List view for cases

GET /api/cases/281595/
HTTP 200 OK
Allow: GET, PUT, PATCH, DELETE, HEAD, OPTIONS
Content-Type: application/json
Vary: Accept

{
    "id": 281595,
    "slug": "ag-moers-2005-03-10-538-c-21304",
    "court": {
        "id": 706,
        "name": "Amtsgericht Moers",
        "slug": "ag-moers",
        "city": 466,
        "state": 12,
        "jurisdiction": "Ordentliche Gerichtsbarkeit",
        "level_of_appeal": "Amtsgericht"
    },
    "file_number": "538 C 213/04",
    "date": "2005-03-10",
    "created_date": "2019-03-10T17:01:48Z",
    "updated_date": "2022-10-17T06:04:17Z",
    "type": "Urteil",
    "ecli": "ECLI:DE:AGMO:2005:0310.538C213.04.00",
    "content": "<h2>Tenor</h2>\n\n<p>Die Beklagte wird verurteilt, an den Kl&#228;ger 9,86 EUR nebst Zinsen in H&#246;he von 5 Prozentpunkten &#252;ber dem Basiszinssatz seit dem 28.10.2004 zu zahlen.</p>\n<p></p>\n<p>Die Kosten des Rechtsstreits tragen der Kl&#228;ger zu 70 %, die Beklagte zu 30 %.</p>\n<p></p>\n<p>Das Urteil ist vorl&#228;ufig vollstreckbar.</p>\n<p></p>\n<p>Die Berufung wird zugelassen.</p>\n<p></p>\n<p></p>\n<p></p>\n<p></p><br style=\"clear:both\">\n\n<span class=\"absatzRechts\">1</span><p class=\"absatzLinks\"><b><u>Tatbestand:</u></b></p>\n            <span class=\"absatzRechts\">2</span><p class=\"absatzLinks\">Mit der vorliegenden Klage macht der Kl&#228;ger einen Zahlungsanspruch wegen des Restbetrages eines Anwaltshonorars geltend. Am 14.09.2004 hatte sich auf der xxx allee in Moers ein Verkehrsunfall ereignet, der durch die Tochter des Versicherungsnehmers der Beklagten verschuldet worden war. Die Schadensersatzpflicht war dem Grunde nach zwischen den Parteien unstreitig. Auch bez&#252;glich des Fahrzeugschadens und weiterer Ersatzanspr&#252;che des Kl&#228;gers bestand kein Streit. Der Sachschaden wurde von der Beklagten in vollem Umfange reguliert.</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">3</span><p class=\"absatzLinks\">Nachdem unstreitigen Gegenstandswert bis 900,00 EUR wurden die Rechtsanwaltskosten wie folgt abgerechnet:</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">4</span><p class=\"absatzLinks\">1,3 Bearbeitungsgeb&#252;hr gem. Nr. 2400 VV RVG                             84,50 EUR</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">5</span><p class=\"absatzLinks\">5 Fotokopien gem. Nr. 7000 VV RVG a 0,50 EUR                             2,50 EUR</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">6</span><p class=\"absatzLinks\">Auslagenpauschale gem. Nr. 7002 VV RVG                                    <u>17,40 EUR</u></p>\n            <span class=\"absatzRechts\">7</span><p class=\"absatzLinks\">104,40 EUR</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">8</span><p class=\"absatzLinks\">16 % Mehrwertsteuer gem. Nr. 7008 VV RVG                                 <u>16,70 EUR</u></p>\n            <span class=\"absatzRechts\">9</span><p class=\"absatzLinks\">121,10 EUR</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">10</span><p class=\"absatzLinks\">Hierauf hat die Beklagte lediglich einen Teilbetrag in H&#246;he von       83,52 EUR</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">11</span><p class=\"absatzLinks\">gezahlt, so da&#223; mit dem vorliegenden Verfahren die Differenz</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">12</span><p class=\"absatzLinks\">in H&#246;he von noch                                                                             <u> <b>37,85 EUR</b></u></p>\n            <span class=\"absatzRechts\">13</span><p class=\"absatzLinks\">geltend gemacht wird.</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">14</span><p class=\"absatzLinks\">Der Kl&#228;ger ist der Auffassung, die Abrechnung sei zutreffend, insbesondere handele es sich um eine durchschnittliche Angelegenheit, so da&#223; die von der Beklagten erstattete Gesch&#228;ftsgeb&#252;hr von 0,8 als zu gering anzusehen sei. </p>\n            <span class=\"absatzRechts\">15</span><p class=\"absatzLinks\">Der Kl&#228;ger beantragt,</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">16</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">die Beklagte zu verurteilen, an ihn 37,58 EUR nebst Zinsen in H&#246;he von 5 Prozentpunkten &#252;ber dem Basiszinssatz seit dem 28.10.2004 zu zahlen.