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    "slug": "vghbw-2018-08-16-1-s-62518",
    "court": {
        "id": 161,
        "name": "Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg",
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    "file_number": "1 S 625/18",
    "date": "2018-08-16",
    "created_date": "2019-02-10T22:36:47Z",
    "updated_date": "2020-12-10T15:15:00Z",
    "type": "Urteil",
    "ecli": "",
    "content": "<h2>Tenor</h2>\n\n<p/><p>Auf die Berufung des Kl&#228;gers wird das Urteil des Verwaltungsgerichts Sigmaringen vom 08.06.2017 - 9 K 582/17- ge&#228;ndert. Der Bescheid des Polizeipr&#228;sidiums Tuttlingen vom 17.08.2016 und dessen Widerspruchsbescheid vom 04.01.2017 werden aufgehoben.</p><p>Die Kosten des Verfahrens tr&#228;gt in beiden Rechtsz&#252;gen der Beklagte.</p><p>Die Hinzuziehung eines Bevollm&#228;chtigten im Vorverfahren wird f&#252;r notwendig erkl&#228;rt.</p><p>Die Revision wird nicht zugelassen.</p>\n<h2>Tatbestand</h2>\n\n<table><tr><td>&#160;</td><td>    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>1&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"1\"/>Der Kl&#228;ger wendet sich gegen die Heranziehung zu den Kosten eines Polizeieinsatzes in H&#246;he von 4.154,-- EUR.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>2&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"2\"/>Am Freitag, den ...2016, fuhr der Kl&#228;ger mit seinem PKW, einem ... mit dem amtlichen Kennzeichen ..., die Landesstra&#223;e ... von ... kommend in Richtung ... Auf der H&#246;he des Kilometers ... &#252;berholte er gegen 22:44 Uhr ein vorausfahrendes Fahrzeug. Beim Einscheren kam er auf den rechten Gr&#252;nstreifen ab. Sein Wagen drehte sich, &#252;berschlug sich zweimal und blieb neben der Fahrbahn auf der linken Fahrzeugseite liegen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>3&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"3\"/>Die Fahrerin des &#252;berholten Fahrzeugs, Frau ... ..., f&#252;hrte eine Vollbremsung durch und brachte ihren Wagen zum Stehen. Sie schilderte den Vorfall und die unmittelbar nachfolgenden Ereignisse bei ihrer polizeilichen Zeugenvernehmung auszugsweise wie folgt:</td></tr></table>\n                        </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>4&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"4\"/>&#8222;Also ich bin von ... aus den [Berg] ... runtergefahren und war dann in der Kurve nach dem Parkplatz, dann hat das Auto hinter mir mich &#252;berholt. Beim Wiedereinscheren kam er mit den Vorderreifen in den Gr&#252;nstreifen auf der rechten Seite, daraufhin hat sich sein Pkw gedreht, so dass er mit dem Heck in Fahrtrichtung zeigte, woraufhin er sich zweimal seitlich &#252;berschlagen hat. Dann ist er mit der linken Autoseite im Graben gelandet. Ich habe dann auch gleich die Polizei angerufen, da war es kurz vor 23:00 Uhr.<br/>[...]</td></tr></table>\n                                    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>5&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"5\"/><em>Frage</em>:</td></tr></table>\n                                    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>6&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"6\"/>Haben sie mit dem Unfallverursacher geredet und wenn ja was?</td></tr></table>\n                                    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>7&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"7\"/><em>Antwort</em>:</td></tr></table>\n                                    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>8&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"8\"/>Ja, also ich bin ausgestiegen und habe gerufen, ob mich jemand h&#246;ren kann, dann ist er auch schon aus dem Auto geklettert. Dabei habe ich schon mit ihrer Leitstelle telefoniert. Der Mann hat nur zu mir gesagt: &#8222;Keine Polizei. Keine Polizei.&#8220; Als dann zwei [<em>Anm. des Senats: im Zuge der polizeilichen Ermittlungen nicht identifizierte</em>] M&#228;nner hinzukamen und mit dem Fahrer geredet haben, bin ich einige Meter weggegangen, um in Ruhe telefonieren zu k&#246;nnen. Als ich zur&#252;ckging, rannte er auch schon in den Wald. Dann hat nochmal mein Handy geklingelt; die Leitstelle wollte nach dem Kennzeichen fragen. Da diese nicht mehr vorhanden waren, meinte die Kollegin am Telefon, ich solle nach einem Aufkleber auf der Windschutzscheibe schauen, dabei halfen mir die zwei M&#228;dels, die mittlerweile hinzugekommen waren. [<em>Anm. des Senats: Gemeint sind Frau ... ...-... und Frau ... ..., die bei ihren polizeilichen Vernehmungen im Wesentlichen bekundeten, den Unfall nicht gesehen, aber geh&#246;rt zu haben, deshalb in Richtung der Unfallstelle gelaufen zu sein und dabei den nicht erkannten Fahrer an sich vorbei in den Wald hineinrennen gesehen zu haben.]</em><br/>[...]</td></tr></table>\n                                    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>9&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"9\"/><em>Frage</em>:</td></tr></table>\n                                    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>10&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"10\"/>Sind [I]hnen irgendwelche Verletzungen oder sonst etwas an seinem [<em>des Unfallverursachers</em>] Verhalten aufgefallen?</td></tr></table>\n                                    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>11&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"11\"/><em>Antwort</em>:</td></tr></table>\n                                    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>12&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"12\"/>Ich habe ihm nichts angesehen. Ich habe ihn auch gefragt, ob er einen Arzt braucht, darauf meinte er[,] es ginge ihm gut. Aber er war irgendwie neben der Spur.</td></tr></table>\n                                    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>13&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"13\"/><em>Frage</em>:</td></tr></table>\n                                    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>14&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"14\"/>Hat der Mann einen alkoholisierten Eindruck auf [S]ie gemacht?</td></tr></table>\n                                    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>15&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"15\"/><em>Antwort</em>:</td></tr></table>\n                                    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>16&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"16\"/>Ich kann nicht genau sagen, ob es Alkohol war oder einfach der Schock vom Unfall. Er stand gerade, also er ist nicht getorkelt oder so.&#8220; (Protokoll vom ...2016, S. 2 f., Verw.-Akte des Polizeipr&#228;sidiums Tuttlingen).</td></tr></table>\n                </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>17&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"17\"/>Das Polizeipr&#228;sidium Tuttlingen hielt sp&#228;ter fest, Frau ... habe insgesamt drei Telefonate mit der Polizei gef&#252;hrt. Sie habe um 22:44:57 Uhr erstmals - bevor der Kl&#228;ger in den Wald gelaufen sei - von ihrem Mobiltelefon aus bei der Polizei angerufen. Dieses Gespr&#228;ch sei um 22:45:44 Uhr beendet worden. Um 22:50:12 Uhr habe sie nochmals angerufen um mitzuteilen, dass der Unfallverursacher - der Kl&#228;ger - weggelaufen sei. Dieser Anruf habe bis 22:50:52 Uhr gedauert. Um 22:51:48 Uhr habe das F&#252;hrungs- und Leitzentrum bei Frau ... angerufen, um sich nach dem Kennzeichen des Unfallfahrzeugs zu erkundigen. Dieses dritte Gespr&#228;ch sei um 22:55:07 Uhr beendet worden.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>18&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"18\"/>Um 22:57 Uhr traf die Polizei bei dem Unfallort ein. Die Beamten blickten zun&#228;chst in den Pkw des Kl&#228;gers und stellten unter anderem ein Mobiltelefon sicher. Die Polizeistreife vermerkte, dass nicht ausgeschlossen werden k&#246;nne, dass der Kl&#228;ger im Schock in den Wald gelaufen sei. Um 23:17 Uhr forderte die Polizei einen Hubschrauber zum Absuchen des Gel&#228;ndes an, zeitgleich erfolgte eine Suche am Boden mit 20 Beamten in zwei Schichten und einem Sp&#252;rhund. Ab 00:41 Uhr beteiligten sich auch Einsatzkr&#228;fte des Deutschen Roten Kreuzes und der Bergwacht aufgrund der Vermutung an der Suche, der Kl&#228;ger k&#246;nne sich eventuell unter Schock als hilflose verlassene Person in unwegsamem Gel&#228;nde befinden. Der Einsatz des Hubschraubers endete um 00:45 Uhr. Zwischen 01:42 Uhr und 10:25 Uhr fuhren Polizeibeamte mehrfach die Wohnadressen des Kl&#228;gers, seiner Mutter und mehrerer Bekannter erfolglos an. Eine Telekommunikations&#252;berwachung (Handyortung) blieb ebenfalls ohne Erfolg. Um 10:51 Uhr wurde die Suche schlie&#223;lich abgebrochen, nachdem eine Nachbarin des Kl&#228;gers, Frau ... ..., nach dem Eindruck der Polizeibeamten zun&#228;chst sinngem&#228;&#223; angegeben hatte, gesehen zu haben, dass der Kl&#228;ger bereits um ca. 23.30 Uhr von einer dritten Person an seinem Wohnort abgesetzt worden sei.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>19&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"19\"/>Am Samstag, den ...2016, erschien der Kl&#228;ger nach 17:00 Uhr bei dem Polizeirevier ... und gab sich als der Fahrer des Unfallfahrzeugs zu erkennen. Der diensthabende Beamte hielt fest, ein freiwillig durchgef&#252;hrter Alkoholtest habe ein Ergebnis von 0,00 mg/l erbracht. Ausfallerscheinungen oder sichtbare Verletzungen seien nicht erkennbar gewesen, der Kl&#228;ger habe auch keine Verletzungen geltend gemacht. Am Sonntag, den 12.06.2016, nahm der Kl&#228;ger auf dem Revier die aus dem Fahrzeug sichergestellten Gegenst&#228;nde entgegen. Auf eine Frage des Beamten nach seinem Gesundheitszustand erkl&#228;rt er, es gehe ihm gut und er habe bei dem Unfall keine Verletzungen erlitten.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>20&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"20\"/>Am ...2016 befragte die Polizei Frau ... nochmals zur R&#252;ckkehr des Kl&#228;gers. Sie erkl&#228;rte, sie habe am ...2016 lediglich gesagt, dass &#8222;ich <span style=\"text-decoration:underline\">gemeint</span> h&#228;tte ca. 11.00 Uhr sei der Gesuchte dann (...) zur&#252;ckgelaufen[,], aber es war ja bereits <span style=\"text-decoration:underline\">&#8218;Nacht&#8216;</span>[,] also kann ich es nicht 100%ig sagen, da[ss] es der Gesuchte war. Mehr wei&#223; ich nicht und so kann ich auch nicht mehr sagen&#8220; (Hervorhebung im Original; handschriftliches Fax und Aktenvermerk vom 15.06.2016, Verw.-Akte des Polizeipr&#228;sidiums Tuttlingen).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>21&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"21\"/>Ein gegen den Kl&#228;ger eingeleitetes Ermittlungsverfahren wegen Stra&#223;enverkehrsgef&#228;hrdung (...) stellte die Staatsanwaltschaft ... am ...2016 gem&#228;&#223; &#167; 170 Abs. 2 StPO ein. Im anschlie&#223;enden Ordnungswidrigkeitenverfahren wurde er mit Bescheid vom ...2016 unter Festsetzung eines Verwarnungsgelds von 35,-- EUR verwarnt.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>22&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"22\"/>Mit Bescheid vom 17.08.2016 erhob das Polizeipr&#228;sidium Tuttlingen bei dem Kl&#228;ger f&#252;r den Polizeieinsatz am ...2016 Geb&#252;hren in H&#246;he von insgesamt 4.154,-- Euro, darunter 3.016,-- EUR f&#252;r den Einsatz der Polizeibeamten (20 Beamte mit 58 Stunden), 48,-- EUR f&#252;r den Einsatz des Polizeidiensthundes (4 Stunden), 1.000,-- EUR f&#252;r den Einsatz des Hubschraubers (1 Stunde) und 90,-- EUR f&#252;r die Handyortung. Zur Begr&#252;ndung verwies es auf die &#167;&#167; 1 bis 5, 7 LGebG sowie Nr. 15.8.1, 15.11 und 15.12 GebVerz IM. Die zuletzt genannten Geb&#252;hrentatbest&#228;nde lauten wie folgt:</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>23&#160;</td></tr></table></td><td><table border=\"1\" class=\"Rsp\">\n        <tr>\n            <th colspan=\"3\" rowspan=\"1\"><rd nr=\"23\"/></th>\n        </tr>\n        <tr>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                <table width=\"100%\"><tr><td style=\"text-align:left\">Nummer</td></tr></table>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                <table width=\"100%\"><tr><td style=\"text-align:left\">Gegenstand</td></tr></table>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                <table width=\"100%\"><tr><td style=\"text-align:left\">Geb&#252;hr EUR</td></tr></table>\n            </td>\n        </tr>\n        <tr>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                <table width=\"100%\"><tr><td style=\"text-align:left\">15.8.1</td></tr></table>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                <table width=\"100%\"><tr><td style=\"text-align:left\">Ungerechtfertigtes Anfordern von Polizeikr&#228;ften oder Veranlassen <br/>eines ungerechtfertigten Anforderns durch Dritte<br/>je angefangene Stunde und je eingesetztem Beamten<br/>Anmerkung:<br/>Ein Anfordern ist ungerechtfertigt, wenn die Person, die die Polizei alarmiert hat oder Dritte dazu veranlasst hat, <br/>h&#228;tte erkennen k&#246;nnen, dass keine Gr&#252;nde f&#252;r ein polizeiliches Einschreiten vorlagen <br/>(mindestens fahrl&#228;ssiges Verursachen einer Anscheinsgefahr oder eines Gefahrenverdachts).</td></tr></table>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                <table width=\"100%\"><tr><td style=\"text-align:left\"><br/>52, insgesamt h&#246;chstens 50 000 je Einsatz, zuz&#252;glich <br/>Auslagen f&#252;r die notwendige Inanspruchnahme Dritter</td></tr></table>\n            </td>\n        </tr>\n        <tr>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                <table width=\"100%\"><tr><td style=\"text-align:left\">15.11</td></tr></table>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                <table width=\"100%\"><tr><td style=\"text-align:left\">Zus&#228;tzliche Aufwendung f&#252;r den Einsatz eines Polizeidiensthundes<br/>je angefangene Stunde</td></tr></table>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                <table width=\"100%\"><tr><td style=\"text-align:left\"><br/>12&#160;&#160;&#160;&#160;</td></tr></table>\n            </td>\n        </tr>\n        <tr>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                <table width=\"100%\"><tr><td style=\"text-align:left\">15.12</td></tr></table>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                <table width=\"100%\"><tr><td style=\"text-align:left\">Zus&#228;tzliche Aufwendungen f&#252;r den Einsatz eines Polizeihubschraubers<br/>je Viertelstunde</td></tr></table>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                <table width=\"100%\"><tr><td style=\"text-align:left\"><br/>250&#160;&#160;&#160;</td></tr></table>\n            </td>\n        </tr>\n    </table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>24&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"24\"/>Gegen den Geb&#252;hrenbescheid legte der Kl&#228;ger Widerspruch mit der Begr&#252;ndung ein, er habe den Polizeieinsatz nicht veranlasst.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>25&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"25\"/>Mit Widerspruchsbescheid vom 04.01.2017 wies das Polizeipr&#228;sidium Tuttlingen den Widerspruch zur&#252;ck. Es f&#252;hrte unter anderem aus, dem Kl&#228;ger werde &#8222;das Veranlassen Dritter durch Wegrennen in den Wald nach einem erheblichen Unfall im Stra&#223;enverkehr&#8220; vorgeworfen. Ihm sei bewusst gewesen und er habe billigend in Kauf genommen, dass sich ein vern&#252;nftiger Dritter veranlasst sehen m&#252;sse, polizeiliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>26&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"26\"/>Die vom Kl&#228;ger dagegen am 07.02.2017 erhobene Klage hat das Verwaltungsgericht Sigmaringen mit Urteil vom 08.06.2017 - 9 K 582/17 - abgewiesen. Zur Begr&#252;ndung hat es unter anderem ausgef&#252;hrt, die angefochtenen Bescheide seien rechtm&#228;&#223;ig und verletzten den Kl&#228;ger nicht in seinen Rechten. Insbesondere seien die sich aus Nr. 15.8.1 GebVerz ergebenden Voraussetzungen gegeben. In objektiver Hinsicht sei das Anfordern der Polizei im Sinne dieses Geb&#252;hrentatbestands &#8222;nicht gerechtfertigt&#8220; gewesen, denn es h&#228;tten keine Gr&#252;nde f&#252;r ein polizeiliches Einschreiten vorgelegen, da der Kl&#228;ger keine Verletzungen erlitten habe. Die Polizei habe aber ex ante betrachtet das Vorhandensein der Gefahr zumindest im Sinne eines Gefahrenverdachts f&#252;r m&#246;glich halten d&#252;rfen. Es habe sich um einen schwereren Unfall gehandelt, bei dem sich der Insasse des sich &#252;berschlagenden Wagens nach allgemeiner Lebenserfahrung erhebliche Verletzungen zuziehen k&#246;nne. Dass der Kl&#228;ger &#8222;keine Polizei, keine Polizei!&#8220; gerufen habe und in den Wald gelaufen sei, k&#246;nne zwar einerseits als Flucht eines unverletzten Mannes vor der Polizei gedeutet werden. Andererseits liege es, selbst wenn man von dem Fluchtmotiv ausgehe, nicht fern, dass ein &#252;berst&#252;rztes Weglaufen in den Wald nach einem schweren Unfall darauf schlie&#223;en lasse, dass er m&#246;glicherweise verwirrt gewesen sei und unter dem noch frischen Eindruck des Unfalls irrational gehandelt habe. Auch innere Verletzungen seien nach einem derartigen Unfall nicht auszuschlie&#223;en. Sie k&#246;nnten sich etwa vom Adrenalin verdr&#228;ngt auch erst sp&#228;ter schmerzhaft &#228;u&#223;ern, sodass sich der Betroffene, wenn er nachts und orientierungslos in den Wald fl&#252;chte, in einer hilflosen Lage wiederfinden k&#246;nne. Die Polizei habe dieses Szenario und damit eine Gefahr unter den gegebenen Umst&#228;nden des schweren Unfalls, m&#246;glicher innerer Verletzungen, des unwegsamen Gel&#228;ndes und der Dunkelheit f&#252;r m&#246;glich halten d&#252;rfen. Entgegen der Ansicht des Kl&#228;gers sei die Polizei auch nicht repressiv zur Strafverfolgung, sondern pr&#228;ventiv (zur Gefahrenabwehr) t&#228;tig geworden. Die in subjektiver Hinsicht mindestens geforderte Fahrl&#228;ssigkeit hinsichtlich des Verursachens des Gefahrenverdachts sei ebenfalls gegeben. Der Geb&#252;hrentatbestand verlange mit der Formulierung &#8222;mindestens fahrl&#228;ssiges Verursachen&#8220; entgegen dem Klagevorbringen keinen &#252;ber eine einfache Fahrl&#228;ssigkeit hinausgehenden Grad der Vorwerfbarkeit. Der Kl&#228;ger habe bei seinem Weglaufen zumindest un&#252;berlegt gehandelt und erkennen k&#246;nnen, dass Dritte ihn aufgrund der Gesamtumst&#228;nde in einer hilflosen Lage w&#228;hnten und sich zur Alarmierung der Polizei bzw. dem entsprechenden Polizeieinsatz h&#228;tten veranlasst sehen k&#246;nnen. Der Einsatz sei auch verh&#228;ltnism&#228;&#223;ig gewesen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>27&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"27\"/>Auf Antrag des Kl&#228;gers hat der Senat mit Beschluss vom 13.03.2018 - 1 S 1833/17 - die Berufung gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts wegen grunds&#228;tzlicher Bedeutung der Rechtssache zugelassen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>28&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"28\"/>Zur Begr&#252;ndung der Berufung macht der Kl&#228;ger geltend, der Geb&#252;hrentatbestand aus Nr. 15.8.1 GebVerz IM sei nicht verst&#228;ndlich und unbestimmt. Das gelte sowohl f&#252;r das Tatbestandsmerkmal &#8222;Anfordern&#8220; als auch f&#252;r das noch kritischere Merkmal &#8222;Veranlassen Dritter&#8220;, das vermeintlich jedwede Subsumtion zulasse und die Frage des (subjektiven) Zurechnungsgrades nicht klar beantworte, weil sich die Bezugnahme im Tatbestand auf &#8222;mindestens fahrl&#228;ssiges Verursachen&#8220; nicht auf das Merkmal &#8222;Veranlassen&#8220; beziehe und auch der Begriff &#8222;mindestens fahrl&#228;ssig&#8220; selbst keine klare Regelung darstelle. Jedenfalls habe er (der Kl&#228;ger) den Geb&#252;hrentatbestand nicht erf&#252;llt. Es habe weder eine Anscheinsgefahr noch ein Gefahrenverdacht vorgelegen. Er sei &#8222;in intaktem Gesundheitszustand&#8220; aus seinem Fahrzeug geklettert und habe sogleich das Herbeirufen der Polizei unmissverst&#228;ndlich abgelehnt. &#220;berdies habe er deutlich gemacht, keinen Arzt zu ben&#246;tigen. Durch seinen mehrmaligen Ruf &#8222;Keine Polizei!