List view for cases

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    "content": "<div id=\"dokument\" class=\"documentscroll\">\n<a name=\"focuspoint\"><!--BeginnDoc--></a><div id=\"bsentscheidung\"><div>\n<h4 class=\"doc\">Gr&#252;nde</h4>\n<div><div>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_1\">1</a></dt>\n<dd><p>\n      \n      Der Antrag auf Zulassung der Berufung ist unbegr&#252;ndet, weil aus den vom Kl&#228;ger dargelegten Gr&#252;nden die geltend gemachten ernstlichen Zweifel im Sinne des &#167; 124 Abs. 2 Nr. 1 VwGO an der Richtigkeit des angefochtenen Urteils nicht bestehen.\n    </p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_2\">2</a></dt>\n<dd><p>\n      \n      Das Verwaltungsgericht hat die Klage gegen den vom Beklagten beginnend ab dem August 2004 erhobenen Mitgliedsbetrag in H&#246;he von (zuletzt) monatlich 760, 50 EUR abgewiesen. Der Kl&#228;ger sei auf Grund seiner zum 30. Juli 2004 erfolgten Zulassung als Wirtschaftspr&#252;fer in Niedersachsen Mitglied des Beklagten und damit seit dem 1. August 2004 auch beitragspflichtig geworden. Er habe nach der ma&#223;geblichen Satzung des Versorgungswerks der Wirtschaftspr&#252;fer und der vereidigten Buchpr&#252;fer (WPVS) auch keinen Anspruch auf eine weitergehende als die ihm gew&#228;hrte Beitragsbefreiung um ein Viertel des Regelbeitrags. Eine vollst&#228;ndige Beitragsbefreiung auf Grund der von dem Kl&#228;ger geltend gemachten anderweitigen privaten Absicherung durch Abschluss von Lebensversicherungsvertr&#228;gen sehe &#167; 46 WPVS n&#228;mlich bewusst nur f&#252;r den sog. Gr&#252;ndungs- oder Anfangsbestand des beklagten Versorgungswerkes vor. Hierzu geh&#246;re der Kl&#228;ger nicht, da er weder zum Zeitpunkt der Gr&#252;ndung des Versorgungswerks in Nordrhein-Westfalen im Juli 1993 noch im August 1998, als in Niedersachsen t&#228;tige Wirtschaftspr&#252;fer auf Grund des zwischen Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen geschlossenen Staatsvertrages Mitglieder der beklagten Versorgungseinrichtung geworden sind, bereits als Wirtschaftspr&#252;fer t&#228;tig gewesen sei. Ebenso wenig erf&#252;lle er die Voraussetzungen einer Beitragsbefreiung gem&#228;&#223; &#167; 31 Abs. 1 Nr. 1 WPVS. Er sei n&#228;mlich nicht &#8211; wie erforderlich &#8211; Mitglied eines anderen &#246;ffentlich-rechtlichen Pflichtversorgungssystems. Die danach bestehende Beitragsverpflichtung des Kl&#228;gers sei auch mit h&#246;herrangigem Recht zu vereinbaren. Es bestehe insbesondere keine verfassungsrechtliche Verpflichtung, den Kl&#228;ger deshalb von einer Beitragspflicht auch gegen&#252;ber dem beklagten Versorgungswerk freizustellen, weil er als sogenanntes Gr&#252;ndungsmitglied auf Grund des Abschlusses privater Lebensversicherungsvertr&#228;ge gem&#228;&#223; &#167; 46 der Satzung des Versorgungswerkes der Steuerberater und Steuerbevollm&#228;chtigten in Niedersachsen (StBVS) von der Mitgliedschaft in dem nieders&#228;chsischen Steuerberaterversorgungswerk befreit worden sei.