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    "content": "<div id=\"dokument\" class=\"documentscroll\">\n<a name=\"focuspoint\"><!--BeginnDoc--></a><div id=\"bsentscheidung\"><div>\n<h4 class=\"doc\">Tenor</h4>\n<div><div>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>Die Beschwerde gegen den Beschluss des Nieders&#228;chsischen Landtags vom 21. Januar 2004 wird verworfen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n</div></div>\n<h4 class=\"doc\">Gr&#252;nde</h4>\n<div><div>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p style=\"margin-left:90pt\">A.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p style=\"margin-left:90pt\">I.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_1\">1</a></dt>\n<dd><p>Der Beschwerdef&#252;hrer ist in Neuenburg wohnhaft. An seiner Wahlberechtigung zum Nieders&#228;chsischen Landtag besteht kein Zweifel. Mit seiner Beschwerde wendet er sich gegen den auf seinen Wahleinspruch ergangenen Beschluss des Nieders&#228;chsischen Landtags vom 21. Januar 2004, mit dem dieser die am 2. Februar 2003 durchgef&#252;hrte Wahl zum Nieders&#228;chsischen Landtag f&#252;r g&#252;ltig erkl&#228;rt hat.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p style=\"margin-left:90pt\">II.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_2\">2</a></dt>\n<dd><p>Mit seiner Einspruchsschrift vom 23. Januar 2003, beim Nieders&#228;chsischen Landtag eingegangen am 12. Februar 2003, hat der Beschwerdef&#252;hrer geltend gemacht, er sei in seinen Rechten als Wahlberechtigter verletzt, weil er dem Stimmzettel f&#252;r die Wahl zum Nieders&#228;chsischen Landtag am 2. Februar 2003 die Identit&#228;t der Bewerber um die Erststimme nicht entnehmen k&#246;nne und deswegen gehindert sei, seine Stimme g&#252;ltig f&#252;r einen der Stimmenbewerber abzugeben. Hierzu sei es gekommen, weil auf den Stimmzetteln bei den Angaben &#252;ber die Erststimmenbewerber der Zusatz &#8222;Person&#8220; gefehlt habe.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_3\">3</a></dt>\n<dd><p>Der Nieders&#228;chsische Landtag hat dem Nieders&#228;chsischen Innenminister, dem Nieders&#228;chsischen Landeswahlleiter und dem Kreiswahlleiter des Wahlkreises 98 -Varel-, in dem Neuenburg gelegen ist, Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben. Der Nieders&#228;chsische Innenminister hat im Einvernehmen mit dem Nieders&#228;chsischen Landeswahlleiter erkl&#228;rt, die im Wahlkreis 98 f&#252;r die Wahl zum Nieders&#228;chsischen Landtag am 2. Februar 2003 zugelassenen Wahlvorschl&#228;ge h&#228;tten den zur Erleichterung der Gestaltung eines Stimmzettels vom Nieders&#228;chsischen Innenminister herausgegebenen Runderlass entsprochen und die erforderlichen Angaben enthalten, um die Personen der Bewerber um die Erststimme zu identifizieren (Familienname, Vorname, Beruf, Stand, Anschrift).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_4\">4</a></dt>\n<dd><p>Der Beschwerdef&#252;hrer sei damit in der Lage gewesen, den Bewerber, dem er seine Erststimme habe geben wollen, auf dem Stimmzettel zu identifizieren und seien Stimme g&#252;ltig abzugeben. Sein Wahlrecht sei mithin nicht beeintr&#228;chtigt worden.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_5\">5</a></dt>\n<dd><p>Der Empfehlung des Wahlpr&#252;fungsausschusses folgend hat der Nieders&#228;chsische Landtag den Wahleinspruch des Beschwerdef&#252;hrers in seiner 23. Sitzung am 21. Januar 2004 einstimmig als unbegr&#252;ndet zur&#252;ckgewiesen. Die Gestaltung der zur Wahl des Nieders&#228;chsischen Landtages ausgegebenen Stimmzettel sei zwar eine Ma&#223;nahme, die Gegenstand eines Wahleinspruchs sein k&#246;nne, wenn ein Anhalt daf&#252;r bestehe, dass sie Rechte des Einspruchsf&#252;hrers verletze. Daran fehle es jedoch. Die im