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    "file_number": "2 K 7229/16",
    "date": "2017-11-09",
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    "updated_date": "2020-12-10T15:16:02Z",
    "type": "Urteil",
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    "content": "<h2>Tenor</h2>\n\n<p/><p>1. Die Klage wird abgewiesen.</p><p>2. Die Kl&#228;gerin tr&#228;gt die Kosten des Verfahrens.</p>\n<h2>Tatbestand</h2>\n\n<table><tr><td>&#160;</td><td>    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>1&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"1\"/>Die Kl&#228;gerin begehrt Akteneinsicht in die Gesundheitsunterlagen ihres verstorbenen Sohnes.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>2&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"2\"/>Der am ...1986 geborene Sohn der Kl&#228;gerin, ..., war Soldat der Bundeswehr, zuletzt im Rang eines Oberstabsgefreiten. Unter anderem nahm er vom 21.08.2009 bis 04.01.2010 und vom 31.08.2012 bis 21.01.2013 an Auslandseins&#228;tzen in Afghanistan teil. In der Folgezeit gab es ein einmaliges Gespr&#228;ch des Verstorbenen mit der Truppen&#228;rztin Frau Oberstabsarzt ... Nachdem ... in seiner Wohnung in hilfloser Lage aufgefunden wurde, wurde er nach not&#228;rztlicher Behandlung in das Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz gebracht. Dort verstarb er am 31.03.2015. ... war weder verheiratet noch verpartnert und hinterlie&#223; keine Abk&#246;mmlinge.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>3&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"3\"/>Mit E-Mail vom 18.05.2015 begehrte die Kl&#228;gerin Einsicht in die Gesundheitsunterlagen ihres Sohnes. Das Kommando Sanit&#228;tsdienst der Bundeswehr lehnte das Akteneinsichtsgesuch der Kl&#228;gerin mit Bescheid vom 19.05.2016 ab und begr&#252;ndete dies mit dem entgegen stehenden mutma&#223;lichen Willen des Verstorbenen, der sich aus der &#228;rztlichen Dokumentation in der Gesundheitsakte ergebe.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>4&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"4\"/>Die Kl&#228;gerin legte gegen den Bescheid vom 19.05.2016 mit Schreiben vom 31.05.2016, welches am 02.06.2017 beim Kommando Sanit&#228;tsdienst der Bundeswehr einging, Widerspruch ein.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>5&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"5\"/>In einer Stellungnahme von Frau Oberstabsarzt ... vom 25.11.2015 gab diese an, sie habe den Verstorbenen nur einmalig, damals aber recht lange und ausf&#252;hrlich behandelt. Er habe berichtet, dass er, aus verschiedenen Gr&#252;nden, die sie nicht nennen wolle, den Kontakt zu seiner Mutter seit l&#228;ngerer Zeit abgebrochen habe. Er sei auch trotz mehrfacher Gespr&#228;che mit seinem Kompaniefeldwebel und trotz ihrer Empfehlung nicht dazu bereit gewesen, wieder Verbindung zu seiner Mutter aufzunehmen. In Zusammenschau dieser Tatsachen komme sie zu dem Schluss, dass es der mutma&#223;liche Wille des Verstorbenen sei, den Inhalt ihres vertraulichen Gespr&#228;chs auch nach seinem Tod weiterhin der Geheimhaltung unterliegen zu lassen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>6&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"6\"/>Das Kommando Sanit&#228;tsdienst der Bundeswehr wies mit Widerspruchsbescheid vom 13.09.2016, der Bevollm&#228;chtigten der Kl&#228;gerin zugegangen am 16.09.2016, den Widerspruch der Kl&#228;gerin zur&#252;ck. Begr&#252;ndet wurde dies damit, dass die behandelnde Truppen&#228;rztin in einer Abw&#228;gung zu dem Ergebnis gekommen sei, dass der mutma&#223;liche Wille des Verstorbenen dem Wunsch der Kl&#228;gerin auf Einsichtnahme entgegenst&#252;nde.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>7&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"7\"/>Die Kl&#228;gerin hat am Montag, den 17.10.2016 Klage zum Verwaltungsgericht Koblenz erhoben. Sie macht geltend, als Mutter und Erbin des Verstorbenen k&#246;nne sie Akteneinsicht in die Gesundheitsunterlagen ihres Sohnes verlangen, wenn sie ein berechtigtes Interesse habe. Ihr berechtigtes Interesse bestehe darin, dass sie als trauernde Mutter nachvollziehen m&#246;chte, welchen Ursachen es f&#252;r die Selbstt&#246;tung ihres Sohnes gegeben habe. Ein Abschiedsbrief sei nicht gefunden worden. Sie erhoffe sich Untersuchungsergebnisse und Gespr&#228;chsnotizen in der Akte, die Aufschluss &#252;ber Art und Ursachen der Erkrankung geben. Der Verstorbene sei das &#228;ltere ihrer zwei Kinder. Nach der Trennung von ihrem Ehemann habe sie den Verstorbenen und seine Schwester allein in sehr harmonischen Familienverh&#228;ltnissen aufgezogen. Nach seinem zweiten Auslandseinsatz in Afghanistan im Jahr 2013 habe sich ihr Sohn stark ver&#228;ndert gehabt. Nur &#252;ber Umwege sei es ihr gelungen, Kontakt mit ihm aufzunehmen. Bei einem pers&#246;nlichen Treffen habe er ihr anvertraut, dass er in Afghanistan gro&#223;e Probleme gehabt habe. Er habe unter anderem einen Befehl verweigert, einen Afghanen zu &#252;berfahren, weswegen es zu einer t&#228;tlichen Auseinandersetzung mit seinem Truppenf&#252;hrer gekommen sei. In der Folge sei es zu einigen Versetzungen gekommen. Obwohl sie sich um weitere pers&#246;nliche Treffen bem&#252;ht habe, habe ihr Sohn immer wieder Ausreden erfunden, die einem Treffen entgegen st&#252;nden. Dabei habe er am Telefon immer st&#228;rker ver&#228;ndert gewirkt sowie gleichzeitig niedergeschlagen und gereizt. Sie habe sich Sorgen gemacht und ihren Sohn aufgefordert, sich medizinische Hilfe zu holen, woraufhin er ihr immer erkl&#228;rt habe, es gehe ihm gut. Schlie&#223;lich sei es ein halbes Jahr vor dem Suizid zu einem Kontaktabbruch gekommen. Sie habe sich daraufhin entschlossen, ihre Sorgen und Bedenken an die Vorgesetzten ihres Sohnes heranzutragen. Das Gespr&#228;ch, das die Truppen&#228;rztin erw&#228;hne, stehe ihrer Meinung nach in diesem Kontext. Es stimme daher, dass der Verstorbene in den letzten Lebensmonaten den Kontakt zu ihr abgelehnt habe. Dass ihr Sohn den zuvor stets harmonischen Kontakt zu ihr abgebrochen habe, sei jedoch seiner gravierenden psychischen Erkrankung zuzuschreiben. Psychisch schwer kranken Menschen fehle vielfach die Kraft, sich mit Sorgen und Bedenken ihrer Angeh&#246;rigen auseinanderzusetzen. Es k&#246;nne daraus nicht der Schluss gezogen werden, dass sein mutma&#223;licher Wille dahin gehe, dass sie, seine Mutter, auch nach seinem Tod nichts &#252;ber seine gesundheitlichen Probleme erfahren d&#252;rfe. Zudem habe sie durch die ablehnende Haltung der Beklagten den Eindruck gewonnen, diese wolle etwas verbergen oder verheimlichen. So sei ihr von jener Truppen&#228;rztin, die &#252;ber das Fortbestehen der Schweigepflicht entschieden habe, bei ihrem Eintreffen im Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz mitgeteilt worden, dass ihr Sohn sich stark betrunken habe, eingeschlafen sei und im Schlaf an Erbrochenem erstickt sei. Erst durch eigene Nachforschungen habe sie herausgefunden, dass ihr Sohn sich umgebracht habe, indem er eine sehr hohe Anzahl Tabletten eines Schmerzmittels geschluckt habe. Die leeren Tablettenblister seien dem Notarzt beim Eintreffen in der Wohnung sofort aufgefallen. F&#252;r sie sei daher nicht nachvollziehbar, warum das Geschehen zun&#228;chst als Unfall dargestellt worden sei. Hinzu komme, dass ihr die Beklagte Schwierigkeiten bei der Akteneinsicht in die Personalakte ihres Sohnes mache. Auf ihr Gesuch hin sei ihr nicht die vollst&#228;ndige Akte vorgelegt worden, sondern nur einige wenige Fotokopien mit im Wesentlichen belanglosen Formbl&#228;ttern. Die urspr&#252;ngliche Aktennummerierung sei geschw&#228;rzt worden und s&#228;mtliche Beurteilungen sowie Berichte &#252;ber die Auslandsaufenthalte ihres Sohnes h&#228;tten gefehlt.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>8&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"8\"/>Die Kl&#228;gerin beantragt,</td></tr></table>\n                        </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>9&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"9\"/>die Beklagte unter Aufhebung des Bescheids des Kommandos Sanit&#228;tsdienst der Bundeswehr vom 19.05.2016 und seines Widerspruchsbescheids vom 13.09.2016 zu verpflichten, ihr Akteneinsicht in die Gesundheitsunterlagen von ..., geboren am ...1986, zu gew&#228;hren.</td></tr></table>\n                </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>10&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"10\"/>Die Beklagte beantragt,</td></tr></table>\n                        </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>11&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"11\"/>die Klage abzuweisen.