\n    </p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_3\">3</a></dt>\n<dd><p>\n      \n      Der Kl&#228;ger h&#228;lt dem zur Begr&#252;ndung seines Zulassungsantrages im Wesentlichen entgegen, dass eine private Alterssicherung durch Lebensversicherungsvertr&#228;ge, die zur Befreiung von der Mitgliedschaft im nieders&#228;chsischen Steuerberaterversorgungswerk gef&#252;hrt habe, auch eine Befreiung von der Mitgliedschaft in dem beklagten Versorgungswerk zur Folge haben m&#252;sse. Anderenfalls komme es f&#252;r ihn zu einer unzumutbaren und verfassungswidrigen \"Doppelversorgung\". Soweit die WPVS keine so lautende Regelung enthalte, weise sie eine planwidrige Regelungsl&#252;cke auf.\n    </p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_4\">4</a></dt>\n<dd><p>\n      \n      Dieses Vorbringen vermag die Zulassung der Berufung nicht zu begr&#252;nden.\n    </p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_5\">5</a></dt>\n<dd><p>\n      \n      Sollten die Ausf&#252;hrungen des Kl&#228;gers, es liege eine planwidrige Regelungsl&#252;cke vor, so verstehen sein, dass ihm in entsprechender Anwendung einer vom ihm nicht n&#228;her genannten Bestimmung der WPVS wegen des Abschlusses von Lebensversicherungsvertr&#228;gen eine vollst&#228;ndige Beitragsbefreiung zu gew&#228;hren sei, so trifft dies ersichtlich nicht zu. Der Satzungsgeber hat sich n&#228;mlich ausdr&#252;cklich der Frage zugewandt, unter welchen Voraussetzungen eine private Alterssicherung durch einen oder mehrere Lebensversicherungsvertr&#228;ge zum Wegfall der Beitragsverpflichtung gegen&#252;ber dem beklagten Versorgungswerk f&#252;hrt. Er hat diese Frage in &#167; 46 Abs. 3 und 4 WPVS dahingehend beantwortet, dass eine solche private Alterssicherung nur bei dem sogenannten Gr&#252;ndungs- oder Altbestand des Versorgungswerkes zu einer vollst&#228;ndigen Beitragsbefreiung f&#252;hren kann, nicht jedoch denjenigen zugute kommt, die &#8211; wie der Kl&#228;ger &#8211; erst nachtr&#228;glich die Voraussetzungen f&#252;r eine Mitgliedschaft erf&#252;llen. H&#228;tte der Satzungsgeber Weitergehendes gewollt, so h&#228;tte er eine dahingehende Regelung nicht in die &#220;bergangsbestimmung des &#167; 46 WPVS, sondern in die allgemeine Regelung &#252;ber Beitragsbefreiungen - &#167; 31 WPVS - aufgenommen. Dies hat er jedoch bewusst unterlassen.\n    </p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_6\">6</a></dt>\n<dd><p>\n      \n      &#167; 31 WPVS erweist sich auch nicht als l&#252;ckenhaft in dem Sinne, dass darin eine private Alterssicherung auch dann nicht als Befreiungstatbestand vorgesehen ist, wenn diese private Alterssicherung zur Befreiung von der Mitgliedschaft in einem anderen &#246;ffentlich-rechtlichen Pflichtversorgungssystem gef&#252;hrt hat. Dies ergibt sich schon aus einem Vergleich mit der in weiten Teilen mit der WPVS w&#246;rtlich &#252;bereinstimmenden Satzung f&#252;r das nieders&#228;chsische Steuerberaterversorgungswerk (StBVS). Abweichend von &#167; 31 Abs. 1 WPVS bestimmt n&#228;mlich &#167; 31 Abs. 1 Nr. 3 StBVS ausdr&#252;cklich, dass auf Antrag von der Beitragspflicht befreit wird, wer eine Befreiung von der Beitragspflicht oder von der Mitgliedschaft in einer anderen ... &#246;ffentlich-rechtlichen