List view for cases

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    "date": "2019-01-28",
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    "type": "Urteil",
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    "content": "<div class=\"docLayoutText\">\n<div class=\"docLayoutMarginTopMore\"><h4 class=\"doc\">\n<!--hlIgnoreOn-->Tatbestand<!--hlIgnoreOff-->\n</h4></div>\n<div class=\"docLayoutText\"><div>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_1\">1</a></dt>\n<dd><p>Die Kl&#228;gerin wendet sich gegen ihre Heranziehung zu einer Abwasserabgabe f&#252;r das Einleiten von Niederschlagswasser betreffend das Veranlagungsjahr 2009 sowie zu S&#228;umniszuschl&#228;gen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_2\">2</a></dt>\n<dd><p>Am Standort A-Stra&#223;e in {C.} befindet sich seit den 1970er eine Schweinezuchtanlage, die der damalige Betreiber am 30. Mai 1991 gegen&#252;ber dem Regierungspr&#228;sidium Halle gem&#228;&#223; &#167; 67a BImSchG anzeigte. Im Jahr 1994 &#252;bernahm die Kl&#228;gerin, die damals unter der Firma {D.} GmbH firmierte, die Anlage und erwarb im Jahr 1998 das Eigentum an den das Betriebsgel&#228;nde bildenden Grundst&#252;cken.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_3\">3</a></dt>\n<dd><p>Mit Bescheid vom 18. Mai 1995 erteilte das Regierungspr&#228;sidium Halle der \"{E.}\" auf ihren Antrag vom 08. Dezember 1995 eine bis zum 31. Dezember 1999 befristete wasserrechtliche Erlaubnis zur Einleitung von Niederschlagswasser und von in einer Kleinkl&#228;ranlage mit biologischer Reinigungsstufe vorgereinigtem Abwasser vom Grundst&#252;ck Flur 8, Flurst&#252;ck 30/1 der Gemarkung {C.} in den {F.} Graben.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_4\">4</a></dt>\n<dd><p>Mit Beschl&#252;ssen aus M&#228;rz 2002 &#228;nderten die Gesellschafter der Kl&#228;gerin die Firma von {D.} GmbH in A. {C.} sowie den Gegenstand von Produktion und Aufzucht von Sauen, Zuchtl&#228;ufern, Mastl&#228;ufern und Mastschweinen in Verwaltung eigener Grundst&#252;cke. Die Eintragung im Handelsregister erfolgte am 28. Mai 2002.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_5\">5</a></dt>\n<dd><p>Mit Gesellschaftsvertrag vom 01. Oktober 2001 und Eintragung im Handelsregister am 26. Juni 2002 wurde die {G.} mit dem Gegenstand Aufzucht und M&#228;stung von Schweinen gegr&#252;ndet.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_6\">6</a></dt>\n<dd><p>Bereits unter dem 01. Juli 2001 schlossen die \"{H.} GmbH\" und die \"{G.}\", jeweils vertreten durch die Gesch&#228;ftsf&#252;hrer Hans {I.} und {J.}, einen Pachtvertrag &#252;ber im einzelnen benannte Stallanlagen inklusive Betriebsvorrichtungen und dazugeh&#246;riger Nebenr&#228;ume der {K.} einschlie&#223;lich dazugeh&#246;riger Hof- und Geb&#228;udefl&#228;chen. Mitverpachtet wurden zudem B&#252;ror&#228;ume, Sozialr&#228;ume, Waage und weitere vorhandene Wirtschaftsgeb&#228;ude und das Nutzungsrecht f&#252;r die Ver- und Entsorgungsleitungen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_7\">7</a></dt>\n<dd><p>Andere Teile des Standorts A-Stra&#223;e in {C.} verpachtete die Kl&#228;gerin an weitere Gesellschaften.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_8\">8</a></dt>\n<dd><p>Mit an die \"{L.}\" adressiertem Schreiben vom 14. August 2002 wies der Landkreis {M.} darauf hin, dass die wasserrechtliche Regelung der Einleitung unverschmutzten Niederschlagswassers des Betriebsgel&#228;ndes der {N.} in den {F.} Graben noch ausstehe. Der Bescheid vom 06. Oktober 2000 umfasse allein die &#220;bertragung der Abwasserbeseitigungspflicht auf die GmbH als Grundst&#252;ckseigent&#252;merin. Bereits mit Schreiben vom 08. Juni 2001 sei um Vervollst&#228;ndigung des am 23. Februar 1999 verbal gestellten Antrags auf eine Einleitgenehmigung gebeten worden, ohne dass eine Reaktion erfolgt sei. Daher sei beabsichtigt, die Einleitung zu untersagen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_9\">9</a></dt>\n<dd><p>Unter dem 19. August 2002 ging beim Landkreis {M.