List view for cases

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    "file_number": "3 A 155/09",
    "date": "2014-02-12",
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    "updated_date": "2020-12-10T14:41:50Z",
    "type": "Urteil",
    "ecli": "ECLI:DE:OVGNRW:2014:0212.3A155.09.00",
    "content": "<h2>Tenor</h2>\n\n<p>Soweit die Kl&#228;gerin die Klage zur&#252;ckgenommen hat, wird das Verfahren eingestellt. Insoweit wird das Urteil des Verwaltungsgerichts D&#252;sseldorf vom 5.&#160;Dezember&#160;2008 &#8211; 26 K 476/07 &#8211; f&#252;r wirkungslos erkl&#228;rt.</p>\n<p>Im &#220;brigen wird das angefochtene Urteil teilweise ge&#228;ndert und wie folgt gefasst:</p>\n<p>Es wird f&#252;r den Zeitraum vom 1. Januar 2006 bis zum 30. Juni 2008 festgestellt, dass Anlage IV Nummer 3 (Grundgehaltss&#228;tze Bundesbesoldungsordnung W) zu &#167; 32 Satz 2 des Bundesbesoldungsgesetzes in der Fassung des Gesetzes zur Reform der Professorenbesoldung vom 16. Februar 2002 (BGBl. I Seite 686) in der Fassung des Anhangs 27 Nummer 3 (Grundgehaltss&#228;tze ab 1. August 2004) zu Artikel&#160;3 Nummer 2 des Gesetzes &#252;ber die Anpassung von Dienst- und Versorgungsbez&#252;gen in Bund und L&#228;ndern 2003/2004 sowie zur &#196;nderung dienstrechtlicher Vorschriften vom 10.&#160;September 2003 (BGBl. I Seite 1798) mit Artikel 33 Absatz 5 des Grundgesetzes unvereinbar ist, soweit der Gesetzgeber den Grundgehaltssatz der Besoldungsgruppe W 2 nicht in einer dem Grundsatz der amtsangemessenen Alimentation entsprechenden H&#246;he festgesetzt hat.</p>\n<p>Die Kosten des Verfahrens beider Rechtsz&#252;ge tragen die Kl&#228;gerin zu 9 vom Hundert und die Beklagte zu 91 vom Hundert.</p>\n<p>Das Urteil ist hinsichtlich der Kosten vorl&#228;ufig vollstreckbar, f&#252;r die Kl&#228;gerin gegen Sicherheitsleistung oder Hinterlegung in H&#246;he von 110&#160;vom Hundert des aufgrund des Urteils beizutreibenden Betrages. Die Kl&#228;gerin darf die Vollstreckung durch Sicherheitsleistung oder Hinterlegung in H&#246;he von 110&#160;vom Hundert des aufgrund des Urteils beizutreibenden Betrages abwenden, wenn nicht die Beklagte vor der Vollstreckung Sicherheit in gleicher H&#246;he leistet.</p>\n<p>Die Revision wird nicht zugelassen.</p><br style=\"clear:both\">\n\n<span class=\"absatzRechts\">1</span><p class=\"absatzLinks\"><span style=\"text-decoration:underline\">Tatbestand:</span></p>\n<span class=\"absatzRechts\">2</span><p class=\"absatzLinks\">Die Kl&#228;gerin steht als Professorin (Besoldungsgruppe W 2) im Dienst der beklagten Universit&#228;t und begehrt im vorliegenden Verfahren die Feststellung, dass die Grundgehaltss&#228;tze der Besoldungsgruppe W 2 im Zeitraum vom 1.&#160;Januar 2006 bis zum 30. Juni 2008 nicht dem Grundsatz einer amtsangemessenen Alimentation entsprochen haben.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">3</span><p class=\"absatzLinks\">Die am 27. Mai 19&#160; geborene Kl&#228;gerin erwarb nach dem Studium der Psychologie an der Universit&#228;t zu L.&#160;&#160;&#160; am 3. Juli 1990 den akademischen Grad einer Diplom-Psychologin. Am 12. Juli 1994 wurde ihr dort der Grad eines Doktors der Naturwissenschaften verliehen. Am 28. Januar 2004 wurde ihr durch die Philosophische Fakult&#228;t der Universit&#228;t zu L.&#160;&#160;&#160; die Lehrbef&#228;higung f&#252;r das Fachgebiet Psychologie erteilt. Am 18. Februar 2004 erhielt sie die &#8222;venia legendi&#8220; f&#252;r das Fach Psychologie. Am 1. Oktober 2004 wurde sie zur Oberassistentin (Besoldungsgruppe C 2) ernannt.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">4</span><p class=\"absatzLinks\">Die Kl&#228;gerin bewarb sich auf eine durch die Beklagte ausgeschriebene Professur f&#252;r Biologische Psychologie. Im Berufungsgespr&#228;ch am 14.&#160;Juli 2005 wies sie darauf hin, sie erleide mit einer Besoldung nach Besoldungsgruppe W 2 gegen&#252;ber ihrer bisherigen Besoldung nach Besoldungsgruppe C 2 einen monatlichen Verlust von etwa 500 Euro. Die Beklagte erkl&#228;rte, dass Zulagen nach den Vorgaben des Landes Nordrhein-Westfalen grunds&#228;tzlich nicht gew&#228;hrt w&#252;rden. Die vom Rektorat festgelegten Ausnahmetatbest&#228;nde (etwa f&#252;r Leibniz-Preistr&#228;ger sowie f&#252;r Berufungen aus dem Ausland oder aus der freien Wirtschaft) seien &#8211; auch unter Ber&#252;cksichtigung der umfangreichen Lehrerfahrungen der Kl&#228;gerin &#8211; nicht erf&#252;llt. Die Kl&#228;gerin nahm den Ruf mit Schreiben vom 6. September 2005 an. Sie wurde am 6.&#160;Oktober 2005 unter Berufung in das Beamtenverh&#228;ltnis auf Lebenszeit zur Universit&#228;tsprofessorin ernannt und in eine freie Planstelle der Besoldungsgruppe W&#160;2 eingewiesen.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">5</span><p class=\"absatzLinks\">Die Kl&#228;gerin legte mit Schreiben an das Landesamt f&#252;r Besoldung und Versorgung Nordrhein-Westfalen (LBV) vom 11. September 2006 Widerspruch gegen die H&#246;he ihrer Besoldung ein und beantragte, sie in Besoldungsgruppe C&#160;3 einzustufen und ab dem 6. Oktober 2005 entsprechend zu besolden. Sie stellte in diesem Zusammenhang erneut ihre bisherigen Leistungen in Forschung und Lehre umfassend dar und zog die Verfassungsm&#228;&#223;igkeit von &#167; 12 Abs. 1 Satz 5 und Abs. 2 Satz 2 LBesG NRW (a.F.) in Zweifel. Zur Begr&#252;ndung ihres Widerspruchs f&#252;hrte sie im Wesentlichen aus, die bundesrechtlichen Regelungen in &#167;&#167; 32 ff. BBesG und die zur Umsetzung ergangenen landesrechtlichen Bestimmungen der &#167;&#167; 11 ff. LBesG NRW (a.F.) seien mit dem Alimentationsprinzip nach Art. 33 Abs. 5 GG unvereinbar.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">6</span><p class=\"absatzLinks\">Das LBV leitete den Widerspruch der Kl&#228;gerin an die Beklagte weiter, die diesen mit Widerspruchsbescheid vom 5. Januar 2007, zugestellt am 16. Januar 2007, als unbegr&#252;ndet zur&#252;ckwies: Die Einweisung der Kl&#228;gerin in die Besoldungsgruppe W 2 sei auf der Grundlage der &#167;&#167; 32 ff. BBesG und &#167;&#167; 11 ff. LBesG NRW (a.F.) ohne Ermessensspielraum zu verf&#252;gen und stehe nicht zur Disposition des Dienstherrn. Aus Art. 33 Abs. 5 GG lasse sich kein konkreter Anspruch auf Dienstbez&#252;ge in einer bestimmten H&#246;he ableiten. Dem Dienstherrn sei bei der Gew&#228;hrung von Leistungsbez&#252;gen nach der einschl&#228;gigen Regelung in &#167; 12 Abs. 1 Satz 5 LBesG NRW (a.F.), wonach Berufungs-Leistungsbez&#252;ge bei der erstmaligen &#220;bertragung einer Professur in der Regel nicht zul&#228;ssig seien, nur ein begrenzter Ermessensspielraum einger&#228;umt. Bei Erstberufungen &#8211; wie im vorliegenden Fall &#8211; k&#246;nne nur in besonderen Ausnahmef&#228;llen ein Leistungsbezug in Betracht kommen. Allein die Verschlechterung gegen&#252;ber der Besoldung als Oberassistentin rechtfertige eine solche Ausnahme nicht, zumal diese Schlechterstellung zumindest in der Anfangsphase alle treffe, die erstmals in ein Professorenamt berufen w&#252;rden.