List view for cases

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    "file_number": "23 O 80/18",
    "date": "2018-08-14",
    "created_date": "2019-02-10T22:36:40Z",
    "updated_date": "2020-12-10T15:15:00Z",
    "type": "Urteil",
    "ecli": "",
    "content": "<h2>Tenor</h2>\n\n<p>1. Die Beklagte wird verurteilt, an den Kl&#228;ger 14.474,64 EUR sowie Darlehenskosten i.H.v. 203,81 EUR nebst Zinsen i.H.v. 5 Prozentpunkten &#252;ber dem Basiszinssatz seit dem 04.04.2018 Zug- um Zug gegen R&#252;ckgabe und R&#252;ck&#252;bereignung des Fahrzeugs mit der Fahrgestellnummer ... zu zahlen.</p>\n    <p/>\n    <p>2. Es wird festgestellt, dass sich die Beklagte seit dem 04.04.2018 mit der R&#252;cknahme des im Klageantrag Ziff. 1 bezeichneten Gegenstands in Annahmeverzug befindet.</p>\n    <p/>\n    <p>3. Die Beklagte wird verurteilt, die Kosten der au&#223;ergerichtlichen Rechtsverfolgung i.H.v. 1.029,35 EUR nebst Zinsen i.H.v. 5 Prozentpunkten &#252;ber dem Basiszinssatz seit 04.04.2018 zu bezahlen.</p>\n    <p/>\n    <p>4. Im &#220;brigen wird die Klage abgewiesen.</p>\n    <p/>\n    <p>5. Von den Kosten des Rechtsstreits tr&#228;gt der Kl&#228;ger 27% und die Beklagte 73 %.</p>\n    <p/>\n    <p>6. Das Urteil ist f&#252;r den Kl&#228;ger gegen Sicherheitsleistung in H&#246;he 110 % des jeweils zu vollstreckenden Betrages vorl&#228;ufig vollstreckbar. F&#252;r die Beklagte ist das Urteil vorl&#228;ufig vollstreckbar. Der Kl&#228;ger kann die Vollstreckung durch Sicherheitsleistung in H&#246;he von 110 % des aufgrund des Urteils vollstreckbaren Betrages abwenden, wenn nicht die Beklagte zuvor Sicherheit in H&#246;he von 110 % des jeweils zu vollstreckenden Betrages leistet.</p>\n\n<h2>Tatbestand</h2>\n\n<table><tr><td>&#160;</td><td>    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>1&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"1\"/>Der Kl&#228;ger begehrt von der Beklagten Schadensersatz aus Delikt aus einem PKW-Kaufvertrag.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>2&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"2\"/>Mit Kaufvertrag vom 13.03.2014 (Anlage K1.1, Bl. 73 d.A.) erwarb der Kl&#228;ger bei der Firma ..., einer unabh&#228;ngigen H&#228;ndlerin, den streitgegenst&#228;ndlichen PKW Audi A4 2.0 TDI DPF Avant Attractio, der mit einem Dieselmotor vom Typ EA 189 mit 2,0 Liter Hubraum ausgestattet ist, als Gebrauchtwagen zum Kaufpreis i.H.v. 19.291,00 EUR. Der Kilometerstand zum Zeitpunkt des Vertragsschlusses betrug 68.776 km.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>3&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"3\"/>Zur Finanzierung des Kaufpreises nahm der Kl&#228;ger ein Darlehen bei der Audi Bank auf. Dabei fielen Darlehenszinsen i.H.v. insgesamt 203,81 EUR an (Anl. K1.2., Bl. 74 f. d.A.).</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>4&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"4\"/>Nach &#220;bergabe des Fahrzeugs an den Kl&#228;ger stellte sich heraus, dass das Fahrzeug vom sog. &#8222;VW-Abgas-Skandal&#8220; betroffen ist, dass es n&#228;mlich mit einer Motorsteuerungssoftware ausger&#252;stet ist, welche den Pr&#252;fstandlauf erkennt und &#252;ber eine entsprechende Programmierung der Motorsteuerung insbesondere den Stickoxidaussto&#223; reduziert. Dies hat zur Folge, dass der Motor nur bei Pr&#252;fstandfahrt in einen Modus mit h&#246;herer Abgasr&#252;ckf&#252;hrung (Modus 1) und dadurch bedingt geringeren NOx-Werten gebracht wird, wohingegen der Motor im realen Fahrbetrieb (Modus 0) eine geringere Abgasr&#252;ckf&#252;hrung und damit h&#246;here NOx-Werte aufweist. Die Beklagte ist Herstellerin des streitgegenst&#228;ndlichen Motors.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>5&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"5\"/>Mit Anwaltsschreiben vom 20.03.2018 (Anl. K10, Bl. 209 ff. d.A.) forderte der Kl&#228;ger die Beklagte unter Fristsetzung bis zum 03.04.2018 zur Zahlung des Kaufpreises und Darlehenszinsen i.H.v. 203,81 EUR, Zug um Zug gegen R&#252;ck&#252;bereignung des streitgegenst&#228;ndlichen Fahrzeugs sowie zur Zahlung vorgerichtlicher Rechtsanwaltskosten auf.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>6&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"6\"/>Die Beklagte entwickelte ein Software-Update, infolgedessen der Motor nur noch, also auch im realen Fahrbetrieb, im Modus 1 l&#228;uft. Das Update wurde zwischenzeitlich aufgespielt.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>7&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"7\"/>Das Fahrzeug hat aktuell (14.08.2018) eine Laufleistung von 114.022 km.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>8&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"8\"/>Der Kl&#228;ger behauptet, das Fahrzeug verf&#252;ge nicht &#252;ber die Voraussetzungen f&#252;r die Typgenehmigung und habe einen erheblich h&#246;heren Schadstoffaussto&#223; als von der Beklagten angegeben. Der Marktwert des Fahrzeuges sei erheblich gesunken. Das angebotene Software-Update f&#252;hre zu weiteren M&#228;ngeln, wie u.a. zu einer Erh&#246;hung des Kraftstoffverbrauchs, der Emissionswerte und von Verschlei&#223;erscheinungen.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>9&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"9\"/>Der Kl&#228;ger behauptet ferner, der Vorstand h&#228;tte Kenntnis von dem Einsatz der unzul&#228;ssigen Software gehabt.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>10&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"10\"/>Der Kl&#228;ger beantragt:</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n            </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>11&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:3pt\"><tr><td><rd nr=\"11\"/>1. Die Beklagte wird verurteilt, an den Kl&#228;ger 19.291,00 EUR unter Anrechnung einer im Termin zu beziffernden Nutzungsentsch&#228;digung sowie Darlehenskosten i.H.v. 203,81 EUR nebst Zinsen i.H.v. 5 Prozentpunkten &#252;ber dem Basiszinssatz seit dem 04.04.2018 Zug- um Zug gegen R&#252;ckgabe und R&#252;ck&#252;bereignung des Fahrzeugs mit der Fahrgestellnummer ... zu zahlen.</td></tr></table>\n                <table style=\"margin-left:3pt\"><tr><td/></tr></table>\n        </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>12&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:3pt\"><tr><td><rd nr=\"12\"/>2. Es wird festgestellt, dass sich die Beklagte seit dem 04.04.2018 mit der R&#252;cknahme des im Klageantrag Ziff. 1 bezeichneten Gegenstands in Annahmeverzug befindet.</td></tr></table>\n                <table style=\"margin-left:3pt\"><tr><td/></tr></table>\n        </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>13&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:3pt\"><tr><td><rd nr=\"13\"/>3. Die Beklagte wird verurteilt, die Kosten der au&#223;ergerichtlichen Rechtsverfolgung i.H.v. 1.348,27 EUR nebst Zinsen i.H.v. 5 Prozentpunkten &#252;ber dem Basiszinssatz seit dem 04.04.2018 zu zahlen.</td></tr></table>\n        <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>14&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"14\"/>Die Beklagte beantragt,</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n            </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>15&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:3pt\"><tr><td><rd nr=\"15\"/>die Klage abzuweisen.</td></tr></table>\n        <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>16&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"16\"/>Die Beklagte behauptet, nach dem derzeitigen Stand ihrer Ermittlungen l&#228;gen keine Erkenntnisse daf&#252;r vor, dass einzelne Vorstandsmitglieder an der Entwicklung der Software beteiligt gewesen seien. Daher bestreite sie, dass Vorstandsmitglieder an der Entwicklung der Software beteiligt waren oder im Zeitpunkt der Entwicklung der Software von dieser gewusst h&#228;tten und deren Einsatz billigten. Ebenso bestreite sie, dass der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Beklagten und andere Vorst&#228;nde im aktienrechtlichen Sinne im Zeitpunkt des Abschlusses des Kaufvertrages von der Programmierung und Verwendung der Software Kenntnis gehabt h&#228;tten.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>17&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"17\"/>Wegen des weiteren Sach- und Streitstands wird auf die zu den Akten gereichten Schrifts&#228;tze mit den darin &#252;berwiegend enthaltenen Textbausteinen sowie dem teilweise darin enthaltenen Sachvortrag nebst Anlagen sowie auf das Protokoll der m&#252;ndlichen Verhandlung vom 14.08.2018 (Bl. 569 ff. d.A.) verwiesen.</td></tr></table>\n</td></tr></table>\n<h2>Entscheidungsgründe</h2>\n\n<table><tr><td>&#160;</td><td>    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>18&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"18\"/>Die Klage ist zul&#228;ssig (I.) und aus dem im Tenor ersichtlichen Umfang begr&#252;ndet (II.). Im &#220;brigen war die Klage abzuweisen.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    <table width=\"100%\"><tr><td style=\"text-align:center\">I.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>19&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"19\"/>Die Klage ist zul&#228;ssig.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>20&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"20\"/>1. Die &#246;rtliche Zust&#228;ndigkeit des Landgerichts Stuttgart folgt aus &#167; 32 ZPO. Der Kl&#228;ger macht einen deliktischen Schadensersatzanspruch geltend, unter anderen mit der Behauptung, die Beklagte habe ihn vors&#228;tzlich sittenwidrig gesch&#228;digt (&#167; 826 BGB). Zum zust&#228;ndigkeitsbegr&#252;ndenden Begehungsort im Sinne von &#167; 32 ZPO geh&#246;rt auch der Ort, an dem sch&#228;digende Erfolg eingetreten ist, wenn der Schaden zum Tatbestandsmerkmal geh&#246;rt (M&#252;KoZPO/<em>Patzina</em>, 5. Aufl., &#167; 32 Rn. 20; Z&#246;ller/<em>Schultzky</em>, ZPO, 32. Aufl., &#167; 32 Rn. 19). Dies ist bei Schadensersatzanspr&#252;chen wegen vors&#228;tzlicher sittenwidriger Sch&#228;digung der Fall. Der Schaden ist am Wohnsitz des Kl&#228;gers eingetreten, der im Gerichtsbezirk des Landgerichts Stuttgart liegt.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>21&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"21\"/>2. Der Feststellungsantrag in Ziff. 2 ist zul&#228;ssig. Das nach &#167; 256 ZPO erforderliche Feststellungsinteresse des Kl&#228;gers besteht, weil die Feststellung der erleichterten Vollstreckung des geltend gemachten Leistungsanspruchs dient und hierzu erforderlich ist. Nach &#167; 756 Abs. 1 ZPO darf, wenn die Vollstreckung von einer Zug um Zug zu bewirkenden Leistung des Gl&#228;ubigers an den Schuldner abh&#228;ngt, der Gerichtsvollzieher die Zwangsvollstreckung nicht beginnen, bevor der Gl&#228;ubiger dem Schuldner die diesem geb&#252;hrende Leistung in einer den Verzug der Annahme begr&#252;ndenden Weise angeboten hat, sofern nicht der Beweis, dass der Schuldner befriedigt oder im Verzug der Annahme ist, durch &#246;ffentliche oder &#246;ffentlich beglaubigte Urkunden gef&#252;hrt wird und eine Abschrift dieser Urkunden bereits zugestellt ist oder gleichzeitig zugestellt wird. Vor diesem Hintergrund besteht ein Interesse an einer Feststellung des Annahmeverzugs im Tenor des Vollstreckungstitels.