} ein Telefax ein, mit dem das vorgenannte Schreiben mit handschriftlichen Erg&#228;nzungen zur&#252;ckgesandt wurde. Darauf hei&#223;t es:</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_10\">10</a></dt>\n<dd><p style=\"margin-left:36pt\">\"Betr. Antrag zur Einleitung von Niederschlagswasser</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_11\">11</a></dt>\n<dd><p style=\"margin-left:36pt\">Wie mit Frau {O.} heute telefonisch besprochen, beantragte ich hiermit auf Grundlage der Fakten von der wasserrechtlichen Erlaubnis vom 1. Mai `98 eine Einleitung von Niederschlagswasser in den {F.} Graben.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_12\">12</a></dt>\n<dd><p style=\"margin-left:36pt\">Zwischenzeitlich hat sich weder in der Menge, der Fl&#228;che u. an der Einleitstelle etwas ge&#228;ndert.\"</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_13\">13</a></dt>\n<dd><p>Unterzeichnet wurde das Schreiben mit \"{P.}\". Der Unterschrift war ein Stempelaufdruck beigef&#252;gt, der in &#252;bergro&#223;er Schriftgr&#246;&#223;e {N.} ausweist sowie darunter in kleiner Schriftgr&#246;&#223;e {Q.}, A-Stra&#223;e, {C.}.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_14\">14</a></dt>\n<dd><p>Mit Bescheid vom 19. September 2002 erteilte der Landkreis{R.} der \"{S.}GmbH {C.}\" eine wasserrechtliche Erlaubnis zur Einleitung des nicht schadhaft verunreinigten Niederschlagswassers von 85.000 m&#178; Dachfl&#228;chen und 11.487 m&#178; Hof- und Wegfl&#228;chen in den {F.} Graben.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_15\">15</a></dt>\n<dd><p>Im Dezember 2009 wurde nach den Feststellungen der unteren Wasserbeh&#246;rde &#252;ber die Einleitstelle am {F.} Graben verunreinigtes Niederschlagswasser eingeleitet. Die Verunreinigung war nach den Angaben der Kl&#228;gerin darauf zur&#252;ckzuf&#252;hren, dass im Zuge einer Stra&#223;enbauma&#223;nahme in der N&#228;he der Biogasanlage von der bauausf&#252;hrenden Firma versehentlich Schmutzwasser-Bodeneinl&#228;ufe an das Leitungsnetz f&#252;r unbelastetes Niederschlagswasser angebunden worden sind.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_16\">16</a></dt>\n<dd><p>Mit Schreiben vom 10. September 2014 &#8211; am selben Tag zur Post gegeben &#8211; h&#246;rte der Beklagte die \"{T.}GmbH\" zur beabsichtigten Festsetzung der Abwasserabgabe f&#252;r die Niederschlagswassereinleitung u.a. im Jahr 2009 an. Mit an die \"{H.} GmbH\" gerichtetem Bescheid vom 27. Oktober 2014 erhob der Beklagte f&#252;r die Einleitung verschmutzten Niederschlagswassers in den {F.} Graben f&#252;r das Veranlagungsjahr 2009 eine Abwasserabgabe in H&#246;he von 5.797,98 Euro. Im Rahmen der betriebenen Vollstreckung der Forderung erkl&#228;rte der (damalige) Gesch&#228;ftsf&#252;hrer {P.}, den Bescheid nicht erhalten zu haben.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_17\">17</a></dt>\n<dd><p>Mit Schreiben vom 29. Mai 2015 h&#246;rte der Beklagte sodann die {G.} zur Festsetzung einer entsprechenden Niederschlagswasserabgabe betreffend das Veranlagungsjahr 2009 an. Unter dem 21. August 2015 teilte der Beklagte der {G.} mit, dass eine Festsetzung ihr gegen&#252;ber nicht erfolge.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_18\">18</a></dt>\n<dd><p>Mit Schreiben vom 28. Oktober 2016 forderte der Beklagte die Kl&#228;gerin zur Erteilung von Ausk&#252;nften als Grundlage der Ermittlung der Abwasserabgabe auf. Hierauf nahm diese durch ihre Bevollm&#228;chtigten mit Schreiben vom 12. Dezember 2016 Stellung und stellte ihre Stellung als Einleiterin sowie ein Einleiten verschmutzten Niederschlagswassers als solches in Abrede.