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">7</span><p class=\"absatzLinks\">Die Kl&#228;gerin hat am 7. Februar 2007 Klage erhoben. Ihre Bez&#252;ge verletzten das Alimentationsprinzip im Sinne von Art. 33 Abs.&#160;5 GG.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">8</span><p class=\"absatzLinks\">Die Kl&#228;gerin hat beantragt,</p>\n<span class=\"absatzRechts\">9</span><p class=\"absatzLinks\">festzustellen, dass sie nicht amtsangemessen besoldet ist.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">10</span><p class=\"absatzLinks\">Die Beklagte hat beantragt,</p>\n<span class=\"absatzRechts\">11</span><p class=\"absatzLinks\">die Klage abzuweisen.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">12</span><p class=\"absatzLinks\">Das Verwaltungsgericht hat die Klage mit dem angefochtenen Urteil abgewiesen und zur Begr&#252;ndung im Wesentlichen ausgef&#252;hrt: Die Besoldung der Beamten werde gem&#228;&#223; &#167; 2 Abs. 1 BBesG durch Gesetz geregelt. Die Kl&#228;gerin erhalte Besoldung nach den Vorschriften des Bundesbesoldungsrechts, soweit sie im Land Nordrhein-Westfalen gem&#228;&#223; Art. 125a Abs. 1 GG fortgelten, und des nordrhein-westf&#228;lischen Landesbesoldungsrechts. Besoldung aus der fortgeltenden und fortgeschriebenen Besoldungsordnung C erhielten nur solche Professoren, die vor dem in &#167; 77 Abs. 2 BBesG geregelten Stichtag im Amt befindlich gewesen seien. Hierzu z&#228;hle die Kl&#228;gerin nicht. Auf sie f&#228;nden vielmehr die Neuregelungen des Professorenbesoldungsreformgesetzes und damit die Besoldungsordnung W Anwendung. Die entsprechenden Regelungen in &#167;&#167; 32 ff. BBesG seien, soweit sie f&#252;r die Besoldung der Kl&#228;gerin relevant seien, rechtm&#228;&#223;ig, insbesondere mit h&#246;herrangigem Recht vereinbar. Ein Versto&#223; gegen das durch Art. 33 Abs. 5 GG gesch&#252;tzte Alimentationsprinzip liege nicht vor. Es werde zur Frage der Vereinbarkeit der Grundgehaltss&#228;tze der Besoldungsgruppen W 2 und W 3 mit dem Alimentationsprinzip auf die Entscheidung des Bayerischen Verfassungsgerichtshofs in seinem Urteil vom 28.&#160;Juli 2008 (- Vf. 25-VII-05 -) Bezug genommen. Dessen Erw&#228;gungen seien auf die Rechtslage im Land Nordrhein-Westfalen nahtlos &#252;bertragbar, weil die amtsangemessene Alimentation in der Zeit bis zur F&#246;deralismusreform Sache des Bundes gewesen sei und deshalb eine einheitliche Entwicklung genommen habe. Die seit der F&#246;deralismusreform stattgefundenen landesrechtlichen Besoldungserh&#246;hungen h&#228;tten bisher nicht zu einer erheblich unterschiedlichen H&#246;he der Besoldung der Beamten einschlie&#223;lich der Professoren im Freistaat Bayern einerseits und im Land Nordrhein-Westfalen andererseits gef&#252;hrt.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">13</span><p class=\"absatzLinks\">Die Kl&#228;gerin hat gegen das am 18. Dezember 2009 zugestellte Urteil am 14.&#160;Januar 2010 Antrag auf Zulassung der Berufung gestellt. Der Senat hat mit Beschluss vom 27. September 2010 die Berufung wegen grunds&#228;tzlicher Bedeutung zugelassen.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">14</span><p class=\"absatzLinks\">Im Er&#246;rterungstermin am 15. Juni 2011 hat die Beklagte erkl&#228;rt, dass sie an der Entscheidung &#252;ber die Ablehnung eines Leistungsbezuges zum Zeitpunkt der Ernennung unabh&#228;ngig davon festhalte, ob &#167;&#160;12 LBesG NRW in der einschr&#228;nkenden urspr&#252;nglichen Fassung bundesrechtskonform sei.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">15</span><p class=\"absatzLinks\">Die Kl&#228;gerin tr&#228;gt im Berufungsverfahren erg&#228;nzend vor: Sie erhalte seit dem 1.&#160;November 2010 f&#252;r die Dauer von drei Jahren eine monatliche Leistungszulage in H&#246;he von 500&#160;Euro unter der Voraussetzung, dass sie innerhalb des Evaluierungszeitraums von drei Jahren die in der Zielvereinbarung festgehaltenen Leistungen erbringe. Die Leistungszulage nehme nicht an Besoldungsanpassungen teil. Sie werde in H&#246;he von 40 vom Hundert des Grundgehaltes in der H&#246;he f&#252;r ruhegehaltf&#228;hig erkl&#228;rt, in der sie jeweils mindestens f&#252;r die Dauer von 10 Jahren bezogen werde. Sollte sie die Zielvereinbarungen nicht erf&#252;llen, werde sie auf das Grundgehalt nach W 2 zur&#252;ckfallen. Vor diesem Hintergrund k&#246;nne die Leistungszulage bei der Bewertung, ob die Besoldung dem Alimentationsgrundsatz entspreche, nicht ber&#252;cksichtigt werden.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">16</span><p class=\"absatzLinks\">Dar&#252;ber hinaus vertieft sie ihr Vorbringen zur Verfassungswidrigkeit des Grundgehalts der W-Besoldung wegen Versto&#223;es gegen das Alimentationsprinzip. Das Bundesverfassungsgericht habe in seinem Urteil vom 14.&#160;Februar 2012&#160;(- 2 BvL 4/10 -, BVerfGE 130, 263) die Grundgehaltss&#228;tze der Besoldungsgruppe W 2 insoweit mit Art. 33 Abs. 5 GG unvereinbar erkl&#228;rt, als der Gesetzgeber den Grundgehaltssatz der Besoldungsgruppe W&#160;2 nicht in einer dem Grundsatz der amtsangemessenen Alimentation entsprechenden H&#246;he festgesetzt habe. Die Besoldung nach Besoldungsgruppe W 2 sei hiernach &#8222;evident unzureichend&#8220;. Die Entscheidung sei zwar zum Besoldungsrecht des Landes Hessen ergangen. Die Feststellungen beanspruchten aber auch f&#252;r das Besoldungsrecht des Landes Nordrhein-Westfalen Geltung. Das Bundesverfassungsgericht habe eine r&#252;ckwirkende Behebung auch hinsichtlich etwaiger Kl&#228;ger f&#252;r erforderlich gehalten, &#252;ber deren Anspruch noch nicht abschlie&#223;end entschieden worden sei. Deshalb sei f&#252;r den hier in Rede stehenden Zeitraum eine amtsangemessene Alimentation zu gew&#228;hrleisten.