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    <table width=\"100%\"><tr><td style=\"text-align:center\">II.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>22&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"22\"/>Die Klage ist im Klageantrag Ziff. 1 aus dem im Tenor ersichtlichen Umfang begr&#252;ndet. Der Kl&#228;ger hat gegen die Beklagte einen Anspruch auf Schadensersatz gem&#228;&#223; &#167; 826 BGB (dazu 1.) und gem&#228;&#223; &#167; 831 Abs. 1 S. 1 BGB (dazu 2.) i.H.v. 14.474,64 EUR.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>23&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"23\"/>1) Der Kl&#228;ger hat gegen die Beklagte einen Schadensersatzanspruch wegen vors&#228;tzlicher sittenwidriger Sch&#228;digung aus &#167; 826 BGB (vgl. auch LG Stuttgart, 16.11.2017 - 19 O 34/17, LG Stuttgart, 05.04.2018 - 7 O 28/17). Der Kl&#228;ger hat einen Schaden erlitten (a). Dieser ist durch ein Verhalten der Beklagten entstanden (b), welches als sittenwidrig zu qualifizieren ist (c). Die Beklagte hat dabei vors&#228;tzlich gehandelt (d). Aufgrund dessen hat der Kl&#228;ger einen Anspruch auf Schadensersatz, bei dem sie sich allerdings die im Zusammenhang mit dem Schadensereignis stehenden Vorteile anrechnen lassen muss (e).</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>24&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"24\"/>a) Der Kl&#228;ger hat durch den Erwerb des streitgegenst&#228;ndlichen Fahrzeugs einen Schaden erlitten (vgl. nur LG Bochum, 29.12.2017 - I-6 O 96/17, LG K&#246;ln, 18.07.2017 - 22 O 59/17, LG W&#252;rzburg, 23.02.2018 - 71 O 862/16, LG Stuttgart 05.04.2018 - 7 O 28/17).</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>25&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"25\"/>i) Unabh&#228;ngig von der Frage, ob durch eine nachtr&#228;gliche &#196;nderung und ein Software-Update der eigentliche Sachmangel im Sinne des Gew&#228;hrleistungsrechts beseitigt w&#252;rde und nach einer Nachbesserung ein objektiver Wertverlust der vom Abgasskandal betroffenen Fahrzeuge nicht mehr vorliegt - was offenbleiben kann -, liegt der eingetretene Schaden im Verh&#228;ltnis des Kl&#228;gers zur Beklagten als Nicht-Vertragspartnerin bereits in dem Abschluss des Vertrages, der jedenfalls zu den damaligen Bedingungen von dem Kl&#228;ger nach &#220;berzeugung des Gerichts so in der Form bei Kenntnis aller Umst&#228;nde nicht abgeschlossen worden w&#228;re (so im Ergebnis auch LG Hildesheim, 17.01.2017 - 3 O 139/16; LG Paderborn, 07.04.2017 - 2 O 118/16, LG Kleve, 31.03.2017 - 3 O 252/16; LG Bochum, 13.07.2017 - 8 O 366/16).</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>26&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"26\"/>ii) Ein Schaden aufgrund einer sittenwidrigen Sch&#228;digung ist grunds&#228;tzlich im Rahmen der Differenzhypothese zu ermitteln, das hei&#223;t durch ein Gegen&#252;berstellen der jetzigen Verm&#246;genslage des Gesch&#228;digten und derjenige, die ohne eine Sch&#228;digung bestehen w&#252;rde. Es kann jedoch ein Schaden auch dann vorliegen, wenn eigentlich eine objektive Werthaltigkeit der vertraglichen Gegenleistung vorliegt. Die Differenzhypothese muss n&#228;mlich stets einer normativen Kontrolle unterzogen werden, weil sie eine wertneutrale Rechenoperation darstellt. Der Schadensersatz dient aber dazu, den konkreten subjektiven Verm&#246;gensnachteil des Gesch&#228;digten auszugleichen.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>27&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"27\"/>Insoweit gen&#252;gt jede Schadenszuf&#252;gung im weitesten Sinne, also jede nachteilige Einwirkung auf die Verm&#246;genslage in ihrer Gesamtheit und zwar in dem Zeitpunkt, in dem der Betroffene eine Entscheidung zu Lasten seines Verm&#246;gens trifft. Dabei ist auch eine subjektbezogene Betrachtung heranzuziehen. Nach dem subjektbezogenen Schadensbegriff stellt auch der Abschluss eines Rechtsgesch&#228;ftes, welches nicht den Zielen des Gesch&#228;digten entspricht, einen Schaden im Rahmen des &#167; 826 BGB dar, ohne dass es im Ergebnis darauf ank&#228;me, ob die erhaltene Leistung wirtschaftlich betrachtet hinter der Gegenleistung zur&#252;ckbleibt oder nicht bzw. ob hier nachfolgend ein Ausgleich erfolgt.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>28&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"28\"/>Ein Schaden kann deshalb auch darin gesehen werden, dass jemand durch ein haftungsbegr&#252;ndendes Verhalten zum Abschluss eines Vertrages gebracht worden ist (BGH NJW-RR 2005, 611, 612). Es ist daher anerkannt, dass der Schaden auch darin liegen kann, dass ein - w&#228;re eine T&#228;uschung nicht erfolgt - ungewollter Vertrag abgeschlossen wird.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>29&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"29\"/>iii) Hier hat der Kl&#228;ger ein Fahrzeug erworben, welches nicht seinen Vorstellungen entsprach und welches er, wenn er die tats&#228;chlichen Hintergr&#252;nde gekannt h&#228;tte, zum Zeitpunkt des Vertragsschlusses so nicht erworben h&#228;tte. Der diesbez&#252;gliche Verm&#246;gensschaden des Kl&#228;gers liegt darin, dass er in Unkenntnis der nicht gesetzeskonformen Manipulation am Motor mit den sich daraus ergebenden Folgen - u.a. Sachmangel im Sinne des Gew&#228;hrleistungsrechts - den streitgegenst&#228;ndlichen Pkw erworben und damit einen ihm wirtschaftlich nachteiligen Vertrag geschlossen hat.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>30&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"30\"/>Insoweit ist auch davon auszugehen, dass dann, wenn der Kl&#228;ger die Hintergr&#252;nde gekannt h&#228;tte, als verst&#228;ndiger Kunde kein Fahrzeug mit einer solchen Manipulation am Motor und mit einem entsprechenden kaufrechtlichen Sachmangel erworben h&#228;tte, wenn ihr vor dem Verkauf bekannt gewesen w&#228;re oder sie von der Beklagten allgemein darauf hingewiesen worden w&#228;re, dass allein mit der vorgenommenen Manipulation die diesbez&#252;gliche Typengenehmigung erlangt werden konnte und tats&#228;chlich im realen Verkehr der Emissionsaussto&#223; aufgrund eines anderen Betriebsmodus deutlich h&#246;her ist und dieser reale Betriebsmodus dazu f&#252;hren w&#252;rde, dass in diesem &#8216;&#8216;realen&#8216;&#8216; Modus die Grenzwerte selbst unter Pr&#252;fbedingungen nicht eingehalten worden w&#228;ren und das Fahrzeug damit ansonsten weder die Typgenehmigung noch die gr&#252;ne Plakette erhalten h&#228;tte.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>31&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"31\"/>iv) Der Kl&#228;ger hat also aufgrund des hier abgeschlossenen Kaufvertrages nicht das bekommen, was ihm aufgrund des Kaufvertrages an sich zugestanden h&#228;tte, n&#228;mlich ein technisch einwandfreies, den gesetzlichen Bestimmungen vollst&#228;ndig entsprechendes Fahrzeug. Die Sch&#228;digung besteht zudem darin, dass durch die Verwendung der Manipulation am Motor das tats&#228;chlich von dem Kl&#228;ger erworbene und ihr &#252;bergebene Fahrzeug nach den kaufrechtlichen Regelungen urspr&#252;nglich mangelhaft war.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>32&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"32\"/>Da jedoch ein K&#228;ufer stillschweigend davon ausgeht, dass ein erworbenes Fahrzeug mangelfrei ist und den gesetzlichen Vorschriften und Vorgaben entspricht, war die diesbez&#252;gliche Vorstellung bei dem Kl&#228;ger falsch, da die Typengenehmigung durch Manipulation erst erlangt wurde und die gesetzlich vorgegebenen Werte nur durch Einsatz einer Manipulation am Motor erreicht wurden, so dass im Ergebnis der Kl&#228;ger mit dem Erwerb und der &#220;bergabe eines solchen Fahrzeuges gegen Zahlung des Kaufpreises einen Schaden erlitten hat.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>33&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"33\"/>b) Der Kl&#228;ger hat diesen Schaden aufgrund eines Verhaltens der Beklagten erlitten. Erforderlich ist insoweit ein ad&#228;quat kausaler Zusammenhang unter Ber&#252;cksichtigung des Schutzzwecks der Norm (BGH, 03.03.2008 - II ZR 310/06 -, Rn. 15, juris; M&#252;nchKommBGB/Wagner, 7. Aufl., &#167; 826 Rn. 45 ff.). Ein ad&#228;quater Zusammenhang besteht, wenn eine Tatsache im Allgemeinen und nicht nur unter besonders eigenartigen, ganz unwahrscheinlichen und nach dem regelm&#228;&#223;igen Verlauf der Dinge au&#223;er Betracht zu lassenden Umst&#228;nden zur Herbeif&#252;hrung eines Erfolges geeignet war. So liegt der Fall hier.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>34&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"34\"/>i) Die Beklagte hat dem Kl&#228;ger konkludent dar&#252;ber get&#228;uscht, dass die Zulassung des Fahrzeuges zum Stra&#223;enverkehr und die Einstufung in die angegebene Schadstoffklasse gesetzm&#228;&#223;ig erfolgten, w&#228;hrend sie tats&#228;chlich erschlichen wurde.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>35&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"35\"/>ii) Insoweit hat die Beklagte konkludent dar&#252;ber get&#228;uscht, dass die Zulassung des Fahrzeuges zum Stra&#223;enverkehr und die Einstufung in die angegebene Schadstoffklasse gesetzm&#228;&#223;ig erfolgten und unter regul&#228;ren Bedingungen zustande gekommen ist. Dazu hatte die Beklagte unter anderem auch das Fahrzeug des Kl&#228;gers mit einer manipulierten Motorensoftware in Verkehr gebracht, ohne hier&#252;ber aufzukl&#228;ren. Auf diesem Weg hatte die Beklagte &#252;berhaupt erst die entsprechende Typgenehmigung erschlichen, denn erst die installierte Manipulationssoftware hat dazu gef&#252;hrt, dass das Fahrzeug bei der Pr&#252;fung den Testlauf unter Laborbedingungen erkannte und dadurch abweichend vom Regelmodus 0, der im normalen Verkehr galt, auf einen Modus 1 umschaltete und nur dadurch die Werte so erreicht wurden, dass die entsprechende Typgenehmigung erteilt wurde.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>36&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"36\"/>iii) Die T&#228;uschung der Beklagten gegen&#252;ber allen (potenziellen) K&#228;ufer derartiger Fahrzeuge durch konkludentes Handeln liegt darin, dass ein Neuwagenk&#228;ufer grunds&#228;tzlich davon ausgehen kann, dass das erworbene Fahrzeug vollst&#228;ndig mangelfrei ist, den gesetzlichen Vorschriften gen&#252;gt und ohne Einschr&#228;nkung und ohne weitere zus&#228;tzliche sp&#228;tere Ma&#223;nahmen am &#246;ffentlichen Stra&#223;enverkehr teilnehmen darf, wobei diese Vorstellungen in der Regel f&#252;r den Kaufentschluss des jeweiligen K&#228;ufers wie auch des Kl&#228;gers ma&#223;geblich sind.