2 der Mutter-Tochter-Richtlinie betrachtet werden zu k&#246;nnen.</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point107\">107.</a>&#160;Anders sollte dies jedoch im Zusammenhang mit der unionsrechtskonformen Anwendung der sogenannten Realit&#228;tsdoktrin und des Grundsatzes des &#8222;eigentlichen Beziehers der Eink&#252;nfte&#8220; in D&#228;nemark zu beurteilen sein. Diese sind gerade entwickelt worden, um der Problematik Herr zu werden, dass das Zivilrecht viele Gestaltungen erm&#246;glicht, das Steuerrecht aber wirtschaftliche Sachverhalte besteuert. Daher richten sich diese Rechtsgrunds&#228;tze gerade spezifisch gegen k&#252;nstliche Gestaltungen oder den Rechtsmissbrauch durch den Einzelnen und stellen daher im Grundsatz auch eine ausreichend spezifische Rechtsgrundlage f&#252;r eine Beschr&#228;nkung der Niederlassungsfreiheit dar. Soweit D&#228;nemark keine ausdr&#252;ckliche Umsetzung des Art.&#160;1 Abs.&#160;2 der Mutter-Tochter-Richtlinie vorgenommen hat, ist dies folglich unsch&#228;dlich. Im Einzelnen hat dies aber das nationale Gericht zu beurteilen.</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point108\">108.</a>&#160;Die in D&#228;nemark entwickelte &#8222;Realit&#228;tsdoktrin&#8220;, in einer unionsrechtskonformen Art und Weise ausgelegt, k&#246;nnte daher als Grundlage ausreichen, um rein k&#252;nstliche oder auch missbr&#228;uchliche Gestaltungen &#8211; sofern solche vorliegen (dazu n&#228;her unter Nrn.&#160;52&#160;ff.) &#8211; bei der Besteuerung zu ignorieren. Auch die &#8222;Realit&#228;tsdoktrin&#8220; scheint mir nichts anderes als eine besondere Art der wirtschaftlichen Betrachtungsweise zu sein, die wohl den meisten Missbrauchsabwehrvorschriften der einzelnen Mitgliedstaaten zugrunde liegt.(<a href=\"#Footnote62\" name=\"Footref62\">62</a>) Deutlich wird dies auch auf unionsrechtlicher Ebene z.&#160;B. in Art.&#160;6 Abs.&#160;2 der Richtlinie 2016/1164, wonach eine Gestaltung in dem Umfang als unangemessen gilt, in dem sie nicht aus triftigen wirtschaftlichen Gr&#252;nden vorgenommen wurde, die die wirtschaftliche Realit&#228;t widerspiegeln. Letzteres hat aber das nationale Gericht zu beurteilen.</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point109\">109.</a>&#160;Wenn das Ziel der Gestaltung darin besteht, eine Besteuerung der eigentlichen Anleger zu verhindern, dann erfolgt trotz der formalen Aussch&#252;ttung der Dividenden an die die zyprische Muttergesellschaft bei einer wirtschaftlichen Betrachtungsweise eine Aussch&#252;ttung an deren Anteilseigner in Gestalt der Y Bermuda (oder evtl. sogar an die Konzernmuttergesellschaft Y USA). Die Aussch&#252;ttung an die zypriotische Muttergesellschaft spiegelt dann nicht die wirtschaftliche, sondern nur die zivilrechtliche (formelle) Realit&#228;t wider. </p>\n<p class=\"C22Titrenumerote2\">D.&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;<b>Versto&#223; gegen Grundfreiheiten (Fragen 6, 7, 9 und 10)</b>\n</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point110\">110.</a>&#160;Da im vorliegenden Fall keine Anhaltspunkte ersichtlich sind, warum das Quellenbesteuerungsverbot nach Art.&#160;5 der Mutter-Tochter-Richtlinie nicht eingreifen sollte, braucht auf die Fragen 6, 7, 9 und 10 des vorlegenden Gerichts nicht mehr eingegangen zu werden. </p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point111\">111.</a>&#160;Sofern das vorlegende Gericht bei einer unionsrechtskonformen Anwendung der im nationalen Recht vorhandenen Grunds&#228;tze zum Ergebnis gelangt, dass eine missbr&#228;uchliche Gestaltung vorliegt, greift eine Quellenbesteuerung zwar unter Umst&#228;nden ein. Allerdings stellen sich dann die Fragen im vorliegenden Fall auch nicht mehr, weil diese Besteuerung Folge des Missbrauchs ist und eine missbr&#228;uchliche Berufung auf das Unionsrecht nicht erlaubt ist.(<a href=\"#Footnote63\" name=\"Footref63\">63</a>)</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point112\">112.</a>&#160;Unabh&#228;ngig davon hat aber der Gerichtshof auch schon entschieden, dass die unterschiedliche Behandlung von in- und ausl&#228;ndischen Zinsempf&#228;ngern aufgrund einer unterschiedlichen Besteuerungstechnik bereits keine vergleichbaren Sachverhalte betrifft.(<a href=\"#Footnote64\" name=\"Footref64\">64</a>) Dies gilt auch f&#252;r in- und ausl&#228;ndische Dividendenempf&#228;nger. Selbst wenn dies als vergleichbarer Sachverhalt beurteilt werden sollte, w&#228;re nach der Rechtsprechung des Gerichtshofs eine Beschr&#228;nkung der Grundfreiheit gerechtfertigt, so lange wie die d&#228;nische Quellensteuerbelastung des im Ausland ans&#228;ssigen Dividendenempf&#228;ngers nicht h&#246;her ist als die d&#228;nische K&#246;rperschaftsteuerbelastung eines inl&#228;ndischen Dividendenempf&#228;ngers.