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">17</span><p class=\"absatzLinks\">Es sei aus ihrer Sicht zun&#228;chst eine verfassungskonforme Auslegung des &#167; 12 LBesG NRW in seiner bis zum 31. Dezember 2007 geltenden Fassung zu pr&#252;fen. Diese M&#246;glichkeit ergebe sich aus Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts (Beschluss vom 20. Juli 2010 &#8211; 1 BvR 748/06 -, BVerfGE 127, 87) und des Bundesverwaltungsgerichts (Urteil vom 26. November 2009 &#8211; 2 C 15.08 -, BVerwGE 135, 286).</p>\n<span class=\"absatzRechts\">18</span><p class=\"absatzLinks\">Sollte eine verfassungskonforme Auslegung nicht m&#246;glich sein, so stehe einem R&#252;ckgriff auf den mit Wirkung vom 1. Januar 2013 erh&#246;hten Grundgehaltssatz der Besoldungsgruppe W 2 entgegen, dass Besoldungsleistungen dem Vorbehalt des Gesetzes unterl&#228;gen und demzufolge Besoldungsanspr&#252;che grunds&#228;tzlich nicht auf eine analoge Anwendung besoldungsrechtlicher Vorschriften gest&#252;tzt werden k&#246;nnten. Auf der &#8222;Arbeitsebene&#8220; des Finanzministeriums NRW seien die beiden Einzelf&#228;lle allerdings bekannt gewesen. In diesem Fall sei auf die dann allein zur Verf&#252;gung stehende verfassungsm&#228;&#223;ige Besoldung nach Besoldungsgruppe C 3 zur&#252;ckzugreifen.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">19</span><p class=\"absatzLinks\">Das ab dem 1. Januar 2013 erh&#246;hte Grundgehalt der Besoldungsgruppe W 2 nach dem Gesetz zur Erh&#246;hung der Grundgeh&#228;lter in den Besoldungsgruppen W&#160;2 und W 3 halte sie f&#252;r amtsangemessen.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">20</span><p class=\"absatzLinks\">Die Kl&#228;gerin beantragt,</p>\n<span class=\"absatzRechts\">21</span><p class=\"absatzLinks\">das angefochtene Urteil zu &#228;ndern und festzustellen, dass sie im Zeitraum Januar 2006 bis Dezember 2012 aus den Gr&#252;nden der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 14. Februar 2012 nicht amtsangemessen besoldet war.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">22</span><p class=\"absatzLinks\">Die Beklagte beantragt,</p>\n<span class=\"absatzRechts\">23</span><p class=\"absatzLinks\">die Berufung zur&#252;ckzuweisen.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">24</span><p class=\"absatzLinks\">Sie tr&#228;gt vor: Nach der &#196;nderung des Landesbesoldungsgesetzes zum 1. Januar 2008 sei mittlerweile auch bei einer Erstberufung die Gew&#228;hrung von Leistungsbez&#252;gen m&#246;glich. Diese w&#252;rden aufgrund einer Ermessensentscheidung vergeben, die gerichtlich &#252;berpr&#252;fbar sei. Zudem erm&#246;gliche &#167; 12 Abs. 3 LBesG NRW die &#8211; partielle &#8211; Ruhegehaltf&#228;higkeit der Leistungsbez&#252;ge.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">25</span><p class=\"absatzLinks\">Der nordrhein-westf&#228;lische Besoldungsgesetzgeber habe es bei Erlass des Dienstrechtsanpassungsgesetzes unterlassen, f&#252;r die anh&#228;ngigen Verfahren eine R&#252;ckwirkungsregelung zu treffen. Bei dem bis zum 31. Dezember 2012 geltenden Besoldungsrecht handele es sich um fortgeltendes Bundesrecht. Jedenfalls f&#252;r F&#228;lle, die (auch) einen Zeitraum vor dem 1. September 2006 betr&#228;fen, sei der Bundesgesetzgeber zust&#228;ndig.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">26</span><p class=\"absatzLinks\">Der Senat hat in der m&#252;ndlichen Verhandlung vom 12. Februar 2014 das Verfahren hinsichtlich des Zeitraums vom 6.&#160;Oktober 2005 bis zum 30. Juni 2008 unter dem Aktenzeichen 3 A 155/09 fortgef&#252;hrt. Er hat das Verfahren hinsichtlich des Zeitraums vom 1. Juli 2008 bis zum 31. Dezember 2012 abgetrennt, unter dem Aktenzeichen 3 A 328/14 fortgef&#252;hrt und das Verfahren ausgesetzt, um im Wege einer konkreten Normenkontrolle nach Art. 100 Abs. 1 GG und &#167;&#167;&#160;13 Nr.&#160;11, 80 BVerfGG eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts einzuholen.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">27</span><p class=\"absatzLinks\">Wegen der weiteren Einzelheiten des Sach- und Streitstandes wird auf den Inhalt der Streitakte, der Gerichtsakte 3 A 328/14 sowie der durch die Beklagte vorgelegten Verwaltungsvorg&#228;nge (3 Hefte) und der &#252;ber die Kl&#228;gerin gef&#252;hrten Personalakte &#8211; Unterordner A &#8211; (1&#160;Heft) Bezug genommen.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">28</span><p class=\"absatzLinks\"><span style=\"text-decoration:underline\">Entscheidungsgr&#252;nde:</span></p>\n<span class=\"absatzRechts\">29</span><p class=\"absatzLinks\">Soweit die Kl&#228;gerin die Klage hinsichtlich des Zeitraums vom 6. Oktober 2005 bis zum 31. Dezember 2005 (konkludent) zur&#252;ckgenommen hat, wird das Verfahren eingestellt (&#167; 92 Abs. 3 VwGO). Das angefochtene Urteil ist insoweit entsprechend &#167;&#160;173 Satz&#160;1 VwGO i.V.m. &#167;&#160;269 Abs.&#160;3 Satz&#160;1 Halbsatz&#160;2 ZPO f&#252;r wirkungslos zu erkl&#228;ren.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">30</span><p class=\"absatzLinks\">Im &#220;brigen ist die durch den Senat zugelassene Berufung der Kl&#228;gerin zul&#228;ssig und begr&#252;ndet. Das Verwaltungsgericht hat die Klage f&#252;r den Zeitraum vom 1.&#160;Januar 2006 bis zum 30. Juni 2008 zu Unrecht abgewiesen.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">31</span><p class=\"absatzLinks\">Die Klage ist als Feststellungsklage (&#167;&#160;43 Abs.&#160;1 VwGO) statthaft. Dem steht nicht die grunds&#228;tzliche Subsidiarit&#228;t einer Feststellungsklage gegen&#252;ber der allgemeinen Leistungsklage (&#167;&#160;43 Abs.&#160;2 Satz&#160;1 VwGO) entgegen. Das Bundesverwaltungsgericht geht in st&#228;ndiger Rechtsprechung davon aus, dass die Frage der Amtsangemessenheit der Alimentation im Wege der Feststellungsklage nach &#167; 43 Abs. 1 VwGO zu kl&#228;ren ist. Das Ziel, eine h&#246;here als die jeweils gesetzlich vorgesehene Besoldung zu erhalten, werde mit einem Feststellungsantrag in der umfassendsten und zweckentsprechenden Weise zum Ausdruck gebracht. Aufgrund des besoldungsrechtlichen Vorbehalts des Gesetzes (&#167;&#160;2 Abs.&#160;1 BBesG) und des Gestaltungsspielraums des Gesetzgebers k&#246;nnen Beamten und Richtern auch dann, wenn die Verfassungsm&#228;&#223;igkeit ihrer Alimentation in Frage steht, keine Besoldungsleistungen zugesprochen werden, die gesetzlich nicht vorgesehen sind. Vielmehr sind sie darauf verwiesen, ihren Alimentationsanspruch dadurch geltend zu machen, dass sie Klage auf Feststellung erheben, ihr Nettoeinkommen sei verfassungswidrig zu niedrig bemessen.