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>37&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"37\"/>Diese Vorstellungen eines K&#228;ufers wie dem Kl&#228;ger war hier aufgrund der von der Beklagten vorgenommenen Manipulation und der diesbez&#252;glichen T&#228;uschung falsch, da die von der Typengenehmigung ausgewiesenen und gesetzlich vorgegebenen Werte letztlich von dem Fahrzeug der Beklagten so unter dem Betriebsmodus des Stra&#223;enverkehrs selbst unter Laborbedingungen im sogenannter Neuen Europ&#228;ischen Fahrzyklus - NEFZ - nicht, sondern nur durch Einsatz der verbotenen Manipulationssoftware erreicht wurden und diese Fahrzeuge dann nach Erhalt der Genehmigung so in den Verkehr gebracht wurden, ohne die diesbez&#252;glichen potentiellen K&#228;ufer &#252;ber die vorgenommene Manipulation zu informieren (vgl. nur LG Bochum, 29.12.2017 - I-6 O 96/17).</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>38&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"38\"/>iv) Diese T&#228;uschung und die vorgenommene Manipulation der Beklagten war auch kausal f&#252;r die Kaufentscheidung des Kl&#228;gers (s.o. II. 1. a) iii).</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>39&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"39\"/>c) Das Verhalten der Beklagten war sittenwidrig. Sittenwidrig ist ein Verhalten, das nach seinem Gesamtcharakter, der durch umfassende W&#252;rdigung von Inhalt, Beweggrund und Zweck zu ermitteln ist, gegen das Anstandsgef&#252;hl aller billig und gerecht Denkenden verst&#246;&#223;t. Daf&#252;r gen&#252;gt es im Allgemeinen nicht, dass der Handelnde eine Pflicht verletzt und einen Verm&#246;gensschaden hervorruft. Vielmehr muss eine besondere Verwerflichkeit seines Verhaltens hinzutreten, die sich aus dem verfolgten Ziel, den eingesetzten Mitteln, der zutage getretenen Gesinnung oder den eingetretenen Folgen ergeben kann. Dabei kann es auf Kenntnisse, Absichten und Beweggr&#252;nde des Handelnden ankommen, die die Bewertung seines Verhaltens als verwerflich rechtfertigen. Sie kann sich auch aus einer bewussten T&#228;uschung ergeben (BGH, 28.06.2016 - VI ZR 536/15 -, Rn. 16, juris). Bez&#252;glich des Anstandsgef&#252;hls aller billig und gerecht Denkenden kommt es wesentlich auf die berechtigten Verhaltenserwartungen im Verkehr an (Staudinger/Oechsler, BGB [2014], &#167; 826, Rn. 31).</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>40&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"40\"/>i) Gemessen daran ist das Verhalten der Beklagten als sittenwidrig zu qualifizieren. Die Beweggr&#252;nde der Beklagten zur Vornahme der Manipulationen am Motor bzw. der Systeme der Abgassteuerung und Reinigung und der entsprechenden T&#228;uschungen dar&#252;ber waren entweder die Erzielung eines h&#246;heren Gewinns durch die Ersparnis von weiteren Entwicklungskosten, oder aber die Unf&#228;higkeit der Entwickler der Motoren, zu marktgerechten Preisen nur zul&#228;ssige Abgaswerte zu verursachen. Die Beklagte nutzte bei ihrer T&#228;uschung aus, dass der Endverbraucher darauf vertraut, dass ein Fahrzeug, das von einem Hersteller f&#252;r den Verkauf freigegeben wurde, die Zulassungspr&#252;fungen ordnungsgem&#228;&#223; durchlaufen hat und dementsprechend die gesetzlich vorgegebenen Werte ohne Manipulation bei den Pr&#252;fbedingungen erf&#252;llt.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>41&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"41\"/>ii) Insoweit ist in diesem Rahmen zu ber&#252;cksichtigen, dass die Beklagte in gro&#223;em Umfang und mit erheblichem technischem Aufwand zentrale Zulassungsvorschriften ausgehebelt und zugleich ihre Kunden konkludent get&#228;uscht hat. Sie hat dabei nicht nur einfach vorgeschrieben Abgaswerte au&#223;er Acht gelassen, sondern mit der vorgenommenen Manipulation an diesem Motortyp f&#252;r alle davon betroffenen Fahrzeuge zugleich ein System zur planm&#228;&#223;igen Verschleierung ihres Vorgehens gegen&#252;ber den Aufsichtsbeh&#246;rden einerseits sowie nachfolgend nach dem Inverkehrbringen der Fahrzeuge gegen&#252;ber den Verbrauchern andererseits geschaffen. Es lag also eine bewusste T&#228;uschung der Aufsichtsbeh&#246;rden einerseits und der Verbraucher andererseits vor, um die entsprechende Typengenehmigungen f&#252;r die Fahrzeuge zu erhalten und diese dann so in Verkehr bringen zu k&#246;nnen, um dadurch entsprechende Vertragsschl&#252;sse der H&#228;ndler mit Kunden herbeif&#252;hren zu k&#246;nnen.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>42&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"42\"/>iii) Dabei ist die Beklagte bewusst verschleiernd und durch einen offensichtlich nur begrenzt einbezogenen Personenkreis vorgegangen, um diese Manipulation geheim zu halten, zumal diese Manipulation auch nur &#228;u&#223;erst schwer zu entdecken war und so im normalen Verkehr mangels erkennbarer Auswirkungen eigentlich nicht aufgefallen w&#228;re.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>43&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"43\"/>iv) Die T&#228;uschung diente, andere Motive sind jedenfalls nicht ersichtlich, allein dem Zweck, zur Kostensenkung und m&#246;glicherweise auch zur Umgehung technischer Probleme bei der Entwicklung einer rechtlich und technisch einwandfreien, aber teurere L&#246;sung der Abgasreinigung formal die Voraussetzungen f&#252;r die Typgenehmigung zu erf&#252;llen und mit Hilfe diese Manipulation umweltfreundliche Pr&#252;fvermerke ver&#246;ffentlichen zu k&#246;nnen, um dadurch entsprechende Wettbewerbsvorteile zu erlangen. Schon dieses Gewinnstreben um den Preis einer bewussten T&#228;uschung und Benachteiligung von Beh&#246;rden einerseits und Kunden andererseits gibt dem Handeln der Beklagten ein Gepr&#228;ge der Sittenwidrigkeit. Ein solches zumindest auch die Verbraucher konkludent t&#228;uschendes Verhalten ist auch bei Anwendung eines durchschnittlichen Ma&#223;stabs als sittenwidrig anzusehen und verwerflich, da die Beklagte eben nicht nur die Aufsichts- und Pr&#252;fbeh&#246;rden get&#228;uscht, sondern durch ihr t&#228;uschendes Verhalten bei dem weiteren Inverkehrbringen der Fahrzeuge auch die Ahnungslosigkeit der Verbraucher bewusst zu ihrem Vorteil ausgenutzt hat (vgl. LG W&#252;rzburg, 23.02.2018 - 71 O 862/16).</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>44&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"44\"/>d) Auch die subjektiven Voraussetzungen f&#252;r einen Anspruch aus &#167; 826 BGB gegen die Beklagten sind zu bejahen. Die Beklagte hat den Kl&#228;ger vors&#228;tzlich gesch&#228;digt. Sie muss sich das Verhalten ihrer Repr&#228;sentanten, deren Wissen als zugestanden anzusehen ist, zurechnen lassen.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>45&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"45\"/>i) Der Kl&#228;ger hat schl&#252;ssig vorgetragen, dass der Vorstand oder jedenfalls Teile des Vorstands Kenntnis von der manipulierenden Motorsteuerungssoftware, die zu gesetzwidrigen EG-Bescheinigungen gef&#252;hrt hat, gehabt haben.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>46&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"46\"/>ii) Dieser Vortrag ist auch naheliegend. Der Vorstand hat das Unternehmen den gesetzlichen Bestimmungen gem&#228;&#223; zu organisieren und zu f&#252;hren (sog. Compliance). In diesem Zusammenhang muss davon ausgegangen werden, dass Berichtspflichten gegen&#252;ber dem Vorstand im Hinblick auf alle wesentlichen Entscheidungen eingerichtet sind und deren Einhaltung durch entsprechende Kontrollma&#223;nahmen gew&#228;hrleistet ist. Insoweit ist es mehr als naheliegend, dass dem Vorstand oder Teilen des Vorstandes die manipulierende Funktion der Motorsteuerung zur Verwendung auf dem NEFZ-Pr&#252;fstand zur Erreichung der EG-Typengenehmigung sowie das Inverkehrbringen eines gesetzeswidrigen Fahrzeuges bekannt gewesen sind. Dies auch deshalb, weil die Beeinflussung der Motorsteuersoftware einer ganzen Motorenreihe f&#252;r eine Vielzahl von Fahrzeugen hinsichtlich ihres Entwicklungsaufwandes in technischer und finanzieller Hinsicht eine wesentliche vom Vorstand zu treffende Entscheidung darstellt und die Verwendung einer solchen Software s&#228;mtliche Konzernt&#246;chter europaweit betrifft. Zu all diesen internen Vorg&#228;ngen kann der Kl&#228;ger als K&#228;ufer eines manipulierten Fahrzeugs naturgem&#228;&#223; nicht substantiiert vortragen, so dass die Beklagte eine sekund&#228;re Darlegungslast dahingehend trifft, zu den internen Vorg&#228;ngen im Zusammenhang mit der manipulierten Motorsteuerungssoftware vorzutragen. Eine sekund&#228;re Darlegungslast besteht dann, wenn der beweisbelasteten Partei n&#228;herer Vortrag nicht m&#246;glich oder zumutbar ist, w&#228;hrend der Bestreitende alle wesentlichen Tatsachen kennt und es ihm zumutbar ist, n&#228;here Angaben zu machen. Dies ist insbesondere dann anzunehmen, wenn die beweisbelastete Partei au&#223;erhalb des von ihr vorzutragenden Geschehensablaufs steht und keine n&#228;here Kenntnis der ma&#223;gebenden Tatsachen besitzt, w&#228;hrend der Gegner zumutbar n&#228;here Angaben machen kann (vgl. BGH, 07.12.1998 - II ZR 266/97).</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>47&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"47\"/>Diese Voraussetzungen sind vorliegend gegeben. Der Kl&#228;ger kann nicht - wie oben ausgef&#252;hrt - n&#228;her dazu vortragen, in welcher Organisationseinheit der Beklagten die Motorsteuerungssoftware entwickelt, verwendet, verbaut worden ist, wer die Entscheidung dazu getroffen und wie die Entscheidung wann und an wen kommuniziert worden ist. Ein konkreterer Vortrag bez&#252;glich einzelner Personen war nicht erforderlich. Insofern greifen die Grunds&#228;tze der sekund&#228;ren Darlegungslast. Dagegen ist die Beklagte allein aus Compliance-Gesichtspunkten dazu verpflichtet, entsprechende Ermittlungsma&#223;nahmen zu ergreifen. Dem entsprechend tr&#228;gt sie auch vor, dass sie die Entstehung der zum Einsatz kommenden Software umfassend aufkl&#228;ren l&#228;sst.<strong><span style=\"text-decoration:underline\"> Mit Blick darauf, dass diese interne Ermittlungsma&#223;nahme bereits seit ca. 3 Jahren andauert, ist es der Beklagten ohne weiteres zumutbar ihre bisherigen Ermittlungsergebnisse mitzuteilen</span></strong>. Indem sie ihre bisherigen Ermittlungsergebnisse unter Verschluss h&#228;lt, verst&#246;&#223;t die Beklagte gegen ihre sekund&#228;re Darlegungslast,<strong><span style=\"text-decoration:underline\"> so dass das Gericht davon ausgeht, dass der Vorstand der Beklagten Kenntnis von der Manipulation der Motorsteuerungssoftware hatte und das Inverkehrbringen entsprechend ausger&#252;steter Motoren veranlasst hat, was auch naheliegend ist </span></strong>(ebenso: LG K&#246;ln, 18.07.2017 - 22 O 59/17; LG Hildesheim, 17.01.2017 - 3 O 139/16; LG Kleve, 31.03.2017 - 3 O 252/16, vgl. auch LG Stuttgart, 05.04.2018 - 7 O 28/17, LG Stuttgart, 30.10.2018 - 23 O 108/18).