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    "file_number": "4 K 3662/16",
    "date": "2017-10-18",
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    "updated_date": "2020-12-10T14:56:07Z",
    "type": "Urteil",
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    "content": "<h2>Tenor</h2>\n\n<p/><p>1. Die Klage wird abgewiesen.</p><p>2. Der Kl&#228;ger tr&#228;gt die Kosten des Verfahrens.</p>\n<h2>Tatbestand</h2>\n\n<table><tr><td>&#160;</td><td><table><tr><td/></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>1&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"1\"/>Der Kl&#228;ger begehrt die Gew&#228;hrung einer Berufsunf&#228;higkeitsrente.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>2&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"2\"/>Der 1971 geborene Kl&#228;ger war als selbst&#228;ndiger Rechtsanwalt t&#228;tig und als solcher Mitglied des beklagten Versorgungswerks.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>3&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"3\"/>Mit Bescheid vom 25.04.2012 widerrief die Rechtsanwaltskammer Karlsruhe die Zulassung des Kl&#228;gers zur Rechtsanwaltschaft wegen Verm&#246;gensverfalls. Der Widerruf wurde am 09.04.2014 bestandskr&#228;ftig.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>4&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"4\"/>Mit Beschluss vom 02.01.2013 bestimmte das Amtsgericht Karlsruhe einen vorl&#228;ufigen Insolvenzverwalter &#252;ber das Verm&#246;gen des Kl&#228;gers. Mit Beschluss vom 22.05.2013 er&#246;ffnete das Amtsgericht Karlsruhe das Insolvenzverfahren.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>5&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"5\"/>Mit Formularantrag vom 06.11.2013, beim Versorgungswerk der Rechtsanw&#228;lte mit Email am 19.02.2014 eingegangen, beantragte der Kl&#228;ger die Gew&#228;hrung einer Berufsunf&#228;higkeitsrente. Er sei seit dem 19.02.2013 nicht mehr anwaltlich t&#228;tig. Er habe ein Taubheitsgef&#252;hl links, Konzentrations- und Schlafst&#246;rungen, motorische St&#246;rungen und er k&#246;nne nur verlangsamt sprechen. In den letzten f&#252;nf Jahren habe er Verspannungen an der Wirbels&#228;ule zu beklagen gehabt und im Dezember 2012 wie im Februar 2013 psychosomatische Schlaganf&#228;lle erlitten. Au&#223;erdem entband der Kl&#228;ger ebenfalls unter dem 06.11.2013 alle &#196;rzte, unter anderem die vom Versorgungswerk beauftragten, diesem gegen&#252;ber von der ihnen obliegenden Schweigepflicht, soweit es f&#252;r die Beurteilung seiner Berufsunf&#228;higkeit erforderlich ist. Ferner erkl&#228;rte er sich f&#252;r denselben Zweck mit der &#220;berlassung vorhandener medizinischer Unterlagen oder Gutachten an das Versorgungswerk einverstanden.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>6&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"6\"/>Mit Bescheid vom 07.10.2014 lehnte das Versorgungswerk den Antrag des Kl&#228;gers ab. Dieser habe - auch nach Fristsetzung - entgegen &#167; 21 Abs. 5 Satz 1 der Satzung des Versorgungswerkes der Rechtsanw&#228;lte in Baden-W&#252;rttemberg (im Folgenden: VwS) kein &#228;rztliches Gutachten &#252;ber seine Berufsunf&#228;higkeit vorgelegt.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>7&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"7\"/>Am 05.11.2014 legte der Kl&#228;ger Widerspruch gegen den Bescheid vom 07.10.2014 ein.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>8&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"8\"/>Mit Email vom 23.06.2015 &#252;bersandte der Kl&#228;ger dem Versorgungswerk ein Gutachten vom 21.06.2015 eines Internisten f&#252;r H&#228;matologie und internistische Onkologie &#252;ber seine Berufsf&#228;higkeit. Dieses Gutachten kommt zu dem Ergebnis, dass der Kl&#228;ger dauerhaft berufsunf&#228;hig im Sinne der deutschen gesetzlichen Rentenversicherung nach &#167; 240 Abs. 2 SGB VI sei. Es st&#252;tzt sich &#8222;u.a. auf die Ausf&#252;hrungen des Probanden ..., ... (die) mit ihm gef&#252;hrten Gespr&#228;che(...)&#8220; und Arztbriefe aus der Zeit zwischen Dezember 2012 und Januar 2014. Im Gutachten wird festgestellt, dass die Erwerbsf&#228;higkeit des Kl&#228;gers aufgrund einer dissoziativen sensomotorischen Halbseitensymptomatik auf weniger als drei Stunden gesunken sei. Aufgrund der Beeintr&#228;chtigung der linken K&#246;rperh&#228;lfte und Konzentrationsschwierigkeiten sei dieser nicht in der Lage, den Beruf des Rechtsanwalts auszu&#252;ben. In stressigen Situationen sei er nicht in der Lage, flie&#223;end zu reden. Kontroverse Diskussionen mit Mandanten oder bei Anh&#246;rungen im Gerichtssaal k&#246;nne er nicht f&#252;hren. Ebenso sei die Motorik seiner linken Hand eingeschr&#228;nkt. Das Umbl&#228;ttern von Seiten und &#214;ffnen von Briefen erfolge verz&#246;gert bzw. unter Zuhilfenahme der rechten Hand. Das sogenannte Fingerspitzengef&#252;hl sei verloren. Die Konzentrationsschw&#228;che entstehe auch als Folge von Minderwertigkeitsgef&#252;hlen gegen&#252;ber Gespr&#228;chspartnern aufgrund seiner Beeintr&#228;chtigungen. In Alltagssituationen seien die St&#246;rungen jedoch unauff&#228;llig. Sowohl die Arztberichte wie auch die pers&#246;nlichen Schilderungen des Kl&#228;ger lie&#223;en den Schluss zu, dass die Beeintr&#228;chtigungen vermehrt eine Stresssymptomatik darstellten. Derzeit werde ein Scheidungsverfahren gef&#252;hrt. Im ersten Quartal 2013 sei gegen ihn au&#223;erdem das Insolvenzverfahren er&#246;ffnet worden.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>9&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"9\"/>Unter dem 24.08.2015 beauftragte das Versorgungswerk einen Neurologen und Psychiater, ein Gutachten zum Gesundheitszustand des Kl&#228;gers zu erstellen. Der beauftragte Gutachter bat den Kl&#228;ger, sich am 21.10.2015 einer Untersuchung in T&#252;bingen zu unterziehen.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>10&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"10\"/>Mit Schreiben vom 21.10.2015 teilte der Kl&#228;ger dem Versorgungswerk mit, dass kein Grund bestehe, ihn untersuchen zu lassen. Das Versorgungswerk habe keine Einwendungen gegen das Gutachten vom 21.06.2015 vorgebracht. Au&#223;erdem m&#252;sse er nicht zu einem Arzt gehen, der Termine ohne Absprache festlege und ohne Beauftragung bei Nichterscheinen Zahlungen verlange. Die Vertrauensbasis sei zerst&#246;rt. Der beauftragte Arzt habe sich nicht dazu ge&#228;u&#223;ert, wer f&#252;r die Fahrtkosten des Kl&#228;gers aufkomme und welche Untersuchungen er beabsichtige.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>11&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"11\"/>Nachdem der Kl&#228;ger den Termin f&#252;r eine medizinische Untersuchung am 21.10.2015 nicht wahrgenommen hatte, erstellte der beauftragte Gutachter unter dem 10.11.2015 ein neurologisch-psychiatrisches Gutachten nach Aktenlage. Dieses kommt auf Grundlage der vorgelegten Arztberichte zu dem Ergebnis, dass eine Krankheit, ein k&#246;rperliches Gebrechen oder eine Schw&#228;che der k&#246;rperlichen oder geistigen Kr&#228;fte beim Kl&#228;ger nicht vorl&#228;gen. Funktionsst&#246;rungen seien objektiv nicht festzustellen. Eine Kommunikationsst&#246;rung bestehe nicht. Eine Beeintr&#228;chtigung der kognitiven F&#228;higkeiten sei beim Kl&#228;ger ebenso wenig beschrieben wie psychische Auff&#228;lligkeiten. Eine Nachuntersuchung sei nach bisherigem Kenntnisstand genauso wenig erforderlich wie eine Begutachtung auf anderen Fachgebieten. Eine Ursache f&#252;r die klinisch nicht eindeutig fassbare Symptomatik habe bei den Untersuchungen nicht gefunden werden k&#246;nnen. Von den damaligen neurologischen Untersuchern sei die Symptomatik als dissoziativ (hysterisch) eingesch&#228;tzt worden und es seien Betrachtungen angestellt worden, ob das Verhalten angesichts mehrerer widriger Lebensumst&#228;nde dazu dienen k&#246;nnte, die Krankenrolle einzunehmen, auch wenn keine derartige Krankheit vorliege.