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_19\">19</a></dt>\n<dd><p>Mit Bescheid vom 22. Dezember 2016 zog der Beklagte die Kl&#228;gerin f&#252;r die Einleitung verschmutzten Niederschlagswassers in den {F.} Graben f&#252;r das Veranlagungsjahr 2009 zu einer Abwasserabgabe in H&#246;he von 5.797,98 Euro heran.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_20\">20</a></dt>\n<dd><p>Die Kl&#228;gerin hat am 17. Januar 2017 Klage erhoben. Zur Begr&#252;ndung macht sie im Wesentlichen geltend, der Bescheid sei formell rechtswidrig, da sie nicht vollumf&#228;nglich zu den entscheidungserheblichen Tatsachen angeh&#246;rt worden sei. Sie sei zudem der falsche Adressat, da sie nicht Einleiterin sei. Sie habe keine Sachherrschaft &#252;ber die Einleitung des am Standort A-Stra&#223;e in {C.} anfallenden Niederschlagswassers. So sei sie nicht Inhaberin der wasserrechtlichen Erlaubnis des Landkreises {U.}vom 19. September 2002. Diese sei der {E.} erteilt worden. Nach dem objektiven Empf&#228;ngerhorizont sei Inhaberin daher die {G.}, die die Erlaubnis beantragt habe. Diese habe auch die tats&#228;chliche Sachherrschaft &#252;ber die technischen Anlagenteile auf dem Betriebsgel&#228;nde und deshalb auch &#252;ber die Entw&#228;sserungsanlagen. Ihr sei mit dem Pachtvertrag das Nutzungsrecht f&#252;r die Ver- und Entsorgungsanlagen &#252;bertragen worden. Sie &#8211; die Kl&#228;gerin &#8211; halte lediglich das Eigentum an den Grundst&#252;cken. Ungeachtet dessen liege der Tatbestand des Einleitens verschmutzten Niederschlagswassers nicht vor. Dies erfordere ein zweckgerichtetes Handeln, an dem es fehle, da die Ursache in einem unfallartigen Ereignis durch einen unbeabsichtigten Fehlanschluss der Schmutzwasserbodeneinl&#228;ufe an das Kanalnetz durch die bauausf&#252;hrende Firma gelegen habe (2009) bzw. es im Zuge einer Havarie der Biogasanlage zu einer Verstopfung des Ablaufs in das Regenr&#252;ckhaltebecken gekommen sei, was zum oberfl&#228;chigen &#220;berlauf in einen daneben liegenden Schacht gef&#252;hrt habe (2010).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_21\">21</a></dt>\n<dd><p>Mit Schreiben vom 30. Mai 2017 hat der Beklagte der Kl&#228;gerin nachtr&#228;glich Gelegenheit zur Stellungnahme zur Festsetzung der Abwasserabgabe gegeben. Diese hat unter dem 02. Juni 2017 auf ihr Klagevorbringen verwiesen, womit sich der Beklagte mit Schreiben vom 26. Juni 2017 auseinandergesetzt und am Bescheid festgehalten hat.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_22\">22</a></dt>\n<dd><p>Mit Bescheid vom 07. Juni 2017 hat der Beklagte gegen&#252;ber der Kl&#228;gerin S&#228;umniszuschl&#228;ge in H&#246;he von 172,50 Euro festgesetzt, da die Kl&#228;gerin die Abgabenforderung erst am 31. Mai 2017 beglichen habe, obwohl die F&#228;lligkeit auf den 06. M&#228;rz 2017 bestimmt worden sei.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_23\">23</a></dt>\n<dd><p>Die Kl&#228;gerin hat den Bescheid am 05. Juli 2017 in das Klageverfahren einbezogen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_24\">24</a></dt>\n<dd><p>Sie beantragt,</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_25\">25</a></dt>\n<dd><p style=\"margin-left:36pt\">die Bescheide des Beklagten vom 22. Dezember 2016 und vom 07. Juni 2017 aufzuheben.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_26\">26</a></dt>\n<dd><p>Der Beklagte beantragt,</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_27\">27</a></dt>\n<dd><p style=\"margin-left:36pt\">die Klage abzuweisen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_28\">28</a></dt>\n<dd><p>Der Abgabenbescheid sei formell rechtm&#228;&#223;ig. Von einer Anh&#246;rung sei zun&#228;chst abgesehen worden, da die Kl&#228;gerin bereits hinreichend Gelegenheit zur Stellungnahme gehabt habe. Jedenfalls sei die Anh&#246;rung zwischenzeitlich nachgeholt worden. Der Bescheid sei auch materiell rechtm&#228;&#223;ig. Die Kl&#228;gerin und nicht die {G.