List view for cases

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    "file_number": "27 O 84/16",
    "date": "2016-10-05",
    "created_date": "2019-02-10T14:02:48Z",
    "updated_date": "2022-10-18T13:48:20Z",
    "type": "Urteil",
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    "content": "<h2>Tenor</h2>\n\n<blockquote>\n        <blockquote>\n            <p>1. Die Klage wird abgewiesen.</p>\n        </blockquote>\n    </blockquote>\n    <blockquote>\n        <blockquote>\n            <p>2. Die Kl&#228;gerin tr&#228;gt die Kosten des Rechtsstreits einschlie&#223;lich der au&#223;ergerichtlichen Kosten der Streithelferin.</p>\n        </blockquote>\n    </blockquote>\n    <blockquote>\n        <blockquote>\n            <p>3. Das Urteil ist gegen Sicherheitsleistung in H&#246;he von 110 % des zu vollstreckenden Betrags vorl&#228;ufig vollstreckbar.</p>\n        </blockquote>\n    </blockquote>\n    <blockquote>\n        <blockquote>\n            <p>Streitwert: 380.000,00 Euro</p>\n        </blockquote>\n    </blockquote>\n\n<h2>Tatbestand</h2>\n\n<table><tr><td>&#160;</td><td>    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>1&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"1\"/>Die Kl&#228;gerin nimmt als Versicherer die Beklagte aus &#252;bergegangenem Recht wegen der Verletzung eines sog. Aufschaltvertrages mit Interventionsdienst bei Einbruchalarm in Anspruch.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>2&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"2\"/>Der Versicherungsnehmer der Kl&#228;gerin, Herr B., unterh&#228;lt in der X.-Stra&#223;e Y in Stuttgart unter der Firma B. Verkaufsr&#228;ume f&#252;r Pelzm&#228;ntel und Pelzjacken. Das Gel&#228;nde liegt an einer vielbefahrenen Bundesstra&#223;e, ist eingez&#228;unt und mit einem Metalltor gesichert. Die im Erdgeschoss befindlichen R&#228;umlichkeiten sind mit einer Einbruchmeldeanlage ausgestattet.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>3&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"3\"/>Im Dezember 2011 schloss der Versicherungsnehmer mit der Beklagten einen sog. Aufschaltvertrag. Danach &#252;bernahm die Beklagte (unter ihrer fr&#252;heren Firma) f&#252;r den Versicherungsnehmer die Aufschaltung der &#220;bertragungseinrichtung auf ihre Notruf- und Serviceleitstelle (Anlage K 1). Als monatliches Entgelt wurden netto 46,00 Euro vereinbart, die sich aus einer Aufschaltgeb&#252;hr von 26,00 Euro, Kosten einer GSM-Karte f&#252;r das W&#228;hlger&#228;t von 10,00 Euro sowie einer Vorhaltepauschale f&#252;r Interventionskr&#228;fte von 10,00 Euro zusammensetzten. Weiter vereinbarten die Vertragsparteien einen sog. Alarmplan. Dieser sieht vor, dass die Serviceleitstelle der Beklagten bei einem Alarm die Streithelferin als Interventionsdienst verst&#228;ndigt. Weitere Ma&#223;nahmen bei Ausl&#246;sung der Alarmmeldung au&#223;erhalb der Gesch&#228;ftszeiten - etwa die Alarmierung der Polizei - wurden ausdr&#252;cklich nicht vereinbart.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>4&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"4\"/>Am Sonntag, den 28.09.2014 wurde in die Verkaufsr&#228;ume des Versicherungsnehmers eingebrochen. Der Alarm ging entsprechend dem technischen Protokoll um 21:21 Uhr in der Leitstelle der Beklagten ein (Anlage K 9 Seite 5). Hiervon wurde der benannte Zeuge &#214;. unterrichtet, der zu jenem Zeitpunkt in Stuttgart im Auftrag der Streithelferin unterwegs war. Er traf gegen 21:45 Uhr am Objekt ein, traf keine Feststellungen zu einem Einbruch und ging von einem Fehlalarm aus.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>5&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"5\"/>Die Kl&#228;gerin behauptet,</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>6&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"6\"/>bei dem Diebstahl seien 102 Pelze in einem Gesamtwert von 453.200,00 Euro entwendet worden (Stehlgutliste Anlage K 10). Es habe ein Versicherungsvertrag bestanden, der solche Sch&#228;den abdeckt (Anlage K 12). Die Kl&#228;gerin habe bereits eine Teilleistung von 100.000,00 Euro an den Versicherungsnehmer erbracht.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>7&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"7\"/>Die Beklagte habe am Schadenstag die &#214;rtlichkeiten nicht ausreichend kontrolliert. Sie habe die Verpflichtung gehabt, innerhalb von zehn Minuten am Tatort zu sein. Aufgrund einer fehlerhaften Auskunft der Beklagten sei der benannte Zeuge &#214;. davon ausgegangen, dass bei ihr kein Schl&#252;ssel hinterlegt sei und eine Innenkontrolle deshalb nicht m&#246;glich sei. Die Au&#223;enkontrolle habe lediglich darin bestanden, ein paar Treppen hoch in Richtung des Nebeneingangs zu gehen. Er habe nicht den zug&#228;nglichen Haupteingang des Geb&#228;udes kontrolliert, weshalb nicht aufgefallen sei, dass die T&#252;re mit einem Brecheisen aufgebrochen gewesen sei. Auch habe er nicht die weiteren Zugangsm&#246;glichkeiten zu dem Grundst&#252;ck kontrolliert. Bei einer Kontrolle des asphaltierten Weges neben dem Grundst&#252;ck w&#228;re ihm das T&#228;terfahrzeug sowie der aufgeschnittene Zaun aufgefallen. Es sei durchaus m&#246;glich, dass die T&#228;ter zu diesem Zeitpunkt noch am Werk gewesen seien und bei einer zeitnahen Information der Polizei gestellt worden w&#228;ren. In rechtlicher Hinsicht vertritt die Kl&#228;gerin die Auffassung, die Beklagte habe zu beweisen, dass die unterbliebene Sicherstellung der Beute nicht durch ihre Pflichtverletzung verursacht worden sei.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>8&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"8\"/>Die Kl&#228;gerin beantragt:</td></tr></table>\n                        </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>9&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"9\"/>1. Die Beklagte wird verurteilt, an die Kl&#228;gerin 100.000,00 Euro nebst Zinsen in H&#246;he von f&#252;nf Prozentpunkten &#252;ber dem Basiszinssatz seit Rechtsh&#228;ngigkeit zu zahlen.</td></tr></table>\n                                    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>10&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"10\"/>2. Es wird festgestellt, dass die Beklagte gegen&#252;ber der Kl&#228;gerin und Herrn B., handelnd unter der Firma B. f&#252;r jeden weiteren Schaden zum Ersatz verpflichtet ist, der aufgrund des Einbruchschadens vom 28.09.2014 entstanden ist bzw. noch entstehen wird.</td></tr></table>\n                </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>11&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"11\"/>Die Beklagte beantragt,</td></tr></table>\n                        </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>12&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"12\"/>die Klage abzuweisen.</td></tr></table>\n                </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>13&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"13\"/>Die Beklagte behauptet,</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>14&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"14\"/>das Gel&#228;nde sei umz&#228;unt gewesen, weshalb eine Kontrolle am Haupteingang des Geb&#228;udes nicht m&#246;glich gewesen sei. Die Auftrennung des Zaunes sei wegen einer Plane nicht erkennbar gewesen. Es sei auszuschlie&#223;en, dass die T&#228;ter um 21.45 Uhr noch am Werk gewesen seien. Die durchschnittliche Dauer eines Einbruchsdiebstahls liege bei f&#252;nf Minuten. Der Einbruch sei sp&#228;testens um 21.35 Uhr beendet gewesen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>15&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"15\"/>Wegen des weiteren Vortrags der Parteien wird auf die gewechselten Schrifts&#228;tze nebst Anlagen sowie auf das Protokoll der m&#252;ndlichen Verhandlung verwiesen.</td></tr></table>\n</td></tr></table>\n<h2>Entscheidungsgründe</h2>\n\n<table><tr><td>&#160;</td><td>    <table><tr><td>A.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>16&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"16\"/>Die Klage ist zul&#228;ssig.</td></tr></table>\n    <table><tr><td>1.