Versicherungs- oder Versorgungseinrichtung seiner Berufsgruppe erwirkt hat, wenn u. a. der Tatbestand, der zur Befreiung gef&#252;hrt hat, noch besteht. Da mehr als 90% der Wirtschaftspr&#252;fer nicht nur diesen Beruf aus&#252;ben, sondern zugleich auch als Steuerberater zugelassen sind (vgl. www.wpk.de/beruf-wp-vbp/statistiken.asp) und damit &#8211; vorbehaltlich von Befreiungsregelungen &#8211; grunds&#228;tzlich die Voraussetzungen f&#252;r die Pflichtmitgliedschaft sowohl in dem Versorgungswerk der Steuerberater und als auch in dem f&#252;r Wirtschaftspr&#252;fer erf&#252;llen, bedarf es der gegenseitigen Abstimmung der jeweiligen Satzungsregelungen. Dem Satzungsgeber kann dabei im hier ma&#223;geblichen Zeitraum ab dem Jahr 2004 schwerlich entgangen sein, dass&#160;&#160;&#160;&#160;&#160; &#167; 31 Abs. 1 WPVS eine &#167; 31 Abs. 1 Nr. 3 StBVS entsprechende Regelung nicht enth&#228;lt. Nach dem Schriftsatz des Beklagten vom 3. Juni 2005 hat der Satzungsgeber diese Problematik auch nicht verkannt, sondern dadurch gel&#246;st, dass den Betroffenen &#8211; wie dem Kl&#228;ger - zwar keine vollst&#228;ndigen Beitragsbefreiung, daf&#252;r aber gem&#228;&#223; &#167; 31 Abs. 2 WPVS eine einkommensunabh&#228;ngige Beitragserm&#228;&#223;igung auf 75 Prozent des Regelpflichtbeitrags erm&#246;glicht wird.\n    </p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_7\">7</a></dt>\n<dd><p>\n      \n      F&#252;r die von dem Kl&#228;ger dar&#252;ber hinaus geltend gemachte vollst&#228;ndige Beitragsbefreiung &#8211; etwa in entsprechender Anwendung von &#167; 46 Abs. 3 und 4 WPVS - fehlt es somit an der erforderlichen planwidrigen Regelungsl&#252;cke.\n    </p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_8\">8</a></dt>\n<dd><p>\n      \n      Es bestehen auch keine ernstlichen Zweifel i. S. d. &#167; 124 Abs. 2 Nr. 1 VwGO daran, dass die demnach aus der WPVS folgende Beitragsverpflichtung des Kl&#228;gers mit h&#246;herrangigem Recht, insbesondere Verfassungsrecht in Einklang steht.\n    </p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_9\">9</a></dt>\n<dd><p>\n      \n      Art. 14 Abs. 1 GG sch&#252;tzt nicht gegen die Auferlegung von Geldleistungspflichten als Folge der Pflichtmitgliedschaft in einem berufsst&#228;ndischen Versorgungswerk (BVerfG, Beschl. v. 28.11.1997 &#8211; 1 BvR 324/93 -, NJW-RR 1999, 134; BVerwG, Beschl. v. 29.1.1991 &#8211; 1 C 11/89 &#8211; BVerwGE 87, 324 ff.; Senatsurteil v. 26.3.1990 &#8211; 8 A 33/88 -, jeweils m. w. N.).\n    </p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_10\">10</a></dt>\n<dd><p>\n      \n      Ebenso wenig kommt eine Verletzung des Art. 12 Abs. 1 GG in Betracht. Nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts (vgl. zuletzt Beschl. v. 29.12.2004 &#8211; 1 BvR 113/03 -, NVwZ-RR 2005, 297 f., m. w. N.), der der Senat folgt (vgl. das o.a. Urteil v. 26.3.1990), ist durch die Einf&#252;hrung der Pflichtmitgliedschaft in einem berufsst&#228;ndischen Versorgungswerk und der damit verbundenen Beitragspflicht der Schutzbereich von Art. 12 Abs. 1 GG schon nicht tangiert. Die Ma&#223;st&#228;be f&#252;r die Beurteilung der