&#8220; sei auch f&#252;r Dritte klar gewesen, dass er sich polizeilichen Kontrollma&#223;nahmen habe entziehen wollen. Wenn der Beklagte und das Verwaltungsgericht hiergegen mit der M&#246;glichkeit eines Schocks argumentierten, m&#252;sste diese M&#246;glichkeit auch zu seinen (des Kl&#228;gers) Gunsten im Rahmen der subjektiven Zurechnung (gemeint wohl: eine Fahrl&#228;ssigkeit ausschlie&#223;end) ber&#252;cksichtigt werden. Unabh&#228;ngig davon habe er nicht damit rechnen m&#252;ssen, dass die Zeugen trotz der genannten Umst&#228;nde Einsatzkr&#228;fte der Polizei herbeirufen w&#252;rden und diese einen Gro&#223;einsatz zur Kl&#228;rung einer vermeintlichen Gefahrenlage durchf&#252;hren w&#252;rde, sodass es (jedenfalls deshalb) an einem fahrl&#228;ssigen Verursachen einer Anscheinsgefahr oder eines Gefahrenverdachtes fehle. Erst recht fehle es an der &#252;ber eine einfache Fahrl&#228;ssigkeit hinausgehenden &#8222;Vorwerfbarkeit von gewissem Gewicht&#8220;, welche Nr. 15.8.1 GebVerz IM mit dem Tatbestandsmerkmal &#8222;mindestens fahrl&#228;ssig&#8220; voraussetze. Das gelte umso mehr, als auch nicht allgemein bekannt sei, dass nach einem Verkehrsunfall &#252;blicherweise nach hilflosen Personen gesucht werde. Unabh&#228;ngig davon fehle es auch an dem vom Verwaltungsgericht nur als erf&#252;llt behaupteten, aber inhaltlich nicht gepr&#252;ften Merkmal der &#8222;Veranlassung Dritter zur Anforderung der Polizeikr&#228;fte&#8220;. Frau ... habe bereits mit der Leitstelle telefoniert, bevor er den Unfallort verlassen habe, sodass im Entfernen vom Unfallort keine Veranlassung zur Anforderung von Polizeikr&#228;ften liegen k&#246;nne. Insoweit sei das Verwaltungsgericht auch von falschen Tatsachen ausgegangen. Frau ... habe entgegen dessen Annahme nicht nochmals bei der Polizei angerufen um zu melden, dass er in den Wald gelaufen sei. Vielmehr sei es zu dem &#8222;zweiten Telefonat&#8220; nur gekommen, weil die Leitstelle zur&#252;ckgerufen habe, um sich nach dem Kennzeichen des Wagens zu erkundigen. An einem &#8222;Veranlassen&#8220; fehle es zudem deshalb, weil er ausdr&#252;cklich gefordert habe, keine Polizei zu rufen. Ein &#8222;Veranlassen&#8220; im Sinne des Geb&#252;hrentatbestands setze aber ein zweckgerichtetes Verhalten voraus, was durch das blo&#223;e Verlassen des Unfallortes nicht gegeben sei. Wenn man den Tatbestand in Nr. 15.8.1 GebVerz IM stattdessen in dem vom Verwaltungsgericht bef&#252;rworteten Sinne ausdehne, seien unz&#228;hlige Konstellationen denkbar, in denen der Grundsatz der Kostenfreiheit polizeilichen Handelns durchbrochen w&#252;rde, weil B&#252;rger dann auch mit Kosten eines Polizeieinsatzes belastet werden k&#246;nnten, der auf ein f&#252;r sie &#252;berraschendes Verhalten Dritter zur&#252;ckzuf&#252;hren sei. Dadurch werde das Regel-/Ausnahmeprinzip im polizeilichen Kostenrecht ins Gegenteil verkehrt. Im vorliegenden Fall sei auch das Tatbestandsmerkmal &#8222;Anfordern&#8220; nicht erf&#252;llt. Darunter k&#246;nne nicht jedwede Anforderung der Polizei etwa zur blo&#223;en Meldung eines Unfalls, sondern allenfalls eine solche Anforderung subsumiert werden, bei der die sp&#228;ter getroffenen kostenausl&#246;senden Ma&#223;nahmen erkennbar ins Auge gefasst worden seien, woran es hier fehle. F&#252;r ihn habe auch keine Pflicht bestanden, am Unfallort zu verweilen, weil andernfalls der Grundsatz &#8222;nemo tenetur&#8220; unterlaufen w&#252;rde. Letztlich habe die Polizei Strafverfolgungsinteressen mit der Suchaktion verfolgt, wof&#252;r man ihm nun die Kosten auferlegen wolle. Die Suchma&#223;nahmen seien &#252;berdies unverh&#228;ltnism&#228;&#223;ig gewesen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>29&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"29\"/>Der Kl&#228;ger beantragt,</td></tr></table>\n                                        </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>30&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:8pt\"><tr><td><rd nr=\"30\"/>das Urteil des Verwaltungsgerichts Sigmaringen vom 08.06.2017 - 9 K 582/17- zu &#228;ndern und den Bescheid des Polizeipr&#228;sidiums Tuttlingen vom 17.08.2016 sowie dessen Widerspruchsbescheid vom 04.01.2017 aufzuheben<br/>und die Hinzuziehung eines Bevollm&#228;chtigten im Vorverfahren f&#252;r notwendig zu erkl&#228;ren.</td></tr></table>\n                            </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>31&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"31\"/>Der Beklagte beantragt,</td></tr></table>\n                                        </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>32&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:8pt\"><tr><td><rd nr=\"32\"/>die Berufung zur&#252;ckzuweisen.</td></tr></table>\n                            </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>33&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"33\"/>Er verteidigt die angefochtene Entscheidung und macht (zuletzt) geltend, der Geb&#252;hrentatbestand aus Nr. 15.8.1 GebVerz IM sei nicht unbestimmt. Danach k&#246;nne &#8222;der fahrl&#228;ssige Verursacher eines objektiv nicht erforderlichen Polizeieinsatzes zu Kosten herangezogen werden, wenn die Anscheinsgefahr bzw. der Gefahrenverdacht zurechenbar veranlasst&#8220; worden sei. Dass dies der Inhalt des Geb&#252;hrentatbestands sei, ergebe sich aus der Entstehungsgeschichte der Norm, weil sie eine Reaktion auf das Senatsurteil vom 25.07.2013 - 1 S 733/13 - darstelle, in dem der Senat ausgef&#252;hrt habe, dass der Verordnungsgeber eine Norm mit eben diesem Inhalt schaffen k&#246;nne. Der Kl&#228;ger habe die Voraussetzungen des Geb&#252;hrentatbestands auch erf&#252;llt. Den im vorliegenden Fall aus den vom Verwaltungsgericht genannten Gr&#252;nden bestehenden Gefahrenverdacht habe er zurechenbar veranlasst. &#8222;Zurechenbar&#8220; meine nach dem allgemeinen Sprachgebrauch &#8222;sich zuordnen lassen, zuordenbar&#8220;. Im Strafrecht sei ein Taterfolg dem T&#228;ter dann &#8222;objektiv zurechenbar&#8220;, wenn er durch sein Verhalten eine rechtlich missbilligte Gefahr f&#252;r das gesch&#252;tzte Rechtsgut geschaffen und sich diese Gefahr in tatbestandstypischer Weise im konkreten Erfolg verwirklicht habe. Hier sei der Kl&#228;ger &#8222;wollend in den Wald gelaufen&#8220; und er habe dabei auch gewusst, dass er einen schweren Unfall verursacht habe. Aufgrund der Lage seien Verletzungen nicht auszuschlie&#223;en gewesen. Nach &#8222;rechtlicher Wertung und Heranziehung der Normen des &#167; 142 StGB und der StVO&#8220; h&#228;tte der Kl&#228;ger sich dieser Lage nicht entziehen d&#252;rfen. Auch das habe er gewusst. Der anschlie&#223;ende Sucheinsatz sei auch durch sein Wegrennen in den Wald &#8222;veranlasst&#8220; worden. Er habe durch sein Verhalten Frau ... veranlasst, dieses Wegrennen nach dem schweren Unfall der Polizei mitzuteilen; sie habe dazu in dem zweiten von drei Telefonaten entgegen der Behauptung des Kl&#228;gers die Polizei angerufen. Das Merkmal &#8222;Veranlassen&#8220; sei auch bestimmt genug. Es bed&#252;rfe dazu in objektiver Hinsicht einer &#8222;Einwirkungshandlung&#8220; im Sinne der &#8222;Verursachung&#8220; einer Anscheinsgefahr und in subjektiver Hinsicht m&#252;sse &#8222;f&#252;r die Person, die die Polizei alarmiert (..) oder Dritte dazu veranlasst hat, erkennbar gewesen sein, dass keine Gr&#252;nde f&#252;r ein polizeiliches Einschreiten vorlagen&#8220;, wobei ein fahrl&#228;ssiges Verursachen einer Anscheinsgefahr oder eines Gefahrenverdachts bzw. eine &#8222;fahrl&#228;ssige Einwirkungshandlung auf Dritte&#8220; gen&#252;ge. Diese Voraussetzungen seien erf&#252;llt und es liege auch die vom Kl&#228;ger geforderte &#8222;zielgerichtete Handlung&#8220; vor. Er sei willentlich weggerannt und zwar - ausweislich seines Rufs &#8222;Keine Polizei!&#8220; - in dem Wissen, dass Frau ... die Notwendigkeit der Inanspruchnahme polizeilicher Hilfe sehen w&#252;rde. Dass schon die Mitteilung dar&#252;ber, dass ein einen schweren Unfall verursachender Autoinsasse pl&#246;tzlich in den Wald renne, eine kostenausl&#246;sende Suchma&#223;nahme ausl&#246;se, gerade wenn eine hilflose Lage nicht ausgeschlossen werden k&#246;nne, sei nach der Lebenserfahrung bekannt und werde von den B&#252;rgern erwartet. Das belegten auch die vorgelegten Presseberichte &#252;ber solche Suchma&#223;nahmen (Anlagenkonvolute zu den Schrifts&#228;tzen vom 01.09.2017 und vom 15.05.2018 = Bl. 51 ff., 141 ff. d. Senatsakte).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>34&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"34\"/>Wegen der weiteren Einzelheiten des Sachverhalts wird auf die Verwaltungsakte des Polizeipr&#228;sidiums Tuttlingen und die gewechselten Schrifts&#228;tze verwiesen.</td></tr></table>\n</td></tr></table>\n<h2>Entscheidungsgründe</h2>\n\n<table><tr><td>&#160;</td><td>    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>35&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"35\"/>Die nach Zulassung durch den Senat statthafte und auch im &#220;brigen zul&#228;ssige Berufung des Kl&#228;gers ist begr&#252;ndet. Das Verwaltungsgericht hat die Klage zu Unrecht abgewiesen. Sie ist zul&#228;ssig und begr&#252;ndet. Der Bescheid des Polizeipr&#228;sidiums Tuttlingen vom 17.08.2016 und dessen Widerspruchsbescheid vom 04.01.2017 sind rechtswidrig und verletzen den Kl&#228;ger in seinen Rechten (vgl. &#167; 113 Abs. 1 Satz 1 VwGO).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>36&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"36\"/>F&#252;r die in den Bescheiden festgesetzten Geb&#252;hren f&#252;r den Einsatz der Polizeibeamten (I.), des Polizeidiensthundes und des Polizeihubschraubers (II.) sowie f&#252;r die Handyortung (III.) besteht keine Rechtsgrundlage.</td></tr></table>\n    <table><tr><td>I.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>37&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"37\"/>Die in den angefochtenen Bescheiden genannten Rechtsgrundlagen aus den &#167;&#167; 1 ff. LGebG in Verbindung mit &#167; 1 GebVO IM und Nr. 15.8.1 GebVerz IM tragen die Geb&#252;hrenfestsetzung f&#252;r den Einsatz der Polizeibeamten nicht.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>38&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"38\"/>Gem&#228;&#223; &#167; 4 Abs. 1 LGebG setzen die Beh&#246;rden, die eine &#246;ffentliche Leistung erbringen, f&#252;r individuell zurechenbare &#246;ffentliche Leistungen Geb&#252;hren und Auslagen nach dem Landesgeb&#252;hrengesetz fest. Eine &#8222;&#246;ffentliche Leistung&#8220; ist beh&#246;rdliches Handeln (&#167; 2 Abs. 2 Satz 1 LGebG). &#8222;Individuell zurechenbar&#8220; ist eine &#246;ffentliche Leistung, wenn sie im Interesse des Einzelnen erbracht wird; insbesondere geh&#246;rt dazu auch die verantwortliche Veranlassung einer &#246;ffentlichen Leistung (&#167; 2 Abs. 3 LGebG).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>39&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"39\"/>Gem&#228;&#223; &#167; 4 Abs. 2 LGebG setzen die obersten Landesbeh&#246;rden f&#252;r ihren Gesch&#228;ftsbereich die geb&#252;hrenpflichtigen Tatbest&#228;nde und die H&#246;he der Geb&#252;hren durch Rechtsverordnung fest. Nur soweit dies geschehen ist, kann eine Geb&#252;hrenpflicht entstehen. Allein mit der individuellen Zurechenbarkeit einer Leistung kann die Geb&#252;hrenpflicht hingegen nicht begr&#252;ndet werden (Senat, Urt. v. 25.07.2013 - 1 S 733/13 - VBlBW 2014, 56 m.w.N.).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>40&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"40\"/>F&#252;r Leistungen des Polizeivollzugsdienstes sind solche Tatbest&#228;nde in der Verordnung des Innenministeriums &#252;ber die Festsetzung der Geb&#252;hrens&#228;tze f&#252;r &#246;ffentliche Leistungen der staatlichen Beh&#246;rden f&#252;r den Gesch&#228;ftsbereich des Innenministeriums (GebVO IM) vom 12.07.2011 (GBl. S. 404), zuletzt ge&#228;ndert durch Verordnung vom 29.04.2015 (GBl. S. 286), in dem &#167; 1 der GebVO IM beigef&#252;gten Geb&#252;hrenverzeichnis (GebVerz IM) festgesetzt worden. Dieses enth&#228;lt unter anderem den folgenden oben genannten Geb&#252;hrentatbestand:</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>41&#160;</td></tr></table></td><td><table border=\"1\" class=\"Rsp\">\n        <tr>\n            <th colspan=\"3\" rowspan=\"1\"><rd nr=\"41\"/></th>\n        </tr>\n        <tr>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                <table width=\"100%\"><tr><td style=\"text-align:left\">Nummer</td></tr></table>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                <table width=\"100%\"><tr><td style=\"text-align:left\">Gegenstand</td></tr></table>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                <table width=\"100%\"><tr><td style=\"text-align:left\">Geb&#252;hr EUR</td></tr></table>\n            </td>\n        </tr>\n        <tr>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                <table width=\"100%\"><tr><td style=\"text-align:left\">15.8.1</td></tr></table>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                <table width=\"100%\"><tr><td style=\"text-align:left\">Ungerechtfertigtes Anfordern von Polizeikr&#228;ften oder Veranlassen eines <br/>ungerechtfertigten Anforderns durch Dritte<br/>je angefangene Stunde und je eingesetztem Beamten<br/>Anmerkung:<br/>Ein Anfordern ist ungerechtfertigt, wenn die Person, die die Polizei alarmiert hat oder Dritte dazu veranlasst hat, <br/>h&#228;tte erkennen k&#246;nnen, dass keine Gr&#252;nde f&#252;r ein polizeiliches Einschreiten vorlagen <br/>(mindestens fahrl&#228;ssiges Verursachen einer Anscheinsgefahr oder eines Gefahrenverdachts).</td></tr></table>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                <table width=\"100%\"><tr><td style=\"text-align:left\"><br/>52, insgesamt h&#246;chstens 50 000 je Einsatz, zuz&#252;glich <br/>Auslagen f&#252;r die notwendige Inanspruchnahme Dritter</td></tr></table>\n            </td>\n        </tr>\n    </table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>42&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"42\"/>Dieser Geb&#252;hrentatbestand bietet keine taugliche Rechtsgrundlage f&#252;r die Festsetzung von Geb&#252;hren f&#252;r den Polizeieinsatz vom ...2016. Dem rechtsstaatlichen Gebot der Bestimmtheit von Normen (1.) gen&#252;gt die im vorliegenden Fall allein in Betracht kommende zweite Tatbestandsalternative (&#8222;Veranlassen eines ungerechtfertigten Anforderns durch Dritte&#8220;) nicht (2.).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>43&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"43\"/>1. Das aus dem Rechtsstaatsprinzip (Art. 20 Abs. 3 GG) abgeleitete Gebot der Bestimmtheit von Normen verlangt, dass Rechtsvorschriften so gefasst sein m&#252;ssen, dass der Betroffene seine Normunterworfenheit und die Rechtslage so konkret erkennen kann, dass er sein Verhalten danach auszurichten vermag (vgl. BVerfG, Urt. v. 05.08.1966 - 1 BvF 1/61 - BVerfGE 20, 150; Beschl. v. 12.01.1967 - 1 BvR 169/63 - BVerfGE 21, 73, v. 07.07.1971 - 1 BvR 775/66 - BVerfGE 31, 255, v. 09.04.2003 - 1 BvL 1/01, 1 BvR 1749/01 - BVerfGE 108, 52, und v. 03.03.2004 - 1 BvF 3/92 - BVerfGE 110, 33, jeweils m.w.N.; VGH Bad.-W&#252;rtt., Urt. v. 22.11.2017 - 9 S 1145/16 - JuS 2018, 402, und v. 22.02.2017 - 5 S 1044/15 - juris). Dieses Gebot zwingt den Normgeber zwar nicht, jeden Tatbestand mit genau erfassbaren Ma&#223;st&#228;ben bis ins Einzelne zu umschreiben. Generalklauseln und unbestimmte, der Ausf&#252;llung bed&#252;rftige Begriffe sind schon deshalb grunds&#228;tzlich zul&#228;ssig, weil sich die Vielfalt der Verwaltungsaufgaben nicht immer in klar umrissene Begriffe einfangen l&#228;sst. Der Normgeber ist aber gehalten, seine Regelungen so bestimmt zu fassen, wie dies nach der Eigenart der zu ordnenden Lebenssachverhalte und mit R&#252;cksicht auf den Normzweck m&#246;glich ist. Die Auslegungsbed&#252;rftigkeit nimmt einer Vorschrift dabei noch nicht die rechtsstaatlich gebotene Bestimmtheit; es kann nicht erwartet werden, dass jeder Zweifel ausgeschlossen wird. Es ist Aufgabe der Rechtsanwendungsorgane, Zweifelsfragen zu kl&#228;ren und die Entscheidung des Normgebers - gegebenenfalls mit Hilfe der &#252;blichen Auslegungsmethoden - zu konkretisieren (vgl. BVerfG, Beschl. v. 21.06.1977 - 2 BvR 308/77 - BVerfGE 45, 363, v. 03.06.1992 - 2 BvR 1041/88, 78/89 -, BVerfGE 86, 288, und v. 11.07.2013 - 2 BvR 2302/11 - BVerfGE 134, 33; BayVerfGH, Entscheidung v. 22.06.2010 - Vf. 15-VII-09 juris; Senat, Urt. v. 22.04.2002 - 1 S 1667/00 - VBlBW 2002, 423). Verfahren und gerichtliche Kontrolle sind geeignet, m&#246;gliche Nachteile der Unbestimmtheit der Rechtsvorschrift bis zu einem gewissen Grade auszugleichen (vgl. BVerfG, Beschl. v. 12.01.1967 und v. 07.07.1971, jeweils a.a.O., sowie Urt. v. 18.07.1972 - 1 BvL 32/70, 25/71 - BVerfGE 33, 303; VGH Bad.-W&#252;rtt., Urt. v. 22.11.2017, a.a.O.). In jedem Fall m&#252;ssen sich aber aus Wortlaut, Zweck und Zusammenhang der Regelung objektive Kriterien gewinnen lassen, die eine willk&#252;rliche Handhabung der Norm durch die f&#252;r die Vollziehung zust&#228;ndigen Beh&#246;rden ausschlie&#223;en (vgl. BVerwG, Urt. v. 12.07.2006 - 10 C 9.05 - BVerwGE 126, 222; Beschl. v. 10.04.2000 - 11 B 61.99 - juris; Senat, Urt. v. 22.04.2002, a.a.O., v. 16.10.2001 - 1 S 2346/00 - VBlBW 2002, 292, und v. 18.08.1992 - 1 S 2550/91 - VBlBW 1993, 99).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>44&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"44\"/>Der Grad der von Verfassungs wegen geforderten Bestimmtheit einer Norm h&#228;ngt dabei sowohl von der Eigenart des geregelten Sachverhalts und den jeweiligen (Grundrechts-)Auswirkungen der Regelung f&#252;r die Betroffenen als auch von der Art und Intensit&#228;t des zugelassenen beh&#246;rdlichen Eingriffs ab (BVerwG, Urt. v. 27.06.2013 - 3 C 7.12 - NdsVBl 2014, 44). Je schwerwiegender die Auswirkungen einer Regelung sind und je intensiver der Grundrechtseingriff ist, desto genauer m&#252;ssen die Vorgaben des Normgebers sein (BVerfG, Beschl. v. 03.06.1992, a.a.O., v. 09.08.1995 - 1 BvR 2263/94 u.a. - BVerfGE 93, 213, v. 22.11.2000 - 1 BvR 2307/94 u.a. - BVerfGE 102, 254, v. 05.02.2004 - 2 BvR 2029/01 - BVerfGE 109, 133, und v 03.03.2004, a. a. O.; VGH Bad.