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">32</span><p class=\"absatzLinks\">Vgl. BVerfG, Beschluss vom 14. Oktober 2009 &#8211; 2 BvL 13/08 &#8211; u.a., juris Rn. 12; BVerwG, Urteil vom 20. M&#228;rz 2008 &#8211; 2&#160;C 49.07 &#8211;, BVerwGE 131, 20 = juris Rn.&#160;29; Urteil vom 28. April 2005 - 2 C 1.04 -, BVerwGE 123, 308 = juris Rn. 9; Urteil vom 19. Dezember 2002 - 2 C 34.01 -, BVerwGE 117, 305 = juris Rn. 11; Urteil vom 20.&#160;Juni 1996 - 2 C 7.95 -, NVwZ 1998, 76 = juris Rn. 17; Beschluss vom 14. November 1985 - 2 C 14.83 -, DVBl. 1986, 468 = juris Rn. 12.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">33</span><p class=\"absatzLinks\">Im Falle der Verfassungswidrigkeit des geltenden Besoldungsrechts wird dem Beamten deshalb grunds&#228;tzlich zugemutet, die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts und eine danach etwa gebotene Neuregelung des Besoldungsanspruchs durch den Gesetzgeber abzuwarten.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">34</span><p class=\"absatzLinks\">Vgl. BVerwG, Urteil vom 20. M&#228;rz 2008&#160;&#8211; 2 C 49.07 -, BVerwGE 131, 20 = juris Rn. 29; Urteil vom 20. Juni 1996 &#8211; 2 C 7.95 &#8211;, NVwZ 1998, 76; OVG NRW, Beschluss vom 9. Juli 2009&#160;&#8211; 1 A 1695/08&#160;&#8211;, juris Rn.&#160;61 f.; VGH Baden-W&#252;rttemberg, Urteil vom 16.&#160;Oktober 2008 &#8211; 4 S 725/06 &#8211;, juris Rn.&#160;18.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">35</span><p class=\"absatzLinks\">Die Kl&#228;gerin hat auch das erforderliche Feststellungsinteresse, insbesondere hat sie ihren Anspruch auf amtsangemessene Alimentation f&#252;r den hier in Rede stehenden Zeitraum zeitnah geltend gemacht. Anspr&#252;che auf verfassungsgem&#228;&#223;e Alimentation m&#252;ssen grunds&#228;tzlich in dem Jahr geltend gemacht werden, f&#252;r das eine h&#246;here Alimentation begehrt wird. Dies folgt aus zwei grundlegenden Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">36</span><p class=\"absatzLinks\">BVerfG, Beschluss vom 24. November 1998 &#8211; 2 BvL 26/91 &#8211; u.a., BVerfGE 99, 300 = juris Rn. 67; Beschluss vom 22.&#160;M&#228;rz 1990 &#8211; 2 BvL 1/86 &#8211;, BVerfGE 81, 363 = juris Rn. 69.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">37</span><p class=\"absatzLinks\">Hiernach handelt es sich bei dem Beamtenverh&#228;ltnis um ein wechselseitiges Treueverh&#228;ltnis, aus dem einerseits die Verpflichtung des Dienstherrn zur amtsangemessenen Alimentation des Beamten folgt wie auch andererseits die Pflicht des Beamten resultiert, auf die Belastbarkeit des Dienstherrn und dessen Gemeinwohlverantwortung R&#252;cksicht zu nehmen. Die Alimentation des Beamten durch den Dienstherrn ist der Sache nach die Befriedigung eines gegenw&#228;rtigen Bedarfs aus gegenw&#228;rtig zur Verf&#252;gung stehenden Haushaltsmitteln, die als solche regelm&#228;&#223;ig der j&#228;hrlichen parlamentarischen Bewilligung unterliegen. Angesichts dessen hat der Beamte die Obliegenheit, seine Anspr&#252;che auf amtsangemessene Alimentation zeitnah, also w&#228;hrend des jeweils laufenden Haushaltsjahres durch entsprechende Rechtsbehelfe geltend zu machen.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">38</span><p class=\"absatzLinks\">Vgl. auch BVerwG, Urteil vom 28. Juni 2011 &#8211; 2 C 40.10 -, juris Rn. 7; Urteil vom 27. Mai 2010 &#8211; 2 C 33.09 -, NVwZ-RR 2010, 647 = juris Rn. 14.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">39</span><p class=\"absatzLinks\">Die Kl&#228;gerin war auch nicht gehalten, ihren Anspruch auf Gew&#228;hrung einer amtsangemessenen Alimentation in jedem Haushaltsjahr erneut geltend zu machen. Ein einmal erkennbar in die Zukunft gerichteter Antrag auf erh&#246;hte Besoldung gen&#252;gt grunds&#228;tzlich &#252;ber das laufende Haushaltsjahr hinaus den Anforderungen an eine zeitnahe Geltendmachung auch f&#252;r die folgenden Jahre.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">40</span><p class=\"absatzLinks\">Vgl. OVG NRW, Urteil vom 24. November 2010 &#8211; 3 A 1761/08 -; Bayerischer VGH, Beschluss vom 23.&#160;M&#228;rz 2010 &#8211; 14 ZB 09.2224 -, juris; S&#228;chsisches OVG, Urteil vom 24. M&#228;rz 2010 &#8211; 2 A 725/08 -, juris; OVG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 5. Dezember 2008 &#8211; 10 A 10502/08 -, NVwZ-RR 2009, 568.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">41</span><p class=\"absatzLinks\">Ein Widerspruch gegen eine zu niedrige Alimentation ist typischerweise auf eine fortlaufende (monatliche) Zahlung h&#246;herer Dienstbez&#252;ge gerichtet. Der betroffene Beamte will erreichen, dass der Dienstherr seiner Verpflichtung aufgrund des Alimentationsprinzips (Art. 33 Abs. 5 GG), dem Beamten amtsangemessenen Unterhalt zu leisten, nachkommt. Diese Unterhaltspflicht ist im Hinblick auf den Regelfall des Lebenszeitbeamten zeitlich grunds&#228;tzlich nicht begrenzt und hinsichtlich der laufenden Dienstbez&#252;ge nicht auf Jahresintervalle bezogen. Entsprechend wirken Antr&#228;ge auf amtsangemessene Alimentation grunds&#228;tzlich unabh&#228;ngig von zwischenzeitlichen Jahreswechseln fort, soweit der Beamte seinen Antrag nicht auf einen bestimmten Zeitraum beschr&#228;nkt hat oder sich die Sach- oder Rechtslage erheblich &#228;ndert, etwa durch Bescheidung des Begehrens des Betroffenen, so dass Anlass besteht, klarzustellen, dass das Begehren gleichwohl f&#252;r die Zukunft aufrecht erhalten bleibt.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">42</span><p class=\"absatzLinks\">Vgl. OVG NRW, Urteil vom 24. November 2010 &#8211; 3 A 1761/08 -; Bayerischer VGH, Beschluss vom 23.&#160;M&#228;rz 2010 &#8211; 14 ZB 09.2224 -, juris; OVG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 5. Dezember 2008 &#8211; 10 A 10502/08 -, NVwZ-RR 2009, 568.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">43</span><p class=\"absatzLinks\">Etwas anderes ergibt sich insbesondere nicht aus den Erw&#228;gungen, die dem Erfordernis einer zeitnahen Geltendmachung zu Grunde liegen. Aus dem Erfordernis, dass sich der Dienstherr auf eventuelle zus&#228;tzliche Ausgaben einstellen kann,</p>\n<span class=\"absatzRechts\">44</span><p class=\"absatzLinks\">vgl. BVerwG, Urteil vom 13. November 2008 &#8211; 2 C 16.07 &#8211;, NVwZ-RR 2009, 249; Urteil vom 27.