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    "id": 187071,
    "slug": "olgk-2013-11-20-13-u-12212",
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        "name": "Oberlandesgericht Köln",
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    "file_number": "13 U 122/12",
    "date": "2013-11-20",
    "created_date": "2019-02-11T07:44:10Z",
    "updated_date": "2019-03-12T20:06:47Z",
    "type": "Beschluss",
    "ecli": "ECLI:DE:OLGK:2013:1120.13U122.12.00",
    "content": "<h2>Tenor</h2>\n\n<p>Es handelt sich um einen Hinweis- und Auflagenbeschluss.</p><br style=\"clear:both\">\n\n<span class=\"absatzRechts\">1</span><p class=\"absatzLinks\"><strong>I.</strong></p>\n<span class=\"absatzRechts\">2</span><p class=\"absatzLinks\">Die Parteien werden im Anschluss an die rechtlichen Er&#246;rterungen im Termin zur m&#252;ndlichen Verhandlung und in Erg&#228;nzung der Protokollhinweise auf Folgendes hingewiesen:</p>\n<span class=\"absatzRechts\">3</span><p class=\"absatzLinks\"><strong>1.</strong></p>\n<span class=\"absatzRechts\">4</span><p class=\"absatzLinks\">Der Senat h&#228;lt an der Auffassung fest, dass aus den im angefochtenen Urteil angef&#252;hrten Gr&#252;nden der von den Beklagten erkl&#228;rte Widerruf f&#252;r s&#228;mtliche drei Darlehensvertr&#228;ge gilt, die demzufolge r&#252;ckabzuwickeln sind.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">5</span><p class=\"absatzLinks\"><strong>2.</strong></p>\n<span class=\"absatzRechts\">6</span><p class=\"absatzLinks\">Dagegen h&#228;lt der Senat im Hinblick auf den Vortrag der Beklagten im Schriftsatz vom 10.10.2013 nach erneuter &#220;berpr&#252;fung nicht daran fest, dass den Beklagten im Rahmen der R&#252;ckabwicklung nach &#167;&#167; 357 Abs. 1, 346 ff. BGB auch bei nicht verbundenen Gesch&#228;ften eine Verzinsung ihrer auf die Darlehensschuld vor Widerruf bereits erbrachten Zins- und Tilgungsleistungen zusteht.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">7</span><p class=\"absatzLinks\">Die Entscheidung BGHZ 152, 331, 338 = WM 02, 2501, in der im Falle der R&#252;ckabwicklung ein Anspruch des Darlehensnehmers auf markt&#252;bliche Verzinsung der auf das Darlehen erbrachten Zins- und Tilgungsleistungen bejaht wird, betraf eine R&#252;ckabwicklung nach dem fr&#252;heren &#167; 3 HTWG. Nach damaligem Recht &#8211; dem vom BGH entschiedenen Fall lag ein Darlehensvertrag aus dem Jahre 1993 zugrunde &#8211; war das widerrufliche Gesch&#228;ft zun&#228;chst schwebend unwirksam und wurde im Falle eines rechtzeitigen oder wegen fehlerhafter Widerrufsbelehrung wirksamen Widerrufs&#160; endg&#252;ltig unwirksam. Die Bank hatte daher zu keinem Zeitpunkt einen Anspruch auf die an sie gezahlten Zins- und Tilgungsraten. Vor diesem Hintergrund hatte sie f&#252;r deren &#8211; von Anfang an rechtsgrundlose &#8211; Nutzung eine Entsch&#228;digung zu entrichten.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">8</span><p class=\"absatzLinks\">Der Widerruf nach &#167; 357 BGB f&#252;hrt dagegen mit <strong><span style=\"text-decoration:underline\">ex nunc-Wirkung</span></strong> zur R&#252;ckabwicklung und entsprechender Umgestaltung des zun&#228;chst wirksamen Vertrages (vgl. Palandt/Gr&#252;neberg, 72. Aufl. &#167; 357 Rz. 2; Staudinger-Kaiser, BGB, &#167;&#167; 346 &#8211; 361, Bearb. 2012, &#167; 357 Rz. 5). Vor diesem Hintergrund erscheint es zweifelhaft, wenn die Kl&#228;gerin als Darlehensgeberin die Zins- und Tilgungsbetr&#228;ge, die die Beklagten als Darlehensnehmer entsprechend ihrer bis zum Widerruf bestehenden prim&#228;ren Vertragspflicht an die Kl&#228;gerin gezahlt haben, nicht nur zur&#252;ckverlangen, sondern darauf auch noch Zinsen beanspruchen k&#246;nnten. Dementsprechend hei&#223;t&#160; es in der Entscheidung BGH vom 18.1.2011 - XI ZR 356/09 - (WM 11, 451 ff. &#8211; Tz. 26) zur R&#252;ckabwicklung nach &#167;&#167; 357 Abs. 1, 346 Abs. 1 BGB, dass die Darlehensnehmer die R&#252;ckzahlung des Nettokreditbetrages zzgl. Zinsen <strong><span style=\"text-decoration:underline\">abz&#252;glich bereits geleisteter Zahlungen</span></strong> schuldeten.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">9</span><p class=\"absatzLinks\"><strong>3.</strong></p>\n<span class=\"absatzRechts\">10</span><p class=\"absatzLinks\">Ferner wird klargestellt, dass die Vorschrift des &#167; 497 BGB nur insoweit zur Anwendung kommt, als sich die Beklagten mit der R&#252;ckzahlung der Darlehensraten in Verzug befinden.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">11</span><p class=\"absatzLinks\"><strong>4.</strong></p>\n<span class=\"absatzRechts\">12</span><p class=\"absatzLinks\">Die Neuabrechnung der widerrufenen Darlehensvertr&#228;ge hat auf der Basis zu erfolgen, dass Bearbeitungskosten und Zinsen auf die Pr&#228;mien der finanzierten Restschuldversicherung au&#223;er Betracht bleiben.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">13</span><p class=\"absatzLinks\"><strong>5.</strong></p>\n<span class=\"absatzRechts\">14</span><p class=\"absatzLinks\">Im &#220;brigen bleibt es bei den Hinweisen aus dem Beschluss des Senats vom 19.6.2013 und aus dem Protokoll zur m&#252;ndlichen Verhandlung vom 9.10.2013.</p>\n<span class=\"absatzRechts\">15</span><p class=\"absatzLinks\"><strong>II.</strong></p>\n<span class=\"absatzRechts\">16</span><p class=\"absatzLinks\">Im Einverst&#228;ndnis mit den Parteien wird das schriftliche Verfahren angeordnet. Die Parteien m&#246;gen binnen vier Wochen ab Zugang dieses Beschlusses mitteilen, ob der Rechtsstreit einvernehmlich beendet werden kann. Sollte das nicht der Fall sein, wird der Senat im Anschluss den Zeitpunkt, bis zu dem Schrifts&#228;tze eingereicht werden k&#246;nnen und einen Verk&#252;ndungstermin bestimmen.</p>\n      "
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