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>12&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"12\"/>Am 04.01.2016 teilte der Kl&#228;ger dem Versorgungswerk mit, dass das Gutachten vom 10.11.2015 in keiner Weise nachvollziehbar sei und er die erteilte Entbindung von der Schweigepflicht widerrufe.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>13&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"13\"/>Mit Bescheid vom 27.04.2016 lehnte das Versorgungswerk den Antrag des Kl&#228;gers auf Gew&#228;hrung einer Berufsunf&#228;higkeitsrente erneut ab. Der Kl&#228;ger sei nicht berufsunf&#228;hig im Sinne von &#167; 21 Abs. 1 Nr. 1 VwS. Er sei nicht infolge k&#246;rperlichen Gebrechens oder wegen Schw&#228;che seiner k&#246;rperlichen oder geistigen Kr&#228;fte au&#223;er Stande, den Beruf eines Rechtsanwalts in einem Umfang auszu&#252;ben, der zur Sicherung der Lebensgrundlage ausreiche. Leitend f&#252;r diese Einsch&#228;tzung sei das Gutachten vom 10.11.2015 gewesen.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>14&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"14\"/>Den Widerspruch des Kl&#228;gers vom 11.05.2015 wies das Versorgungswerk mit Bescheid vom 29.06.2016, dem Kl&#228;ger am 04.07.2016 zugestellt, zur&#252;ck. Dieser sei unbegr&#252;ndet. Die vom Kl&#228;ger eingereichten &#228;rztlichen Nachweise gen&#252;gten in formaler Hinsicht nicht den Anforderungen an &#228;rztliche Stellungnahmen. Dem Gutachten vom 21.06.2015 lie&#223;en sich keine substantiierten Aussagen zu den f&#252;r die Anwaltst&#228;tigkeit notwendigen F&#228;higkeiten entnehmen. Au&#223;erdem werde nicht ausgef&#252;hrt, wie der Gutachter zu seinen Diagnosen gekommen sei. Es habe keine Untersuchung stattgefunden. Ferner habe der Gutachter offensichtlich die Ma&#223;st&#228;be der Deutschen Rentenversicherung zugrunde gelegt.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>15&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"15\"/>Auch in materieller Hinsicht spreche nichts f&#252;r die Annahme einer Berufsunf&#228;higkeit. Aus dem Gutachten vom 10.11.2015 ergebe sich, dass keinerlei gesundheitliche Beeintr&#228;chtigungen best&#252;nden. Es gebe keinen Grund, diesem Gutachten nicht zu folgen. F&#252;r die Gutachtenerhebung nach &#167; 21 Abs. 5 Satz 2 VwS sei nicht vorgeschrieben, dass dieser eine k&#246;rperliche Untersuchung des Mitglieds vorangehen m&#252;sse. Das Gutachten habe nicht den Zweck, den gesundheitlichen Zustand des Mitglieds umfassend zu erforschen, da das Beschwerdebild sowie die darauf aufbauenden Diagnosen bereits durch die vorgelegten Nachweise bekannt seien. Zum Zeitpunkt der Gutachtenerstellung habe eine Schweigepflichtentbindung vorgelegen.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>16&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"16\"/>Der Kl&#228;ger hat am 01.08.2016 Klage erhoben. Er macht im Wesentlichen Folgendes geltend: Sein Gesundheitszustand ergebe sich aus dem Gutachten vom 21.06.2015. Der vom Versorgungswerk beauftragte Gutachter habe nicht die Erlaubnis gehabt, Akten einzusehen. Ferner entspreche es nicht dem Standard, dass eine Gutachter Feststellungen treffe, ohne den Patienten zu sehen. Zudem h&#228;tte das Versorgungswerk ihm vorab die Reisekosten erstatten m&#252;ssen, da er kein Verm&#246;gen habe.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>17&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"17\"/>Er beantragt,</td></tr></table><blockquote><blockquote/></blockquote></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>18&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"18\"/>die Bescheide des Versorgungswerks der Rechtsanw&#228;lte in Baden-W&#252;rttemberg vom 07.10.2014 und 27.04.2016 und dessen Widerspruchsbescheid vom 29.06.2016 aufzuheben und ihm ab dem 01.03.2014 Berufsunf&#228;higkeitsrente zu gew&#228;hren.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>19&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"19\"/>Das Versorgungswerk beantragt,</td></tr></table><blockquote><blockquote/></blockquote></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>20&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"20\"/>die Klage abzuweisen.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>21&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"21\"/>Es verweist zur Begr&#252;ndung auf die Ausf&#252;hrungen im Ablehnungsbescheid vom 27.04.2016 und im Widerspruchsbescheid vom 29.06.2016. Erg&#228;nzend macht es geltend: Die Klage sei auch deswegen unbegr&#252;ndet, da der Kl&#228;ger entgegen &#167; 21 Abs. 1 Nr. 2 VwS nicht aufgrund k&#246;rperlichen Gebrechens oder wegen Schw&#228;che seiner k&#246;rperlichen oder geistigen Kr&#228;fte seine berufliche T&#228;tigkeit eingestellt habe. Angesichts der wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Kl&#228;gers k&#246;nnte diesem seine Zulassung aus anderen Gr&#252;nden - mutma&#223;lich wegen Verm&#246;gensverfalls (vgl. &#167; 14 Abs. 2 Nr. 7 BRAO) - entzogen worden sein. Dann sei aber keine Berufsunf&#228;higkeitsrente zu gew&#228;hren.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>22&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"22\"/>Dem Gericht liegt die Verwaltungsakte des Versorgungswerks (1 Heft) vor. Hinsichtlich der weiteren Einzelheiten wird auf deren Inhalt und den der gewechselten Schrifts&#228;tze verwiesen.</td></tr></table></td></tr></table>\n<h2>Entscheidungsgründe</h2>\n\n<table><tr><td>&#160;</td><td><table><tr><td/></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>23&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"23\"/>Die zul&#228;ssige Verpflichtungsklage ist unbegr&#252;ndet.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>24&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"24\"/>Die Bescheide des Versorgungswerks vom 07.10.2014 und 27.04.2016 sowie dessen Widerspruchsbescheid vom 29.06.2016 sind rechtm&#228;&#223;ig und verletzen den Kl&#228;ger nicht in seinen Rechten (vgl. &#167; 113 Abs. 5 Satz 1 VwGO). Der Kl&#228;ger hat keinen Anspruch auf die begehrte Berufsunf&#228;higkeitsrente.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>25&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"25\"/>Rechtsgrundlage f&#252;r den geltend gemachten Anspruch ist &#167; 21 Abs. 1 VwS. Hiernach erh&#228;lt das Mitglied Berufsunf&#228;higkeitsrente, das</td></tr></table><blockquote/></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>26&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:3pt\"><tr><td><rd nr=\"26\"/>1. infolge k&#246;rperlichen Gebrechens oder wegen Schw&#228;che seiner k&#246;rperlichen oder geistigen Kr&#228;fte zur Aus&#252;bung des Berufes eines Rechtsanwaltes auf nicht absehbare Zeit, mindestens 90 Tage, unf&#228;hig ist,<br/>2. deshalb seine berufliche T&#228;tigkeit und eine T&#228;tigkeit, die mit dem Beruf eines Rechtsanwalts vereinbar ist, einstellt und innerhalb von 18 Monaten nach Eintritt der Berufsunf&#228;higkeit auf seine berufliche Zulassung verzichtet,<br/>3. das 63. Lebensjahr noch nicht vollendet hat und<br/>4. mindestens f&#252;r drei Monate vor Eintritt der Berufsunf&#228;higkeit Beitr&#228;ge geleistet hat.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>27&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"27\"/>Nach &#167; 21 Abs. 5 VwS ist die Berufsunf&#228;higkeit durch Vorlage eines &#228;rztlichen Gutachtens nachzuweisen (Satz 1). Das Versorgungswerk kann auf seine Kosten ein weiteres &#228;rztliches Gutachten erheben und in angemessenen Zeitabst&#228;nden Nachuntersuchungen anordnen (Satz 2). Das Mitglied ist verpflichtet, sich den vom Versorgungswerk angeordneten Untersuchungen zu unterziehen (Satz 3). Es entbindet mit seinem Antrag auf Berufsunf&#228;higkeitsrente alle ihn behandelnden und untersuchenden &#196;rzte von deren Schweigepflicht gegen&#252;ber dem Versorgungswerk (Satz 4).