List view for cases

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    "file_number": "11 S 2125/18",
    "date": "2018-12-18",
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    "type": "Beschluss",
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    "content": "<h2>Tenor</h2>\n\n<p/><p>Die Beschwerde des Antragstellers gegen den Beschluss des Verwaltungsgerichts Stuttgart vom 13. September 2018 - 16 K 8854/18 - wird zur&#252;ckgewiesen.</p><p>Der Antragsteller tr&#228;gt die Kosten des Beschwerdeverfahrens.</p><p>Der Streitwert f&#252;r das Beschwerdeverfahren wird auf 2.500,- EUR festgesetzt.</p>\n<h2>Gründe</h2>\n\n<table><tr><td>&#160;</td><td>    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>1&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"1\"/>Die Beschwerde des Antragstellers, mit der er sich gegen die Ablehnung seines Antrags auf Erlass einer einstweiligen Anordnung, gerichtet auf die vorl&#228;ufige Aussetzung seiner Abschiebung, durch das Verwaltungsgericht wendet, ist zul&#228;ssig (I.) aber unbegr&#252;ndet (II.).</td></tr></table>\n    <table><tr><td>I.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>2&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"2\"/>Die Beschwerde ist zul&#228;ssig. Die Statthaftigkeit der Beschwerde ist insbesondere nicht &#252;ber &#167; 80 AsylG, nach dessen Wortlaut Entscheidungen in Rechtsstreitigkeiten nach diesem Gesetz vorbehaltlich des &#167; 133 Abs. 1 VwGO nicht mit der Beschwerde angefochten werden k&#246;nnen, ausgeschlossen. Denn auch wenn die Ausreisepflicht hier auf der Grundlage einer vom Bundesamt f&#252;r Migration und Fl&#252;chtlinge erlassenen Abschiebungsandrohung vollstreckt werden soll, f&#252;hrt dies nicht dazu, dass die Streitigkeit um die Aussetzung der Abschiebung zu einer solchen nach dem Asylgesetz w&#252;rde (VGH Bad.-W&#252;rtt., Beschl&#252;sse vom 26.04.2016 - 11 S 432/16 -, InfAuslR 2016, 322 und vom 04.03.1999 - 11 S 215/99 -, VBlBW 1999, 273; Nds.OVG, Beschluss vom 13.09.2016 - 13 PA 151/16 -, NVwZ 2016, 1742; BayVGH, Beschluss vom 04.01.2016 - 10 C 15.2105 -, BeckRS 2016, 40755; siehe auch BVerwG, Urteil vom 25.09.1997 - 1 C 6.97 -, InfAuslR 1998, 15 zu einer Klage auf Erteilung einer Duldung nach Ergehen einer Abschiebungsandrohung durch das Bundesamt f&#252;r Migration und Fl&#252;chtlinge; a.A. HessVGH, Beschluss vom 23.08.2018 - 7 D 1498/18.A -, BeckRS 2018, 21916; Bergmann, in: Bergmann/Dienelt, AuslR, 12. Aufl. 2018, &#167; 80 AsylG Rn. 4; Funke-Kaiser, in: GK-AsylG, &#167; 80 AsylG Rn. 16 ff.). Denn ma&#223;geblich f&#252;r die Einordnung einer Streitigkeit als solcher nach dem Asylgesetz ist der geltend gemachte Anspruch im jeweiligen Verfahren als Teil des verwaltungsprozessualen Streitgegenstands. Es geht darum, ob die begehrte Ma&#223;nahme oder Entscheidung ihre rechtliche Grundlage im Asylgesetz findet (BVerwG Urteil vom 25.09.1997 - 1 C 6.97 -, InfAuslR 1998, 15). Der Streitgegenstand bestimmt sich &#252;ber den geltend gemachten und hier im Zentrum stehenden Anspruch - also &#252;ber die begehrte Rechtsfolge - und den daf&#252;r herangezogenen Grund - n&#228;mlich den Sachverhalt, aus dem sich die Rechtsfolge ergeben soll (vgl BVerwG, Urteil vom 10.05.1994 - 9 C 503.93 -, BVerwGE 96, 24 (25); VGH Bad.