List view for cases

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    "id": 227114,
    "slug": "ag-moers-2010-12-15-561-c-58605",
    "court": {
        "id": 706,
        "name": "Amtsgericht Moers",
        "slug": "ag-moers",
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        "jurisdiction": "Ordentliche Gerichtsbarkeit",
        "level_of_appeal": "Amtsgericht"
    },
    "file_number": "561 C 586/05",
    "date": "2010-12-15",
    "created_date": "2019-02-25T20:23:35Z",
    "updated_date": "2020-12-10T11:30:55Z",
    "type": "Urteil",
    "ecli": "ECLI:DE:AGMO:2010:1215.561C586.05.00",
    "content": "<h2>Tenor</h2>\n\n<p>Die Klage wird unter Aufhebung des Vers&#228;umnisurteils des Amtsgerichts Moers vom 24.11.2004 (549 C 53/04) abgewiesen.</p><p>Die Kl&#228;gerin tr&#228;gt die Kosten des Rechtsstreits mit Ausnahme der S&#228;umniskosten, die die Beklagten zu tragen haben.</p><p>Das Urteil ist vorl&#228;ufig vollstreckbar.</p><p>Von der Darstellung des Tatbestandes wird gem&#228;&#223; &#167; 313 a Abs. 1 ZPO abgesehen.</p><br style=\"clear:both\">\n\n<span class=\"absatzRechts\">1</span><table class=\"absatzLinks\" cellpadding=\"0\" cellspacing=\"0\"><tbody><tr><td colspan=\"3\"></td></tr><tr><td><p>561 C 586/05</p></td><td></td><td></td></tr><tr><td colspan=\"3\"><p><strong>Amtsgericht Moers</strong></p><p><strong>IM NAMEN DES VOLKES</strong></p><p><strong>Urteil</strong></p></td></tr><tr><td colspan=\"3\"></td></tr><tr><td colspan=\"3\"></td></tr></tbody></table><span class=\"absatzRechts\">2</span><p class=\"absatzLinks\">hat das Amtsgericht Moers</p><span class=\"absatzRechts\">3</span><p class=\"absatzLinks\">auf die m&#252;ndliche Verhandlung vom 24.11.2010</p><span class=\"absatzRechts\">4</span><p class=\"absatzLinks\">durch die Richterin am Amtsgericht xxx</p><span class=\"absatzRechts\">5</span><p class=\"absatzLinks\">f&#252;r Recht erkannt:</p><span class=\"absatzRechts\">6</span><p class=\"absatzLinks\">Die Klage wird unter Aufhebung des Vers&#228;umnisurteils des Amtsgerichts Moers vom 24.11.2004 (549 C 53/04) abgewiesen.</p><span class=\"absatzRechts\">7</span><p class=\"absatzLinks\">Die Kl&#228;gerin tr&#228;gt die Kosten des Rechtsstreits mit Ausnahme der S&#228;umniskosten, die die Beklagten zu tragen haben.</p><span class=\"absatzRechts\">8</span><p class=\"absatzLinks\">Das Urteil ist vorl&#228;ufig vollstreckbar.</p><span class=\"absatzRechts\">9</span><p class=\"absatzLinks\">Von der Darstellung des Tatbestandes wird gem&#228;&#223; &#167; 313 a Abs. 1 ZPO abgesehen.</p><span class=\"absatzRechts\">10</span><p class=\"absatzLinks\"><strong><span style=\"text-decoration:underline\">Entscheidungsgr&#252;nde:</span></strong></p><span class=\"absatzRechts\">11</span><p class=\"absatzLinks\">Die Klage ist unbegr&#252;ndet.</p><span class=\"absatzRechts\">12</span><p class=\"absatzLinks\">Der Kl&#228;gerin steht ein Anspruch auf Zahlung von 399,52 EUR gegen die Beklagten gem&#228;&#223; &#167;&#167; 7 Abs. 1 StVG, 3 Nr. 1 PflVG a. F. nicht zu.</p><span class=\"absatzRechts\">13</span><p class=\"absatzLinks\">Die von der Kl&#228;gerin als restliche Schadensposition geltend gemachten Allgemeinkosten f&#252;r die Verwaltung in H&#246;he von 19,50 % der Schadenssumme, somit 108,17 EUR, sind nicht erstattungsf&#228;hig. Dies entspricht der Rechtsprechung des Landgerichts Kleve (557 C 187/06 &#8211; AG Moers und 5 S 59/07 &#8211; LG Kleve). Dieser Rechtsprechung folgt das erkennende Gericht.</p><span class=\"absatzRechts\">14</span><p class=\"absatzLinks\">Will ein Gesch&#228;digter &#252;ber die daf&#252;r in st&#228;ndiger Rechtsprechung zuerkannte allgemeine Unkostenpauschale hinaus weitergehende durch das Schadensereignis entstandene Kosten geltend machen, erfordert dies einen konkreten Vortrag, an dem es hier jedoch fehlt. Der insoweit von der Kl&#228;gerin beanspruchte Zuschlag in H&#246;he eines Prozentsatzes von den Fremdleistungen in H&#246;he von 19,50 % ist nicht nachvollziehbar dargetan. Es fehlt an einem Bezug zwischen der H&#246;he der Fremdkosten und dem beanspruchten Zuschlag. Einen allgemein g&#252;ltigen Grundsatz, wonach f&#252;r die Abwicklung eines gr&#246;&#223;eren Unfallschadens auch ein entsprechend h&#246;herer Verwaltungsaufwand erforderlich ist, gibt es nicht.