</td></tr></table><table><tr><td>1.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>28&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"28\"/>Es steht nicht fest, dass der Kl&#228;ger infolge k&#246;rperlichen Gebrechens oder wegen Schw&#228;che seiner k&#246;rperlichen oder geistigen Kr&#228;fte zur Aus&#252;bung des Berufs eines Rechtsanwalts auf nicht absehbare Zeit unf&#228;hig ist (vgl. &#167; 21 Abs. 1 Nr. 1 VwS).</td></tr></table><table><tr><td>a)</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>29&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"29\"/>Der Begriff der Berufsunf&#228;higkeit ist bei Freiberuflern eigenst&#228;ndig und orientiert sich nicht an dem der Berufsunf&#228;higkeit bzw. Erwerbsminderung in der gesetzlichen Rentenversicherung (vgl. VGH Bad.-W&#252;rtt., Urt. v. 19.08.2015 - 9 S 155/13 - juris Rn. 22). Entscheidend ist allein, ob angesichts der Umst&#228;nde des Einzelfalls davon ausgegangen werden kann, dass der Teilnehmer trotz der bestehenden Beeintr&#228;chtigungen in der Lage ist, ein seine Existenz sicherndes Einkommen zu erwirtschaften. F&#252;r diese Erkenntnis bedarf es keiner konkreten Feststellung, wie viele Stunden er t&#228;glich zu arbeiten in der Lage ist. Das Umrei&#223;en eines groben Prozentsatzes hinsichtlich des T&#228;tigkeitsumfangs gen&#252;gt (VGH Bad.-W&#252;rtt., Urt. v. 19.08.2015 - 9 S 155/13 - juris Rn. 23 f. mwN)</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>30&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"30\"/>In verfahrensrechtlicher Hinsicht setzt die Feststellung der Berufsunf&#228;higkeit zun&#228;chst voraus, dass sich aus &#228;rztlichen Gutachten, Attesten oder Bescheinigungen ergibt, dass bei dem Mitglied ein k&#246;rperliches Gebrechen oder eine Schw&#228;che seiner k&#246;rperlichen oder geistigen Kr&#228;fte vorliegt. Dar&#252;ber hinaus m&#252;ssen diese Stellungnahmen eine substantiierte Aussage dar&#252;ber enthalten, welche der einzelnen T&#228;tigkeiten aus dem gesetzlichen Berufsbild dem Mitglied infolge des festgestellten Defizits nicht mehr oder nur noch eingeschr&#228;nkt zugemutet werden k&#246;nnen. Nur eine in diesem Sinn qualifizierte &#228;rztliche Stellungnahme ist im Allgemeinen geeignet, die erforderliche volle &#220;berzeugung von der Berufsunf&#228;higkeit des Mitglieds zu vermitteln. Hingegen gen&#252;gt diesem Erfordernis insbesondere nicht eine &#228;rztliche Stellungnahme, die lediglich eine Aussage zu den k&#246;rperlichen Gebrechen des Mitglieds oder der Schw&#228;che seiner k&#246;rperlichen oder geistigen Kr&#228;fte trifft und daraus gegebenenfalls die nicht n&#228;her begr&#252;ndete Schlussfolgerung der Berufsunf&#228;higkeit zieht. Eine derartige Schlussfolgerung geht &#252;ber die dem Gutachter allein obliegende W&#252;rdigung in tats&#228;chlicher Hinsicht hinaus und beinhaltet eine anhand des jeweils einschl&#228;gigen Satzungsrechts &#252;ber das ma&#223;gebende Berufsbild vorzunehmende rechtliche Bewertung, die allein dem Versorgungswerk bzw. im Klageverfahren dem Gericht vorbehalten ist (vgl. OVG NRW, Beschl. v. 11.03.1997 - 25 A 3536/94 - juris Rn. 2; Urt. v. 18.11.2009 - 17 A 251/07 - juris Rn. 51; BayVGH, Beschl. v. 07.04.2006 - 9 ZB 05.2587 - juris Rn. 18; VG K&#246;ln, Urt. v. 16.04.2013 - 7 K 5237/11 - juris Rn. 26).</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>31&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"31\"/>F&#252;r die Feststellung der Berufsunf&#228;higkeit aufgrund eines Gutachtens muss in aller Regel ein Mediziner eine fundierte medizinische Tatsachenbasis auf der Grundlage allgemeiner medizinischer Erkenntnisse und der Verfassung des Mitglieds erstellen. Der Arzt muss das Ausma&#223; der Einschr&#228;nkungen feststellen und deren voraussichtliche Bedeutung f&#252;r die Leistungsf&#228;higkeit sowie f&#252;r die Erf&#252;llung der Anforderungen des gesetzlichen Berufsbilds medizinisch fundiert einsch&#228;tzen. Er muss in seiner Stellungnahme Ankn&#252;pfungs- und Befundtatsachen darstellen, seine Untersuchungsmethoden erl&#228;utern und seine Hypothesen sowie deren Grundlage offen legen. Auf dieser Grundlage hat er unter Aussch&#246;pfung der vorhandenen Erkenntnisse zum Gesundheitszustand des Mitglieds eine Aussage &#252;ber das Leistungsverm&#246;gen zu treffen, die das berufsst&#228;ndische Versorgungswerk in die Lage versetzt, die Rechtsfrage der Berufsunf&#228;higkeit eigenverantwortlich zu beantworten (vgl. nur BVerwG, Beschl. v. 13.12.2013 - 2 B 37/13 - juris Rn. 22; Urt. v. 28.08.2014 - 2 WD 20/13 - juris Rn. 33; Urt. v. 01.03.2007 - 2 A 9/04 - juris Rn. 9; im Kontext der Feststellung der Berufsunf&#228;higkeit zur Erlangung einer Rente durch ein berufsst&#228;ndisches Versorgungswerk siehe VG K&#246;ln, Urt. v. 16.04.2013 - 7 K 5237/11 - juris Rn. 26, 28).</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>32&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"32\"/>Ein &#228;rztliches Gutachten kann seine Aufgabe, die zur Feststellung des entscheidungserheblichen Sachverhalts erforderliche Sachkunde zu vermitteln, nicht erf&#252;llen, wenn das Gutachten unvollst&#228;ndig, widerspr&#252;chlich oder aus anderen Gr&#252;nden nicht &#252;berzeugend ist, wenn das Gutachten von unzutreffenden tats&#228;chlichen Voraussetzungen ausgeht, wenn der Sachverst&#228;ndige erkennbar nicht &#252;ber die notwendige Sachkunde verf&#252;gt oder Zweifel an seiner Unparteilichkeit bestehen, wenn sich durch neuen entscheidungserheblichen Sachvortrag der Beteiligten oder durch eigene Ermittlungst&#228;tigkeit des Gerichts die Bedeutung der vom Sachverst&#228;ndigen zu kl&#228;renden Fragen ver&#228;ndert, wenn ein anderer Sachverst&#228;ndiger &#252;ber neue oder &#252;berlegenere Forschungsmittel oder &#252;ber gr&#246;&#223;ere Erfahrung verf&#252;gt oder wenn das Beweisergebnis durch substantiierten Vortrag eines der Beteiligten oder durch eigene &#220;berlegungen des Gerichts ernsthaft ersch&#252;ttert wird (stRspr; vgl. nur BVerwG, Beschl. v. 03.05.2017 - 9 B 38/16 - juris Rn. 18; Beschl. v. 18.08.2005 - 4 B 17/05 - juris Rn. 50; jeweils mwN; zum vorliegenden Kontext vgl. VG K&#246;ln, Urt. v. 16.04.2013 - 7 K 5237/11 - juris Rn. 26, 28).</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>33&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"33\"/>Nach diesen Ma&#223;st&#228;ben steht nicht fest, dass der Kl&#228;ger berufsunf&#228;hig im Sinne von &#167; 21 Abs. 1 Nr. 1, Abs. 5 Satz 1 VwS ist. Insbesondere ergibt sich aus dem vom Kl&#228;ger vorgelegten Gutachten vom 21.06.2015 nicht, dass dieser nicht mehr in der Lage ist, ein seine Existenz sicherndes Einkommen als Rechtsanwalt zu erwirtschaften.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>34&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"34\"/>Zwar enth&#228;lt das Gutachten Aussagen &#252;ber die k&#246;rperlichen und geistigen Kr&#228;fte des Kl&#228;gers. Bei ihm wird eine &#8222;dissoziative sensomotorische Halbseitensymptomatik&#8220; diagnostiziert. In &#8222;stressigen Situationen&#8220; sei er nicht in der Lage, flie&#223;end zu reden. Kontroverse Diskussionen k&#246;nne er nicht f&#252;hren. Die Motorik seiner linken Hand sei eingeschr&#228;nkt. Er leide unter einer Konzentrationsschw&#228;che. Auch enth&#228;lt das Gutachten - entgegen der Auffassung des Versorgungswerks - hinreichend substantiierte Aussagen, welche der einzelnen T&#228;tigkeiten aus dem gesetzlichen Berufsbild des Rechtsanwalts dem Kl&#228;ger infolge der festgestellten Defizite nicht mehr oder nur noch eingeschr&#228;nkt zugemutet werden k&#246;nnen. Das Gutachten benennt typische T&#228;tigkeiten des Anwaltsberufs (&#8222;Diskussionen ... mit Mandanten&#8220;; &#8222;Anh&#246;rungen im Gerichtssaal&#8220;; &#8222;Umbl&#228;ttern von Seiten&#8220;; &#8222;&#214;ffnen von Briefen&#8220;; &#8222;Bearbeitung von F&#228;llen&#8220; etc.). Mit Blick auf die im Gutachten festgestellten erheblichen k&#246;rperlichen und geistigen Defizite musste der Gutachter nicht genauer auf die einzelnen T&#228;tigkeiten aus dem gesetzlichen Berufsbild eines Rechtsanwalts eingehen. Ebenfalls unsch&#228;dlich ist vorliegend, dass das Gutachten von der irrigen rechtlichen Pr&#228;misse ausgeht, die Berufsunf&#228;higkeit im Sinne der gesetzlichen Rentenversicherung sei festzustellen. Dieser Umstand ist ohne Relevanz, soweit das Gutachten gleichwohl dazu geeignet ist, dem Versorgungswerk die zur Feststellung der Berufsunf&#228;higkeit im Sinne seiner Satzung erforderliche Sachkunde zu vermitteln. Insofern w&#228;re es ein nicht gerechtfertigter Formalismus, wollte man das Gutachten aus diesem Grund nicht ber&#252;cksichtigen.