List view for cases

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    "id": 208476,
    "slug": "lg-mainz-2005-08-31-3-s-8905",
    "court": {
        "id": 906,
        "name": "Landgericht Mainz",
        "slug": "lg-mainz",
        "city": 538,
        "state": 13,
        "jurisdiction": "Ordentliche Gerichtsbarkeit",
        "level_of_appeal": "Landgericht"
    },
    "file_number": "3 S 89/05",
    "date": "2005-08-31",
    "created_date": "2019-02-18T19:54:29Z",
    "updated_date": "2022-10-18T14:48:30Z",
    "type": "Urteil",
    "ecli": "ECLI:DE:LGMAINZ:2005:0831.3S89.05.0A",
    "content": "<div class=\"docLayoutText\">\n<div class=\"docLayoutText\"><div>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>Auf die Berufung des Beklagten wird das Urteil des Amtsgerichts Mainz vom 17.05. 2005 abge&#228;ndert.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>Die Klage wird abgewiesen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>Die Kosten beider Rechtsz&#252;ge werden dem Kl&#228;ger auferlegt.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>Das Urteil ist vorl&#228;ufig vollstreckbar.</p></dd>\n</dl>\n</div></div>\n<div class=\"docLayoutMarginTopMore\"><h4 class=\"doc\">\n<!--hlIgnoreOn-->Tatbestand<!--hlIgnoreOff-->\n</h4></div>\n<div class=\"docLayoutText\"><div><dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_1\">1</a></dt>\n<dd><p>\n      \n      &lt;Anmerkung der Dokumentationsstelle des Bundesgerichtshofs: Der Tatbestand wurde vom Gericht nicht mitgeteilt.&gt;\n    </p></dd>\n</dl></div></div>\n<div class=\"docLayoutMarginTopMore\"><h4 class=\"doc\">\n<!--hlIgnoreOn-->Entscheidungsgr&#252;nde<!--hlIgnoreOff-->\n</h4></div>\n<div class=\"docLayoutText\"><div>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_2\">2</a></dt>\n<dd><p>\n      \n      Die zul&#228;ssige Berufung hat Erfolg, denn die Klage ist unbegr&#252;ndet.\n    </p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_3\">3</a></dt>\n<dd><p>\n      \n      Auf die tats&#228;chlichen Feststellungen im angefochtenen Urteil wird Bezug genommen (&#167; 540 Abs. 1 Nr. 1 ZPO); von der Darstellung etwaiger &#196;nderungen oder Erg&#228;nzungen wird abgesehen (&#167;&#167; 540 Abs. 2, 313 a ZPO).\n    </p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_4\">4</a></dt>\n<dd><p>\n      \n      Dem Kl&#228;ger steht kein Anspruch auf Schadensersatz zu.\n    </p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_5\">5</a></dt>\n<dd><p>\n      \n      Es kann dahinstehen, ob der Schaden am Fahrzeug des Kl&#228;gers durch einen Schuss des Beklagten verursacht werden konnte, was die Berufung in Zweifel zieht. Nach Auffassung der Kammer sind der Zurechnungszusammenhang und die Rechtswidrigkeit bereits zweifelhaft, jedenfalls fehlt es an einem Verschulden des Beklagten.\n    </p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a class=\"Overl\" name=\"rd_6\" title=\"zum Leitsatz\">6</a></dt>\n<dd><p>\n      \n      Unstreitig hatte der Beklagte auf dem Sportplatz, der mit einem Ballfangzaun vom Parkplatz abgegrenzt war, Torsch&#252;sse ge&#252;bt. Einer seiner Sch&#252;sse ist &#252;ber das Tor und den Ballfangzaun hinweg geflogen. Selbst wenn dabei der Ball gegen den auf dem Parkplatz hinter dem Ballfangzaun abgestellten Pkw des Kl&#228;gers geflogen ist und dabei den - bestrittenen - Schaden am Kotfl&#252;gel verursacht haben sollte, rechtfertigt das nicht die Haftung des Beklagten. Das Fu&#223;ballspielen auf daf&#252;r vorgesehenen Pl&#228;tzen (Sportpl&#228;tzen oder auch so genannten Bolzpl&#228;tzen) ist als solches erlaubt und damit rechtm&#228;&#223;ig. Ein solcher Platz ist n&#228;mlich dazu bestimmt, Fu&#223;ballspiele auszutragen. Wegen der Eigenart dieses Sportes ist es nicht zu vermeiden, dass B&#228;lle &#252;ber das Spielfeld hinausfliegen, jede in der N&#228;he befindliche Person muss sich hierauf einstellen. Auch der Spieler muss zwar, sei es im Spielbetrieb, sei es im Training seine Spielweise grunds&#228;tzlich so einrichten, dass an den Rechtsg&#252;tern anderer kein Schaden entsteht. Besteht aber wie hier eine Vorrichtung, die den Schutz von Fahrzeugen gegen abirrende B&#228;lle bezweckt, also B&#228;lle, die neben oder &#252;ber das Tor oder die Torauslinie geschossen werden, darf der Spieler auch Torsch&#252;sse ausf&#252;hren, die ihr Ziel m&#246;glicherweise verfehlen k&#246;nnen. Dabei kann es aber auch passieren, dass B&#228;lle derart abirren, dass sie den eigentlich hiergegen errichteten Ballfangzaun &#252;berfliegen. Ein derart abirrender Schuss h&#228;lt sich im Rahmen des sozialad&#228;quaten erlaubten Risikos, f&#252;r dessen Verwirklichung der Beklagte nicht einzustehen hat (LG Trier NJW-RR 2000, 1117; Palandt/Heinrichs, &#167; 276 Rdnr. 21 m.w. Nachw.). Ob das verkehrsrichtige (sozialad&#228;quate) Verhalten die Haftung mangels Rechtswidrigkeit ausschlie&#223;t oder ob in Einzelf&#228;llen die ad&#228;quate Kausalit&#228;t fehlt (Palandt-Sprau, a.a.O., &#167; 823 Rdn. 36 m.w.N.), kann dahinstehen. Vorliegend handelte der Beklagte nicht fahrl&#228;ssig. Dies w&#228;re nur dann gegeben, wenn der Beklagte den Eintritt des sch&#228;digenden Ereignisses vermeiden konnte und musste. Der Beklagte hat aber durch das Fu&#223;ballspiel auf dem Sportplatz die erforderliche Sorgfalt beachtet. Da - wie ausgef&#252;hrt - sein Verhalten sich im Rahmen des erlaubten Risikos hielt und von ihm nur ein sachgerechter Umgang mit der Gefahr gefordert war, musste er nicht sein Spielverhalten dahin einschr&#228;nken, dass abirrende B&#228;lle von vornherein ausgeschlossen waren.\n    </p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_7\">7</a></dt>\n<dd><p>\n      \n      Die Kostenentscheidung beruht auf &#167; 91 ZPO.\n    </p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_8\">8</a></dt>\n<dd><p>\n      \n      Die Entscheidung &#252;ber die vorl&#228;ufige Vollstreckbarkeit ergibt sich aus &#167;&#167; 708 Nr. 10 analog, 711, 713 ZPO.\n    </p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_9\">9</a></dt>\n<dd><p>\n      \n      Die Revision wird nicht zugelassen, da die Voraussetzungen hierf&#252;r (&#167; 543 Abs. 2 ZPO) nicht vorliegen.\n    </p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n</div></div>\n</div>\n"
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