</td></tr></table>\n                </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>12&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"12\"/>Zur Begr&#252;ndung verweist sie auf die Begr&#252;ndung der angegriffenen Bescheide und f&#252;hrt erg&#228;nzend aus, der Inhalt des Gespr&#228;chs des Verstorbenen mit der behandelnden Truppen&#228;rztin k&#246;nne aufgrund der &#228;rztlichen Schweigepflicht nicht dargestellt werden. In diesem einmaligen aber intensiven Gespr&#228;ch habe der Verstorbene sich derart ge&#228;u&#223;ert, dass der mutma&#223;liche Wille erkennbar geworden sei. Es liege in der Verantwortung der Truppen&#228;rztin, von ihr bekannten Umst&#228;nden auf den mutma&#223;lichen Willen des Verstorbenen zu schlie&#223;en und nach einer gewissenhaften Pr&#252;fung &#252;ber die Aus&#252;bung des Zeugnisverweigerungsrechts zu befinden. Ihr Entscheidungsspielraum sei durch die Gerichte nur eingeschr&#228;nkt &#252;berpr&#252;fbar. Die behandelnde Truppen&#228;rztin sei bei der &#220;berbringung der Nachricht an die Kl&#228;gerin vom Tod ihres Sohnes nur &#8222;Arzt vom Dienst&#8220; gewesen und sei nicht in die Krankenhausbehandlung involviert gewesen. Die n&#228;heren Todesumst&#228;nde seien ihr zum damaligen Zeitpunkt nicht bekannt gewesen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>13&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"13\"/>Das Verwaltungsgericht Koblenz hat sich mit Beschluss vom 05.12.2016 f&#252;r &#246;rtlich unzust&#228;ndig erkl&#228;rt und den Rechtsstreit an das Verwaltungsgericht Karlsruhe verwiesen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>14&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"14\"/>In der m&#252;ndlichen Verhandlung vom 09.11.2017 wurde Frau Oberstabsarzt ... als Zeugin vernommen. Wegen des Inhalts der Zeugenaussage wird auf die Niederschrift &#252;ber die m&#252;ndliche Verhandlung verwiesen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>15&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"15\"/>Die Akten der Beklagten zum Vorgang der Akteneinsicht lagen dem Gericht vor. Sie waren Gegenstand der m&#252;ndlichen Verhandlung. Wegen der weiteren Einzelheiten wird auf sie und auf die Schrifts&#228;tze der Beteiligten verwiesen.</td></tr></table>\n</td></tr></table>\n<h2>Entscheidungsgründe</h2>\n\n<table><tr><td>&#160;</td><td>    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>16&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"16\"/>Die Klage ist zul&#228;ssig, aber nicht begr&#252;ndet.</td></tr></table>\n    <table><tr><td>I.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>17&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"17\"/>Die Klage ist zul&#228;ssig.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>18&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"18\"/>1. Der Verwaltungsrechtsweg ist nach &#167; 40 Abs. 1 Satz 1 VwGO, &#167; 82 Abs. 1 SG er&#246;ffnet.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>19&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"19\"/>a) Die Er&#246;ffnung des Verwaltungsrechtswegs ergibt sich nicht bereits aus dem Verweisungsbeschluss des Verwaltungsgerichts Koblenz vom 05.12.2016, da eine Bindungswirkung nach &#167; 83 Satz 1 VwGO, &#167; 17a Abs. 1 GVG nur bez&#252;glich der dort gepr&#252;ften Zust&#228;ndigkeitsart der &#246;rtlichen Zust&#228;ndigkeit, nicht hinsichtlich der Rechtswegzust&#228;ndigkeit eingetreten ist (vgl. Schenke, in: Kopp/Schenke, VwGO, 22. Aufl. 2016, &#167; 83 Rn. 14).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>20&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"20\"/>b) Die Er&#246;ffnung des Verwaltungsrechtswegs folgt aus &#167; 40 Abs. 1 Satz 1 VwGO, &#167; 82 Abs. 1 SG.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>21&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"21\"/>Nach &#167; 40 Abs. 1 Satz 1 VwGO ist der Verwaltungsrechtsweg in allen &#246;ffentlich-rechtlichen Streitigkeiten nichtverfassungsrechtlicher Art gegeben, soweit die Streitigkeiten nicht durch Bundesgesetz einem anderen Gericht ausdr&#252;cklich zugewiesen sind. Nach &#167; 82 Abs. 1 SG ist f&#252;r Klagen der Soldaten, der Soldaten im Ruhestand, der fr&#252;heren Soldaten, der Dienstleistungspflichtigen gem&#228;&#223; &#167; 59 Abs. 3 Satz 1 und der Hinterbliebenen aus dem Wehrdienstverh&#228;ltnis der Verwaltungsrechtsweg gegeben, soweit nicht ein anderer Rechtsweg gesetzlich vorgeschrieben ist. Letzteres ist in &#167; 17 Abs. 1 Satz 1 WBO nur f&#252;r die F&#228;lle bestimmt, in denen die Beschwerde eines Soldaten eine Verletzung seiner Rechte oder von Pflichten eines Vorgesetzten ihm gegen&#252;ber zum Gegenstand hat, die im Zweiten Unterabschnitt des Ersten Abschnitts des SG geregelt sind. Die Wehrdienstgerichte haben hiernach &#252;ber die Verletzung solcher Rechte und Pflichten zu entscheiden, die auf dem Verh&#228;ltnis der besonderen milit&#228;rischen &#220;ber- und Unterordnung beruhen, also in truppendienstlichen Angelegenheiten (BVerwG, Beschl. v. 10.06.1969 - 1 WB 69.69 -, BVerwGE 33, 307; Beschl. v. 29.07.1996 - 1 WB 25.96 -, DokBer B 1996, 313; Beschl. v. 01.08.1997 - 1 WB 37.97 -, BVerwGE 113, 116). Hingegen sind f&#252;r den Status des Soldaten betreffende Angelegenheiten die allgemeinen Verwaltungsgerichte zust&#228;ndig. F&#252;r die Bestimmung, ob es sich um eine truppendienstliche oder um eine Verwaltungsangelegenheit handelt, ist auf die wahre Natur des geltend gemachten Anspruchs oder auf die begehrte Rechtsfolge abzustellen (BVerwG, Beschl. v. 27.03.1981 - 1 WB 92.80 -, NZWehrr 1981, 229; Beschl. v. 07.07.1981 - 1 WB 25.81 -, BVerwGE 73, 208; Beschl. v. 17.03.1999 - 1 WB 80.98 -, NZWehrr 1999, 119). Eine Zust&#228;ndigkeit der Wehrdienstgerichte nach &#167; 17 Abs. 1 Satz 1 WBO kommt jedoch nur in Betracht f&#252;r Adressaten eines angefochtenen Bescheids, die bei dessen Erlass in einem aktiven Wehrdienstverh&#228;ltnis standen und die Rechtsstellung eines Soldaten i.S.v. &#167; 1 Abs. 1 SG hatten (vgl. BVerwG, Beschl. v. 17.03.1999 - 1 WB 80.98 -, NZWehrr 1999, 119; Eichen, in: Walz/Eichen/Sohm, Soldatengesetz, 3. Aufl. 2016, &#167; 82 Rn. 27, &#167; 29 Rn. 89). Da die Kl&#228;gerin als Mutter des verstorbenen Soldaten keinen Anspruch aus einem eigenen aktiven Wehrdienstverh&#228;ltnis geltend macht, handelt es sich bei dem Streit &#252;ber das Akteneinsichtsrecht der Hinterbliebenen nach &#167; 29 Abs. 7 Satz 3 SG nicht um eine truppendienstliche sondern um eine Verwaltungsangelegenheit. Der Rechtsweg zu den Verwaltungsgerichten ist er&#246;ffnet.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>22&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"22\"/>2. Die &#246;rtliche Zust&#228;ndigkeit des Verwaltungsgerichts Karlsruhe ergibt sich aus &#167; 52 Nr. 4 Satz 1 Var. 2 VwGO. Danach ist auf den tats&#228;chlichen Wohnsitz abzustellen, wenn es &#8211; wie im Fall der in Karlsruhe wohnenden Kl&#228;gerin &#8211; keinen dienstlichen Wohnsitz gibt. Zudem ist die Verweisung der Rechtssache durch das Verwaltungsgericht Koblenz nach &#167; 83 VwGO, &#167; 17a Abs. 2 Satz 3 GVG hinsichtlich der &#246;rtlichen Zust&#228;ndigkeit bindend.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>23&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"23\"/>3. Die Frist zur Klageerhebung wurde eingehalten. Gem&#228;&#223; &#167; 74 Abs. 1 Satz 1 VwGO muss eine Anfechtungsklage innerhalb eines Monats nach Zustellung des Widerspruchsbescheids erhoben werden. Ausweislich des Empfangsbekenntnisses ist der Bevollm&#228;chtigten der Kl&#228;gerin der Widerspruchsbescheid am 16.09.2016 zugegangen. Da das nach &#167; 173 Satz 1 VwGO, &#167; 222 Abs. 1 ZPO, &#167; 188 Abs. 2 Halbs. 1 BGB berechnete Fristende auf Sonntag, den 16.10.2016 fallen w&#252;rde, endet die Frist gem&#228;&#223; &#167; 173 Satz 1 VwGO, &#167; 222 Abs. 2 ZPO am Montag, den 17.10.2017. Die am 17.10.2017 erhobene Klage wurde daher fristgerecht erhoben.</td></tr></table>\n    <table><tr><td>II.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>24&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"24\"/>Die Klage ist nicht begr&#252;ndet.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>25&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"25\"/>Der ablehnende Bescheid des Kommandos Sanit&#228;tsdienst der Bundeswehr vom 19.05.2016 und sein Widerspruchsbescheid vom 13.09.2016 sind rechtm&#228;&#223;ig und verletzten die Kl&#228;gerin daher nicht in ihren Rechten (&#167; 113 Abs. 5 Satz 1 VwGO). Der Kl&#228;gerin steht kein Einsichtsrecht in die Gesundheitsunterlagen ihres Sohnes zu.