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>35&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"35\"/>Allerdings ist das Gutachten vom 21.06.2015 nicht dazu geeignet, die zur Feststellung der Berufsunf&#228;higkeit erforderliche Sachkunde zu vermitteln. Es ist schon deshalb nicht &#252;berzeugend, da sich auf seiner Grundlage nicht nachvollziehen l&#228;sst, ob es auf einer fundierten medizinischen Tatsachengrundlage erstellt worden ist bzw. der Gutachter von zutreffenden tats&#228;chlichen Voraussetzungen ausgegangen ist. Zwar ergibt sich aus dem Gutachten, dass sich dieses &#8222;u.a. auf die Ausf&#252;hrungen des Probanden ..., ... (die) mit ihm gef&#252;hrten Gespr&#228;che(...)&#8220; und bestimmte Arztbriefe st&#252;tzt. Eine substantiierte Darstellung der Ankn&#252;pfungs- und Befundtatsachen fehlt. Es bleibt jedoch im Dunkeln, auf welcher Grundlage der Gutachter die Beeintr&#228;chtigungen der linken K&#246;rperh&#228;lfte, die Konzentrationsschwierigkeiten oder auch die Minderwertigkeitsgef&#252;hle des Kl&#228;gers feststellen konnte. Es wird mit keinem Wort erw&#228;hnt, in welcher Weise der Gutachter den Kl&#228;ger untersucht bzw. befragt und was der Kl&#228;ger mitgeteilt bzw. welche Resultate er erzielt hat. Es bleibt sogar unklar, ob der Gutachter den Kl&#228;ger &#252;berhaupt pers&#246;nlich angeh&#246;rt hat (ein Hinweis hierauf findet sich lediglich im Res&#252;mee des Gutachtens).</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>36&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"36\"/>Ferner - mit dem soeben Ausgef&#252;hrten zusammenh&#228;ngend - legt das Gutachten vom 21.06.2015 nicht dar, auf der Grundlage welcher medizinischer Erkenntnisse es zu seinen Ergebnissen kommt. Weder wird die Untersuchungsmethode erl&#228;utert noch werden Hypothesen offengelegt. Es ist anhand des Gutachtens nicht nachvollziehbar, auf welchem Weg der Gutachter zu der Erkenntnis gelangen konnte, dass die Erwerbsf&#228;higkeit des Kl&#228;gers auf weniger als drei Stunden gesunken ist, dass dieser in stressigen Situationen nicht in der Lage ist, flie&#223;end zu reden oder kontroverse Diskussionen zu f&#252;hren, bzw. er unter Konzentrationsst&#246;rungen leidet, die es ihm nicht erlauben, zwei bis drei Stunden zu arbeiten. Ohne die Offenlegung der methodischen Gewinnung der gewonnenen Erkenntnisse ist das Gutachten nicht geeignet, dem Versorgungswerk oder dem Gericht die zur Feststellung des entscheidungserheblichen Sachverhalts erforderliche Sachkunde zu vermitteln. Lediglich erg&#228;nzend ist anzumerken, dass aufgrund des Umstands, dass der Gutachter Internist f&#252;r H&#228;matologie und internistische Onkologie ist, auch Zweifel an dessen notwendiger Sachkunde bestehen.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>37&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"37\"/>Eine Darstellung der Befundtatsachen und eine Erl&#228;uterung der Untersuchungsmethoden w&#228;re nicht zuletzt deshalb geboten gewesen, da das Gutachten zu dem sehr konkreten Ergebnis kommt, dass die Erwerbsf&#228;higkeit des Kl&#228;gers auf weniger als drei Stunden gesunken ist; dies, obwohl die St&#246;rungen des Kl&#228;gers in Alltagssituationen unauff&#228;llig sein sollen. &#220;berdies w&#228;re eine Darstellung von Befundtatsachen und Untersuchungsmethoden auch deshalb angebracht gewesen, da das vom Versorgungswerk eingeholte Gutachten vom 10.11.2015 dem Kl&#228;ger auf der Grundlage von Arztbriefen keinerlei Krankheit, k&#246;rperliches Gebrechen, Schw&#228;che der k&#246;rperlichen oder geistigen Kr&#228;fte oder Funktionsst&#246;rungen attestiert. Nach Aktenlage best&#252;nden beim Kl&#228;ger keine Kommunikationsst&#246;rung, keine Beeintr&#228;chtigung der kognitiven F&#228;higkeiten und keine psychischen Auff&#228;lligkeiten. Nur erg&#228;nzend ist zu erw&#228;hnen, dass der vom Versorgungswerk beauftragte Gutachter entgegen der Auffassung des Kl&#228;gers zum Zeitpunkt der Gutachtenerstellung dessen Erlaubnis hatte, Akten einzusehen. Unter dem 06.11.2013, dem Versorgungswerk am 19.02.2014 zugegangen, hatte der Kl&#228;ger alle &#196;rzte, die ihn bisher behandelt hatten, dem Versorgungswerk gegen&#252;ber von der Schweigepflicht entbunden, soweit dies f&#252;r die Beurteilung seiner Berufsunf&#228;higkeit erforderlich ist. Au&#223;erdem hatte er sich f&#252;r denselben Zweck mit der &#220;berlassung vorhandener medizinischer Unterlagen oder Gutachten an das Versorgungswerk einverstanden erkl&#228;rt. Von dieser Erkl&#228;rung war auch umfasst, dass ein vom Versorgungswerk beauftragter Gutachter die Krankenakten des Kl&#228;gers einsieht. Erst am 04.01.2016, also nach Fertigstellung des Gutachtens am 10.11.2015, hat der Kl&#228;ger die Erkl&#228;rung &#252;ber die Entbindung von der Schweigepflicht wiederrufen.</td></tr></table><table><tr><td>b)</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>38&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"38\"/>Es besteht f&#252;r das Gericht keine Veranlassung, ein weiteres Sachverst&#228;ndigengutachten hinsichtlich des Gesundheitszustand des Kl&#228;gers einzuholen.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>39&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"39\"/>Gem&#228;&#223; &#167; 86 Abs. 1 Satz 1 Halbsatz 1 VwGO erforscht das Gericht des Sachverhalt von Amts wegen. Dieser Amtsermittlungsgrundsatz gilt allerdings nicht unbeschr&#228;nkt. Das Gericht muss diejenigen Aufkl&#228;rungsbem&#252;hungen unternehmen, auf die ein Beteiligter hinwirkt oder die sich ihm aufdr&#228;ngen. Dagegen muss das Tatsachengericht Anregungen nicht nachgehen, die ein Beteiligter ohne greifbaren tats&#228;chlichen Anhaltspunkt &#8222;ins Blaue hinein&#8220; vortr&#228;gt. Auch erstreckt sich die Aufkl&#228;rungspflicht nicht auf Ermittlungen, die aus Sicht des Tatsachengerichts unn&#246;tig sind, weil es auf deren Ergebnis nach seinem materiell-rechtlichen Standpunkt f&#252;r den Ausgang des Rechtsstreits nicht ankommt (stRspr, vgl. nur BVerwG, Beschl. v. 19.05.2016 - 6 B 1/16 - juris Rn. 34 mwN).</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>40&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"40\"/>Vorliegend ergibt sich aus der Satzung des Versorgungswerks eine streitgegenstandsbedingte Einschr&#228;nkung des Amtsermittlungsgrundsatzes. Nach &#167; 21 Abs. 5 VwS ist die Berufsunf&#228;higkeit durch &#8222;Vorlage&#8220; eines &#228;rztlichen Gutachtens nachzuweisen. Grunds&#228;tzlich ist daher davon auszugehen, dass ein Mitglied des Versorgungswerks in der Lage ist, ein seine Existenz sicherndes Einkommen zu erwirtschaften. Es obliegt zun&#228;chst dem Mitglied des Versorgungswerks, die Berufsunf&#228;higkeit, die f&#252;r ihn g&#252;nstig ist und seinem h&#246;chstpers&#246;nlichen Lebensbereich zuzuordnen ist, durch Vorlage eines &#228;rztlichen Gutachtens nachzuweisen. Insofern kommt dem Mitglied die Darlegungs- und Beweislast zu (vgl. OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 19.03.2015 - OVG 12 B 18.13 - juris Rn. 35 im Hinblick auf die zu &#167; 21 Abs. 5 Satz 1 VwS weitgehend inhaltsgleiche Bestimmung des &#167; 16 Abs. 4 Satz 1 der Satzung des Versorgungswerkes der Rechtsanw&#228;lte in Brandenburg; siehe zu vergleichbaren Kontexten auch VG M&#252;nchen, Urt. v. 19.07.2012 - M 12 K 12.1033 - juris Rn. 74; Urt. v. 29.10.2009 - M 12 K 08.6082 - juris Rn. 39).