} sei Einleiterin des Niederschlagswassers in den {F.} Graben. Sie sei Eigent&#252;merin des Betriebsgrundst&#252;cks der {Q.} und damit der darauf befindlichen Entw&#228;sserungsanlagen und habe deshalb die Sachherrschaft dar&#252;ber. Soweit im Pachtvertrag mit der {G.} das Nutzungsrecht an Ver- und Entsorgungsanlagen mitverpachtet worden sei, sei unklar, auf welche Anlagenteile sich dies beziehe, da eine n&#228;here Beschreibung nicht erfolgt sei. Da an dem Standort mehrere Unternehmen ans&#228;ssig seien, mit denen die Kl&#228;gerin Pachtvertr&#228;ge abgeschlossen habe, und eine insgesamt einheitliche Abwasseranlage vorliege, die sich nicht in verschiedene Bereiche aufteilen lasse, bed&#252;rfe es eindeutiger Regelungen, um sich als Eigent&#252;mer von der Sachherrschaft zu entledigen. Auch k&#246;nne der Pachtvertrag m&#246;glicherweise dahin ausgelegt werden, dass er lediglich eine Betriebsf&#252;hrung statt eines Betreibens der Abwasseranlage zum Gegenstand habe. Mit den auf dem Betriebsgrundst&#252;ck vorhandenen Kanalanlagen erf&#252;lle die Kl&#228;gerin au&#223;erdem die ihr obliegende Niederschlagswasserbeseitigungspflicht. Der Annahme, dass die Kl&#228;gerin die Abwasseranlage betreibe, stehe auch nicht die wasserrechtliche Erlaubnis des Landkreises {M.} vom 19. September 2002 entgegen. Dieser komme eine Indizwirkung nicht zu, da sie an die {E.} adressiert worden sei, die nicht existiere, und sich die Beh&#246;rde lediglich am Vorg&#228;ngerbescheid orientiert habe. F&#252;r die Sachherrschaft der Kl&#228;gerin und nicht der {G.} an den Entw&#228;sserungsanlagen spreche zudem der jeweilige Unternehmenszweck. Auch habe das Ingenieurb&#252;ro {V.} im Jahr 2015 im Auftrag der Kl&#228;gerin eine &#196;nderung der wasserrechtlichen Erlaubnis beantragt, was den Schluss nahe lege, dass diese sich auch in der Vergangenheit um die Abwasserbeseitigung gek&#252;mmert habe. In einem ordnungsrechtlichen Verfahren aus dem Jahr 2016 habe sich die Kl&#228;gerin schlie&#223;lich durch ihre Bevollm&#228;chtigten dahin eingelassen, dass ihr die wasserrechtliche Erlaubnis erteilt worden sei. Ebenso sei sie im gerichtlichen Verfahren zum Aktenzeichen 4 B 273/15 HAL als Inhaberin der Erlaubnis aufgetreten. Es liege auch eine Einleitung verschmutzten Niederschlagswassers vor, da das im Niederschlagswasserkanal befindliche, mit Schmutzwasser verunreinigte Regenwasser gezielt in den {F.} Graben verbracht worden sei. Wie das Schmutzwasser in den Kanal gelangt sei, sei unerheblich.</p></dd>\n</dl>\n</div></div>\n<div class=\"docLayoutMarginTopMore\"><h4 class=\"doc\">\n<!--hlIgnoreOn-->Entscheidungsgr&#252;nde<!--hlIgnoreOff-->\n</h4></div>\n<div class=\"docLayoutText\"><div>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_29\">29</a></dt>\n<dd><p>Die Klage hat keinen Erfolg.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_30\">30</a></dt>\n<dd><p>Die angefochtenen Bescheide sind rechtm&#228;&#223;ig und verletzen die Kl&#228;gerin nicht in ihren Rechten (&#167; 113 Abs. 1 Satz 1 VwGO).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_31\">31</a></dt>\n<dd><p>I. Rechtliche Grundlage der Abgabenerhebung f&#252;r die Niederschlagswassereinleitung in den {F.