Verfassungsm&#228;&#223;igkeit von Beitragszahlungen zu einem berufsst&#228;ndischen Versorgungswerk sind danach vielmehr der allgemeinen Freiheitsgarantie des Artikel 2 Abs. 1 GG zu entnehmen. Soweit demgegen&#252;ber das Bundesverwaltungsgericht mit Urteil vom 5. Dezember 2000 (&#8211; 1 C 11/00 -, DVBl. 2001, 741 ff.) davon ausgeht, dass Regelungen &#252;ber die Beitragsh&#246;he in einem berufsst&#228;ndischen Versorgungswerk auch die nach Art. 12 Abs. 1 GG gesch&#252;tzte Freiheit der Berufsaus&#252;bung ber&#252;hren k&#246;nnen, ergibt sich &#8211; wie aus den folgenden Nachweisen aus der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts deutlich wird &#8211; vorliegend im Ergebnis keine andere Beurteilung; auch danach ist die Beitragspflicht des Kl&#228;gers nicht zu beanstanden.\n    </p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_11\">11</a></dt>\n<dd><p>\n      \n      Die Zul&#228;ssigkeit der Pflichtmitgliedschaft in einem berufsst&#228;ndischen Versorgungswerk ist &#8211; was auch von dem Kl&#228;ger nicht in Abrede gestellt wird &#8211; mit R&#252;cksicht auf die legitime &#246;ffentliche Aufgabe dieser Versorgungseinrichtungen grunds&#228;tzlich anerkannt. Die Grenzen der Beitragspflicht f&#252;r die Pflichtmitglieder eines berufsst&#228;ndischen Versorgungswerkes ergeben sich allerdings aus den auch nach Art. 2 Abs. 1 GG zu beachtenden Grunds&#228;tzen der Verh&#228;ltnism&#228;&#223;igkeit und des Vertrauensschutzes. Die Satzung eines Versorgungswerkes hat deshalb auf die wirtschaftliche Belastbarkeit des Mitglieds R&#252;cksicht zu nehmen, und zwar dergestalt, dass bei bereits zuvor anderweitig versorgten Mitgliedern eine unzumutbare &#220;berversorgung zu vermeiden ist (BVerwG, Beschl. vom 29.1.1991, a.a.O., vom 30.8.1996 &#8211; 1 B 29/96 -, NJW-RR 1997, 312 f., und vom 23.3.2000 &#8211; 1 B 15/00 -, NJW-RR 2001, 785 f., jeweils m. w. N.). Verm&#246;gensdispositionen, die erst nach Erkennbarkeit der Pflichtmitgliedschaft in einem berufsst&#228;ndischen Versorgungswerk getroffen werden, begr&#252;nden jedoch keinen Vertrauenstatbestand, der die mit der Pflichtmitgliedschaft verbundene Beitragslast als unzumutbar erscheinen l&#228;sst (BVerwG, Beschl. v. 23.10.1995 &#8211; 1 B 99/95 -, m. w. N.). Dar&#252;ber hinaus greift das an den Satzungsgeber gerichtete Gebot, eine unzumutbare &#220;berversorgung zu vermeiden, ersichtlich nur ein, wenn die &#220;berversorgung nicht durch einfache und zumutbare Erkl&#228;rungen des Pflichtmitglieds selbst beseitigt werden kann (BVerwG, Beschl. v. 5.6.1996 &#8211; 1 B 199/95 -). Besteht die M&#246;glichkeit, private Lebensversicherungen in pr&#228;mienfreie Versicherungen umzuwandeln, ist die Gefahr einer unzumutbaren wirtschaftlichen Belastung oder einer zwangsweisen &#220;berversorgung daher nicht gegeben (BVerwG, Beschl. v. 23.12.1992 &#8211; 1 B 57/92 -, Buchholz 403.4 Nr. 23).