&#160;Mai 2010 &#8211; 2 C 33.09 &#8211;, NVwZ-RR 2010, 647,</p>\n<span class=\"absatzRechts\">45</span><p class=\"absatzLinks\">folgt keine Verpflichtung des Beamten nach erstmaliger R&#252;ge unzureichender Alimentation, in jedem nachfolgenden Haushaltsjahr erneut eine amtsangemessene Alimentation zu begehren. Eine solche Obliegenheit hat das Bundesverwaltungsgericht in seinen Grundsatzentscheidungen zum Erfordernis der zeitnahen Geltendmachung nicht aufgestellt. Den Urteilen ist vielmehr zu entnehmen, dass es darauf ankommt, in welchem Haushaltsjahr der Beamte &#8222;erstmals&#8220; erh&#246;hte Besoldung beansprucht hat. Mit einem solchen Antrag (bzw. Widerspruch) erf&#252;llt der Beamte die Anforderung einer zeitnahen Geltendmachung &#8222;ab demjenigen Haushaltsjahr, in dem der Beamte gegen&#252;ber dem Dienstherrn erstmals geltend gemacht hat, dass er den kinderbezogenen Anteil seiner Alimentation f&#252;r unzureichend h&#228;lt.&#8220;</p>\n<span class=\"absatzRechts\">46</span><p class=\"absatzLinks\">BVerwG, Urteil vom 27. Mai 2010 &#8211; 2 C 33.09 &#8211;, NVwZ-RR 2010, 647.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">47</span><p class=\"absatzLinks\">Wie die Formulierung &#8222;ab demjenigen Haushaltsjahr&#8220; und &#8222;erstmals&#8220; zeigt, kn&#252;pft das Bundesverwaltungsgericht Anspr&#252;che auf eine erh&#246;hte Alimentation nicht an die weitere Voraussetzung, solche Anspr&#252;che in jedem nachfolgenden Haushaltsjahr erneut geltend zu machen. Die Anforderungen, denen ein Antrag auf h&#246;here &#8211; amtsangemessene &#8211; Alimentation gen&#252;gen muss, orientieren sich vielmehr an dem Zweck, der mit dem Erfordernis einer zeitnahen Geltendmachung verfolgt wird. Entscheidend ist, dass die Erkl&#228;rung dem Dienstherrn Anlass gibt, sich auf eventuelle finanzielle Mehrbelastungen einzustellen.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">48</span><p class=\"absatzLinks\">BVerwG, Urteil vom 28. Juni 2011 &#8211; 2 C 40.10 &#8211;, juris; Urteil vom 27. Mai 2010 &#8211; 2 C 33.09 &#8211;, NVwZ-RR 2010, 647.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">49</span><p class=\"absatzLinks\">Entsprechend kommt es f&#252;r die zeitliche Ausdehnung eines Widerspruchs unter dem Gesichtspunkt der erforderlichen zeitnahen Geltendmachung innerhalb des laufenden Haushaltsjahres darauf an, ob der Erkl&#228;rung eine Beanstandung der fortlaufenden Bez&#252;ge f&#252;r die Zukunft zu entnehmen ist. Dies ist hier im Hinblick darauf, dass die Kl&#228;gerin eine nicht amtsangemessene Alimentation aufgrund eines strukturellen Defizits der W 2-Besoldung geltend gemacht und ihre Anspr&#252;che mit der Klage weiter verfolgt hat, der Fall. Sie hat hiervon erst nach der Erh&#246;hung der W-Besoldung durch das Gesetz zur Erh&#246;hung der Grundgeh&#228;lter in den Besoldungsgruppen W 2 und W 3 f&#252;r den Zeitraum ab dem 1. Januar 2013 ausdr&#252;cklich Abstand genommen.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">50</span><p class=\"absatzLinks\">Das Feststellungsinteresse ist auch nicht deshalb zu verneinen, weil das Bundesverfassungsgericht in seinem Urteil vom 14. Februar 2012 (- 2 BvL 4/10 -, BVerfGE 130, 263) bereits entschieden hat, dass die Grundgehaltss&#228;tze der Besoldungsordnung W in dem hier in Rede stehenden Zeitraum nicht dem Grundsatz der amtsangemessenen Alimentation entsprachen, und ausdr&#252;cklich darauf hingewiesen hat, dass eine r&#252;ckwirkende Behebung auch hinsichtlich etwaiger Kl&#228;ger erforderlich ist, &#252;ber deren Anspruch noch nicht abschlie&#223;end entschieden worden ist. Denn die beklagte Universit&#228;t verweigert unter Hinweis auf die Unt&#228;tigkeit der Besoldungsgesetzgeber die vom Bundesverfassungsgericht eingeforderte r&#252;ckwirkende Behebung des Verfassungsversto&#223;es. Ein Feststellungsinteresse ist mithin gegeben.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">51</span><p class=\"absatzLinks\">Die Klage ist auch im &#220;brigen zul&#228;ssig. Die Kl&#228;gerin hat das nach &#167; 126 Abs. 3 BRRG erforderliche Vorverfahren durchgef&#252;hrt.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">52</span><p class=\"absatzLinks\">Vgl. zum Widerspruchsverfahren als verfahrensrechtlichem Rahmen, in dem vorgerichtliche Auseinandersetzungen zwischen Beamten und Dienstherrn ausgetragen werden: BVerwG, Urteil vom 30.&#160;Oktober 2013 - 2 C 23.12 -, juris Rn. 21 ff.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">53</span><p class=\"absatzLinks\">Die Kl&#228;gerin legte unter dem 11.&#160;September 2006 Widerspruch gegen die ihres Erachtens nicht amtsangemessene Alimentation ein, den die Beklagte mit Widerspruchsbescheid vom 5. Januar 2007 zur&#252;ckwies.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">54</span><p class=\"absatzLinks\">Der Kl&#228;gerin fehlt auch nicht das erforderliche Rechtsschutzbed&#252;rfnis. Sie nahm zwar den Ruf auf eine Professur der Besoldungsgruppe W 2 ohne Vorbehalt an. Darin kann aber kein Verzicht auf die Geltendmachung von Anspr&#252;chen auf h&#246;here Besoldung gesehen werden. Die Kl&#228;gerin hat in dem Schreiben, mit dem sie den Ruf angenommen hat, keine Erkl&#228;rung bez&#252;glich ihrer pers&#246;nlichen Bez&#252;ge abgegeben. Ein ausdr&#252;cklicher Verzicht ist daher nicht erfolgt.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">55</span><p class=\"absatzLinks\">Es kann deshalb dahin stehen, ob ein solcher Verzicht unwirksam w&#228;re. Zwar spricht &#167; 2 Abs. 3 BBesG in der seinerzeit g&#252;ltigen Fassung in seinem Wortlaut nur davon, dass der Beamte auf die ihm <span style=\"text-decoration:underline\">gesetzlich</span> zustehende Besoldung weder ganz noch teilweise verzichten kann. Da die Norm aber auf den nach Art. 33 Abs.&#160;5 GG gew&#228;hrleisteten Anspruch auf amtsangemessene Alimentation zielt, d&#252;rfte ein Verzicht insoweit insgesamt unwirksam sein.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">56</span><p class=\"absatzLinks\">Vgl. hierzu Summer in: Schwegmann/Summer, Besoldungsgesetze des Bundes und der L&#228;nder, BBesG, Stand Oktober 2005, &#167; 2 BBesG II/1, Rn.&#160;32, der das Verzichtsverbot auf die verfassungsm&#228;&#223;ige Grundsicherung der Alimentation des Art. 33 Abs. 5 GG zur&#252;ckf&#252;hrt.