-W&#252;rtt., Beschluss vom 17.09.2018 - 11 S 809/18 -, juris Rn. 7; Rennert, in: Eyermann, VwGO, 15. Aufl. 2019, &#167; 121 Rn. 23). Der geltend gemachte Anspruch im Verfahren nach &#167; 123 VwGO ist der prozessuale Anspruch auf Sicherung des Hauptsacheanspruchs (Funke-Kaiser, in: Bader u.a., VwGO, 7. Aufl. 2018, &#167; 123 Rn. 12), so dass sich der Streitgegenstand des Hauptsacheverfahrens mittelbar auf denjenigen des Verfahrens nach &#167; 123 VwGO auswirkt.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>3&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"3\"/>Keine Streitigkeit nach dem Asylgesetz liegt daher in F&#228;llen vor, in denen der Antragsteller die Aussetzung der Abschiebung durch die Ausl&#228;nderbeh&#246;rde begehrt, denn die rechtliche Grundlage f&#252;r den begehrten Anspruch findet sich in &#167; 60a Abs. 2 AufenthG.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>4&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"4\"/>Dies gilt unabh&#228;ngig davon, welchen Sachverhalt der Antragsteller f&#252;r die Begr&#252;ndung seines behaupteten Anspruchs vortr&#228;gt. Indes sagt die Statthaftigkeit der Beschwerde in diesen Verfahren nichts &#252;ber den zul&#228;ssigen gerichtlichen Pr&#252;fungsumfang im Verfahren nach &#167; 123 VwGO gegen den Rechtstr&#228;ger der f&#252;r die Durchf&#252;hrung der Abschiebung zust&#228;ndigen Ausl&#228;nderbeh&#246;rde und dem vorgelagert &#252;ber die beh&#246;rdliche Pr&#252;fungskompetenz aus. Dies ist aber eine Frage der Begr&#252;ndetheit des Antrags und bzw. oder der Beschwerde und nicht ihrer Statthaftigkeit. Im &#220;brigen f&#252;hrt ein Sachvortrag, mit dem sich ein Betroffener auf einen Duldungsgrund beruft, der aber au&#223;erhalb der Pr&#252;fungskompetenz der f&#252;r die Abschiebung zust&#228;ndigen Ausl&#228;nderbeh&#246;rde liegt, nicht dazu, dass es an der Passivlegitimation des Antragsgegners fehlen k&#246;nnte (so aber VGH Bad.-W&#252;rtt., Beschluss vom 29.11.2018 - 12 S 2504/18 -, juris). Denn der Betroffene begehrt in einem solchen Fall weiterhin die Aussetzung der Abschiebung gegen&#252;ber dem Rechtstr&#228;ger der hierf&#252;r zust&#228;ndigen Beh&#246;rde. Vielmehr f&#252;hrt ein solcher Vortrag allein nicht auf den behaupteten Duldungsanspruch und somit aus diesem Grunde nicht zum Erfolg des Rechtsschutzgesuchs.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>5&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"5\"/>Die Beschwerde ist auch im &#220;brigen zul&#228;ssig, insbesondere ist sie fristgem&#228;&#223; erhoben (&#167; 147 Abs. 1 Satz 1 VwGO) und begr&#252;ndet worden (&#167; 146 Abs. 4 Satz 1 und 3 VwGO).</td></tr></table>\n    <table><tr><td>II.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>6&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"6\"/>Die Beschwerde erweist sich aber als unbegr&#252;ndet. Aus den in der Beschwerdebegr&#252;ndung dargelegten Gr&#252;nden, auf deren Pr&#252;fung das Beschwerdegericht nach &#167; 146 Abs. 4 Satz 6 VwGO beschr&#228;nkt ist, ergibt sich nicht, dass abweichend vom Beschluss des Verwaltungsgerichts die begehrte einstweilige Anordnung zu erlassen w&#228;re.