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>26&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"26\"/>1. Nach &#167; 29 Abs. 7 Satz 3 SG haben die Hinterbliebenen eines Soldaten ein Recht auf Einsicht in seine vollst&#228;ndige Personalakte, wenn ein berechtigtes Interesse glaubhaft gemacht wird.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>27&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"27\"/>a) Die Gesundheitsunterlagen sind Teil der Personalakte.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>28&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"28\"/>Zur Personalakte geh&#246;ren gem&#228;&#223; &#167; 29 Abs. 1 Satz 2 SG alle Unterlagen, die den Soldaten betreffen, soweit sie mit seinem Dienstverh&#228;ltnis in einem unmittelbaren inneren Zusammenhang stehen (Personalaktendaten). Nach &#167; 29 Abs. 9 Nr. 2 SG i.V.m. &#167; 4 der Verordnung &#252;ber die F&#252;hrung der Personalakten der Soldaten und der ehemaligen Soldaten (im Folgenden: SPersAV) geh&#246;ren dazu auch die Gesundheitsunterlagen der Soldaten und ehemaligen Soldaten. Diese sind von der &#252;brigen Personalakte als Teilakte getrennt aufzubewahren. Sie werden w&#228;hrend des Wehrdienstverh&#228;ltnisses vom zust&#228;ndigen Truppenarzt gef&#252;hrt (&#167; 4 Abs. 2 Satz 1 SpersAV).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>29&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"29\"/>b) Die Kl&#228;gerin ist als Mutter des verstorbenen Soldaten eine Hinterbliebene i.S.v. &#167; 29 Abs. 7 Satz 3 SG.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>30&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"30\"/>aa) Der Begriff &#8222;Hinterbliebene&#8220; in &#167; 29 Abs. 7 Satz 3 SG ist weder dort noch in den weiteren Vorschriften des Soldatengesetzes definiert. Zwar werden im Rahmen der Hinterbliebenenversorgung von Soldaten unter dem Begriff &#8222;Hinterbliebene&#8220; prim&#228;r der Ehegatte und die Kinder verstanden (vgl. &#167; 43 Abs. 2 SVG). Aus &#167; 63 Abs. 2 SVG und &#167; 63a Abs. 3 SVG ergibt sich jedoch, dass im versorgungsrechtlichen Kontext auch Eltern, Gro&#223;eltern und Enkel Hinterbliebene sein und ihnen versorgungsrechtliche Anspr&#252;che zustehen k&#246;nnen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>31&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"31\"/>bb) Der Begriff &#8222;Hinterbliebene&#8220; in &#167; 29 Abs. 7 Satz 3 SG bezeichnet die abstrakt zur Wahrnehmung des postmortalen Pers&#246;nlichkeitsrechts befugten Angeh&#246;rigen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>32&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"32\"/>Das Akteneinsichtsrecht der Hinterbliebenen leitet sich vom Akteneinsichtsrecht des Verstorbenen ab. Dieses entspringt wiederum seinem allgemeinen Pers&#246;nlichkeitsrecht, speziell dessen Auspr&#228;gung als Recht auf informationelle Selbstbestimmung, und wird nach dessen Ableben vom postmortalen Pers&#246;nlichkeitsrecht gesch&#252;tzt (vgl. zum privatrechtlichen Behandlungsvertrag BGH, Urt. v. 23.11.1982 - VI ZR 222/79 -, BGHZ 85, 327; Urt. v. 31.05.1983 - VI ZR 259/81 -, NJW 1983, 2627, 2628; zur verfassungsrechtlichen Verankerung BVerfG, Beschl. v. 16.09.1998 - 1 BvR 1130/98 -, NJW 1999, 1777; Beschl. v. 09.01.2006 - 2 BvR 443/02 -, JZ 2007, 91). Wegen der Ausstrahlungswirkung der Grundrechte als objektive Wertordnung, die bei der Auslegung von Gesetzes zu beachten ist (BVerfG, Urt. v. 15.01.1958 - 1 BvR 400/51 - L&#252;th -, BVerfGE, 7, 198), ist der Begriff &#8222;Hinterbliebene&#8220; in &#167; 29 Abs. 7 Satz 3 SG verfassungskonform dahingehend auszulegen, dass darunter die zur Wahrnehmung des postmortalen Pers&#246;nlichkeitsrechts des Verstorbenen befugten Personen zu verstehen sind (zum postmortalen Pers&#246;nlichkeitsschutz BVerfG, Beschl. v. 24.02.1971 - 1 BvR 435/68 - Mephisto -, BVerfGE 30, 173; Beschl. v. 18.01.1994 - 2 BvR 1912/93 -, NJW 1994, 783; Beschl. v. 25.08.2000 - 1 BvR 2707/95 - NJW 2001, 594; Beschl. v. 19.10.2006 - 1 BvR 402/06 -, BVerfGK 9, 325; Beschl. v. 22.08.2006 - 1 BvR 1168/04 - Marlene Dietrich -, BVerfGK 9, 83; Beschl. v. 22.08.2006 - 1 BvR 1637/05 -, BVerfGK 9, 92; Beschl. v. 19.12.2007 - 1 BvR 1533/07 -, BVerfGK 13, 115; Beschl. v. 05.04.2011 - 1 BvR 932/94 -, DVBl. 2001, 985; Herdegen, in: Maunz/D&#252;rig Grundgesetz Kommentar, Art. 1 Abs. 1 Rn. 56 ff.).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>33&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"33\"/>Die Befugnis zur Wahrnehmung des postmortalen Pers&#246;nlichkeitsrechts korrespondiert nicht notwendigerweise mit der Erbenstellung (BGH, Urt. v. 26.11.1954 - 1 ZR 266/52 - Cosima Wagner -, BGHZ 15, 249; vgl. &#167; 630g Abs. 3 Satz 1 und Satz 2 BGB). Sofern der Verstorbene diese Befugnis nicht zu Lebzeiten oder durch Verf&#252;gung von Todes wegen auf eine bestimmte Person &#252;bertragen hat, wird diese Befugnis den n&#228;chsten Angeh&#246;rigen des Verstorbenen zugeordnet. Dem korrespondiert ein m&#246;glicherweise grundrechtlich gesch&#252;tztes, eigenst&#228;ndiges Recht der Angeh&#246;rigen auf Totenf&#252;rsorge aus Art. 2 Abs. 1 GG (BVerfG, Beschl. v. 18.01.1994 - 2 BvR 1912/93 -, NJW 1994, 783).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>34&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"34\"/>Wer zum Kreis der abstrakt zur Wahrnehmung des postmortalen Pers&#246;nlichkeitsrechts befugten Angeh&#246;rigen geh&#246;rt, ist nicht abschlie&#223;end gekl&#228;rt. Der Gesetzgeber hat in anderen Zusammenh&#228;ngen diesbez&#252;gliche Wertungen getroffen. Nach &#167; 77 Abs. 2 StGB, der das Strafantragsrecht im Falle eines Versterbens des Opfers regelt, sind zun&#228;chst der Ehegatte, der Lebenspartner und die Kinder und, sofern diese nicht vorhanden sind, im zweiten Rang die Eltern und im dritten Rang die Geschwister und die Enkel wahrnehmungsbefugt. Nach &#167; 1a Nr. 5 Transplantationsgesetz wird die Wahrnehmungsbefugnis in der Rangfolge ihrer Aufz&#228;hlung folgenden Personen zugestanden: a) dem Ehegatten oder dem eingetragenen Lebenspartner, b) den vollj&#228;hrigen Kindern, c) den Eltern oder, sofern der m&#246;gliche Organ- oder Gewebespender zur Todeszeit minderj&#228;hrig war und die Sorge f&#252;r seine Person zu dieser Zeit nur einem Elternteil, einem Vormund oder einem Pfleger zustand, diesem Sorgeinhaber, d) die vollj&#228;hrigen Geschwister, e) die Gro&#223;eltern. Die Parallelnorm f&#252;r das Akteneinsichtsrecht bei privatrechtlichen Behandlungsvertr&#228;gen, &#167; 630g Abs. 3 Satz 2 BGB, enth&#228;lt keine eigene Anordnung zur Wahrnehmungsbefugnis. Dort wird zum einen auf die Wertung des &#167; 77 Abs. 2 StGB zur&#252;ckgegriffen (Weidenkaff, in: Palandt, 76. Aufl. 2017, &#167; 630g Rn. 2; &#228;hnlich &#252;ber &#167; 11 Abs. 1 Nr. 1 StGB: Rehborn/Gescher, in: Erman BGB, 15.Aufl. 2017, &#167; 630g Rn 22), zum anderen auf &#167; 1a Nr. 5 Transplantationsgesetz (Mansel, in: Jauernig BGB, 16. Aufl.2015, &#167; 630g Rn. 15). Denkbar ist auch, das Akteneinsichtsrecht mehreren gleich nahen Angeh&#246;rigen gleichzeitig oder zur gemeinsamen Aus&#252;bung zuzugestehen (Rehborn/Gescher, in: Erman BGB, 15.Aufl. 2017, &#167; 630g Rn 22; VG Freiburg, Urt. v. 29.10.2015 - 6 K 2245/14 -, medstra 2016, 235).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>35&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"35\"/>Die Kl&#228;gerin als Mutter des Verstorbenen ist nach allen dargestellten Ans&#228;tzen zur Bestimmung der Wahrnehmungsbefugnis abstrakt befugt, das postmortale Pers&#246;nlichkeitsrecht des Verstorbenen wahrzunehmen. Sie ist somit eine Hinterbliebene i.S.v. &#167; 29 Abs. 7 Satz 3 SG. Es muss nicht entschieden werden, ob die Wahrnehmungsbefugnis n&#228;herer Angeh&#246;riger der fernerer Angeh&#246;riger vorgeht und letztere von der Wahrnehmung ausschlie&#223;t, da der Verstorbene unverheiratet war und keine Kinder hatte, so dass seine Mutter gleichzeitig auch seine n&#228;chste Angeh&#246;rige ist. Zwar ist ferner noch eine Schwester des Verstorbenen vorhanden. Nach den angef&#252;hrten Auffassungen zum Kreis der Wahrnehmungsbefugten ist die Mutter eines Verstorbenen jedoch vorrangig vor den Geschwistern zur Wahrnehmung des postmortalen Pers&#246;nlichkeitsrechts befugt.