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">57</span><p class=\"absatzLinks\">Die Beklagte ist auch passivlegitimiert. Zwar stand bis zum 31. Dezember 2006 das Personal der Hochschulen gem&#228;&#223; &#167; 2 Abs. 3 Satz 1 des Gesetzes &#252;ber die Hochschulen des Landes Nordrhein-Westfalen vom 14.&#160;M&#228;rz 2000 (Hochschulgesetz &#8211; HG; GV. NRW. Seite 190) im Landesdienst. Die Hochschulen waren K&#246;rperschaften des &#246;ffentlichen Rechts und zugleich Einrichtungen des Landes (&#167; 2 Abs. 1 Satz 1 HG). Zum 1. Januar 2007 wurde durch Artikel 1 des Hochschulfreiheitsgesetzes vom 31. Oktober 2006 (HFG; GV. NRW. Seite 474) das Hochschulgesetz aber dahingehend neu gefasst, dass nach &#167;&#160;2 Abs. 1 Satz&#160;1 HG die Hochschulen nach &#167; 1 Abs. 2 vom Land getragene, rechtsf&#228;hige K&#246;rperschaften des &#246;ffentlichen Rechts sind, denen gem&#228;&#223; &#167; 2 Abs. 3 Satz 2 HG die Dienstherreneigenschaft zuerkannt wurde. Nach &#167; 2 Abs. 3 Satz 1 HG steht das Personal nunmehr im Dienst der jeweiligen Hochschule.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">58</span><p class=\"absatzLinks\">Die Kl&#228;gerin kann ihren Anspruch auf amtsangemessene Alimentation (auch) f&#252;r das Jahr 2006 im vorliegenden Klageverfahren gegen die beklagte Universit&#228;t geltend machen. Denn durch das als Artikel 7 des Hochschulfreiheitsgesetzes erlassene &#8222;Gesetz &#252;ber weitere dienstrechtliche und sonstige Regelungen im Hochschulbereich&#8220; &#252;bernahm die jeweilige Hochschule die an ihr t&#228;tigen Beamtinnen und Beamten (&#167; 1 Satz 1). Hierbei handelte es sich um eine gesetzlich angeordnete Gesamtrechtsnachfolge. Der 6. Senat des erkennenden Gerichts hat in seinem Beschluss vom 20. M&#228;rz 2012 (&#8211; 6 A 2125/11 &#8211;, juris Rn.&#160;22 ff.) hierzu ausgef&#252;hrt:</p>\n<span class=\"absatzRechts\">59</span><p class=\"absatzLinks\">&#8222;Das Verwaltungsgericht hat den Anspruchs&#252;bergang aus &#167; 128 Abs.&#160;4 3.&#160;Var. BRRG i.V.m. &#167; 129 Abs. 4, Abs. 1 BRRG sowie &#167; 18 Abs. 4 BRRG hergeleitet. Dort ist bestimmt, dass in F&#228;llen der &#220;bernahme eines Beamten durch einen neuen Dienstherrn aufgrund einer Umbildungsma&#223;nahme im Sinne von &#167; 128 BRRG das Beamtenverh&#228;ltnis mit dem neuen Dienstherrn fortgesetzt wird und auf die beamten- und besoldungsrechtliche Stellung des Beamten die im Bereich des neuen Dienstherrn geltenden Vorschriften Anwendung finden. Teilweise wird darin die Anordnung einer Gesamtrechtsnachfolge gesehen, auf deren Grundlage der Dienstherr nicht nur hinsichtlich neu entstehender Anspr&#252;che, sondern auch hinsichtlich noch unerledigter Altverbindlichkeiten und -forderungen in die Rechtsstellung des bisherigen Dienstherrn einr&#252;ckt.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">60</span><p class=\"absatzLinks\">Vgl. VG M&#252;nster, Urteil vom 28. Dezember 2006 - 4 K 1168/02 -, juris; wohl auch Summer in F&#252;rst, GK&#214;D, Loseblatt, &#167; 26 BBG a.F. Rn. 48.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">61</span><p class=\"absatzLinks\">H&#228;lt man diese Vorschriften nicht f&#252;r einschl&#228;gig, folgt der Anspruchs&#252;bergang jedenfalls aus Art. 7 &#167; 3 Abs. 1 HFG. Die Bestimmung sieht vor, dass die dem Aufgabenbereich der jeweiligen Hochschule nach &#167; 1 Abs. 2 HG in der geltenden Fassung zuzurechnenden Rechte und Pflichten des Landes mit dem Inkrafttreten dieses Gesetzes im Wege der Gesamtrechtsnachfolge umfassend auf die jeweilige Hochschule &#252;bergehen. Von der Gesamtrechtsnachfolge ausgenommen ist gem&#228;&#223; Art. 7 &#167; 3 Abs. 1 Satz 2 HFG das unbewegliche Verm&#246;gen des Landes, das in dessen Eigentum verbleibt.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">62</span><p class=\"absatzLinks\">Vgl. dazu LT-Drs. 14/2063, S. 180.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">63</span><p class=\"absatzLinks\">Weitere Einschr&#228;nkungen enth&#228;lt der Wortlaut der Vorschrift nicht. Sie ist deshalb auch auf die Rechtsverh&#228;ltnisse der Beamtinnen und Beamten anwendbar und ordnet f&#252;r diese in gleicher Weise eine Gesamtrechtsnachfolge an wie f&#252;r die Arbeits- und Ausbildungsverh&#228;ltnisse mit an der Hochschule besch&#228;ftigten Personen, f&#252;r die Art. 7 &#167; 2 HFG ebenfalls eine Gesamtrechtsnachfolge normiert. Das Fehlen einer entsprechenden ausdr&#252;cklichen Regelung in Art. 7 &#167; 1 HFG erkl&#228;rt sich daraus, dass ausweislich der Gesetzesbegr&#252;ndung der Gesetzgeber des HFG diese f&#252;r lediglich klarstellend und &#167;&#167; 128 ff. BRRG f&#252;r unmittelbar einschl&#228;gig gehalten hat.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">64</span><p class=\"absatzLinks\">LT-Drs. 14/2063, S. 179.&#8220;</p>\n<span class=\"absatzRechts\">65</span><p class=\"absatzLinks\">Der erkennende Senat schlie&#223;t sich dieser Auffassung an.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">66</span><p class=\"absatzLinks\">Die Klage ist begr&#252;ndet.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">67</span><p class=\"absatzLinks\">Die Kl&#228;gerin hat f&#252;r den Zeitraum vom 1. Januar 2006 bis zum 30. Juni 2008 einen Anspruch auf die Feststellung, dass Anlage IV Nummer 3 (Grundgehaltss&#228;tze Bundesbesoldungsordnung W) zu &#167; 32 Satz 2 des Bundesbesoldungsgesetzes in der Fassung des Gesetzes zur Reform der Professorenbesoldung vom 16. Februar 2002 (BGBl. I Seite 686) in der Fassung des Anhangs 27 Nummer 3 (Grundgehaltss&#228;tze ab 1.&#160;August 2004) zu Artikel 3 Nummer 2 des Gesetzes &#252;ber die Anpassung von Dienst- und Versorgungsbez&#252;gen in Bund und L&#228;ndern 2003/2004 sowie zur &#196;nderung dienstrechtlicher Vorschriften vom 10.&#160;September 2003 (BGBl. I Seite 1798) mit Artikel 33 Absatz 5 des Grundgesetzes unvereinbar ist, soweit der Gesetzgeber den Grundgehaltssatz der Besoldungsgruppe W 2 nicht in einer dem Grundsatz der amtsangemessenen Alimentation entsprechenden H&#246;he festgesetzt hat.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">68</span><p class=\"absatzLinks\">Das Bundesverfassungsgericht hat in seinem Urteil vom 14. Februar 2012 (&#8211; 2 BvL 4/10 &#8211;, BVerfGE 130, 263) unter Ziffer 1 des Tenors entschieden:</p>\n<span class=\"absatzRechts\">69</span><p class=\"absatzLinks\">&#8222;Anlage IV Nummer 3 (Grundgehaltss&#228;tze Bundesbesoldungsordnung W) zu &#167; 32 Satz 2 des Bundesbesoldungsgesetzes (BBesG, in der Fassung des Gesetzes zur Reform der Professorenbesoldung &lt;Professorenbesoldungsreformgesetz - ProfBesReformG&gt; vom 16.