} Graben sind die &#167;&#167; 1, 2, 7, 9 Abs. 1 und 4, 11 des Abwasserabgabengesetzes (AbwAG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 18. Januar 2005 (BGBl. I. S. 114), ge&#228;ndert durch das Gesetz vom 31. Juli 2009 (BGBl. I S. 2585). Danach ist f&#252;r das Einleiten von Abwasser, zu dem das von Niederschl&#228;gen aus dem Bereich von bebauten oder befestigten Fl&#228;chen abflie&#223;ende und gesammelte Wasser (Niederschlagswasser) geh&#246;rt, in ein Gew&#228;sser im Sinne des &#167; 1 Abs. 1 des Wasserhaushaltsgesetzes eine Abgabe (Abwasserabgabe) zu entrichten, die f&#252;r das Kalenderjahr als Veranlagungszeitraum festzusetzen ist und 35,79 Euro je Schadeinheit betr&#228;gt. Der Abgabenberechnung sind bei der Einleitung von Niederschlagswasser von befestigten gewerblichen Fl&#228;chen &#252;ber eine nicht&#246;ffentliche Kanalisation 18 Schadeinheiten je volles Hektar zugrunde zu legen, wenn die befestigten gewerblichen Fl&#228;chen gr&#246;&#223;er als drei Hektar sind.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_32\">32</a></dt>\n<dd><p>1. In Anwendung dieser Vorschriften hat der Beklagte gegen&#252;ber der Kl&#228;gerin f&#252;r eine Fl&#228;che von 9 vollen Hektar rechnerisch zutreffend 162 Schadeinheiten ermittelt und eine Abgabe in H&#246;he von 5.797,98 Euro festgesetzt (9 x 18 x 35,79 Euro).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_33\">33</a></dt>\n<dd><p>Die dagegen erhobenen Einw&#228;nde der Kl&#228;gerin greifen nicht durch.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_34\">34</a></dt>\n<dd><p>a. Entgegen ihrer Auffassung ist sie Einleiterin.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_35\">35</a></dt>\n<dd><p>Abgabepflichtiger Einleiter ist gem&#228;&#223; &#167; 9 Abs. 1 i.V.m. &#167; 2 Abs. 2 AbwAG derjenige, der die Sachherrschaft &#252;ber die Anlage hat, mit der das Abwasser unmittelbar dem Gew&#228;sser zugef&#252;hrt wird, d. h. &#252;ber die Anlage, die direkt an die Stelle grenzt, an der das Abwasser in das Gew&#228;sser gelangt. Denn der Inhaber der Sachherrschaft &#252;ber diese letzte Anlage vor Eintritt des Abwassers in das Gew&#228;sser kann bis zu diesem Zeitpunkt auf das Abwasser einwirken, insbesondere seine Schadstoffbelastung bestimmen, so dass er f&#252;r das Hineingelangen des Abwassers in das Gew&#228;sser verantwortlich und damit abwasserabgabenpflichtig ist (S&#228;chsOVG, Beschluss vom 23. Februar 2012 &#8211; 5 A 294/09 &#8211; Juris Rn. 7 m.w.N.).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_36\">36</a></dt>\n<dd><p>Wer Inhaber der Sachherrschaft &#252;ber diese Anlage ist, beurteilt sich nach den konkreten Umst&#228;nden des Einzelfalls ohne gewichtige R&#252;cksicht auf die privatrechtliche Situation, und zwar regelm&#228;&#223;ig danach, wer Inhaber der wasserrechtlichen Erlaubnis zum Einleiten des Abwassers ist, sofern eine solche existiert. Denn der Inhaber dieser Erlaubnis hat diese typischerweise beantragt und kennt ihren Inhalt. Vor allem aber muss er deren Vorgaben beim Einleiten des Abwassers einhalten, ist daf&#252;r also verantwortlich und deshalb in der Regel zugleich Inhaber der Sachherrschaft &#252;ber die Anlage Allerdings kann sich aus privatrechtlichen Vertr&#228;gen oder sonstigen Besitz- oder Nutzungsverh&#228;ltnissen Abweichendes ergeben, insbesondere bei privatrechtlicher &#220;bertragung des vollen, die eigene Sachherrschaft ausschlie&#223;enden Nutzungsrechts an einen Dritten (S&#228;chsOVG, Beschluss vom 23. Februar 2012 &#8211; 5 A 294/09 &#8211; Juris Rn. 8 m.w.N.).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_37\">37</a></dt>\n<dd><p>Unter Ber&#252;cksichtigung dieser Ma&#223;st&#228;be ist die Kl&#228;gerin Einleiterin des in der Kanalisation auf dem Betriebsgrundst&#252;ck am Standort A-Stra&#223;e in A-Stadt gesammelten Niederschlagswassers in den {F.} Graben.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_38\">38</a></dt>\n<dd><p>aa. Zum einen ist die Kl&#228;gerin Inhaberin der vom Landkreis {M.} erteilten wasserrechtlichen Erlaubnis vom 19. September 2002, mit der die Einleitung unverschmutzten Niederschlagswassers vom Betriebsgel&#228;nde der Sauenzuchtanlage unter Beif&#252;gung verschiedener Auflagen zugelassen wurde. Der Bescheid ist n&#228;mlich an die \"{E.