(<a href=\"#Footnote65\" name=\"Footref65\">65</a>)</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point113\">113.</a>&#160;Gleiches gilt f&#252;r eine unterschiedliche Verzinsung bzw. Entstehung der d&#228;nischen K&#246;rperschaftsteuerschuld beim Dividendenempf&#228;nger und einer d&#228;nischen Quellensteuerabzugsverpflichtung beim Dividendenzahlenden. Dies sind keine vergleichbaren Sachverhalte, da einmal eine eigene Steuer (K&#246;rperschaftsteuer) geschuldet wird und das andere Mal f&#252;r den Dividendenempf&#228;nger eine eigentlich fremde Steuer (dessen K&#246;rperschaftsteuer) einbehalten und abgef&#252;hrt wird. Eine differenzierende Entstehung und Verzinsung resultiert aus der unterschiedlichen Technik und Funktion einer Quellenbesteuerung (dazu Nr.&#160;72).</p>\n<p class=\"C21Titrenumerote1\">VI.&#160;&#160;&#160;&#160;<b>Ergebnis</b>\n</p>\n<p class=\"C01PointAltN\">\n<a name=\"point114\">114.</a>&#160;Somit schlage ich vor, die Fragen des &#216;stre Landsret (Landgericht der Region Ost, D&#228;nemark) wie folgt zu beantworten:</p>\n<p class=\"C09Marge0avecretrait\">1.&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Auf die Frage 1 ist zu antworten, dass sich ein Mitgliedstaat nicht auf Art.&#160;1 Abs.&#160;2 der Richtlinie 2011/96/EU &#252;ber das gemeinsame Steuersystem der Mutter- und Tochtergesellschaften verschiedener Mitgliedstaaten berufen kann, wenn er diesen nicht umgesetzt hat. </p>\n<p class=\"C09Marge0avecretrait\">2.&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Hinsichtlich der Fragen 1.1 und 2 ist zu antworten, dass weder &#167;&#160;2 Abs.&#160;2 Buchst.&#160;c des d&#228;nischen K&#246;rperschaftsteuergesetzes noch eine Art.&#160;10 des OECD-Musterabkommens entsprechende Regelung eines Doppelbesteuerungsabkommens als hinreichende Umsetzung von Art.&#160;1 Abs.&#160;2 der Mutter-Tochter-Richtlinie betrachtet werden k&#246;nnen. Dies verbietet jedoch nicht eine unionsrechtskonforme Auslegung und Anwendung allgemeiner Prinzipien und Grunds&#228;tze des nationalen Rechts, deren Ziel darin besteht, spezifisch gegen k&#252;nstliche Gestaltungen oder den Rechtsmissbrauch durch den Einzelnen vorgehen zu k&#246;nnen.</p>\n<p class=\"C09Marge0avecretrait\">3.&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Die Fragen 3 und 4 sind dahin gehend zu beantworten, dass eine in einem anderen Mitgliedstaat ans&#228;ssige Muttergesellschaft, die Dividenden ihrer Tochtergesellschaft erh&#228;lt, als der von der Mutter-Tochter-Richtlinie erfasste Dividendenempf&#228;nger zu betrachten ist. Die Begriffe der Mutter-Tochter-Richtlinie sind unionsrechtlich autonom allein nach Ma&#223;gabe der Mutter-Tochter-Richtlinie und unabh&#228;ngig von den Erl&#228;uterungen zu Art.&#160;10 des Musterabkommens der OECD von 1977 oder von sp&#228;teren Fassungen auszulegen.</p>\n<p class=\"C09Marge0avecretrait\">4.&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Die Frage 5 ist dahin gehend zu beantworten, dass die Annahme eines Missbrauchs von einer Gesamtw&#252;rdigung aller Umst&#228;nde des jeweiligen Falles abh&#228;ngt, die das nationale Gericht vorzunehmen hat. </p>\n<p class=\"C11Marge1avecretrait\">a)&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Ein Missbrauch im Steuerrecht kann bei rein k&#252;nstlichen, jeder wirtschaftlichen Realit&#228;t baren Konstruktionen vorliegen oder wenn der wesentliche Zweck der Konstruktion darin besteht, eine Steuer zu umgehen, die ihrem Gesetzeszweck nach angefallen w&#228;re. Dabei hat die Finanzverwaltung darzulegen, dass ein entsprechender Steueranspruch bei der angemessenen Gestaltung bestanden h&#228;tte, w&#228;hrend der Steuerpflichtige darzulegen hat, dass beachtliche au&#223;ersteuerrechtliche Gr&#252;nde der gew&#228;hlten Gestaltung zugrunde liegen.</p>\n<p class=\"C11Marge1avecretrait\">b)&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Bei der Vermeidung einer Quellenbesteuerung von Dividendenzahlungen &#252;ber Gesellschaften in anderen Mitgliedstaaten an in Drittstaaten ans&#228;ssige Gesellschaften kommt prim&#228;r die Vermeidung einer Besteuerung der Dividenden bei den eigentlichen Dividendenempf&#228;ngern in Betracht. Ein Missbrauch kann hier insbesondere angenommen werden, wenn die gew&#228;hlte Unternehmensstruktur dazu dient, gewisse Informationsdefizite zwischen den beteiligten Staaten auszunutzen, um eine effektive Besteuerung der eigentlichen Dividendenempf&#228;nger zu verhindern.</p>\n<p class=\"C09Marge0avecretrait\">5.