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>7&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"7\"/>1. a) Das Verwaltungsgericht hat unter anderem entschieden, dass die Ausgestaltung des Asylverwaltungsverfahrens des Kl&#228;gers, das mit einer Ablehnung seines Schutzgesuchs als offensichtlich unbegr&#252;ndet und dem Erlass einer Abschiebungsandrohung endete, mit den Vorgaben der Richtlinie 2008/115/EG vom 16. Dezember 2008 &#252;ber gemeinsame Normen und Verfahren in den Mitgliedstaaten zur R&#252;ckf&#252;hrung illegal aufh&#228;ltiger Drittstaatsangeh&#246;riger (ABl. L 348 vom 24.12.2008, S. 98) - R&#252;ckf&#252;hrungsrichtlinie / RFRL - im Einklang stehe. Der unionsrechtlich geforderte wirksame Rechtsbehelf sei der Antrag auf Anordnung der aufschiebenden Wirkung der Klage nach &#167; 36 Abs. 3 Satz 1 AsylG. Diesen hatte das Verwaltungsgericht Freiburg mit Beschluss vom 10. Mai 2018 abgelehnt.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>8&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"8\"/>b) Hiergegen bringt der Antragsteller vor, dass die dem Antragsteller durch das Bundesamt f&#252;r Migration und Fl&#252;chtlinge gesetzte Ausreisefrist von einer Woche ab Bekanntgabe der ablehnenden Entscheidung nicht im Einklang mit den Vorgaben des Gerichtshofs der Europ&#228;ischen Union stehe, zumal die Stellung des Eilantrags die Ausreisepflicht und die Vollziehbarkeit der Abschiebungsandrohung unber&#252;hrt lasse. In F&#228;llen, in denen eine Verletzung des Grundsatzes der Nichtzur&#252;ckweisung in Betracht komme, m&#252;sse dem Betroffenen ein gerichtlicher Rechtsbehelf mit kraft Gesetzes aufschiebender Wirkung zustehen. Die volle Wirksamkeit des Rechtsbehelfs setze voraus, dass alle rechtlichen Wirkungen der R&#252;ckkehrentscheidung bis zur Entscheidung &#252;ber den Rechtsbehelf ausgesetzt w&#252;rden. Die Ausreisefrist d&#252;rfe nicht zu laufen beginnen, solange der Betroffene bleibeberechtigt sei. &#220;berdies k&#246;nne der Eilrechtsschutzbeschluss des Verwaltungsgerichts keine Wirkung entfalten, da zwecks Einhaltung der europ&#228;ischen Grunds&#228;tze f&#252;r hiesiges Verwaltungsprozessrecht die fristgerechte Einlegung einer Klage per se aufschiebende Wirkung entfalte. Es k&#246;nnten aus diesem Grund die auch in prozessualer Hinsicht aufgeworfenen Fragen nicht abschlie&#223;end aufgrund des Eilbeschlusses des Verwaltungsgerichts Freiburg mit Verbindlichkeit gekl&#228;rt sein, dass der Abschiebungsandrohung nebst Ausreisefristsetzung keine Bedenken entgegenst&#252;nden. &#220;berdies habe das Bundesamt mit dem ablehnenden Asylbescheid nicht &#252;ber die notwendigen Garantien, die im Falle des Ergehens einer R&#252;ckkehrentscheidung gemeinsam mit der ablehnenden Entscheidung &#252;ber den Asylantrag zu beachten seien, informiert.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>9&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"9\"/>2. Diese Argumentation vermag den angegriffenen Beschluss nicht erfolgreich in Zweifel zu ziehen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>10&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"10\"/>a) Eine Voraussetzung f&#252;r die Zul&#228;ssigkeit der Abschiebung des Antragstellers ist das Bestehen einer wirksamen und vollziehbaren Abschiebungsandrohung. Diese muss in ihrer Ausgestaltung auch den Anforderungen der R&#252;ckf&#252;hrungsrichtlinie gerecht werden, denn in deren Anwendungsbereich ist die Abschiebungsandrohung die R&#252;ckkehrentscheidung im Sinne des Art. 3 Nr. 4 RFRL (BVerwG, Urteile vom 29.05.2018 - 1 C 17.17 -, InfAuslR 2018, 329 Rn. 24 und vom 21.08.2018 - 1 C 21.17 -, juris Rn. 18; BGH, Beschluss vom 14.07.2016 - V ZB 32/15 -, InfAuslR 2016, 432 Rn. 13; VGH Bad.