}\" adressiert und im Bescheid hei&#223;t es ausdr&#252;cklich, dass dieser die Erlaubnis erteilt werde.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_39\">39</a></dt>\n<dd><p>Nach dem ma&#223;geblichen sog. objektiven Empf&#228;ngerhorizont, d.h. nach dem sich unter Zugrundelegung der &#167;&#167; 133, 157 BGB im Bescheid zum Ausdruck kommenden beh&#246;rdlichen Willen, wie ihn der Empf&#228;nger bei objektiver W&#252;rdigung verstehen konnte (BVerwG, Beschluss vom 24. Juli 2018 &#8211; BVerwG 8 B 46/17 &#8211; Juris Rn. 5), richtet sich die wasserrechtliche Erlaubnis einschlie&#223;lich der darin geregelten Verpflichtungen an die Kl&#228;gerin. Diese firmierte zwar bis zum 28. Mai 2002 unter der Firma {W.} GmbH, trat indes gegen&#252;ber den Beh&#246;rden wie dem Landkreis{X.}und dem Funktionsvorg&#228;nger des Beklagten ({Y.} Halle) als {E.} auf, so dass f&#252;r die Kl&#228;gerin offenkundig sein musste, dass die Erlaubnis der {W.} GmbH erteilt werde und damit der Kl&#228;gerin, bei der es sich um dieselbe Gesellschaft mit lediglich anderer Firma und ge&#228;ndertem Gesellschaftszweck handelt.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_40\">40</a></dt>\n<dd><p>Das gilt umso mehr, als die Erlaubnis auch auf den Erstantrag vom 23. Februar 1999 Bezug nimmt, den die Kl&#228;gerin unter ihrer alten Firma bzw. als \"{E.}\" gestellt hatte.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_41\">41</a></dt>\n<dd><p>Soweit dar&#252;ber hinaus auf den \"Erg&#228;nzungsantrag\" vom 19. August 2002 Bezug genommen wird, folgt daraus nichts anderes. Dieser wurde handschriftlich vom Gesch&#228;ftsf&#252;hrer der Kl&#228;gerin auf dem an die \"{N.}\" als Grundst&#252;ckseigent&#252;merin gerichteten Anschreiben und \"auf der Grundlage (&#8230;) der Fakten der wasserrechtlichen Erlaubnis vom (&#8230;) Mai 1998\" gestellt. Darin wurde zudem ausgef&#252;hrt, dass sich weder an der Menge noch der Fl&#228;che noch der Einleitstelle etwas ge&#228;ndert habe. Ein Hinweis auf einen Wechsel des Betreibers der Kanalisationsanlagen erfolgte damit nicht; vielmehr lassen die Angaben einen gegenteiligen Schluss zu. Dem Antrag ist zwar ein Stempelaufdruck beigef&#252;gt, der unter \"{N.}\" kleingedruckt das Wort {Q.} enth&#228;lt. Daraus wird aber unter W&#252;rdigung der vorgenannten Umst&#228;nde und im Hinblick darauf, dass dem Landkreis {M.} nicht zugleich angezeigt worden war, dass der Gesch&#228;ftsf&#252;hrer der Kl&#228;gerin ebenfalls Gesch&#228;ftsf&#252;hrer einer kurz zuvor gegr&#252;ndeten neuen Gesellschaft ist, die eine zum Verwechseln &#228;hnliche Firma tr&#228;gt (bisherige Firma der Kl&#228;gerin {Z.} &#8211; neue Gesellschaft {G.}), sowie unter Ber&#252;cksichtigung dessen, dass auch die Gestaltung des Stempelaufdrucks das Stichwort {Q.} nicht deutlich als Firmenname erkennen l&#228;sst, da optisch allein \"{AA.} herausgestellt ist, f&#252;r die untere Wasserbeh&#246;rde schon nicht hinreichend deutlich, dass der Antrag nicht von der Kl&#228;gerin als Grundst&#252;ckseigent&#252;merin, sondern von einer anderen Gesellschaft gestellt werden soll. Soweit die Kl&#228;gerin geltend macht, sie habe den Beh&#246;rden \"Landkreis und Landesverwaltungsamt\" den Betreiberwechsel zum 01. Juli 2001 angezeigt, ist dies schon nicht nachgewiesen. Das insoweit zum Beleg vorgelegte Schreiben vom 22. Oktober 2001 ist ersichtlich eine Kopie, bei der Teile ausgespart worden sind und die eine Adressierung nicht enth&#228;lt. Dar&#252;ber hinaus ist nicht ersichtlich, ob und wann das Schreiben &#252;berhaupt an wen &#252;bermittelt worden ist. Schlie&#223;lich geht aus dem Schreiben auch inhaltlich nicht hervor, dass die Kl&#228;gerin nicht mehr die Niederschlagswasserentsorgungsanlagen betreibe. Denn in dem Schreiben hei&#223;t es lediglich, dass die {G.