&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Auf die Frage 8 ist zu antworten, dass der Mitgliedstaat, der nicht anerkennen will, dass eine in einem anderen Mitgliedstaat ans&#228;ssige Gesellschaft der Empf&#228;nger der Dividenden ist, zur Annahme eines Missbrauchs angeben muss, wer der eigentliche Dividendenempf&#228;nger ist. Bei Auslandssachverhalten kann den Steuerpflichtigen jedoch eine gesteigerte Mitwirkungspflicht treffen.</p>\n<p class=\"C09Marge0avecretrait\">6.&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Die Fragen 6, 7, 9 und 10 m&#252;ssen angesichts der obigen Antworten auf die Fragen&#160;1 und 5 nicht beantwortet werden.</p>\n<hr/>\n<p class=\"C40FootnoteLangue\">\n<a href=\"#Footref1\" name=\"Footnote1\">1</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Originalsprache: Deutsch.</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref2\" name=\"Footnote2\">2</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Im Einzelnen sind dies die Rechtssachen C&#8209;118/16, C&#8209;119/16 (beide verbunden mit C&#8209;115/16) und C&#8209;299/16.</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref3\" name=\"Footnote3\">3</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Richtlinie des Rates vom 23.&#160;Juli 1990 &#252;ber das gemeinsame Steuersystem der Mutter- und Tochtergesellschaften verschiedener Mitgliedstaaten (ABl. 1990, L&#160;225, S.&#160;6), zwischenzeitlich aufgehoben und ersetzt durch die Richtlinie 2011/96/EU des Rates vom 30.&#160;November 2011 (ABl. 2011, L&#160;345, S.&#160;8).</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref4\" name=\"Footnote4\">4</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Kildeskatteloven &#8211; Lovbekendtg&#248;relse nr.&#160;1086 af 14.&#160;November 2005 (Gesetzesbekanntmachung Nr.&#160;1086 vom 14.&#160;November 2005).</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref5\" name=\"Footnote5\">5</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Urteile vom 7.&#160;September 2017, Eqiom und Enka (C&#8209;6/16, EU:C:2017:641, Rn.&#160;20), vom 17.&#160;Mai 2017, AFEP u.&#160;a. (C&#8209;365/16, EU:C:2017:378, Rn.&#160;21), und vom 8.&#160;M&#228;rz 2017, Wereldhave Belgium u.&#160;a. (C&#8209;448/15, EU:C:2017:180, Rn.&#160;25), sowie die dort angef&#252;hrte Rechtsprechung.</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref6\" name=\"Footnote6\">6</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Urteil vom 17.&#160;Mai 2017, X (C&#8209;68/15, EU:C:2017:379, Rn.&#160;71), vom 17.&#160;Mai 2017, AFEP u.&#160;a. (C&#8209;365/16, EU:C:2017:378, Rn.&#160;22), vom 12.&#160;Dezember 2006, Test Claimants in the FII Group Litigation (C&#8209;446/04, EU:C:2006:774, Rn.&#160;44).</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref7\" name=\"Footnote7\">7</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Urteil vom 17.&#160;Mai 2017, AFEP u.&#160;a. (C&#8209;365/16, EU:C:2017:378, Rn.&#160;24).</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref8\" name=\"Footnote8\">8</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Urteil vom 7.&#160;September 2017, Eqiom und Enka (C&#8209;6/16, EU:C:2017:641, Rn.&#160;21).</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref9\" name=\"Footnote9\">9</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Urteil vom 7.&#160;September 2017, Eqiom und Enka (C&#8209;6/16, EU:C:2017:641, Rn.&#160;22); vgl. in diesem Sinne auch: Urteil vom 17.&#160;Oktober 1996, Denkavit u.&#160;a. (C&#8209;283/94, C&#8209;291/94 und C&#8209;292/94, EU:C:1996:387, Rn.&#160;22), sowie vom 25.&#160;September 2003, Oc&#233; van der Grinten (C&#8209;58/01, EU:C:2003:495, Rn.&#160;83).</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref10\" name=\"Footnote10\">10</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Urteil vom 7.&#160;September 2017, Eqiom und Enka (C&#8209;6/16, EU:C:2017:641, Rn.&#160;23), in diesem Sinne auch Urteil vom 1.&#160;Oktober 2009, Gaz de France &#8211; Berliner Investissement (C&#8209;247/08, EU:C:2009:600, Rn.&#160;38).</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref11\" name=\"Footnote11\">11</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Urteil vom 7.&#160;September 2017, Eqiom und Enka (C&#8209;6/16, EU:C:2017:641, Rn.&#160;24), Beschluss vom 4.&#160;Juni 2009, KBC Bank und Beleggen, Risicokapitaal, Beheer (C&#8209;439/07 und C&#8209;499/07, EU:C:2009:339, Rn.&#160;38 sowie die dort angef&#252;hrte Rechtsprechung).</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref12\" name=\"Footnote12\">12</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Urteile vom 24.&#160;Juni 2010, P.&#160;Ferrero und General Beverage Europe (C&#8209;338/08 und C&#8209;339/08, EU:C:2010:364, Rn.