Wahlkreis 98 - Varel- anl&#228;sslich der Wahl zum Nieders&#228;chsischen Landtag am 2. Februar 2003 ausgegebenen Stimmzettel h&#228;tten die in &#167; 23 Abs. 2 NLWG, &#167; 37 Abs. 1 Satz 3 Nr. 1 NLWO vorgeschriebenen Angaben &#252;ber die einzelnen Wahlbewerberinnen und Wahlbewerber enthalten, die f&#252;r deren einwandfreie Identifizierung und damit f&#252;r die Feststellung der im Wahlkreis 98 zugelassenen Wahlvorschl&#228;ge ausgereicht h&#228;tten. Die Angabe des Familiennamens, des Vornamens, des Berufs, des Standes und der Anschrift der Hauptwohnung des jeweiligen Bewerbers oder der jeweiligen Bewerberin auf dem Stimmzettel habe es auch dem Einspruchsf&#252;hrer m&#246;glich gemacht, die zur Wahl vorgeschlagenen Personen zu identifizieren und seine Stimme auf dieser Grundlage g&#252;ltig abzugeben.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p style=\"margin-left:90pt\">III.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_6\">6</a></dt>\n<dd><p>Gegen den Beschluss des Nieders&#228;chsischen Landtags vom 21. Januar 2004 hat der Beschwerdef&#252;hrer mit Schriftsatz vom 6. Februar 2004, bei dem Nieders&#228;chsischen Staatsgerichtshof eingegangen am 10. Februar 2004, Beschwerde erhoben, die er damit begr&#252;ndet, er f&#252;hle sich in seiner Menschenw&#252;rde verletzt, weil er in dieser Sache zu keinem Zeitpunkt angeh&#246;rt worden sei. Insbesondere sei er nicht zur Sitzung des Wahlpr&#252;fungsausschusses am 16. Dezember 2003 geladen worden, wie es &#167; 6 Abs. 1 WPG vorschreibe. Auch habe der Nieders&#228;chsische Landtag nicht &#252;ber seinen Wahleinspruch entscheiden d&#252;rfen, weil er weder eine &#8222;Person&#8220; noch eine &#8222;Firma&#8220; sei, sondern eine &#8222;Sache&#8220;.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p style=\"margin-left:90pt\">B.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p style=\"margin-left:90pt\">I.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_7\">7</a></dt>\n<dd><p>Die Beschwerde ist zul&#228;ssig, soweit sie sich gegen die Wahlpr&#252;fungsentscheidung des Nieders&#228;chsischen Landtags richtet.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_8\">8</a></dt>\n<dd><p>Nach &#167; 8 Nr. 1 des Gesetzes &#252;ber den Nieders&#228;chsischen Staatsgerichtshof (StGHG) vom 1. Juli 1996 (Nds. GVBl. S. 342) entscheidet der Staatsgerichtshof &#252;ber die Anfechtung von Entscheidungen des Landtags, die die G&#252;ltigkeit einer Wahl betreffen. Diese Vorschrift entspricht der Bestimmung des Art. 11 Abs. 4 NV, wonach die Wahlpr&#252;fungsentscheidungen des Landtags beim Staatsgerichtshof angefochten werden k&#246;nnen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_9\">9</a></dt>\n<dd><p>Die Frist des &#167; 22 Abs. 1 StGHG ist gewahrt.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_10\">10</a></dt>\n<dd><p>Die Beschwerde ist jedoch offensichtlich unbegr&#252;ndet.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_11\">11</a></dt>\n<dd><p>1. Nach &#167; 1 Abs. 1 Wahlpr&#252;fungsgesetz - WPG - pr&#252;ft der Landtag auf Einspruch die G&#252;ltigkeit der Wahl zum Landtag. Seine Entscheidung wird gem&#228;&#223; &#167; 4 Abs. 1 WPG durch den Wahlpr&#252;fungsausschuss des Landtags vorbereitet. Der Wahlpr&#252;fungsausschuss verhandelt &#252;ber den Einspruch gem&#228;&#223; &#167; 5 Abs. 1 WPG in &#246;ffentlicher Sitzung, sofern nicht alle Beteiligten auf die Anberaumung eines Verhandlungstermins verzichten. Da der Beschwerdef&#252;hrer einen solchen Verzicht nicht ausgesprochen hatte, ist eine Sitzung des Wahlpr&#252;fungsausschusses, in der &#252;ber seinen Einspruch &#246;ffentlich verhandelt wurde, auf den 16. Dezember 2003 anberaumt worden. Hier&#252;ber ist der Beschwerdef&#252;hrer ausweislich der Akten des Pr&#228;sidenten des