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>36&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"36\"/>c) Die Kl&#228;gerin hat ein berechtigtes Interesse an der Akteneinsicht dargelegt, indem sie angab, als trauernde Mutter den Suizid ihres Sohnes besser verstehen zu wollen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>37&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"37\"/>2. Einer Akteneinsicht der Kl&#228;gerin steht jedoch der anderweitige konkrete Wille des Verstorbenen entgegen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>38&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"38\"/>a) Das Akteneinsichtsrecht der Hinterbliebenen aus &#167; 29 Abs. 7 Satz 3 SG wird durch einen entgegenstehenden Willen des Verstorbenen eingeschr&#228;nkt.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>39&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"39\"/>Wenngleich &#167; 29 Abs. 7 Satz 3 SG ausdr&#252;cklich keine Grenzen des Akteneinsichtsrechts der Hinterbliebenen regelt, so ergeben sich diese jedoch bei verfassungskonformer Auslegung der Norm im Lichte des postmortalen allgemeinen Pers&#246;nlichkeitsrecht des Verstorbenen aus Art. 1 Abs. 1 GG. Das Akteneinsichtsrecht der Hinterbliebenen entspringt dem postmortalen Pers&#246;nlichkeitsrecht des Verstorbenen (1.b)). So wie der Verstorbene zu Lebzeiten &#252;ber sein allgemeines Pers&#246;nlichkeitsrecht disponieren kann, kann er auch f&#252;r seinen Todesfall Verf&#252;gungen dar&#252;ber treffen. Der Wille des Verstorbenen, seinen Hinterbliebenen postmortal keine Akteneinsicht in seine Gesundheitsunterlagen zu gew&#228;hren, ist daher zu respektieren und setzt dem Akteneinsichtsrecht der Hinterbliebenen Grenzen in Form der &#228;rztlichen Schweigepflicht. Hat der Verstorbene seinen Willen nicht ausdr&#252;cklich ge&#228;u&#223;ert, ist auf seinen mutma&#223;lichen Willen abzustellen (vgl. BGH, Urt. v. 31.05.1983 - VI ZR 259/81 -, NJW 1983, 2627). Diese Grenze des Akteneinsichtsrechts hat der Gesetzgeber f&#252;r den zivilrechtlichen Behandlungsvertrag in &#167; 630g Abs. 3 Satz 3 BGB ausdr&#252;cklich anerkannt (vgl. zur entsprechenden Anwendung von &#167; 630g Abs. 3 Satz 2 BGB bei der &#246;ffentlich-rechtlichen Zwangseinweisung VG Freiburg, Urt. v. 29.10.2015 - 6 K 2245/14 -, medstra 2016, 235). F&#252;r das Akteneinsichtsrecht nach &#167; 29 Abs. 7 Satz 3 SG gilt nichts anderes. Anhaltspunkte, die eine gegenteilige Auffassung rechtfertigen k&#246;nnten, sind nicht ersichtlich.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>40&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"40\"/>b) Hat der Verstorbene sich zu seinen Lebzeiten dazu ge&#228;u&#223;ert, ob und in welchem Umfang die &#228;rztliche Schweigepflicht weiter bestehen soll, ist grunds&#228;tzlich dieser Wille ma&#223;gebend. L&#228;sst sich dagegen eine Willens&#228;u&#223;erung des Verstorbenen nicht feststellen, muss sein mutma&#223;licher Wille erforscht werden, also gepr&#252;ft werden, ob er die Offenlegung durch den Geheimnistr&#228;ger mutma&#223;lich gebilligt oder missbilligt haben w&#252;rde. Dabei sind s&#228;mtliche Umst&#228;nde des Einzelfalls zu ber&#252;cksichtigen, insbesondere das Anliegen der Einsicht begehrenden Person sowie der Umstand, dass fr&#252;here Geheimhaltungsw&#252;nsche des Betroffenen infolge der durch sein Ableben ver&#228;nderten Sachlage inzwischen &#252;berholt sein k&#246;nnen (vgl. BGH, Urt. v. 26.02.2013 - VI ZR 359/11 -, NZS 2013, 553; Urt. v. 31.05.1983 - VI ZR 259/81 -, NJW 1983, 2627; Beschl. v. 04.07.1984 - IVa ZB 18/83 -, BGHZ 91, 392; BAG, Beschl. v. 23.02.2010 - 9 AZN 876/09 -, NJW 2010, 1222; BayerObLG, Beschl. v. 21.08.1986 - BReg 1 Z 34/86 -, NJW 1987, 1492; VerfGH Bayern, Entsch. v. 26.05.2011 - Vf. 45-VI-10 -, MedR 2012, 51; OLG M&#252;nchen, Beschl. v. 19.09.2011 - 1 W 1320/11 -, MDR 2011, 1496; Urt. v. 09.10.2008 - 1 U 2500/08 -, MedR 2009, 49).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>41&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"41\"/>Die Entscheidung, ob der Verstorbene den Behandelnden mutma&#223;lich von der Pflicht zur Verschwiegenheit entbunden h&#228;tte, obliegt dem Arzt. Der Arzt kann und muss auch nahen Angeh&#246;rigen die Kenntnisnahme von Krankenunterlagen verweigern, soweit er sich bei gewissenhafter Pr&#252;fung seiner gegen&#252;ber dem Verstorbenen fortwirkenden Verschwiegenheitspflicht an der Preisgabe gehindert sieht. Soweit von der &#228;rztlichen Schweigepflicht her ernstliche Bedenken gegen eine Einsicht von Erben oder Hinterbliebenen bestehen, kommt der Wahrung des Arztgeheimnisses der Vorrang zu. Der Arzt hat gewissenhaft zu pr&#252;fen, ob Anhaltspunkte daf&#252;r bestehen, dass der Verstorbene die vollst&#228;ndige oder teilweise Offenlegung der Krankenunterlagen gegen&#252;ber seinen Hinterbliebenen bzw. Erben mutma&#223;lich missbilligt haben w&#252;rde; bei der Erforschung dieses mutma&#223;lichen Willens des verstorbenen Patienten spielen auch das Anliegen der die Einsicht begehrenden Personen eine entscheidende Rolle. Es spricht einiges daf&#252;r, dass sich ein Verstorbener dem Anliegen der Verfolgung von Behandlungsfehlern nicht verschlossen h&#228;tte. Eine mutma&#223;liche Einwilligung des Patienten zur Einsichtnahme, die der Verfolgung von m&#246;glichen Behandlungsfehlern dient, ist daher in der Regel anzunehmen (VG Freiburg, Urt. v. 29.10.2015 - 6 K 2245/14 -, medstra 2016, 235; BGH, Urt. v. 26.02.2013 - VI ZR 359/11 -, NZS 2013, 553; OLG M&#252;nchen, Beschl. v. 19.09.2011 - 1 W 1320/11 -, MDR 2011, 1496; Urt. v. 09.10.2008 - 1 U 2500/08 -, MedR 2009, 49; vgl. Wagner, in: M&#252;Ko BGB, 7. Aufl. 2016, &#167; 630g BGB Rn 27). Ferner ist zu ber&#252;cksichtigen, dass der Geheimhaltungswunsch des Verstorbenen h&#228;ufig auf seine Lebzeit begrenzt ist. So mag ein Patient ein berechtigtes Interesse daran gehabt haben, dass die ung&#252;nstige Prognose seiner Krankheit und damit seine geringe Lebenserwartung vor seinem Tode nicht bekannt wird. Jedenfalls dieses Geheimhaltungsinteresse hat sich aber in der Regel durch das tats&#228;chliche Ableben erledigt (BGH, Urt. vom 31.05.1983 - VI ZR 259/81, NJW 1983, 2627; OLG M&#252;nchen, Beschl. v. 19.09.2011 - 1 W 1320/11 -, MDR 2011, 1496; Urt. v. 09.10.2008 - 1 U 2500/08 -, MedR 2009, 49).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>42&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"42\"/>Die zivilgerichtliche Rechtsprechung gesteht dem Arzt einen Beurteilungsspielraum zu, der durch die Gerichte nur eingeschr&#228;nkt nachpr&#252;fbar ist. Denn andernfalls w&#228;re er gezwungen, das m&#246;glicherweise schutzbed&#252;rftige Geheimnis preiszugeben. Der Geheimnistr&#228;ger ist deshalb zu einer gewissenhaften &#220;berpr&#252;fung verpflichtet, ob Anhaltspunkte daf&#252;r bestehen, dass der Verstorbene die g&#228;nzliche oder teilweise Offenlegung der Krankheitsunterlagen gegen&#252;ber dem Einsichtbegehrenden mutma&#223;lich missbilligt haben w&#252;rde. Um dem Gericht eine &#220;berpr&#252;fung zu erm&#246;glichen, ob der Geheimnistr&#228;ger den ihm zukommenden Beurteilungsspielraum eingehalten hat, hat der Geheimnistr&#228;ger allerdings darzulegen, unter welchen allgemeinen Gesichtspunkten er sich durch die Schweigepflicht an der Offenlegung der Unterlagen gehindert sieht. Dabei gen&#252;gt es nicht, wenn er sich nur auf grunds&#228;tzliche Erw&#228;gungen oder die besondere Bedeutung der Pflicht zur Verschwiegenheit beruft. Vielmehr muss er nachvollziehbar vortragen, dass sich seine Weigerung auf konkrete oder mutma&#223;liche Belange des Verstorbenen und nicht auf sachfremde Gesichtspunkte st&#252;tzt. Die Substantiierung ist allerdings nicht in einem Umfang geschuldet, dass die damit zu rechtfertigende Geheimhaltung im Ergebnis unterlaufen w&#252;rde (BGH Urt. v. 26.02.2013 - VI ZR 359/11 -, NZS 2013, 553; Urt. vom 31.05.1983 - VI ZR 259/81 -, NJW 1983, 2627; Beschl. v. 04.07.1984 - IVa ZB 18/83 -, BGHZ 91, 392, 399 f.; BayerObLG, Beschl. v. 21.08.1986 - BReg 1 Z 34/86 -, NJW 1987, 1492; VerfGH Bayern, Entsch. v. 26.05.2011 - Vf. 45-VI-10 -, MedR 2012, 51; OLG M&#252;nchen, Beschl. v. 19.09.2011 - 1 W 1320/11 -, MDR 2011, 1496; Urt. v. 09.10.2008 - 1 U 2500/08 -, MedR 2009, 86). Sofern die von dem Geheimnistr&#228;ger in diesem Rahmen angef&#252;hrten Gr&#252;nde nicht nachvollzogen werden und eine Weigerung nicht rechtfertigen k&#246;nnen, ist von einer mutma&#223;lichen Einwilligung in die Offenlegung der Unterlagen auszugehen (BGH, Urt. v. 26.02.2013 - VI ZR 359/11 -, NZS 2013, 553; OLG M&#252;nchen, Beschl. v. 19.09.2011 - 1 W 1320/11 -, MDR 2011, 1496; Urt. v. 09.10.2008 - 1 U 2500/08 -, MedR 2009, 49).