&#160;26 und 34), und vom 26.&#160;Juni 2008, Burda (C&#8209;284/06, EU:C:2008:365, Rn.&#160;52).</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref13\" name=\"Footnote13\">13</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Richtlinie 2003/49.</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref14\" name=\"Footnote14\">14</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Urteil vom 7.&#160;September 2017, Eqiom und Enka (C&#8209;6/16, EU:C:2017:641, Rn.&#160;26), Schlussantr&#228;ge der Generalanw&#228;ltin Kokott in der Rechtssache Eqiom und Enka (C&#8209;6/16, EU:C:2017:34, Nr.&#160;24).</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref15\" name=\"Footnote15\">15</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Urteile vom 22.&#160;November 2017, Cussens u.&#160;a. (C&#8209;251/16, EU:C:2017:881, Rn.&#160;27), vom 5.&#160;Juli 2007, Kofoed (C&#8209;321/05, EU:C:2007:408, Rn.&#160;38), vom 6.&#160;April 2006, Agip Petroli (C&#8209;456/04, EU:C:2006:241, Rn.&#160;20), vom 12.&#160;September 2006, Cadbury Schweppes und Cadbury Schweppes Overseas (C&#8209;196/04, EU:C:2006:544, Rn.&#160;35), vom 21.&#160;Februar 2006, Halifax u.&#160;a. (C&#8209;255/02, EU:C:2006:121, Rn.&#160;68 und 69), vom 9.&#160;M&#228;rz 1999, Centros (C&#8209;212/97, EU:C:1999:126, Rn.&#160;24), mit weiteren Nachweisen, siehe dazu auch meine Schlussantr&#228;ge in der Rechtssache Kofoed (C&#8209;321/05, EU:C:2007:86, Nr.&#160;57). </p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref16\" name=\"Footnote16\">16</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Vgl. dagegen etwa Art.&#160;15 der Richtlinie 2009/133/EG des Rates vom 19.&#160;Oktober 2009 (Fusionsrichtlinie, ABl. 2009, L&#160;310, S.&#160;34).</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref17\" name=\"Footnote17\">17</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Vgl. Urteile vom 17.&#160;Oktober 1996, Denkavit u.&#160;a. (C&#8209;283/94, C&#8209;291/94 und C&#8209;292/94, EU:C:1996:387, Rn.&#160;27), vom 17.&#160;Juli 1997, Leur-Bloem (C&#8209;28/95, EU:C:1997:369, Rn.&#160;38 und 39), vom 5.&#160;Juli 2007, Kofoed (C&#8209;321/05, EU:C:2007:408, Rn.&#160;37), vom 11.&#160;Dezember 2008, A.T. (C&#8209;285/07, EU:C:2008:705, Rn.&#160;31), vom 20.&#160;Mai 2010, Zwijnenburg (C&#8209;352/08, EU:C:2010:282, Rn.&#160;46), und vom 10.&#160;November 2011, FOGGIA-Sociedade Gestora de Participa&#231;&#245;es Sociais (C&#8209;126/10, EU:C:2011:718, Rn.&#160;44).</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref18\" name=\"Footnote18\">18</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Richtlinie 90/434/EWG des Rates vom 23.&#160;Juli 1990 &#252;ber das gemeinsame Steuersystem f&#252;r Fusionen, Spaltungen, die Einbringung von Unternehmensteilen und den Austausch von Anteilen, die Gesellschaften verschiedener Mitgliedstaaten betreffen (ABl. 1990, L&#160;225, S.&#160;1).</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref19\" name=\"Footnote19\">19</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Richtlinie (EU) 2016/1164 des Rates vom 12.&#160;Juli 2016 mit Vorschriften zur Bek&#228;mpfung von Steuervermeidungspraktiken mit unmittelbaren Auswirkungen auf das Funktionieren des Binnenmarkts (ABl. 2016, L&#160;193, S.&#160;1).</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref20\" name=\"Footnote20\">20</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Urteile vom 20.&#160;Dezember 2017, Deister Holding und Juhler Holding (C&#8209;504/16 und C&#8209;613/16, EU:C:2017:1009, Rn.&#160;60), vom 17.&#160;Dezember 2015, WebMindLicenses (C&#8209;419/14, EU:C:2015:832, Rn.&#160;35), vom 18.&#160;Juni 2009, Aberdeen Property Fininvest Alpha (C&#8209;303/07, EU:C:2009:377, Rn.&#160;64), vom 13.&#160;M&#228;rz 2007, Test Claimants in the Thin Cap Group Litigation (C&#8209;524/04, EU:C:2007:161, Rn.&#160;74), &#228;hnlich Urteil vom 12.&#160;September 2006, Cadbury Schweppes und Cadbury Schweppes Overseas (C&#8209;196/04, EU:C:2006:544, Rn.&#160;55).</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref21\" name=\"Footnote21\">21</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;So noch Urteile vom 20.&#160;Juni 2013, Newey (C&#8209;653/11, EU:C:2013:409, Rn.&#160;46), vom 12.&#160;Juli 2012, J.&#160;J. Komen en Zonen Beheer Heerhugowaard (C&#8209;326/11, EU:C:2012:461, Rn.&#160;35), vom 27.&#160;Oktober 2011, Tanoarch (C&#8209;504/10, EU:C:2011:707, Rn.&#160;51), und vom 22.&#160;Mai 2008, Ampliscientifica und Amplifin (C&#8209;162/07, EU:C:2008:301, Rn.&#160;28).</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref22\" name=\"Footnote22\">22</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;F&#252;r das indirekte Steuerrecht: Urteile vom 22.