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>17&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"17\"/>Der &#246;rtlichen Zust&#228;ndigkeit des Landgerichts Stuttgart stehen die Allgemeinen Gesch&#228;ftsbedingungen der Beklagten nicht entgegen. Zwar ist in der Ziff. 12 als Gerichtsstand der Sitz der Beklagten (D.) vereinbart. Ob die Zust&#228;ndigkeitsvereinbarung als ausschlie&#223;liche gemeint ist, muss in einem derartigen Fall anhand der n&#228;heren Umst&#228;nde und der Interessenlage der Beteiligten durch Auslegung ermittelt werden. Es spricht dabei weder eine Vermutung f&#252;r die Ausschlie&#223;lichkeit noch gegen sie (BGH, Urteil vom 05.07.1972 &#8211; VIII ZR 118/71, juris Rn. 12; BGH, Urteil vom 23.07.1998 &#8211; II ZR 286/97, juris Rn. 14). Dabei ist davon auszugehen, dass die Beklagte jedenfalls den hier auch aus dem Sitz der Niederlassung in Stuttgart begr&#252;ndeten Gerichtsstand des &#167; 21 ZPO nicht ausschlie&#223;en wollte.</td></tr></table>\n    <table><tr><td>2.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>18&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"18\"/>Die Kl&#228;gerin hat auch das gem&#228;&#223; &#167; 256 Absatz 1 ZPO erforderliche berechtigte Interesse daran, dass sich die Ersatzpflicht der Beklagten auf s&#228;mtliche Sch&#228;den erstreckt, die ihrem Versicherungsnehmer aus dem Schadensereignis entstanden sind und noch entstehen und die deshalb aufgrund des Versicherungsvertrages von ihr zu regulieren sind. An einer solchen Feststellung hat die Kl&#228;gerin ein eigenes rechtliches Interesse, weil diese wegen der in &#167; 86 VVG angeordneten Legalzession zugleich f&#252;r die Rechtsbeziehungen der Parteien untereinander von Bedeutung ist (OLG Hamm, Urteil vom 15. November 2011 &#8211; 21 U 167/10, juris Rn. 105).</td></tr></table>\n    <table><tr><td>B.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>19&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"19\"/>Die Klage ist jedoch unbegr&#252;ndet. Die Kl&#228;gerin hat keine Anspr&#252;che gegen die Beklagte gem. &#167; 86 VVG i.V.m. &#167;&#167; 280, 611 BGB auf Ersatz der bei dem Diebstahl abhanden gekommenen Waren.</td></tr></table>\n    <table><tr><td>I.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>20&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"20\"/>Allerdings kann die Kl&#228;gerin die verfolgten Schadensersatzforderung aktiv verfolgen, denn die Ersatzanspr&#252;che ihres Versicherungsnehmers sind auf sie &#252;bergegangen, soweit sie den Schaden ersetzt hat. Die Kammer hat nach Vorlage des Versicherungsscheins (Anlage K 12) und der Zahlungsbest&#228;tigung (Anlage K 13) keine Zweifel daran, dass die Kl&#228;gerin den Schaden im Rahmen eines bestehenden Versicherungsverh&#228;ltnisses in H&#246;he von 100.000,00 Euro reguliert hat.</td></tr></table>\n    <table><tr><td>II.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>21&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"21\"/>Die Beklagte ist indes nicht zum Ausgleich des Schadens verpflichtet.</td></tr></table>\n    <table><tr><td>1.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>22&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"22\"/>Allerdings hat die Beklagte den Aufschaltvertrag verletzt.</td></tr></table>\n    <table><tr><td>a)</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>23&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"23\"/>Nicht feststellbar ist jedoch eine vertragliche Pflicht, innerhalb einen gemeldeten Alarm innerhalb von zehn Minuten vor Ort zu &#252;berpr&#252;fen.</td></tr></table>\n    <table><tr><td>aa)</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>24&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"24\"/>Aus dem ma&#223;geblichen Aufschaltvertrag (Anlage K 1) ergibt sich kein bestimmter Zeitrahmen, innerhalb dessen die Beklagte einem Alarm vor Ort nachzugehen hatte.</td></tr></table>\n    <table><tr><td>bb)</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>25&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"25\"/>Unzul&#228;ssig ist der Antrag der Kl&#228;gerin auf Anordnung der Vorlage des zwischen der Beklagten und der Streithelferin vereinbarten Interventionsplanes. Nicht erhoben werden muss ein Beweis, wenn die Partei ohne greifbare Anhaltspunkte f&#252;r das Vorliegen eines bestimmten Sachverhalts willk&#252;rlich Behauptungen &#8222;aufs Geratewohl&#8220; oder &#8222;ins Blaue hinein&#8220; aufstellt, so dass der Beweisantritt nicht dem Beweis vorgetragener Tatsachen zu dienen bestimmt ist, sondern stattdessen die Ausforschung von Tatsachen bezweckt (BVerfG, Beschluss vom 24. Januar 2012 &#8211; 1 BvR 1819/10, juris Rn. 15). So liegt der Fall hier, denn bei dem Vortrag, die Streitverk&#252;ndete habe gegen&#252;ber der Beklagten die vertraglich ausdr&#252;cklich vereinbarte Pflicht, innerhalb von zehn Minuten am Tatort zu sein, handelt es sich um eine Spekulation.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>26&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"26\"/>Ferner hat die Kl&#228;gerin entgegen &#167; 424 Nr. 5 ZPO auch nicht glaubhaft gemacht, einen Anspruch gegen die Beklagte auf Herausgabe der Urkunde zu haben. Ein solcher Anspruch ist auch weder f&#252;r die Kl&#228;gerin noch f&#252;r ihren Versicherungsnehmer ersichtlich. Ob eine Partei Anspr&#252;che gegen die andere auf Herausgabe von Unterlagen hat, ist ausschlie&#223;lich eine Frage des materiellen Rechts (BGH, Urteil vom 11. Juni 1990 &#8211; II ZR 159/89, juris Rn. 9). In Ermangelung eines solchen Anspruchs w&#228;re die Auferlegung prozessualer Pflichten nach den Grunds&#228;tzen der sekund&#228;ren Darlegungslast gegen&#252;ber der Beklagten unzumutbar (hierzu BGH, Urteil vom 15. Oktober 1986 &#8211; IVb ZR 78/85, juris Rn. 11). Es bleibt bei dem Grundsatz, dass keine Partei gehalten ist, dem Gegner f&#252;r seinen Prozesssieg das Material zu verschaffen, &#252;ber das er nicht schon von sich aus verf&#252;gt (BGH, Urteil vom 26. Juni 1958 - II ZR 66/57, NJW 1958, 1491 f.).</td></tr></table>\n    <table><tr><td>b)</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>27&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"27\"/>Es war nicht vertragswidrig, dass die Streithelferin ca. 25 Minuten nach der Alarmausl&#246;sung am Tatort eintraf.</td></tr></table>\n    <table><tr><td>aa)</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>28&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"28\"/>Zu einer anderen Beurteilung f&#252;hrt auch nicht die Auffassung der Kl&#228;gerin, es ergebe sich aus der Natur der Sache, dass im Interventionsdienst keinerlei schuldhafte Verz&#246;gerungen geduldet werden k&#246;nnten. Richtig ist daran, dass die &#220;berpr&#252;fung einer n&#228;chtlichen Alarmmeldung zur Erreichung des Vertragsziels innerhalb eines gewissen Zeitrahmens zu erfolgen hat. Dabei ist der Kl&#228;gerin auch darin zu folgen, dass dem Alarm m&#246;glichst bald nachzugehen ist.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>29&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"29\"/>Ist - wie hier - kein fester Zeitrahmen vereinbart, sind bei der Beurteilung, innerhalb welchen Zeitrahmens von einem m&#246;glichst baldigen Einsatz des Interventionsdienstes auszugehen ist, die sonstigen Umst&#228;nde heranzuziehen. Dabei ist vorrangig zu ber&#252;cksichtigen, dass die Vertragsparteien ein niedriges Entgelt von monatlich netto 46,00 Euro f&#252;r die Leistungen der Beklagten vereinbart haben, die in der Bereithaltung der technischen Vorrichtung und der Einsatzzentrale sowie Vorhaltung der Einsatzkr&#228;fte bestanden. Als Kostenanteil f&#252;r die Einsatzkr&#228;fte sind 10,00 Euro pro Monat vorgesehen. Unter diesen Umst&#228;nden durfte der Versicherungsnehmer nicht erwarten, dass die Streithelferin prompt nach Eingang eines Alarms an Ort und Stelle ist, um die Meldung zu &#252;berpr&#252;fen. Wer einen entsprechenden Service in Anspruch nehmen will, muss hierf&#252;r am Markt deutlich h&#246;here Preise bezahlen, was dem Versicherungsnehmer erkennbar war.