</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>41&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"41\"/>Nichts anderes folgt aus &#167; 21 Abs. 5 Satz 2 VwS, wonach das Versorgungswerk auf seine Kosten ein weiteres &#228;rztliches Gutachten erheben und in angemessenen Zeitabst&#228;nden Nachuntersuchungen anordnen kann. Um etwaigen &#8222;Gef&#228;lligkeitsgutachten&#8220; entgegenwirken zu k&#246;nnen, wird dem Versorgungswerk damit die M&#246;glichkeit einger&#228;umt, auch dann noch eine Untersuchung anzuordnen, wenn das vom Mitglied vorgelegte fach&#228;rztliche Gutachten seine Berufsunf&#228;higkeit belegt. Dies &#228;ndert jedoch nichts daran, dass verbleibende Zweifel am Vorliegen der Voraussetzungen f&#252;r die Gew&#228;hrung der Berufsunf&#228;higkeitsrente zu Lasten des antragstellenden Rechtsanwalts gehen (vgl. OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 19.03.2015 - OVG 12 B 18.13 - juris Rn. 35 im Hinblick auf die zu &#167; 21 Abs. 5 Satz 2 VwS weitgehend inhaltsgleiche Bestimmung des &#167; 16 Abs. 4 Satz 2 der Satzung des Versorgungswerkes der Rechtsanw&#228;lte in Brandenburg).</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>42&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"42\"/>Hiernach besteht f&#252;r das Gericht keine Veranlassung, ein weiteres Sachverst&#228;ndigengutachten einzuholen. Der Kl&#228;ger tr&#228;gt - wie soeben dargelegt - die Darlegungslast f&#252;r seine Berufsunf&#228;higkeit. Auch ist mit Blick auf die eklatanten M&#228;ngel des vom Kl&#228;ger eingeholten Gutachtens vom 21.06.2015 und des Ergebnisses des vom Versorgungswerk eingeholten weiteren Gutachtens vom 10.11.2015, wonach keine Erkrankung des Kl&#228;gers feststellbar ist, keine weitere Sachverhaltserforschung durch das Gericht geboten. Vor diesem Hintergrund ist der in der m&#252;ndlichen Verhandlung hilfsweise gestellte Antrag, hinsichtlich des Gesundheitszustands des Kl&#228;gers ein erneutes fachliches Gutachten einzuholen, abzulehnen. Das Gericht h&#228;lt die Beweiserhebung nicht f&#252;r erforderlich (vgl. entsprechend &#167; 244 Abs. 3 Satz 2 Alternative 2 StPO; vgl. auch BVerwG, Beschl. v. 17.09.2014 - 8 B 15/14 - juris Rn. 8 mwN).</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>43&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"43\"/>Da den Kl&#228;ger die Darlegungs- und Beweislast trifft, dass er berufsunf&#228;hig ist, kann im &#220;brigen dahinstehen, ob das lediglich nach Aktenlage erstellte Gutachten vom 10.11.2015 geeignet ist, die Berufsunf&#228;higkeit des Kl&#228;gers zu widerlegen bzw. die Berufsf&#228;higkeit zu belegen. Ebenfalls offen bleiben kann daher, ob das Versorgungswerk dem Kl&#228;ger die Reisekosten zur Wahrnehmung des Untersuchungstermins vorab h&#228;tte erstatten m&#252;ssen.</td></tr></table><table><tr><td>2.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>44&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"44\"/>Ferner liegen die Voraussetzungen des &#167; 21 Abs. 1 Nr. 2 VwS nicht vor. Diese Bestimmung setzt voraus, dass das Mitglied &#8222;deshalb&#8220;, also wegen der Berufsunf&#228;higkeit, seine berufliche T&#228;tigkeit und eine T&#228;tigkeit, die mit dem Beruf eines Rechtsanwalts vereinbar ist, einstellt und innerhalb von 18 Monaten nach Eintritt der Berufsunf&#228;higkeit auf seine berufliche Zulassung &#8222;verzichtet&#8220;. Hieran fehlt es. Der Kl&#228;ger hat jedenfalls nicht innerhalb von 18 Monaten nach Eintritt der Berufsunf&#228;higkeit auf seine berufliche Zulassung verzichtet. Dieser r&#228;umte in der m&#252;ndlichen Verhandlung auf Nachfrage des Gerichts ein, dass die Rechtsanwaltskammer mit Bescheid vom 25.04.2012 seine Zulassung wegen Verm&#246;gensverfalls widerrufen hat (vgl. &#167; 14 Abs. 2 Nr. 7 BRAO). Zwar f&#252;hrte dieser Widerruf erst mit dessen Bestandskraft zum Erl&#246;schen der Zulassung (vgl. &#167; 13 BRAO). Bestandskr&#228;ftig wurde der Widerruf am 09.04.2014, also nach Eintritt der behaupteten (allerdings unbelegten) Berufsunf&#228;higkeit Ende 2012 bzw. Anfang 2013. Gleichwohl &#228;ndert dies nichts daran, dass der Kl&#228;ger nicht auf seine berufliche Zulassung &#8222;verzichtet&#8220; hat, also seine Zulassung freiwillig verloren hat. Dieses Ergebnis ist auch nicht deshalb unbillig und korrekturbed&#252;rftig, wenn der Verm&#246;gensverfall eine Folge der Berufsunf&#228;higkeit gewesen w&#228;re. Der Kl&#228;ger ist viele Monate vor dem behaupteten Eintritt der Berufsunf&#228;higkeit als Folge der behaupteten psychosomatischen Schlaganf&#228;lle im Dezember 2012 bzw. Februar 2013 in Verm&#246;gensverfall geraten, wie der Widerruf der Rechtsanwaltszulassung vom 25.04.2012, die Bestimmung eines vorl&#228;ufigen Insolvenzverwalters am 02.01.2013 oder die Er&#246;ffnung des Insolvenzverfahrens am 22.05.2013 belegen. Der Kl&#228;ger h&#228;tte vor Eintritt der Bestandskraft des Zulassungswiderrufs am 09.04.2014 auf seine Zulassung wegen Berufsunf&#228;higkeit verzichten k&#246;nnen. Stattdessen hat er jedoch den Ausgang des Verfahrens betreffend den Zulassungswiderruf wegen Verm&#246;gensverfalls abgewartet und parallel eine Berufsunf&#228;higkeitsrente angestrengt.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>45&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"45\"/>Die Kostenentscheidung beruht auf &#167; 154 Abs. 1 VwGO.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>46&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"46\"/><strong><span style=\"text-decoration:underline\">Beschluss</span></strong></td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>47&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"47\"/>Der Streitwert wird gem&#228;&#223; &#167; 52 Abs. 1 und 3 GKG und in Anlehnung an Nr. 14.3 des Streitwertkatalogs f&#252;r die Verwaltungsgerichtsbarkeit in der zuletzt am 18.07.2013 ge&#228;nderten Fassung auf 68.158,44 EUR festgesetzt.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>48&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"48\"/>Hinsichtlich der Beschwerdem&#246;glichkeit gegen die Streitwertfestsetzung wird auf &#167; 68 Abs. 1 Satz 1, 3 und 5 GKG verwiesen.</td></tr></table></td></tr></table>\n<h2>Gründe</h2>\n\n<table><tr><td>&#160;</td><td><table><tr><td/></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>23&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"23\"/>Die zul&#228;ssige Verpflichtungsklage ist unbegr&#252;ndet.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>24&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"24\"/>Die Bescheide des Versorgungswerks vom 07.10.2014 und 27.04.2016 sowie dessen Widerspruchsbescheid vom 29.06.2016 sind rechtm&#228;&#223;ig und verletzen den Kl&#228;ger nicht in seinen Rechten (vgl. &#167; 113 Abs. 5 Satz 1 VwGO). Der Kl&#228;ger hat keinen Anspruch auf die begehrte Berufsunf&#228;higkeitsrente.