&#160;November 2017, Cussens u.&#160;a. (C&#8209;251/16, EU:C:2017:881, Rn.&#160;53), vom 17.&#160;Dezember 2015, WebMindLicenses (C&#8209;419/14, EU:C:2015:832, Rn.&#160;36), und vom 21.&#160;Februar 2008, Part Service (C&#8209;425/06, EU:C:2008:108, Rn.&#160;45); im Anwendungsbereich der sogenannten Fusionsrichtlinie &#228;hnlich: Urteil vom 10.&#160;November 2011, FOGGIA-Sociedade Gestora de Participa&#231;&#245;es Sociais (C&#8209;126/10, EU:C:2011:718, Rn.&#160;35 und 36).</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref23\" name=\"Footnote23\">23</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;So explizit Urteil vom 22.&#160;November 2017, Cussens u.&#160;a. (C&#8209;251/16, EU:C:2017:881, Rn.&#160;60).</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref24\" name=\"Footnote24\">24</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Urteil vom 17.&#160;Juli 1997, Leur-Bloem (C&#8209;28/95, EU:C:1997:369, Rn.&#160;41), und meine Schlussantr&#228;ge in der Rechtssache Kofoed (C&#8209;321/05, EU:C:2007:86, Nr.&#160;60).</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref25\" name=\"Footnote25\">25</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Ebenso Urteile vom 22.&#160;November 2017, Cussens u.&#160;a. (C&#8209;251/16, EU:C:2017:881, Rn.&#160;59), und vom 20.&#160;Juni 2013, Newey (C&#8209;653/11, EU:C:2013:409, Rn.&#160;49).</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref26\" name=\"Footnote26\">26</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Urteile vom 12.&#160;September 2006, Cadbury Schweppes und Cadbury Schweppes Overseas (C&#8209;196/04, EU:C:2006:544, Rn.&#160;35), vom 6.&#160;April 2006, Agip Petroli (C&#8209;456/04, EU:C:2006:241, Rn.&#160;20), vom 21.&#160;Februar 2006, Halifax u.&#160;a. (C&#8209;255/02, EU:C:2006:121, Rn.&#160;68 und 69), vom 9.&#160;M&#228;rz 1999, Centros (C&#8209;212/97, EU:C:1999:126, Rn.&#160;24 und die dort angef&#252;hrte Rechtsprechung), siehe auch meine Schlussantr&#228;ge in der Rechtssache Kofoed (C&#8209;321/05, EU:C:2007:86, Nr.&#160;57). </p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref27\" name=\"Footnote27\">27</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Urteile vom 17.&#160;Dezember 2015, WebMindLicenses (C&#8209;419/14, EU:C:2015:832, Rn.&#160;34), vom 21.&#160;Februar 2008, Part Service (C&#8209;425/06, EU:C:2008:108, Rn.&#160;56), und vom 21.&#160;Februar 2006, Halifax u.&#160;a. (C&#8209;255/02, EU:C:2006:121, Rn.&#160;77).</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref28\" name=\"Footnote28\">28</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Urteil vom 20.&#160;Dezember 2017, Deister Holding und Juhler Holding (C&#8209;504/16 und C&#8209;613/16, EU:C:2017:1009, Rn.&#160;73).</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref29\" name=\"Footnote29\">29</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Vgl. Urteil vom 17.&#160;Oktober 1996, Denkavit u.&#160;a. (C&#8209;283/94, C&#8209;291/94 und C&#8209;292/94, EU:C:1996:387, Rn.&#160;31).</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref30\" name=\"Footnote30\">30</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Urteil vom 7.&#160;September 2017, Eqiom und Enka (C&#8209;6/16, EU:C:2017:641, Rn.&#160;26), vgl. zur Fusionsrichtlinie Urteile vom 17.&#160;Juli 1997, Leur-Bloem (C&#8209;28/95, EU:C:1997:369, Rn.&#160;47), und vom 10.&#160;November 2011, FOGGIA-Sociedade Gestora de Participa&#231;&#245;es Sociais (C&#8209;126/10, EU:C:2011:718, Rn.&#160;34).</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref31\" name=\"Footnote31\">31</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Vgl. Urteile vom 25.&#160;Oktober 2017, Polbud &#8211; Wykonawstwo (C&#8209;106/16, EU:C:2017:804, Rn.&#160;40), vom 30.&#160;September 2003, Inspire Art (C&#8209;167/01, EU:C:2003:512, Rn.&#160;96), und vom 9.&#160;M&#228;rz 1999, Centros (C&#8209;212/97, EU:C:1999:126, Rn.&#160;27).</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref32\" name=\"Footnote32\">32</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Urteile vom 17.&#160;Dezember 2015, WebMindLicenses (C&#8209;419/14, EU:C:2015:832, Rn.&#160;42), vom 22.&#160;Dezember 2010, Weald Leasing (C&#8209;103/09, EU:C:2010:804, Rn.&#160;27), vom 21.&#160;Februar 2008, Part Service (C&#8209;425/06, EU:C:2008:108, Rn.&#160;47), und vom 21.&#160;Februar 2006, Halifax u.&#160;a. (C&#8209;255/02, EU:C:2006:121, Rn.&#160;73).</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref33\" name=\"Footnote33\">33</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Urteile vom 17.