</td></tr></table>\n    <table><tr><td>bb)</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>30&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"30\"/>Unerheblich ist dabei auch, dass sich die Niederlassung der Streithelferin ebenfalls in der X-Stra&#223;e, Hausnummer Z, befindet. Zum einen handelt es sich dabei um eine Bundesstra&#223;e, die quer durch Stuttgart f&#252;hrt. Die Entfernung betr&#228;gt ca. 4 km, was eine gesch&#228;tzte Fahrtzeit von zehn Minuten bedeutet, sofern - was innerhalb der Stadt nicht gew&#228;hrleistet ist - keine Verkehrsbehinderungen bestehen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>31&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"31\"/>Zum anderen h&#228;lt die Streithelferin ihre Einsatzkr&#228;fte nicht - wie die Feuerwehr - an ihrer Zentrale vor; sie sind vielmehr im gesamten Stadtgebiet und dar&#252;ber hinaus unterwegs. Dem Versicherungsnehmer muss bei Vertragsschluss klar sein, dass die niedrige Pauschale von monatlich 10,00 Euro wirtschaftlich nur dadurch darstellbar sein kann, dass eine Vielzahl an Objekten in einem gr&#246;&#223;eren Umkreis betreut wird. Aus den Akten (Angaben des polizeilich vernommenen Zeugen T. von der Streithelferin, Anlage K 7 S. 5) ergibt sich, dass die Streithelferin im Gro&#223;raum Stuttgart zum fraglichen Zeitpunkt 3.000 Objekte betreute. Daraus ergibt sich, dass die Alarmmeldungen entsprechend den logistischen Anforderungen (Art und Intensit&#228;t des Alarms, Reihenfolge, Distanz zu verf&#252;gbaren Einsatzkr&#228;ften) bearbeitet werden. Weiter darf nicht &#252;bersehen werden, dass der Anteil an Fehlalarmen sehr hoch ist. Nach den Angaben der Beklagten in der m&#252;ndlichen Verhandlung ist erfahrungsgem&#228;&#223; bei rund 200 Alarmen nur ein tats&#228;chlicher Einbruch dabei. Ersichtlich ist dies der Grund f&#252;r den Versicherungsnehmer gewesen, davon abzusehen, dass ein elektronisch ausgel&#246;ster Alarm unmittelbar der Polizei gemeldet wird. Unter all diesen Umst&#228;nden kann es nicht als vertragswidrig gewertet werden, wenn die Einsatzkraft (erst) 25 Minuten nach Eingang des Alarms in der Leitstelle am Einsatzort eingetroffen ist.</td></tr></table>\n    <table><tr><td>c)</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>32&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"32\"/>Als Pflichtverletzung ist indes zu bewerten, dass die Streithelferin, deren Verschulden der Beklagten gem&#228;&#223; &#167; 278 BGB zuzurechnen ist, die Einbruchspuren nicht erkannt hat.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>33&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"33\"/>Dabei kann offen bleiben, ob in ihrer Niederlassung ein Schl&#252;ssel hinterlegt und die Einsatzkraft zun&#228;chst dorthin h&#228;tte fahren m&#252;ssen, um diesen zu holen (was wiederum das Eintreffen am Tatort verz&#246;gert h&#228;tte). Jedenfalls h&#228;tte die Beklagte durch eine ordnungsgem&#228;&#223;e Au&#223;enkontrolle hinreichende Einbruchspuren entdecken k&#246;nnen. Nach dem von der Kl&#228;gerin vorgelegten Einsatzbericht der Polizei wurde neben dem (von der Hauptstra&#223;e wegf&#252;hrenden) Fu&#223;weg ein St&#252;ck von 2 x 2 m Begrenzungszaun herausgeschnitten und eine dahinterliegende Plane aufgetrennt (vgl. Bilder 9 und 10 der Lichtbildmappe in der Anlage K 4). Au&#223;erdem lagen Pelze im Geb&#252;sch neben dem Fu&#223;weg. Bei dem erforderlichen Rundgang um das Gel&#228;nde herum h&#228;tte die Streithelferin diese Einbruchspuren entdecken k&#246;nnen. Auch wenn es schon dunkel war, w&#228;ren sie beim Einsatz einer Taschenlampe sichtbar gewesen. Im Anschluss h&#228;tte ihr die vertragliche Verpflichtung oblegen, die Polizei zu verst&#228;ndigen. Wenn die Tat noch am Fortgang gewesen w&#228;re, w&#228;re der unbewaffnete und unbegleitete Arbeitnehmer der Streithelferin wegen der damit verbundenen Gefahren f&#252;r Leib und Leben - dies ist unstreitig - jedoch nicht verpflichtet gewesen, die T&#228;ter zu stellen oder gar zu ergreifen.</td></tr></table>\n    <table><tr><td>2.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>34&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"34\"/>Die Pflichtverletzung war jedoch nicht kausal. Grunds&#228;tzlich muss die Partei, die Schadensersatz verlangt, den Ursachenzusammenhang zwischen dem haftungsbegr&#252;ndenden Ereignis und dem geltend gemachten Schaden beweisen (BGH, Urteil vom 01. Oktober 1987 &#8211; IX ZR 117/86, juris Rn. 39). Dieser Nachweis wurde nicht gef&#252;hrt.</td></tr></table>\n    <table><tr><td>a)</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>35&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"35\"/>Die Kl&#228;gerin behauptet, es sei &#8222;durchaus m&#246;glich&#8220;, dass die T&#228;ter bei Durchf&#252;hrung der Kontrolle die Tat noch ausgef&#252;hrt h&#228;tten und bei zeitnaher Information durch die Polizei h&#228;tten gestellt werden k&#246;nnen; jedenfalls h&#228;tten sich die Fahndungsm&#246;glichkeiten der Polizei verbessert.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>36&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"36\"/>Daf&#252;r, dass die T&#228;ter tats&#228;chlich noch am Tatort waren, gibt es jedoch keine hinreichenden Anhaltspunkte. Wie sich aus dem von der Kl&#228;gerin beauftragten Gutachten des I. (Anlage K 9) ergibt, wurde der Alarm um 21.21 Uhr &#8222;durch den Magnetkontakt Kundeneingang&#8220; ausgel&#246;st. Danach l&#246;sten unmittelbar hintereinander sechs Bewegungsmelder aus (Anlage K 9, S. 4). Bis 21.45 Uhr sind rund 25 Minuten vergangen. In diesem Zeitraum ist der Diebstahl von etwa 100 Pelzen m&#246;glich. Weitere Ausl&#246;sungen von Bewegungsmeldern sind zumindest nicht protokolliert worden, so dass keine technischen Mittel zur Verf&#252;gung stehen, den Zeitpunkt der Beendigung der Tat n&#228;her einzugrenzen (so auch das I-Gutachten S. 7).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>37&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"37\"/>Auch daf&#252;r, dass die fr&#252;hzeitige Benachrichtigung der Polizei zu einem Fahndungserfolg gef&#252;hrt h&#228;tte, hat die Kl&#228;gerin keine Anhaltspunkte benannt. Dem Antrag auf Einholung eines Sachverst&#228;ndigengutachtens ist nicht nachzugehen, da keine Ankn&#252;pfungstatsachen f&#252;r einen Sachverst&#228;ndigen daf&#252;r erkennbar sind, wann die Tat tats&#228;chlich beendet war und welche weiteren Spuren durch die sofort herbeigerufene Polizei erhoben worden w&#228;ren, die die Fahndungsm&#246;glichkeiten so erh&#246;ht h&#228;tten, dass mit der Sicherstellung der Beute zu rechnen gewesen w&#228;re. Auch der benannte Zeuge KHK G. kann aus eigener Wahrnehmung zu diesem Beweisthema keine Angaben machen, denn die Polizei wurde erst am darauffolgenden Morgen gerufen. Erscheint es im Einzelfall vollkommen ausgeschlossen, dass die Beweisaufnahme irgendetwas Sachdienliches ergeben k&#246;nnte, kann auf die Erhebung des Beweises verzichtet werden (BGH, Beschluss vom 19. Mai 2015 &#8211; XI ZR 168/14, juris Rn. 13).</td></tr></table>\n    <table><tr><td>b)</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>38&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"38\"/>Der Kl&#228;gerin kommt auch keine Beweislastumkehr zugute. Die von der Kl&#228;gerin genannten Urteile lassen sich auf den vorliegenden Fall nicht &#252;bertragen.</td></tr></table>\n    <table><tr><td>aa)</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>39&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"39\"/>Das Oberlandesgericht M&#252;nchen hatte einen Fall zu entscheiden, in dem die Parteien einen Bewachungsvertrag geschlossen haben, mit dem das Bewachungsunternehmen gegen Entgelt zu n&#228;chtlichen Rundg&#228;ngen und Kontrollen verpflichtet war. Die Rundg&#228;nge dienten dem Zweck, Einbr&#252;che jedenfalls zu erschweren. Das Oberlandesgericht M&#252;nchen legte dem Bewachungsunternehmer unter Billigkeitsgesichtspunkten die Beweislast daf&#252;r auf, dass der Einbruchschaden auch bei ordnungsgem&#228;&#223;er Erf&#252;llung der Bewachungspflichten entstanden w&#228;re (OLG M&#252;nchen, Urteil vom 10.06.1958 - 4 U 71/58, MDR 1960, 224).