</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>48&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"48\"/>Durch das bewusste Inverkehrbringen der gesetzwidrig ausgestatteten Fahrzeuge ist auch von einem entsprechenden Sch&#228;digungsvorsatz auszugehen. Der Vorstand der Beklagten hat eine Sch&#228;digung der Verm&#246;gensinteressen der K&#228;ufer zumindest billigend in Kauf genommen. Bei der Verwendung der Manipulationssoftware kam es der Beklagten bzw. ihrem Vorstand darauf an, Umsatz und Gewinn zu steigern. Andere Gr&#252;nde sind schlicht nicht ersichtlich. Dabei haben sie es in Kauf genommen, ihren Kunden &#252;ber das Vertriebsnetz von Vertragsh&#228;ndlern nicht-gesetzeskonforme Fahrzeuge zu verkaufen und auf diese Weise ihren Kunden wirtschaftlichen Schaden zuzuf&#252;gen.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>49&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"49\"/>e) Gem&#228;&#223; &#167;&#167; 826,249 BGB kann der Kl&#228;ger von der Beklagten Schadensersatz i.H.v. <strong><span style=\"text-decoration:underline\">14.474,64 EUR</span></strong> verlangen.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>50&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"50\"/>i) Der Kl&#228;ger ist nach &#167; 249 Abs. 1 BGB so zu stellen, als ob das sch&#228;digende Ereignis nicht eingetreten w&#228;re. Aufgrund der genannten Umst&#228;nde steht zur &#220;berzeugung des Gerichts fest, dass der Kl&#228;ger das Fahrzeug nicht erworben h&#228;tte, wenn ihm bekannt gewesen w&#228;re, dass die EG-Typgenehmigung unter Einsatz einer Manipulationssoftware erschlichen wurde und daher die Stilllegung im Falle eines Widerrufs der Zulassung drohte. Hierf&#252;r spricht die allgemeine Lebenserfahrung, dass niemand unn&#246;tig derartig erhebliche Risiken eingeht, wenn ihm auf dem Markt vergleichbare Produkte ohne entsprechende Risiken angeboten werden. Dabei ist unerheblich, dass das Kraftfahrt-Bundesamt sich sp&#228;ter nicht zu einem Widerruf der Zulassung, sondern zu dem nachtr&#228;glichen Erlass einer Auflage entschlossen hat. Ma&#223;geblich ist auf den Zeitpunkt abzustellen, bei dem aufgrund der Handlung der Beklagten bei dem Kl&#228;ger der Schaden eingetreten ist. Das ist der Zeitpunkt des Vertragsschlusses.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>51&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"51\"/>ii) Das Aufspielen des Software-Updates am streitgegenst&#228;ndlichen Fahrzeug f&#252;hrt auch nicht dazu, dass ein Schaden nicht (mehr) vorliegt. Da der Schaden - wie gezeigt - im Abschluss des ungewollten Kaufvertrags liegt, kann das nachtr&#228;gliche Aufspielen des Software-Updates diesen Schaden auch nicht mehr beseitigen. Der Kl&#228;ger kann die R&#252;ckg&#228;ngigmachung des ihm entstandenen Schadens in der Form des Abschlusses eines unvorteilhaften Vertrages verlangen und muss sich nicht vom Sch&#228;diger das Festhalten an dem Vertrag aufdr&#228;ngen lassen. Dies gilt umso mehr, als nicht feststeht, dass das Software-Update ohne nachteilige Folgen, die m&#246;glicherweise erst nach einem l&#228;ngeren Dauerbetrieb auftreten, aufgespielt werden kann. Dies lie&#223;e sich - wenn vorab &#252;berhaupt m&#246;glich - erst nach Einholung eines Sachverst&#228;ndigengutachtens feststellen, dessen kostspielige Einholung dem deliktisch gesch&#228;digten Kl&#228;ger nicht zuzumuten ist.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>52&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"52\"/>iii) Der Kl&#228;ger kann daher den von ihr zum Erwerb des Fahrzeugs gezahlten Kaufpreis i.H.v. 19.291,00 EUR von der Beklagten verlangen. Im Wege des Vorteilsausgleichs hat er allerdings das erworbene Fahrzeug und - entgegen der Rechtsansicht des Kl&#228;gers - die gezogenen Nutzungen herauszugeben (vgl. nur LG Stuttgart, 05.04.2018 - 7 O 28/17, LG Bochum, 29.12.2017 - I-6 O 96/17, LG W&#252;rzburg, 23.02.2018 - 71 O 862/16, LG Stuttgart, 30.10.2018 - 108/18).</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>53&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"53\"/>Unstreitig hat der Kl&#228;ger das Fahrzeug mit einem Kilometerstand von 68.776 km erworben. Zum Schluss der m&#252;ndlichen Verhandlung am 14.08.2018 betrug die Kilometerlaufleistung 114.022 km, weshalb der Kl&#228;ger mit dem Fahrzeug eine Fahrstrecke von 45.246 km (= 114.022 km - 68.776 km) zur&#252;ckgelegt hat.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>54&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"54\"/>Der Nutzungsvorteil errechnet sich aus dem Bruttokaufpreis von 19.291,00 EUR (Anl. K1.1, Bl. 73 d.A.) multipliziert mit der seit Vertragsschluss gefahrenen Laufleistung des Fahrzeugs zum Zeitpunkt der letzten m&#252;ndlichen Verhandlung (14.09.2018) von 45.246 km geteilt durch die vom Gericht gem&#228;&#223; &#167; 287 ZPO unter Zugrundelegung einschl&#228;giger Vergleichswerte (Reinking/Eggert, Der Autokauf, 13. Aufl., Rn. 3574) gesch&#228;tzte Restlaufleistung. Das Gericht sch&#228;tzt gem&#228;&#223; &#167; 287 ZPO, dass ein Dieselfahrzeug des streitgegenst&#228;ndlichen Typs eine Gesamtfahrleistung von 250.000 km hat. Die zu erwartende Restlaufzeit zum Zeitpunkt des Vertragsschlusses betr&#228;gt demnach 181.224 km (250.000 km - 68.776 km). Dies bedeutet, dass der Kl&#228;ger insgesamt einen Nutzungsvorteil i.H.v. 4.816,36 EUR gezogen hat, den er sich im Wege der Vorteilsanrechnung anrechnen lassen muss, sodass ein Anspruch i.H.v. <strong>14.474,64 EUR</strong> (19.291,00 EUR - 4.816,36 EUR) besteht.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>55&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"55\"/>Da der Kl&#228;ger einen Anspruch i.H.v. 19.291,00 EUR geltend macht, war die Klage insoweit im &#220;brigen abzuweisen.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>56&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"56\"/>iv) Schlie&#223;lich kann der Kl&#228;ger gem&#228;&#223; &#167; 249 Abs. 1 BGB auch Zinsen i.H.v. <strong>203,81 EUR</strong> verlangen, die ihm zur Finanzierung des Kaufpreises entstanden sind (Anl. K1.2., Bl. 75 d.A.).</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>57&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"57\"/>2) Dem Kl&#228;ger steht &#252;ber dies auch ein Anspruch aus &#167; 831 Abs. 1 S. 1 BGB zu.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>58&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"58\"/>a) Selbst wenn man entgegen dem Vorstehenden davon ausgehen w&#252;rde, dass weder ein Vorstand im aktienrechtlichen Sinne, noch ein sonstiger Repr&#228;sentant i.S.v. &#167; 31 BGB bei der Beklagten von der Verwendung der manipulierten Motorsteuerungssoftware im hier ma&#223;geblichen Zeitpunkt Kenntnis hatte, dann w&#252;rde die Beklagte dem Kl&#228;ger gleichwohl in der vorgenannten Weise auf Schadensersatz haften. Denn die Entwicklung und Freigabe des Motors samt der fraglichen Steuerungssoftware f&#252;r die Serienproduktion erfolgte bei der Beklagten letztlich auf der Arbeitsebene unterhalb der Repr&#228;sentanten. Es muss hier denknotwendig einen oder h&#246;chstwahrscheinlich sogar mehrere Mitarbeiter (Entwicklungsingenieure) bei der Beklagten gegeben haben, die von der Verwendung der Software Kenntnis hatten. Diese Mitarbeiter sind Verrichtungsgehilfen der Beklagten i.S.v. &#167; 831 Abs. 1 S. 1 BGB.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>59&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"59\"/>b) Sie haben den Kl&#228;ger gem. &#167; 826 BGB vors&#228;tzlich und sittenwidrig gesch&#228;digt (vgl. oben II. 1.), denn ihnen war klar, dass der von ihnen entwickelte Motor mit der unzul&#228;ssigen Manipulation in der Motorsteuerungssoftware nicht den gesetzlichen Vorschriften entsprach. Hierf&#252;r bedurfte es keiner komplizierten rechtlichen Pr&#252;fungen; auch einem rechtlichen nicht weiter Vorgebildeten leuchtet unmittelbar ein, dass eine besondere &#8222;Optimierung&#8220; des Stickoxidaussto&#223;es im Betrieb auf dem Pr&#252;fstand f&#252;r den NEFZ jeglichen R&#252;ckschluss der Pr&#252;fstandwerte auf den normalen Fahrbetrieb ausschlie&#223;t und so der gesetzlichen Regelung der EG-VO 715/2007 zuwiderl&#228;uft. Dies gilt umso mehr, wenn tats&#228;chlich - wie der Presse zu entnehmen und im Verfahren mit dem Aktenzeichen 19 O 34/17 vor dem Landgericht Stuttgart mit derselben Beklagten unstreitig war - die Beklagte durch ein Schreiben der Firma B., die an der Entwicklung der Software beteiligt war, im Jahr 2007 vor dem gesetzwidrigen Einsatz der Abgastechnik gewarnt worden sein sollte.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>60&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"60\"/>c) Den Entwicklungsingenieuren war auch klar, dass der Motor samt der unzul&#228;ssigen Software mit Beginn der Serienfertigung in Fahrzeugen mit EG-Typengenehmigung Verwendung finden w&#252;rde, damit nahmen sie auch eine Sch&#228;digung der jeweiligen Fahrzeugerwerber billigend in Kauf, da ihnen klar war, dass bei Aufdeckung der Manipulation mit beh&#246;rdlichen Ma&#223;nahmen (s.o.) zu rechnen war. Dies gen&#252;gt f&#252;r den erforderlichen Sch&#228;digungsvorsatz (vgl. nur Palandt/<em>Sprau</em>, BGB, 77. Auflage 2018, &#167; 826, Rn. 11). Das Handeln der Entwicklungsingenieure als bewusstes T&#228;uschungsverhalten (besonderer Pr&#252;fstandmodus, s.o.) gen&#252;gt schon an sich f&#252;r das Vorliegen der Sittenwidrigkeit (vgl. Palandt/<em>Sprau</em>, BGB, 77. Auflage 2018, &#167; 826, Rn. 20; Reinking-Eggert, Der Autokauf, 13. Aufl. 2017, Rn. 1898d). Vorliegend treten jedoch, wie oben bereits ausgef&#252;hrt noch weitere Umst&#228;nde hinzu, die bei einer Gesamtw&#252;rdigung in jedem Fall zur Sittenwidrigkeit f&#252;hren.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>61&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"61\"/>d) Den nach &#167; 831 Abs. 1 S. 2 BGB zul&#228;ssigen Entlastungsbeweis hat die Beklagte nicht gef&#252;hrt.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>62&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"62\"/>e) Nach &#167; 831 Abs. 1 S. 1 BGB steht damit dem Kl&#228;ger (ebenfalls) der zuerkannte Schadensersatzanspruch zu.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>63&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"63\"/>3) Letztlich w&#228;re hinsichtlich der Frage, wer wann Kenntnis von der Entwicklung und dem Vertrieb des Motors EA189 (EU5) mit der fraglichen Steuerungssoftware hatte, sogar eine Wahlfeststellung m&#246;glich und auch im Zivilrecht zul&#228;ssig (BGH, Urteil vom 23. Juni 1987 - VI ZR 188/86, juris, Rn. 12): Zumindest entweder Vorst&#228;nde im aktienrechtlichen Sinne, sonstige Repr&#228;sentanten i.S.v. &#167; 31 BGB oder einfache Mitarbeiter als Verrichtungsgehilfen i.S.v. &#167; 831 Abs. 1 S. 1 BGB hatten die Kenntnis und damit letztlich den Sch&#228;digungsvorsatz gem. &#167; 826 BGB. Die Beklagte w&#252;rde daher in jedem Fall auf Schadensersatz haften, wobei offen bleiben k&#246;nnte, bei wem genau die Kenntnis vorlag. F&#252;r den vorliegenden Fall kommt es darauf allerdings nicht an, da wie dargelegt die Kenntnis der Vorst&#228;nde als zugestanden gilt und au&#223;erdem auch von einer Kenntnis von Verrichtungsgehilfen auszugehen ist.