-W&#252;rtt., Urt. v. 22.11.2017, a.a.O.). Handelt es sich um eine Rechtsgrundlage f&#252;r eine - wie hier - Geb&#252;hrenerhebung, muss diese so gefasst sein, dass der (k&#252;nftige) Geb&#252;hrenschuldner erkennen kann, f&#252;r welche &#246;ffentliche Leistung die Geb&#252;hr erhoben wird und welchen Zweck der Normgeber mit der Geb&#252;hrenerhebung verfolgt (vgl. BVerfG, Urt. v. 19.03.2003 - 2 BvL 9 bis 12/98 - BVerfGE 108, 1; BVerwG, Urt. v. 01.09.2009 - 6 C 30.08 - NVwZ-RR 2010, 146). Auch im Bereich des Abgabenrechts nimmt die Auslegungsbed&#252;rftigkeit einer Regelung derselben zwar noch nicht die verfassungsrechtlich gebotene Bestimmtheit (vgl. BVerfG, Beschl. v. 14.03.1967 - 1 BvR 334/61 - BVerfGE 21, 209, v. 18.05.1988 - 2 BvR 579/84 - BVerfGE 78, 205 und v. 09.11.1988 - 1 BvR 243/86 - BVerfGE 79, 106). In jedem Fall muss der Geb&#252;hrenpflichtige aber den Gegenstand und den Zweck der Geb&#252;hrenerhebung erkennen k&#246;nnen. Die willk&#252;rfreie Handhabung eines Geb&#252;hrentatbestandes ist durch nachtr&#228;gliche Auslegung nur dann gew&#228;hrleistet, wenn ein Geb&#252;hrenschuldner mit seiner Heranziehung rechnen musste, weil dies in Anwendung juristischer Methoden ein vertretbares Auslegungsergebnis darstellt (BVerwG, Urt. v. 01.09.2009, a.a.O., und v. 12.07.2006 - 10 C 9.05 - BVerwGE 126, 222; OVG Bremen, Urt. v. 05.02.2018 - 2 LC 139/17 - Nord&#214;R 2018, 157). Sollen mit einem Geb&#252;hrentatbestand Geb&#252;hren f&#252;r ein Handeln von Polizeibeh&#246;rden festgesetzt und soll so der Grundsatz der Kostenfreiheit des Polizeihandelns durchbrochen werden, bed&#252;rfen solche Durchbrechungen einer eindeutigen, unmissverst&#228;ndlichen, f&#252;r den B&#252;rger vorhersehbaren Rechtsgrundlage (Senat, Urt. v. 25.07.2013, a.a.O.).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>45&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"45\"/>2. An diesen Ma&#223;st&#228;ben gemessen bietet Nr. 15.8.1 GebVerz IM mit seiner Formulierung</td></tr></table>\n                        </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>46&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"46\"/>&#8222;<sup>1</sup>Ungerechtfertigtes Anfordern von Polizeikr&#228;ften oder Veranlassen eines ungerechtfertigten Anforderns durch Dritte</td></tr></table>\n                                    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>47&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"47\"/><sup>2</sup>Anmerkung: Ein Anfordern ist ungerechtfertigt, wenn die Person, die die Polizei alarmiert hat oder Dritte dazu veranlasst hat, h&#228;tte erkennen k&#246;nnen, dass keine Gr&#252;nde f&#252;r ein polizeiliches Einschreiten vorlagen (mindestens fahrl&#228;ssiges Verursachen einer Anscheinsgefahr oder eines Gefahrenverdachts).&#8220;</td></tr></table>\n                </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>48&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"48\"/>f&#252;r den vorliegenden Fall keinen hinreichend bestimmten Geb&#252;hrentatbestand.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>49&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"49\"/>Nr. 15.8.1 GebVerz IM enth&#228;lt in Satz 1 zwei eigenst&#228;ndige Geb&#252;hrentatbest&#228;nde (&#8222;oder&#8220;). Zum einen erkl&#228;rt Satz 1 das &#8222;ungerechtfertigte Anfordern von Polizeikr&#228;ften&#8220; f&#252;r geb&#252;hrenpflichtig (Alt. 1). Zum anderen unterwirft Satz 1 das &#8222;Veranlassen eines ungerechtfertigten Anforderns durch Dritte&#8220; der Geb&#252;hrenpflicht (Alt. 2). Der erste Tatbestand ist auf ein Zweipersonenverh&#228;ltnis zugeschnitten (&#8222;Anfordernder&#8220; - Polizei), der zweite Tatbestand regelt ein Dreipersonenverh&#228;ltnis (&#8222;Veranlasser&#8220; - &#8222;Anfordernder&#8220; - Polizei).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>50&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"50\"/>Der Geb&#252;hrentatbestand der Alternative 1 der Nr. 15.8.1 Satz 1 GebVerz IM ist hinreichend bestimmt, kommt aber als Rechtsgrundlage f&#252;r die angefochtenen Bescheide tatbestandlich nicht in Betracht (a). Der Geb&#252;hrentatbestand der Alternative 2 ist unbestimmt und deshalb unwirksam (b).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>51&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"51\"/>a) Der Tatbestand der Alternative 1 der Nr. 15.8.1 Satz 1 GebVerz IM gen&#252;gt den rechtsstaatlichen Bestimmtheitsanforderungen an Geb&#252;hrenvorschriften (aa). Er ist im vorliegenden Fall aber tatbestandlich nicht einschl&#228;gig (bb).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>52&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"52\"/>aa) Nr. 15.8.1 Satz 1 Alt. 1 GebVerz IM ist hinreichend bestimmt. Der Tatbestand (&#8222;Ungerechtfertigtes Anfordern von Polizeikr&#228;ften&#8220;) l&#228;sst bei Heranziehung der &#252;blichen Auslegungsmethoden noch hinreichend deutlich erkennen, unter welchen Voraussetzungen ein Geb&#252;hrenschuldner mit seiner Heranziehung zu Polizeieinsatzgeb&#252;hren rechnen muss.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>53&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"53\"/>Dem Klammerzusatz der Legaldefinition aus Satz 2 ist zu entnehmen, dass die Entstehung der Geb&#252;hren - erstens - voraussetzt, dass entweder eine Anscheinsgefahr oder ein Gefahrenverdacht vorlag. Diese beiden Rechtsbegriffe sind auslegungsbed&#252;rftig, aber auch auslegungsf&#228;hig und in der Rechtsprechung des Senats bereits gekl&#228;rt. F&#252;r das Vorliegen einer Anscheinsgefahr ist es danach entscheidend, ob der handelnde Beamte aus der ex ante-Sicht mit Blick auf die ihm tats&#228;chlich zur Verf&#252;gung stehenden Informationen aufgrund hinreichender Anhaltspunkte vom Vorliegen einer Gefahr ausgehen konnte und diese Prognose dem Urteil eines f&#228;higen, besonnenen und sachkundigen Amtswalters entspricht. Dabei muss er das Vorliegen einer Gefahr f&#252;r sicher halten. Im Fall der Anscheinsgefahr zweifelt die Polizei aufgrund der ihr vorliegenden Informationen nicht am tats&#228;chlichen Vorliegen einer Gefahr, obwohl schon zu diesem Zeitpunkt objektiv feststeht, dass eine solche nicht existiert (Senat, Urt. v. 25.07.2013, a.a.O., und v. 07.12.2004 - 1 S 2218/03 - VBlBW 2005, 231, jeweils m.w.N.). Von der Anscheinsgefahr zu unterscheiden ist der Gefahrenverdacht. Im Fall eines Gefahrenverdachts h&#228;lt die Polizei aufgrund objektiver Umst&#228;nde das Vorhandensein der Gefahr zwar f&#252;r m&#246;glich, nicht aber f&#252;r sicher. Beim Gefahrenverdacht sind die Abwehrma&#223;nahmen vorrangig auf die Kl&#228;rung der Gefahrensituation zu richten. In besonderen F&#228;llen, insbesondere bei einer m&#246;glichen unmittelbaren Gefahr f&#252;r Leib und Leben, k&#246;nnen die notwendigen Ma&#223;nahmen &#252;ber die blo&#223; vorl&#228;ufige Kl&#228;rung und Sicherung hinaus den Charakter endg&#252;ltiger Gefahrenabwehr annehmen (Senat, Urt. v. 25.07.2013, a.a.O.).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>54&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"54\"/>Dem Klammerzusatz der Legaldefinition aus Satz 2 ist weiter zu entnehmen, dass die Entstehung der Geb&#252;hren nach Alternative 1 der Nr. 15.8.1 Satz 1 GebVerz IM - zweitens - voraussetzt, dass derjenige, der als Geb&#252;hrenschuldner herangezogen werden soll, die Anscheinsgefahr oder den Gefahrenverdacht &#8222;verursacht&#8220; haben muss. Auch dieses Tatbestandsmerkmal ist auslegungsbed&#252;rftig. Denn der Begriff der &#8222;Verursachung&#8220; wird im einfachen Gesetzesrecht nicht einheitlich gebraucht (vgl. Senat, Urt. v. 16.11.2017 - 1 S 2136/17 - VBlBW 2018, 287). Neben Regelungszusammenh&#228;ngen, in denen als Ursache einer Folge jegliche Bedingung angesehen wird, die nicht hinweggedacht werden kann, ohne dass der Erfolg entfiele (conditio sine qua non, sog. &#196;quivalenz- oder Bedingungstheorie, vgl. BVerwG, Beschl. v. 14.11.2011 - 2 B 71/11 - juris; BAG, Urt. v. 10.05.1990 - 8 AZR 209/89 -, BAGE 65, 128), gen&#252;gt eine solche rein naturwissenschaftliche Betrachtung in anderen Bereichen nicht (vgl. nur S&#228;chsOVG, Beschl. v. 06.02.2012 - 2 A 171/09 - juris). So ist etwa nach der im b&#252;rgerlichen Schadenersatzrecht entwickelten Ad&#228;quanztheorie eine Bedingung nur dann ad&#228;quat kausal und daher rechtserheblich, &#8222;wenn das Ereignis im allgemeinen und nicht nur unter besonders eigenartigen, unwahrscheinlichen und nach dem gew&#246;hnlichen Verlauf der Dinge au&#223;er Betracht zu lassenden Umst&#228;nden geeignet ist, einen Erfolg dieser Art herbeizuf&#252;hren&#8220; (vgl. BVerwG, Urt. v. 11.02.1983 - 8 C 178/81 - BVerwGE 67, 13; BGH, Urteil vom 14. Oktober 1971 - 7 ZR 313/69 - BGHZ 57, 137), w&#228;hrend in &#246;ffentlich-rechtlichen Vorschriften aus dem Bereich des Gefahrenabwehrrechts grunds&#228;tzlich nur derjenige als rechtlich relevanter &#8222;Verursacher&#8220; einer Gefahr angesehen werden kann, der durch sein Verhalten die Gefahr oder St&#246;rung unmittelbar herbeif&#252;hrt, indem er im konkreten Fall die polizeiliche Gefahrengrenze &#252;berschreitet (Theorie von der unmittelbaren Verursachung, vgl. Senat, Urt. v. 16.11.2017, a.a.O.; Beschl. v. 25.03.2003 - 1 S 190/03 - NJW 2003, 2550; W&#252;rtenberger/Heckmann/Tanneberger, Polizeirecht Bad.-W&#252;rtt., 7. Aufl., &#167; 5 Rn. 306 ff. auch zu weiteren Verursachungsbegriffen). Der n&#228;here Inhalt des von einer Vorschrift geforderten Kausalzusammenhangs kann daher nur nach Ma&#223;gabe des jeweiligen materiellen Rechts beantwortet werden (vgl. BVerwG, Beschl. v. 11.06.1993 - 4 B 101/93 - Buchholz 407.4 &#167; 8 FStrG Nr. 22) und erschlie&#223;t sich allein aus dem Wortlaut des Tatbestandsmerkmals &#8222;verursacht&#8220; nicht. Im vorliegenden Regelungszusammenhang ist zu ber&#252;cksichtigen, dass der Geb&#252;hrentatbestand aus Alternative 1 der Nr. 15.8.1 Satz 1 GebVerz IM bei dem Begriff der &#8222;Verursachung&#8220; auf polizeirechtliche Begriffe Bezug nimmt (Anscheinsgefahr, Gefahrenverdacht). Dieser Regelungszusammenhang l&#228;sst hinreichend deutlich erkennen, dass der Verordnungsgeber auch f&#252;r die Entstehung der Geb&#252;hrenschuld auf den oben genannten gefahrenabwehrrechtlichen Verursachungsbegriff abstellen wollte.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>55&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"55\"/>Dem Klammerzusatz und der Einleitung der Legaldefinition aus Satz 2 ist weiter zu entnehmen, dass die Entstehung der Geb&#252;hren nach Alternative 1 der Nr. 15.8.1 Satz 1 GebVerz IM - drittens - in subjektivrechtlicher Hinsicht voraussetzt, dass die Verursachung der Anscheinsgefahr oder des Gefahrenverdachts &#8222;mindestens fahrl&#228;ssig&#8220; erfolgt sein muss und dass dies jedenfalls voraussetzt, dass die Person, welche die Polizei &#8222;angefordert&#8220; (Satz 1 Alt. 1), d.h. (synonym) &#8222;alarmiert&#8220; (Satz 2 Halbs. 1) hat, &#8222;h&#228;tte erkennen k&#246;nnen, dass keine Gr&#252;nde f&#252;r ein polizeiliches Einschreiten vorlagen&#8220;, dass also objektiv keine Gefahr bestand. Das Tatbestandsmerkmal &#8222;Fahrl&#228;ssigkeit&#8220; ist ebenfalls auslegungsbed&#252;rftig, aber auch auslegungsf&#228;hig. Der Begriff der &#8222;Fahrl&#228;ssigkeit ist ein Unterfall der Kategorie des &#8222;Verschuldens&#8220; (die vom weiterreichenden Begriff des &#8222;Vertretenm&#252;ssens&#8220; abzugrenzen ist, vgl. Senat, Urt. v. 22.01.2014 - 1 S 923/13 - juris zu &#167; 10 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 StAG). Verschulden umfasst, wenn, wie hier, keine davon abweichende normative Konkretisierung erfolgt ist, entsprechend &#167; 276 BGB &#8222;Vorsatz&#8220; und &#8222;Fahrl&#228;ssigkeit&#8220; (vgl. BVerwG, Beschl. v. 14.12.2006 - 2 B 59/06 - juris). In der Rechtsprechung ist gekl&#228;rt, dass sich der Fahrl&#228;ssigkeitsbegriff auf ein individuelles Verhalten bezieht und einen subjektiven Vorwurf enth&#228;lt (Senat, Urt. v. 07.10.2014 - 1 S 1327/13 - VBlBW 2015, 207). Fahrl&#228;ssig handelt danach, wer die im Verkehr erforderliche Sorgfalt au&#223;er Acht l&#228;sst (BVerwG, Beschl. v. 14.12.2006, a.a.O.). Ob diese Voraussetzungen gegeben sind, h&#228;ngt stark von den Umst&#228;nden des Einzelfalls ab und ist weitgehend von der tatrichterlichen W&#252;rdigung gepr&#228;gt (vgl. BVerwG, Beschl. v. 14.12.2006, a.a.O.). Diese W&#252;rdigung hat unter Ber&#252;cksichtigung der pers&#246;nlichen Umst&#228;nde sowie der individuellen Kenntnisse und Erfahrungen des Handelnden zu beurteilen, ob und in welchem Ma&#223; ein Verhalten fahrl&#228;ssig war (Senat, Urt. v. 07.10.2014, a.a.O.).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>56&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"56\"/>Dass der Verordnungsgeber bei der Schaffung des Geb&#252;hrentatbestands in Alternative 1 der Nr. 15.8.1 Satz 1 GebVerz IM auf diesen allgemeinen Begriff der &#8222;Fahrl&#228;ssigkeit&#8220; abstellen wollte, belegt auch die Entstehungsgeschichte dieser Norm. Sie wurde als Reaktion auf das genannte Urteil des Senats vom 25.07.2013 (- 1 S 733/13 - a.a.O.) geschaffen. Darin hatte der Senat entschieden, dass das in einem anderen Geb&#252;hrentatbestand damals enthaltene Merkmal der &#8222;missbr&#228;uchlichen Veranlassung von Polizeieins&#228;tzen&#8220; in subjektiver Hinsicht ein bedingt vors&#228;tzliches Handeln des Verursachers voraussetzte und fahrl&#228;ssiges Handeln f&#252;r ein &#8222;missbr&#228;uchliches&#8220; Verhalten gerade nicht gen&#252;gte. Der Senat hatte in der Entscheidung aber zugleich zur &#8222;Vermeidung von Missverst&#228;ndnissen (...) darauf hin(gewiesen), dass der Verordnungsgeber nicht durch Vorschriften des Polizeirechts oder des Geb&#252;hrenrechts gehindert ist, bei einer etwaigen Neufassung des fraglichen Geb&#252;hrentatbestandes auch den fahrl&#228;ssigen Verursacher eines objektiv nicht erforderlichen Polizeieinsatzes zu Kosten heranzuziehen, wenn die Anscheinsgefahr bzw. der Gefahrenverdacht zurechenbar veranlasst wurde&#8220; (ebd.). Auf dieser Abgrenzung zwischen Vorsatz und Fahrl&#228;ssigkeit beruht ersichtlich auch das Tatbestandsmerkmal &#8222;fahrl&#228;ssige&#8220; Verursachung in Alternative 1 der Nr. 15.8.1 Satz 1 GebVerz IM. Der Verordnungsgeber wollte damit erkennbar zum Ausdruck bringen, dass f&#252;r den dort geregelten Geb&#252;hrentatbestand gerade keine (bedingt) vors&#228;tzliche Verursachung erforderlich ist, sondern Fahrl&#228;ssigkeit gen&#252;gt.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>57&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"57\"/>Unbestimmt wird der Geb&#252;hrentatbestand entgegen dem Vorbringen des Kl&#228;gers auch nicht dadurch, dass der Verordnungsgeber in Alternative 1 der Nr. 15.8.1 Satz 1 GebVerz IM eine &#8222;mindestens&#8220; fahrl&#228;ssige Verursachung der Anscheinsgefahr oder des Gefahrenverdachts fordert. Der Verschuldensbegriff umfasst neben der Einteilung in Vorsatz und Fahrl&#228;ssigkeit weitere Unterteilungen sowohl des Vorsatz- als auch des Fahrl&#228;ssigkeitsbegriffs in Verschuldensgrade. So hat der Gesetzgeber auch den Kostenersatz f&#252;r Ma&#223;nahmen der Gefahrenabwehr in manchen Vorschriften beispielsweise von einem &#8222;grob&#8220; fahrl&#228;ssigen Verhalten abh&#228;ngig gemacht (vgl. etwa &#167; 34 Abs. 1 Satz 2 FwG 2009). Auch die Begriffe solcher Unterteilungen (&#8222;bedingter&#8220; Vorsatz, &#8222;grobe&#8220; Fahrl&#228;ssigkeit u. dgl.) sind in der Rechtsprechung gekl&#228;rt (vgl. Senat, Urt. v. 16.11.2017, a.a.O., m.w.N., zum Begriff der groben Fahrl&#228;ssigkeit). Indem der Verordnungsgeber in der Alternative 1 der Nr. 15.8.1 Satz 1 GebVerz IM eine &#8222;mindestens&#8220; fahrl&#228;ssige Verursachung fordert, hat er klargestellt, dass der Geb&#252;hrentatbestand einerseits voraussetzt, dass dem Verursacher &#252;berhaupt ein subjektiver Verschuldensvorwurf zu machen sein muss (&#8222;mindestens&#8220;), dass dieser aber andererseits nicht &#252;ber den Grad einer einfachen Fahrl&#228;ssigkeit hinausgehen muss. Anhaltspunkte daf&#252;r, dass der Verordnungsgeber mit dem Tatbestandsmerkmal &#8222;mindestens fahrl&#228;ssig&#8220; stattdessen die zum Verschuldensbegriff anerkannten Begrifflichkeiten verlassen und eine neue Kategorie einer - wie der Kl&#228;ger meint - &#8222;Vorwerfbarkeit von gewissem Gewicht&#8220; schaffen wollte, bestehen nicht. Eine solche Auslegung liegt vor dem Hintergrund der skizzierten Entstehungsgeschichte der Norm im Gegenteil fern.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>58&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"58\"/>Mit der beschriebenen Auslegung der Tatbestandsmerkmale der Alternative 1 der Nr. 15.8.1 Satz 1 GebVerz IM (Anscheinsgefahr und Gefahrenverdacht, Verursachung im gefahrenabwehrrechtlichen Sinn, Fahrl&#228;ssigkeit) begegnet der Geb&#252;hrentatbestand aus der Verordnung auch im &#220;brigen keinen im h&#246;herrangigen Recht wurzelnden rechtlichen Bedenken. Dem landesgesetzlichen Polizeirecht liegt eine Unterscheidung zwischen gefahrenabwehrrechtlicher Prim&#228;r- und kostenrechtlicher Sekund&#228;rebene zugrunde. Auf der, einer effektiven Gefahrenabwehr dienenden Prim&#228;rebene ist f&#252;r die Pr&#252;fung, ob Ma&#223;nahmen der Gefahrenabwehr gerechtfertigt sind, die versubjektivierte ex ante-Perspektive ma&#223;geblich. Die sekund&#228;rrechtliche Kostenebene folgt dagegen dem Grundsatz der gerechten Lastenteilung und dem Gebot der rechtsstaatlichen Haftungsbegrenzung (vgl. W&#252;rtenberger u.a., a.a.O., &#167; 10 Rn. 56 f.; Finger, DVBl. 2007, 798 &lt;799 ff.&gt;; zur Auswahl unter mehreren St&#246;rern f&#252;r die Heranziehung zur Kostentragung auch VGH Bad.-W&#252;rtt., Urt. v. 24.01.2012 - 10 S 1476/11 - NVwZ-RR 2012, 387). F&#252;r die Erstattungsf&#228;higkeit von Polizeikosten ist deshalb die ex post-Sicht ma&#223;geblich. Kann bei der gebotenen ex post-Betrachtung nicht festgestellt werden, dass der Anscheinsst&#246;rer tats&#228;chlich St&#246;rer war, so ist er nur dann zum Kostenersatz verpflichtet, wenn er die Anscheinsgefahr oder den Anschein der St&#246;rereigenschaft in zurechenbarer Art und Weise verursacht hat (vgl. Senat, Urt. v. 17.03.2011 - 1 S 2513/10 - VBlBW 2011, 350; v. 20.03.2003 - 1 S 397/01 - juris - und v. 22.01.2004a.a.O.; VGH Bad.-W&#252;rtt., Urteil vom 10.05.1990 - 5 S 1842/89 - DVBl 1990, 1047; OVG Berlin, Beschl. v. 28.11.2001 - 1 N 45.00 - NVwZ-RR 2002, 623), d.h. wenn er die Anscheinsgefahr (mit) veranlasst und zu verantworten hat (Senat, Urt. v. 25.07.2013, a.a.O.; vgl. auch Urt. v. 22.01.2004 - 1 S 2263/02 - VBlBW 2004, 218: &#8222;vorwerfbar&#8220;; &#228;hnl. bereits VGH Bad.-W&#252;rtt., Urt. v. 10.05.1990 - 5 S 1842/99 - NVwZ-RR 1991, 24; Finger, a.a.O., S. 801). Dasselbe gilt beim Gefahrenverdacht, wenn sich nachtr&#228;glich herausstellt, dass der vermeintliche Verursacher die den Verdacht begr&#252;ndenden Umst&#228;nde nicht zu verantworten hat (vgl. VGH Bad.-W&#252;rtt., Urt. v. 24.01.2012, a.a.O.; OVG NW, Beschl. v. 14.06.2000 - 5 A 95/00 - NWVBl. 2001, 142; W&#252;rtenberger u.a., a.a.O., &#167; 10 Rn. 57 f.; jeweils m.w.N.). Diesen Grunds&#228;tzen zur Heranziehung von Anscheins- und sog. Verdachtsst&#246;rern wird der Geb&#252;hrentatbestand der Alternative 1 der Nr. 15.8.1 Satz 1 GebVerz IM in der oben dargelegten Auslegung gerecht. Denn der Tatbestand stellt mit den Voraussetzungen der Verursachung im gefahrenabwehrrechtlichen Sinn und eines diesbez&#252;glich mindestens fahrl&#228;ssigen Handelns des Verursachers Kriterien auf, die eine Zurechnung der Anscheinsgefahr oder des Gefahrenverdachts und auch die Heranziehung zu dadurch verursachten Polizeikosten rechtfertigen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>59&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"59\"/>Mit der genannten Auslegung gen&#252;gt der Geb&#252;hrentatbestand der Alternative 1 der Nr. 15.8.1 GebVerz IM zugleich auch den Vorgaben der Erm&#228;chtigungsgrundlage aus dem Landesgeb&#252;hrengesetz. Auch f&#252;r das allgemeine Geb&#252;hrenrecht - jenseits des vom Grundsatz der Kostenfreiheit gepr&#228;gten Polizeirechts - ordnet &#167; 2 Abs. 3 Satz 2 LGebG nicht jede Verursachung im naturwissenschaftlichen Sinn, sondern nur die &#8222;verantwortliche Veranlassung&#8220; einer &#246;ffentlichen Leistung als individuell zurechenbar und damit geb&#252;hrenpflichttauglich ein. Der Landesgesetzgeber hat den Begriff der &#8222;Veranlassung&#8220; bewusst um das einschr&#228;nkende Merkmal &#8222;verantwortlich&#8220; erg&#228;nzt, um der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts Rechnung zu tragen. Nach dieser verf&#252;gt der Geb&#252;hrengesetzgeber zwar innerhalb seiner jeweiligen Regelungskompetenzen grunds&#228;tzlich &#252;ber einen weiten Gestaltungsraum bei der Entscheidung, welche individuell zurechenbaren &#246;ffentlichen Leistungen er einer Geb&#252;hrenpflicht unterwerfen will. Erforderlich ist aber auch im allgemeinen Geb&#252;hrenrecht stets, dass die &#246;ffentliche Leistung auch tats&#228;chlich &#8222;individuell zurechenbar&#8220; ist. Als Zurechnungsgrund kommt dabei nicht jeder sachlich vertretbare Gesichtspunkt in Betracht. Vielmehr muss die geb&#252;hrenpflichtige Leistung an eine besondere Verantwortlichkeit der in Anspruch genommenen Personen ankn&#252;pfen; diese Verantwortlichkeit muss aus der Sache selbst ableitbar sein (vgl. BVerfG, Beschl. v. 12.10.1994 - 1 BvL 19/90 - BVerfGE 91, 207; Schlabach, Geb&#252;hrenrecht, 40. Lfg., &#167; 3 Rn. 36, 42 m.w.N.; s. auch BVerwG, Urt. v. 24.08.1990 - 8 C 73.88 - BVerwGE 85, 300; VGH Bad.