Nieders&#228;chsischen Landtags mit Schreiben des Nieders&#228;chsischen Landtags vom 21. November 2003 unterrichtet und zugleich darauf hingewiesen worden, dass er nicht verpflichtet sei, an dem Verhandlungstermin teilzunehmen und dass bei seinem Ausbleiben auch ohne ihn verhandelt und entschieden werden k&#246;nne. Diese Mitteilung ist dem Beschwerdef&#252;hrer ausweislich der Zustellungsurkunde vom 24. November 2003 an diesem Tage durch Einlegen in den Briefkasten seiner Wohnung zugestellt worden, weil die pers&#246;nliche &#220;bergabe des Schriftst&#252;cks nicht m&#246;glich war. Damit ist der Beschwerdef&#252;hrer wirksam zu der &#246;ffentlichen Sitzung des Wahlpr&#252;fungsausschusses eingeladen worden. Seine Behauptung, dies sei nicht geschehen, erweist sich damit als unrichtig.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_12\">12</a></dt>\n<dd><p>2. Der Stimmzettel, auf dem der Beschwerdef&#252;hrer seine Wahl h&#228;tte treffen sollen, enthielt die Namen und Vornamen sowie die Anschriften und Parteibezeichnungen der f&#252;r die Abgabe der Erststimme zugelassenen Wahlbewerber. Er entsprach damit den Anforderungen des &#167; 23 Abs. 2 NLWG, &#167; 37 NLWO. Diese Gestaltung des Stimmzettels machte es dem Beschwerdef&#252;hrer ohne weiteres m&#246;glich, die Wahlkreisbewerber um die Erststimme zu identifizieren und einem von ihnen seine Stimme zu geben. Sein Verlangen, es habe auf dem Stimmzettel kenntlich gemacht werden sollen, dass es sich bei diesen Bewerbern um &#8222;Personen&#8220; handelte, ist unverst&#228;ndlich und genie&#223;t keinen Rechtsschutz. Denn es versteht sich von selbst, dass es sich bei Wahlkreisbewerbern, die in der erw&#228;hnten Weise bezeichnet werden, um nat&#252;rliche Personen und nicht um juristische Personen oder Institutionen handelt. Das ist derart offenkundig, dass es keiner weiteren Darlegung bedarf. Die Ausf&#252;hrungen des Beschwerdef&#252;hrers, mit denen er dies in Zweifel zieht, sind unverst&#228;ndlich und entbehren jeden vern&#252;nftigen Sinnes.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p style=\"margin-left:90pt\">II.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_13\">13</a></dt>\n<dd><p>Die Beschwerde ist nach alledem offensichtlich unbegr&#252;ndet und konnte deswegen nach &#167; 12 StGHG i.V.m. &#167; 24 BVerfGG ohne m&#252;ndliche Verhandlung durch einstimmigen Beschluss des Staatsgerichtshofs verworfen werden.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_14\">14</a></dt>\n<dd><p>Das Verfahren ist gerichtskostenfrei.</p></dd>\n</dl>\n</div></div>\n</div></div>\n<a name=\"DocInhaltEnde\"><!--emptyTag--></a><div class=\"docLayoutText\">\n<p style=\"margin-top:24px\">&#160;</p>\n<hr style=\"width:50%;text-align:center;height:1px;\">\n<p><img alt=\"Abk&#252;rzung Fundstelle\" src=\"/jportal/cms/technik/media/res/shared/icons/icon_doku-info.gif\" title=\"Wenn Sie den Link markieren (linke Maustaste gedr&#252;ckt halten) k&#246;nnen Sie den Link mit der rechten Maustaste kopieren und in den Browser oder in Ihre Favoriten als Lesezeichen einf&#252;gen.\" onmouseover=\"Tip('&lt;span class=&quot;contentOL&quot;&gt;Wenn Sie den Link markieren (linke Maustaste gedr&#252;ckt halten) k&#246;nnen Sie den Link mit der rechten Maustaste kopieren und in den Browser oder in Ihre Favoriten als Lesezeichen einf&#252;gen.&lt;/span&gt;', WIDTH, -300, CENTERMOUSE, true, ABOVE, true );\" onmouseout=\"UnTip()\">&#160;Diesen Link k&#246;nnen Sie kopieren und verwenden, wenn Sie <span style=\"font-weight:bold;\">genau dieses Dokument</span> verlinken m&#246;chten:<br>http://www.rechtsprechung.niedersachsen.de/jportal/?quelle=jlink&amp;docid=JURE110020379&amp;psml=bsndprod.psml&amp;max=true</p>\n</div>\n</div>\n\n"
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