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>64&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"64\"/>4) Der Zinsanspruch im Klageantrag Ziff. 1 folgt aus &#167;&#167; 280 Abs. 1, 2, 286, 288 BGB, da der Kl&#228;ger die Beklagte mit Anwaltsschreiben vom 20.03.2018 (Anl. K10, Bl. 209 ff. d.A.) unter Fristsetzung bis zum 03.04.2018 zur Zahlung des Kaufpreises Zug um Zug gegen R&#252;ck&#252;bereignung aufgefordert hat, weshalb sich die Beklagte ab dem 04.04.2018 in Verzug befand.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    <table width=\"100%\"><tr><td style=\"text-align:center\">III.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>65&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"65\"/>Der Feststellungsantrag in Klageantrag Ziff. 2 ist begr&#252;ndet.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>66&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"66\"/>Die Beklagte befindet sich mit der R&#252;cknahme des streitgegenst&#228;ndlichen Fahrzeugs gem&#228;&#223; &#167; 293 BGB im Annahmeverzug. Da Leistungsort - vergleichbar wie im Rahmen kaufrechtlicher Gew&#228;hrleistungsanspr&#252;che - im Falle der R&#252;ckabwicklung aus Delikt der Ort ist, an dem sich die Kaufsache befindet, gen&#252;gt gem&#228;&#223; &#167; 295 BGB das &#8222;w&#246;rtliche&#8220; Angebot des Kl&#228;gers im Rahmen des Anwaltsschreibens vom 20.03.2018 (Anl. K10, Bl. 209 ff. d.A.), den Kaufpreis Zug um Zug gegen R&#252;ck&#252;bereignung des Fahrzeugs zur&#252;ckzubezahlen.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    <table width=\"100%\"><tr><td style=\"text-align:center\">IV.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>67&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"67\"/>Der Klageantrag Ziff. 3 ist teilweise begr&#252;ndet und war im &#220;brigen abzuweisen.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>68&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"68\"/>Der Kl&#228;ger hat gem&#228;&#223; &#167; 826 bzw. &#167; 831 Abs. 1 S. 1, 249 BGB einen Anspruch auf Bezahlung der vorgerichtlichen Rechtsanwaltskosten i.H.v. <strong>1.029,35 EUR.</strong></td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>69&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"69\"/>1. Hierbei hat das Gericht einen Gegenstandswert in H&#246;he der zugesprochenen Klageforderung (14.474,64 EUR) zugrunde gelegt und eine 1,3-fache Gesch&#228;ftsgeb&#252;hr, die Auslagenpauschale und die Umsatzsteuer angesetzt.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>70&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"70\"/>Da es sich vorliegend um ein Massenverfahren handelt, bei dem der wesentliche Aufwand beim Kl&#228;gervertreter gleichzeitig f&#252;r eine Vielzahl von Verfahren anf&#228;llt, und es sich bei den eingereichten Schrifts&#228;tzen ausschlie&#223;lich um Textbausteine handelt ist ein h&#246;herer Ansatz als der Mittelsatz von 1,3 f&#252;r die Gesch&#228;ftsgeb&#252;hr (Nr. 2300 Anlage 1 VV RVG) nicht gerechtfertigt. Die Sach- und Rechtslage ist weder umfangreich noch schwierig i.S.d. Nr. 2300 Anlage 1 VV RVG. Das sind nur die Schrifts&#228;tze der Parteien.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>71&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"71\"/>2. Der Zinsanspruch insoweit folgt aus &#167;&#167; 280 Abs. 1, 2, 286, 288 BGB, da der Kl&#228;ger die Beklagte mit Anwaltsschreiben vom 20.03.2018 (Anl. K10, Bl. 209 ff. d.A.) unter Fristsetzung bis zum 03.04.2018 auch zur Zahlung der vorgerichtlichen Rechtsanwaltsgeb&#252;hren aufgefordert hat.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    <table width=\"100%\"><tr><td style=\"text-align:center\">V.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>72&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"72\"/>Die Kostenentscheidung beruht auf &#167; 92 Abs. 1 S. 1 ZPO.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>73&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"73\"/>Die Entscheidung &#252;ber die vorl&#228;ufige Vollstreckbarkeit folgt aus &#167; 709 S. 1 und 2 ZPO.</td></tr></table>\n</td></tr></table>\n<h2>Gründe</h2>\n\n<table><tr><td>&#160;</td><td>    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>18&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"18\"/>Die Klage ist zul&#228;ssig (I.) und aus dem im Tenor ersichtlichen Umfang begr&#252;ndet (II.). Im &#220;brigen war die Klage abzuweisen.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    <table width=\"100%\"><tr><td style=\"text-align:center\">I.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>19&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"19\"/>Die Klage ist zul&#228;ssig.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>20&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"20\"/>1. Die &#246;rtliche Zust&#228;ndigkeit des Landgerichts Stuttgart folgt aus &#167; 32 ZPO. Der Kl&#228;ger macht einen deliktischen Schadensersatzanspruch geltend, unter anderen mit der Behauptung, die Beklagte habe ihn vors&#228;tzlich sittenwidrig gesch&#228;digt (&#167; 826 BGB). Zum zust&#228;ndigkeitsbegr&#252;ndenden Begehungsort im Sinne von &#167; 32 ZPO geh&#246;rt auch der Ort, an dem sch&#228;digende Erfolg eingetreten ist, wenn der Schaden zum Tatbestandsmerkmal geh&#246;rt (M&#252;KoZPO/<em>Patzina</em>, 5. Aufl., &#167; 32 Rn. 20; Z&#246;ller/<em>Schultzky</em>, ZPO, 32. Aufl., &#167; 32 Rn. 19). Dies ist bei Schadensersatzanspr&#252;chen wegen vors&#228;tzlicher sittenwidriger Sch&#228;digung der Fall. Der Schaden ist am Wohnsitz des Kl&#228;gers eingetreten, der im Gerichtsbezirk des Landgerichts Stuttgart liegt.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>21&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"21\"/>2. Der Feststellungsantrag in Ziff. 2 ist zul&#228;ssig. Das nach &#167; 256 ZPO erforderliche Feststellungsinteresse des Kl&#228;gers besteht, weil die Feststellung der erleichterten Vollstreckung des geltend gemachten Leistungsanspruchs dient und hierzu erforderlich ist. Nach &#167; 756 Abs. 1 ZPO darf, wenn die Vollstreckung von einer Zug um Zug zu bewirkenden Leistung des Gl&#228;ubigers an den Schuldner abh&#228;ngt, der Gerichtsvollzieher die Zwangsvollstreckung nicht beginnen, bevor der Gl&#228;ubiger dem Schuldner die diesem geb&#252;hrende Leistung in einer den Verzug der Annahme begr&#252;ndenden Weise angeboten hat, sofern nicht der Beweis, dass der Schuldner befriedigt oder im Verzug der Annahme ist, durch &#246;ffentliche oder &#246;ffentlich beglaubigte Urkunden gef&#252;hrt wird und eine Abschrift dieser Urkunden bereits zugestellt ist oder gleichzeitig zugestellt wird. Vor diesem Hintergrund besteht ein Interesse an einer Feststellung des Annahmeverzugs im Tenor des Vollstreckungstitels.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    <table width=\"100%\"><tr><td style=\"text-align:center\">II.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>22&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"22\"/>Die Klage ist im Klageantrag Ziff. 1 aus dem im Tenor ersichtlichen Umfang begr&#252;ndet. Der Kl&#228;ger hat gegen die Beklagte einen Anspruch auf Schadensersatz gem&#228;&#223; &#167; 826 BGB (dazu 1.) und gem&#228;&#223; &#167; 831 Abs. 1 S. 1 BGB (dazu 2.) i.H.v. 14.474,64 EUR.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>23&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"23\"/>1) Der Kl&#228;ger hat gegen die Beklagte einen Schadensersatzanspruch wegen vors&#228;tzlicher sittenwidriger Sch&#228;digung aus &#167; 826 BGB (vgl. auch LG Stuttgart, 16.11.2017 - 19 O 34/17, LG Stuttgart, 05.04.2018 - 7 O 28/17). Der Kl&#228;ger hat einen Schaden erlitten (a). Dieser ist durch ein Verhalten der Beklagten entstanden (b), welches als sittenwidrig zu qualifizieren ist (c). Die Beklagte hat dabei vors&#228;tzlich gehandelt (d). Aufgrund dessen hat der Kl&#228;ger einen Anspruch auf Schadensersatz, bei dem sie sich allerdings die im Zusammenhang mit dem Schadensereignis stehenden Vorteile anrechnen lassen muss (e).</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>24&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"24\"/>a) Der Kl&#228;ger hat durch den Erwerb des streitgegenst&#228;ndlichen Fahrzeugs einen Schaden erlitten (vgl. nur LG Bochum, 29.12.2017 - I-6 O 96/17, LG K&#246;ln, 18.07.2017 - 22 O 59/17, LG W&#252;rzburg, 23.02.2018 - 71 O 862/16, LG Stuttgart 05.04.2018 - 7 O 28/17).</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>25&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"25\"/>i) Unabh&#228;ngig von der Frage, ob durch eine nachtr&#228;gliche &#196;nderung und ein Software-Update der eigentliche Sachmangel im Sinne des Gew&#228;hrleistungsrechts beseitigt w&#252;rde und nach einer Nachbesserung ein objektiver Wertverlust der vom Abgasskandal betroffenen Fahrzeuge nicht mehr vorliegt - was offenbleiben kann -, liegt der eingetretene Schaden im Verh&#228;ltnis des Kl&#228;gers zur Beklagten als Nicht-Vertragspartnerin bereits in dem Abschluss des Vertrages, der jedenfalls zu den damaligen Bedingungen von dem Kl&#228;ger nach &#220;berzeugung des Gerichts so in der Form bei Kenntnis aller Umst&#228;nde nicht abgeschlossen worden w&#228;re (so im Ergebnis auch LG Hildesheim, 17.01.2017 - 3 O 139/16; LG Paderborn, 07.04.2017 - 2 O 118/16, LG Kleve, 31.03.2017 - 3 O 252/16; LG Bochum, 13.07.2017 - 8 O 366/16).</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>26&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"26\"/>ii) Ein Schaden aufgrund einer sittenwidrigen Sch&#228;digung ist grunds&#228;tzlich im Rahmen der Differenzhypothese zu ermitteln, das hei&#223;t durch ein Gegen&#252;berstellen der jetzigen Verm&#246;genslage des Gesch&#228;digten und derjenige, die ohne eine Sch&#228;digung bestehen w&#252;rde. Es kann jedoch ein Schaden auch dann vorliegen, wenn eigentlich eine objektive Werthaltigkeit der vertraglichen Gegenleistung vorliegt. Die Differenzhypothese muss n&#228;mlich stets einer normativen Kontrolle unterzogen werden, weil sie eine wertneutrale Rechenoperation darstellt. Der Schadensersatz dient aber dazu, den konkreten subjektiven Verm&#246;gensnachteil des Gesch&#228;digten auszugleichen.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>27&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"27\"/>Insoweit gen&#252;gt jede Schadenszuf&#252;gung im weitesten Sinne, also jede nachteilige Einwirkung auf die Verm&#246;genslage in ihrer Gesamtheit und zwar in dem Zeitpunkt, in dem der Betroffene eine Entscheidung zu Lasten seines Verm&#246;gens trifft. Dabei ist auch eine subjektbezogene Betrachtung heranzuziehen. Nach dem subjektbezogenen Schadensbegriff stellt auch der Abschluss eines Rechtsgesch&#228;ftes, welches nicht den Zielen des Gesch&#228;digten entspricht, einen Schaden im Rahmen des &#167; 826 BGB dar, ohne dass es im Ergebnis darauf ank&#228;me, ob die erhaltene Leistung wirtschaftlich betrachtet hinter der Gegenleistung zur&#252;ckbleibt oder nicht bzw. ob hier nachfolgend ein Ausgleich erfolgt.