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>40&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"40\"/>Diese Rechtsprechung ist auf den vorliegenden Fall nicht &#252;bertragbar. Sie beruht auf der Annahme, dass beim Bewachungsvertrag die Wertgegenst&#228;nde in die Obhut des Dienstnehmers gegeben werden. Im vorliegenden Fall gab es jedoch kein vergleichbares Obhutsverh&#228;ltnis, sondern die Pflicht zur Nachverfolgung elektronisch ausgel&#246;ster Alarmmeldungen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>41&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"41\"/>Die Kammer erkennt unter diesen Umst&#228;nden auch keine Anhaltspunkte daf&#252;r, nach Billigkeitserw&#228;gungen eine Beweislastumkehr anzunehmen. Der Kausalit&#228;tsnachweis obliegt jeder gesch&#228;digten Person. Dies entspricht den allgemeinen Beweislastgrunds&#228;tzen. Umgekehrt entspr&#228;che es nicht der Billigkeit, wenn die Beklagte - die den Kausalit&#228;tsgegenbeweis mit denselben Schwierigkeiten zu f&#252;hren h&#228;tte - f&#252;r knapp 50,00 Euro im Monat f&#252;r alle Diebstahlfolgen haften m&#252;sste. Ersichtlich konnte durch die beauftragte Dienstleistung nicht jeder Diebstahl vermieden werden, zumal die Dienstleistungen der Beklagten weder pr&#228;ventiv wirkten noch in engem zeitlichen Zusammenhang mit der Tatausf&#252;hrung verf&#252;gbar waren, worauf das Oberlandesgericht M&#252;nchen in seiner Entscheidung aber abgestellt hat. Vielmehr lag das Diebstahl- und Aufkl&#228;rungsrisiko weiterhin in der Sph&#228;re des Versicherungsnehmers.</td></tr></table>\n    <table><tr><td>bb)</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>42&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"42\"/>Einen &#228;hnlichen Ansatz wie das Oberlandesgericht M&#252;nchen verfolgt die Rechtsprechung in den F&#228;llen der Haftung bei der Verletzung von Aufkl&#228;rungspflichten bei Kapitalanlagen. Der Bundesgerichtshof stellt darauf ab, dass der Zweck der Aufkl&#228;rungs- und Beratungspflichten, n&#228;mlich dem Anleger eine sachgerechte Entscheidung &#252;ber den Abschluss bestimmter Gesch&#228;fte zu erm&#246;glichen, nur erreicht wird, wenn Unklarheiten, die durch eine Aufkl&#228;rungspflichtverletzung bedingt sind, zu Lasten des Aufkl&#228;rungspflichtigen gehen (BGH, Urteil vom 08. Mai 2012 &#8211; XI ZR 262/10, juris Rn. 35). Dieser Rechtsprechung liegt die Erw&#228;gung zugrunde, dass die vertragliche Pflicht zur Risikoaufkl&#228;rung gerade dazu dient, dem Risiko vorzubeugen, dass sich nachtr&#228;glich nur schwer mit der erforderlichen Zuverl&#228;ssigkeit beurteilen l&#228;sst, wie der Betroffene bei rechtzeitiger Kenntnis von etwaigen schadendrohenden Umst&#228;nden gehandelt h&#228;tte (BGH, Urteil vom 05. Juli 1973 &#8211; VII ZR 12/73, juris Rn. 19). Die mit der Aufkl&#228;rungspflicht verfolgte Schutzpflicht w&#228;re verfehlt, wenn der Ersatzanspruch regelm&#228;&#223;ig am Kausalit&#228;tsbeweis scheitern w&#252;rde; umgekehrt h&#228;tte der Aufkl&#228;rungspflichtige nicht viel zu bef&#252;rchten, wenn er bei Verletzung seiner Hinweispflicht sich darauf zur&#252;ckziehen d&#252;rfte, dass kaum zu beweisen sei, was der andere Teil auf den Hinweis hin getan h&#228;tte (BGH, Urteil vom 05. Juli 1973 &#8211; VII ZR 12/73, juris Rn. 20).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>43&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"43\"/>Dieser Ansatz l&#228;sst sich auf den vorliegenden Fall nicht &#252;bertragen. Das schadenstr&#228;chtige Ereignis ist durch die T&#228;ter des Diebstahl und nicht durch die Beklagte ausgel&#246;st worden. Die zwischen den Vertragsparteien abgeschlossene Vereinbarung sollte zwar gegen ein solches Ereignis sch&#252;tzen; sie hatte jedoch ein relativ niedriges Schutzniveau. H&#228;tte der Versicherungsnehmer der Kl&#228;gerin einen besseren Schutz seiner Waren gewollt, so h&#228;tte er die optionale sofortige Alarmierung der Polizei oder die Beauftragung eines Bewachungsunternehmens mit regelm&#228;&#223;igen Rundg&#228;ngen in Betracht zu ziehen gehabt. Mit der hier vorliegenden (g&#252;nstigeren) Vereinbarung hat es der Versicherungsnehmer hingegen in Kauf genommen, dass die Verifizierung einer Alarmmeldung - vertragsgem&#228;&#223; - erst dann erfolgt, wenn die T&#228;ter bereits gefl&#252;chtet sind. Die Beklagte hatte vertraglich keine Schutzpflichten daf&#252;r &#252;bernommen, noch w&#228;hrend der Tatausf&#252;hrung zugegen zu sein, um die Polizei alarmieren zu k&#246;nnen und so die Fahndungsaussichten zu erh&#246;hen. Dies unterscheidet die Beklagte vom Kapitalanlageberater, dessen Schutzpflicht es ist, &#252;ber das Risiko der Anlage aufzukl&#228;ren und dem Kunden dieses Risiko abzunehmen.</td></tr></table>\n    <table><tr><td>cc)</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>44&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"44\"/>Diese Gesichtspunkte sprechen auch gegen eine &#220;bertragung der Rechtsprechung zu groben Verletzungen von Berufspflichten, z.B. von &#196;rzten. Den F&#228;llen, in denen die Rechtsprechung eine Umkehr der Beweislast f&#252;r den Ursachenzusammenhang zwischen Pflichtverletzung und Schadensfolge zu Lasten des Sch&#228;digers angenommen hat, ist gemeinsam, dass ein schuldhaft grober Versto&#223; gegen Berufspflichten vorlag, die andere vor Gefahren f&#252;r K&#246;rper und Gesundheit sch&#252;tzen sollten, und eine Sch&#228;digung eingetreten war, die zu den typischen Folgen einer solchen Pflichtverletzung geh&#246;rte (BGH, Urteil vom 01. Oktober 1987 &#8211; IX ZR 117/86, juris Rn. 40). Die beweisrechtlichen Konsequenzen aus einem grob fehlerhaften Behandlungsgeschehen kn&#252;pfen daran an, dass die nachtr&#228;gliche Aufkl&#228;rbarkeit des tats&#228;chlichen Behandlungsgeschehens wegen des besonderen Gewichts des Behandlungsfehlers und seiner Bedeutung f&#252;r die Behandlung in einer Weise erschwert ist, dass der Arzt nach Treu und Glauben - also aus Billigkeitsgr&#252;nden - dem Patienten den vollen Kausalit&#228;tsnachweis nicht zumuten kann. Die Beweislastumkehr soll einen Ausgleich daf&#252;r bieten, dass das Spektrum der f&#252;r die Sch&#228;digung in Betracht kommenden Ursachen wegen der elementaren Bedeutung des Fehlers besonders verbreitert oder verschoben worden ist (BGH, Urteil vom 10. Mai 2016 &#8211; VI ZR 247/15, juris Rn. 11).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>45&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"45\"/>Der vorliegende Fall liegt anders. Abgesehen davon, dass hier kein K&#246;rper- oder Gesundheitsschaden zu beklagen ist, liegt die Unaufkl&#228;rbarkeit des Diebstahls in der Risikosph&#228;re des Versicherungsnehmers der Kl&#228;gerin. Er hat, wie dargelegt, vertraglich keine Ma&#223;nahmen beauftragt, die geeignet waren, die notwendige prompte Feststellung und Alarmierung der Polizei zu garantieren.</td></tr></table>\n    <table><tr><td>dd)</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>46&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"46\"/>Auch das von der Kl&#228;gerin angef&#252;hrten Urteil des Oberlandesgerichts Hamburg ist auf den vorliegenden Fall nicht &#252;bertragbar. In jenem Fall wurden Alarme zwar ebenfalls automatisch an eine Notrufzentrale gemeldet. Der Dienstleister hatte indes - im Gegensatz zum vorliegenden Fall -, die Aufgabe, die Polizei zu verst&#228;ndigen. Das Oberlandesgericht Hamburg kam, weil dies unterblieb, zu einer Beweislastumkehr entsprechender Anwendung von &#167; 282 BGB a.F. (Oberlandesgericht Hamburg, Urteil vom 21. November 2001 &#8211; 8 U 12/01, juris Rn. 4). Nach dieser zwischenzeitlich aufgehobenen Vorschrift traf die Beweislast den Schuldner, wenn streitig blieb, ob die Unm&#246;glichkeit der Leistung die Folge eines von dem Schuldner zu vertretenden Umstandes war. Eine analoge Anwendung dieser Vorschrift kommt - nachdem sie durch die Schuldrechtsreform ersatzlos entfallen ist - nicht mehr in Betracht, zumal eine allgemeine Anwendung dieses Prinzips im Fall einer positiven Vertragsverletzung die Grunds&#228;tze der Beweislastverteilung insgesamt in Frage stellen w&#252;rde.