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>43&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"43\"/>c) In Anwendung dieser Grunds&#228;tze ist nach Anh&#246;rung der behandelnden &#196;rztin als Zeugin, der vor ihrer Aussage die vorstehenden Grunds&#228;tze erl&#228;utert wurden, davon auszugehen, dass der mutma&#223;liche Wille des Verstorbenen einer Akteneinsicht der Kl&#228;gerin entgegensteht. Das Gericht hat aus den Aussagen und dem Verhalten der Zeugin die &#220;berzeugung gewonnen, dass diese in Kenntnis und unter Ber&#252;cksichtigung des Inhalt und Grenzen der &#228;rztlichen Schweigepflicht gewissenhaft die ihr bekannten Tatsachen abgewogen und sich ihre Meinung zum mutma&#223;lichen Willen des Verstorbenen wohl&#252;berlegt gebildet hat. Die Zeugin legte ohne Verletzung ihrer Schweigepflicht &#252;berzeugend dar, dass sie die M&#246;glichkeit hatte, sich eine fundierte Meinung &#252;ber den mutma&#223;lichen Willen des Verstorbenen zu bilden. Sie gab an, es habe zwar nur ein Gespr&#228;ch zwischen ihr und dem Verstorbenen gegeben. Dieses habe jedoch etwa eine Stunde gedauert. Der Verstorbene habe darin sehr viele Facetten und Ebenen seiner Person und auch l&#228;ngere Zeitr&#228;ume in seinem Leben angesprochen. Die Zeugin gab ferner in nachvollziehbarer Weise an, sie gehe davon aus, dass der Verstorbene seinen in dem Gespr&#228;ch zum Ausdruck gekommenen Willen nicht bis zu seinem Tod wieder ge&#228;ndert habe. Dies schlie&#223;e sie daraus, dass sie dem Verstorbenen mehrere Verhaltensvorschl&#228;ge unterbreitet habe. Wie in seiner Einheit allgemein bekannt gewesen sei, habe der Verstorbene bis zu seinem Tod den abgebrochenen Kontakt zu seiner Mutter nicht mehr aufgenommen. Die Zeugin konnte auch auf entsprechende Nachfrage des Gerichts ausschlie&#223;en, dass der entgegenstehende Wille krankheitsbedingt lediglich tempor&#228;rer Natur war und gab ferner in nachdr&#252;cklichen Worten an, dass die Gr&#252;nde f&#252;r die Geheimhaltung nicht nach dem Tod des Patienten entfallen seien. Die M&#246;glichkeit einer teilweisen Akteneinsicht beschr&#228;nkt auf sonstige Gesundheitsunterlagen mit Ausnahme der Unterlagen zu dem Gespr&#228;ch zwischen ihr und dem Verstorbenen wurde ebenfalls angesprochen und von der Zeugin unter Hinweis auf den entgegenstehenden Willen des Verstorbenen deutlich verneint.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>44&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"44\"/>Das Gericht hat keinerlei Anhaltspunkte, an der Glaubw&#252;rdigkeit der Zeugin zu zweifeln. Die Zeugin zeigte sich in ihren &#220;berlegungen klar und gefestigt. An ihrer Auffassung lie&#223; sie bei allem Verst&#228;ndnis f&#252;r die Kl&#228;gerin als Mutter keine Zweifel erkennen. Ihre Worte waren eindringlich, aber in keinem Fall von &#252;bertriebenem Engagement gepr&#228;gt. Insbesondere spricht nichts f&#252;r eine Interessenkollision in der Person der Zeugin wegen eines m&#246;glichen Behandlungsfehlers. Bei einer einmaligen Behandlung in Form eines Gespr&#228;chs in der Neukranken-Sprechstunde sechs Monate vor dem Tod des Patienten ist ein Behandlungsfehler fernliegend. Auch die Umst&#228;nde der &#220;berbringung der Nachricht vom Gesundheitszustand des Verstorbenen an die Kl&#228;gerin bei ihrem Eintreffen im Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz verm&#246;gen keine Zweifel an der Glaubw&#252;rdigkeit der Zeugin zu begr&#252;nden. Die Zeugin legte nachvollziehbar dar, dass diese Situation f&#252;r sie, die selbst Mutter sei, nicht einfach gewesen sei. Ihr sei in diesem Moment einerseits bewusst gewesen, dass sie wegen ihrer &#228;rztlichen Schweigepflicht keine Gesundheitsinformationen gegen&#252;ber der Kl&#228;gerin preisgeben d&#252;rfe. Andererseits habe sie ein Bed&#252;rfnis versp&#252;rt, der Kl&#228;gerin angesichts des kritischen Zustands ihres Sohnes mit Blick auf den langen Kontaktabbruch irgend etwas mitzuteilen. Da es allgemein bekannt gewesen sei, dass der Verstorbene &#252;berm&#228;&#223;ig viel Alkohol getrunken habe, habe sie sich entschlossen, dies anzusprechen. Ferner hat die Kl&#228;gerin berichtet, ihre Nachforschungen h&#228;tten ergeben, dass der Verstorbene in der Nacht vor seiner Einlieferung auch viel Alkohol getrunken hatte, so dass die Angaben der Zeugin in jenem Moment auch nicht vollkommen unzutreffend waren.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>45&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"45\"/>Die Kostenentscheidung folgt aus &#167; 154 Abs. 1 VwGO.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>46&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"46\"/>Die Berufung war nicht zuzulassen, weil keiner der Berufungszulassungsgr&#252;nde des &#167; 124 Abs. 2 VwGO i.V.m. &#167; 124a Abs. 1 VwGO gegeben ist.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>47&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"47\"/><strong><span style=\"text-decoration:underline\">Beschluss vom 09. November 2017</span></strong></td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>48&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"48\"/>Der Streitwert wird endg&#252;ltig auf 5.000,-- EUR festgesetzt.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>49&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"49\"/>Die Streitwertfestsetzung erfolgt gem&#228;&#223; &#167; 52 Abs. 2 GKG.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>50&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"50\"/>Hinsichtlich der Beschwerdem&#246;glichkeit gegen die Streitwertfestsetzung wird auf &#167; 68 Abs. 1 Satz 1, 3 und 5 GKG verwiesen.</td></tr></table>\n</td></tr></table>\n<h2>Gründe</h2>\n\n<table><tr><td>&#160;</td><td>    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>16&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"16\"/>Die Klage ist zul&#228;ssig, aber nicht begr&#252;ndet.</td></tr></table>\n    <table><tr><td>I.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>17&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"17\"/>Die Klage ist zul&#228;ssig.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>18&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"18\"/>1. Der Verwaltungsrechtsweg ist nach &#167; 40 Abs. 1 Satz 1 VwGO, &#167; 82 Abs. 1 SG er&#246;ffnet.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>19&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"19\"/>a) Die Er&#246;ffnung des Verwaltungsrechtswegs ergibt sich nicht bereits aus dem Verweisungsbeschluss des Verwaltungsgerichts Koblenz vom 05.12.2016, da eine Bindungswirkung nach &#167; 83 Satz 1 VwGO, &#167; 17a Abs. 1 GVG nur bez&#252;glich der dort gepr&#252;ften Zust&#228;ndigkeitsart der &#246;rtlichen Zust&#228;ndigkeit, nicht hinsichtlich der Rechtswegzust&#228;ndigkeit eingetreten ist (vgl. Schenke, in: Kopp/Schenke, VwGO, 22. Aufl. 2016, &#167; 83 Rn. 14).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>20&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"20\"/>b) Die Er&#246;ffnung des Verwaltungsrechtswegs folgt aus &#167; 40 Abs. 1 Satz 1 VwGO, &#167; 82 Abs. 1 SG.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>21&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"21\"/>Nach &#167; 40 Abs. 1 Satz 1 VwGO ist der Verwaltungsrechtsweg in allen &#246;ffentlich-rechtlichen Streitigkeiten nichtverfassungsrechtlicher Art gegeben, soweit die Streitigkeiten nicht durch Bundesgesetz einem anderen Gericht ausdr&#252;cklich zugewiesen sind. Nach &#167; 82 Abs. 1 SG ist f&#252;r Klagen der Soldaten, der Soldaten im Ruhestand, der fr&#252;heren Soldaten, der Dienstleistungspflichtigen gem&#228;&#223; &#167; 59 Abs. 3 Satz 1 und der Hinterbliebenen aus dem Wehrdienstverh&#228;ltnis der Verwaltungsrechtsweg gegeben, soweit nicht ein anderer Rechtsweg gesetzlich vorgeschrieben ist. Letzteres ist in &#167; 17 Abs. 1 Satz 1 WBO nur f&#252;r die F&#228;lle bestimmt, in denen die Beschwerde eines Soldaten eine Verletzung seiner Rechte oder von Pflichten eines Vorgesetzten ihm gegen&#252;ber zum Gegenstand hat, die im Zweiten Unterabschnitt des Ersten Abschnitts des SG geregelt sind. Die Wehrdienstgerichte haben hiernach &#252;ber die Verletzung solcher Rechte und Pflichten zu entscheiden, die auf dem Verh&#228;ltnis der besonderen milit&#228;rischen &#220;ber- und Unterordnung beruhen, also in truppendienstlichen Angelegenheiten (BVerwG, Beschl. v. 10.06.1969 - 1 WB 69.69 -, BVerwGE 33, 307; Beschl. v. 29.07.1996 - 1 WB 25.96 -, DokBer B 1996, 313; Beschl. v. 01.08.1997 - 1 WB 37.97 -, BVerwGE 113, 116). Hingegen sind f&#252;r den Status des Soldaten betreffende Angelegenheiten die allgemeinen Verwaltungsgerichte zust&#228;ndig. F&#252;r die Bestimmung, ob es sich um eine truppendienstliche oder um eine Verwaltungsangelegenheit handelt, ist auf die wahre Natur des geltend gemachten Anspruchs oder auf die begehrte Rechtsfolge abzustellen (BVerwG, Beschl. v. 27.03.1981 - 1 WB 92.80 -, NZWehrr 1981, 229; Beschl. v. 07.07.1981 - 1 WB 25.81 -, BVerwGE 73, 208; Beschl. v. 17.03.1999 - 1 WB 80.98 -, NZWehrr 1999, 119). Eine Zust&#228;ndigkeit der Wehrdienstgerichte nach &#167; 17 Abs. 1 Satz 1 WBO kommt jedoch nur in Betracht f&#252;r Adressaten eines angefochtenen Bescheids, die bei dessen Erlass in einem aktiven Wehrdienstverh&#228;ltnis standen und die Rechtsstellung eines Soldaten i.S.v. &#167; 1 Abs. 1 SG hatten (vgl. BVerwG, Beschl. v. 17.03.1999 - 1 WB 80.98 -, NZWehrr 1999, 119; Eichen, in: Walz/Eichen/Sohm, Soldatengesetz, 3. Aufl. 2016, &#167; 82 Rn. 27, &#167; 29 Rn. 89). Da die Kl&#228;gerin als Mutter des verstorbenen Soldaten keinen Anspruch aus einem eigenen aktiven Wehrdienstverh&#228;ltnis geltend macht, handelt es sich bei dem Streit &#252;ber das Akteneinsichtsrecht der Hinterbliebenen nach &#167; 29 Abs. 7 Satz 3 SG nicht um eine truppendienstliche sondern um eine Verwaltungsangelegenheit. Der Rechtsweg zu den Verwaltungsgerichten ist er&#246;ffnet.