-W&#252;rtt., Urt. v. 13.03.2003 - 5 S 2147/02 - NVwZ-RR 2003, 785 m.w.N.). Der Landesgesetzgeber wollte mit der zum 02.01.2005 erfolgten Einf&#252;hrung des Begriffs der &#8222;verantwortlichen&#8220; Veranlassung unter Bezugnahme auf diese Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts als Zurechnungskriterium - auch jenseits des Polizeikostenrechts - insbesondere &#8222;F&#228;lle von schlichter Verursachung&#8220; abgrenzen, &#8222;in denen keine Geb&#252;hrenerhebung zul&#228;ssig w&#228;re. Es bedarf f&#252;r die Erhebung von Geb&#252;hren einer besonderen Verantwortlichkeit des Verursachers&#8220; (Gesetzentwurf der Landesregierung f&#252;r ein Gesetz zur Neuregelung des Geb&#252;hrenrechts vom 03.08.2004, LT-Drs., 13/3477, S. 40; vgl. zu Fallgruppen, in denen der Gesetzgeber von einer die Geb&#252;hrenfestsetzung rechtfertigenden &#8222;besonderen Verantwortung&#8220; ausgehen kann, auch VGH Bad.-W&#252;rtt., Urt. v. 13.03.2003, a.a.O.; Urt. v. 02.04.1998 - 2 S 1148/97 - ESVGH 49, 73; Schlabach, a.a.O., Rn. 43ff., jeweils m.w.N.). Auch diesen Vorgaben wird der Geb&#252;hrentatbestand der Alternative 1 der Nr. 15.8.1 Satz 1 GebVerz IM in der oben dargelegten Auslegung gerecht.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>60&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"60\"/>bb) Im Ergebnis hat der Verordnungsgeber mit der Formulierung des Geb&#252;hrentatbestands in Alternative 1 der Nr. 15.8.1 Satz 1 GebVerz allerdings erhebliche Einschr&#228;nkungen der Kostentragungspflicht des Anscheins- oder Verdachtsst&#246;rers normiert. Denn der Geb&#252;hrentatbestand ist nach dem Wortlaut der Norm auf den Fall beschr&#228;nkt, dass die Person, welche die Anscheinsgefahr oder den Gefahrenverdacht zurechenbar verursacht hat, zugleich diejenige ist, die auch die Polizei angefordert hat.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>61&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"61\"/>Das folgt bereits aus Satz 1. Denn dieser regelt in Alternative 2 F&#228;lle, in denen Dritte die Polizei alarmieren. Das legt in gesetzessystematischer Hinsicht den Schluss nahe, dass solche Konstellationen mit der Alternative 1 gerade nicht erfasst werden sollten. Dass der Tatbestand der Alternative 1 des Satzes 1 auf F&#228;lle mit Personenidentit&#228;t beschr&#228;nkt ist, ergibt sich ferner aus dem auf Satz 1 Alt. 1 bezogenen Satz 2 Alt. 1. Denn dort wird der Fahrl&#228;ssigkeitsvorwurf, der sich auf die Verursachung der Anscheinsgefahr oder des Gefahrenverdachts bezieht, zugleich auf &#8222;die Person, die die Polizei alarmiert hat&#8220;, bezogen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>62&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"62\"/>Der Geb&#252;hrentatbestand in Alternative 1 der Nr. 15.8.1 Satz 1 GebVerz ist deshalb auf die - in der Praxis voraussichtlich wenigen - F&#228;lle beschr&#228;nkt, in denen der Anscheins- oder Verdachtsst&#246;rer selbst die Polizei alarmiert. Der Tatbestand ist hingegen zum einen dann nicht einschl&#228;gig, wenn ein anderer als der Anscheins- oder Verdachtsst&#246;rer die Polizei anfordert. Er ist zum anderen dann nicht einschl&#228;gig, wenn niemand - weder der St&#246;rer noch ein Dritter - die Polizei alarmiert, sondern diese von sich aus, etwa auf einer Streifenfahrt, Umst&#228;nde bemerkt, die eine Anscheinsgefahr oder einen Gefahrenverdacht begr&#252;nden.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>63&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"63\"/>F&#252;r den vorliegenden Fall folgt daraus, dass die Geb&#252;hrenfestsetzung - wovon auch die Beteiligten &#252;bereinstimmend ausgehen - nicht auf die Alternative 1 der Nr. 15.8.1 Satz 1 GebVerz gest&#252;tzt werden kann. Denn der Kl&#228;ger als m&#246;glicher Verursacher einer Anscheinsgefahr oder eines Gefahrenverdachts hat jedenfalls nicht selbst die Polizei angefordert (&#8222;alarmiert&#8220;).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>64&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"64\"/>b) Als Rechtsgrundlage f&#252;r die streitgegenst&#228;ndliche Geb&#252;hrenfestsetzung kommt daher allenfalls der Geb&#252;hrentatbestand der Alternative 2 des Nr. 15.8.1 Satz 1 GebVerz IM in Betracht, der im Gegensatz zur Alternative 1 kein Zwei-, sondern ein Dreipersonenverh&#228;ltnis regelt (&#8222;Veranlasser&#8220; - &#8222;Anfordernder&#8220; - Polizei). Dieser Tatbestand gen&#252;gt jedoch den rechtsstaatlichen Bestimmtheitsanforderungen an Geb&#252;hrenvorschriften nicht.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>65&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"65\"/>Der Geb&#252;hrenpflicht unterwirft die Alternative 2 des Nr. 15.8.1 Satz 1 GebVerz das &#8222;Veranlassen eines ungerechtfertigten Anforderns durch Dritte&#8220;. Dazu erl&#228;utert Satz 2: &#8222;Ein Anfordern ist ungerechtfertigt, wenn die Person, die [...] Dritte dazu veranlasst hat, h&#228;tte erkennen k&#246;nnen, dass keine Gr&#252;nde f&#252;r ein polizeiliches Einschreiten vorlagen (mindestens fahrl&#228;ssiges Verursachen einer Anscheinsgefahr oder eines Gefahrenverdachts).&#8220;</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>66&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"66\"/>Der Geb&#252;hrentatbestand setzt damit zum einen - insoweit wie Alternative 1 - voraus, dass eine Anscheinsgefahr oder ein Gefahrenverdacht vorlag und dass dieser Zustand mindestens fahrl&#228;ssig verursacht worden sein muss. Der Tatbestand erfordert zum zweiten, dass - anders als in Alternative 1 - nicht der Verursacher der Anscheinsgefahr oder des Gefahrenverdachts, sondern ein Dritter die Polizei angefordert (&#8222;alarmiert&#8220;) hat. Zum Dritten verlangt der Geb&#252;hrentatbestand, dass der Verursacher den Dritten zum Anfordern der Polizei &#8222;veranlasst&#8220; hat.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>67&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"67\"/>aa) Die Begriffe der &#8222;Anscheinsgefahr&#8220;, des &#8222;Gefahrenverdachts&#8220; und der &#8222;Verursachung&#8220; derselben sowie der &#8222;Fahrl&#228;ssigkeit&#8220; sind hinreichend bestimmt. Sie sind wie oben (a)) beschrieben auslegungsf&#228;hig.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>68&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"68\"/>bb) Der in Alternative 2 weiter verwendete Begriff der &#8222;Anforderung&#8220; der Polizei durch den Dritten ist ebenfalls auslegungsf&#228;hig. Wie die Formulierung in Satz 2 zeigt, verwendet der Verordnungsgeber den Begriff &#8222;anfordern&#8220; synonym mit dem Begriff &#8222;alarmieren.&#8220; Damit wird im allgemeinen Sprachgebrauch jedes Verhalten umschrieben, mit dem jemand zur Hilfe oder zum Einsatz gerufen wird (vgl. Duden, Bedeutungsw&#246;rterbuch, 2. Auf., S. 40; &#228;hnl. Wahrig, Deutsches W&#246;rterbuch, 7. Aufl., S. 153 f.). Dies muss nicht ausdr&#252;cklich geschehen. Insbesondere im Gefahrenabwehrrecht gen&#252;gt es vielmehr, dass eine Person eine zur Gefahrenabwehr verpflichtete Stelle von einer (m&#246;glichen) Gefahr benachrichtigt (vgl. etwa &#167; 26 Abs. 2 und 3 FwG). Welche subjektiven Vorstellungen die benachrichtigende Person von der Reaktion der zur Hilfe gerufenen Stelle hat, ist f&#252;r das Vorliegen einer Alarmierung (Anforderung) hingegen unerheblich. Ein &#8222;Anfordern&#8220; (&#8222;Alarmieren&#8220;) im Sinne des Nr. 15.8.1 GebVerz IM setzt deshalb entgegen dem Vorbringen des Kl&#228;gers insbesondere nicht voraus, dass dabei &#8222;die sp&#228;ter getroffenen kostenausl&#246;senden Ma&#223;nahmen zumindest bereits erkennbar ins Auge gefasst&#8220; werden.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>69&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"69\"/>cc) Der Geb&#252;hrentatbestand der Alternative 2 enth&#228;lt dar&#252;ber hinaus die Tatbestandsvoraussetzung einer &#8222;Veranlassung&#8220;, die das Verh&#228;ltnis im ersten Glied der Kette zwischen dem Verursacher der Anscheinsgefahr oder des Gefahrenverdachts und dem Dritten, der die Polizei anfordert, beschreibt. Dieses Tatbestandsmerkmal der &#8222;Veranlassung&#8220; ist im vorliegenden Geb&#252;hrentatbestand nicht dazu in der Lage, eine willk&#252;rfreie Handhabung der Norm durch die f&#252;r die Vollziehung zust&#228;ndigen Beh&#246;rden zu gew&#228;hrleisten. Die Norm gen&#252;gt deshalb den rechtsstaatlichen Bestimmtheitsanforderungen insoweit nicht.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>70&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"70\"/>Der im Tatbestand selbst nicht weiter erl&#228;uterte Wortlaut allein erlaubt keine eindeutige Auslegung des Begriffs der &#8222;Veranlassung&#8220;. Er umfasst im allgemeinen Sprachgebrauch eine Vielzahl von Verhaltensweisen und k&#246;nnte beispielweise auch jede Setzung einer objektiven Ursache (conditio sine qua non) ohne Hinzutreten weiterer Umst&#228;nde erfassen (vgl. Wahrig, a.a.O., S. 1320: &#8222;daf&#252;r sorgen, dass etwas geschieht, etwas bewirken, hervorrufen&#8220;; &#228;hnl. Duden, a.a.O., S. 695, wo als sinnverwandt u.a. &#8222;verursachen&#8220; benannt wird).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>71&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"71\"/>Die Entstehungsgeschichte der Norm legt die Annahme nahe, dass der Verordnungsgeber bei der Wahl des Begriffs der &#8222;Veranlassung&#8220; an die Rechtsprechung des Senats und das genannte Urteil vom 25.07.2013 (- 1 S 733/13 - a.a.O.) ankn&#252;pfen wollte. Dieser Versuch ist aber mit der gew&#228;hlten Formulierung des Geb&#252;hrentatbestands misslungen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>72&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"72\"/>Der Senat hatte in der genannten Entscheidung, wie ausgef&#252;hrt, darauf hingewiesen, &#8222;dass der Verordnungsgeber nicht durch Vorschriften des Polizeirechts oder des Geb&#252;hrenrechts gehindert ist, bei einer etwaigen Neufassung des fraglichen Geb&#252;hrentatbestandes auch den fahrl&#228;ssigen Verursacher eines objektiv nicht erforderlichen Polizeieinsatzes zu Kosten heranzuziehen, wenn die Anscheinsgefahr bzw. der Gefahrenverdacht <span style=\"text-decoration:underline\">zurechenbar veranlasst</span> wurde&#8220; (ebd.). Der Senat hat die Einschr&#228;nkung, dass f&#252;r eine Heranziehung zu Polizeikosten die Anscheinsgefahr bzw. der Gefahrenverdacht &#8222;<span style=\"text-decoration:underline\">zurechenbar</span>&#8220; veranlasst sein muss, mit Bedacht gew&#228;hlt. Denn erst durch diese Einschr&#228;nkung werden die Grenzen gewahrt, die sich aus dem h&#246;herrangigen Recht, namentlich dem Gebot der rechtsstaatlichen Haftungsbegrenzung im Polizeikostenersatzrecht, ergeben (vgl. oben unter a)aa) und erneut auch &#167; 2 Abs. 3 Satz 2 LGebG: &#8222;verantwortliche&#8220; Veranlassung).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>73&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"73\"/>Bei der vor dem Hintergrund des Senatsurteils vom 25.07.2013 (a.a.O.) erfolgten Neufassung des Geb&#252;hrentatbestands der Alternative 2 des Nr. 15.8.1 Satz 1 GebVerz hat der Verordnungsgeber zwar den Begriff der &#8222;Veranlassung&#8220; aufgegriffen. Auf das - aus den oben genannten Gr&#252;nden entscheidende - einschr&#228;nkende Kriterium aus der Rechtsprechung des Senats zum Polizeikostenrecht einer &#8222;zurechenbaren&#8220; Veranlassung (oder zumindest einer &#8222;verantwortlichen&#8220; Veranlassung im Sinne des &#167; 2 Abs. 3 Satz 2 LGebG) hat er hingegen verzichtet. Infolgedessen bleibt unklar, welche Verhaltensweisen der Verordnungsgeber als geb&#252;hrenpflichtige &#8222;Veranlassung&#8220; einordnen wollte.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>74&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"74\"/>Da der Verordnungsgeber keine weiteren Einschr&#228;nkungen normiert hat, deutet der Wortlaut darauf hin, dass der Verordnungsgeber jedes Setzen einer Ursache im naturwissenschaftlichen Sinne (conditio sine qua non) als &#8222;Veranlassung&#8220; des Dritten ansehen wollte. Eine solche Auslegung stie&#223;e allerdings auf verfassungsrechtliche Bedenken, weil sie eine Kostenhaftung auch auf F&#228;lle ohne &#8222;individuelle Zurechenbarkeit&#8220; im oben genannten Sinne erstrecken w&#252;rde.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>75&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"75\"/>Es k&#228;me zwar in Betracht, den Anwendungsbereich des zu weit gefassten Tatbestands im Wege einer verfassungskonformen Auslegung daher dahingehend zu reduzieren, dass die blo&#223;e Verursachung im Sinne der Bedingungstheorie keine &#8222;Veranlassung&#8220; im Sinne des Geb&#252;hrentatbestands darstellen soll. Auch dann bleibt aber unklar, wie der Verordnungsgeber die rechtsstaatlich notwendige Begrenzung der Geb&#252;hrenpflicht konkret vornehmen wollte. Unklar bleibt namentlich, ob der Begriff der &#8222;Veranlassung&#8220; etwa als &#8222;objektiv zurechenbare Verursachung&#8220; auszulegen sein soll oder ob das &#8222;Veranlassen&#8220; des Dritten auch subjektiv vorwerfbar - etwa fahrl&#228;ssig oder gar bedingt vors&#228;tzlich - erfolgt sein muss. Unklar bleibt weiter, worauf sich ein etwaiger Fahrl&#228;ssigkeitsvorwurf gegebenenfalls erstrecken soll, ob dieser etwa nur die Kenntnis von der Existenz des Dritten oder auch die Kenntnis davon, dass der Dritte sich zur Alarmierung der Polizei veranlasst sehen darf, zum Gegenstand haben soll.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>76&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"76\"/>Diese Unklarheit kann auch nicht durch die Anwendung anderer Auslegungsmethoden beseitigt werden. Die systematische Auslegung der Nr. 15.8.1 GebVerz IM best&#228;tigt im Gegenteil nur, dass an dieser Stelle ein Bedarf f&#252;r eine eindeutige Regelung besteht, den der Tatbestand nicht erf&#252;llt. Das zeigt eine Gegen&#252;berstellung der beiden Geb&#252;hrentatbest&#228;nde in Nr. 15.8.1 GebVerz IM. In dem Zwei-Personen-Verh&#228;ltnis der Alternative 1 hat der Verordnungsgeber die Kostenpflicht an zwei Umst&#228;nde gekn&#252;pft: Der Verursacher der Anscheinsgefahr bzw. des Gefahrenverdachts muss diese fahrl&#228;ssig verursacht und er muss zus&#228;tzlich die Polizei angefordert (alarmiert) haben. Nur wenn diese beiden Umst&#228;nde kumulativ vorliegen, entsteht die Geb&#252;hrenpflicht. Die Alternative 2 erfordert ebenfalls eine fahrl&#228;ssige Verursachung der Anscheinsgefahr bzw. des Gefahrenverdachts, aber, wie gezeigt, keine Alarmierung der Polizei durch den Verursacher. Da der Verordnungsgeber in dem Drei-Personen-Verh&#228;ltnis eine Geb&#252;hrenpflicht begr&#252;nden wollte, obwohl der Verursacher nicht selbst die Polizei alarmiert hat, legt das die Annahme nahe, dass er zumindest f&#252;r die Veranlassung des Dritten zur Alarmierung der Polizei eine &#228;hnlich gelagerte Verantwortung tragen soll, wie dies bei einer eigenst&#228;ndigen Alarmierung durch den Verursacher der Fall ist. Denn beide Geb&#252;hrentatbest&#228;nde wurden in einer Geb&#252;hrennummer (Nr. 15.8.1) zusammengefasst und mit derselben Rechtsfolge (Geb&#252;hrenpflicht) verbunden. Das f&#252;hrt erneut zur Frage, wie die Verantwortlichkeit des Verursachers der Anscheinsgefahr bzw. des Gefahrenverdachts f&#252;r die Alarmierung der Polizei durch den Dritten ausgestaltet sein muss. Unklar ist auch insoweit, ob etwa - in Anlehnung an den Fall einer eigenen Alarmierung der Polizei durch den Verursacher selbst - (zumindest bedingt) vors&#228;tzliches Handeln gefordert werden soll oder - in Anlehnung an die Verursachung der Anscheinsgefahr und des Gefahrenverdachts - wenigstens Fahrl&#228;ssigkeit vorausgesetzt wird oder ob - als Minimalvoraussetzung - nur eine objektive Zurechenbarkeit des Anrufs des Dritten vorhanden sein soll.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>77&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"77\"/>F&#252;r die Beantwortung dieser vom missgl&#252;ckten Wortlaut der Alternative 1 der Nr. 15.8.1 GebVerz IM und der Systematik der Norm aufgeworfene Frage f&#252;hrt auch die historische Interpretation nicht weiter. Denn die mehrfache ausdr&#252;ckliche Differenzierung, die der Verordnungsgeber in dem Geb&#252;hrentatbestand Nr. 15.8.1 GebVerz IM gew&#228;hlt hat (Zweipersonen- und Dreipersonenverh&#228;ltnis, &#8222;Verursachen&#8220; der Anscheinsgefahr bzw. des Gefahrenverdachts und &#8222;Veranlassen&#8220; der Alarmierung), war in dem Urteil des Senats vom 25.07.2013 (- 1 S 733/13 - a.a.O.), das Anlass f&#252;r die Schaffung des Geb&#252;hrentatbestands war, nicht angesprochen. Die oben skizzierte Entstehungsgeschichte der Norm legt daher allenfalls die Annahme nahe, dass der Verordnungsgeber die in diesem Urteil enthaltenen Ausf&#252;hrungen nicht unver&#228;ndert umsetzen wollte. Sie erhellt aber nicht, welche Regelung der Verordnungsgeber stattdessen treffen wollte.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>78&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"78\"/>Das im vorliegenden Geb&#252;hrentatbestand gew&#228;hlte Tatbestandsmerkmal &#8222;Veranlassung&#8220; ist daher nicht mehr dazu in der Lage, eine willk&#252;rfreie Handhabung der Norm durch die f&#252;r die Vollziehung zust&#228;ndigen Beh&#246;rden zu gew&#228;hrleisten. Dieses Defizit wird auch durch den insoweit wechselnden Vortrag des Beklagten im Laufe des Verwaltungs- und Gerichtsverfahren belegt. Im Ausgangsbescheid vom 17.08.2015 stellte der Beklagte bei der Subsumtion unter den Geb&#252;hrentatbestand darauf ab, der Kl&#228;ger habe es &#8222;zumindest billigend in Kauf genommen&#8220;, dass sich Dritte veranlasst sehen w&#252;rden, nach seiner Flucht in den Wald die Polizei zu alarmieren (Bl. 1 d. Verw.-Akte; &#228;hnlich der Widerspruchsbescheid vom 04.01.2017, Bl. 49 d. Verw.