-W&#252;rtt, Beschl&#252;sse vom 19.12.2012 - 11 S 2303/12 -, InfAuslR 2013, 98 und vom 22.03.2018 - 11 S 2776/17 -, InfAuslR 2018, 284).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>11&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"11\"/>In den F&#228;llen, in denen die Abschiebungsandrohung durch das Bundesamt f&#252;r Migration und Fl&#252;chtlinge erlassen wird (&#167;&#167; 34, 35 AsylG), ist die Rechtm&#228;&#223;igkeit dieser R&#252;ckkehrentscheidung allein in dem Verfahren nach dem Asylgesetz gegen die Bundesrepublik Deutschland zu &#252;berpr&#252;fen. Das gleiche gilt in den F&#228;llen, in denen der Klage gegen die Abschiebungsandrohung als R&#252;ckkehrentscheidung nicht kraft Gesetzes aufschiebende Wirkung zukommt (siehe &#167; 75 AsylG), f&#252;r die Frage der Vollziehbarkeit bis zum Abschluss des Hauptsacheverfahrens. Hier ist vorl&#228;ufiger Rechtsschutz gegen&#252;ber der Bundesrepublik Deutschland in einem Verfahren nach dem Asylgesetz zu suchen. Denn die Frage des Rechtsschutzes korrespondiert mit der Frage der Zuweisung der Zust&#228;ndigkeiten f&#252;r die zu treffenden Entscheidungen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>12&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"12\"/>Hingegen sind Rechtsstreitigkeiten hinsichtlich der Vollstreckung der Ausreisepflicht und damit unionsrechtlich auch der Vollstreckung der R&#252;ckkehrentscheidung, also der Abschiebung (vgl. Art. 8 Abs. 1 RFRL), gegen&#252;ber dem Rechtstr&#228;ger der Beh&#246;rde zu f&#252;hren, die f&#252;r die Durchf&#252;hrung der Abschiebung zust&#228;ndig ist, hier also dem Antragsgegner als Rechtstr&#228;ger des nach &#167; 8 Abs. 1 Nr. 1 AAZuVO landesweit zust&#228;ndigen Regierungspr&#228;sidiums Karlsruhe. In diesem Verfahren kann die vorl&#228;ufige Aussetzung der Abschiebung begehrt werden. Pr&#252;fungsgegenstand dieses Verfahrens ist damit das Vorliegen einer vollziehbaren Ausreisepflicht und eines Abschiebungsgrundes (&#167; 58 Abs. 1 und 3 AufenthG) sowie einer vollziehbaren Abschiebungsandrohung, die Frage, ob die Ausreisefrist, soweit sie erforderlich ist, abgelaufen ist und ob Abschiebungsverbote nach &#167; 60 AufenthG oder Abschiebungshindernisse nach &#167; 60a AufenthG festgestellt sind bzw. vorliegen. Fehlt es an einer dieser Voraussetzungen, ist der Ausl&#228;nderbeh&#246;rde die Abschiebung im Wege der einstweiligen Anordnung zu untersagen und dem Antragsteller eine Duldung zu erteilen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>13&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"13\"/>b) Ausgehend von diesen Ma&#223;st&#228;ben zieht das Beschwerdevorbringen die Entscheidung des Verwaltungsgerichts nicht erfolgreich in Zweifel.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>14&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"14\"/>aa) Der Vortrag, die in dem Bescheid des Bundesamts f&#252;r Migration und Fl&#252;chtlinge vom 10. Oktober 2017 gesetzte Ausreisefrist von einer Woche nach Bekanntgabe des Bescheids stehe nicht im Einklang mit den Vorgaben der Rechtsprechung des Gerichtshofs der Europ&#228;ischen Union, ist im Verfahren um die Aussetzung der Vollstreckung rechtlich nicht relevant. Vielmehr ist die Frage der Rechtm&#228;&#223;igkeit der Ausreisefrist - abschlie&#223;end - in dem Verfahren nach dem Asylgesetz gegen die Bundesrepublik Deutschland