&#160;Februar 2002 &lt;Bundesgesetzblatt I Seite 686&gt;) in der Fassung des Anhangs 27 Nummer 3 (Grundgehaltss&#228;tze ab 1. August 2004) zu Artikel 3 Nummer 2 des Gesetzes &#252;ber die Anpassung von Dienst- und Versorgungsbez&#252;gen in Bund und L&#228;ndern 2003/2004 sowie zur &#196;nderung dienstrechtlicher Vorschriften (Bundesbesoldungs- und -versorgungsanpassungsgesetz 2003/ 2004 - BBVAnpG 2003/2004) vom 10. September 2003 (Bundesgesetzblatt I Seite 1798) ist mit Artikel 33 Absatz 5 des Grundgesetzes unvereinbar, soweit der Gesetzgeber den Grundgehaltssatz der Besoldungsgruppe W 2 nicht in einer dem Grundsatz der amtsangemessenen Alimentation entsprechenden H&#246;he festgesetzt hat.&#8220;</p>\n<span class=\"absatzRechts\">70</span><p class=\"absatzLinks\">Nach &#167; 31 Abs. 1 BVerfGG binden die Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts die Verfassungsorgane des Bundes und der L&#228;nder sowie alle Gerichte und Beh&#246;rden. Die Bindungswirkung umfasst zun&#228;chst die Entscheidungsformel. Gegenstand der Bindungswirkung ist die konkrete Entscheidung.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">71</span><p class=\"absatzLinks\">BVerfG, Urteil vom 22. November 2001 &#8211; 2 BvE 6/99 &#8211;, BVerfGE 104, 151 = juris Rn. 132; vgl.&#160;ausf&#252;hrlich zum Meinungsstand Heusch, in: Umbach/Clemens/Dollinger, BVerfGG, Mitarbeiterkommentar und Handbuch, &#167; 31, Rn. 57 ff.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">72</span><p class=\"absatzLinks\">Der Senat ist hiernach an die oben wiedergegebene Entscheidungsformel des Urteils des Bundesverfassungsgerichts gebunden und deshalb berechtigt und verpflichtet, f&#252;r den in Rede stehenden Zeitraum vom 1. Januar 2006 bis zum 30.&#160;Juni 2008 (selbst) die begehrte Feststellung auszusprechen. Eine erneute Vorlage an das Bundesverfassungsgericht w&#228;re nur dann nicht ausgeschlossen, wenn tats&#228;chliche oder rechtliche Ver&#228;nderungen eingetreten w&#228;ren, die die Grundlage der fr&#252;heren Entscheidung ber&#252;hrten und deren &#220;berpr&#252;fung nahelegten.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">73</span><p class=\"absatzLinks\">BVerfG, Beschluss vom 7. Oktober 1999 &#8211; 1 BvL 7/93 -, DVBl. 2000, 39 = juris Rn. 11; Beschluss vom 16. November 1992 &#8211; 1 BvL 31/88 &#8211; u.a., BVerfGE 87, 341 = juris Rn. 16.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">74</span><p class=\"absatzLinks\">Derartige Ver&#228;nderungen sind im relevanten Zeitraum hier offensichtlich nicht eingetreten.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">75</span><p class=\"absatzLinks\">Das Bundesverfassungsgericht hat die ab 1.&#160;August 2004 geltenden Grundgehaltss&#228;tze der Bundesbesoldungsordnung W mit Art. 33 Abs.&#160;5 GG f&#252;r unvereinbar erkl&#228;rt, soweit der Gesetzgeber den Grundgehaltssatz der Besoldungsgruppe W&#160;2 nicht in einer dem Grundsatz der amtsangemessenen Alimentation entsprechenden H&#246;he festgesetzt hat. Die Grundgehaltss&#228;tze der Bundesbesoldungsordnung W galten aufgrund der bis zum 30. August 2006 dem Bund nach Art.&#160;74a GG zugewiesenen konkurrierenden Gesetzgebungskompetenz f&#252;r die Besoldung und Versorgung aller Angeh&#246;rigen des &#246;ffentlichen Dienstes auch f&#252;r die Beamtinnen und Beamten des Landes Nordrhein-Westfalen und mithin auch f&#252;r die Kl&#228;gerin. Sie sind damit unmittelbar vom Unvereinbarkeitsausspruch erfasst.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">76</span><p class=\"absatzLinks\">An die Stelle des in Art. 74a GG zum Ausdruck gekommenen Grundsatzes der bundeseinheitlichen Besoldung und Versorgung trat durch die sog. F&#246;deralismusreform ab dem 1. September 2006 die Regelung in Art. 74 Abs. 1 Nr. 27 GG, wonach der Bund die konkurrierende Gesetzgebungskompetenz &#252;ber &#8222;die Statusrechte und -pflichten der Beamten der L&#228;nder, Gemeinden und anderen K&#246;rperschaften des &#246;ffentlichen Rechts sowie der Richter in den L&#228;ndern mit Ausnahme der Laufbahnen, Besoldung und Versorgung\" innehat. Nach der &#220;bergangsvorschrift des Art. 125a Abs. 1 GG galt das Bundesbesoldungsgesetz als Bundesrecht fort, konnte aber durch Landesrecht ersetzt werden.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">77</span><p class=\"absatzLinks\">Der nordrhein-westf&#228;lische Gesetzgeber hat erstmals zum 1.&#160;Juli 2008 eine durch Landesrecht angeordnete Besoldungsanpassung im Land Nordrhein-Westfalen vorgenommen.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">78</span><p class=\"absatzLinks\">&#167; 2 Satz 1 Nr. 1a des Gesetzes &#252;ber die Anpassung der Besoldungs- und Versorgungsbez&#252;ge 2008 im Land Nordrhein-Westfalen (Besoldungs- und Versorgungsanpassungsgesetz 2008 Nordrhein-Westfalen &#8211; BesVersAnpG 2008 NRW), verk&#252;ndet als Artikel&#160;1 des Gesetzes zur Anpassung der Besoldungs- und Versorgungsbez&#252;ge sowie zur &#196;nderung besoldungs-, versorgungs- und dienstrechtlicher Vorschriften im Land Nordrhein-Westfalen vom 20.&#160;Dezember 2007 (GV. NRW. Seite 750).</p>\n<span class=\"absatzRechts\">79</span><p class=\"absatzLinks\">F&#252;r den Zeitraum vom 1. September 2006 bis zum 30. Juni 2008 bedeutet dies, dass die Grundgehaltss&#228;tze nach Bundesbesoldungsordnung W im Land Nordrhein-Westfalen als Bundesrecht weiterhin unver&#228;nderte Grundlage f&#252;r die Besoldung waren und damit ebenfalls vom Unvereinbarkeitsausspruch erfasst sind.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">80</span><p class=\"absatzLinks\">Hieran &#228;ndert schlie&#223;lich auch die zum 1. Januar 2008 in Kraft getretene &#196;nderung des &#167; 12 LBesG NRW nichts.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">81</span><p class=\"absatzLinks\">Artikel 2 des Hochschulmedizingesetzes vom 20.&#160;Dezember 2007 (HMG; GV.NRW. Seite 744).</p>\n<span class=\"absatzRechts\">82</span><p class=\"absatzLinks\">Denn eine &#196;nderung der vom Bundesverfassungsgericht f&#252;r unvereinbar mit Art. 33 Abs.