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>47&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"47\"/>Entgegen der Auffassung der Kl&#228;gerin ergibt sich auch aus &#167; 280 Absatz 1 Satz 2 BGB nichts anderes. Diese Bestimmung ordnet eine Beweislastumkehr an, soweit es um das Vertretenm&#252;ssen der Pflichtverletzung geht. Die Grenze dieser Beweislastumkehr, die nicht nur das Verschulden im engeren Sinne, sondern auch die (objektive) Pflichtverletzung ergreift, ist nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs danach zu bestimmen, in wessen Obhuts- und Gefahrenbereich die Schadensursache lag (BGH, Urteil vom 22. Oktober 2008 &#8211; XII ZR 148/06, juris Rn. 15). Wie bereits festgestellt, hatte die Beklagte im Zeitpunkt des Diebstahls weder die Wertgegenst&#228;nde des Versicherungsnehmers in ihrer Obhut noch hatte sie vertraglich die Gefahr des Abhandenkommens oder die Sicherung der Diebstahlsbeute &#252;bernommen. Eine Ausdehnung des Anwendungsbereichs auf die Frage der Kausalit&#228;t kommt schon deshalb nicht in Betracht.</td></tr></table>\n    <table><tr><td>ee)</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>48&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"48\"/>Zurecht hat das Oberlandesgericht Hamm in dem von der Kl&#228;gerin weiter angef&#252;hrten Urteil aus den genannten Gr&#252;nden &#167; 282 BGB a.F. nicht entsprechend angewandt (OLG Hamm, Urteil vom 09. Dezember 2004 &#8211; 21 U 58/04, juris Rn. 53). Stattdessen begr&#252;ndete es die Kausalit&#228;t mit einem Beweis des ersten Anscheins unter dem Gesichtspunkt, dass das Bewachungsunternehmen gegen Schutzpflichten versto&#223;en habe.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>49&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"49\"/>Die Kammer h&#228;lt das Urteil auf den vorliegenden Fall nicht f&#252;r &#252;bertragbar. Voraussetzung f&#252;r jede Anwendung des Anscheinsbeweises ist, dass ein typischer Geschehensablauf vorliegt (BGH, Urteil vom 03. Juli 1990 &#8211; VI ZR 239/89, juris Rn. 14). Ankn&#252;pfungspunkt ist insoweit die festgestellte Pflichtverletzung, dass die Streithelferin etwa eine halbe Stunde nach der ausgel&#246;sten Alarmmeldung nicht die Polizei verst&#228;ndigt hat, obwohl ihr die Verifizierung m&#246;glich gewesen w&#228;re. Der Beweis des ersten Anscheins betr&#228;fe sodann den weiteren Kausalverlauf, der einen Schadenseintritt nur noch dann verhindert h&#228;tte, wenn die Polizei die Diebesbeute aufgrund der fr&#252;hzeitigen Meldung noch h&#228;tte sichern k&#246;nnen. Es gibt jedoch keinen Erfahrungswert daf&#252;r, dass der Fahndungserfolg mit hoher Wahrscheinlichkeit eintritt, wenn die Polizei etwa eine halbe Stunde nach Beginn der Tat informiert wird.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>50&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"50\"/>Im &#220;brigen greifen die Grunds&#228;tze des Anscheinsbeweises auch dann nicht ein, wenn - &#252;ber reine Denkm&#246;glichkeiten hinaus - besondere Umst&#228;nde hinzukommen, die wegen dieser Abweichungen des Sachverhalts von den typischen Sachverhalten einen solchen Geschehensablauf als ernsthafte, ebenfalls in Betracht kommende M&#246;glichkeit nahelegen (BGH, Urteil vom 03. Juli 1990 &#8211; VI ZR 239/89, juris Rn. 16). Im vorliegenden Fall gibt es wegen des zeitlichen Ablaufs die nicht nur die theoretische M&#246;glichkeit, dass die T&#228;ter vom Tatort bereits in unbekannte Richtung gefl&#252;chtet waren und es deshalb in Ermangelung einer Fahrzeug- oder gar T&#228;terbeschreibung wenige Ans&#228;tze f&#252;r eine zeitnahe Fahndung gegeben h&#228;tte.</td></tr></table>\n    <table><tr><td>B.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>51&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"51\"/>Die Kostenentscheidung beruht auf &#167;&#167; 91, 101 ZPO, der Ausspruch der vorl&#228;ufigen Vollstreckbarkeit folgt &#167; 708 ZPO. Bei der Streitwertfestsetzung wird der Klageantrag Ziff. 1 mit 100.000,00 Euro und der Klageantrag Ziff. 2 mit 280.000,00 Euro bewertet.</td></tr></table>\n</td></tr></table>\n<h2>Gründe</h2>\n\n<table><tr><td>&#160;</td><td>    <table><tr><td>A.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>16&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"16\"/>Die Klage ist zul&#228;ssig.</td></tr></table>\n    <table><tr><td>1.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>17&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"17\"/>Der &#246;rtlichen Zust&#228;ndigkeit des Landgerichts Stuttgart stehen die Allgemeinen Gesch&#228;ftsbedingungen der Beklagten nicht entgegen. Zwar ist in der Ziff. 12 als Gerichtsstand der Sitz der Beklagten (D.) vereinbart. Ob die Zust&#228;ndigkeitsvereinbarung als ausschlie&#223;liche gemeint ist, muss in einem derartigen Fall anhand der n&#228;heren Umst&#228;nde und der Interessenlage der Beteiligten durch Auslegung ermittelt werden. Es spricht dabei weder eine Vermutung f&#252;r die Ausschlie&#223;lichkeit noch gegen sie (BGH, Urteil vom 05.07.1972 &#8211; VIII ZR 118/71, juris Rn. 12; BGH, Urteil vom 23.07.1998 &#8211; II ZR 286/97, juris Rn. 14). Dabei ist davon auszugehen, dass die Beklagte jedenfalls den hier auch aus dem Sitz der Niederlassung in Stuttgart begr&#252;ndeten Gerichtsstand des &#167; 21 ZPO nicht ausschlie&#223;en wollte.</td></tr></table>\n    <table><tr><td>2.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>18&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"18\"/>Die Kl&#228;gerin hat auch das gem&#228;&#223; &#167; 256 Absatz 1 ZPO erforderliche berechtigte Interesse daran, dass sich die Ersatzpflicht der Beklagten auf s&#228;mtliche Sch&#228;den erstreckt, die ihrem Versicherungsnehmer aus dem Schadensereignis entstanden sind und noch entstehen und die deshalb aufgrund des Versicherungsvertrages von ihr zu regulieren sind. An einer solchen Feststellung hat die Kl&#228;gerin ein eigenes rechtliches Interesse, weil diese wegen der in &#167; 86 VVG angeordneten Legalzession zugleich f&#252;r die Rechtsbeziehungen der Parteien untereinander von Bedeutung ist (OLG Hamm, Urteil vom 15. November 2011 &#8211; 21 U 167/10, juris Rn. 105).</td></tr></table>\n    <table><tr><td>B.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>19&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"19\"/>Die Klage ist jedoch unbegr&#252;ndet. Die Kl&#228;gerin hat keine Anspr&#252;che gegen die Beklagte gem. &#167; 86 VVG i.V.m. &#167;&#167; 280, 611 BGB auf Ersatz der bei dem Diebstahl abhanden gekommenen Waren.</td></tr></table>\n    <table><tr><td>I.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>20&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"20\"/>Allerdings kann die Kl&#228;gerin die verfolgten Schadensersatzforderung aktiv verfolgen, denn die Ersatzanspr&#252;che ihres Versicherungsnehmers sind auf sie &#252;bergegangen, soweit sie den Schaden ersetzt hat. Die Kammer hat nach Vorlage des Versicherungsscheins (Anlage K 12) und der Zahlungsbest&#228;tigung (Anlage K 13) keine Zweifel daran, dass die Kl&#228;gerin den Schaden im Rahmen eines bestehenden Versicherungsverh&#228;ltnisses in H&#246;he von 100.000,00 Euro reguliert hat.</td></tr></table>\n    <table><tr><td>II.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>21&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"21\"/>Die Beklagte ist indes nicht zum Ausgleich des Schadens verpflichtet.</td></tr></table>\n    <table><tr><td>1.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>22&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"22\"/>Allerdings hat die Beklagte den Aufschaltvertrag verletzt.</td></tr></table>\n    <table><tr><td>a)</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>23&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"23\"/>Nicht feststellbar ist jedoch eine vertragliche Pflicht, innerhalb einen gemeldeten Alarm innerhalb von zehn Minuten vor Ort zu &#252;berpr&#252;fen.</td></tr></table>\n    <table><tr><td>aa)</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>24&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"24\"/>Aus dem ma&#223;geblichen Aufschaltvertrag (Anlage K 1) ergibt sich kein bestimmter Zeitrahmen, innerhalb dessen die Beklagte einem Alarm vor Ort nachzugehen hatte.