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>28&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"28\"/>Ein Schaden kann deshalb auch darin gesehen werden, dass jemand durch ein haftungsbegr&#252;ndendes Verhalten zum Abschluss eines Vertrages gebracht worden ist (BGH NJW-RR 2005, 611, 612). Es ist daher anerkannt, dass der Schaden auch darin liegen kann, dass ein - w&#228;re eine T&#228;uschung nicht erfolgt - ungewollter Vertrag abgeschlossen wird.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>29&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"29\"/>iii) Hier hat der Kl&#228;ger ein Fahrzeug erworben, welches nicht seinen Vorstellungen entsprach und welches er, wenn er die tats&#228;chlichen Hintergr&#252;nde gekannt h&#228;tte, zum Zeitpunkt des Vertragsschlusses so nicht erworben h&#228;tte. Der diesbez&#252;gliche Verm&#246;gensschaden des Kl&#228;gers liegt darin, dass er in Unkenntnis der nicht gesetzeskonformen Manipulation am Motor mit den sich daraus ergebenden Folgen - u.a. Sachmangel im Sinne des Gew&#228;hrleistungsrechts - den streitgegenst&#228;ndlichen Pkw erworben und damit einen ihm wirtschaftlich nachteiligen Vertrag geschlossen hat.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>30&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"30\"/>Insoweit ist auch davon auszugehen, dass dann, wenn der Kl&#228;ger die Hintergr&#252;nde gekannt h&#228;tte, als verst&#228;ndiger Kunde kein Fahrzeug mit einer solchen Manipulation am Motor und mit einem entsprechenden kaufrechtlichen Sachmangel erworben h&#228;tte, wenn ihr vor dem Verkauf bekannt gewesen w&#228;re oder sie von der Beklagten allgemein darauf hingewiesen worden w&#228;re, dass allein mit der vorgenommenen Manipulation die diesbez&#252;gliche Typengenehmigung erlangt werden konnte und tats&#228;chlich im realen Verkehr der Emissionsaussto&#223; aufgrund eines anderen Betriebsmodus deutlich h&#246;her ist und dieser reale Betriebsmodus dazu f&#252;hren w&#252;rde, dass in diesem &#8216;&#8216;realen&#8216;&#8216; Modus die Grenzwerte selbst unter Pr&#252;fbedingungen nicht eingehalten worden w&#228;ren und das Fahrzeug damit ansonsten weder die Typgenehmigung noch die gr&#252;ne Plakette erhalten h&#228;tte.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>31&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"31\"/>iv) Der Kl&#228;ger hat also aufgrund des hier abgeschlossenen Kaufvertrages nicht das bekommen, was ihm aufgrund des Kaufvertrages an sich zugestanden h&#228;tte, n&#228;mlich ein technisch einwandfreies, den gesetzlichen Bestimmungen vollst&#228;ndig entsprechendes Fahrzeug. Die Sch&#228;digung besteht zudem darin, dass durch die Verwendung der Manipulation am Motor das tats&#228;chlich von dem Kl&#228;ger erworbene und ihr &#252;bergebene Fahrzeug nach den kaufrechtlichen Regelungen urspr&#252;nglich mangelhaft war.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>32&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"32\"/>Da jedoch ein K&#228;ufer stillschweigend davon ausgeht, dass ein erworbenes Fahrzeug mangelfrei ist und den gesetzlichen Vorschriften und Vorgaben entspricht, war die diesbez&#252;gliche Vorstellung bei dem Kl&#228;ger falsch, da die Typengenehmigung durch Manipulation erst erlangt wurde und die gesetzlich vorgegebenen Werte nur durch Einsatz einer Manipulation am Motor erreicht wurden, so dass im Ergebnis der Kl&#228;ger mit dem Erwerb und der &#220;bergabe eines solchen Fahrzeuges gegen Zahlung des Kaufpreises einen Schaden erlitten hat.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>33&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"33\"/>b) Der Kl&#228;ger hat diesen Schaden aufgrund eines Verhaltens der Beklagten erlitten. Erforderlich ist insoweit ein ad&#228;quat kausaler Zusammenhang unter Ber&#252;cksichtigung des Schutzzwecks der Norm (BGH, 03.03.2008 - II ZR 310/06 -, Rn. 15, juris; M&#252;nchKommBGB/Wagner, 7. Aufl., &#167; 826 Rn. 45 ff.). Ein ad&#228;quater Zusammenhang besteht, wenn eine Tatsache im Allgemeinen und nicht nur unter besonders eigenartigen, ganz unwahrscheinlichen und nach dem regelm&#228;&#223;igen Verlauf der Dinge au&#223;er Betracht zu lassenden Umst&#228;nden zur Herbeif&#252;hrung eines Erfolges geeignet war. So liegt der Fall hier.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>34&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"34\"/>i) Die Beklagte hat dem Kl&#228;ger konkludent dar&#252;ber get&#228;uscht, dass die Zulassung des Fahrzeuges zum Stra&#223;enverkehr und die Einstufung in die angegebene Schadstoffklasse gesetzm&#228;&#223;ig erfolgten, w&#228;hrend sie tats&#228;chlich erschlichen wurde.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>35&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"35\"/>ii) Insoweit hat die Beklagte konkludent dar&#252;ber get&#228;uscht, dass die Zulassung des Fahrzeuges zum Stra&#223;enverkehr und die Einstufung in die angegebene Schadstoffklasse gesetzm&#228;&#223;ig erfolgten und unter regul&#228;ren Bedingungen zustande gekommen ist. Dazu hatte die Beklagte unter anderem auch das Fahrzeug des Kl&#228;gers mit einer manipulierten Motorensoftware in Verkehr gebracht, ohne hier&#252;ber aufzukl&#228;ren. Auf diesem Weg hatte die Beklagte &#252;berhaupt erst die entsprechende Typgenehmigung erschlichen, denn erst die installierte Manipulationssoftware hat dazu gef&#252;hrt, dass das Fahrzeug bei der Pr&#252;fung den Testlauf unter Laborbedingungen erkannte und dadurch abweichend vom Regelmodus 0, der im normalen Verkehr galt, auf einen Modus 1 umschaltete und nur dadurch die Werte so erreicht wurden, dass die entsprechende Typgenehmigung erteilt wurde.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>36&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"36\"/>iii) Die T&#228;uschung der Beklagten gegen&#252;ber allen (potenziellen) K&#228;ufer derartiger Fahrzeuge durch konkludentes Handeln liegt darin, dass ein Neuwagenk&#228;ufer grunds&#228;tzlich davon ausgehen kann, dass das erworbene Fahrzeug vollst&#228;ndig mangelfrei ist, den gesetzlichen Vorschriften gen&#252;gt und ohne Einschr&#228;nkung und ohne weitere zus&#228;tzliche sp&#228;tere Ma&#223;nahmen am &#246;ffentlichen Stra&#223;enverkehr teilnehmen darf, wobei diese Vorstellungen in der Regel f&#252;r den Kaufentschluss des jeweiligen K&#228;ufers wie auch des Kl&#228;gers ma&#223;geblich sind.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>37&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"37\"/>Diese Vorstellungen eines K&#228;ufers wie dem Kl&#228;ger war hier aufgrund der von der Beklagten vorgenommenen Manipulation und der diesbez&#252;glichen T&#228;uschung falsch, da die von der Typengenehmigung ausgewiesenen und gesetzlich vorgegebenen Werte letztlich von dem Fahrzeug der Beklagten so unter dem Betriebsmodus des Stra&#223;enverkehrs selbst unter Laborbedingungen im sogenannter Neuen Europ&#228;ischen Fahrzyklus - NEFZ - nicht, sondern nur durch Einsatz der verbotenen Manipulationssoftware erreicht wurden und diese Fahrzeuge dann nach Erhalt der Genehmigung so in den Verkehr gebracht wurden, ohne die diesbez&#252;glichen potentiellen K&#228;ufer &#252;ber die vorgenommene Manipulation zu informieren (vgl. nur LG Bochum, 29.12.2017 - I-6 O 96/17).</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>38&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"38\"/>iv) Diese T&#228;uschung und die vorgenommene Manipulation der Beklagten war auch kausal f&#252;r die Kaufentscheidung des Kl&#228;gers (s.o. II. 1. a) iii).</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>39&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"39\"/>c) Das Verhalten der Beklagten war sittenwidrig. Sittenwidrig ist ein Verhalten, das nach seinem Gesamtcharakter, der durch umfassende W&#252;rdigung von Inhalt, Beweggrund und Zweck zu ermitteln ist, gegen das Anstandsgef&#252;hl aller billig und gerecht Denkenden verst&#246;&#223;t. Daf&#252;r gen&#252;gt es im Allgemeinen nicht, dass der Handelnde eine Pflicht verletzt und einen Verm&#246;gensschaden hervorruft. Vielmehr muss eine besondere Verwerflichkeit seines Verhaltens hinzutreten, die sich aus dem verfolgten Ziel, den eingesetzten Mitteln, der zutage getretenen Gesinnung oder den eingetretenen Folgen ergeben kann. Dabei kann es auf Kenntnisse, Absichten und Beweggr&#252;nde des Handelnden ankommen, die die Bewertung seines Verhaltens als verwerflich rechtfertigen. Sie kann sich auch aus einer bewussten T&#228;uschung ergeben (BGH, 28.06.2016 - VI ZR 536/15 -, Rn. 16, juris). Bez&#252;glich des Anstandsgef&#252;hls aller billig und gerecht Denkenden kommt es wesentlich auf die berechtigten Verhaltenserwartungen im Verkehr an (Staudinger/Oechsler, BGB [2014], &#167; 826, Rn. 31).</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>40&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"40\"/>i) Gemessen daran ist das Verhalten der Beklagten als sittenwidrig zu qualifizieren. Die Beweggr&#252;nde der Beklagten zur Vornahme der Manipulationen am Motor bzw. der Systeme der Abgassteuerung und Reinigung und der entsprechenden T&#228;uschungen dar&#252;ber waren entweder die Erzielung eines h&#246;heren Gewinns durch die Ersparnis von weiteren Entwicklungskosten, oder aber die Unf&#228;higkeit der Entwickler der Motoren, zu marktgerechten Preisen nur zul&#228;ssige Abgaswerte zu verursachen. Die Beklagte nutzte bei ihrer T&#228;uschung aus, dass der Endverbraucher darauf vertraut, dass ein Fahrzeug, das von einem Hersteller f&#252;r den Verkauf freigegeben wurde, die Zulassungspr&#252;fungen ordnungsgem&#228;&#223; durchlaufen hat und dementsprechend die gesetzlich vorgegebenen Werte ohne Manipulation bei den Pr&#252;fbedingungen erf&#252;llt.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>41&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"41\"/>ii) Insoweit ist in diesem Rahmen zu ber&#252;cksichtigen, dass die Beklagte in gro&#223;em Umfang und mit erheblichem technischem Aufwand zentrale Zulassungsvorschriften ausgehebelt und zugleich ihre Kunden konkludent get&#228;uscht hat. Sie hat dabei nicht nur einfach vorgeschrieben Abgaswerte au&#223;er Acht gelassen, sondern mit der vorgenommenen Manipulation an diesem Motortyp f&#252;r alle davon betroffenen Fahrzeuge zugleich ein System zur planm&#228;&#223;igen Verschleierung ihres Vorgehens gegen&#252;ber den Aufsichtsbeh&#246;rden einerseits sowie nachfolgend nach dem Inverkehrbringen der Fahrzeuge gegen&#252;ber den Verbrauchern andererseits geschaffen. Es lag also eine bewusste T&#228;uschung der Aufsichtsbeh&#246;rden einerseits und der Verbraucher andererseits vor, um die entsprechende Typengenehmigungen f&#252;r die Fahrzeuge zu erhalten und diese dann so in Verkehr bringen zu k&#246;nnen, um dadurch entsprechende Vertragsschl&#252;sse der H&#228;ndler mit Kunden herbeif&#252;hren zu k&#246;nnen.