\n    </p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_12\">12</a></dt>\n<dd><p>\n      \n      Nach diesen Grunds&#228;tzen liegt in der Beitragspflicht bei dem beklagten Versorgungswerk f&#252;r den Kl&#228;ger kein Versto&#223; gegen Artikel 2 Abs. 1 GG. Nach den von dem Kl&#228;ger in der Anlage zu seinem Schriftsatz vom 17. Juni 2005 vorgelegten Unterlagen hat er &#8211; abgesehen von den mit einem Gesamtsmonatsbeitrag in H&#246;he von 140,- EUR f&#252;r eine alternative gleichwertige Altersversorgung ersichtlich nicht ausk&#246;mmlichen Vertr&#228;gen bei der \"Hannoverschen Leben\" &#8211; private Lebensversicherungsvertr&#228;ge erst im Jahr 2000 abgeschlossen, d.h. zu einem Zeitpunkt, als die Pflichtmitgliedschaft bei dem Beklagten f&#252;r in Niedersachsen t&#228;tige Wirtschaftspr&#252;fer bereits seit l&#228;ngerem bestand. F&#252;r die nach diesem Zeitpunkt eingegangenen Verm&#246;gensdispositionen, n&#228;mlich den Abschluss der weiteren umfangreicheren Lebensversicherungsvertr&#228;ge, besteht daher von vorneherein kein Vertrauenstatbestand, der die mit der Pflichtmitgliedschaft bei dem Beklagten verbundene Beitragslast als unzumutbar erscheinen lie&#223;e. Unabh&#228;ngig hiervon ist auch f&#252;r die &#228;lteren Lebensversicherungsvertr&#228;ge keine unzumutbare &#220;berversorgung gegeben, weil es dem Kl&#228;ger jedenfalls zuzumuten ist, diese Vertr&#228;ge beitragsfrei fortzuf&#252;hren oder zu k&#252;ndigen. Etwaige damit verbundene finanzielle Nachteile hat er hinzunehmen. Dass er auf diese Weise einen Verm&#246;gensschaden in H&#246;he von 50.000,- EUR erleiden soll, wie er im Zulassungsantrag pauschal geltend macht, ist auf der Grundlage der von ihm als Anlage zu seinem Schriftsatz vom 17. Juni 2005 eingereichten Aufstellung &#252;ber den Verm&#246;gensstand seiner Lebensversicherungsvertr&#228;ge nicht nachvollziehbar. Im &#220;brigen ist es verfassungsrechtlich nicht geboten, dem Kl&#228;ger die aus seiner Sicht jeweils optimale Altersversorgung zukommen zu lassen. Ihm steht von Verfassungs wegen kein Wahlrecht zu, das es ihm erm&#246;glichen w&#252;rde, im Laufe seines Berufslebens die jeweils g&#252;nstigste Versorgungsm&#246;glichkeit zu w&#228;hlen oder an ihr festzuhalten und die Anwendung aller anderen Versorgungspflichttatbest&#228;nde auszuschlie&#223;en (vgl. BVerfG, Beschl. v. 31.8.2004 &#8211; 1 BvR 1776/97 -, SozR 4 &#8211; 2600 &#167; 6 Nr. 1).\n    </p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_13\">13</a></dt>\n<dd><p>\n      \n      Ebenso wenig liegt in der Mitgliedschaft des Kl&#228;gers bei dem Beklagten und der damit verbundenen Beitragsverpflichtung ein Versto&#223; gegen Artikel 3 Abs. 1 GG. Ist - was auch von dem Kl&#228;ger anerkannt wird - seine Einbeziehung in ein berufsst&#228;ndisches Versorgungswerk grunds&#228;tzlich zul&#228;ssig, so steht dem Normgeber bei der Regelung der von dem Kl&#228;ger geltend gemachten Befreiungstatbest&#228;nde ein besonders weiter Spielraum zu, dessen Grenzen erst bei willk&#252;rlicher Diskriminierung oder Privilegierung erreicht sind (BVerwG, Urt. v. 23.1.2002 &#8211; 6 C 9/01 -, NJW 2002, 2193 ff.; Senatsbeschl. v. 7.2.2006 &#8211; 8 LA 118/05 &#8211; und sowie Senatsurteile v. 26.2.1997 &#8211; 8 L 4716/95 &#8211; und v. 26.3.1990,&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160; a. a. O, jeweils m. w. N.). Dieser Spielraum ist vorliegend nicht dadurch &#252;berschritten worden, dass der Kl&#228;ger im Hinblick auf seine private Alterssicherung durch Lebensversicherungsvertr&#228;ge, die zur Befreiung von der Mitgliedschaft im Altersversorgungswerk der nieders&#228;chsischen Steuerberater gef&#252;hrt hat, nicht auch von der Pflichtmitgliedschaft oder der Beitragspflicht bei dem beklagten Altersversorgungswerk vollst&#228;ndig befreit worden ist.