zu kl&#228;ren, dort kann diese in der Hauptsache aufgehoben werden, falls sie sich als rechtswidrig erweisen sollte, und dort kann auch im Verfahren des vorl&#228;ufigen Rechtsschutzes die aufschiebende Wirkung der Anfechtungsklage angeordnet werden (vgl. BVerwG, Urteil vom 17.08.2010 - 10 C 18.09 -, InfAuslR 2010, 464; zum Pr&#252;fungsgegenstand im Verfahren nach &#167; 80 Abs. 5 VwGO gegen eine nach dem Asylgesetz erlassenen Abschiebungsandrohung: Pietzsch, in: BeckOK AuslR, Stand 01.08.2018; &#167; 36 AsylG Rn. 36). Der Ausl&#228;nderbeh&#246;rde und auch dem Verwaltungsgericht im Verfahren nach &#167; 123 VwGO auf Aussetzung der Abschiebung ist eine Pr&#252;fung der Rechtm&#228;&#223;igkeit der Ausreisefristsetzung indes entzogen. Dies gilt auch dann, wenn sich die gesetzte Ausreisefrist als unionsrechtswidrig darstellen sollte, wof&#252;r spricht, dass nach der Rechtsprechung des Gerichtshofs der Europ&#228;ischen Union die in Art. 7 RFRL vorgesehene Frist f&#252;r die freiwillige Ausreise nicht zu laufen beginnen darf, solange der Betroffene ein Bleiberecht hat (EuGH, Urteil vom 19.06.2018 - C-181/16 - &lt;Gnandi&gt; NVwZ 2018, 1625 Rn. 61 f.). Diese Aussage zur Frist d&#252;rfte auch dann gelten, wenn der Antrag von der zust&#228;ndigen Asylbeh&#246;rde - so wie hier - als offensichtlich unbegr&#252;ndet abgelehnt worden ist (vgl. EuGH, Beschluss vom 05.07.2018 - C-269/18 PPU - &lt;C, J und S&gt; ECLI:EU:C:2018:544; dort allerdings entschieden allein in Bezug auf die Inhaftnahme nach Art. 15 RFRL; siehe auch Wittkopp, ZAR 2018, 325 (328)).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>15&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"15\"/>Ebenfalls nichts anderes kann sich daraus ergeben, dass die Anwendung des Ma&#223;stabs aus &#167; 36 Abs. 4 AsylG, den das Verwaltungsgericht im asylrechtlichen Eilrechtsschutzverfahren f&#252;r einschl&#228;gig erachtet hat, unionsrechtlich jedenfalls bezogen auf die R&#252;ckkehrentscheidung bedenklich erscheint, da sich Hinweise auf die Zul&#228;ssigkeit eines eingeschr&#228;nkten gerichtlichen Pr&#252;fungsma&#223;stab in Art. 13 RFRL nicht wiederfinden.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>16&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"16\"/>Soweit mit dem Beschwerdevorbringen auch - der Sache nach - geltend gemacht wird, die gesetzte Ausreisefrist sei nicht abgelaufen, so trifft dies nicht zu.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>17&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"17\"/>Dem Wortlaut des Bescheids des Bundesamtes f&#252;r Migration und Fl&#252;chtlinge folgend ist die vom Verwaltungsgericht Freiburg im seinem Beschluss vom 10. Mai 2018 (A 4 K 9253/17) nicht beanstandete Ausreisefrist bereits im Oktober 2017 abgelaufen. Sollte die Ausreisefristsetzung indes in unionsrechtskonformer Auslegung des Bescheids dahingehend zu verstehen sein, dass die Stellung eines Eilrechtsschutzgesuchs in analoger Anwendung von &#167; 59 Abs. 1 Satz 6 AufenthG zur Unterbrechung der Ausreisefrist f&#252;hrt und diese erst mit Bekanntgabe eines ablehnenden Beschlusses des Verwaltungsgerichts erneut zu laufen beginnt, so ist diese im Mai 2018 abgelaufen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>18&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"18\"/>Es trifft nicht zu, dass es unionsrechtlich geboten sei, dass die