</p><span class=\"absatzRechts\">15</span><p class=\"absatzLinks\">Auch in dem Gutachten der Firma&#160;XXXX vom 11.10.2001 (Kopie Bl. 10 ff. d. A.) das in einem anderen Rechtsstreit eingeholt worden ist, gibt es daf&#252;r keine diesbez&#252;glich nachvollziehbare Begr&#252;ndung.</p><span class=\"absatzRechts\">16</span><p class=\"absatzLinks\">Was die weiter beanspruchten Kostenpositionen Zuschlag auf die Materialkosten in H&#246;he von 66,86 % und Zuschlag auf die Fertigungskosten von 115,29 EUR anbelangt, so hat die Kl&#228;gerin ebenfalls nicht nachvollziehbar die exorbitant hohen prozentualen Erh&#246;hungsbetr&#228;ge erl&#228;utert. Unstreitig sind bei dem Unfall vom 23.03.2004 lediglich 3 Warnbaken mit Blitzleuchten besch&#228;digt worden, f&#252;r deren Ersatz jeweils ein Betrag von 97,00 EUR aufzuwenden gewesen ist.</p><span class=\"absatzRechts\">17</span><p class=\"absatzLinks\">Aus welchem Grunde die Kl&#228;gerin f&#252;r die Lager- und Vorratshaltung sowie ihren Personaleinsatz die vorbezeichneten Zuschl&#228;ge mit &#8222;geeigneten Bezugsgr&#246;&#223;en&#8220; ermittelt hat, ist ein pauschales Vorbringen, das schon deswegen unbeachtlich ist. Es fehlt zudem auch f&#252;r die vorstehend bezeichneten Schadenspositionen erneut an einer nachvollziehbar dargelegten Wechselwirkung zwischen der H&#246;he der Material- und Fertigungskosten und den beanspruchten Zuschl&#228;gen.</p><span class=\"absatzRechts\">18</span><p class=\"absatzLinks\">Es dr&#228;ngt sich im Hinblick auf die von dem Kl&#228;ger in diesem Rechtsstreit geltend gemachten Kostenpositionen zudem nunmehr die Vermutung auf, dass die objektiv notwendigen Kosten der Schadensbehebung weit unterhalb der Verg&#252;tung liegen, die die Kl&#228;gerin daf&#252;r insgesamt beansprucht, wie das OLG Chemnitz es in einem vergleichbaren Fall in dem am 30.08.2010 verk&#252;ndeten Urteil (1 0 1899/04) festgestellt hat.</p><span class=\"absatzRechts\">19</span><p class=\"absatzLinks\">Im Hinblick auf die geltend gemachte Kostenposition Schadensbearbeitung von 2,12 % hat die Kl&#228;gerin selbst mit Schriftsatz vom 16.11.2010 einger&#228;umt, dass diese nach der Rechtsprechung keine ersatzf&#228;hige Schadensposition darstellt. Es handelt sich dabei um die der Kl&#228;gerin entstandenen &#252;blichen Kosten der Geltendmachung&#160; ihres Schadens f&#252;r Telefonate, Porto und Zeitaufwendungen ihrer Mitarbeiter f&#252;r die Bearbeitung des Unfallschadens, die die Kl&#228;gerin selbst zu tragen hat, wie vorstehend bereits ausgef&#252;hrt.</p><span class=\"absatzRechts\">20</span><p class=\"absatzLinks\">Das neuerliche Vorbringen der Kl&#228;gerin in dem nicht nachgelassenen Schriftsatz vom 07.12.2010 f&#252;hrt zu keiner abweichenden Bewertung.</p><span class=\"absatzRechts\">21</span><p class=\"absatzLinks\">Ob es sich bei der Schadensbehebung um eine in Fremdleistung durchgef&#252;hrte Reparatur oder eine Eigenreparatur gehandelt hat, ist unerheblich. Ein Zuschlag f&#252;r die allgemeine Verwaltung ist in keiner der beiden Fallkonstellationen gerechtfertigt.</p><span class=\"absatzRechts\">22</span><p class=\"absatzLinks\">Entgegen der Auffassung der Kl&#228;gerin ist sie nicht gehindert, mit der Schadensbeseitigung ein Drittunternehmen zu beauftragen. Es d&#252;rfte sogar wirtschaftlich betrachtet zweckm&#228;&#223;ig sein, dies zu tun, wenn die von ihr beanspruchte Verg&#252;tung oberhalb der objektiv notwendigen Kosten der Schadensbehebung liegt, wie das OLG Chemnitz es in seinem am 30.08.2010 (1 O 1839/04) verk&#252;ndten Urteil festgestellt hat, wenn sie nicht Gefahr laufen will, dass in einem Rechtsstreit nach Einholung eines Sachverst&#228;ndigengutachtens &#252;ber die insoweit orts&#252;bliche angemessene Verg&#252;tung die Klage abgewiesen wird, soweit die Klageforderung diese &#252;bersteigt.</p><span class=\"absatzRechts\">23</span><p class=\"absatzLinks\">Die Kostenentscheidung folgt aus &#167;&#167; 91 Abs. 1, 344 ZPO.</p><span class=\"absatzRechts\">24</span><p class=\"absatzLinks\">Die Entscheidung &#252;ber die vorl&#228;ufige Vollstreckbarkeit beruht auf &#167;&#167; 708 Nr. 11, 711, 713 ZPO.</p><span class=\"absatzRechts\">25</span><p class=\"absatzLinks\">xxx</p>\n      "
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