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>25&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"25\"/>Rechtsgrundlage f&#252;r den geltend gemachten Anspruch ist &#167; 21 Abs. 1 VwS. Hiernach erh&#228;lt das Mitglied Berufsunf&#228;higkeitsrente, das</td></tr></table><blockquote/></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>26&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:3pt\"><tr><td><rd nr=\"26\"/>1. infolge k&#246;rperlichen Gebrechens oder wegen Schw&#228;che seiner k&#246;rperlichen oder geistigen Kr&#228;fte zur Aus&#252;bung des Berufes eines Rechtsanwaltes auf nicht absehbare Zeit, mindestens 90 Tage, unf&#228;hig ist,<br/>2. deshalb seine berufliche T&#228;tigkeit und eine T&#228;tigkeit, die mit dem Beruf eines Rechtsanwalts vereinbar ist, einstellt und innerhalb von 18 Monaten nach Eintritt der Berufsunf&#228;higkeit auf seine berufliche Zulassung verzichtet,<br/>3. das 63. Lebensjahr noch nicht vollendet hat und<br/>4. mindestens f&#252;r drei Monate vor Eintritt der Berufsunf&#228;higkeit Beitr&#228;ge geleistet hat.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>27&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"27\"/>Nach &#167; 21 Abs. 5 VwS ist die Berufsunf&#228;higkeit durch Vorlage eines &#228;rztlichen Gutachtens nachzuweisen (Satz 1). Das Versorgungswerk kann auf seine Kosten ein weiteres &#228;rztliches Gutachten erheben und in angemessenen Zeitabst&#228;nden Nachuntersuchungen anordnen (Satz 2). Das Mitglied ist verpflichtet, sich den vom Versorgungswerk angeordneten Untersuchungen zu unterziehen (Satz 3). Es entbindet mit seinem Antrag auf Berufsunf&#228;higkeitsrente alle ihn behandelnden und untersuchenden &#196;rzte von deren Schweigepflicht gegen&#252;ber dem Versorgungswerk (Satz 4).</td></tr></table><table><tr><td>1.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>28&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"28\"/>Es steht nicht fest, dass der Kl&#228;ger infolge k&#246;rperlichen Gebrechens oder wegen Schw&#228;che seiner k&#246;rperlichen oder geistigen Kr&#228;fte zur Aus&#252;bung des Berufs eines Rechtsanwalts auf nicht absehbare Zeit unf&#228;hig ist (vgl. &#167; 21 Abs. 1 Nr. 1 VwS).</td></tr></table><table><tr><td>a)</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>29&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"29\"/>Der Begriff der Berufsunf&#228;higkeit ist bei Freiberuflern eigenst&#228;ndig und orientiert sich nicht an dem der Berufsunf&#228;higkeit bzw. Erwerbsminderung in der gesetzlichen Rentenversicherung (vgl. VGH Bad.-W&#252;rtt., Urt. v. 19.08.2015 - 9 S 155/13 - juris Rn. 22). Entscheidend ist allein, ob angesichts der Umst&#228;nde des Einzelfalls davon ausgegangen werden kann, dass der Teilnehmer trotz der bestehenden Beeintr&#228;chtigungen in der Lage ist, ein seine Existenz sicherndes Einkommen zu erwirtschaften. F&#252;r diese Erkenntnis bedarf es keiner konkreten Feststellung, wie viele Stunden er t&#228;glich zu arbeiten in der Lage ist. Das Umrei&#223;en eines groben Prozentsatzes hinsichtlich des T&#228;tigkeitsumfangs gen&#252;gt (VGH Bad.-W&#252;rtt., Urt. v. 19.08.2015 - 9 S 155/13 - juris Rn. 23 f. mwN)</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>30&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"30\"/>In verfahrensrechtlicher Hinsicht setzt die Feststellung der Berufsunf&#228;higkeit zun&#228;chst voraus, dass sich aus &#228;rztlichen Gutachten, Attesten oder Bescheinigungen ergibt, dass bei dem Mitglied ein k&#246;rperliches Gebrechen oder eine Schw&#228;che seiner k&#246;rperlichen oder geistigen Kr&#228;fte vorliegt. Dar&#252;ber hinaus m&#252;ssen diese Stellungnahmen eine substantiierte Aussage dar&#252;ber enthalten, welche der einzelnen T&#228;tigkeiten aus dem gesetzlichen Berufsbild dem Mitglied infolge des festgestellten Defizits nicht mehr oder nur noch eingeschr&#228;nkt zugemutet werden k&#246;nnen. Nur eine in diesem Sinn qualifizierte &#228;rztliche Stellungnahme ist im Allgemeinen geeignet, die erforderliche volle &#220;berzeugung von der Berufsunf&#228;higkeit des Mitglieds zu vermitteln. Hingegen gen&#252;gt diesem Erfordernis insbesondere nicht eine &#228;rztliche Stellungnahme, die lediglich eine Aussage zu den k&#246;rperlichen Gebrechen des Mitglieds oder der Schw&#228;che seiner k&#246;rperlichen oder geistigen Kr&#228;fte trifft und daraus gegebenenfalls die nicht n&#228;her begr&#252;ndete Schlussfolgerung der Berufsunf&#228;higkeit zieht. Eine derartige Schlussfolgerung geht &#252;ber die dem Gutachter allein obliegende W&#252;rdigung in tats&#228;chlicher Hinsicht hinaus und beinhaltet eine anhand des jeweils einschl&#228;gigen Satzungsrechts &#252;ber das ma&#223;gebende Berufsbild vorzunehmende rechtliche Bewertung, die allein dem Versorgungswerk bzw. im Klageverfahren dem Gericht vorbehalten ist (vgl. OVG NRW, Beschl. v. 11.03.1997 - 25 A 3536/94 - juris Rn. 2; Urt. v. 18.11.2009 - 17 A 251/07 - juris Rn. 51; BayVGH, Beschl. v. 07.04.2006 - 9 ZB 05.2587 - juris Rn. 18; VG K&#246;ln, Urt. v. 16.04.2013 - 7 K 5237/11 - juris Rn. 26).</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>31&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"31\"/>F&#252;r die Feststellung der Berufsunf&#228;higkeit aufgrund eines Gutachtens muss in aller Regel ein Mediziner eine fundierte medizinische Tatsachenbasis auf der Grundlage allgemeiner medizinischer Erkenntnisse und der Verfassung des Mitglieds erstellen. Der Arzt muss das Ausma&#223; der Einschr&#228;nkungen feststellen und deren voraussichtliche Bedeutung f&#252;r die Leistungsf&#228;higkeit sowie f&#252;r die Erf&#252;llung der Anforderungen des gesetzlichen Berufsbilds medizinisch fundiert einsch&#228;tzen. Er muss in seiner Stellungnahme Ankn&#252;pfungs- und Befundtatsachen darstellen, seine Untersuchungsmethoden erl&#228;utern und seine Hypothesen sowie deren Grundlage offen legen. Auf dieser Grundlage hat er unter Aussch&#246;pfung der vorhandenen Erkenntnisse zum Gesundheitszustand des Mitglieds eine Aussage &#252;ber das Leistungsverm&#246;gen zu treffen, die das berufsst&#228;ndische Versorgungswerk in die Lage versetzt, die Rechtsfrage der Berufsunf&#228;higkeit eigenverantwortlich zu beantworten (vgl. nur BVerwG, Beschl. v. 13.12.2013 - 2 B 37/13 - juris Rn. 22; Urt. v. 28.08.2014 - 2 WD 20/13 - juris Rn. 33; Urt. v. 01.03.2007 - 2 A 9/04 - juris Rn. 9; im Kontext der Feststellung der Berufsunf&#228;higkeit zur Erlangung einer Rente durch ein berufsst&#228;ndisches Versorgungswerk siehe VG K&#246;ln, Urt. v. 16.04.2013 - 7 K 5237/11 - juris Rn. 26, 28).</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>32&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"32\"/>Ein &#228;rztliches Gutachten kann seine Aufgabe, die zur Feststellung des entscheidungserheblichen Sachverhalts erforderliche Sachkunde zu vermitteln, nicht erf&#252;llen, wenn das Gutachten unvollst&#228;ndig, widerspr&#252;chlich oder aus anderen Gr&#252;nden nicht &#252;berzeugend ist, wenn das Gutachten von unzutreffenden tats&#228;chlichen Voraussetzungen ausgeht, wenn der Sachverst&#228;ndige erkennbar nicht &#252;ber die notwendige Sachkunde verf&#252;gt oder Zweifel an seiner Unparteilichkeit bestehen, wenn sich durch neuen entscheidungserheblichen Sachvortrag der Beteiligten oder durch eigene Ermittlungst&#228;tigkeit des Gerichts die Bedeutung der vom Sachverst&#228;ndigen zu kl&#228;renden Fragen ver&#228;ndert, wenn ein anderer Sachverst&#228;ndiger &#252;ber neue oder &#252;berlegenere Forschungsmittel oder &#252;ber gr&#246;&#223;ere Erfahrung verf&#252;gt oder wenn das Beweisergebnis durch substantiierten Vortrag eines der Beteiligten oder durch eigene &#220;berlegungen des Gerichts ernsthaft ersch&#252;ttert wird (stRspr; vgl. nur BVerwG, Beschl. v. 03.05.2017 - 9 B 38/16 - juris Rn. 18; Beschl. v. 18.08.2005 - 4 B 17/05 - juris Rn. 50; jeweils mwN; zum vorliegenden Kontext vgl. VG K&#246;ln, Urt. v. 16.04.2013 - 7 K 5237/11 - juris Rn. 26, 28).</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>33&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"33\"/>Nach diesen Ma&#223;st&#228;ben steht nicht fest, dass der Kl&#228;ger berufsunf&#228;hig im Sinne von &#167; 21 Abs. 1 Nr. 1, Abs. 5 Satz 1 VwS ist. Insbesondere ergibt sich aus dem vom Kl&#228;ger vorgelegten Gutachten vom 21.06.2015 nicht, dass dieser nicht mehr in der Lage ist, ein seine Existenz sicherndes Einkommen als Rechtsanwalt zu erwirtschaften.