</td></tr></table>\n    <table><tr><td>bb)</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>25&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"25\"/>Unzul&#228;ssig ist der Antrag der Kl&#228;gerin auf Anordnung der Vorlage des zwischen der Beklagten und der Streithelferin vereinbarten Interventionsplanes. Nicht erhoben werden muss ein Beweis, wenn die Partei ohne greifbare Anhaltspunkte f&#252;r das Vorliegen eines bestimmten Sachverhalts willk&#252;rlich Behauptungen &#8222;aufs Geratewohl&#8220; oder &#8222;ins Blaue hinein&#8220; aufstellt, so dass der Beweisantritt nicht dem Beweis vorgetragener Tatsachen zu dienen bestimmt ist, sondern stattdessen die Ausforschung von Tatsachen bezweckt (BVerfG, Beschluss vom 24. Januar 2012 &#8211; 1 BvR 1819/10, juris Rn. 15). So liegt der Fall hier, denn bei dem Vortrag, die Streitverk&#252;ndete habe gegen&#252;ber der Beklagten die vertraglich ausdr&#252;cklich vereinbarte Pflicht, innerhalb von zehn Minuten am Tatort zu sein, handelt es sich um eine Spekulation.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>26&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"26\"/>Ferner hat die Kl&#228;gerin entgegen &#167; 424 Nr. 5 ZPO auch nicht glaubhaft gemacht, einen Anspruch gegen die Beklagte auf Herausgabe der Urkunde zu haben. Ein solcher Anspruch ist auch weder f&#252;r die Kl&#228;gerin noch f&#252;r ihren Versicherungsnehmer ersichtlich. Ob eine Partei Anspr&#252;che gegen die andere auf Herausgabe von Unterlagen hat, ist ausschlie&#223;lich eine Frage des materiellen Rechts (BGH, Urteil vom 11. Juni 1990 &#8211; II ZR 159/89, juris Rn. 9). In Ermangelung eines solchen Anspruchs w&#228;re die Auferlegung prozessualer Pflichten nach den Grunds&#228;tzen der sekund&#228;ren Darlegungslast gegen&#252;ber der Beklagten unzumutbar (hierzu BGH, Urteil vom 15. Oktober 1986 &#8211; IVb ZR 78/85, juris Rn. 11). Es bleibt bei dem Grundsatz, dass keine Partei gehalten ist, dem Gegner f&#252;r seinen Prozesssieg das Material zu verschaffen, &#252;ber das er nicht schon von sich aus verf&#252;gt (BGH, Urteil vom 26. Juni 1958 - II ZR 66/57, NJW 1958, 1491 f.).</td></tr></table>\n    <table><tr><td>b)</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>27&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"27\"/>Es war nicht vertragswidrig, dass die Streithelferin ca. 25 Minuten nach der Alarmausl&#246;sung am Tatort eintraf.</td></tr></table>\n    <table><tr><td>aa)</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>28&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"28\"/>Zu einer anderen Beurteilung f&#252;hrt auch nicht die Auffassung der Kl&#228;gerin, es ergebe sich aus der Natur der Sache, dass im Interventionsdienst keinerlei schuldhafte Verz&#246;gerungen geduldet werden k&#246;nnten. Richtig ist daran, dass die &#220;berpr&#252;fung einer n&#228;chtlichen Alarmmeldung zur Erreichung des Vertragsziels innerhalb eines gewissen Zeitrahmens zu erfolgen hat. Dabei ist der Kl&#228;gerin auch darin zu folgen, dass dem Alarm m&#246;glichst bald nachzugehen ist.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>29&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"29\"/>Ist - wie hier - kein fester Zeitrahmen vereinbart, sind bei der Beurteilung, innerhalb welchen Zeitrahmens von einem m&#246;glichst baldigen Einsatz des Interventionsdienstes auszugehen ist, die sonstigen Umst&#228;nde heranzuziehen. Dabei ist vorrangig zu ber&#252;cksichtigen, dass die Vertragsparteien ein niedriges Entgelt von monatlich netto 46,00 Euro f&#252;r die Leistungen der Beklagten vereinbart haben, die in der Bereithaltung der technischen Vorrichtung und der Einsatzzentrale sowie Vorhaltung der Einsatzkr&#228;fte bestanden. Als Kostenanteil f&#252;r die Einsatzkr&#228;fte sind 10,00 Euro pro Monat vorgesehen. Unter diesen Umst&#228;nden durfte der Versicherungsnehmer nicht erwarten, dass die Streithelferin prompt nach Eingang eines Alarms an Ort und Stelle ist, um die Meldung zu &#252;berpr&#252;fen. Wer einen entsprechenden Service in Anspruch nehmen will, muss hierf&#252;r am Markt deutlich h&#246;here Preise bezahlen, was dem Versicherungsnehmer erkennbar war.</td></tr></table>\n    <table><tr><td>bb)</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>30&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"30\"/>Unerheblich ist dabei auch, dass sich die Niederlassung der Streithelferin ebenfalls in der X-Stra&#223;e, Hausnummer Z, befindet. Zum einen handelt es sich dabei um eine Bundesstra&#223;e, die quer durch Stuttgart f&#252;hrt. Die Entfernung betr&#228;gt ca. 4 km, was eine gesch&#228;tzte Fahrtzeit von zehn Minuten bedeutet, sofern - was innerhalb der Stadt nicht gew&#228;hrleistet ist - keine Verkehrsbehinderungen bestehen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>31&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"31\"/>Zum anderen h&#228;lt die Streithelferin ihre Einsatzkr&#228;fte nicht - wie die Feuerwehr - an ihrer Zentrale vor; sie sind vielmehr im gesamten Stadtgebiet und dar&#252;ber hinaus unterwegs. Dem Versicherungsnehmer muss bei Vertragsschluss klar sein, dass die niedrige Pauschale von monatlich 10,00 Euro wirtschaftlich nur dadurch darstellbar sein kann, dass eine Vielzahl an Objekten in einem gr&#246;&#223;eren Umkreis betreut wird. Aus den Akten (Angaben des polizeilich vernommenen Zeugen T. von der Streithelferin, Anlage K 7 S. 5) ergibt sich, dass die Streithelferin im Gro&#223;raum Stuttgart zum fraglichen Zeitpunkt 3.000 Objekte betreute. Daraus ergibt sich, dass die Alarmmeldungen entsprechend den logistischen Anforderungen (Art und Intensit&#228;t des Alarms, Reihenfolge, Distanz zu verf&#252;gbaren Einsatzkr&#228;ften) bearbeitet werden. Weiter darf nicht &#252;bersehen werden, dass der Anteil an Fehlalarmen sehr hoch ist. Nach den Angaben der Beklagten in der m&#252;ndlichen Verhandlung ist erfahrungsgem&#228;&#223; bei rund 200 Alarmen nur ein tats&#228;chlicher Einbruch dabei. Ersichtlich ist dies der Grund f&#252;r den Versicherungsnehmer gewesen, davon abzusehen, dass ein elektronisch ausgel&#246;ster Alarm unmittelbar der Polizei gemeldet wird. Unter all diesen Umst&#228;nden kann es nicht als vertragswidrig gewertet werden, wenn die Einsatzkraft (erst) 25 Minuten nach Eingang des Alarms in der Leitstelle am Einsatzort eingetroffen ist.</td></tr></table>\n    <table><tr><td>c)</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>32&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"32\"/>Als Pflichtverletzung ist indes zu bewerten, dass die Streithelferin, deren Verschulden der Beklagten gem&#228;&#223; &#167; 278 BGB zuzurechnen ist, die Einbruchspuren nicht erkannt hat.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>33&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"33\"/>Dabei kann offen bleiben, ob in ihrer Niederlassung ein Schl&#252;ssel hinterlegt und die Einsatzkraft zun&#228;chst dorthin h&#228;tte fahren m&#252;ssen, um diesen zu holen (was wiederum das Eintreffen am Tatort verz&#246;gert h&#228;tte). Jedenfalls h&#228;tte die Beklagte durch eine ordnungsgem&#228;&#223;e Au&#223;enkontrolle hinreichende Einbruchspuren entdecken k&#246;nnen. Nach dem von der Kl&#228;gerin vorgelegten Einsatzbericht der Polizei wurde neben dem (von der Hauptstra&#223;e wegf&#252;hrenden) Fu&#223;weg ein St&#252;ck von 2 x 2 m Begrenzungszaun herausgeschnitten und eine dahinterliegende Plane aufgetrennt (vgl. Bilder 9 und 10 der Lichtbildmappe in der Anlage K 4). Au&#223;erdem lagen Pelze im Geb&#252;sch neben dem Fu&#223;weg. Bei dem erforderlichen Rundgang um das Gel&#228;nde herum h&#228;tte die Streithelferin diese Einbruchspuren entdecken k&#246;nnen. Auch wenn es schon dunkel war, w&#228;ren sie beim Einsatz einer Taschenlampe sichtbar gewesen. Im Anschluss h&#228;tte ihr die vertragliche Verpflichtung oblegen, die Polizei zu verst&#228;ndigen. Wenn die Tat noch am Fortgang gewesen w&#228;re, w&#228;re der unbewaffnete und unbegleitete Arbeitnehmer der Streithelferin wegen der damit verbundenen Gefahren f&#252;r Leib und Leben - dies ist unstreitig - jedoch nicht verpflichtet gewesen, die T&#228;ter zu stellen oder gar zu ergreifen.</td></tr></table>\n    <table><tr><td>2.