Ausreisefrist im Fall einer Ablehnung des Asylantrags als offensichtlich unbegr&#252;ndet erst nach dem rechtskr&#228;ftigen Abschluss des Klageverfahrens ablaufen d&#252;rfe, so dass eine unionsrechtskonforme Auslegung der Ausreisefrist &#252;ber das oben Dargestellte hinaus nicht in Betracht kommt. Damit steht f&#252;r den Senat fest, dass die Ausreisefrist bei allen in Frage kommenden Betrachtungsweisen abgelaufen ist. Denn der Gerichtshof der Europ&#228;ischen Union hat entschieden, dass bei einer Ablehnung eines Antrags als offensichtlich unbegr&#252;ndet im Einklang mit Art. 32 Abs. 2 RL 2013/32/EU dem Betroffenen ein Bleiberecht zun&#228;chst nur bis zu dem Zeitpunkt zusteht, bis ein angerufenes Gericht nach Art. 46 Abs. 8 RL 2013/32/EU &#252;ber das weitere Bleiberecht im Verfahren entschieden hat (EuGH, Beschluss vom 05.07.2018 - C-269/18 PPU - &lt;C, J und S&gt; Rn. 52 - 54). Diese gerichtliche Entscheidung ist im nationalen Kontext diejenige des Verwaltungsgerichts im Verfahren nach &#167; 80 Abs. 5 VwGO gegen die Abschiebungsandrohung, so dass sich aus der R&#252;ckf&#252;hrungsrichtlinie und dem Grundsatz der Nicht-Zur&#252;ckweisung keine &#252;ber die hier dargestellten Folgen f&#252;r die Ausreisefrist hinausgehenden Konsequenzen ziehen lassen (so aber Hruschka, Asylmagazin 2018, 290 (292) und ders. Voller Rechtsschutz! Abschiebungen sind auch nach verweigertem Eilrechtsschutz europarechtswidrig, VerfBlog<em>,</em> 2018/11/28, wobei der Autor die Erw&#228;gungen des EuGH im Beschluss vom 05.07.2018 - C-269/18 PPU - &lt;C, J und S&gt; Rn. 53 ausblendet).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>19&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"19\"/>bb) Aus den oben dargestellten Vorgaben des Gerichtshofs der Europ&#228;ischen Union ergibt sich auch, dass die Rechtsauffassung des Antragstellers nicht zutrifft, dass seiner Klage gegen die Abschiebungsandrohung im asylrechtlichen Verfahren bis zum Eintritt der Rechtskraft - oder wenigstens bis zum Abschluss des erstinstanzlichen Hauptsacheverfahrens - aufschiebende Wirkung zukommen m&#252;sse. Denn ein Bleiberecht w&#228;hrend des Rechtsbehelfsverfahrens ist im Falle der Ablehnung des Asylantrags als offensichtlich unbegr&#252;ndet eben nur bis zur gerichtlichen Entscheidung &#252;ber das Recht auf Verbleib unionsrechtlich garantiert, Art. 46 Abs. 8 RL 2013/32/EU.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>20&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"20\"/>cc) Die angegriffene Entscheidung begegnet auch insoweit keinen durchgreifenden Zweifeln, als sie sich nicht mit der Frage der (Nicht-)Erf&#252;llung von Informationspflichten besch&#228;ftigt hat.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>21&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"21\"/>Es trifft zwar zu, dass der Gerichtshof der Europ&#228;ischen Union - nunmehr erstmals - entschieden hat, dass die Mitgliedstaaten zur Gew&#228;hrleistung eines fairen und transparenten R&#252;ckkehrverfahrens dann, wenn die R&#252;ckkehrentscheidung zusammen mit der erstinstanzlichen Ablehnung des Antrags auf internationalen Schutz durch die zust&#228;ndige Beh&#246;rde in einer einzigen beh&#246;rdlichen Entscheidung ergeht, daf&#252;r Sorge zu tragen haben, dass die Person, die internationalen Schutz beantragt hat, in transparenter Weise &#252;ber die Einhaltung verschiedener