-Akte = S. 5 des Bescheids). Das legt die Annahme nahe, der Beklagte sei damals davon ausgegangen, ein Veranlassen setze neben einer objektiven Bedingung einen subjektiven Vorwurf voraus, wobei hier unklar blieb, ob insoweit der Grad des bedingten Vorsatzes (&#8222;billigende Inkaufnahme&#8220;) als ma&#223;geblich oder einfache Fahrl&#228;ssigkeit als ausreichend angesehen wurde. Im anschlie&#223;enden erstinstanzlichen Verfahren f&#252;hrte der Beklagte zun&#228;chst aus, der Kl&#228;ger habe &#8222;damit gerechnet&#8220;, dass sich Frau ... zur Benachrichtigung der Polizei veranlasst sehen w&#252;rde (Schriftsatz vom 18.04.2017, S. 2 = Bl. 48 d. VG-Akte). Das deutet darauf hin, dass als ma&#223;gebliches Zurechnungskriterium nun m&#246;glicherweise dasjenige der Vorhersehbarkeit angesehen wurde. An anderer Stelle hob der Beklagte im erstinstanzlichen Verfahren hervor, der Kl&#228;ger habe sich durch sein Entfernen vom Unfallort pflichtwidrig verhalten, wobei unklar blieb, ob der Beklagte nun auf die objektive Pflichtwidrigkeit des Verhaltens (auch) als ma&#223;gebliches Zurechnungskriterium abstellen wollte (vgl. Schrifts&#228;tze vom 24.02.2017, S. 3, und vom 18.04.2017, S. 2 = Bl. 39, 48 d. VG-Akte). Im vor dem Senat gef&#252;hrten Zulassungsverfahren (1 S 1833/17) stellte der Beklagte auf eine &#8222;zurechenbare&#8220; Veranlassung ab und f&#252;hrte aus, der Kl&#228;ger sei &#8222;wissend und wollend in den Wald - mithin vors&#228;tzlich&#8220; gerannt und deshalb habe er Frau ... im Sinne des Tatbestands zur Alarmierung der Polizei veranlasst (Schriftsatz vom 01.09.2017, S. 5 = Bl. 47 d. Senatsakte). Gleichzeitig legte der Beklagte dar, dass und aus welchen Gr&#252;nden der Kl&#228;ger auch &#8222;h&#228;tte wissen m&#252;ssen und k&#246;nnen, dass derartige Unf&#228;lle (eine) Suche nach den verungl&#252;ckten Insassen umgehend herausfordern&#8220;, was in der Bev&#246;lkerung bekannt sei (a.a.O., S. 5 f.). Hier schien der Beklagte als Zurechnungskriterium auf eine Kombination aus Fahrl&#228;ssigkeitsvorwurf bezogen auf die T&#228;tigkeit des &#8222;Veranlassten&#8220; (Alarmierung der Polizei) und einer &#8222;Erkennbarkeit&#8220; der Folgen dieser Alarmierung abzustellen (Ausl&#246;sung eines Sucheinsatzes). Im Berufungsverfahren schlie&#223;lich verwies der Beklagte zur Erl&#228;uterung des geb&#252;hrenrechtlichen Tatbestandsmerkmals zun&#228;chst auf das materielle Strafrecht (Schriftsatz vom 15.05.2018, S. 5 = Bl. 133 d. Senatsakte: &#8222;Im Strafrecht ist ein Taterfolg dem T&#228;ter objektiv zurechenbar, wenn er durch sein Verhalten eine rechtlich missbilligte Gefahr f&#252;r das gesch&#252;tzte Rechtsgut geschaffen und sich diese Gefahr in tatbestandstypischer Weise im konkreten Erfolg verwirklicht hat&#8220;). Bei der Subsumtion unter diese strafrechtlichen Ma&#223;st&#228;be stellte der Beklagte dann ohne weitere Erl&#228;uterung - nun kumulativ - auf das &#8222;Wissen und Wollen&#8220; des Kl&#228;gers von den Umst&#228;nden am Unfallort und auf die aus Sicht des Beklagten objektive Pflichtwidrigkeit seines Wegrennens ab (a.a.O.). Im gleichen Schriftsatz zog der Beklagte an anderer Stelle wieder andere Ma&#223;st&#228;be heran und f&#252;hrte aus, ein &#8222;Veranlassen&#8220; sei gleichbedeutend mit &#8222;ausl&#246;sen, bewirken, hervorrufen&#8220; und setze in objektiver Hinsicht eine &#8222;Einwirkungshandlung&#8220; voraus, wof&#252;r das &#8222;Verursachen&#8220; einer Anscheinsgefahr oder eines Gefahrenverdachts ausreiche; in subjektiver Hinsicht m&#252;sse f&#252;r die Person, die die Polizei alarmiert oder Dritte dazu veranlasst habe, erkennbar gewesen sein, dass keine Gr&#252;nde f&#252;r ein polizeiliches Einschreiten vorliegen; ein fahrl&#228;ssiges Verursachen einer Anscheinsgefahr oder eines Gefahrenverdachts gen&#252;ge (a.a.O., S. 7). Das deutet an, dass der Beklagte hier keine subjektiven Voraussetzungen in Bezug auf das &#8222;Anfordern&#8220; aufstellen wollte. An wieder anderer Stelle f&#252;hrte der Beklagte aus, die &#8222;zielgerichtete Handlung&#8220;, welche &#8222;die Veranlassung im vorliegenden Fall darstellt, war das (...) <em>willentliche</em> Wegrennen in den Wald mit den Worten &#8218;keine Polizei, keine Polizei!&#8216; und zwar in dem <em>Wissen</em>, dass die Zeugin die Notwendigkeit der Inanspruchnahme polizeilicher Hilfe sehen w&#252;rde&#8220; (a.a.O., S. 7, Hervorhebung im Original). Hier stellte der Beklagte also - teils entgegen dem unmittelbar davorstehenden Vortrag - wieder auf subjektive Anforderungen ab, die sich nicht nur auf die Verursachung der Anscheinsgefahr, sondern auch auf das Verhalten des Dritten (&#8222;Anfordernden&#8220;) erstrecken m&#252;ssen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>79&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"79\"/>In der Zusammenschau l&#228;sst der mehrfach wechselnde und teils vage Vortrag des Beklagten nicht deutlich erkennen, unter welchen Voraussetzungen genau er selbst von einem &#8222;Veranlassen&#8220; im Sinne des hier in Rede stehenden Geb&#252;hrentatbestands ausgeht. Das zeigt sich beispielsweise auch an dem Fall, in dem ein vom Verursacher der Anscheinsgefahr nicht bemerkter Dritter vom Verursacher wiederum unbemerkt die Polizei alarmiert. W&#228;hrend einige vom Beklagten im Laufe des Verfahrens angebotene Subsumtionen diesen Fall m&#246;glicherweise als &#8222;Veranlassung&#8220; des Dritten erfassen w&#252;rden, scheint der Beklagte in der zuletzt vorgetragenen Formulierung nur F&#228;lle erfassen zu wollen, in denen der Verursacher der Anscheinsgefahr Kenntnis vom Dritten hat.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>80&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"80\"/>Diese Unsicherheiten in der Anwendung der Norm werden durch die Unklarheiten verursacht, die der Verordnungsgeber durch seine Regelungs- und Formulierungstechnik in der Alternative 2 der Nr. 15.8.1 Satz 1 GebVerz IM hervorgerufen hat. Sie haben zur Folge, dass es sich bei diesem Tatbestand nicht mehr um eine - wie erforderlich (vgl. Senat, Urt. v. 25.07.2013, a.a.O.) - eindeutige, unmissverst&#228;ndliche und f&#252;r den B&#252;rger vorhersehbare sowie eine willk&#252;rfreie Rechtsanwendung gew&#228;hrleistende Rechtsgrundlage handelt, wie sie f&#252;r eine Durchbrechung des Grundsatzes der Kostenfreiheit des Polizeihandelns erforderlich ist. Dieser Geb&#252;hrentatbestand ist deshalb unwirksam. Er scheidet damit als Rechtsgrundlage f&#252;r die angefochtenen Bescheide aus.</td></tr></table>\n    <table><tr><td>II.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>81&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"81\"/>Die in den Bescheiden weiter genannten Geb&#252;hrentatbest&#228;nde aus Nr. 15.11 und Nr. 15.12 GebVerz IM tragen die angefochtene Geb&#252;hrenfestsetzung ebenfalls nicht. Sie sind als akzessorische Tatbest&#228;nde nur dann einschl&#228;gig, wenn bei einem bereits dem Grunde nach - insbesondere nach Nr. 15.8.1 GebVerz IM - geb&#252;hrenpflichtigen Tatbestand zus&#228;tzliche Aufwendungen f&#252;r den Einsatz von Polizeidiensthunden (Nr. 15.11 GebVerz IM) und Polizeihubschraubern (Nr. 15.12 GebVerz IM) entstehen. Im vorliegenden Fall fehlt es jedoch bereits an der Erf&#252;llung eines geb&#252;hrenpflichtigen Grundtatbestands.</td></tr></table>\n    <table><tr><td>III.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>82&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"82\"/>An einer Rechtsgrundlage fehlt es auch f&#252;r die in den angefochtenen Bescheiden festgesetzte &#8222;Geb&#252;hr&#8220; von 90,-- EUR f&#252;r die Handyortung.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>83&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"83\"/>1. Die im angefochtenen Bescheid auch insoweit allein genannte Rechtsgrundlage tr&#228;gt die Festsetzung nicht. Der Bescheid verweist insoweit nur auf Nr. 15.8 GebVerz IM. Dieser enth&#228;lt zwar in Verbindung mit Nr. 15.10 und Nr. 15.11 GebVerz IM Geb&#252;hrentatbest&#228;nde f&#252;r den Einsatz von Polizeibeamten, -hunden und -hubschraubern, deren Ansatz sich nach der Anzahl der eingesetzten Beamten, Hunde bzw. Hubschrauber und der Einsatzzeit bemisst. Das Geb&#252;hrenverzeichnis bietet jedoch in dem Abschnitt &#252;ber Leistungen des Polizeivollzugsdienstes (Nr. 15 GebVerz IM) keinen Tatbestand f&#252;r den Ansatz von Kosten einer Telekommunikations&#252;berwachung. Das gilt auch f&#252;r Kosten, die - wie wohl hier - dadurch entstehen, dass der Polizeivollzugsdienst gem&#228;&#223; &#167; 23a Abs. 1, 3 und 5 Satz 1 PolG einen Telekommunikationsdienstleister zur Erm&#246;glichung einer Handyortung heranzieht und dieser gem&#228;&#223; &#167; 23a Abs. 5 PolG i.V.m. &#167; 23 JVEG daf&#252;r Entsch&#228;digung gegen&#252;ber dem Beklagten als Tr&#228;ger des Polizeivollzugsdienstes geltend macht (vgl. den Rechnungsnachweis vom 14.07.2016 in der Verw.-Akte des Polizeipr&#228;sidiums Tuttlingen).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>84&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"84\"/>2. Eine Rechtsgrundlage f&#252;r die Heranziehung des Kl&#228;gers zum Ersatz der dem Telekommunikationsdienstleister gew&#228;hrten Entsch&#228;digung ergibt sich auch nicht aus dem vom Beklagten erstmals im Berufungsverfahren nachgeschobenen &#167; 14 LGebG, der den Auslagenersatz regelt.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>85&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"85\"/>&#8222;Auslagen&#8220; im Sinne dieser Vorschrift sind Ausgaben, die die Beh&#246;rde Dritten bezahlt, um die &#246;ffentliche Leistung erbringen zu k&#246;nnen (&#167; 2 Abs. 5 LGebG), darunter etwa Entgelte f&#252;r Telekommunikation oder Aufwendungen f&#252;r Zeugen und Sachverst&#228;ndige (vgl. Schlabach, a.a.O., &#167; 14 Rn. 42). &#167; 14 Abs. 1 LGebG bestimmt, dass mit der Geb&#252;hr grunds&#228;tzlich auch die einer Beh&#246;rde erwachsenen Auslagen, abgegolten sind. &#220;bersteigen die Auslagen im Einzelfall das &#252;bliche Ma&#223; erheblich, sind sie abweichend von diesem Grundsatz gem&#228;&#223; &#167; 14 Abs. 2 LGebG gesondert in der tats&#228;chlich entstandenen H&#246;he festzusetzen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>86&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"86\"/>Es bedarf keiner Entscheidung, ob die Ausgaben, die der Polizeivollzugsdienst einem Telekommunikationsdienstleister zur Entsch&#228;digung seiner T&#228;tigkeit nach &#167; 23a Abs. 5 PolG i.V.m. &#167; 23 JVEG zahlt, in den Anwendungsbereich des &#167; 14 LGebG fallen, obwohl das Polizeigesetz eigene Vorschriften &#252;ber den Regress nach der Entsch&#228;digung eines zur Gefahrenabwehr herangezogenen Nichtst&#246;rers enth&#228;lt (vgl. &#167;&#167; 56 f. PolG) und der Landesgesetzgeber die spezialgesetzliche Vorschrift des &#167; 23a Abs. 5 PolG ohne Regressbestimmungen ausgestaltet hat. Ebenso dahinstehen kann, ob die hier in Rede stehenden Auslagen in H&#246;he von 90,-- EUR &#8222;das &#252;bliche Ma&#223; erheblich&#8220; &#252;berschreiten. Denn der Anwendungsbereich des &#167; 14 Abs. 2 LGebG ist auf den Fall beschr&#228;nkt, dass eine Geb&#252;hrenfestsetzung erfolgt (vgl. &#167; 14 Abs. 1 LGebG). Jedenfalls daran fehlt es hier. Denn f&#252;r eine Geb&#252;hrenfestsetzung fehlt ein (wirksamer) Geb&#252;hrentatbestand (vgl. oben I. und II.).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>87&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"87\"/>3. Eine Rechtsgrundlage f&#252;r eine Heranziehung des Kl&#228;gers zum Ersatz f&#252;r die Entsch&#228;digung des Telekommunikationsdienstleiters bietet auch &#167; 14 Abs. 3 LGebG nicht. Nach dieser Vorschrift sind Auslagen nach &#167; 14 Abs. 2 LGebG - also &#8222;das &#252;bliche Ma&#223; erheblich &#252;bersteigende&#8220; Auslagen - auch dann festzusetzen, wenn die &#246;ffentliche Leistung geb&#252;hrenfrei oder die Geb&#252;hr erm&#228;&#223;igt ist. Auch dieser Fall liegt nicht vor. Mit dem Tatbestandsmerkmal der &#8222;Geb&#252;hrenfreiheit&#8220; nimmt die Norm auf F&#228;lle sachlicher und pers&#246;nlicher Geb&#252;hrenfreiheit im Sinne der &#167;&#167; 9 f. LGebG Bezug, mit demjenigen der &#8222;Geb&#252;hrenerm&#228;&#223;igung&#8220; auf die Geb&#252;hrenerleichterungen im Sinne des &#167; 11 LGebG (vgl. Schlabach, a.a.O., &#167; 24 Rn. 57; &#228;hnlich &#167; 12 Abs. 1 Satz 2 BGebG). Diese Vorschriften sind jedoch im vorliegenden Fall nicht einschl&#228;gig. Er betrifft keine besondere Angelegenheit Sinne der abschlie&#223;enden Aufz&#228;hlung des &#167; 9 LGebG (Gnadensachen, dienstrechtliche Verfahren usw.). Es steht auch kein Fall einer pers&#246;nlichen Geb&#252;hrenfreiheit (&#167; 10 LGebG) oder -befreiung (&#167; 11 LGebG) von einer dem Grunde nach bestehenden Geb&#252;hrenpflicht in Rede. Der Beklagte hat vielmehr eine &#246;ffentliche Leistung erbracht, die er in den genannten Grenzen der Geb&#252;hrenpflicht durch Schaffung eines Geb&#252;hrentatbestands unterwerfen k&#246;nnte, die aber wegen des Verzichts auf die Schaffung eines (wirksamen) Geb&#252;hrentatbestands schon dem Grunde nach nicht geb&#252;hrenpflichtig ist. Jedenfalls im Anwendungsbereich des vom Grundsatz der Kostenfreiheit gepr&#228;gten Polizeikostenrechts, in dem, wie gezeigt (oben I.), allein mit der individuellen Zurechenbarkeit einer Leistung keine Geb&#252;hrenpflicht begr&#252;ndet werden kann, sondern diese einen Geb&#252;hrentatbestand voraussetzt, kann ohne einen solchen Tatbestand auch kein Auslagenersatz f&#252;r Ma&#223;nahmen der Gefahrenabwehr verlangt werden.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>88&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"88\"/>4. Eine Rechtsgrundlage f&#252;r die Heranziehung des Kl&#228;gers zum Ersatz der Kosten der Handyortung besteht auch au&#223;erhalb des Landesgeb&#252;hrengesetzes nicht. Der Beklagte ist bei der Handyortung nicht im Wege der Verwaltungsvollstreckung vorgegangen (vgl. &#167; 31 VwVG). Die speziellen Kostenvorschriften des Polizeigesetzes (vgl. &#167; 8 Abs. 2 PolG und &#167; 34 Abs. 4 PolG, &#167; 3 Abs. 2 DVO PolG) sind ebenfalls nicht einschl&#228;gig. Auch &#167; 57 PolG scheidet als Rechtsgrundlage aus, da der Beklagte nicht, wie von dieser Vorschrift vorausgesetzt, &#8222;nach &#167; 56 PolG&#8220;, sondern nach der lex specialis des &#167; 23a Abs. 5 PolG i.V.m. &#167; 23 JVEG zur Entsch&#228;digung des Telekommunikationsdienstleisters verpflichtet war, die selbst keine Regressvorschriften enth&#228;lt.</td></tr></table>\n    <table><tr><td>IV.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>89&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"89\"/>Die Kostenentscheidung folgt aus &#167; 154 Abs. 1, &#167; 162 Abs. 2 Satz 2 VwGO. Die Revision ist nicht zuzulassen, weil keiner der in &#167; 132 Abs. 2 VwGO genannten Gr&#252;nde vorliegt.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>90&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"90\"/><strong>Beschluss vom 16. August 2018</strong></td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>91&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"91\"/>Der Streitwert des Berufungsverfahrens wird gem&#228;&#223; &#167; 63 Abs. 2 Satz 1, &#167; 39 Abs. 1, &#167; 47 Abs. 1, &#167; 52 Abs. 3 GKG auf 4.154,-- EUR festgesetzt.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>92&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"92\"/>Dieser Beschluss ist unanfechtbar.</td></tr></table>\n</td></tr></table>\n<h2>Gründe</h2>\n\n<table><tr><td>&#160;</td><td>    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>35&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"35\"/>Die nach Zulassung durch den Senat statthafte und auch im &#220;brigen zul&#228;ssige Berufung des Kl&#228;gers ist begr&#252;ndet. Das Verwaltungsgericht hat die Klage zu Unrecht abgewiesen. Sie ist zul&#228;ssig und begr&#252;ndet. Der Bescheid des Polizeipr&#228;sidiums Tuttlingen vom 17.08.2016 und dessen Widerspruchsbescheid vom 04.01.2017 sind rechtswidrig und verletzen den Kl&#228;ger in seinen Rechten (vgl. &#167; 113 Abs. 1 Satz 1 VwGO).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>36&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"36\"/>F&#252;r die in den Bescheiden festgesetzten Geb&#252;hren f&#252;r den Einsatz der Polizeibeamten (I.), des Polizeidiensthundes und des Polizeihubschraubers (II.) sowie f&#252;r die Handyortung (III.) besteht keine Rechtsgrundlage.</td></tr></table>\n    <table><tr><td>I.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>37&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"37\"/>Die in den angefochtenen Bescheiden genannten Rechtsgrundlagen aus den &#167;&#167; 1 ff. LGebG in Verbindung mit &#167; 1 GebVO IM und Nr. 15.8.1 GebVerz IM tragen die Geb&#252;hrenfestsetzung f&#252;r den Einsatz der Polizeibeamten nicht.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>38&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"38\"/>Gem&#228;&#223; &#167; 4 Abs. 1 LGebG setzen die Beh&#246;rden, die eine &#246;ffentliche Leistung erbringen, f&#252;r individuell zurechenbare &#246;ffentliche Leistungen Geb&#252;hren und Auslagen nach dem Landesgeb&#252;hrengesetz fest. Eine &#8222;&#246;ffentliche Leistung&#8220; ist beh&#246;rdliches Handeln (&#167; 2 Abs. 2 Satz 1 LGebG). &#8222;Individuell zurechenbar&#8220; ist eine &#246;ffentliche Leistung, wenn sie im Interesse des Einzelnen erbracht wird; insbesondere geh&#246;rt dazu auch die verantwortliche Veranlassung einer &#246;ffentlichen Leistung (&#167; 2 Abs. 3 LGebG).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>39&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"39\"/>Gem&#228;&#223; &#167; 4 Abs. 2 LGebG setzen die obersten Landesbeh&#246;rden f&#252;r ihren Gesch&#228;ftsbereich die geb&#252;hrenpflichtigen Tatbest&#228;nde und die H&#246;he der Geb&#252;hren durch Rechtsverordnung fest. Nur soweit dies geschehen ist, kann eine Geb&#252;hrenpflicht entstehen. Allein mit der individuellen Zurechenbarkeit einer Leistung kann die Geb&#252;hrenpflicht hingegen nicht begr&#252;ndet werden (Senat, Urt. v. 25.07.2013 - 1 S 733/13 - VBlBW 2014, 56 m.w.N.).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>40&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"40\"/>F&#252;r Leistungen des Polizeivollzugsdienstes sind solche Tatbest&#228;nde in der Verordnung des Innenministeriums &#252;ber die Festsetzung der Geb&#252;hrens&#228;tze f&#252;r &#246;ffentliche Leistungen der staatlichen Beh&#246;rden f&#252;r den Gesch&#228;ftsbereich des Innenministeriums (GebVO IM) vom 12.07.2011 (GBl. S. 404), zuletzt ge&#228;ndert durch Verordnung vom 29.04.2015 (GBl. S. 286), in dem &#167; 1 der GebVO IM beigef&#252;gten Geb&#252;hrenverzeichnis (GebVerz IM) festgesetzt worden. Dieses enth&#228;lt unter anderem den folgenden oben genannten Geb&#252;hrentatbestand:</td></tr></table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>41&#160;</td></tr></table></td><td><table border=\"1\" class=\"Rsp\">\n        <tr>\n            <th colspan=\"3\" rowspan=\"1\"><rd nr=\"41\"/></th>\n        </tr>\n        <tr>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                <table width=\"100%\"><tr><td style=\"text-align:left\">Nummer</td></tr></table>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                <table width=\"100%\"><tr><td style=\"text-align:left\">Gegenstand</td></tr></table>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                <table width=\"100%\"><tr><td style=\"text-align:left\">Geb&#252;hr EUR</td></tr></table>\n            </td>\n        </tr>\n        <tr>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                <table width=\"100%\"><tr><td style=\"text-align:left\">15.8.1</td></tr></table>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                <table width=\"100%\"><tr><td style=\"text-align:left\">Ungerechtfertigtes Anfordern von Polizeikr&#228;ften oder Veranlassen eines <br/>ungerechtfertigten Anforderns durch Dritte<br/>je angefangene Stunde und je eingesetztem Beamten<br/>Anmerkung:<br/>Ein Anfordern ist ungerechtfertigt, wenn die Person, die die Polizei alarmiert hat oder Dritte dazu veranlasst hat, <br/>h&#228;tte erkennen k&#246;nnen, dass keine Gr&#252;nde f&#252;r ein polizeiliches Einschreiten vorlagen <br/>(mindestens fahrl&#228;ssiges Verursachen einer Anscheinsgefahr oder eines Gefahrenverdachts).