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>34&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"34\"/>Zwar enth&#228;lt das Gutachten Aussagen &#252;ber die k&#246;rperlichen und geistigen Kr&#228;fte des Kl&#228;gers. Bei ihm wird eine &#8222;dissoziative sensomotorische Halbseitensymptomatik&#8220; diagnostiziert. In &#8222;stressigen Situationen&#8220; sei er nicht in der Lage, flie&#223;end zu reden. Kontroverse Diskussionen k&#246;nne er nicht f&#252;hren. Die Motorik seiner linken Hand sei eingeschr&#228;nkt. Er leide unter einer Konzentrationsschw&#228;che. Auch enth&#228;lt das Gutachten - entgegen der Auffassung des Versorgungswerks - hinreichend substantiierte Aussagen, welche der einzelnen T&#228;tigkeiten aus dem gesetzlichen Berufsbild des Rechtsanwalts dem Kl&#228;ger infolge der festgestellten Defizite nicht mehr oder nur noch eingeschr&#228;nkt zugemutet werden k&#246;nnen. Das Gutachten benennt typische T&#228;tigkeiten des Anwaltsberufs (&#8222;Diskussionen ... mit Mandanten&#8220;; &#8222;Anh&#246;rungen im Gerichtssaal&#8220;; &#8222;Umbl&#228;ttern von Seiten&#8220;; &#8222;&#214;ffnen von Briefen&#8220;; &#8222;Bearbeitung von F&#228;llen&#8220; etc.). Mit Blick auf die im Gutachten festgestellten erheblichen k&#246;rperlichen und geistigen Defizite musste der Gutachter nicht genauer auf die einzelnen T&#228;tigkeiten aus dem gesetzlichen Berufsbild eines Rechtsanwalts eingehen. Ebenfalls unsch&#228;dlich ist vorliegend, dass das Gutachten von der irrigen rechtlichen Pr&#228;misse ausgeht, die Berufsunf&#228;higkeit im Sinne der gesetzlichen Rentenversicherung sei festzustellen. Dieser Umstand ist ohne Relevanz, soweit das Gutachten gleichwohl dazu geeignet ist, dem Versorgungswerk die zur Feststellung der Berufsunf&#228;higkeit im Sinne seiner Satzung erforderliche Sachkunde zu vermitteln. Insofern w&#228;re es ein nicht gerechtfertigter Formalismus, wollte man das Gutachten aus diesem Grund nicht ber&#252;cksichtigen.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>35&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"35\"/>Allerdings ist das Gutachten vom 21.06.2015 nicht dazu geeignet, die zur Feststellung der Berufsunf&#228;higkeit erforderliche Sachkunde zu vermitteln. Es ist schon deshalb nicht &#252;berzeugend, da sich auf seiner Grundlage nicht nachvollziehen l&#228;sst, ob es auf einer fundierten medizinischen Tatsachengrundlage erstellt worden ist bzw. der Gutachter von zutreffenden tats&#228;chlichen Voraussetzungen ausgegangen ist. Zwar ergibt sich aus dem Gutachten, dass sich dieses &#8222;u.a. auf die Ausf&#252;hrungen des Probanden ..., ... (die) mit ihm gef&#252;hrten Gespr&#228;che(...)&#8220; und bestimmte Arztbriefe st&#252;tzt. Eine substantiierte Darstellung der Ankn&#252;pfungs- und Befundtatsachen fehlt. Es bleibt jedoch im Dunkeln, auf welcher Grundlage der Gutachter die Beeintr&#228;chtigungen der linken K&#246;rperh&#228;lfte, die Konzentrationsschwierigkeiten oder auch die Minderwertigkeitsgef&#252;hle des Kl&#228;gers feststellen konnte. Es wird mit keinem Wort erw&#228;hnt, in welcher Weise der Gutachter den Kl&#228;ger untersucht bzw. befragt und was der Kl&#228;ger mitgeteilt bzw. welche Resultate er erzielt hat. Es bleibt sogar unklar, ob der Gutachter den Kl&#228;ger &#252;berhaupt pers&#246;nlich angeh&#246;rt hat (ein Hinweis hierauf findet sich lediglich im Res&#252;mee des Gutachtens).</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>36&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"36\"/>Ferner - mit dem soeben Ausgef&#252;hrten zusammenh&#228;ngend - legt das Gutachten vom 21.06.2015 nicht dar, auf der Grundlage welcher medizinischer Erkenntnisse es zu seinen Ergebnissen kommt. Weder wird die Untersuchungsmethode erl&#228;utert noch werden Hypothesen offengelegt. Es ist anhand des Gutachtens nicht nachvollziehbar, auf welchem Weg der Gutachter zu der Erkenntnis gelangen konnte, dass die Erwerbsf&#228;higkeit des Kl&#228;gers auf weniger als drei Stunden gesunken ist, dass dieser in stressigen Situationen nicht in der Lage ist, flie&#223;end zu reden oder kontroverse Diskussionen zu f&#252;hren, bzw. er unter Konzentrationsst&#246;rungen leidet, die es ihm nicht erlauben, zwei bis drei Stunden zu arbeiten. Ohne die Offenlegung der methodischen Gewinnung der gewonnenen Erkenntnisse ist das Gutachten nicht geeignet, dem Versorgungswerk oder dem Gericht die zur Feststellung des entscheidungserheblichen Sachverhalts erforderliche Sachkunde zu vermitteln. Lediglich erg&#228;nzend ist anzumerken, dass aufgrund des Umstands, dass der Gutachter Internist f&#252;r H&#228;matologie und internistische Onkologie ist, auch Zweifel an dessen notwendiger Sachkunde bestehen.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>37&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"37\"/>Eine Darstellung der Befundtatsachen und eine Erl&#228;uterung der Untersuchungsmethoden w&#228;re nicht zuletzt deshalb geboten gewesen, da das Gutachten zu dem sehr konkreten Ergebnis kommt, dass die Erwerbsf&#228;higkeit des Kl&#228;gers auf weniger als drei Stunden gesunken ist; dies, obwohl die St&#246;rungen des Kl&#228;gers in Alltagssituationen unauff&#228;llig sein sollen. &#220;berdies w&#228;re eine Darstellung von Befundtatsachen und Untersuchungsmethoden auch deshalb angebracht gewesen, da das vom Versorgungswerk eingeholte Gutachten vom 10.11.2015 dem Kl&#228;ger auf der Grundlage von Arztbriefen keinerlei Krankheit, k&#246;rperliches Gebrechen, Schw&#228;che der k&#246;rperlichen oder geistigen Kr&#228;fte oder Funktionsst&#246;rungen attestiert. Nach Aktenlage best&#252;nden beim Kl&#228;ger keine Kommunikationsst&#246;rung, keine Beeintr&#228;chtigung der kognitiven F&#228;higkeiten und keine psychischen Auff&#228;lligkeiten. Nur erg&#228;nzend ist zu erw&#228;hnen, dass der vom Versorgungswerk beauftragte Gutachter entgegen der Auffassung des Kl&#228;gers zum Zeitpunkt der Gutachtenerstellung dessen Erlaubnis hatte, Akten einzusehen. Unter dem 06.11.2013, dem Versorgungswerk am 19.02.2014 zugegangen, hatte der Kl&#228;ger alle &#196;rzte, die ihn bisher behandelt hatten, dem Versorgungswerk gegen&#252;ber von der Schweigepflicht entbunden, soweit dies f&#252;r die Beurteilung seiner Berufsunf&#228;higkeit erforderlich ist. Au&#223;erdem hatte er sich f&#252;r denselben Zweck mit der &#220;berlassung vorhandener medizinischer Unterlagen oder Gutachten an das Versorgungswerk einverstanden erkl&#228;rt. Von dieser Erkl&#228;rung war auch umfasst, dass ein vom Versorgungswerk beauftragter Gutachter die Krankenakten des Kl&#228;gers einsieht. Erst am 04.01.2016, also nach Fertigstellung des Gutachtens am 10.11.2015, hat der Kl&#228;ger die Erkl&#228;rung &#252;ber die Entbindung von der Schweigepflicht wiederrufen.</td></tr></table><table><tr><td>b)</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>38&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"38\"/>Es besteht f&#252;r das Gericht keine Veranlassung, ein weiteres Sachverst&#228;ndigengutachten hinsichtlich des Gesundheitszustand des Kl&#228;gers einzuholen.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>39&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"39\"/>Gem&#228;&#223; &#167; 86 Abs. 1 Satz 1 Halbsatz 1 VwGO erforscht das Gericht des Sachverhalt von Amts wegen. Dieser Amtsermittlungsgrundsatz gilt allerdings nicht unbeschr&#228;nkt. Das Gericht muss diejenigen Aufkl&#228;rungsbem&#252;hungen unternehmen, auf die ein Beteiligter hinwirkt oder die sich ihm aufdr&#228;ngen. Dagegen muss das Tatsachengericht Anregungen nicht nachgehen, die ein Beteiligter ohne greifbaren tats&#228;chlichen Anhaltspunkt &#8222;ins Blaue hinein&#8220; vortr&#228;gt. Auch erstreckt sich die Aufkl&#228;rungspflicht nicht auf Ermittlungen, die aus Sicht des Tatsachengerichts unn&#246;tig sind, weil es auf deren Ergebnis nach seinem materiell-rechtlichen Standpunkt f&#252;r den Ausgang des Rechtsstreits nicht ankommt (stRspr, vgl. nur BVerwG, Beschl. v. 19.05.2016 - 6 B 1/16 - juris Rn. 34 mwN).