Garantien informiert wird - n&#228;mlich: die Aussetzung aller Wirkungen der R&#252;ckkehrentscheidung, die Verhinderung des Laufs der Ausreisefrist, solange der Betroffene ein Bleiberecht hat, das Verbot der Abschiebungshaft in diesem Zeitraum, die Fortgeltung der Rechte aus der Aufnahmerichtlinie sowie die M&#246;glichkeit, im gerichtlichen Verfahren neue Umst&#228;nde geltend zu machen, die nach Art. 5 RFRL relevant sein k&#246;nnen (EuGH, Urteil vom 19.06.2018 - C-181/16 - &lt;Gnandi&gt; NVwZ 2018, 1625 Rn. 65).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>22&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"22\"/>Ein m&#246;glicher Versto&#223; gegen diese Informationspflichten, die das Bundesamt f&#252;r Migration und Fl&#252;chtlinge mit der Bekanntgabe der ablehnenden Entscheidung &#252;ber den Asylantrag zu erf&#252;llen hat, ist im Verfahren nach dem Asylgesetz zu pr&#252;fen, da ein Versto&#223; m&#246;glicherweise auf die Rechtm&#228;&#223;igkeit der Abschiebungsandrohung durchschlagen kann. Im dazugeh&#246;rigen einstweiligen Rechtsschutzverfahren gegen die Abschiebungsandrohung kommt es daher in Betracht, die aufschiebende Wirkung anzuordnen, wenn die aus der R&#252;ckf&#252;hrungsrichtlinie folgenden Informationspflichten nicht oder nur unzureichend erf&#252;llt worden sind. Ob ein etwaiger Versto&#223; gegen die Informationspflichten nach unionsrechtlichen Ma&#223;st&#228;ben &#252;berhaupt zur Aufhebung einer R&#252;ckkehrentscheidung f&#252;hren darf, richtet sich unter anderem auch nach unionsrechtlichen Vorgaben zur praktischen Wirksamkeit der R&#252;ckf&#252;hrungsrichtlinie (vgl. EuGH, Urteil vom 10.09.2013 - C-383/13 PPU - &lt;M.G. und NE&gt; BeckRS 2013, 81783 Rn. 36 ff.) und ist in dem Verfahren nach dem Asylgesetz zu pr&#252;fen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>23&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"23\"/>Sollte die Erf&#252;llung der Informationspflichten sich allerdings auf die Rechtm&#228;&#223;igkeit der Abschiebungsandrohung als R&#252;ckkehrentscheidung auswirken k&#246;nnen, w&#228;re es zu ihrer Durchsetzung nicht hinreichend effektiv, wenn die Pflichterf&#252;llung erst durch die f&#252;r die Abschiebung zust&#228;ndige Ausl&#228;nderbeh&#246;rde - und in der Folge in einem gerichtlichen Verfahren nach &#167; 123 VwGO gerichtet auf Aussetzung der Abschiebung - gepr&#252;ft w&#252;rde. Denn s&#228;he man die Erf&#252;llung der Informationspflichten (nur) als Zul&#228;ssigkeitserfordernis f&#252;r den Vollzug der Abschiebung an, w&#252;rde &#252;ber sie in einem Verfahren entschieden, an dem die zur Information verpflichtete Beh&#246;rde - das Bundesamt f&#252;r Migration und Fl&#252;chtlinge - nicht beteiligt ist und in dem also keine Bindungswirkung ihr gegen&#252;ber erreicht werden kann.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>24&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"24\"/>Da das Verwaltungsgericht Freiburg in seinem Beschluss vom 10. Mai 2018 die aufschiebende Wirkung der Klage gegen den ablehnenden Bundesamtsbescheid nicht angeordnet und es damit bei der Vollziehbarkeit der Abschiebungsandrohung belassen hat, ist dem Verwaltungsgericht und auch dem beschlie&#223;enden Senat daher eine Pr&#252;fung, ob den - ungeschriebenen - unionsrechtlichen Informationspflichten hier gen&#252;gt wurde, entzogen. Diese Frage ist nach dem oben Dargestellten allein im Verfahren nach dem Asylgesetz zu pr&#252;fen, da sie die Vollziehbarkeit und Rechtm&#228;&#223;igkeit der Abschiebungsandrohung betrifft.