</td></tr></table>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                <table width=\"100%\"><tr><td style=\"text-align:left\"><br/>52, insgesamt h&#246;chstens 50 000 je Einsatz, zuz&#252;glich <br/>Auslagen f&#252;r die notwendige Inanspruchnahme Dritter</td></tr></table>\n            </td>\n        </tr>\n    </table>\n    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>42&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"42\"/>Dieser Geb&#252;hrentatbestand bietet keine taugliche Rechtsgrundlage f&#252;r die Festsetzung von Geb&#252;hren f&#252;r den Polizeieinsatz vom ...2016. Dem rechtsstaatlichen Gebot der Bestimmtheit von Normen (1.) gen&#252;gt die im vorliegenden Fall allein in Betracht kommende zweite Tatbestandsalternative (&#8222;Veranlassen eines ungerechtfertigten Anforderns durch Dritte&#8220;) nicht (2.).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>43&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"43\"/>1. Das aus dem Rechtsstaatsprinzip (Art. 20 Abs. 3 GG) abgeleitete Gebot der Bestimmtheit von Normen verlangt, dass Rechtsvorschriften so gefasst sein m&#252;ssen, dass der Betroffene seine Normunterworfenheit und die Rechtslage so konkret erkennen kann, dass er sein Verhalten danach auszurichten vermag (vgl. BVerfG, Urt. v. 05.08.1966 - 1 BvF 1/61 - BVerfGE 20, 150; Beschl. v. 12.01.1967 - 1 BvR 169/63 - BVerfGE 21, 73, v. 07.07.1971 - 1 BvR 775/66 - BVerfGE 31, 255, v. 09.04.2003 - 1 BvL 1/01, 1 BvR 1749/01 - BVerfGE 108, 52, und v. 03.03.2004 - 1 BvF 3/92 - BVerfGE 110, 33, jeweils m.w.N.; VGH Bad.-W&#252;rtt., Urt. v. 22.11.2017 - 9 S 1145/16 - JuS 2018, 402, und v. 22.02.2017 - 5 S 1044/15 - juris). Dieses Gebot zwingt den Normgeber zwar nicht, jeden Tatbestand mit genau erfassbaren Ma&#223;st&#228;ben bis ins Einzelne zu umschreiben. Generalklauseln und unbestimmte, der Ausf&#252;llung bed&#252;rftige Begriffe sind schon deshalb grunds&#228;tzlich zul&#228;ssig, weil sich die Vielfalt der Verwaltungsaufgaben nicht immer in klar umrissene Begriffe einfangen l&#228;sst. Der Normgeber ist aber gehalten, seine Regelungen so bestimmt zu fassen, wie dies nach der Eigenart der zu ordnenden Lebenssachverhalte und mit R&#252;cksicht auf den Normzweck m&#246;glich ist. Die Auslegungsbed&#252;rftigkeit nimmt einer Vorschrift dabei noch nicht die rechtsstaatlich gebotene Bestimmtheit; es kann nicht erwartet werden, dass jeder Zweifel ausgeschlossen wird. Es ist Aufgabe der Rechtsanwendungsorgane, Zweifelsfragen zu kl&#228;ren und die Entscheidung des Normgebers - gegebenenfalls mit Hilfe der &#252;blichen Auslegungsmethoden - zu konkretisieren (vgl. BVerfG, Beschl. v. 21.06.1977 - 2 BvR 308/77 - BVerfGE 45, 363, v. 03.06.1992 - 2 BvR 1041/88, 78/89 -, BVerfGE 86, 288, und v. 11.07.2013 - 2 BvR 2302/11 - BVerfGE 134, 33; BayVerfGH, Entscheidung v. 22.06.2010 - Vf. 15-VII-09 juris; Senat, Urt. v. 22.04.2002 - 1 S 1667/00 - VBlBW 2002, 423). Verfahren und gerichtliche Kontrolle sind geeignet, m&#246;gliche Nachteile der Unbestimmtheit der Rechtsvorschrift bis zu einem gewissen Grade auszugleichen (vgl. BVerfG, Beschl. v. 12.01.1967 und v. 07.07.1971, jeweils a.a.O., sowie Urt. v. 18.07.1972 - 1 BvL 32/70, 25/71 - BVerfGE 33, 303; VGH Bad.-W&#252;rtt., Urt. v. 22.11.2017, a.a.O.). In jedem Fall m&#252;ssen sich aber aus Wortlaut, Zweck und Zusammenhang der Regelung objektive Kriterien gewinnen lassen, die eine willk&#252;rliche Handhabung der Norm durch die f&#252;r die Vollziehung zust&#228;ndigen Beh&#246;rden ausschlie&#223;en (vgl. BVerwG, Urt. v. 12.07.2006 - 10 C 9.05 - BVerwGE 126, 222; Beschl. v. 10.04.2000 - 11 B 61.99 - juris; Senat, Urt. v. 22.04.2002, a.a.O., v. 16.10.2001 - 1 S 2346/00 - VBlBW 2002, 292, und v. 18.08.1992 - 1 S 2550/91 - VBlBW 1993, 99).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>44&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"44\"/>Der Grad der von Verfassungs wegen geforderten Bestimmtheit einer Norm h&#228;ngt dabei sowohl von der Eigenart des geregelten Sachverhalts und den jeweiligen (Grundrechts-)Auswirkungen der Regelung f&#252;r die Betroffenen als auch von der Art und Intensit&#228;t des zugelassenen beh&#246;rdlichen Eingriffs ab (BVerwG, Urt. v. 27.06.2013 - 3 C 7.12 - NdsVBl 2014, 44). Je schwerwiegender die Auswirkungen einer Regelung sind und je intensiver der Grundrechtseingriff ist, desto genauer m&#252;ssen die Vorgaben des Normgebers sein (BVerfG, Beschl. v. 03.06.1992, a.a.O., v. 09.08.1995 - 1 BvR 2263/94 u.a. - BVerfGE 93, 213, v. 22.11.2000 - 1 BvR 2307/94 u.a. - BVerfGE 102, 254, v. 05.02.2004 - 2 BvR 2029/01 - BVerfGE 109, 133, und v 03.03.2004, a. a. O.; VGH Bad.-W&#252;rtt., Urt. v. 22.11.2017, a.a.O.). Handelt es sich um eine Rechtsgrundlage f&#252;r eine - wie hier - Geb&#252;hrenerhebung, muss diese so gefasst sein, dass der (k&#252;nftige) Geb&#252;hrenschuldner erkennen kann, f&#252;r welche &#246;ffentliche Leistung die Geb&#252;hr erhoben wird und welchen Zweck der Normgeber mit der Geb&#252;hrenerhebung verfolgt (vgl. BVerfG, Urt. v. 19.03.2003 - 2 BvL 9 bis 12/98 - BVerfGE 108, 1; BVerwG, Urt. v. 01.09.2009 - 6 C 30.08 - NVwZ-RR 2010, 146). Auch im Bereich des Abgabenrechts nimmt die Auslegungsbed&#252;rftigkeit einer Regelung derselben zwar noch nicht die verfassungsrechtlich gebotene Bestimmtheit (vgl. BVerfG, Beschl. v. 14.03.1967 - 1 BvR 334/61 - BVerfGE 21, 209, v. 18.05.1988 - 2 BvR 579/84 - BVerfGE 78, 205 und v. 09.11.1988 - 1 BvR 243/86 - BVerfGE 79, 106). In jedem Fall muss der Geb&#252;hrenpflichtige aber den Gegenstand und den Zweck der Geb&#252;hrenerhebung erkennen k&#246;nnen. Die willk&#252;rfreie Handhabung eines Geb&#252;hrentatbestandes ist durch nachtr&#228;gliche Auslegung nur dann gew&#228;hrleistet, wenn ein Geb&#252;hrenschuldner mit seiner Heranziehung rechnen musste, weil dies in Anwendung juristischer Methoden ein vertretbares Auslegungsergebnis darstellt (BVerwG, Urt. v. 01.09.2009, a.a.O., und v. 12.07.2006 - 10 C 9.05 - BVerwGE 126, 222; OVG Bremen, Urt. v. 05.02.2018 - 2 LC 139/17 - Nord&#214;R 2018, 157). Sollen mit einem Geb&#252;hrentatbestand Geb&#252;hren f&#252;r ein Handeln von Polizeibeh&#246;rden festgesetzt und soll so der Grundsatz der Kostenfreiheit des Polizeihandelns durchbrochen werden, bed&#252;rfen solche Durchbrechungen einer eindeutigen, unmissverst&#228;ndlichen, f&#252;r den B&#252;rger vorhersehbaren Rechtsgrundlage (Senat, Urt. v. 25.07.2013, a.a.O.).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>45&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"45\"/>2. An diesen Ma&#223;st&#228;ben gemessen bietet Nr. 15.8.1 GebVerz IM mit seiner Formulierung</td></tr></table>\n                        </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>46&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"46\"/>&#8222;<sup>1</sup>Ungerechtfertigtes Anfordern von Polizeikr&#228;ften oder Veranlassen eines ungerechtfertigten Anforderns durch Dritte</td></tr></table>\n                                    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>47&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"47\"/><sup>2</sup>Anmerkung: Ein Anfordern ist ungerechtfertigt, wenn die Person, die die Polizei alarmiert hat oder Dritte dazu veranlasst hat, h&#228;tte erkennen k&#246;nnen, dass keine Gr&#252;nde f&#252;r ein polizeiliches Einschreiten vorlagen (mindestens fahrl&#228;ssiges Verursachen einer Anscheinsgefahr oder eines Gefahrenverdachts).&#8220;</td></tr></table>\n                </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>48&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"48\"/>f&#252;r den vorliegenden Fall keinen hinreichend bestimmten Geb&#252;hrentatbestand.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>49&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"49\"/>Nr. 15.8.1 GebVerz IM enth&#228;lt in Satz 1 zwei eigenst&#228;ndige Geb&#252;hrentatbest&#228;nde (&#8222;oder&#8220;). Zum einen erkl&#228;rt Satz 1 das &#8222;ungerechtfertigte Anfordern von Polizeikr&#228;ften&#8220; f&#252;r geb&#252;hrenpflichtig (Alt. 1). Zum anderen unterwirft Satz 1 das &#8222;Veranlassen eines ungerechtfertigten Anforderns durch Dritte&#8220; der Geb&#252;hrenpflicht (Alt. 2). Der erste Tatbestand ist auf ein Zweipersonenverh&#228;ltnis zugeschnitten (&#8222;Anfordernder&#8220; - Polizei), der zweite Tatbestand regelt ein Dreipersonenverh&#228;ltnis (&#8222;Veranlasser&#8220; - &#8222;Anfordernder&#8220; - Polizei).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>50&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"50\"/>Der Geb&#252;hrentatbestand der Alternative 1 der Nr. 15.8.1 Satz 1 GebVerz IM ist hinreichend bestimmt, kommt aber als Rechtsgrundlage f&#252;r die angefochtenen Bescheide tatbestandlich nicht in Betracht (a). Der Geb&#252;hrentatbestand der Alternative 2 ist unbestimmt und deshalb unwirksam (b).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>51&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"51\"/>a) Der Tatbestand der Alternative 1 der Nr. 15.8.1 Satz 1 GebVerz IM gen&#252;gt den rechtsstaatlichen Bestimmtheitsanforderungen an Geb&#252;hrenvorschriften (aa). Er ist im vorliegenden Fall aber tatbestandlich nicht einschl&#228;gig (bb).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>52&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"52\"/>aa) Nr. 15.8.1 Satz 1 Alt. 1 GebVerz IM ist hinreichend bestimmt. Der Tatbestand (&#8222;Ungerechtfertigtes Anfordern von Polizeikr&#228;ften&#8220;) l&#228;sst bei Heranziehung der &#252;blichen Auslegungsmethoden noch hinreichend deutlich erkennen, unter welchen Voraussetzungen ein Geb&#252;hrenschuldner mit seiner Heranziehung zu Polizeieinsatzgeb&#252;hren rechnen muss.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>53&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"53\"/>Dem Klammerzusatz der Legaldefinition aus Satz 2 ist zu entnehmen, dass die Entstehung der Geb&#252;hren - erstens - voraussetzt, dass entweder eine Anscheinsgefahr oder ein Gefahrenverdacht vorlag. Diese beiden Rechtsbegriffe sind auslegungsbed&#252;rftig, aber auch auslegungsf&#228;hig und in der Rechtsprechung des Senats bereits gekl&#228;rt. F&#252;r das Vorliegen einer Anscheinsgefahr ist es danach entscheidend, ob der handelnde Beamte aus der ex ante-Sicht mit Blick auf die ihm tats&#228;chlich zur Verf&#252;gung stehenden Informationen aufgrund hinreichender Anhaltspunkte vom Vorliegen einer Gefahr ausgehen konnte und diese Prognose dem Urteil eines f&#228;higen, besonnenen und sachkundigen Amtswalters entspricht. Dabei muss er das Vorliegen einer Gefahr f&#252;r sicher halten. Im Fall der Anscheinsgefahr zweifelt die Polizei aufgrund der ihr vorliegenden Informationen nicht am tats&#228;chlichen Vorliegen einer Gefahr, obwohl schon zu diesem Zeitpunkt objektiv feststeht, dass eine solche nicht existiert (Senat, Urt. v. 25.07.2013, a.a.O., und v. 07.12.2004 - 1 S 2218/03 - VBlBW 2005, 231, jeweils m.w.N.). Von der Anscheinsgefahr zu unterscheiden ist der Gefahrenverdacht. Im Fall eines Gefahrenverdachts h&#228;lt die Polizei aufgrund objektiver Umst&#228;nde das Vorhandensein der Gefahr zwar f&#252;r m&#246;glich, nicht aber f&#252;r sicher. Beim Gefahrenverdacht sind die Abwehrma&#223;nahmen vorrangig auf die Kl&#228;rung der Gefahrensituation zu richten. In besonderen F&#228;llen, insbesondere bei einer m&#246;glichen unmittelbaren Gefahr f&#252;r Leib und Leben, k&#246;nnen die notwendigen Ma&#223;nahmen &#252;ber die blo&#223; vorl&#228;ufige Kl&#228;rung und Sicherung hinaus den Charakter endg&#252;ltiger Gefahrenabwehr annehmen (Senat, Urt. v. 25.07.2013, a.a.O.).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>54&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"54\"/>Dem Klammerzusatz der Legaldefinition aus Satz 2 ist weiter zu entnehmen, dass die Entstehung der Geb&#252;hren nach Alternative 1 der Nr. 15.8.1 Satz 1 GebVerz IM - zweitens - voraussetzt, dass derjenige, der als Geb&#252;hrenschuldner herangezogen werden soll, die Anscheinsgefahr oder den Gefahrenverdacht &#8222;verursacht&#8220; haben muss. Auch dieses Tatbestandsmerkmal ist auslegungsbed&#252;rftig. Denn der Begriff der &#8222;Verursachung&#8220; wird im einfachen Gesetzesrecht nicht einheitlich gebraucht (vgl. Senat, Urt. v. 16.11.2017 - 1 S 2136/17 - VBlBW 2018, 287). Neben Regelungszusammenh&#228;ngen, in denen als Ursache einer Folge jegliche Bedingung angesehen wird, die nicht hinweggedacht werden kann, ohne dass der Erfolg entfiele (conditio sine qua non, sog. &#196;quivalenz- oder Bedingungstheorie, vgl. BVerwG, Beschl. v. 14.11.2011 - 2 B 71/11 - juris; BAG, Urt. v. 10.05.1990 - 8 AZR 209/89 -, BAGE 65, 128), gen&#252;gt eine solche rein naturwissenschaftliche Betrachtung in anderen Bereichen nicht (vgl. nur S&#228;chsOVG, Beschl. v. 06.02.2012 - 2 A 171/09 - juris). So ist etwa nach der im b&#252;rgerlichen Schadenersatzrecht entwickelten Ad&#228;quanztheorie eine Bedingung nur dann ad&#228;quat kausal und daher rechtserheblich, &#8222;wenn das Ereignis im allgemeinen und nicht nur unter besonders eigenartigen, unwahrscheinlichen und nach dem gew&#246;hnlichen Verlauf der Dinge au&#223;er Betracht zu lassenden Umst&#228;nden geeignet ist, einen Erfolg dieser Art herbeizuf&#252;hren&#8220; (vgl. BVerwG, Urt. v. 11.02.1983 - 8 C 178/81 - BVerwGE 67, 13; BGH, Urteil vom 14. Oktober 1971 - 7 ZR 313/69 - BGHZ 57, 137), w&#228;hrend in &#246;ffentlich-rechtlichen Vorschriften aus dem Bereich des Gefahrenabwehrrechts grunds&#228;tzlich nur derjenige als rechtlich relevanter &#8222;Verursacher&#8220; einer Gefahr angesehen werden kann, der durch sein Verhalten die Gefahr oder St&#246;rung unmittelbar herbeif&#252;hrt, indem er im konkreten Fall die polizeiliche Gefahrengrenze &#252;berschreitet (Theorie von der unmittelbaren Verursachung, vgl. Senat, Urt. v. 16.11.2017, a.a.O.; Beschl. v. 25.03.2003 - 1 S 190/03 - NJW 2003, 2550; W&#252;rtenberger/Heckmann/Tanneberger, Polizeirecht Bad.-W&#252;rtt., 7. Aufl., &#167; 5 Rn. 306 ff. auch zu weiteren Verursachungsbegriffen). Der n&#228;here Inhalt des von einer Vorschrift geforderten Kausalzusammenhangs kann daher nur nach Ma&#223;gabe des jeweiligen materiellen Rechts beantwortet werden (vgl. BVerwG, Beschl. v. 11.06.1993 - 4 B 101/93 - Buchholz 407.4 &#167; 8 FStrG Nr. 22) und erschlie&#223;t sich allein aus dem Wortlaut des Tatbestandsmerkmals &#8222;verursacht&#8220; nicht. Im vorliegenden Regelungszusammenhang ist zu ber&#252;cksichtigen, dass der Geb&#252;hrentatbestand aus Alternative 1 der Nr. 15.8.1 Satz 1 GebVerz IM bei dem Begriff der &#8222;Verursachung&#8220; auf polizeirechtliche Begriffe Bezug nimmt (Anscheinsgefahr, Gefahrenverdacht). Dieser Regelungszusammenhang l&#228;sst hinreichend deutlich erkennen, dass der Verordnungsgeber auch f&#252;r die Entstehung der Geb&#252;hrenschuld auf den oben genannten gefahrenabwehrrechtlichen Verursachungsbegriff abstellen wollte.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>55&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"55\"/>Dem Klammerzusatz und der Einleitung der Legaldefinition aus Satz 2 ist weiter zu entnehmen, dass die Entstehung der Geb&#252;hren nach Alternative 1 der Nr. 15.8.1 Satz 1 GebVerz IM - drittens - in subjektivrechtlicher Hinsicht voraussetzt, dass die Verursachung der Anscheinsgefahr oder des Gefahrenverdachts &#8222;mindestens fahrl&#228;ssig&#8220; erfolgt sein muss und dass dies jedenfalls voraussetzt, dass die Person, welche die Polizei &#8222;angefordert&#8220; (Satz 1 Alt. 1), d.h. (synonym) &#8222;alarmiert&#8220; (Satz 2 Halbs. 1) hat, &#8222;h&#228;tte erkennen k&#246;nnen, dass keine Gr&#252;nde f&#252;r ein polizeiliches Einschreiten vorlagen&#8220;, dass also objektiv keine Gefahr bestand. Das Tatbestandsmerkmal &#8222;Fahrl&#228;ssigkeit&#8220; ist ebenfalls auslegungsbed&#252;rftig, aber auch auslegungsf&#228;hig. Der Begriff der &#8222;Fahrl&#228;ssigkeit ist ein Unterfall der Kategorie des &#8222;Verschuldens&#8220; (die vom weiterreichenden Begriff des &#8222;Vertretenm&#252;ssens&#8220; abzugrenzen ist, vgl. Senat, Urt. v. 22.01.2014 - 1 S 923/13 - juris zu &#167; 10 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 StAG). Verschulden umfasst, wenn, wie hier, keine davon abweichende normative Konkretisierung erfolgt ist, entsprechend &#167; 276 BGB &#8222;Vorsatz&#8220; und &#8222;Fahrl&#228;ssigkeit&#8220; (vgl. BVerwG, Beschl. v. 14.12.2006 - 2 B 59/06 - juris). In der Rechtsprechung ist gekl&#228;rt, dass sich der Fahrl&#228;ssigkeitsbegriff auf ein individuelles Verhalten bezieht und einen subjektiven Vorwurf enth&#228;lt (Senat, Urt. v. 07.10.2014 - 1 S 1327/13 - VBlBW 2015, 207). Fahrl&#228;ssig handelt danach, wer die im Verkehr erforderliche Sorgfalt au&#223;er Acht l&#228;sst (BVerwG, Beschl. v. 14.12.2006, a.a.O.). Ob diese Voraussetzungen gegeben sind, h&#228;ngt stark von den Umst&#228;nden des Einzelfalls ab und ist weitgehend von der tatrichterlichen W&#252;rdigung gepr&#228;gt (vgl. BVerwG, Beschl. v. 14.12.2006, a.a.O.). Diese W&#252;rdigung hat unter Ber&#252;cksichtigung der pers&#246;nlichen Umst&#228;nde sowie der individuellen Kenntnisse und Erfahrungen des Handelnden zu beurteilen, ob und in welchem Ma&#223; ein Verhalten fahrl&#228;ssig war (Senat, Urt. v. 07.10.2014, a.a.O.).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>56&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"56\"/>Dass der Verordnungsgeber bei der Schaffung des Geb&#252;hrentatbestands in Alternative 1 der Nr. 15.8.1 Satz 1 GebVerz IM auf diesen allgemeinen Begriff der &#8222;Fahrl&#228;ssigkeit&#8220; abstellen wollte, belegt auch die Entstehungsgeschichte dieser Norm. Sie wurde als Reaktion auf das genannte Urteil des Senats vom 25.07.2013 (- 1 S 733/13 - a.a.O.) geschaffen. Darin hatte der Senat entschieden, dass das in einem anderen Geb&#252;hrentatbestand damals enthaltene Merkmal der &#8222;missbr&#228;uchlichen Veranlassung von Polizeieins&#228;tzen&#8220; in subjektiver Hinsicht ein bedingt vors&#228;tzliches Handeln des Verursachers voraussetzte und fahrl&#228;ssiges Handeln f&#252;r ein &#8222;missbr&#228;uchliches&#8220; Verhalten gerade nicht gen&#252;gte. Der Senat hatte in der Entscheidung aber zugleich zur &#8222;Vermeidung von Missverst&#228;ndnissen (...) darauf hin(gewiesen), dass der Verordnungsgeber nicht durch Vorschriften des Polizeirechts oder des Geb&#252;hrenrechts gehindert ist, bei einer etwaigen Neufassung des fraglichen Geb&#252;hrentatbestandes auch den fahrl&#228;ssigen Verursacher eines objektiv nicht erforderlichen Polizeieinsatzes zu Kosten heranzuziehen, wenn die Anscheinsgefahr bzw. der Gefahrenverdacht zurechenbar veranlasst wurde&#8220; (ebd.). Auf dieser Abgrenzung zwischen Vorsatz und Fahrl&#228;ssigkeit beruht ersichtlich auch das Tatbestandsmerkmal &#8222;fahrl&#228;ssige&#8220; Verursachung in Alternative 1 der Nr. 15.8.1 Satz 1 GebVerz IM. Der Verordnungsgeber wollte damit erkennbar zum Ausdruck bringen, dass f&#252;r den dort geregelten Geb&#252;hrentatbestand gerade keine (bedingt) vors&#228;tzliche Verursachung erforderlich ist, sondern Fahrl&#228;ssigkeit gen&#252;gt.