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>34&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"34\"/>Die Pflichtverletzung war jedoch nicht kausal. Grunds&#228;tzlich muss die Partei, die Schadensersatz verlangt, den Ursachenzusammenhang zwischen dem haftungsbegr&#252;ndenden Ereignis und dem geltend gemachten Schaden beweisen (BGH, Urteil vom 01. Oktober 1987 &#8211; IX ZR 117/86, juris Rn. 39). Dieser Nachweis wurde nicht gef&#252;hrt.</td></tr></table>\n    <table><tr><td>a)</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>35&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"35\"/>Die Kl&#228;gerin behauptet, es sei &#8222;durchaus m&#246;glich&#8220;, dass die T&#228;ter bei Durchf&#252;hrung der Kontrolle die Tat noch ausgef&#252;hrt h&#228;tten und bei zeitnaher Information durch die Polizei h&#228;tten gestellt werden k&#246;nnen; jedenfalls h&#228;tten sich die Fahndungsm&#246;glichkeiten der Polizei verbessert.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>36&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"36\"/>Daf&#252;r, dass die T&#228;ter tats&#228;chlich noch am Tatort waren, gibt es jedoch keine hinreichenden Anhaltspunkte. Wie sich aus dem von der Kl&#228;gerin beauftragten Gutachten des I. (Anlage K 9) ergibt, wurde der Alarm um 21.21 Uhr &#8222;durch den Magnetkontakt Kundeneingang&#8220; ausgel&#246;st. Danach l&#246;sten unmittelbar hintereinander sechs Bewegungsmelder aus (Anlage K 9, S. 4). Bis 21.45 Uhr sind rund 25 Minuten vergangen. In diesem Zeitraum ist der Diebstahl von etwa 100 Pelzen m&#246;glich. Weitere Ausl&#246;sungen von Bewegungsmeldern sind zumindest nicht protokolliert worden, so dass keine technischen Mittel zur Verf&#252;gung stehen, den Zeitpunkt der Beendigung der Tat n&#228;her einzugrenzen (so auch das I-Gutachten S. 7).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>37&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"37\"/>Auch daf&#252;r, dass die fr&#252;hzeitige Benachrichtigung der Polizei zu einem Fahndungserfolg gef&#252;hrt h&#228;tte, hat die Kl&#228;gerin keine Anhaltspunkte benannt. Dem Antrag auf Einholung eines Sachverst&#228;ndigengutachtens ist nicht nachzugehen, da keine Ankn&#252;pfungstatsachen f&#252;r einen Sachverst&#228;ndigen daf&#252;r erkennbar sind, wann die Tat tats&#228;chlich beendet war und welche weiteren Spuren durch die sofort herbeigerufene Polizei erhoben worden w&#228;ren, die die Fahndungsm&#246;glichkeiten so erh&#246;ht h&#228;tten, dass mit der Sicherstellung der Beute zu rechnen gewesen w&#228;re. Auch der benannte Zeuge KHK G. kann aus eigener Wahrnehmung zu diesem Beweisthema keine Angaben machen, denn die Polizei wurde erst am darauffolgenden Morgen gerufen. Erscheint es im Einzelfall vollkommen ausgeschlossen, dass die Beweisaufnahme irgendetwas Sachdienliches ergeben k&#246;nnte, kann auf die Erhebung des Beweises verzichtet werden (BGH, Beschluss vom 19. Mai 2015 &#8211; XI ZR 168/14, juris Rn. 13).</td></tr></table>\n    <table><tr><td>b)</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>38&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"38\"/>Der Kl&#228;gerin kommt auch keine Beweislastumkehr zugute. Die von der Kl&#228;gerin genannten Urteile lassen sich auf den vorliegenden Fall nicht &#252;bertragen.</td></tr></table>\n    <table><tr><td>aa)</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>39&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"39\"/>Das Oberlandesgericht M&#252;nchen hatte einen Fall zu entscheiden, in dem die Parteien einen Bewachungsvertrag geschlossen haben, mit dem das Bewachungsunternehmen gegen Entgelt zu n&#228;chtlichen Rundg&#228;ngen und Kontrollen verpflichtet war. Die Rundg&#228;nge dienten dem Zweck, Einbr&#252;che jedenfalls zu erschweren. Das Oberlandesgericht M&#252;nchen legte dem Bewachungsunternehmer unter Billigkeitsgesichtspunkten die Beweislast daf&#252;r auf, dass der Einbruchschaden auch bei ordnungsgem&#228;&#223;er Erf&#252;llung der Bewachungspflichten entstanden w&#228;re (OLG M&#252;nchen, Urteil vom 10.06.1958 - 4 U 71/58, MDR 1960, 224).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>40&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"40\"/>Diese Rechtsprechung ist auf den vorliegenden Fall nicht &#252;bertragbar. Sie beruht auf der Annahme, dass beim Bewachungsvertrag die Wertgegenst&#228;nde in die Obhut des Dienstnehmers gegeben werden. Im vorliegenden Fall gab es jedoch kein vergleichbares Obhutsverh&#228;ltnis, sondern die Pflicht zur Nachverfolgung elektronisch ausgel&#246;ster Alarmmeldungen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>41&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"41\"/>Die Kammer erkennt unter diesen Umst&#228;nden auch keine Anhaltspunkte daf&#252;r, nach Billigkeitserw&#228;gungen eine Beweislastumkehr anzunehmen. Der Kausalit&#228;tsnachweis obliegt jeder gesch&#228;digten Person. Dies entspricht den allgemeinen Beweislastgrunds&#228;tzen. Umgekehrt entspr&#228;che es nicht der Billigkeit, wenn die Beklagte - die den Kausalit&#228;tsgegenbeweis mit denselben Schwierigkeiten zu f&#252;hren h&#228;tte - f&#252;r knapp 50,00 Euro im Monat f&#252;r alle Diebstahlfolgen haften m&#252;sste. Ersichtlich konnte durch die beauftragte Dienstleistung nicht jeder Diebstahl vermieden werden, zumal die Dienstleistungen der Beklagten weder pr&#228;ventiv wirkten noch in engem zeitlichen Zusammenhang mit der Tatausf&#252;hrung verf&#252;gbar waren, worauf das Oberlandesgericht M&#252;nchen in seiner Entscheidung aber abgestellt hat. Vielmehr lag das Diebstahl- und Aufkl&#228;rungsrisiko weiterhin in der Sph&#228;re des Versicherungsnehmers.</td></tr></table>\n    <table><tr><td>bb)</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>42&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"42\"/>Einen &#228;hnlichen Ansatz wie das Oberlandesgericht M&#252;nchen verfolgt die Rechtsprechung in den F&#228;llen der Haftung bei der Verletzung von Aufkl&#228;rungspflichten bei Kapitalanlagen. Der Bundesgerichtshof stellt darauf ab, dass der Zweck der Aufkl&#228;rungs- und Beratungspflichten, n&#228;mlich dem Anleger eine sachgerechte Entscheidung &#252;ber den Abschluss bestimmter Gesch&#228;fte zu erm&#246;glichen, nur erreicht wird, wenn Unklarheiten, die durch eine Aufkl&#228;rungspflichtverletzung bedingt sind, zu Lasten des Aufkl&#228;rungspflichtigen gehen (BGH, Urteil vom 08. Mai 2012 &#8211; XI ZR 262/10, juris Rn. 35). Dieser Rechtsprechung liegt die Erw&#228;gung zugrunde, dass die vertragliche Pflicht zur Risikoaufkl&#228;rung gerade dazu dient, dem Risiko vorzubeugen, dass sich nachtr&#228;glich nur schwer mit der erforderlichen Zuverl&#228;ssigkeit beurteilen l&#228;sst, wie der Betroffene bei rechtzeitiger Kenntnis von etwaigen schadendrohenden Umst&#228;nden gehandelt h&#228;tte (BGH, Urteil vom 05. Juli 1973 &#8211; VII ZR 12/73, juris Rn. 19). Die mit der Aufkl&#228;rungspflicht verfolgte Schutzpflicht w&#228;re verfehlt, wenn der Ersatzanspruch regelm&#228;&#223;ig am Kausalit&#228;tsbeweis scheitern w&#252;rde; umgekehrt h&#228;tte der Aufkl&#228;rungspflichtige nicht viel zu bef&#252;rchten, wenn er bei Verletzung seiner Hinweispflicht sich darauf zur&#252;ckziehen d&#252;rfte, dass kaum zu beweisen sei, was der andere Teil auf den Hinweis hin getan h&#228;tte (BGH, Urteil vom 05. Juli 1973 &#8211; VII ZR 12/73, juris Rn. 20).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>43&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"43\"/>Dieser Ansatz l&#228;sst sich auf den vorliegenden Fall nicht &#252;bertragen. Das schadenstr&#228;chtige Ereignis ist durch die T&#228;ter des Diebstahl und nicht durch die Beklagte ausgel&#246;st worden. Die zwischen den Vertragsparteien abgeschlossene Vereinbarung sollte zwar gegen ein solches Ereignis sch&#252;tzen; sie hatte jedoch ein relativ niedriges Schutzniveau. H&#228;tte der Versicherungsnehmer der Kl&#228;gerin einen besseren Schutz seiner Waren gewollt, so h&#228;tte er die optionale sofortige Alarmierung der Polizei oder die Beauftragung eines Bewachungsunternehmens mit regelm&#228;&#223;igen Rundg&#228;ngen in Betracht zu ziehen gehabt. Mit der hier vorliegenden (g&#252;nstigeren) Vereinbarung hat es der Versicherungsnehmer hingegen in Kauf genommen, dass die Verifizierung einer Alarmmeldung - vertragsgem&#228;&#223; - erst dann erfolgt, wenn die T&#228;ter bereits gefl&#252;chtet sind. Die Beklagte hatte vertraglich keine Schutzpflichten daf&#252;r &#252;bernommen, noch w&#228;hrend der Tatausf&#252;hrung zugegen zu sein, um die Polizei alarmieren zu k&#246;nnen und so die Fahndungsaussichten zu erh&#246;hen. Dies unterscheidet die Beklagte vom Kapitalanlageberater, dessen Schutzpflicht es ist, &#252;ber das Risiko der Anlage aufzukl&#228;ren und dem Kunden dieses Risiko abzunehmen.