\n    </p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_14\">14</a></dt>\n<dd><p>\n      \n      &#167; 31 Abs. 1 WPVS sieht eine solche Befreiungsm&#246;glichkeit nur bei der Mitgliedschaft in einem berufsst&#228;ndischen Versorgungswerk oder bei einem Anspruch auf Ruhegeld und Hinterbliebenenversorgung nach beamtenrechtlichen Grunds&#228;tzen aus einem \"&#246;ffentlich-rechtlichen st&#228;ndigen Dienstverh&#228;ltnis\" vor. Der Abschluss und die Aufrechterhaltung einer privaten Lebensversicherung muss von dem Satzungsgeber schon deshalb nicht den genannten Alterssicherungsformen gleichgestellt werden, weil bereits der Abschluss einer solchen Lebensversicherung und die Beitragsberechnung, aber auch der Umfang der Leistungen sich grundlegend von den entsprechenden Regelungen f&#252;r die vorgenannten &#246;ffentlich-rechtlichen Alterssicherungssysteme unterscheiden (vgl. BVerfG, Beschl. v. 4.4.1989 &#8211; 1 BvR 685/88 -, NJW 1990, 1653).\n    </p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_15\">15</a></dt>\n<dd><p>\n      \n      Die in der &#220;bergangsbestimmung des &#167; 46 WPVS enthaltene Beitragsbefreiung zu Gunsten der Wirtschaftspr&#252;fer, die im Zeitpunkt der Errichtung des beklagten Altersversorgungswerks oder des In-Kraft-Tretens des Staatsvertrages &#252;ber den Beitritt von Niedersachsen zu dieser Versorgungseinrichtung bereits als Wirtschaftspr&#252;fer niedergelassen waren, rechtfertigt sich aus dem besonderen Vertrauensschutz f&#252;r Pflichtmitglieder eines berufsst&#228;ndischen Versorgungswerkes, die bereits vor dem In-Kraft-Treten der Mitgliedsverpflichtung anderweitige Altersvorsorgema&#223;nahmen getroffen haben und danach gleichsam ohne ihr Zutun mit der Pflichtmitgliedschaft und der damit verbundenen Beitragspflicht \"&#252;berzogen\" w&#252;rden (vgl. BVerwG, Beschl. vom 23.1.1970 &#8211; 1 B 11.69 -, Buchholz 418.01 Nr. 10, vom 23.12.1992 &#8211; 1 B 57.92 -, Buchholz 430.4 Nr. 23, und vom 12.5.1993 &#8211; 1 B 95.92 -, Buchholz 430.4 Nr. 24). Ein solcher besonderer Vertrauensschutztatbestand ist bei dem Kl&#228;ger nicht gegeben. Denn ihm war von vornherein bekannt &#8211; oder zumindest musste ihm dies bekannt sein -, dass auch in Niedersachsen ab dem August 1998 die berufsst&#228;ndische Pflichtversorgung f&#252;r Wirtschaftspr&#252;fer eingef&#252;hrt worden ist und er daher bei Aufnahme einer solchen Berufst&#228;tigkeit in Niedersachsen im Jahr 2004 Mitglied des beklagten Altersversorgungswerks werden w&#252;rde. Ebenso stand jedenfalls im Jahr 2000, als der Kl&#228;ger mit dem Aufbau einer privaten Alterssicherung in nennenswerten Umfang begonnen hat, fest, dass eine solche private Alterssicherung zwar zur Befreiung im Altersversorgungswerk der Steuerberater, nicht aber bei dem beklagten Versorgungswerk f&#252;hrt. Liegt also bei dem Kl&#228;ger kein im gleichen Ma&#223;e schutzw&#252;rdiges Vertrauen darauf vor, seine Alterssicherung ausschlie&#223;lich privat betreiben zu k&#246;nnen, wie bei den von der Beitragsbefreiung nach &#167; 46 WPVS beg&#252;nstigten \"Altwirtschaftspr&#252;fern\", so ist auch die Ungleichbehandlung dieser beiden Personengruppen mit Art. 3 Abs. 1 GG zu vereinbaren.