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>25&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"25\"/>dd) Die Konsequenzen aus dem geteilten Rechtsschutzverfahren gegen die Abschiebungsandrohung als R&#252;ckkehrentscheidung stehen sowohl mit der Rechtsschutzgarantie des Art. 19 Abs. 4 GG als auch mit unionsrechtlichen Vorgaben im Einklang.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>26&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"26\"/>Der Umstand, dass die Frage der Vollziehbarkeit der Abschiebungsandrohung nebst Ausreisefristsetzung durch das Verwaltungsgericht in einem Eilrechtsschutzverfahren nach dem Asylgesetz entschieden wird, bei dem im unionsrechtlichen Kontext &#252;ber ein Recht zum Verbleib bis zum Abschluss des Verfahrens um die Gew&#228;hrung internationalen Schutzes befunden wird (vgl. Art. 46 Abs. 8 RL 2013/32/EU), erschwert den Rechtsschutz n&#228;mlich nicht in unzumutbarer Weise. Dem Betroffenen wird inhaltlicher Vortrag durch die Aufspaltung des Rechtsschutzes in ein Verfahren nach dem Asylgesetz gegen die Bundesrepublik Deutschland und ein Verfahren gegen den Rechtstr&#228;ger der die Abschiebung durchf&#252;hrenden Beh&#246;rde nicht abgeschnitten, ver&#228;nderte Umst&#228;nde nach Abschluss des asylrechtlichen Eilverfahrens kann er gegebenenfalls in einem Ab&#228;nderungsverfahren nach &#167; 80 Abs. 7 VwGO geltend machen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>27&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"27\"/>Keine Frage der Effektivit&#228;t des vom Gesetzgeber gew&#228;hlten Rechtsschutzsystems ist es im &#220;brigen, wenn im Einzelfall im Verfahren nach dem Asylgesetz oder im Verfahren um die Aussetzung der Abschiebung fehlerhaft entschieden worden sein sollte. Vielmehr misst sich die Effektivit&#228;t des Systems daran, ob bei zu unterstellender zutreffender Rechtsanwendung Rechtsschutzl&#252;cken verbleiben, was hier nicht der Fall ist.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>28&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"28\"/>Da unionsrechtlich - f&#252;r das Verfahren nach Art. 46 Abs. 8 RL 2013/32/EU - keine zweite gerichtliche Instanz garantiert ist (vgl. EuGH, Urteil vom 26.09.2018 - C-175/17 - ECLI:EU:C:2018:776 &lt;X&gt; Rn. 30) und auch Art. 19 Abs. 4 GG eine solche Garantie nicht kennt (BVerfG, Beschluss vom 22.06.1960 - 2 BvR 37/60 -, BVerfGE 11, 232 (233)), begegnet es auch keinen rechtlichen Bedenken, dass in dem sich gegen die Abschiebungsandrohung richtenden Eilrechtsschutzverfahren eine Beschwerde zum Oberverwaltungsgericht / Verwaltungsgerichtshof durch &#167; 80 AsylG ausgeschlossen ist.</td></tr></table>\n    <table><tr><td>III.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>29&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"29\"/>Die Kostenentscheidung folgt aus &#167; 154 Abs. 2 VwGO. Die Streitwertfestsetzung beruht auf den &#167;&#167; 47, 52 Abs. 1, 53 Abs. 2 Nr. 1 GKG.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>30&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"30\"/>Der Beschluss ist unanfechtbar, &#167; 152 Abs. 1 VwGO.</td></tr></table>\n</td></tr></table>"
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