</td></tr></table>\n    <table><tr><td>cc)</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>44&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"44\"/>Diese Gesichtspunkte sprechen auch gegen eine &#220;bertragung der Rechtsprechung zu groben Verletzungen von Berufspflichten, z.B. von &#196;rzten. Den F&#228;llen, in denen die Rechtsprechung eine Umkehr der Beweislast f&#252;r den Ursachenzusammenhang zwischen Pflichtverletzung und Schadensfolge zu Lasten des Sch&#228;digers angenommen hat, ist gemeinsam, dass ein schuldhaft grober Versto&#223; gegen Berufspflichten vorlag, die andere vor Gefahren f&#252;r K&#246;rper und Gesundheit sch&#252;tzen sollten, und eine Sch&#228;digung eingetreten war, die zu den typischen Folgen einer solchen Pflichtverletzung geh&#246;rte (BGH, Urteil vom 01. Oktober 1987 &#8211; IX ZR 117/86, juris Rn. 40). Die beweisrechtlichen Konsequenzen aus einem grob fehlerhaften Behandlungsgeschehen kn&#252;pfen daran an, dass die nachtr&#228;gliche Aufkl&#228;rbarkeit des tats&#228;chlichen Behandlungsgeschehens wegen des besonderen Gewichts des Behandlungsfehlers und seiner Bedeutung f&#252;r die Behandlung in einer Weise erschwert ist, dass der Arzt nach Treu und Glauben - also aus Billigkeitsgr&#252;nden - dem Patienten den vollen Kausalit&#228;tsnachweis nicht zumuten kann. Die Beweislastumkehr soll einen Ausgleich daf&#252;r bieten, dass das Spektrum der f&#252;r die Sch&#228;digung in Betracht kommenden Ursachen wegen der elementaren Bedeutung des Fehlers besonders verbreitert oder verschoben worden ist (BGH, Urteil vom 10. Mai 2016 &#8211; VI ZR 247/15, juris Rn. 11).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>45&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"45\"/>Der vorliegende Fall liegt anders. Abgesehen davon, dass hier kein K&#246;rper- oder Gesundheitsschaden zu beklagen ist, liegt die Unaufkl&#228;rbarkeit des Diebstahls in der Risikosph&#228;re des Versicherungsnehmers der Kl&#228;gerin. Er hat, wie dargelegt, vertraglich keine Ma&#223;nahmen beauftragt, die geeignet waren, die notwendige prompte Feststellung und Alarmierung der Polizei zu garantieren.</td></tr></table>\n    <table><tr><td>dd)</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>46&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"46\"/>Auch das von der Kl&#228;gerin angef&#252;hrten Urteil des Oberlandesgerichts Hamburg ist auf den vorliegenden Fall nicht &#252;bertragbar. In jenem Fall wurden Alarme zwar ebenfalls automatisch an eine Notrufzentrale gemeldet. Der Dienstleister hatte indes - im Gegensatz zum vorliegenden Fall -, die Aufgabe, die Polizei zu verst&#228;ndigen. Das Oberlandesgericht Hamburg kam, weil dies unterblieb, zu einer Beweislastumkehr entsprechender Anwendung von &#167; 282 BGB a.F. (Oberlandesgericht Hamburg, Urteil vom 21. November 2001 &#8211; 8 U 12/01, juris Rn. 4). Nach dieser zwischenzeitlich aufgehobenen Vorschrift traf die Beweislast den Schuldner, wenn streitig blieb, ob die Unm&#246;glichkeit der Leistung die Folge eines von dem Schuldner zu vertretenden Umstandes war. Eine analoge Anwendung dieser Vorschrift kommt - nachdem sie durch die Schuldrechtsreform ersatzlos entfallen ist - nicht mehr in Betracht, zumal eine allgemeine Anwendung dieses Prinzips im Fall einer positiven Vertragsverletzung die Grunds&#228;tze der Beweislastverteilung insgesamt in Frage stellen w&#252;rde.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>47&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"47\"/>Entgegen der Auffassung der Kl&#228;gerin ergibt sich auch aus &#167; 280 Absatz 1 Satz 2 BGB nichts anderes. Diese Bestimmung ordnet eine Beweislastumkehr an, soweit es um das Vertretenm&#252;ssen der Pflichtverletzung geht. Die Grenze dieser Beweislastumkehr, die nicht nur das Verschulden im engeren Sinne, sondern auch die (objektive) Pflichtverletzung ergreift, ist nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs danach zu bestimmen, in wessen Obhuts- und Gefahrenbereich die Schadensursache lag (BGH, Urteil vom 22. Oktober 2008 &#8211; XII ZR 148/06, juris Rn. 15). Wie bereits festgestellt, hatte die Beklagte im Zeitpunkt des Diebstahls weder die Wertgegenst&#228;nde des Versicherungsnehmers in ihrer Obhut noch hatte sie vertraglich die Gefahr des Abhandenkommens oder die Sicherung der Diebstahlsbeute &#252;bernommen. Eine Ausdehnung des Anwendungsbereichs auf die Frage der Kausalit&#228;t kommt schon deshalb nicht in Betracht.</td></tr></table>\n    <table><tr><td>ee)</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>48&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"48\"/>Zurecht hat das Oberlandesgericht Hamm in dem von der Kl&#228;gerin weiter angef&#252;hrten Urteil aus den genannten Gr&#252;nden &#167; 282 BGB a.F. nicht entsprechend angewandt (OLG Hamm, Urteil vom 09. Dezember 2004 &#8211; 21 U 58/04, juris Rn. 53). Stattdessen begr&#252;ndete es die Kausalit&#228;t mit einem Beweis des ersten Anscheins unter dem Gesichtspunkt, dass das Bewachungsunternehmen gegen Schutzpflichten versto&#223;en habe.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>49&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"49\"/>Die Kammer h&#228;lt das Urteil auf den vorliegenden Fall nicht f&#252;r &#252;bertragbar. Voraussetzung f&#252;r jede Anwendung des Anscheinsbeweises ist, dass ein typischer Geschehensablauf vorliegt (BGH, Urteil vom 03. Juli 1990 &#8211; VI ZR 239/89, juris Rn. 14). Ankn&#252;pfungspunkt ist insoweit die festgestellte Pflichtverletzung, dass die Streithelferin etwa eine halbe Stunde nach der ausgel&#246;sten Alarmmeldung nicht die Polizei verst&#228;ndigt hat, obwohl ihr die Verifizierung m&#246;glich gewesen w&#228;re. Der Beweis des ersten Anscheins betr&#228;fe sodann den weiteren Kausalverlauf, der einen Schadenseintritt nur noch dann verhindert h&#228;tte, wenn die Polizei die Diebesbeute aufgrund der fr&#252;hzeitigen Meldung noch h&#228;tte sichern k&#246;nnen. Es gibt jedoch keinen Erfahrungswert daf&#252;r, dass der Fahndungserfolg mit hoher Wahrscheinlichkeit eintritt, wenn die Polizei etwa eine halbe Stunde nach Beginn der Tat informiert wird.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>50&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"50\"/>Im &#220;brigen greifen die Grunds&#228;tze des Anscheinsbeweises auch dann nicht ein, wenn - &#252;ber reine Denkm&#246;glichkeiten hinaus - besondere Umst&#228;nde hinzukommen, die wegen dieser Abweichungen des Sachverhalts von den typischen Sachverhalten einen solchen Geschehensablauf als ernsthafte, ebenfalls in Betracht kommende M&#246;glichkeit nahelegen (BGH, Urteil vom 03. Juli 1990 &#8211; VI ZR 239/89, juris Rn. 16). Im vorliegenden Fall gibt es wegen des zeitlichen Ablaufs die nicht nur die theoretische M&#246;glichkeit, dass die T&#228;ter vom Tatort bereits in unbekannte Richtung gefl&#252;chtet waren und es deshalb in Ermangelung einer Fahrzeug- oder gar T&#228;terbeschreibung wenige Ans&#228;tze f&#252;r eine zeitnahe Fahndung gegeben h&#228;tte.</td></tr></table>\n    <table><tr><td>B.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>51&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"51\"/>Die Kostenentscheidung beruht auf &#167;&#167; 91, 101 ZPO, der Ausspruch der vorl&#228;ufigen Vollstreckbarkeit folgt &#167; 708 ZPO. Bei der Streitwertfestsetzung wird der Klageantrag Ziff. 1 mit 100.000,00 Euro und der Klageantrag Ziff. 2 mit 280.000,00 Euro bewertet.</td></tr></table>\n</td></tr></table>"
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