\n    </p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_16\">16</a></dt>\n<dd><p>\n      \n      Die Kostenentscheidung beruht auf &#167; 154 Abs. 2 VwGO. Die Streitwertfestsetzung f&#252;r das Berufungszulassungsverfahren folgt aus &#167; 47 Abs. 1 und 3, &#167; 52 Abs. 1 GKG. Die danach&#160; ma&#223;gebliche Bedeutung der Sache bemisst sich bei dem Streit um die Beitragspflicht in einem berufsst&#228;ndischen Versorgungswerk nach den dreifachen Jahresbetrag des streitigen Betrages (vgl. Ziffer 14.2 des sog. Streitwertkatalogs, DVBl. 2004, 1525 ff., OVG M&#252;nster, Beschl. vom 20.2.1988 &#8211; 4 A 3973/97 -, NVwZ - RR 1998, 527; VGH Mannheim, Beschl. vom 28.4.1987 &#8211; 9 S 898/87 -). Abzustellen ist dabei gem&#228;&#223; &#167;&#167; 40, 47 Abs. 2 GKG auf die Beitragsh&#246;he, wie sie zum Zeitpunkt der Klageerhebung bestand und im Berufungszulassungsverfahren noch streitig ist. Vorliegend ist also der f&#252;r das Jahr 2005, in dem die Klage erhoben worden ist, im Berufungszulassungsverfahren noch streitige Monatsbetrag in H&#246;he von 760,50 EUR ma&#223;geblich. Der dreifache Jahresbetrag hiervon ergibt den festgesetzten Streitwert von 27.378, -- EUR.\n    </p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_17\">17</a></dt>\n<dd><p>\n      \n      Dieser Beschluss ist unanfechtbar (&#167; 152 Abs. 1 VwGO, &#167;&#167; 68 Abs. 1 Satz 5, 66 Abs. 3 Satz 3 GKG).\n    </p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n</div></div>\n</div></div>\n<a name=\"DocInhaltEnde\"><!--emptyTag--></a><div class=\"docLayoutText\">\n<p style=\"margin-top:24px\">&#160;</p>\n<hr style=\"width:50%;text-align:center;height:1px;\">\n<p><img alt=\"Abk&#252;rzung Fundstelle\" src=\"/jportal/cms/technik/media/res/shared/icons/icon_doku-info.gif\" title=\"Wenn Sie den Link markieren (linke Maustaste gedr&#252;ckt halten) k&#246;nnen Sie den Link mit der rechten Maustaste kopieren und in den Browser oder in Ihre Favoriten als Lesezeichen einf&#252;gen.\" onmouseover=\"Tip('&lt;span class=&quot;contentOL&quot;&gt;Wenn Sie den Link markieren (linke Maustaste gedr&#252;ckt halten) k&#246;nnen Sie den Link mit der rechten Maustaste kopieren und in den Browser oder in Ihre Favoriten als Lesezeichen einf&#252;gen.&lt;/span&gt;', WIDTH, -300, CENTERMOUSE, true, ABOVE, true );\" onmouseout=\"UnTip()\">&#160;Diesen Link k&#246;nnen Sie kopieren und verwenden, wenn Sie <span style=\"font-weight:bold;\">genau dieses Dokument</span> verlinken m&#246;chten:<br>http://www.rechtsprechung.niedersachsen.de/jportal/?quelle=jlink&amp;docid=MWRE005840600&amp;psml=bsndprod.psml&amp;max=true</p>\n</div>\n</div>\n\n"
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