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    "content": "<div id=\"dokument\" class=\"documentscroll\">\n<a name=\"focuspoint\"><!--BeginnDoc--></a><div id=\"bsentscheidung\"><div>\n<h4 class=\"doc\">Gr&#252;nde</h4>\n<div><div>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_1\">1</a></dt>\n<dd><p>Die Beschwerde des Antragsgegners gegen den Beschluss des Verwaltungsgerichts hat Erfolg.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_2\">2</a></dt>\n<dd><p>Das Verwaltungsgericht hat zu Unrecht die aufschiebende Wirkung des Widerspruchs des Antragstellers gegen den Rundfunkgeb&#252;hrenbescheid des Antragsgegners vom 3. April 2009 angeordnet. Denn der Antrag des Antragstellers auf Anordnung der gem&#228;&#223; &#167; 80 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 VwGO entfallenden aufschiebenden Wirkung seines Widerspruchs nach &#167; 80 Abs. 5 Satz 1 VwGO ist unzul&#228;ssig.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_3\">3</a></dt>\n<dd><p>Nach &#167; 80 Abs. 6 Satz 1 VwGO ist der Antrag nach &#167; 80 Abs. 5 VwGO in den F&#228;llen der Anforderung von &#246;ffentlichen Abgaben und Kosten nach &#167; 80 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 VwGO, zu denen die Anforderung von Rundfunkgeb&#252;hren geh&#246;rt, nur zul&#228;ssig, wenn die Beh&#246;rde zuvor einen Antrag auf Aussetzung der Vollziehung ganz oder teilweise abgelehnt hat. Diese nach Stellung des Antrages auf Gew&#228;hrung vorl&#228;ufigen Rechtsschutzes bei Gericht nicht mehr nachholbare (Kopp/Schenke, VwGO, Kommentar, 15. Aufl. 2007, &#167; 80 Rn. 185 m.w.N.) Zugangsvoraussetzung ist hier nicht erf&#252;llt, weil der Antragsteller vor der Stellung des Antrags nach &#167; 80 Abs. 5 VwGO beim Verwaltungsgericht keinen Antrag auf Aussetzung der Vollziehung beim Antragsgegner gestellt hat.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_4\">4</a></dt>\n<dd><p>Der Antrag auf Gew&#228;hrung vorl&#228;ufigen Rechtsschutzes nach &#167; 80 Abs. 5 VwGO ist entgegen der Auffassung des Verwaltungsgerichts auch nicht trotz des Fehlens der Ablehnung eines Antrags auf Aussetzung der Vollziehung durch den Antragsgegner nach &#167; 80 Abs. 6 Satz 2 Nr. 2 VwGO ausnahmsweise zul&#228;ssig, weil eine Vollstreckung droht.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a class=\"HauptRed\" name=\"rd_5\" title=\"zum Orientierungssatz\">5</a></dt>\n<dd><p>Im Hinblick auf den Zweck des nach &#167; 80 Abs. 6 Satz 1 VwGO vorgeschriebenen beh&#246;rdlichen Aussetzungsverfahrens, die Gerichte von Aussetzungsantr&#228;gen zu entlasten, ist bei der Auslegung der Ausnahmeregelung des &#167; 80 Abs. 6 Satz 2 Nr. 2 VwGO ein strenger Ma&#223;stab anzulegen (vgl. OVG Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 3.8.2006 - 9 S 4.06 -). Denn bei einer weiten Auslegung dieser Regelung k&#246;nnte dieses Ziel nicht mehr erreicht werden und w&#252;rde sie ihren Charakter als Ausnahmeregelung verlieren, da in einem weiten Sinne nahezu bei jedem auf die Anforderung von &#246;ffentlichen Abgaben und Kosten gerichteten