&#160;Dezember 2015, WebMindLicenses (C&#8209;419/14, EU:C:2015:832, Rn.&#160;42), und vom 22.&#160;Dezember 2010, RBS Deutschland Holdings (C&#8209;277/09, EU:C:2010:810, Rn.&#160;53).</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref34\" name=\"Footnote34\">34</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Urteil vom 12.&#160;September 2006, Cadbury Schweppes und Cadbury Schweppes Overseas (C&#8209;196/04, EU:C:2006:544, Rn.&#160;36), vgl. in diesem Sinne Urteil vom 11.&#160;Dezember 2003, Barbier (C&#8209;364/01, EU:C:2003:665, Rn.&#160;71).</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref35\" name=\"Footnote35\">35</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Urteile vom 17.&#160;Dezember 2015, WebMindLicenses (C&#8209;419/14, EU:C:2015:832, Rn.&#160;42), und vom 22.&#160;Dezember 2010, RBS Deutschland Holdings (C&#8209;277/09, EU:C:2010:810, Rn.&#160;53).</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref36\" name=\"Footnote36\">36</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Vgl. Urteil vom 12.&#160;September 2006, Cadbury Schweppes und Cadbury Schweppes Overseas (C&#8209;196/04, EU:C:2006:544, Rn.&#160;36); zur unionsrechtlich erlaubten Divergenz von Steuers&#228;tzen sogar im harmonisierten Steuerrecht ebenso Urteil vom 17.&#160;Dezember 2015, WebMindLicenses (C&#8209;419/14, EU:C:2015:832, Rn.&#160;39 und 40).</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref37\" name=\"Footnote37\">37</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Urteil vom 20.&#160;Dezember 2017, Deister Holding und Juhler Holding (C&#8209;504/16 und C&#8209;613/16, EU:C:2017:1009, Rn.&#160;66).</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref38\" name=\"Footnote38\">38</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;So in der Rechtssache C&#8209;119/16.</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref39\" name=\"Footnote39\">39</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;So in der Rechtssache C&#8209;299/16.</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref40\" name=\"Footnote40\">40</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Urteile vom 24.&#160;Juni 2010, P.&#160;Ferrero und General Beverage Europe (C&#8209;338/08 und C&#8209;339/08, EU:C:2010:364, Rn.&#160;26 und 34), und vom 26.&#160;Juni 2008, Burda (C&#8209;284/06, EU:C:2008:365, Rn.&#160;52).</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref41\" name=\"Footnote41\">41</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Rule 18 lit. b Verfahrensordnung der OECD: &#8222;Recommendations of the Organisation, made by the Council in accordance with Articles 5, 6 and 7 of the Convention, shall be submitted to the Members for consideration in order that they may, if they consider it opportune, provide for their implementation&#8220;. Zu finden unter https://www.oecd.org/legal/rules%20of%20Procedure%20OECD%20Oct%202013.pdf.</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref42\" name=\"Footnote42\">42</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Urteile vom 15.&#160;Mai 2008, Lidl Belgium (C&#8209;414/06, EU:C:2008:278, Rn.&#160;22), vom 13.&#160;M&#228;rz 2007, Test Claimants in the Thin Cap Group Litigation (C&#8209;524/04, EU:C:2007:161, Rn.&#160;49), vom 7.&#160;September 2006, N (C&#8209;470/04, EU:C:2006:525, Rn.&#160;45), vom 12.&#160;Mai 1998, Gilly (C&#8209;336/96, EU:C:1998:221, Rn.&#160;31), vom 23.&#160;Februar 2006, van Hilten-van der Heijden (C&#8209;513/03, EU:C:2006:131, Rn.&#160;48), siehe dazu aber auch das Urteil vom 16.&#160;Mai 2017, Berlioz Investment Fund (C&#8209;682/15, EU:C:2017:373, Rn.&#160;67).</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref43\" name=\"Footnote43\">43</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Urteil vom 19.&#160;Januar 2006, Bouanich (C&#8209;265/04, EU:C:2006:51, Rn.&#160;50 und 56).</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref44\" name=\"Footnote44\">44</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Urteil vom 13.&#160;M&#228;rz 2007, Test Claimants in the Thin Cap Group Litigation (C&#8209;524/04, EU:C:2007:161, Rn.&#160;92).</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref45\" name=\"Footnote45\">45</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Urteile vom 22.&#160;November 2017, Cussens u.&#160;a. (C&#8209;251/16, EU:C:2017:881, Rn.&#160;53), vom 17.&#160;Dezember 2015, WebMindLicenses (C&#8209;419/14, EU:C:2015:832, Rn.&#160;36), und vom 21.&#160;Februar 2008, Part Service (C&#8209;425/06, EU:C:2008:108, Rn.&#160;45).</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref46\" name=\"Footnote46\">46</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Urteile vom 22.