} den operativen Gesch&#228;ftsbereich von der {T.}GmbH &#252;bernommen habe und letztere sich k&#252;nftig auf die Verwaltung ihrer Grundst&#252;cke konzentriere.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_42\">42</a></dt>\n<dd><p>Angesichts dessen ist Adressatin des Bescheids des Landkreises {M.} vom 19. September 2002 und daraus berechtigt und verpflichtet die Kl&#228;gerin.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_43\">43</a></dt>\n<dd><p>Dem entsprechend hatte der Landkreis {AB.} als Rechtsnachfolger des Landkreises {M.} sowohl den Widerruf der wasserrechtlichen Erlaubnis (vom 18. Oktober 2010) als auch den diesbez&#252;glichen Abhilfebescheid (vom 18. Juli 2011) an die {H.} GmbH (mithin an die Kl&#228;gerin) adressiert. Das betrifft auch die 1. &#196;nderung der wasserrechtlichen Erlaubnis durch Bescheid vom 04. Februar 2013, die zahlreiche Auflagen enthielt. Die Auflagen hatte die Kl&#228;gerin zwar mit Widerspruch angefochten, ausweislich der Niederschrift &#252;ber die Widerspruchbegr&#252;ndung vom 26. Juni 2013 aber nicht etwa eine fehlende Verantwortlichkeit f&#252;r die Abwasseranlage und Einleitung geltend gemacht; dies h&#228;tte indes nahe gelegen, w&#228;re die Verantwortung auf einen Dritten &#252;bertragen worden.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_44\">44</a></dt>\n<dd><p>bb. Zum anderen ist nicht ersichtlich, dass die Kl&#228;gerin, die die {Q.} in den 1990er Jahren &#252;bernommen und sich zur Entw&#228;sserung der auf dem Betriebsgrundst&#252;ck gelegenen und der zum {F.} Graben f&#252;hrenden Kanalleitung(en) bedient und insofern daran die tats&#228;chliche Sachherrschaft inne hatte, diese an einen Dritten, namentlich die {G.}, vollst&#228;ndig verloren hatte. Aus dem vorgelegten Pachtvertrag vom 01. Juli 2001, der zu einem Zeitpunkt geschlossen wurde, als die {G.} noch gar nicht gegr&#252;ndet war und daher schon nicht wirksam abgeschlossen worden ist, ergibt sich, dass n&#228;her benannte Geb&#228;ude und Grundfl&#228;chen sowie lebendes Inventar verpachtet werde. In Bezug auf die Ver- und Entsorgungsanlagen soll Gegenstand der Pacht dagegen lediglich das Nutzungsrecht daran sein; die Anlagen selbst wurden aber nicht verpachtet. Auch enth&#228;lt der Pachtvertrag keine Verpflichtung der P&#228;chterin zum Betrieb und zur Unterhaltung der Kanalisationsanlagen, deren konkreter Umfang im &#220;brigen auch nicht benannt und zu den an andere Unternehmen an dem Standort verpachteten Grundst&#252;cksteilen abgegrenzt ist. Eine die eigene Sachherrschaft ausschlie&#223;ende &#220;bertragung der Sachherrschaft an den Kanalisationsanlagen auf dem Betriebsgrundst&#252;ck an einen Dritten ist vor diesem Hintergrund wohl schon nicht anzunehmen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_45\">45</a></dt>\n<dd><p>Jedenfalls ist aber der &#8211; mehrere einhundert Meter lange &#8211; Kanalabschnitt, der vom Betriebsgrundst&#252;ck zur Einleitstelle in den {F.} Graben f&#252;hrt, nicht Gegenstand des Pachtvertrags. Die tats&#228;chliche Sachherrschaft an diesem Kanalabschnitt, den die Kl&#228;gerin zur Erf&#252;llung der ihr obliegenden Niederschlagswasserbeseitigungspflicht (vgl. &#167; 151 Abs. 3 Nr. 1 WG LSA in der Fassung der Bekanntmachung vom 12. April 2006) auch in Bezug auf die am Standort A-Stra&#223;e in A-Stadt angesiedelten anderen Firmen, die zumindest teilweise an das Kanalisationsnetz angebunden sind, nutzt, hat sie daher nicht verloren, sondern weiterhin inne. Sie ist damit Inhaberin der Sachherrschaft &#252;ber die letzte Anlage vor Eintritt des Abwassers in das Gew&#228;sser und damit unter W&#252;rdigung der gesamten Umst&#228;nde des Falls Einleiterin im Sinne des &#167; 9 Abs. 1 AbwAG. Dieses Ergebnis wird letztlich auch gest&#252;tzt durch die Ausf&#252;hrungen der Prozessbevollm&#228;chtigten der Kl&#228;gerin im Widerspruchsverfahren gegen eine Ordnungsverf&#252;gung des Landkreises {AB.