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>42&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"42\"/>iii) Dabei ist die Beklagte bewusst verschleiernd und durch einen offensichtlich nur begrenzt einbezogenen Personenkreis vorgegangen, um diese Manipulation geheim zu halten, zumal diese Manipulation auch nur &#228;u&#223;erst schwer zu entdecken war und so im normalen Verkehr mangels erkennbarer Auswirkungen eigentlich nicht aufgefallen w&#228;re.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>43&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"43\"/>iv) Die T&#228;uschung diente, andere Motive sind jedenfalls nicht ersichtlich, allein dem Zweck, zur Kostensenkung und m&#246;glicherweise auch zur Umgehung technischer Probleme bei der Entwicklung einer rechtlich und technisch einwandfreien, aber teurere L&#246;sung der Abgasreinigung formal die Voraussetzungen f&#252;r die Typgenehmigung zu erf&#252;llen und mit Hilfe diese Manipulation umweltfreundliche Pr&#252;fvermerke ver&#246;ffentlichen zu k&#246;nnen, um dadurch entsprechende Wettbewerbsvorteile zu erlangen. Schon dieses Gewinnstreben um den Preis einer bewussten T&#228;uschung und Benachteiligung von Beh&#246;rden einerseits und Kunden andererseits gibt dem Handeln der Beklagten ein Gepr&#228;ge der Sittenwidrigkeit. Ein solches zumindest auch die Verbraucher konkludent t&#228;uschendes Verhalten ist auch bei Anwendung eines durchschnittlichen Ma&#223;stabs als sittenwidrig anzusehen und verwerflich, da die Beklagte eben nicht nur die Aufsichts- und Pr&#252;fbeh&#246;rden get&#228;uscht, sondern durch ihr t&#228;uschendes Verhalten bei dem weiteren Inverkehrbringen der Fahrzeuge auch die Ahnungslosigkeit der Verbraucher bewusst zu ihrem Vorteil ausgenutzt hat (vgl. LG W&#252;rzburg, 23.02.2018 - 71 O 862/16).</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>44&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"44\"/>d) Auch die subjektiven Voraussetzungen f&#252;r einen Anspruch aus &#167; 826 BGB gegen die Beklagten sind zu bejahen. Die Beklagte hat den Kl&#228;ger vors&#228;tzlich gesch&#228;digt. Sie muss sich das Verhalten ihrer Repr&#228;sentanten, deren Wissen als zugestanden anzusehen ist, zurechnen lassen.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>45&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"45\"/>i) Der Kl&#228;ger hat schl&#252;ssig vorgetragen, dass der Vorstand oder jedenfalls Teile des Vorstands Kenntnis von der manipulierenden Motorsteuerungssoftware, die zu gesetzwidrigen EG-Bescheinigungen gef&#252;hrt hat, gehabt haben.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>46&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"46\"/>ii) Dieser Vortrag ist auch naheliegend. Der Vorstand hat das Unternehmen den gesetzlichen Bestimmungen gem&#228;&#223; zu organisieren und zu f&#252;hren (sog. Compliance). In diesem Zusammenhang muss davon ausgegangen werden, dass Berichtspflichten gegen&#252;ber dem Vorstand im Hinblick auf alle wesentlichen Entscheidungen eingerichtet sind und deren Einhaltung durch entsprechende Kontrollma&#223;nahmen gew&#228;hrleistet ist. Insoweit ist es mehr als naheliegend, dass dem Vorstand oder Teilen des Vorstandes die manipulierende Funktion der Motorsteuerung zur Verwendung auf dem NEFZ-Pr&#252;fstand zur Erreichung der EG-Typengenehmigung sowie das Inverkehrbringen eines gesetzeswidrigen Fahrzeuges bekannt gewesen sind. Dies auch deshalb, weil die Beeinflussung der Motorsteuersoftware einer ganzen Motorenreihe f&#252;r eine Vielzahl von Fahrzeugen hinsichtlich ihres Entwicklungsaufwandes in technischer und finanzieller Hinsicht eine wesentliche vom Vorstand zu treffende Entscheidung darstellt und die Verwendung einer solchen Software s&#228;mtliche Konzernt&#246;chter europaweit betrifft. Zu all diesen internen Vorg&#228;ngen kann der Kl&#228;ger als K&#228;ufer eines manipulierten Fahrzeugs naturgem&#228;&#223; nicht substantiiert vortragen, so dass die Beklagte eine sekund&#228;re Darlegungslast dahingehend trifft, zu den internen Vorg&#228;ngen im Zusammenhang mit der manipulierten Motorsteuerungssoftware vorzutragen. Eine sekund&#228;re Darlegungslast besteht dann, wenn der beweisbelasteten Partei n&#228;herer Vortrag nicht m&#246;glich oder zumutbar ist, w&#228;hrend der Bestreitende alle wesentlichen Tatsachen kennt und es ihm zumutbar ist, n&#228;here Angaben zu machen. Dies ist insbesondere dann anzunehmen, wenn die beweisbelastete Partei au&#223;erhalb des von ihr vorzutragenden Geschehensablaufs steht und keine n&#228;here Kenntnis der ma&#223;gebenden Tatsachen besitzt, w&#228;hrend der Gegner zumutbar n&#228;here Angaben machen kann (vgl. BGH, 07.12.1998 - II ZR 266/97).</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>47&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"47\"/>Diese Voraussetzungen sind vorliegend gegeben. Der Kl&#228;ger kann nicht - wie oben ausgef&#252;hrt - n&#228;her dazu vortragen, in welcher Organisationseinheit der Beklagten die Motorsteuerungssoftware entwickelt, verwendet, verbaut worden ist, wer die Entscheidung dazu getroffen und wie die Entscheidung wann und an wen kommuniziert worden ist. Ein konkreterer Vortrag bez&#252;glich einzelner Personen war nicht erforderlich. Insofern greifen die Grunds&#228;tze der sekund&#228;ren Darlegungslast. Dagegen ist die Beklagte allein aus Compliance-Gesichtspunkten dazu verpflichtet, entsprechende Ermittlungsma&#223;nahmen zu ergreifen. Dem entsprechend tr&#228;gt sie auch vor, dass sie die Entstehung der zum Einsatz kommenden Software umfassend aufkl&#228;ren l&#228;sst.<strong><span style=\"text-decoration:underline\"> Mit Blick darauf, dass diese interne Ermittlungsma&#223;nahme bereits seit ca. 3 Jahren andauert, ist es der Beklagten ohne weiteres zumutbar ihre bisherigen Ermittlungsergebnisse mitzuteilen</span></strong>. Indem sie ihre bisherigen Ermittlungsergebnisse unter Verschluss h&#228;lt, verst&#246;&#223;t die Beklagte gegen ihre sekund&#228;re Darlegungslast,<strong><span style=\"text-decoration:underline\"> so dass das Gericht davon ausgeht, dass der Vorstand der Beklagten Kenntnis von der Manipulation der Motorsteuerungssoftware hatte und das Inverkehrbringen entsprechend ausger&#252;steter Motoren veranlasst hat, was auch naheliegend ist </span></strong>(ebenso: LG K&#246;ln, 18.07.2017 - 22 O 59/17; LG Hildesheim, 17.01.2017 - 3 O 139/16; LG Kleve, 31.03.2017 - 3 O 252/16, vgl. auch LG Stuttgart, 05.04.2018 - 7 O 28/17, LG Stuttgart, 30.10.2018 - 23 O 108/18).</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>48&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"48\"/>Durch das bewusste Inverkehrbringen der gesetzwidrig ausgestatteten Fahrzeuge ist auch von einem entsprechenden Sch&#228;digungsvorsatz auszugehen. Der Vorstand der Beklagten hat eine Sch&#228;digung der Verm&#246;gensinteressen der K&#228;ufer zumindest billigend in Kauf genommen. Bei der Verwendung der Manipulationssoftware kam es der Beklagten bzw. ihrem Vorstand darauf an, Umsatz und Gewinn zu steigern. Andere Gr&#252;nde sind schlicht nicht ersichtlich. Dabei haben sie es in Kauf genommen, ihren Kunden &#252;ber das Vertriebsnetz von Vertragsh&#228;ndlern nicht-gesetzeskonforme Fahrzeuge zu verkaufen und auf diese Weise ihren Kunden wirtschaftlichen Schaden zuzuf&#252;gen.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>49&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"49\"/>e) Gem&#228;&#223; &#167;&#167; 826,249 BGB kann der Kl&#228;ger von der Beklagten Schadensersatz i.H.v. <strong><span style=\"text-decoration:underline\">14.474,64 EUR</span></strong> verlangen.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>50&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"50\"/>i) Der Kl&#228;ger ist nach &#167; 249 Abs. 1 BGB so zu stellen, als ob das sch&#228;digende Ereignis nicht eingetreten w&#228;re. Aufgrund der genannten Umst&#228;nde steht zur &#220;berzeugung des Gerichts fest, dass der Kl&#228;ger das Fahrzeug nicht erworben h&#228;tte, wenn ihm bekannt gewesen w&#228;re, dass die EG-Typgenehmigung unter Einsatz einer Manipulationssoftware erschlichen wurde und daher die Stilllegung im Falle eines Widerrufs der Zulassung drohte. Hierf&#252;r spricht die allgemeine Lebenserfahrung, dass niemand unn&#246;tig derartig erhebliche Risiken eingeht, wenn ihm auf dem Markt vergleichbare Produkte ohne entsprechende Risiken angeboten werden. Dabei ist unerheblich, dass das Kraftfahrt-Bundesamt sich sp&#228;ter nicht zu einem Widerruf der Zulassung, sondern zu dem nachtr&#228;glichen Erlass einer Auflage entschlossen hat. Ma&#223;geblich ist auf den Zeitpunkt abzustellen, bei dem aufgrund der Handlung der Beklagten bei dem Kl&#228;ger der Schaden eingetreten ist. Das ist der Zeitpunkt des Vertragsschlusses.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>51&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"51\"/>ii) Das Aufspielen des Software-Updates am streitgegenst&#228;ndlichen Fahrzeug f&#252;hrt auch nicht dazu, dass ein Schaden nicht (mehr) vorliegt. Da der Schaden - wie gezeigt - im Abschluss des ungewollten Kaufvertrags liegt, kann das nachtr&#228;gliche Aufspielen des Software-Updates diesen Schaden auch nicht mehr beseitigen. Der Kl&#228;ger kann die R&#252;ckg&#228;ngigmachung des ihm entstandenen Schadens in der Form des Abschlusses eines unvorteilhaften Vertrages verlangen und muss sich nicht vom Sch&#228;diger das Festhalten an dem Vertrag aufdr&#228;ngen lassen. Dies gilt umso mehr, als nicht feststeht, dass das Software-Update ohne nachteilige Folgen, die m&#246;glicherweise erst nach einem l&#228;ngeren Dauerbetrieb auftreten, aufgespielt werden kann. Dies lie&#223;e sich - wenn vorab &#252;berhaupt m&#246;glich - erst nach Einholung eines Sachverst&#228;ndigengutachtens feststellen, dessen kostspielige Einholung dem deliktisch gesch&#228;digten Kl&#228;ger nicht zuzumuten ist.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>52&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"52\"/>iii) Der Kl&#228;ger kann daher den von ihr zum Erwerb des Fahrzeugs gezahlten Kaufpreis i.H.v. 19.291,00 EUR von der Beklagten verlangen. Im Wege des Vorteilsausgleichs hat er allerdings das erworbene Fahrzeug und - entgegen der Rechtsansicht des Kl&#228;gers - die gezogenen Nutzungen herauszugeben (vgl. nur LG Stuttgart, 05.04.2018 - 7 O 28/17, LG Bochum, 29.12.2017 - I-6 O 96/17, LG W&#252;rzburg, 23.02.2018 - 71 O 862/16, LG Stuttgart, 30.10.2018 - 108/18).</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>53&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"53\"/>Unstreitig hat der Kl&#228;ger das Fahrzeug mit einem Kilometerstand von 68.776 km erworben. Zum Schluss der m&#252;ndlichen Verhandlung am 14.08.2018 betrug die Kilometerlaufleistung 114.022 km, weshalb der Kl&#228;ger mit dem Fahrzeug eine Fahrstrecke von 45.246 km (= 114.022 km - 68.776 km) zur&#252;ckgelegt hat.