&#160;November 2017, Cussens u.&#160;a. (C&#8209;251/16, EU:C:2017:881, Rn.&#160;47), vom 17.&#160;Dezember 2015, WebMindLicenses (C&#8209;419/14, EU:C:2015:832, Rn.&#160;52), und vom 21.&#160;Februar 2008, Part Service (C&#8209;425/06, EU:C:2008:108, Rn.&#160;58).</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref47\" name=\"Footnote47\">47</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;In diesem Sinne die st&#228;ndige Rechtsprechung, vgl. etwa die Urteile vom 5.&#160;Juli 2007, Kofoed (C&#8209;321/05, EU:C:2007:408, Rn.&#160;44), vom 6.&#160;April 2006, Kommission/&#214;sterreich (C&#8209;428/04, EU:C:2006:238, Rn.&#160;99), vom 16.&#160;Juni 2005, Kommission/Italien (C&#8209;456/03, EU:C:2005:388, Rn.&#160;51), und meine Schlussantr&#228;ge in der Rechtssache Kofoed (C&#8209;321/05, EU:C:2007:86, Nr.&#160;62).</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref48\" name=\"Footnote48\">48</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Zum Teil verf&#252;gen die Mitgliedstaaten &#252;ber Generalklauseln zur Abwehr missbr&#228;uchlichen Verhaltens, wie in der Bundesrepublik Deutschland mit &#167;&#160;42 Abgabenordnung, Luxemburg mit &#167;&#160;6 des Steueranpassungsgesetzes, in Belgien mit Art.&#160;344 &#167;1<sup>er</sup> du code des imp&#244;ts sur les revenus (Einkommensteuergesetz), in Schweden mit Art.&#160;2 des Gesetzes 1995:575 oder in Finnland mit Art.&#160;28 des Einkommensteuergesetzes; zum Teil gibt es Spezialregelungen (wie in D&#228;nemark bez&#252;glich der Verrechnungspreise nach &#167;&#160;2 Ligningslovens [Veranlagungsgesetz]) oder allgemeine Rechtsgrunds&#228;tze (in der Bundesrepublik Deutschland w&#228;re dies der Grundsatz der wirtschaftlichen Betrachtungsweise, der u.&#160;a. aus &#167;&#160;39&#160;ff. Abgabenordnung abgeleitet werden kann).</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref49\" name=\"Footnote49\">49</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Vgl. nur: Urteile vom 22.&#160;November 2017, Cussens u.&#160;a. (C&#8209;251/16, EU:C:2017:881, Rn.&#160;27), vom 21.&#160;Februar 2006, Halifax u.&#160;a. (C&#8209;255/02, EU:C:2006:121, Rn.&#160;68), vom 3.&#160;M&#228;rz 2005, Fini H (C&#8209;32/03, EU:C:2005:128, Rn.&#160;32), vom 14.&#160;Dezember 2000, Emsland-St&#228;rke (C&#8209;110/99, EU:C:2000:695, Rn.&#160;51), und vom 23.&#160;M&#228;rz 2000, Diamantis (C&#8209;373/97, EU:C:2000:150, Rn.&#160;33).</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref50\" name=\"Footnote50\">50</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Zur Pflicht nationaler Gerichte, innerstaatliches Recht richtlinienkonform auszulegen, vgl. die st&#228;ndige Rechtsprechung und insbesondere die Urteile vom 4.&#160;Juli 2006, Adeneler u.&#160;a. (C&#8209;212/04, EU:C:2006:443, Rn.&#160;108&#160;ff.), vom 5.&#160;Oktober 2004, Pfeiffer u.&#160;a. (C&#8209;397/01 bis C&#8209;403/01, EU:C:2004:584, Rn.&#160;113&#160;ff.), und vom 10.&#160;April 1984, von Colson und Kamann (14/83, EU:C:1984:153, Rn.&#160;26). </p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref51\" name=\"Footnote51\">51</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Urteile vom 5.&#160;Juli 2007, Kofoed (C&#8209;321/05, EU:C:2007:408, Rn.&#160;45), vom 7.&#160;Januar 2004, Wells (C&#8209;201/02, EU:C:2004:12, Rn.&#160;57), vom 14.&#160;Juli 1994, Faccini Dori (C&#8209;91/92, EU:C:1994:292, Rn.&#160;20, 25 und 26), und vom 13.&#160;November 1990, Marleasing (C&#8209;106/89, EU:C:1990:395, Rn.&#160;6 und 8), sowie meine Schlussantr&#228;ge in der Rechtssache Kofoed (C&#8209;321/05, EU:C:2007:86, Nr.&#160;65).</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref52\" name=\"Footnote52\">52</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;So ausdr&#252;cklich Urteil vom 5.&#160;Juli 2007, Kofoed (C&#8209;321/05, EU:C:2007:408, Rn.&#160;42).</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref53\" name=\"Footnote53\">53</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Urteile vom 22.&#160;November 2017, Cussens u.&#160;a. (C&#8209;251/16, EU:C:2017:881, Rn.&#160;49), vom 21.&#160;September 2017, DNB Banka (C&#8209;326/15, EU:C:2017:719, Rn.&#160;41), vom 5.&#160;Juli 2007, Kofoed (C&#8209;321/05, EU:C:2007:408, Rn.&#160;42), vom 19.&#160;November 1991, Francovich u.&#160;a. (C&#8209;6/90 und C&#8209;9/90, EU:C:1991:428, Rn.&#160;21), vgl. auch meine Schlussantr&#228;ge in der Rechtssache Kofoed (C&#8209;321/05, EU:C:2007:86, Nr.&#160;66).</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref54\" name=\"Footnote54\">54</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Urteil vom 5.