} vom 28. Juli 2016, mit der der Kl&#228;gerin der Verschluss des Einleitbauwerks aufgegeben worden war. Mit Schreiben vom 06. September 2016 f&#252;hrten die Prozessbevollm&#228;chtigten aus, dass mit dem Verschlie&#223;en des Einleitbauwerks die der Kl&#228;gerin einger&#228;umte Befugnis, von der ihr erteilten wasserrechtlichen Erlaubnis zur Benutzung des {AC.} Hauptgrabens (andere Bezeichnung f&#252;r {F.} Graben) Gebrauch zu machen, genommen werde. Im selben Schreiben bezeichnete er die Kl&#228;gerin zudem mehrfach als Betreiberin der Anlage.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_46\">46</a></dt>\n<dd><p>b. Da das in der Kanalisation gesammelte und &#252;ber den vom Betriebsgrundst&#252;ck bis zur Einleitstelle verlaufenden Kanal gef&#252;hrte Niederschlagwasser <span style=\"text-decoration:underline\">an der Einleitstelle</span> gezielt und zweckgerichtet in den {F.} Graben verbracht wurde, liegt auch ein Einleiten im Sinne von &#167; 2 Abs. 2 AbwAG vor.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_47\">47</a></dt>\n<dd><p>Die Einleitung des Niederschlagswassers ist auch nicht nach &#167; 4 Abs. 1 AG AbwAG abgabefrei. Danach bleibt das Einleiten von Niederschlagswasser aus einer Trennkanalisation abgabefrei, soweit es nicht durch Schmutzwasser aus Fehlanschl&#252;ssen verunreinigt ist. Eine solche Verunreinigung lag indes im streitgegenst&#228;ndlichen Veranlagungsjahr vor, da im Dezember 2009 Schmutzwasser-Bodeneinl&#228;ufe an das Leitungsnetz angebunden worden sind und auch Schmutzwasser &#252;ber die Kanalisation abgef&#252;hrt wurde. Dass der Anschluss der Schmutzwasserbodeneinl&#228;ufe an den Niederschlagswasserkanal versehentlich erfolgte, ist unerheblich (vgl. auch OVG NRW, Beschluss vom 14. M&#228;rz 2008 &#8211; 9 A 4889/05 &#8211; Juris Rn. 3 ff.).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_48\">48</a></dt>\n<dd><p>2. Ein von der Kl&#228;gerin ger&#252;gter eventueller Versto&#223; gegen die Anh&#246;rungspflicht vor Erlass des belastenden Verwaltungsakts (&#167; 28 VwVfG, &#167; 1 Abs. 1 Satz 1 VwVfG LSA) wurde jedenfalls durch die w&#228;hrend des gerichtlichen Verfahrens nachgeholte Anh&#246;rung geheilt (&#167; 45 Abs. 1 Nr. 3 VwVfG).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_49\">49</a></dt>\n<dd><p>II. Der S&#228;umniszuschlagbescheid findet seine rechtliche Grundlage in &#167; 240 AO, der gem&#228;&#223; &#167; 11 Abs. 1 Nr. 4 AG AbwAG entsprechende Anwendung findet. Danach ist, wenn eine Abgabe nicht bis zum Ablauf des F&#228;lligkeitstags entrichtet wird, f&#252;r jeden angefangenen Monat der S&#228;umnis ein S&#228;umniszuschlag von 1 Prozent des abgerundeten r&#252;ckst&#228;ndigen Abgabenbetrags zu entrichten; abzurunden ist auf den n&#228;chsten durch 50 Euro teilbaren Betrag.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_50\">50</a></dt>\n<dd><p>Da die Kl&#228;gerin die mit Bescheid des Beklagten vom 22. Dezember 2016 festgesetzte Abgabe erst am 31. Mai 2017 an den Beklagten entrichtet hat, obgleich die Forderung im Bescheid am 06. M&#228;rz 2017 f&#228;llig gestellt worden war, lag eine S&#228;umnis von drei angefangenen Monaten vor. Mithin sind S&#228;umniszuschl&#228;ge in der festgesetzten H&#246;he von 172,50 Euro entstanden (57,50 Euro x 3).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_51\">51</a></dt>\n<dd><p>III. Die Kostenentscheidung beruht auf &#167; 154 Abs. 1 VwGO, diejenige &#252;ber die vorl&#228;ufige Vollstreckbarkeit auf &#167; 167 VwGO i.V.m. &#167; 708 Nr. 11, 711 ZPO.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n</div></div>\n<br>\n</div>\n"
}