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>22&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"22\"/>2. Die &#246;rtliche Zust&#228;ndigkeit des Verwaltungsgerichts Karlsruhe ergibt sich aus &#167; 52 Nr. 4 Satz 1 Var. 2 VwGO. Danach ist auf den tats&#228;chlichen Wohnsitz abzustellen, wenn es &#8211; wie im Fall der in Karlsruhe wohnenden Kl&#228;gerin &#8211; keinen dienstlichen Wohnsitz gibt. Zudem ist die Verweisung der Rechtssache durch das Verwaltungsgericht Koblenz nach &#167; 83 VwGO, &#167; 17a Abs. 2 Satz 3 GVG hinsichtlich der &#246;rtlichen Zust&#228;ndigkeit bindend.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>23&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"23\"/>3. Die Frist zur Klageerhebung wurde eingehalten. Gem&#228;&#223; &#167; 74 Abs. 1 Satz 1 VwGO muss eine Anfechtungsklage innerhalb eines Monats nach Zustellung des Widerspruchsbescheids erhoben werden. Ausweislich des Empfangsbekenntnisses ist der Bevollm&#228;chtigten der Kl&#228;gerin der Widerspruchsbescheid am 16.09.2016 zugegangen. Da das nach &#167; 173 Satz 1 VwGO, &#167; 222 Abs. 1 ZPO, &#167; 188 Abs. 2 Halbs. 1 BGB berechnete Fristende auf Sonntag, den 16.10.2016 fallen w&#252;rde, endet die Frist gem&#228;&#223; &#167; 173 Satz 1 VwGO, &#167; 222 Abs. 2 ZPO am Montag, den 17.10.2017. Die am 17.10.2017 erhobene Klage wurde daher fristgerecht erhoben.</td></tr></table>\n    <table><tr><td>II.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>24&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"24\"/>Die Klage ist nicht begr&#252;ndet.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>25&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"25\"/>Der ablehnende Bescheid des Kommandos Sanit&#228;tsdienst der Bundeswehr vom 19.05.2016 und sein Widerspruchsbescheid vom 13.09.2016 sind rechtm&#228;&#223;ig und verletzten die Kl&#228;gerin daher nicht in ihren Rechten (&#167; 113 Abs. 5 Satz 1 VwGO). Der Kl&#228;gerin steht kein Einsichtsrecht in die Gesundheitsunterlagen ihres Sohnes zu.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>26&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"26\"/>1. Nach &#167; 29 Abs. 7 Satz 3 SG haben die Hinterbliebenen eines Soldaten ein Recht auf Einsicht in seine vollst&#228;ndige Personalakte, wenn ein berechtigtes Interesse glaubhaft gemacht wird.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>27&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"27\"/>a) Die Gesundheitsunterlagen sind Teil der Personalakte.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>28&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"28\"/>Zur Personalakte geh&#246;ren gem&#228;&#223; &#167; 29 Abs. 1 Satz 2 SG alle Unterlagen, die den Soldaten betreffen, soweit sie mit seinem Dienstverh&#228;ltnis in einem unmittelbaren inneren Zusammenhang stehen (Personalaktendaten). Nach &#167; 29 Abs. 9 Nr. 2 SG i.V.m. &#167; 4 der Verordnung &#252;ber die F&#252;hrung der Personalakten der Soldaten und der ehemaligen Soldaten (im Folgenden: SPersAV) geh&#246;ren dazu auch die Gesundheitsunterlagen der Soldaten und ehemaligen Soldaten. Diese sind von der &#252;brigen Personalakte als Teilakte getrennt aufzubewahren. Sie werden w&#228;hrend des Wehrdienstverh&#228;ltnisses vom zust&#228;ndigen Truppenarzt gef&#252;hrt (&#167; 4 Abs. 2 Satz 1 SpersAV).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>29&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"29\"/>b) Die Kl&#228;gerin ist als Mutter des verstorbenen Soldaten eine Hinterbliebene i.S.v. &#167; 29 Abs. 7 Satz 3 SG.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>30&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"30\"/>aa) Der Begriff &#8222;Hinterbliebene&#8220; in &#167; 29 Abs. 7 Satz 3 SG ist weder dort noch in den weiteren Vorschriften des Soldatengesetzes definiert. Zwar werden im Rahmen der Hinterbliebenenversorgung von Soldaten unter dem Begriff &#8222;Hinterbliebene&#8220; prim&#228;r der Ehegatte und die Kinder verstanden (vgl. &#167; 43 Abs. 2 SVG). Aus &#167; 63 Abs. 2 SVG und &#167; 63a Abs. 3 SVG ergibt sich jedoch, dass im versorgungsrechtlichen Kontext auch Eltern, Gro&#223;eltern und Enkel Hinterbliebene sein und ihnen versorgungsrechtliche Anspr&#252;che zustehen k&#246;nnen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>31&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"31\"/>bb) Der Begriff &#8222;Hinterbliebene&#8220; in &#167; 29 Abs. 7 Satz 3 SG bezeichnet die abstrakt zur Wahrnehmung des postmortalen Pers&#246;nlichkeitsrechts befugten Angeh&#246;rigen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>32&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"32\"/>Das Akteneinsichtsrecht der Hinterbliebenen leitet sich vom Akteneinsichtsrecht des Verstorbenen ab. Dieses entspringt wiederum seinem allgemeinen Pers&#246;nlichkeitsrecht, speziell dessen Auspr&#228;gung als Recht auf informationelle Selbstbestimmung, und wird nach dessen Ableben vom postmortalen Pers&#246;nlichkeitsrecht gesch&#252;tzt (vgl. zum privatrechtlichen Behandlungsvertrag BGH, Urt. v. 23.11.1982 - VI ZR 222/79 -, BGHZ 85, 327; Urt. v. 31.05.1983 - VI ZR 259/81 -, NJW 1983, 2627, 2628; zur verfassungsrechtlichen Verankerung BVerfG, Beschl. v. 16.09.1998 - 1 BvR 1130/98 -, NJW 1999, 1777; Beschl. v. 09.01.2006 - 2 BvR 443/02 -, JZ 2007, 91). Wegen der Ausstrahlungswirkung der Grundrechte als objektive Wertordnung, die bei der Auslegung von Gesetzes zu beachten ist (BVerfG, Urt. v. 15.01.1958 - 1 BvR 400/51 - L&#252;th -, BVerfGE, 7, 198), ist der Begriff &#8222;Hinterbliebene&#8220; in &#167; 29 Abs. 7 Satz 3 SG verfassungskonform dahingehend auszulegen, dass darunter die zur Wahrnehmung des postmortalen Pers&#246;nlichkeitsrechts des Verstorbenen befugten Personen zu verstehen sind (zum postmortalen Pers&#246;nlichkeitsschutz BVerfG, Beschl. v. 24.02.1971 - 1 BvR 435/68 - Mephisto -, BVerfGE 30, 173; Beschl. v. 18.01.1994 - 2 BvR 1912/93 -, NJW 1994, 783; Beschl. v. 25.08.2000 - 1 BvR 2707/95 - NJW 2001, 594; Beschl. v. 19.10.2006 - 1 BvR 402/06 -, BVerfGK 9, 325; Beschl. v. 22.08.2006 - 1 BvR 1168/04 - Marlene Dietrich -, BVerfGK 9, 83; Beschl. v. 22.08.2006 - 1 BvR 1637/05 -, BVerfGK 9, 92; Beschl. v. 19.12.2007 - 1 BvR 1533/07 -, BVerfGK 13, 115; Beschl. v. 05.04.2011 - 1 BvR 932/94 -, DVBl. 2001, 985; Herdegen, in: Maunz/D&#252;rig Grundgesetz Kommentar, Art. 1 Abs. 1 Rn. 56 ff.).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>33&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"33\"/>Die Befugnis zur Wahrnehmung des postmortalen Pers&#246;nlichkeitsrechts korrespondiert nicht notwendigerweise mit der Erbenstellung (BGH, Urt. v. 26.11.1954 - 1 ZR 266/52 - Cosima Wagner -, BGHZ 15, 249; vgl. &#167; 630g Abs. 3 Satz 1 und Satz 2 BGB). Sofern der Verstorbene diese Befugnis nicht zu Lebzeiten oder durch Verf&#252;gung von Todes wegen auf eine bestimmte Person &#252;bertragen hat, wird diese Befugnis den n&#228;chsten Angeh&#246;rigen des Verstorbenen zugeordnet. Dem korrespondiert ein m&#246;glicherweise grundrechtlich gesch&#252;tztes, eigenst&#228;ndiges Recht der Angeh&#246;rigen auf Totenf&#252;rsorge aus Art. 2 Abs. 1 GG (BVerfG, Beschl. v. 18.01.1994 - 2 BvR 1912/93 -, NJW 1994, 783).