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>57&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"57\"/>Unbestimmt wird der Geb&#252;hrentatbestand entgegen dem Vorbringen des Kl&#228;gers auch nicht dadurch, dass der Verordnungsgeber in Alternative 1 der Nr. 15.8.1 Satz 1 GebVerz IM eine &#8222;mindestens&#8220; fahrl&#228;ssige Verursachung der Anscheinsgefahr oder des Gefahrenverdachts fordert. Der Verschuldensbegriff umfasst neben der Einteilung in Vorsatz und Fahrl&#228;ssigkeit weitere Unterteilungen sowohl des Vorsatz- als auch des Fahrl&#228;ssigkeitsbegriffs in Verschuldensgrade. So hat der Gesetzgeber auch den Kostenersatz f&#252;r Ma&#223;nahmen der Gefahrenabwehr in manchen Vorschriften beispielsweise von einem &#8222;grob&#8220; fahrl&#228;ssigen Verhalten abh&#228;ngig gemacht (vgl. etwa &#167; 34 Abs. 1 Satz 2 FwG 2009). Auch die Begriffe solcher Unterteilungen (&#8222;bedingter&#8220; Vorsatz, &#8222;grobe&#8220; Fahrl&#228;ssigkeit u. dgl.) sind in der Rechtsprechung gekl&#228;rt (vgl. Senat, Urt. v. 16.11.2017, a.a.O., m.w.N., zum Begriff der groben Fahrl&#228;ssigkeit). Indem der Verordnungsgeber in der Alternative 1 der Nr. 15.8.1 Satz 1 GebVerz IM eine &#8222;mindestens&#8220; fahrl&#228;ssige Verursachung fordert, hat er klargestellt, dass der Geb&#252;hrentatbestand einerseits voraussetzt, dass dem Verursacher &#252;berhaupt ein subjektiver Verschuldensvorwurf zu machen sein muss (&#8222;mindestens&#8220;), dass dieser aber andererseits nicht &#252;ber den Grad einer einfachen Fahrl&#228;ssigkeit hinausgehen muss. Anhaltspunkte daf&#252;r, dass der Verordnungsgeber mit dem Tatbestandsmerkmal &#8222;mindestens fahrl&#228;ssig&#8220; stattdessen die zum Verschuldensbegriff anerkannten Begrifflichkeiten verlassen und eine neue Kategorie einer - wie der Kl&#228;ger meint - &#8222;Vorwerfbarkeit von gewissem Gewicht&#8220; schaffen wollte, bestehen nicht. Eine solche Auslegung liegt vor dem Hintergrund der skizzierten Entstehungsgeschichte der Norm im Gegenteil fern.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>58&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"58\"/>Mit der beschriebenen Auslegung der Tatbestandsmerkmale der Alternative 1 der Nr. 15.8.1 Satz 1 GebVerz IM (Anscheinsgefahr und Gefahrenverdacht, Verursachung im gefahrenabwehrrechtlichen Sinn, Fahrl&#228;ssigkeit) begegnet der Geb&#252;hrentatbestand aus der Verordnung auch im &#220;brigen keinen im h&#246;herrangigen Recht wurzelnden rechtlichen Bedenken. Dem landesgesetzlichen Polizeirecht liegt eine Unterscheidung zwischen gefahrenabwehrrechtlicher Prim&#228;r- und kostenrechtlicher Sekund&#228;rebene zugrunde. Auf der, einer effektiven Gefahrenabwehr dienenden Prim&#228;rebene ist f&#252;r die Pr&#252;fung, ob Ma&#223;nahmen der Gefahrenabwehr gerechtfertigt sind, die versubjektivierte ex ante-Perspektive ma&#223;geblich. Die sekund&#228;rrechtliche Kostenebene folgt dagegen dem Grundsatz der gerechten Lastenteilung und dem Gebot der rechtsstaatlichen Haftungsbegrenzung (vgl. W&#252;rtenberger u.a., a.a.O., &#167; 10 Rn. 56 f.; Finger, DVBl. 2007, 798 &lt;799 ff.&gt;; zur Auswahl unter mehreren St&#246;rern f&#252;r die Heranziehung zur Kostentragung auch VGH Bad.-W&#252;rtt., Urt. v. 24.01.2012 - 10 S 1476/11 - NVwZ-RR 2012, 387). F&#252;r die Erstattungsf&#228;higkeit von Polizeikosten ist deshalb die ex post-Sicht ma&#223;geblich. Kann bei der gebotenen ex post-Betrachtung nicht festgestellt werden, dass der Anscheinsst&#246;rer tats&#228;chlich St&#246;rer war, so ist er nur dann zum Kostenersatz verpflichtet, wenn er die Anscheinsgefahr oder den Anschein der St&#246;rereigenschaft in zurechenbarer Art und Weise verursacht hat (vgl. Senat, Urt. v. 17.03.2011 - 1 S 2513/10 - VBlBW 2011, 350; v. 20.03.2003 - 1 S 397/01 - juris - und v. 22.01.2004a.a.O.; VGH Bad.-W&#252;rtt., Urteil vom 10.05.1990 - 5 S 1842/89 - DVBl 1990, 1047; OVG Berlin, Beschl. v. 28.11.2001 - 1 N 45.00 - NVwZ-RR 2002, 623), d.h. wenn er die Anscheinsgefahr (mit) veranlasst und zu verantworten hat (Senat, Urt. v. 25.07.2013, a.a.O.; vgl. auch Urt. v. 22.01.2004 - 1 S 2263/02 - VBlBW 2004, 218: &#8222;vorwerfbar&#8220;; &#228;hnl. bereits VGH Bad.-W&#252;rtt., Urt. v. 10.05.1990 - 5 S 1842/99 - NVwZ-RR 1991, 24; Finger, a.a.O., S. 801). Dasselbe gilt beim Gefahrenverdacht, wenn sich nachtr&#228;glich herausstellt, dass der vermeintliche Verursacher die den Verdacht begr&#252;ndenden Umst&#228;nde nicht zu verantworten hat (vgl. VGH Bad.-W&#252;rtt., Urt. v. 24.01.2012, a.a.O.; OVG NW, Beschl. v. 14.06.2000 - 5 A 95/00 - NWVBl. 2001, 142; W&#252;rtenberger u.a., a.a.O., &#167; 10 Rn. 57 f.; jeweils m.w.N.). Diesen Grunds&#228;tzen zur Heranziehung von Anscheins- und sog. Verdachtsst&#246;rern wird der Geb&#252;hrentatbestand der Alternative 1 der Nr. 15.8.1 Satz 1 GebVerz IM in der oben dargelegten Auslegung gerecht. Denn der Tatbestand stellt mit den Voraussetzungen der Verursachung im gefahrenabwehrrechtlichen Sinn und eines diesbez&#252;glich mindestens fahrl&#228;ssigen Handelns des Verursachers Kriterien auf, die eine Zurechnung der Anscheinsgefahr oder des Gefahrenverdachts und auch die Heranziehung zu dadurch verursachten Polizeikosten rechtfertigen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>59&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"59\"/>Mit der genannten Auslegung gen&#252;gt der Geb&#252;hrentatbestand der Alternative 1 der Nr. 15.8.1 GebVerz IM zugleich auch den Vorgaben der Erm&#228;chtigungsgrundlage aus dem Landesgeb&#252;hrengesetz. Auch f&#252;r das allgemeine Geb&#252;hrenrecht - jenseits des vom Grundsatz der Kostenfreiheit gepr&#228;gten Polizeirechts - ordnet &#167; 2 Abs. 3 Satz 2 LGebG nicht jede Verursachung im naturwissenschaftlichen Sinn, sondern nur die &#8222;verantwortliche Veranlassung&#8220; einer &#246;ffentlichen Leistung als individuell zurechenbar und damit geb&#252;hrenpflichttauglich ein. Der Landesgesetzgeber hat den Begriff der &#8222;Veranlassung&#8220; bewusst um das einschr&#228;nkende Merkmal &#8222;verantwortlich&#8220; erg&#228;nzt, um der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts Rechnung zu tragen. Nach dieser verf&#252;gt der Geb&#252;hrengesetzgeber zwar innerhalb seiner jeweiligen Regelungskompetenzen grunds&#228;tzlich &#252;ber einen weiten Gestaltungsraum bei der Entscheidung, welche individuell zurechenbaren &#246;ffentlichen Leistungen er einer Geb&#252;hrenpflicht unterwerfen will. Erforderlich ist aber auch im allgemeinen Geb&#252;hrenrecht stets, dass die &#246;ffentliche Leistung auch tats&#228;chlich &#8222;individuell zurechenbar&#8220; ist. Als Zurechnungsgrund kommt dabei nicht jeder sachlich vertretbare Gesichtspunkt in Betracht. Vielmehr muss die geb&#252;hrenpflichtige Leistung an eine besondere Verantwortlichkeit der in Anspruch genommenen Personen ankn&#252;pfen; diese Verantwortlichkeit muss aus der Sache selbst ableitbar sein (vgl. BVerfG, Beschl. v. 12.10.1994 - 1 BvL 19/90 - BVerfGE 91, 207; Schlabach, Geb&#252;hrenrecht, 40. Lfg., &#167; 3 Rn. 36, 42 m.w.N.; s. auch BVerwG, Urt. v. 24.08.1990 - 8 C 73.88 - BVerwGE 85, 300; VGH Bad.-W&#252;rtt., Urt. v. 13.03.2003 - 5 S 2147/02 - NVwZ-RR 2003, 785 m.w.N.). Der Landesgesetzgeber wollte mit der zum 02.01.2005 erfolgten Einf&#252;hrung des Begriffs der &#8222;verantwortlichen&#8220; Veranlassung unter Bezugnahme auf diese Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts als Zurechnungskriterium - auch jenseits des Polizeikostenrechts - insbesondere &#8222;F&#228;lle von schlichter Verursachung&#8220; abgrenzen, &#8222;in denen keine Geb&#252;hrenerhebung zul&#228;ssig w&#228;re. Es bedarf f&#252;r die Erhebung von Geb&#252;hren einer besonderen Verantwortlichkeit des Verursachers&#8220; (Gesetzentwurf der Landesregierung f&#252;r ein Gesetz zur Neuregelung des Geb&#252;hrenrechts vom 03.08.2004, LT-Drs., 13/3477, S. 40; vgl. zu Fallgruppen, in denen der Gesetzgeber von einer die Geb&#252;hrenfestsetzung rechtfertigenden &#8222;besonderen Verantwortung&#8220; ausgehen kann, auch VGH Bad.-W&#252;rtt., Urt. v. 13.03.2003, a.a.O.; Urt. v. 02.04.1998 - 2 S 1148/97 - ESVGH 49, 73; Schlabach, a.a.O., Rn. 43ff., jeweils m.w.N.). Auch diesen Vorgaben wird der Geb&#252;hrentatbestand der Alternative 1 der Nr. 15.8.1 Satz 1 GebVerz IM in der oben dargelegten Auslegung gerecht.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>60&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"60\"/>bb) Im Ergebnis hat der Verordnungsgeber mit der Formulierung des Geb&#252;hrentatbestands in Alternative 1 der Nr. 15.8.1 Satz 1 GebVerz allerdings erhebliche Einschr&#228;nkungen der Kostentragungspflicht des Anscheins- oder Verdachtsst&#246;rers normiert. Denn der Geb&#252;hrentatbestand ist nach dem Wortlaut der Norm auf den Fall beschr&#228;nkt, dass die Person, welche die Anscheinsgefahr oder den Gefahrenverdacht zurechenbar verursacht hat, zugleich diejenige ist, die auch die Polizei angefordert hat.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>61&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"61\"/>Das folgt bereits aus Satz 1. Denn dieser regelt in Alternative 2 F&#228;lle, in denen Dritte die Polizei alarmieren. Das legt in gesetzessystematischer Hinsicht den Schluss nahe, dass solche Konstellationen mit der Alternative 1 gerade nicht erfasst werden sollten. Dass der Tatbestand der Alternative 1 des Satzes 1 auf F&#228;lle mit Personenidentit&#228;t beschr&#228;nkt ist, ergibt sich ferner aus dem auf Satz 1 Alt. 1 bezogenen Satz 2 Alt. 1. Denn dort wird der Fahrl&#228;ssigkeitsvorwurf, der sich auf die Verursachung der Anscheinsgefahr oder des Gefahrenverdachts bezieht, zugleich auf &#8222;die Person, die die Polizei alarmiert hat&#8220;, bezogen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>62&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"62\"/>Der Geb&#252;hrentatbestand in Alternative 1 der Nr. 15.8.1 Satz 1 GebVerz ist deshalb auf die - in der Praxis voraussichtlich wenigen - F&#228;lle beschr&#228;nkt, in denen der Anscheins- oder Verdachtsst&#246;rer selbst die Polizei alarmiert. Der Tatbestand ist hingegen zum einen dann nicht einschl&#228;gig, wenn ein anderer als der Anscheins- oder Verdachtsst&#246;rer die Polizei anfordert. Er ist zum anderen dann nicht einschl&#228;gig, wenn niemand - weder der St&#246;rer noch ein Dritter - die Polizei alarmiert, sondern diese von sich aus, etwa auf einer Streifenfahrt, Umst&#228;nde bemerkt, die eine Anscheinsgefahr oder einen Gefahrenverdacht begr&#252;nden.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>63&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"63\"/>F&#252;r den vorliegenden Fall folgt daraus, dass die Geb&#252;hrenfestsetzung - wovon auch die Beteiligten &#252;bereinstimmend ausgehen - nicht auf die Alternative 1 der Nr. 15.8.1 Satz 1 GebVerz gest&#252;tzt werden kann. Denn der Kl&#228;ger als m&#246;glicher Verursacher einer Anscheinsgefahr oder eines Gefahrenverdachts hat jedenfalls nicht selbst die Polizei angefordert (&#8222;alarmiert&#8220;).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>64&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"64\"/>b) Als Rechtsgrundlage f&#252;r die streitgegenst&#228;ndliche Geb&#252;hrenfestsetzung kommt daher allenfalls der Geb&#252;hrentatbestand der Alternative 2 des Nr. 15.8.1 Satz 1 GebVerz IM in Betracht, der im Gegensatz zur Alternative 1 kein Zwei-, sondern ein Dreipersonenverh&#228;ltnis regelt (&#8222;Veranlasser&#8220; - &#8222;Anfordernder&#8220; - Polizei). Dieser Tatbestand gen&#252;gt jedoch den rechtsstaatlichen Bestimmtheitsanforderungen an Geb&#252;hrenvorschriften nicht.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>65&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"65\"/>Der Geb&#252;hrenpflicht unterwirft die Alternative 2 des Nr. 15.8.1 Satz 1 GebVerz das &#8222;Veranlassen eines ungerechtfertigten Anforderns durch Dritte&#8220;. Dazu erl&#228;utert Satz 2: &#8222;Ein Anfordern ist ungerechtfertigt, wenn die Person, die [...] Dritte dazu veranlasst hat, h&#228;tte erkennen k&#246;nnen, dass keine Gr&#252;nde f&#252;r ein polizeiliches Einschreiten vorlagen (mindestens fahrl&#228;ssiges Verursachen einer Anscheinsgefahr oder eines Gefahrenverdachts).&#8220;</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>66&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"66\"/>Der Geb&#252;hrentatbestand setzt damit zum einen - insoweit wie Alternative 1 - voraus, dass eine Anscheinsgefahr oder ein Gefahrenverdacht vorlag und dass dieser Zustand mindestens fahrl&#228;ssig verursacht worden sein muss. Der Tatbestand erfordert zum zweiten, dass - anders als in Alternative 1 - nicht der Verursacher der Anscheinsgefahr oder des Gefahrenverdachts, sondern ein Dritter die Polizei angefordert (&#8222;alarmiert&#8220;) hat. Zum Dritten verlangt der Geb&#252;hrentatbestand, dass der Verursacher den Dritten zum Anfordern der Polizei &#8222;veranlasst&#8220; hat.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>67&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"67\"/>aa) Die Begriffe der &#8222;Anscheinsgefahr&#8220;, des &#8222;Gefahrenverdachts&#8220; und der &#8222;Verursachung&#8220; derselben sowie der &#8222;Fahrl&#228;ssigkeit&#8220; sind hinreichend bestimmt. Sie sind wie oben (a)) beschrieben auslegungsf&#228;hig.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>68&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"68\"/>bb) Der in Alternative 2 weiter verwendete Begriff der &#8222;Anforderung&#8220; der Polizei durch den Dritten ist ebenfalls auslegungsf&#228;hig. Wie die Formulierung in Satz 2 zeigt, verwendet der Verordnungsgeber den Begriff &#8222;anfordern&#8220; synonym mit dem Begriff &#8222;alarmieren.&#8220; Damit wird im allgemeinen Sprachgebrauch jedes Verhalten umschrieben, mit dem jemand zur Hilfe oder zum Einsatz gerufen wird (vgl. Duden, Bedeutungsw&#246;rterbuch, 2. Auf., S. 40; &#228;hnl. Wahrig, Deutsches W&#246;rterbuch, 7. Aufl., S. 153 f.). Dies muss nicht ausdr&#252;cklich geschehen. Insbesondere im Gefahrenabwehrrecht gen&#252;gt es vielmehr, dass eine Person eine zur Gefahrenabwehr verpflichtete Stelle von einer (m&#246;glichen) Gefahr benachrichtigt (vgl. etwa &#167; 26 Abs. 2 und 3 FwG). Welche subjektiven Vorstellungen die benachrichtigende Person von der Reaktion der zur Hilfe gerufenen Stelle hat, ist f&#252;r das Vorliegen einer Alarmierung (Anforderung) hingegen unerheblich. Ein &#8222;Anfordern&#8220; (&#8222;Alarmieren&#8220;) im Sinne des Nr. 15.8.1 GebVerz IM setzt deshalb entgegen dem Vorbringen des Kl&#228;gers insbesondere nicht voraus, dass dabei &#8222;die sp&#228;ter getroffenen kostenausl&#246;senden Ma&#223;nahmen zumindest bereits erkennbar ins Auge gefasst&#8220; werden.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>69&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"69\"/>cc) Der Geb&#252;hrentatbestand der Alternative 2 enth&#228;lt dar&#252;ber hinaus die Tatbestandsvoraussetzung einer &#8222;Veranlassung&#8220;, die das Verh&#228;ltnis im ersten Glied der Kette zwischen dem Verursacher der Anscheinsgefahr oder des Gefahrenverdachts und dem Dritten, der die Polizei anfordert, beschreibt. Dieses Tatbestandsmerkmal der &#8222;Veranlassung&#8220; ist im vorliegenden Geb&#252;hrentatbestand nicht dazu in der Lage, eine willk&#252;rfreie Handhabung der Norm durch die f&#252;r die Vollziehung zust&#228;ndigen Beh&#246;rden zu gew&#228;hrleisten. Die Norm gen&#252;gt deshalb den rechtsstaatlichen Bestimmtheitsanforderungen insoweit nicht.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>70&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"70\"/>Der im Tatbestand selbst nicht weiter erl&#228;uterte Wortlaut allein erlaubt keine eindeutige Auslegung des Begriffs der &#8222;Veranlassung&#8220;. Er umfasst im allgemeinen Sprachgebrauch eine Vielzahl von Verhaltensweisen und k&#246;nnte beispielweise auch jede Setzung einer objektiven Ursache (conditio sine qua non) ohne Hinzutreten weiterer Umst&#228;nde erfassen (vgl. Wahrig, a.a.O., S. 1320: &#8222;daf&#252;r sorgen, dass etwas geschieht, etwas bewirken, hervorrufen&#8220;; &#228;hnl. Duden, a.a.O., S. 695, wo als sinnverwandt u.a. &#8222;verursachen&#8220; benannt wird).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>71&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"71\"/>Die Entstehungsgeschichte der Norm legt die Annahme nahe, dass der Verordnungsgeber bei der Wahl des Begriffs der &#8222;Veranlassung&#8220; an die Rechtsprechung des Senats und das genannte Urteil vom 25.07.2013 (- 1 S 733/13 - a.a.O.) ankn&#252;pfen wollte. Dieser Versuch ist aber mit der gew&#228;hlten Formulierung des Geb&#252;hrentatbestands misslungen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>72&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"72\"/>Der Senat hatte in der genannten Entscheidung, wie ausgef&#252;hrt, darauf hingewiesen, &#8222;dass der Verordnungsgeber nicht durch Vorschriften des Polizeirechts oder des Geb&#252;hrenrechts gehindert ist, bei einer etwaigen Neufassung des fraglichen Geb&#252;hrentatbestandes auch den fahrl&#228;ssigen Verursacher eines objektiv nicht erforderlichen Polizeieinsatzes zu Kosten heranzuziehen, wenn die Anscheinsgefahr bzw. der Gefahrenverdacht <span style=\"text-decoration:underline\">zurechenbar veranlasst</span> wurde&#8220; (ebd.). Der Senat hat die Einschr&#228;nkung, dass f&#252;r eine Heranziehung zu Polizeikosten die Anscheinsgefahr bzw. der Gefahrenverdacht &#8222;<span style=\"text-decoration:underline\">zurechenbar</span>&#8220; veranlasst sein muss, mit Bedacht gew&#228;hlt. Denn erst durch diese Einschr&#228;nkung werden die Grenzen gewahrt, die sich aus dem h&#246;herrangigen Recht, namentlich dem Gebot der rechtsstaatlichen Haftungsbegrenzung im Polizeikostenersatzrecht, ergeben (vgl. oben unter a)aa) und erneut auch &#167; 2 Abs. 3 Satz 2 LGebG: &#8222;verantwortliche&#8220; Veranlassung).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>73&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"73\"/>Bei der vor dem Hintergrund des Senatsurteils vom 25.07.2013 (a.a.O.) erfolgten Neufassung des Geb&#252;hrentatbestands der Alternative 2 des Nr. 15.8.1 Satz 1 GebVerz hat der Verordnungsgeber zwar den Begriff der &#8222;Veranlassung&#8220; aufgegriffen. Auf das - aus den oben genannten Gr&#252;nden entscheidende - einschr&#228;nkende Kriterium aus der Rechtsprechung des Senats zum Polizeikostenrecht einer &#8222;zurechenbaren&#8220; Veranlassung (oder zumindest einer &#8222;verantwortlichen&#8220; Veranlassung im Sinne des &#167; 2 Abs. 3 Satz 2 LGebG) hat er hingegen verzichtet. Infolgedessen bleibt unklar, welche Verhaltensweisen der Verordnungsgeber als geb&#252;hrenpflichtige &#8222;Veranlassung&#8220; einordnen wollte.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>74&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"74\"/>Da der Verordnungsgeber keine weiteren Einschr&#228;nkungen normiert hat, deutet der Wortlaut darauf hin, dass der Verordnungsgeber jedes Setzen einer Ursache im naturwissenschaftlichen Sinne (conditio sine qua non) als &#8222;Veranlassung&#8220; des Dritten ansehen wollte. Eine solche Auslegung stie&#223;e allerdings auf verfassungsrechtliche Bedenken, weil sie eine Kostenhaftung auch auf F&#228;lle ohne &#8222;individuelle Zurechenbarkeit&#8220; im oben genannten Sinne erstrecken w&#252;rde.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>75&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"75\"/>Es k&#228;me zwar in Betracht, den Anwendungsbereich des zu weit gefassten Tatbestands im Wege einer verfassungskonformen Auslegung daher dahingehend zu reduzieren, dass die blo&#223;e Verursachung im Sinne der Bedingungstheorie keine &#8222;Veranlassung&#8220; im Sinne des Geb&#252;hrentatbestands darstellen soll. Auch dann bleibt aber unklar, wie der Verordnungsgeber die rechtsstaatlich notwendige Begrenzung der Geb&#252;hrenpflicht konkret vornehmen wollte. Unklar bleibt namentlich, ob der Begriff der &#8222;Veranlassung&#8220; etwa als &#8222;objektiv zurechenbare Verursachung&#8220; auszulegen sein soll oder ob das &#8222;Veranlassen&#8220; des Dritten auch subjektiv vorwerfbar - etwa fahrl&#228;ssig oder gar bedingt vors&#228;tzlich - erfolgt sein muss. Unklar bleibt weiter, worauf sich ein etwaiger Fahrl&#228;ssigkeitsvorwurf gegebenenfalls erstrecken soll, ob dieser etwa nur die Kenntnis von der Existenz des Dritten oder auch die Kenntnis davon, dass der Dritte sich zur Alarmierung der Polizei veranlasst sehen darf, zum Gegenstand haben soll.