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>54&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"54\"/>Der Nutzungsvorteil errechnet sich aus dem Bruttokaufpreis von 19.291,00 EUR (Anl. K1.1, Bl. 73 d.A.) multipliziert mit der seit Vertragsschluss gefahrenen Laufleistung des Fahrzeugs zum Zeitpunkt der letzten m&#252;ndlichen Verhandlung (14.09.2018) von 45.246 km geteilt durch die vom Gericht gem&#228;&#223; &#167; 287 ZPO unter Zugrundelegung einschl&#228;giger Vergleichswerte (Reinking/Eggert, Der Autokauf, 13. Aufl., Rn. 3574) gesch&#228;tzte Restlaufleistung. Das Gericht sch&#228;tzt gem&#228;&#223; &#167; 287 ZPO, dass ein Dieselfahrzeug des streitgegenst&#228;ndlichen Typs eine Gesamtfahrleistung von 250.000 km hat. Die zu erwartende Restlaufzeit zum Zeitpunkt des Vertragsschlusses betr&#228;gt demnach 181.224 km (250.000 km - 68.776 km). Dies bedeutet, dass der Kl&#228;ger insgesamt einen Nutzungsvorteil i.H.v. 4.816,36 EUR gezogen hat, den er sich im Wege der Vorteilsanrechnung anrechnen lassen muss, sodass ein Anspruch i.H.v. <strong>14.474,64 EUR</strong> (19.291,00 EUR - 4.816,36 EUR) besteht.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>55&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"55\"/>Da der Kl&#228;ger einen Anspruch i.H.v. 19.291,00 EUR geltend macht, war die Klage insoweit im &#220;brigen abzuweisen.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>56&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"56\"/>iv) Schlie&#223;lich kann der Kl&#228;ger gem&#228;&#223; &#167; 249 Abs. 1 BGB auch Zinsen i.H.v. <strong>203,81 EUR</strong> verlangen, die ihm zur Finanzierung des Kaufpreises entstanden sind (Anl. K1.2., Bl. 75 d.A.).</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>57&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"57\"/>2) Dem Kl&#228;ger steht &#252;ber dies auch ein Anspruch aus &#167; 831 Abs. 1 S. 1 BGB zu.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>58&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"58\"/>a) Selbst wenn man entgegen dem Vorstehenden davon ausgehen w&#252;rde, dass weder ein Vorstand im aktienrechtlichen Sinne, noch ein sonstiger Repr&#228;sentant i.S.v. &#167; 31 BGB bei der Beklagten von der Verwendung der manipulierten Motorsteuerungssoftware im hier ma&#223;geblichen Zeitpunkt Kenntnis hatte, dann w&#252;rde die Beklagte dem Kl&#228;ger gleichwohl in der vorgenannten Weise auf Schadensersatz haften. Denn die Entwicklung und Freigabe des Motors samt der fraglichen Steuerungssoftware f&#252;r die Serienproduktion erfolgte bei der Beklagten letztlich auf der Arbeitsebene unterhalb der Repr&#228;sentanten. Es muss hier denknotwendig einen oder h&#246;chstwahrscheinlich sogar mehrere Mitarbeiter (Entwicklungsingenieure) bei der Beklagten gegeben haben, die von der Verwendung der Software Kenntnis hatten. Diese Mitarbeiter sind Verrichtungsgehilfen der Beklagten i.S.v. &#167; 831 Abs. 1 S. 1 BGB.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>59&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"59\"/>b) Sie haben den Kl&#228;ger gem. &#167; 826 BGB vors&#228;tzlich und sittenwidrig gesch&#228;digt (vgl. oben II. 1.), denn ihnen war klar, dass der von ihnen entwickelte Motor mit der unzul&#228;ssigen Manipulation in der Motorsteuerungssoftware nicht den gesetzlichen Vorschriften entsprach. Hierf&#252;r bedurfte es keiner komplizierten rechtlichen Pr&#252;fungen; auch einem rechtlichen nicht weiter Vorgebildeten leuchtet unmittelbar ein, dass eine besondere &#8222;Optimierung&#8220; des Stickoxidaussto&#223;es im Betrieb auf dem Pr&#252;fstand f&#252;r den NEFZ jeglichen R&#252;ckschluss der Pr&#252;fstandwerte auf den normalen Fahrbetrieb ausschlie&#223;t und so der gesetzlichen Regelung der EG-VO 715/2007 zuwiderl&#228;uft. Dies gilt umso mehr, wenn tats&#228;chlich - wie der Presse zu entnehmen und im Verfahren mit dem Aktenzeichen 19 O 34/17 vor dem Landgericht Stuttgart mit derselben Beklagten unstreitig war - die Beklagte durch ein Schreiben der Firma B., die an der Entwicklung der Software beteiligt war, im Jahr 2007 vor dem gesetzwidrigen Einsatz der Abgastechnik gewarnt worden sein sollte.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>60&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"60\"/>c) Den Entwicklungsingenieuren war auch klar, dass der Motor samt der unzul&#228;ssigen Software mit Beginn der Serienfertigung in Fahrzeugen mit EG-Typengenehmigung Verwendung finden w&#252;rde, damit nahmen sie auch eine Sch&#228;digung der jeweiligen Fahrzeugerwerber billigend in Kauf, da ihnen klar war, dass bei Aufdeckung der Manipulation mit beh&#246;rdlichen Ma&#223;nahmen (s.o.) zu rechnen war. Dies gen&#252;gt f&#252;r den erforderlichen Sch&#228;digungsvorsatz (vgl. nur Palandt/<em>Sprau</em>, BGB, 77. Auflage 2018, &#167; 826, Rn. 11). Das Handeln der Entwicklungsingenieure als bewusstes T&#228;uschungsverhalten (besonderer Pr&#252;fstandmodus, s.o.) gen&#252;gt schon an sich f&#252;r das Vorliegen der Sittenwidrigkeit (vgl. Palandt/<em>Sprau</em>, BGB, 77. Auflage 2018, &#167; 826, Rn. 20; Reinking-Eggert, Der Autokauf, 13. Aufl. 2017, Rn. 1898d). Vorliegend treten jedoch, wie oben bereits ausgef&#252;hrt noch weitere Umst&#228;nde hinzu, die bei einer Gesamtw&#252;rdigung in jedem Fall zur Sittenwidrigkeit f&#252;hren.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>61&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"61\"/>d) Den nach &#167; 831 Abs. 1 S. 2 BGB zul&#228;ssigen Entlastungsbeweis hat die Beklagte nicht gef&#252;hrt.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>62&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"62\"/>e) Nach &#167; 831 Abs. 1 S. 1 BGB steht damit dem Kl&#228;ger (ebenfalls) der zuerkannte Schadensersatzanspruch zu.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>63&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"63\"/>3) Letztlich w&#228;re hinsichtlich der Frage, wer wann Kenntnis von der Entwicklung und dem Vertrieb des Motors EA189 (EU5) mit der fraglichen Steuerungssoftware hatte, sogar eine Wahlfeststellung m&#246;glich und auch im Zivilrecht zul&#228;ssig (BGH, Urteil vom 23. Juni 1987 - VI ZR 188/86, juris, Rn. 12): Zumindest entweder Vorst&#228;nde im aktienrechtlichen Sinne, sonstige Repr&#228;sentanten i.S.v. &#167; 31 BGB oder einfache Mitarbeiter als Verrichtungsgehilfen i.S.v. &#167; 831 Abs. 1 S. 1 BGB hatten die Kenntnis und damit letztlich den Sch&#228;digungsvorsatz gem. &#167; 826 BGB. Die Beklagte w&#252;rde daher in jedem Fall auf Schadensersatz haften, wobei offen bleiben k&#246;nnte, bei wem genau die Kenntnis vorlag. F&#252;r den vorliegenden Fall kommt es darauf allerdings nicht an, da wie dargelegt die Kenntnis der Vorst&#228;nde als zugestanden gilt und au&#223;erdem auch von einer Kenntnis von Verrichtungsgehilfen auszugehen ist.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>64&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"64\"/>4) Der Zinsanspruch im Klageantrag Ziff. 1 folgt aus &#167;&#167; 280 Abs. 1, 2, 286, 288 BGB, da der Kl&#228;ger die Beklagte mit Anwaltsschreiben vom 20.03.2018 (Anl. K10, Bl. 209 ff. d.A.) unter Fristsetzung bis zum 03.04.2018 zur Zahlung des Kaufpreises Zug um Zug gegen R&#252;ck&#252;bereignung aufgefordert hat, weshalb sich die Beklagte ab dem 04.04.2018 in Verzug befand.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    <table width=\"100%\"><tr><td style=\"text-align:center\">III.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>65&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"65\"/>Der Feststellungsantrag in Klageantrag Ziff. 2 ist begr&#252;ndet.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>66&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"66\"/>Die Beklagte befindet sich mit der R&#252;cknahme des streitgegenst&#228;ndlichen Fahrzeugs gem&#228;&#223; &#167; 293 BGB im Annahmeverzug. Da Leistungsort - vergleichbar wie im Rahmen kaufrechtlicher Gew&#228;hrleistungsanspr&#252;che - im Falle der R&#252;ckabwicklung aus Delikt der Ort ist, an dem sich die Kaufsache befindet, gen&#252;gt gem&#228;&#223; &#167; 295 BGB das &#8222;w&#246;rtliche&#8220; Angebot des Kl&#228;gers im Rahmen des Anwaltsschreibens vom 20.03.2018 (Anl. K10, Bl. 209 ff. d.A.), den Kaufpreis Zug um Zug gegen R&#252;ck&#252;bereignung des Fahrzeugs zur&#252;ckzubezahlen.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    <table width=\"100%\"><tr><td style=\"text-align:center\">IV.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>67&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"67\"/>Der Klageantrag Ziff. 3 ist teilweise begr&#252;ndet und war im &#220;brigen abzuweisen.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>68&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"68\"/>Der Kl&#228;ger hat gem&#228;&#223; &#167; 826 bzw. &#167; 831 Abs. 1 S. 1, 249 BGB einen Anspruch auf Bezahlung der vorgerichtlichen Rechtsanwaltskosten i.H.v. <strong>1.029,35 EUR.</strong></td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>69&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"69\"/>1. Hierbei hat das Gericht einen Gegenstandswert in H&#246;he der zugesprochenen Klageforderung (14.474,64 EUR) zugrunde gelegt und eine 1,3-fache Gesch&#228;ftsgeb&#252;hr, die Auslagenpauschale und die Umsatzsteuer angesetzt.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>70&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"70\"/>Da es sich vorliegend um ein Massenverfahren handelt, bei dem der wesentliche Aufwand beim Kl&#228;gervertreter gleichzeitig f&#252;r eine Vielzahl von Verfahren anf&#228;llt, und es sich bei den eingereichten Schrifts&#228;tzen ausschlie&#223;lich um Textbausteine handelt ist ein h&#246;herer Ansatz als der Mittelsatz von 1,3 f&#252;r die Gesch&#228;ftsgeb&#252;hr (Nr. 2300 Anlage 1 VV RVG) nicht gerechtfertigt. Die Sach- und Rechtslage ist weder umfangreich noch schwierig i.S.d. Nr. 2300 Anlage 1 VV RVG. Das sind nur die Schrifts&#228;tze der Parteien.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>71&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"71\"/>2. Der Zinsanspruch insoweit folgt aus &#167;&#167; 280 Abs. 1, 2, 286, 288 BGB, da der Kl&#228;ger die Beklagte mit Anwaltsschreiben vom 20.03.2018 (Anl. K10, Bl. 209 ff. d.A.) unter Fristsetzung bis zum 03.04.2018 auch zur Zahlung der vorgerichtlichen Rechtsanwaltsgeb&#252;hren aufgefordert hat.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    <table width=\"100%\"><tr><td style=\"text-align:center\">V.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>72&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"72\"/>Die Kostenentscheidung beruht auf &#167; 92 Abs. 1 S. 1 ZPO.</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>73&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"73\"/>Die Entscheidung &#252;ber die vorl&#228;ufige Vollstreckbarkeit folgt aus &#167; 709 S. 1 und 2 ZPO.</td></tr></table>\n</td></tr></table>"
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