</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>40&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"40\"/>Vorliegend ergibt sich aus der Satzung des Versorgungswerks eine streitgegenstandsbedingte Einschr&#228;nkung des Amtsermittlungsgrundsatzes. Nach &#167; 21 Abs. 5 VwS ist die Berufsunf&#228;higkeit durch &#8222;Vorlage&#8220; eines &#228;rztlichen Gutachtens nachzuweisen. Grunds&#228;tzlich ist daher davon auszugehen, dass ein Mitglied des Versorgungswerks in der Lage ist, ein seine Existenz sicherndes Einkommen zu erwirtschaften. Es obliegt zun&#228;chst dem Mitglied des Versorgungswerks, die Berufsunf&#228;higkeit, die f&#252;r ihn g&#252;nstig ist und seinem h&#246;chstpers&#246;nlichen Lebensbereich zuzuordnen ist, durch Vorlage eines &#228;rztlichen Gutachtens nachzuweisen. Insofern kommt dem Mitglied die Darlegungs- und Beweislast zu (vgl. OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 19.03.2015 - OVG 12 B 18.13 - juris Rn. 35 im Hinblick auf die zu &#167; 21 Abs. 5 Satz 1 VwS weitgehend inhaltsgleiche Bestimmung des &#167; 16 Abs. 4 Satz 1 der Satzung des Versorgungswerkes der Rechtsanw&#228;lte in Brandenburg; siehe zu vergleichbaren Kontexten auch VG M&#252;nchen, Urt. v. 19.07.2012 - M 12 K 12.1033 - juris Rn. 74; Urt. v. 29.10.2009 - M 12 K 08.6082 - juris Rn. 39).</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>41&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"41\"/>Nichts anderes folgt aus &#167; 21 Abs. 5 Satz 2 VwS, wonach das Versorgungswerk auf seine Kosten ein weiteres &#228;rztliches Gutachten erheben und in angemessenen Zeitabst&#228;nden Nachuntersuchungen anordnen kann. Um etwaigen &#8222;Gef&#228;lligkeitsgutachten&#8220; entgegenwirken zu k&#246;nnen, wird dem Versorgungswerk damit die M&#246;glichkeit einger&#228;umt, auch dann noch eine Untersuchung anzuordnen, wenn das vom Mitglied vorgelegte fach&#228;rztliche Gutachten seine Berufsunf&#228;higkeit belegt. Dies &#228;ndert jedoch nichts daran, dass verbleibende Zweifel am Vorliegen der Voraussetzungen f&#252;r die Gew&#228;hrung der Berufsunf&#228;higkeitsrente zu Lasten des antragstellenden Rechtsanwalts gehen (vgl. OVG Berlin-Brandenburg, Urt. v. 19.03.2015 - OVG 12 B 18.13 - juris Rn. 35 im Hinblick auf die zu &#167; 21 Abs. 5 Satz 2 VwS weitgehend inhaltsgleiche Bestimmung des &#167; 16 Abs. 4 Satz 2 der Satzung des Versorgungswerkes der Rechtsanw&#228;lte in Brandenburg).</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>42&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"42\"/>Hiernach besteht f&#252;r das Gericht keine Veranlassung, ein weiteres Sachverst&#228;ndigengutachten einzuholen. Der Kl&#228;ger tr&#228;gt - wie soeben dargelegt - die Darlegungslast f&#252;r seine Berufsunf&#228;higkeit. Auch ist mit Blick auf die eklatanten M&#228;ngel des vom Kl&#228;ger eingeholten Gutachtens vom 21.06.2015 und des Ergebnisses des vom Versorgungswerk eingeholten weiteren Gutachtens vom 10.11.2015, wonach keine Erkrankung des Kl&#228;gers feststellbar ist, keine weitere Sachverhaltserforschung durch das Gericht geboten. Vor diesem Hintergrund ist der in der m&#252;ndlichen Verhandlung hilfsweise gestellte Antrag, hinsichtlich des Gesundheitszustands des Kl&#228;gers ein erneutes fachliches Gutachten einzuholen, abzulehnen. Das Gericht h&#228;lt die Beweiserhebung nicht f&#252;r erforderlich (vgl. entsprechend &#167; 244 Abs. 3 Satz 2 Alternative 2 StPO; vgl. auch BVerwG, Beschl. v. 17.09.2014 - 8 B 15/14 - juris Rn. 8 mwN).</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>43&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"43\"/>Da den Kl&#228;ger die Darlegungs- und Beweislast trifft, dass er berufsunf&#228;hig ist, kann im &#220;brigen dahinstehen, ob das lediglich nach Aktenlage erstellte Gutachten vom 10.11.2015 geeignet ist, die Berufsunf&#228;higkeit des Kl&#228;gers zu widerlegen bzw. die Berufsf&#228;higkeit zu belegen. Ebenfalls offen bleiben kann daher, ob das Versorgungswerk dem Kl&#228;ger die Reisekosten zur Wahrnehmung des Untersuchungstermins vorab h&#228;tte erstatten m&#252;ssen.</td></tr></table><table><tr><td>2.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>44&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"44\"/>Ferner liegen die Voraussetzungen des &#167; 21 Abs. 1 Nr. 2 VwS nicht vor. Diese Bestimmung setzt voraus, dass das Mitglied &#8222;deshalb&#8220;, also wegen der Berufsunf&#228;higkeit, seine berufliche T&#228;tigkeit und eine T&#228;tigkeit, die mit dem Beruf eines Rechtsanwalts vereinbar ist, einstellt und innerhalb von 18 Monaten nach Eintritt der Berufsunf&#228;higkeit auf seine berufliche Zulassung &#8222;verzichtet&#8220;. Hieran fehlt es. Der Kl&#228;ger hat jedenfalls nicht innerhalb von 18 Monaten nach Eintritt der Berufsunf&#228;higkeit auf seine berufliche Zulassung verzichtet. Dieser r&#228;umte in der m&#252;ndlichen Verhandlung auf Nachfrage des Gerichts ein, dass die Rechtsanwaltskammer mit Bescheid vom 25.04.2012 seine Zulassung wegen Verm&#246;gensverfalls widerrufen hat (vgl. &#167; 14 Abs. 2 Nr. 7 BRAO). Zwar f&#252;hrte dieser Widerruf erst mit dessen Bestandskraft zum Erl&#246;schen der Zulassung (vgl. &#167; 13 BRAO). Bestandskr&#228;ftig wurde der Widerruf am 09.04.2014, also nach Eintritt der behaupteten (allerdings unbelegten) Berufsunf&#228;higkeit Ende 2012 bzw. Anfang 2013. Gleichwohl &#228;ndert dies nichts daran, dass der Kl&#228;ger nicht auf seine berufliche Zulassung &#8222;verzichtet&#8220; hat, also seine Zulassung freiwillig verloren hat. Dieses Ergebnis ist auch nicht deshalb unbillig und korrekturbed&#252;rftig, wenn der Verm&#246;gensverfall eine Folge der Berufsunf&#228;higkeit gewesen w&#228;re. Der Kl&#228;ger ist viele Monate vor dem behaupteten Eintritt der Berufsunf&#228;higkeit als Folge der behaupteten psychosomatischen Schlaganf&#228;lle im Dezember 2012 bzw. Februar 2013 in Verm&#246;gensverfall geraten, wie der Widerruf der Rechtsanwaltszulassung vom 25.04.2012, die Bestimmung eines vorl&#228;ufigen Insolvenzverwalters am 02.01.2013 oder die Er&#246;ffnung des Insolvenzverfahrens am 22.05.2013 belegen. Der Kl&#228;ger h&#228;tte vor Eintritt der Bestandskraft des Zulassungswiderrufs am 09.04.2014 auf seine Zulassung wegen Berufsunf&#228;higkeit verzichten k&#246;nnen. Stattdessen hat er jedoch den Ausgang des Verfahrens betreffend den Zulassungswiderruf wegen Verm&#246;gensverfalls abgewartet und parallel eine Berufsunf&#228;higkeitsrente angestrengt.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>45&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"45\"/>Die Kostenentscheidung beruht auf &#167; 154 Abs. 1 VwGO.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>46&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"46\"/><strong><span style=\"text-decoration:underline\">Beschluss</span></strong></td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>47&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"47\"/>Der Streitwert wird gem&#228;&#223; &#167; 52 Abs. 1 und 3 GKG und in Anlehnung an Nr. 14.3 des Streitwertkatalogs f&#252;r die Verwaltungsgerichtsbarkeit in der zuletzt am 18.07.2013 ge&#228;nderten Fassung auf 68.158,44 EUR festgesetzt.</td></tr></table></td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>48&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"48\"/>Hinsichtlich der Beschwerdem&#246;glichkeit gegen die Streitwertfestsetzung wird auf &#167; 68 Abs. 1 Satz 1, 3 und 5 GKG verwiesen.</td></tr></table></td></tr></table>"
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