&#160;5 GG erkl&#228;rten Besoldungsnormen ist nicht erfolgt. Hinzu kommt, dass das durch die zu niedrigen Grundgehaltss&#228;tze entstandene Alimentationsdefizit durch die Leistungsbez&#252;ge auch in ihrer Ausgestaltung ab dem 1. Januar 2008 nicht kompensiert wird. Dies hat das Bundesverfassungsgericht zur vergleichbaren Rechtslage im Land Hessen bereits entschieden.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">83</span><p class=\"absatzLinks\">Nicht entscheidungstragend hat der Senat Veranlassung darauf hinzuweisen, dass die Beklagte es nicht bei der gerichtlichen Feststellung einer nicht amtsangemessenen Alimentation belassen darf. Das Bundesverfassungsgericht hat ausdr&#252;cklich darauf hingewiesen, dass eine r&#252;ckwirkende Behebung auch hinsichtlich etwaiger Kl&#228;ger erforderlich ist, &#252;ber deren Anspruch &#8211; wie hier &#8211; noch nicht abschlie&#223;end entschieden worden ist.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">84</span><p class=\"absatzLinks\">Urteil vom 14. Februar 2012 - 2 BvL 4/10 -, BVerfGE 130, 263 = juris Rn. 187.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">85</span><p class=\"absatzLinks\">Die beklagte Universit&#228;t als Dienstherr darf die vom Bundesverfassungsgericht eingeforderte r&#252;ckwirkende Behebung des Verfassungsversto&#223;es nicht verweigern. Dabei kann sie sich nicht darauf zur&#252;ckziehen, dass weder der f&#252;r den Zeitraum bis zum 31. August 2006 zust&#228;ndige Bundesgesetzgeber noch der f&#252;r den Zeitraum ab dem 1. September 2006 zust&#228;ndige nordrhein-westf&#228;lische Gesetzgeber f&#252;r eine r&#252;ckwirkende Behebung des Verfassungsversto&#223;es gesorgt haben, wozu sie nach &#167; 31 Abs. 1 BVerfGG als Verfassungsorgane verpflichtet waren. Die entsprechenden Gesetze zur Neuregelung der Professorenbesoldung traten (erst) mit Wirkung vom 1. Januar 2013 in Kraft.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">86</span><p class=\"absatzLinks\">Vgl. &#8211; ohnehin beschr&#228;nkt auf den Bundesbereich &#8211; Artikel 1 Nr. 44 und Artikel 11 Abs. 3 des Gesetzes zur Neuregelung der Professorenbesoldung und zur &#196;nderung weiterer dienstrechtlicher Vorschriften (Professorenbesoldungsneuregelungsgesetz)&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160; vom 11. Juni 2013, BGBl. I Seite 1514; &#167;&#167; 1 und 4 des Gesetzes zur Erh&#246;hung der Grundgeh&#228;lter in den Besoldungsgruppen W 2 und W 3, verk&#252;ndet als Artikel 4 des Dienstrechtsanpassungsgesetzes f&#252;r das Land Nordrhein-Westfalen vom 16. Mai 2013 (GV. NRW. Seite 233).</p>\n<span class=\"absatzRechts\">87</span><p class=\"absatzLinks\">Sollten sich der Bund und das Land Nordrhein-Westfalen auf den Standpunkt stellen, die Kl&#228;gerin habe keinen Anspruch auf r&#252;ckwirkende Behebung des Verfassungsversto&#223;es, trifft dies nicht zu. Eine solche Auffassung der Landesregierung Nordrhein-Westfalen l&#228;sst sich ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage im Landtag Nordrhein-Westfalen entnehmen. Der Abgeordnete des Landtags Nordrhein-Westfalen Dr.&#160;T.&#160;&#160;&#160;&#160;&#160; C.&#160;&#160;&#160;&#160;&#160; stellte im Zuge des Gesetzgebungsverfahrens zum Dienstrechtsanpassungsgesetz f&#252;r das Land Nordrhein-Westfalen an die Landesregierung unter anderem die Frage, wie die Landesregierung mit W-Professoren umgehe, die in der Vergangenheit bereits Widerspruch gegen die bisherige Besoldung eingelegt h&#228;tten.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">88</span><p class=\"absatzLinks\">Kleine Anfrage 576 &#8211; LT-Drucksache 16/1161 zur leistungsgerechten Besoldung von Professoren.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">89</span><p class=\"absatzLinks\">Die Landesregierung antwortete hierauf wie folgt: &#8222;Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts ist gegen das Land Hessen ergangen. Diesem wurde aufgegeben, verfassungskonforme Regelungen sp&#228;testens bis zum 01.01.2013 zu treffen. In der Vergangenheit eingelegte Widerspr&#252;che begr&#252;nden nach &#252;bereinstimmender Auffassung des Bundes und der &#252;brigen L&#228;nder au&#223;erhalb Hessens keinen Anspruch auf eine h&#246;here Besoldung, da f&#252;r eine h&#246;here Besoldung keine Anspruchsgrundlage in den geltenden Besoldungsgesetzen gegeben ist.&#8220;</p>\n<span class=\"absatzRechts\">90</span><p class=\"absatzLinks\">LT-Drucksache 16/1506.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">91</span><p class=\"absatzLinks\">Hierbei wird verkannt, dass das Bundesverfassungsgericht eine r&#252;ckwirkende Behebung des Verfassungsversto&#223;es f&#252;r diejenigen Betroffenen gefordert hat, &#252;ber deren Anspruch &#8211; wie hier &#8211; noch nicht abschlie&#223;end entschieden worden ist. Der Gesetzgeber ist aufgrund der Bindung an Gesetz und Recht (Art. 20 Abs.&#160;3 GG) nach Feststellung einer als verfassungswidrig beanstandeten Rechtslage verpflichtet, eine der Verfassung entsprechende Besoldungslage herzustellen.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">92</span><p class=\"absatzLinks\">Vgl. hierzu nur BVerfG, Urteil vom 14. Februar 2012 - 2 BvL 4/10 -, BVerfGE 130, 263 = juris Rn. 187; Beschluss vom 24.&#160;November 1998 &#8211; 2 BvL 26/91 &#8211; u.a., BVerfGE 99, 300 = juris Rn.&#160;69&#160;ff.; BVerwG, Urteil vom 20. M&#228;rz 2008 &#8211; 2 C 49.07 &#8211;, BVerwGE 131, 20 = juris Rn. 29.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">93</span><p class=\"absatzLinks\">Die Kostenentscheidung beruht auf &#167; 155 Abs. 1 Satz 1, Abs. 2 VwGO. Die Kl&#228;gerin hat die Klage f&#252;r den Zeitraum vom 6. Oktober 2005 bis zum 31.&#160;Dezember 2005 zur&#252;ckgenommen und tr&#228;gt insoweit die Kosten des Verfahrens. Die Beklagte ist f&#252;r den Zeitraum vom 1. Januar 2006 bis zum 30.&#160;Juni 2008 unterlegen und ist insoweit kostentragungspflichtig. Bei einem streitgegenst&#228;ndlichen Zeitraum von knapp 33 Monaten ergibt sich daraus die tenorierte Kostenentscheidung.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">94</span><p class=\"absatzLinks\">Die Entscheidung &#252;ber die Vollstreckbarkeit beruht auf &#167;&#160;167 Abs. 1 VwGO i.V.m. &#167;&#167;&#160;708 Nr.&#160;11, 709, 711 ZPO.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">95</span><p class=\"absatzLinks\">Die Revision ist nicht zuzulassen, weil die Voraussetzungen der &#167;&#160;132 Abs.&#160;2 VwGO,&#160; &#167; 63 Abs. 3 Satz 2 BeamtStG, &#167; 127 BRRG nicht vorliegen.</p>\n      "
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