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>34&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"34\"/>Wer zum Kreis der abstrakt zur Wahrnehmung des postmortalen Pers&#246;nlichkeitsrechts befugten Angeh&#246;rigen geh&#246;rt, ist nicht abschlie&#223;end gekl&#228;rt. Der Gesetzgeber hat in anderen Zusammenh&#228;ngen diesbez&#252;gliche Wertungen getroffen. Nach &#167; 77 Abs. 2 StGB, der das Strafantragsrecht im Falle eines Versterbens des Opfers regelt, sind zun&#228;chst der Ehegatte, der Lebenspartner und die Kinder und, sofern diese nicht vorhanden sind, im zweiten Rang die Eltern und im dritten Rang die Geschwister und die Enkel wahrnehmungsbefugt. Nach &#167; 1a Nr. 5 Transplantationsgesetz wird die Wahrnehmungsbefugnis in der Rangfolge ihrer Aufz&#228;hlung folgenden Personen zugestanden: a) dem Ehegatten oder dem eingetragenen Lebenspartner, b) den vollj&#228;hrigen Kindern, c) den Eltern oder, sofern der m&#246;gliche Organ- oder Gewebespender zur Todeszeit minderj&#228;hrig war und die Sorge f&#252;r seine Person zu dieser Zeit nur einem Elternteil, einem Vormund oder einem Pfleger zustand, diesem Sorgeinhaber, d) die vollj&#228;hrigen Geschwister, e) die Gro&#223;eltern. Die Parallelnorm f&#252;r das Akteneinsichtsrecht bei privatrechtlichen Behandlungsvertr&#228;gen, &#167; 630g Abs. 3 Satz 2 BGB, enth&#228;lt keine eigene Anordnung zur Wahrnehmungsbefugnis. Dort wird zum einen auf die Wertung des &#167; 77 Abs. 2 StGB zur&#252;ckgegriffen (Weidenkaff, in: Palandt, 76. Aufl. 2017, &#167; 630g Rn. 2; &#228;hnlich &#252;ber &#167; 11 Abs. 1 Nr. 1 StGB: Rehborn/Gescher, in: Erman BGB, 15.Aufl. 2017, &#167; 630g Rn 22), zum anderen auf &#167; 1a Nr. 5 Transplantationsgesetz (Mansel, in: Jauernig BGB, 16. Aufl.2015, &#167; 630g Rn. 15). Denkbar ist auch, das Akteneinsichtsrecht mehreren gleich nahen Angeh&#246;rigen gleichzeitig oder zur gemeinsamen Aus&#252;bung zuzugestehen (Rehborn/Gescher, in: Erman BGB, 15.Aufl. 2017, &#167; 630g Rn 22; VG Freiburg, Urt. v. 29.10.2015 - 6 K 2245/14 -, medstra 2016, 235).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>35&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"35\"/>Die Kl&#228;gerin als Mutter des Verstorbenen ist nach allen dargestellten Ans&#228;tzen zur Bestimmung der Wahrnehmungsbefugnis abstrakt befugt, das postmortale Pers&#246;nlichkeitsrecht des Verstorbenen wahrzunehmen. Sie ist somit eine Hinterbliebene i.S.v. &#167; 29 Abs. 7 Satz 3 SG. Es muss nicht entschieden werden, ob die Wahrnehmungsbefugnis n&#228;herer Angeh&#246;riger der fernerer Angeh&#246;riger vorgeht und letztere von der Wahrnehmung ausschlie&#223;t, da der Verstorbene unverheiratet war und keine Kinder hatte, so dass seine Mutter gleichzeitig auch seine n&#228;chste Angeh&#246;rige ist. Zwar ist ferner noch eine Schwester des Verstorbenen vorhanden. Nach den angef&#252;hrten Auffassungen zum Kreis der Wahrnehmungsbefugten ist die Mutter eines Verstorbenen jedoch vorrangig vor den Geschwistern zur Wahrnehmung des postmortalen Pers&#246;nlichkeitsrechts befugt.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>36&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"36\"/>c) Die Kl&#228;gerin hat ein berechtigtes Interesse an der Akteneinsicht dargelegt, indem sie angab, als trauernde Mutter den Suizid ihres Sohnes besser verstehen zu wollen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>37&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"37\"/>2. Einer Akteneinsicht der Kl&#228;gerin steht jedoch der anderweitige konkrete Wille des Verstorbenen entgegen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>38&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"38\"/>a) Das Akteneinsichtsrecht der Hinterbliebenen aus &#167; 29 Abs. 7 Satz 3 SG wird durch einen entgegenstehenden Willen des Verstorbenen eingeschr&#228;nkt.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>39&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"39\"/>Wenngleich &#167; 29 Abs. 7 Satz 3 SG ausdr&#252;cklich keine Grenzen des Akteneinsichtsrechts der Hinterbliebenen regelt, so ergeben sich diese jedoch bei verfassungskonformer Auslegung der Norm im Lichte des postmortalen allgemeinen Pers&#246;nlichkeitsrecht des Verstorbenen aus Art. 1 Abs. 1 GG. Das Akteneinsichtsrecht der Hinterbliebenen entspringt dem postmortalen Pers&#246;nlichkeitsrecht des Verstorbenen (1.b)). So wie der Verstorbene zu Lebzeiten &#252;ber sein allgemeines Pers&#246;nlichkeitsrecht disponieren kann, kann er auch f&#252;r seinen Todesfall Verf&#252;gungen dar&#252;ber treffen. Der Wille des Verstorbenen, seinen Hinterbliebenen postmortal keine Akteneinsicht in seine Gesundheitsunterlagen zu gew&#228;hren, ist daher zu respektieren und setzt dem Akteneinsichtsrecht der Hinterbliebenen Grenzen in Form der &#228;rztlichen Schweigepflicht. Hat der Verstorbene seinen Willen nicht ausdr&#252;cklich ge&#228;u&#223;ert, ist auf seinen mutma&#223;lichen Willen abzustellen (vgl. BGH, Urt. v. 31.05.1983 - VI ZR 259/81 -, NJW 1983, 2627). Diese Grenze des Akteneinsichtsrechts hat der Gesetzgeber f&#252;r den zivilrechtlichen Behandlungsvertrag in &#167; 630g Abs. 3 Satz 3 BGB ausdr&#252;cklich anerkannt (vgl. zur entsprechenden Anwendung von &#167; 630g Abs. 3 Satz 2 BGB bei der &#246;ffentlich-rechtlichen Zwangseinweisung VG Freiburg, Urt. v. 29.10.2015 - 6 K 2245/14 -, medstra 2016, 235). F&#252;r das Akteneinsichtsrecht nach &#167; 29 Abs. 7 Satz 3 SG gilt nichts anderes. Anhaltspunkte, die eine gegenteilige Auffassung rechtfertigen k&#246;nnten, sind nicht ersichtlich.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>40&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"40\"/>b) Hat der Verstorbene sich zu seinen Lebzeiten dazu ge&#228;u&#223;ert, ob und in welchem Umfang die &#228;rztliche Schweigepflicht weiter bestehen soll, ist grunds&#228;tzlich dieser Wille ma&#223;gebend. L&#228;sst sich dagegen eine Willens&#228;u&#223;erung des Verstorbenen nicht feststellen, muss sein mutma&#223;licher Wille erforscht werden, also gepr&#252;ft werden, ob er die Offenlegung durch den Geheimnistr&#228;ger mutma&#223;lich gebilligt oder missbilligt haben w&#252;rde. Dabei sind s&#228;mtliche Umst&#228;nde des Einzelfalls zu ber&#252;cksichtigen, insbesondere das Anliegen der Einsicht begehrenden Person sowie der Umstand, dass fr&#252;here Geheimhaltungsw&#252;nsche des Betroffenen infolge der durch sein Ableben ver&#228;nderten Sachlage inzwischen &#252;berholt sein k&#246;nnen (vgl. BGH, Urt. v. 26.02.2013 - VI ZR 359/11 -, NZS 2013, 553; Urt. v. 31.05.1983 - VI ZR 259/81 -, NJW 1983, 2627; Beschl. v. 04.07.1984 - IVa ZB 18/83 -, BGHZ 91, 392; BAG, Beschl. v. 23.02.2010 - 9 AZN 876/09 -, NJW 2010, 1222; BayerObLG, Beschl. v. 21.08.1986 - BReg 1 Z 34/86 -, NJW 1987, 1492; VerfGH Bayern, Entsch. v. 26.05.2011 - Vf. 45-VI-10 -, MedR 2012, 51; OLG M&#252;nchen, Beschl. v. 19.09.2011 - 1 W 1320/11 -, MDR 2011, 1496; Urt. v. 09.10.2008 - 1 U 2500/08 -, MedR 2009, 49).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>41&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"41\"/>Die Entscheidung, ob der Verstorbene den Behandelnden mutma&#223;lich von der Pflicht zur Verschwiegenheit entbunden h&#228;tte, obliegt dem Arzt. Der Arzt kann und muss auch nahen Angeh&#246;rigen die Kenntnisnahme von Krankenunterlagen verweigern, soweit er sich bei gewissenhafter Pr&#252;fung seiner gegen&#252;ber dem Verstorbenen fortwirkenden Verschwiegenheitspflicht an der Preisgabe gehindert sieht. Soweit von der &#228;rztlichen Schweigepflicht her ernstliche Bedenken gegen eine Einsicht von Erben oder Hinterbliebenen bestehen, kommt der Wahrung des Arztgeheimnisses der Vorrang zu. Der Arzt hat gewissenhaft zu pr&#252;fen, ob Anhaltspunkte daf&#252;r bestehen, dass der Verstorbene die vollst&#228;ndige oder teilweise Offenlegung der Krankenunterlagen gegen&#252;ber seinen Hinterbliebenen bzw. Erben mutma&#223;lich missbilligt haben w&#252;rde; bei der Erforschung dieses mutma&#223;lichen Willens des verstorbenen Patienten spielen auch das Anliegen der die Einsicht begehrenden Personen eine entscheidende Rolle. Es spricht einiges daf&#252;r, dass sich ein Verstorbener dem Anliegen der Verfolgung von Behandlungsfehlern nicht verschlossen h&#228;tte. Eine mutma&#223;liche Einwilligung des Patienten zur Einsichtnahme, die der Verfolgung von m&#246;glichen Behandlungsfehlern dient, ist daher in der Regel anzunehmen (VG Freiburg, Urt. v. 29.10.2015 - 6 K 2245/14 -, medstra 2016, 235; BGH, Urt. v. 26.02.2013 - VI ZR 359/11 -, NZS 2013, 553; OLG M&#252;nchen, Beschl. v. 19.09.2011 - 1 W 1320/11 -, MDR 2011, 1496; Urt. v. 09.10.2008 - 1 U 2500/08 -, MedR 2009, 49; vgl. Wagner, in: M&#252;Ko BGB, 7. Aufl. 2016, &#167; 630g BGB Rn 27). Ferner ist zu ber&#252;cksichtigen, dass der Geheimhaltungswunsch des Verstorbenen h&#228;ufig auf seine Lebzeit begrenzt ist. So mag ein Patient ein berechtigtes Interesse daran gehabt haben, dass die ung&#252;nstige Prognose seiner Krankheit und damit seine geringe Lebenserwartung vor seinem Tode nicht bekannt wird. Jedenfalls dieses Geheimhaltungsinteresse hat sich aber in der Regel durch das tats&#228;chliche Ableben erledigt (BGH, Urt. vom 31.05.1983 - VI ZR 259/81, NJW 1983, 2627; OLG M&#252;nchen, Beschl. v. 19.09.2011 - 1 W 1320/11 -, MDR 2011, 1496; Urt. v. 09.10.2008 - 1 U 2500/08 -, MedR 2009, 49).