&#160;Juli 2007, Kofoed (C&#8209;321/05, EU:C:2007:408, Rn.&#160;42), und meine Schlussantr&#228;ge in der Rechtssache Kofoed (C&#8209;321/05, EU:C:2007:86, Nr.&#160;65), vgl. statt vieler auch das Urteil vom 5.&#160;Oktober 2004, Pfeiffer u.&#160;a. (C&#8209;397/01 bis C&#8209;403/01, EU:C:2004:584, Rn.&#160;108 und die dort angef&#252;hrte Rechtsprechung).</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref55\" name=\"Footnote55\">55</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Vgl. meine Schlussantr&#228;ge in der Rechtssache Kofoed (C&#8209;321/05, EU:C:2007:86, Nr.&#160;67) und das Urteil vom 5.&#160;Juli 2007, Kofoed (C&#8209;321/05, EU:C:2007:408, Rn.&#160;38&#160;ff.). &#196;hnlich auch meine Schlussantr&#228;ge in der Rechtssache Satakunnan Markkinap&#246;rssi und Satamedia (C&#8209;73/07, EU:C:2008:266, Rn.&#160;103).</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref56\" name=\"Footnote56\">56</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Unklar insoweit Urteil vom 22.&#160;November 2005, Mangold (C&#8209;144/04, EU:C:2005:709, Rn.&#160;74 bis 77), siehe dazu bereits meine Schlussantr&#228;ge in der Rechtssache Kofoed (C&#8209;321/05, EU:C:2007:86, Nr.&#160;67), pr&#228;zise auch Urteil vom 5.&#160;Juli 2007, Kofoed (C&#8209;321/05, EU:C:2007:408, Rn.&#160;42).</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref57\" name=\"Footnote57\">57</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Urteile vom 22.&#160;November 2017, Cussens u.&#160;a. (C&#8209;251/16, EU:C:2017:881), und vom 18.&#160;Dezember 2014, Schoenimport &#8222;Italmoda&#8220; Mariano Previti (C&#8209;131/13, C&#8209;163/13 und C&#8209;164/13, EU:C:2014:2455).</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref58\" name=\"Footnote58\">58</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Urteile vom 8.&#160;September 2015, Taricco u.&#160;a. (C&#8209;105/14, EU:C:2015:555, Rn.&#160;36&#160;ff.), und vom 26.&#160;Februar 2013, &#197;kerberg Fransson (C&#8209;617/10, EU:C:2013:105, Rn.&#160;26).</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref59\" name=\"Footnote59\">59</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;So ausdr&#252;cklich Urteil vom 22.&#160;November 2017, Cussens u.&#160;a. (C&#8209;251/16, EU:C:2017:881, Rn.&#160;28, 31 und 38).</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref60\" name=\"Footnote60\">60</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;So bereits der Gerichtshof im Urteil vom 5.&#160;Juli 2007, Kofoed (C&#8209;321/05, EU:C:2007:408, Rn.&#160;42).</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref61\" name=\"Footnote61\">61</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Urteile vom 18.&#160;Juni 2009, Aberdeen Property Fininvest Alpha (C&#8209;303/07, EU:C:2009:377, Rn.&#160;64), vom 12.&#160;September 2006, Cadbury Schweppes und Cadbury Schweppes Overseas (C&#8209;196/04, EU:C:2006:544, Rn.&#160;55), und vom 13.&#160;M&#228;rz 2007, Test Claimants in the Thin Cap Group Litigation (C&#8209;524/04, EU:C:2007:161, Rn.&#160;74).</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref62\" name=\"Footnote62\">62</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Sehr h&#228;ufig wird in den Mitgliedstaaten auf den tats&#228;chlichen Inhalt eines Aktes oder einer Transaktion abgestellt &#8211; so z.&#160;B. in Finnland, Ungarn, Irland, Italien, Litauen, den Niederlanden, Portugal und Slowenien. </p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref63\" name=\"Footnote63\">63</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Vgl. statt vieler: Urteile vom 22.&#160;November 2017, Cussens u.&#160;a. (C&#8209;251/16, EU:C:2017:881, Rn.&#160;27), vom 21.&#160;Februar 2006, Halifax u.&#160;a. (C&#8209;255/02, EU:C:2006:121, Rn.&#160;68), vom 14.&#160;Dezember 2000, Emsland-St&#228;rke (C&#8209;110/99, EU:C:2000:695, Rn.&#160;51 und die dort angef&#252;hrte Rechtsprechung).</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref64\" name=\"Footnote64\">64</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Urteil vom 22.&#160;Dezember 2008, Truck Center (C&#8209;282/07, EU:C:2008:762, Rn.&#160;41); best&#228;tigt durch Urteil vom 18.&#160;Oktober 2012, X (C&#8209;498/10, EU:C:2012:635, Rn.&#160;26).</p>\n<hr/>\n<p class=\"Cfootnotetext\">\n<a href=\"#Footref65\" name=\"Footnote65\">65</a>&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;Vgl. Urteile vom 17.&#160;September 2015, Miljoen u.&#160;a. (C&#8209;10/14, C&#8209;14/14 und C&#8209;17/14, EU:C:2015:608, Rn.&#160;90), und vom 18.&#160;Oktober 2012, X (C&#8209;498/10, EU:C:2012:635, Rn.&#160;42&#160;ff.).</p>\n"
}