Verwaltungsakt im Falle der Nichtbefolgung der Zahlungsaufforderung die Vollstreckung \"droht\". Eine Vollstreckung droht im Sinne des &#167; 80 Abs. 6 Satz 2 Nr. 2 VwGO daher erst dann, wenn der Beginn konkreter Vollstreckungsma&#223;nahmen von der Beh&#246;rde f&#252;r einen unmittelbar bevorstehenden Termin angek&#252;ndigt worden ist, konkrete Vorbereitungen der Beh&#246;rde f&#252;r eine alsbaldige Vollstreckung getroffen worden sind oder die Vollsteckung bereits begonnen hat (st&#228;ndige Rechtsprechung des Senats: u. a. Beschl&#252;sse vom 23.9.2008 - 4 ME 279/08 -, vom 4.9.2008 - 4 ME 278/08 -, vom 27.8.2008 - 4 ME 252/08 - und vom 10.11.2006 - 4 ME 188/06 -; ebenso OVG Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 3.8.2006 - 9 S 4.06 -; OVG Saarlouis, Beschluss vom 22.6.1992 - 1 W 29/92 -, NVwZ 1993, 490; Kopp/Schenke, a.a.O., &#167; 80 Rn. 186).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_6\">6</a></dt>\n<dd><p>Diese Voraussetzungen sind hier nicht erf&#252;llt. Der Antragsgegner hat zwar in dem Bescheid vom 3. April 2009 erkl&#228;rt, dass der Antragsteller nur durch die unverz&#252;gliche Zahlung des festgesetzten und f&#228;lligen Geb&#252;hrenbetrags Zwangsma&#223;nahmen wie die Vollstreckung bzw. ein Bu&#223;geldverfahren, in dem mit einem Bu&#223;geld bis zu 1000 EUR zu rechnen sei, vermeiden k&#246;nne, und angek&#252;ndigt, dass er die Vollstreckung einleiten werde, sollte die festgesetzte Geb&#252;hrenschuld nicht innerhalb von zwei Wochen bezahlt sein. Damit hat er aber weder eine konkrete Ma&#223;nahme zur zwangsweisen Beitreibung des festgesetzten Rundfunkgeb&#252;hrenbetrages f&#252;r einen unmittelbar bevorstehenden Termin angek&#252;ndigt noch ergeben sich daraus konkrete Vorbereitungen des Antragsgegners f&#252;r eine alsbaldige Vollstreckung.</p></dd>\n</dl>\n</div></div>\n</div></div>\n<a name=\"DocInhaltEnde\"><!--emptyTag--></a><div class=\"docLayoutText\">\n<p style=\"margin-top:24px\">&#160;</p>\n<hr style=\"width:50%;text-align:center;height:1px;\">\n<p><img alt=\"Abk&#252;rzung Fundstelle\" src=\"/jportal/cms/technik/media/res/shared/icons/icon_doku-info.gif\" title=\"Wenn Sie den Link markieren (linke Maustaste gedr&#252;ckt halten) k&#246;nnen Sie den Link mit der rechten Maustaste kopieren und in den Browser oder in Ihre Favoriten als Lesezeichen einf&#252;gen.\" onmouseover=\"Tip('&lt;span class=&quot;contentOL&quot;&gt;Wenn Sie den Link markieren (linke Maustaste gedr&#252;ckt halten) k&#246;nnen Sie den Link mit der rechten Maustaste kopieren und in den Browser oder in Ihre Favoriten als Lesezeichen einf&#252;gen.&lt;/span&gt;', WIDTH, -300, CENTERMOUSE, true, ABOVE, true );\" onmouseout=\"UnTip()\">&#160;Diesen Link k&#246;nnen Sie kopieren und verwenden, wenn Sie <span style=\"font-weight:bold;\">genau dieses Dokument</span> verlinken m&#246;chten:<br>http://www.rechtsprechung.niedersachsen.de/jportal/?quelle=jlink&amp;docid=MWRE090002367&amp;psml=bsndprod.psml&amp;max=true</p>\n</div>\n</div>\n\n"
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