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>42&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"42\"/>Die zivilgerichtliche Rechtsprechung gesteht dem Arzt einen Beurteilungsspielraum zu, der durch die Gerichte nur eingeschr&#228;nkt nachpr&#252;fbar ist. Denn andernfalls w&#228;re er gezwungen, das m&#246;glicherweise schutzbed&#252;rftige Geheimnis preiszugeben. Der Geheimnistr&#228;ger ist deshalb zu einer gewissenhaften &#220;berpr&#252;fung verpflichtet, ob Anhaltspunkte daf&#252;r bestehen, dass der Verstorbene die g&#228;nzliche oder teilweise Offenlegung der Krankheitsunterlagen gegen&#252;ber dem Einsichtbegehrenden mutma&#223;lich missbilligt haben w&#252;rde. Um dem Gericht eine &#220;berpr&#252;fung zu erm&#246;glichen, ob der Geheimnistr&#228;ger den ihm zukommenden Beurteilungsspielraum eingehalten hat, hat der Geheimnistr&#228;ger allerdings darzulegen, unter welchen allgemeinen Gesichtspunkten er sich durch die Schweigepflicht an der Offenlegung der Unterlagen gehindert sieht. Dabei gen&#252;gt es nicht, wenn er sich nur auf grunds&#228;tzliche Erw&#228;gungen oder die besondere Bedeutung der Pflicht zur Verschwiegenheit beruft. Vielmehr muss er nachvollziehbar vortragen, dass sich seine Weigerung auf konkrete oder mutma&#223;liche Belange des Verstorbenen und nicht auf sachfremde Gesichtspunkte st&#252;tzt. Die Substantiierung ist allerdings nicht in einem Umfang geschuldet, dass die damit zu rechtfertigende Geheimhaltung im Ergebnis unterlaufen w&#252;rde (BGH Urt. v. 26.02.2013 - VI ZR 359/11 -, NZS 2013, 553; Urt. vom 31.05.1983 - VI ZR 259/81 -, NJW 1983, 2627; Beschl. v. 04.07.1984 - IVa ZB 18/83 -, BGHZ 91, 392, 399 f.; BayerObLG, Beschl. v. 21.08.1986 - BReg 1 Z 34/86 -, NJW 1987, 1492; VerfGH Bayern, Entsch. v. 26.05.2011 - Vf. 45-VI-10 -, MedR 2012, 51; OLG M&#252;nchen, Beschl. v. 19.09.2011 - 1 W 1320/11 -, MDR 2011, 1496; Urt. v. 09.10.2008 - 1 U 2500/08 -, MedR 2009, 86). Sofern die von dem Geheimnistr&#228;ger in diesem Rahmen angef&#252;hrten Gr&#252;nde nicht nachvollzogen werden und eine Weigerung nicht rechtfertigen k&#246;nnen, ist von einer mutma&#223;lichen Einwilligung in die Offenlegung der Unterlagen auszugehen (BGH, Urt. v. 26.02.2013 - VI ZR 359/11 -, NZS 2013, 553; OLG M&#252;nchen, Beschl. v. 19.09.2011 - 1 W 1320/11 -, MDR 2011, 1496; Urt. v. 09.10.2008 - 1 U 2500/08 -, MedR 2009, 49).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>43&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"43\"/>c) In Anwendung dieser Grunds&#228;tze ist nach Anh&#246;rung der behandelnden &#196;rztin als Zeugin, der vor ihrer Aussage die vorstehenden Grunds&#228;tze erl&#228;utert wurden, davon auszugehen, dass der mutma&#223;liche Wille des Verstorbenen einer Akteneinsicht der Kl&#228;gerin entgegensteht. Das Gericht hat aus den Aussagen und dem Verhalten der Zeugin die &#220;berzeugung gewonnen, dass diese in Kenntnis und unter Ber&#252;cksichtigung des Inhalt und Grenzen der &#228;rztlichen Schweigepflicht gewissenhaft die ihr bekannten Tatsachen abgewogen und sich ihre Meinung zum mutma&#223;lichen Willen des Verstorbenen wohl&#252;berlegt gebildet hat. Die Zeugin legte ohne Verletzung ihrer Schweigepflicht &#252;berzeugend dar, dass sie die M&#246;glichkeit hatte, sich eine fundierte Meinung &#252;ber den mutma&#223;lichen Willen des Verstorbenen zu bilden. Sie gab an, es habe zwar nur ein Gespr&#228;ch zwischen ihr und dem Verstorbenen gegeben. Dieses habe jedoch etwa eine Stunde gedauert. Der Verstorbene habe darin sehr viele Facetten und Ebenen seiner Person und auch l&#228;ngere Zeitr&#228;ume in seinem Leben angesprochen. Die Zeugin gab ferner in nachvollziehbarer Weise an, sie gehe davon aus, dass der Verstorbene seinen in dem Gespr&#228;ch zum Ausdruck gekommenen Willen nicht bis zu seinem Tod wieder ge&#228;ndert habe. Dies schlie&#223;e sie daraus, dass sie dem Verstorbenen mehrere Verhaltensvorschl&#228;ge unterbreitet habe. Wie in seiner Einheit allgemein bekannt gewesen sei, habe der Verstorbene bis zu seinem Tod den abgebrochenen Kontakt zu seiner Mutter nicht mehr aufgenommen. Die Zeugin konnte auch auf entsprechende Nachfrage des Gerichts ausschlie&#223;en, dass der entgegenstehende Wille krankheitsbedingt lediglich tempor&#228;rer Natur war und gab ferner in nachdr&#252;cklichen Worten an, dass die Gr&#252;nde f&#252;r die Geheimhaltung nicht nach dem Tod des Patienten entfallen seien. Die M&#246;glichkeit einer teilweisen Akteneinsicht beschr&#228;nkt auf sonstige Gesundheitsunterlagen mit Ausnahme der Unterlagen zu dem Gespr&#228;ch zwischen ihr und dem Verstorbenen wurde ebenfalls angesprochen und von der Zeugin unter Hinweis auf den entgegenstehenden Willen des Verstorbenen deutlich verneint.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>44&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"44\"/>Das Gericht hat keinerlei Anhaltspunkte, an der Glaubw&#252;rdigkeit der Zeugin zu zweifeln. Die Zeugin zeigte sich in ihren &#220;berlegungen klar und gefestigt. An ihrer Auffassung lie&#223; sie bei allem Verst&#228;ndnis f&#252;r die Kl&#228;gerin als Mutter keine Zweifel erkennen. Ihre Worte waren eindringlich, aber in keinem Fall von &#252;bertriebenem Engagement gepr&#228;gt. Insbesondere spricht nichts f&#252;r eine Interessenkollision in der Person der Zeugin wegen eines m&#246;glichen Behandlungsfehlers. Bei einer einmaligen Behandlung in Form eines Gespr&#228;chs in der Neukranken-Sprechstunde sechs Monate vor dem Tod des Patienten ist ein Behandlungsfehler fernliegend. Auch die Umst&#228;nde der &#220;berbringung der Nachricht vom Gesundheitszustand des Verstorbenen an die Kl&#228;gerin bei ihrem Eintreffen im Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz verm&#246;gen keine Zweifel an der Glaubw&#252;rdigkeit der Zeugin zu begr&#252;nden. Die Zeugin legte nachvollziehbar dar, dass diese Situation f&#252;r sie, die selbst Mutter sei, nicht einfach gewesen sei. Ihr sei in diesem Moment einerseits bewusst gewesen, dass sie wegen ihrer &#228;rztlichen Schweigepflicht keine Gesundheitsinformationen gegen&#252;ber der Kl&#228;gerin preisgeben d&#252;rfe. Andererseits habe sie ein Bed&#252;rfnis versp&#252;rt, der Kl&#228;gerin angesichts des kritischen Zustands ihres Sohnes mit Blick auf den langen Kontaktabbruch irgend etwas mitzuteilen. Da es allgemein bekannt gewesen sei, dass der Verstorbene &#252;berm&#228;&#223;ig viel Alkohol getrunken habe, habe sie sich entschlossen, dies anzusprechen. Ferner hat die Kl&#228;gerin berichtet, ihre Nachforschungen h&#228;tten ergeben, dass der Verstorbene in der Nacht vor seiner Einlieferung auch viel Alkohol getrunken hatte, so dass die Angaben der Zeugin in jenem Moment auch nicht vollkommen unzutreffend waren.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>45&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"45\"/>Die Kostenentscheidung folgt aus &#167; 154 Abs. 1 VwGO.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>46&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"46\"/>Die Berufung war nicht zuzulassen, weil keiner der Berufungszulassungsgr&#252;nde des &#167; 124 Abs. 2 VwGO i.V.m. &#167; 124a Abs. 1 VwGO gegeben ist.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>47&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"47\"/><strong><span style=\"text-decoration:underline\">Beschluss vom 09. November 2017</span></strong></td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>48&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"48\"/>Der Streitwert wird endg&#252;ltig auf 5.000,-- EUR festgesetzt.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>49&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"49\"/>Die Streitwertfestsetzung erfolgt gem&#228;&#223; &#167; 52 Abs. 2 GKG.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>50&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"50\"/>Hinsichtlich der Beschwerdem&#246;glichkeit gegen die Streitwertfestsetzung wird auf &#167; 68 Abs. 1 Satz 1, 3 und 5 GKG verwiesen.</td></tr></table>\n</td></tr></table>"
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