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>76&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"76\"/>Diese Unklarheit kann auch nicht durch die Anwendung anderer Auslegungsmethoden beseitigt werden. Die systematische Auslegung der Nr. 15.8.1 GebVerz IM best&#228;tigt im Gegenteil nur, dass an dieser Stelle ein Bedarf f&#252;r eine eindeutige Regelung besteht, den der Tatbestand nicht erf&#252;llt. Das zeigt eine Gegen&#252;berstellung der beiden Geb&#252;hrentatbest&#228;nde in Nr. 15.8.1 GebVerz IM. In dem Zwei-Personen-Verh&#228;ltnis der Alternative 1 hat der Verordnungsgeber die Kostenpflicht an zwei Umst&#228;nde gekn&#252;pft: Der Verursacher der Anscheinsgefahr bzw. des Gefahrenverdachts muss diese fahrl&#228;ssig verursacht und er muss zus&#228;tzlich die Polizei angefordert (alarmiert) haben. Nur wenn diese beiden Umst&#228;nde kumulativ vorliegen, entsteht die Geb&#252;hrenpflicht. Die Alternative 2 erfordert ebenfalls eine fahrl&#228;ssige Verursachung der Anscheinsgefahr bzw. des Gefahrenverdachts, aber, wie gezeigt, keine Alarmierung der Polizei durch den Verursacher. Da der Verordnungsgeber in dem Drei-Personen-Verh&#228;ltnis eine Geb&#252;hrenpflicht begr&#252;nden wollte, obwohl der Verursacher nicht selbst die Polizei alarmiert hat, legt das die Annahme nahe, dass er zumindest f&#252;r die Veranlassung des Dritten zur Alarmierung der Polizei eine &#228;hnlich gelagerte Verantwortung tragen soll, wie dies bei einer eigenst&#228;ndigen Alarmierung durch den Verursacher der Fall ist. Denn beide Geb&#252;hrentatbest&#228;nde wurden in einer Geb&#252;hrennummer (Nr. 15.8.1) zusammengefasst und mit derselben Rechtsfolge (Geb&#252;hrenpflicht) verbunden. Das f&#252;hrt erneut zur Frage, wie die Verantwortlichkeit des Verursachers der Anscheinsgefahr bzw. des Gefahrenverdachts f&#252;r die Alarmierung der Polizei durch den Dritten ausgestaltet sein muss. Unklar ist auch insoweit, ob etwa - in Anlehnung an den Fall einer eigenen Alarmierung der Polizei durch den Verursacher selbst - (zumindest bedingt) vors&#228;tzliches Handeln gefordert werden soll oder - in Anlehnung an die Verursachung der Anscheinsgefahr und des Gefahrenverdachts - wenigstens Fahrl&#228;ssigkeit vorausgesetzt wird oder ob - als Minimalvoraussetzung - nur eine objektive Zurechenbarkeit des Anrufs des Dritten vorhanden sein soll.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>77&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"77\"/>F&#252;r die Beantwortung dieser vom missgl&#252;ckten Wortlaut der Alternative 1 der Nr. 15.8.1 GebVerz IM und der Systematik der Norm aufgeworfene Frage f&#252;hrt auch die historische Interpretation nicht weiter. Denn die mehrfache ausdr&#252;ckliche Differenzierung, die der Verordnungsgeber in dem Geb&#252;hrentatbestand Nr. 15.8.1 GebVerz IM gew&#228;hlt hat (Zweipersonen- und Dreipersonenverh&#228;ltnis, &#8222;Verursachen&#8220; der Anscheinsgefahr bzw. des Gefahrenverdachts und &#8222;Veranlassen&#8220; der Alarmierung), war in dem Urteil des Senats vom 25.07.2013 (- 1 S 733/13 - a.a.O.), das Anlass f&#252;r die Schaffung des Geb&#252;hrentatbestands war, nicht angesprochen. Die oben skizzierte Entstehungsgeschichte der Norm legt daher allenfalls die Annahme nahe, dass der Verordnungsgeber die in diesem Urteil enthaltenen Ausf&#252;hrungen nicht unver&#228;ndert umsetzen wollte. Sie erhellt aber nicht, welche Regelung der Verordnungsgeber stattdessen treffen wollte.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>78&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"78\"/>Das im vorliegenden Geb&#252;hrentatbestand gew&#228;hlte Tatbestandsmerkmal &#8222;Veranlassung&#8220; ist daher nicht mehr dazu in der Lage, eine willk&#252;rfreie Handhabung der Norm durch die f&#252;r die Vollziehung zust&#228;ndigen Beh&#246;rden zu gew&#228;hrleisten. Dieses Defizit wird auch durch den insoweit wechselnden Vortrag des Beklagten im Laufe des Verwaltungs- und Gerichtsverfahren belegt. Im Ausgangsbescheid vom 17.08.2015 stellte der Beklagte bei der Subsumtion unter den Geb&#252;hrentatbestand darauf ab, der Kl&#228;ger habe es &#8222;zumindest billigend in Kauf genommen&#8220;, dass sich Dritte veranlasst sehen w&#252;rden, nach seiner Flucht in den Wald die Polizei zu alarmieren (Bl. 1 d. Verw.-Akte; &#228;hnlich der Widerspruchsbescheid vom 04.01.2017, Bl. 49 d. Verw.-Akte = S. 5 des Bescheids). Das legt die Annahme nahe, der Beklagte sei damals davon ausgegangen, ein Veranlassen setze neben einer objektiven Bedingung einen subjektiven Vorwurf voraus, wobei hier unklar blieb, ob insoweit der Grad des bedingten Vorsatzes (&#8222;billigende Inkaufnahme&#8220;) als ma&#223;geblich oder einfache Fahrl&#228;ssigkeit als ausreichend angesehen wurde. Im anschlie&#223;enden erstinstanzlichen Verfahren f&#252;hrte der Beklagte zun&#228;chst aus, der Kl&#228;ger habe &#8222;damit gerechnet&#8220;, dass sich Frau ... zur Benachrichtigung der Polizei veranlasst sehen w&#252;rde (Schriftsatz vom 18.04.2017, S. 2 = Bl. 48 d. VG-Akte). Das deutet darauf hin, dass als ma&#223;gebliches Zurechnungskriterium nun m&#246;glicherweise dasjenige der Vorhersehbarkeit angesehen wurde. An anderer Stelle hob der Beklagte im erstinstanzlichen Verfahren hervor, der Kl&#228;ger habe sich durch sein Entfernen vom Unfallort pflichtwidrig verhalten, wobei unklar blieb, ob der Beklagte nun auf die objektive Pflichtwidrigkeit des Verhaltens (auch) als ma&#223;gebliches Zurechnungskriterium abstellen wollte (vgl. Schrifts&#228;tze vom 24.02.2017, S. 3, und vom 18.04.2017, S. 2 = Bl. 39, 48 d. VG-Akte). Im vor dem Senat gef&#252;hrten Zulassungsverfahren (1 S 1833/17) stellte der Beklagte auf eine &#8222;zurechenbare&#8220; Veranlassung ab und f&#252;hrte aus, der Kl&#228;ger sei &#8222;wissend und wollend in den Wald - mithin vors&#228;tzlich&#8220; gerannt und deshalb habe er Frau ... im Sinne des Tatbestands zur Alarmierung der Polizei veranlasst (Schriftsatz vom 01.09.2017, S. 5 = Bl. 47 d. Senatsakte). Gleichzeitig legte der Beklagte dar, dass und aus welchen Gr&#252;nden der Kl&#228;ger auch &#8222;h&#228;tte wissen m&#252;ssen und k&#246;nnen, dass derartige Unf&#228;lle (eine) Suche nach den verungl&#252;ckten Insassen umgehend herausfordern&#8220;, was in der Bev&#246;lkerung bekannt sei (a.a.O., S. 5 f.). Hier schien der Beklagte als Zurechnungskriterium auf eine Kombination aus Fahrl&#228;ssigkeitsvorwurf bezogen auf die T&#228;tigkeit des &#8222;Veranlassten&#8220; (Alarmierung der Polizei) und einer &#8222;Erkennbarkeit&#8220; der Folgen dieser Alarmierung abzustellen (Ausl&#246;sung eines Sucheinsatzes). Im Berufungsverfahren schlie&#223;lich verwies der Beklagte zur Erl&#228;uterung des geb&#252;hrenrechtlichen Tatbestandsmerkmals zun&#228;chst auf das materielle Strafrecht (Schriftsatz vom 15.05.2018, S. 5 = Bl. 133 d. Senatsakte: &#8222;Im Strafrecht ist ein Taterfolg dem T&#228;ter objektiv zurechenbar, wenn er durch sein Verhalten eine rechtlich missbilligte Gefahr f&#252;r das gesch&#252;tzte Rechtsgut geschaffen und sich diese Gefahr in tatbestandstypischer Weise im konkreten Erfolg verwirklicht hat&#8220;). Bei der Subsumtion unter diese strafrechtlichen Ma&#223;st&#228;be stellte der Beklagte dann ohne weitere Erl&#228;uterung - nun kumulativ - auf das &#8222;Wissen und Wollen&#8220; des Kl&#228;gers von den Umst&#228;nden am Unfallort und auf die aus Sicht des Beklagten objektive Pflichtwidrigkeit seines Wegrennens ab (a.a.O.). Im gleichen Schriftsatz zog der Beklagte an anderer Stelle wieder andere Ma&#223;st&#228;be heran und f&#252;hrte aus, ein &#8222;Veranlassen&#8220; sei gleichbedeutend mit &#8222;ausl&#246;sen, bewirken, hervorrufen&#8220; und setze in objektiver Hinsicht eine &#8222;Einwirkungshandlung&#8220; voraus, wof&#252;r das &#8222;Verursachen&#8220; einer Anscheinsgefahr oder eines Gefahrenverdachts ausreiche; in subjektiver Hinsicht m&#252;sse f&#252;r die Person, die die Polizei alarmiert oder Dritte dazu veranlasst habe, erkennbar gewesen sein, dass keine Gr&#252;nde f&#252;r ein polizeiliches Einschreiten vorliegen; ein fahrl&#228;ssiges Verursachen einer Anscheinsgefahr oder eines Gefahrenverdachts gen&#252;ge (a.a.O., S. 7). Das deutet an, dass der Beklagte hier keine subjektiven Voraussetzungen in Bezug auf das &#8222;Anfordern&#8220; aufstellen wollte. An wieder anderer Stelle f&#252;hrte der Beklagte aus, die &#8222;zielgerichtete Handlung&#8220;, welche &#8222;die Veranlassung im vorliegenden Fall darstellt, war das (...) <em>willentliche</em> Wegrennen in den Wald mit den Worten &#8218;keine Polizei, keine Polizei!&#8216; und zwar in dem <em>Wissen</em>, dass die Zeugin die Notwendigkeit der Inanspruchnahme polizeilicher Hilfe sehen w&#252;rde&#8220; (a.a.O., S. 7, Hervorhebung im Original). Hier stellte der Beklagte also - teils entgegen dem unmittelbar davorstehenden Vortrag - wieder auf subjektive Anforderungen ab, die sich nicht nur auf die Verursachung der Anscheinsgefahr, sondern auch auf das Verhalten des Dritten (&#8222;Anfordernden&#8220;) erstrecken m&#252;ssen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>79&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"79\"/>In der Zusammenschau l&#228;sst der mehrfach wechselnde und teils vage Vortrag des Beklagten nicht deutlich erkennen, unter welchen Voraussetzungen genau er selbst von einem &#8222;Veranlassen&#8220; im Sinne des hier in Rede stehenden Geb&#252;hrentatbestands ausgeht. Das zeigt sich beispielsweise auch an dem Fall, in dem ein vom Verursacher der Anscheinsgefahr nicht bemerkter Dritter vom Verursacher wiederum unbemerkt die Polizei alarmiert. W&#228;hrend einige vom Beklagten im Laufe des Verfahrens angebotene Subsumtionen diesen Fall m&#246;glicherweise als &#8222;Veranlassung&#8220; des Dritten erfassen w&#252;rden, scheint der Beklagte in der zuletzt vorgetragenen Formulierung nur F&#228;lle erfassen zu wollen, in denen der Verursacher der Anscheinsgefahr Kenntnis vom Dritten hat.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>80&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"80\"/>Diese Unsicherheiten in der Anwendung der Norm werden durch die Unklarheiten verursacht, die der Verordnungsgeber durch seine Regelungs- und Formulierungstechnik in der Alternative 2 der Nr. 15.8.1 Satz 1 GebVerz IM hervorgerufen hat. Sie haben zur Folge, dass es sich bei diesem Tatbestand nicht mehr um eine - wie erforderlich (vgl. Senat, Urt. v. 25.07.2013, a.a.O.) - eindeutige, unmissverst&#228;ndliche und f&#252;r den B&#252;rger vorhersehbare sowie eine willk&#252;rfreie Rechtsanwendung gew&#228;hrleistende Rechtsgrundlage handelt, wie sie f&#252;r eine Durchbrechung des Grundsatzes der Kostenfreiheit des Polizeihandelns erforderlich ist. Dieser Geb&#252;hrentatbestand ist deshalb unwirksam. Er scheidet damit als Rechtsgrundlage f&#252;r die angefochtenen Bescheide aus.</td></tr></table>\n    <table><tr><td>II.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>81&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"81\"/>Die in den Bescheiden weiter genannten Geb&#252;hrentatbest&#228;nde aus Nr. 15.11 und Nr. 15.12 GebVerz IM tragen die angefochtene Geb&#252;hrenfestsetzung ebenfalls nicht. Sie sind als akzessorische Tatbest&#228;nde nur dann einschl&#228;gig, wenn bei einem bereits dem Grunde nach - insbesondere nach Nr. 15.8.1 GebVerz IM - geb&#252;hrenpflichtigen Tatbestand zus&#228;tzliche Aufwendungen f&#252;r den Einsatz von Polizeidiensthunden (Nr. 15.11 GebVerz IM) und Polizeihubschraubern (Nr. 15.12 GebVerz IM) entstehen. Im vorliegenden Fall fehlt es jedoch bereits an der Erf&#252;llung eines geb&#252;hrenpflichtigen Grundtatbestands.</td></tr></table>\n    <table><tr><td>III.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>82&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"82\"/>An einer Rechtsgrundlage fehlt es auch f&#252;r die in den angefochtenen Bescheiden festgesetzte &#8222;Geb&#252;hr&#8220; von 90,-- EUR f&#252;r die Handyortung.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>83&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"83\"/>1. Die im angefochtenen Bescheid auch insoweit allein genannte Rechtsgrundlage tr&#228;gt die Festsetzung nicht. Der Bescheid verweist insoweit nur auf Nr. 15.8 GebVerz IM. Dieser enth&#228;lt zwar in Verbindung mit Nr. 15.10 und Nr. 15.11 GebVerz IM Geb&#252;hrentatbest&#228;nde f&#252;r den Einsatz von Polizeibeamten, -hunden und -hubschraubern, deren Ansatz sich nach der Anzahl der eingesetzten Beamten, Hunde bzw. Hubschrauber und der Einsatzzeit bemisst. Das Geb&#252;hrenverzeichnis bietet jedoch in dem Abschnitt &#252;ber Leistungen des Polizeivollzugsdienstes (Nr. 15 GebVerz IM) keinen Tatbestand f&#252;r den Ansatz von Kosten einer Telekommunikations&#252;berwachung. Das gilt auch f&#252;r Kosten, die - wie wohl hier - dadurch entstehen, dass der Polizeivollzugsdienst gem&#228;&#223; &#167; 23a Abs. 1, 3 und 5 Satz 1 PolG einen Telekommunikationsdienstleister zur Erm&#246;glichung einer Handyortung heranzieht und dieser gem&#228;&#223; &#167; 23a Abs. 5 PolG i.V.m. &#167; 23 JVEG daf&#252;r Entsch&#228;digung gegen&#252;ber dem Beklagten als Tr&#228;ger des Polizeivollzugsdienstes geltend macht (vgl. den Rechnungsnachweis vom 14.07.2016 in der Verw.-Akte des Polizeipr&#228;sidiums Tuttlingen).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>84&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"84\"/>2. Eine Rechtsgrundlage f&#252;r die Heranziehung des Kl&#228;gers zum Ersatz der dem Telekommunikationsdienstleister gew&#228;hrten Entsch&#228;digung ergibt sich auch nicht aus dem vom Beklagten erstmals im Berufungsverfahren nachgeschobenen &#167; 14 LGebG, der den Auslagenersatz regelt.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>85&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"85\"/>&#8222;Auslagen&#8220; im Sinne dieser Vorschrift sind Ausgaben, die die Beh&#246;rde Dritten bezahlt, um die &#246;ffentliche Leistung erbringen zu k&#246;nnen (&#167; 2 Abs. 5 LGebG), darunter etwa Entgelte f&#252;r Telekommunikation oder Aufwendungen f&#252;r Zeugen und Sachverst&#228;ndige (vgl. Schlabach, a.a.O., &#167; 14 Rn. 42). &#167; 14 Abs. 1 LGebG bestimmt, dass mit der Geb&#252;hr grunds&#228;tzlich auch die einer Beh&#246;rde erwachsenen Auslagen, abgegolten sind. &#220;bersteigen die Auslagen im Einzelfall das &#252;bliche Ma&#223; erheblich, sind sie abweichend von diesem Grundsatz gem&#228;&#223; &#167; 14 Abs. 2 LGebG gesondert in der tats&#228;chlich entstandenen H&#246;he festzusetzen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>86&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"86\"/>Es bedarf keiner Entscheidung, ob die Ausgaben, die der Polizeivollzugsdienst einem Telekommunikationsdienstleister zur Entsch&#228;digung seiner T&#228;tigkeit nach &#167; 23a Abs. 5 PolG i.V.m. &#167; 23 JVEG zahlt, in den Anwendungsbereich des &#167; 14 LGebG fallen, obwohl das Polizeigesetz eigene Vorschriften &#252;ber den Regress nach der Entsch&#228;digung eines zur Gefahrenabwehr herangezogenen Nichtst&#246;rers enth&#228;lt (vgl. &#167;&#167; 56 f. PolG) und der Landesgesetzgeber die spezialgesetzliche Vorschrift des &#167; 23a Abs. 5 PolG ohne Regressbestimmungen ausgestaltet hat. Ebenso dahinstehen kann, ob die hier in Rede stehenden Auslagen in H&#246;he von 90,-- EUR &#8222;das &#252;bliche Ma&#223; erheblich&#8220; &#252;berschreiten. Denn der Anwendungsbereich des &#167; 14 Abs. 2 LGebG ist auf den Fall beschr&#228;nkt, dass eine Geb&#252;hrenfestsetzung erfolgt (vgl. &#167; 14 Abs. 1 LGebG). Jedenfalls daran fehlt es hier. Denn f&#252;r eine Geb&#252;hrenfestsetzung fehlt ein (wirksamer) Geb&#252;hrentatbestand (vgl. oben I. und II.).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>87&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"87\"/>3. Eine Rechtsgrundlage f&#252;r eine Heranziehung des Kl&#228;gers zum Ersatz f&#252;r die Entsch&#228;digung des Telekommunikationsdienstleiters bietet auch &#167; 14 Abs. 3 LGebG nicht. Nach dieser Vorschrift sind Auslagen nach &#167; 14 Abs. 2 LGebG - also &#8222;das &#252;bliche Ma&#223; erheblich &#252;bersteigende&#8220; Auslagen - auch dann festzusetzen, wenn die &#246;ffentliche Leistung geb&#252;hrenfrei oder die Geb&#252;hr erm&#228;&#223;igt ist. Auch dieser Fall liegt nicht vor. Mit dem Tatbestandsmerkmal der &#8222;Geb&#252;hrenfreiheit&#8220; nimmt die Norm auf F&#228;lle sachlicher und pers&#246;nlicher Geb&#252;hrenfreiheit im Sinne der &#167;&#167; 9 f. LGebG Bezug, mit demjenigen der &#8222;Geb&#252;hrenerm&#228;&#223;igung&#8220; auf die Geb&#252;hrenerleichterungen im Sinne des &#167; 11 LGebG (vgl. Schlabach, a.a.O., &#167; 24 Rn. 57; &#228;hnlich &#167; 12 Abs. 1 Satz 2 BGebG). Diese Vorschriften sind jedoch im vorliegenden Fall nicht einschl&#228;gig. Er betrifft keine besondere Angelegenheit Sinne der abschlie&#223;enden Aufz&#228;hlung des &#167; 9 LGebG (Gnadensachen, dienstrechtliche Verfahren usw.). Es steht auch kein Fall einer pers&#246;nlichen Geb&#252;hrenfreiheit (&#167; 10 LGebG) oder -befreiung (&#167; 11 LGebG) von einer dem Grunde nach bestehenden Geb&#252;hrenpflicht in Rede. Der Beklagte hat vielmehr eine &#246;ffentliche Leistung erbracht, die er in den genannten Grenzen der Geb&#252;hrenpflicht durch Schaffung eines Geb&#252;hrentatbestands unterwerfen k&#246;nnte, die aber wegen des Verzichts auf die Schaffung eines (wirksamen) Geb&#252;hrentatbestands schon dem Grunde nach nicht geb&#252;hrenpflichtig ist. Jedenfalls im Anwendungsbereich des vom Grundsatz der Kostenfreiheit gepr&#228;gten Polizeikostenrechts, in dem, wie gezeigt (oben I.), allein mit der individuellen Zurechenbarkeit einer Leistung keine Geb&#252;hrenpflicht begr&#252;ndet werden kann, sondern diese einen Geb&#252;hrentatbestand voraussetzt, kann ohne einen solchen Tatbestand auch kein Auslagenersatz f&#252;r Ma&#223;nahmen der Gefahrenabwehr verlangt werden.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>88&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"88\"/>4. Eine Rechtsgrundlage f&#252;r die Heranziehung des Kl&#228;gers zum Ersatz der Kosten der Handyortung besteht auch au&#223;erhalb des Landesgeb&#252;hrengesetzes nicht. Der Beklagte ist bei der Handyortung nicht im Wege der Verwaltungsvollstreckung vorgegangen (vgl. &#167; 31 VwVG). Die speziellen Kostenvorschriften des Polizeigesetzes (vgl. &#167; 8 Abs. 2 PolG und &#167; 34 Abs. 4 PolG, &#167; 3 Abs. 2 DVO PolG) sind ebenfalls nicht einschl&#228;gig. Auch &#167; 57 PolG scheidet als Rechtsgrundlage aus, da der Beklagte nicht, wie von dieser Vorschrift vorausgesetzt, &#8222;nach &#167; 56 PolG&#8220;, sondern nach der lex specialis des &#167; 23a Abs. 5 PolG i.V.m. &#167; 23 JVEG zur Entsch&#228;digung des Telekommunikationsdienstleisters verpflichtet war, die selbst keine Regressvorschriften enth&#228;lt.</td></tr></table>\n    <table><tr><td>IV.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>89&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"89\"/>Die Kostenentscheidung folgt aus &#167; 154 Abs. 1, &#167; 162 Abs. 2 Satz 2 VwGO. Die Revision ist nicht zuzulassen, weil keiner der in &#167; 132 Abs. 2 VwGO genannten Gr&#252;nde vorliegt.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>90&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"90\"/><strong>Beschluss vom 16. August 2018</strong></td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>91&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"91\"/>Der Streitwert des Berufungsverfahrens wird gem&#228;&#223; &#167; 63 Abs. 2 Satz 1, &#167; 39 Abs. 1, &#167; 47 Abs. 1, &#167; 52 Abs. 3 GKG auf 4.154,-- EUR festgesetzt.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>92&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"92\"/>Dieser Beschluss ist unanfechtbar.</td></tr></table>\n</td></tr></table>"
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