</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">17</span><p class=\"absatzLinks\">Die Beklagte beantragt,</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">18</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">die Klage abzuweisen.</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">19</span><p class=\"absatzLinks\">Sie ist der Auffassung, der vorliegende Fall sei ein Musterbeispiel daf&#252;r, da&#223; sowohl der Umfang als auch die Schwierigkeit der Sache gering gewesen seien. Es habe sich um einen Unfall mit einem geparkten PKW gehandelt, die Einstandspflicht der Beklagten habe evident auf der Hand gelegen, so dass schon alleine aufgrund der Schadensmeldung des Versicherungsnehmers eine 100 %-ige Einstandspflicht gegen&#252;ber dem Kl&#228;ger am 12.10.2004 erkl&#228;rt worden sei, die einzelnen Schadenspositionen seien unproblematisch gewesen und der Aufwand des kl&#228;gerischen Proze&#223;bevollm&#228;chtigten sei minimaler Natur gewesen. Der Umfang der T&#228;tigkeit des Kl&#228;gervertreters habe sich daher in der &#220;bersendung der Rechnungsunterlagen und Addition der unstreitigen Schadenspositionen ersch&#246;pft.</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">20</span><p class=\"absatzLinks\">Wegen des weiteren Vorbringens wird auf die gewechselten Schrifts&#228;tze nebst Anlagen Bezug genommen.</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">21</span><p class=\"absatzLinks\"><b><u>Entscheidungsgr&#252;nde:</u></b></p>\n            <span class=\"absatzRechts\">22</span><p class=\"absatzLinks\">Die Klage ist zum Teil begr&#252;ndet. </p>\n            <span class=\"absatzRechts\">23</span><p class=\"absatzLinks\">Der Kl&#228;ger hat gegen die Beklagte einen weiteren Schadensersatzanspruch gem&#228;&#223; &#167;&#167; 7 StVG, 3 Pflichtversicherungsgesetz in der zuerkannten H&#246;he.</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">24</span><p class=\"absatzLinks\">F&#252;r die vorliegend geltend gemachte Gesch&#228;ftsgeb&#252;hr gilt ein Geb&#252;hrenrahmen von 0,5 bis 2,5, wobei der Kl&#228;ger die Geb&#252;hr im Einzelfall unter Ber&#252;cksichtigung aller Umst&#228;nde gem&#228;&#223; &#167; 14 RVG zu bestimmen hat.</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">25</span><p class=\"absatzLinks\">Gem&#228;&#223; Nr. 2400 VV RVG kann eine Geb&#252;hr von mehr als 1,3 nur dann gefordert werden, wenn die T&#228;tigkeit umfangreich oder schwierig war. Hiervon gehen aber beide Parteien &#252;bereinstimmend nicht aus.</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">26</span><p class=\"absatzLinks\">Das Gericht stimmt dem Kl&#228;ger insoweit zu, als eine Geb&#252;hr von 1,3 bei durchschnittlich gelagerten F&#228;llen durchaus angebracht ist. Gem&#228;&#223; &#167; 14 RVG sind jedoch in jedem Einzelfall die Kriterien zu &#252;berpr&#252;fen und vorliegend ist zwischen den Parteien unstreitig, da&#223; die Beklagte von vornherein die Einstandspflicht ihres Versicherungsnehmers zu 100 % anerkannt hat und da&#223; es keinerlei Auseinandersetzungen mit notwendigem Schriftverkehr oder auch fernm&#252;ndlich &#252;ber die H&#246;he des geltend gemachten Schadens gegeben hat. Das hei&#223;t, sowohl dem Grunde als auch der H&#246;he nach bestand bez&#252;glich der Regulierung des Unfallschadens kein Streit, so dass der Schaden des Kl&#228;gers unstreitig schnell und problemlos reguliert wurde.</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">27</span><p class=\"absatzLinks\">Entgegen der Auffassung der Beklagten beschr&#228;nkte sich die T&#228;tigkeit des Kl&#228;gervertreters jedoch nicht auf eine blo&#223;e Zusammenstellung der &#252;blichen Schadenspositionen, denn auch in einem derartigen Fall obliegt es dem Rechtsanwalt des Gesch&#228;digten, die Darstellungen des Gesch&#228;digten und auch die H&#246;he der geltend gemachten Schadenspositionen auf ihre Plausibilit&#228;t zu &#252;berpr&#252;fen. Eine derartige T&#228;tigkeit ist mit einer Gesch&#228;ftsgeb&#252;hr von 0,8 nicht ausreichend bewertet, vielmehr ist davon auszugehen, dass jedenfalls eine Geb&#252;hr von 1,0 zu ber&#252;cksichtigen ist. Dies ergibt folgende Berechnung:</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">28</span><p class=\"absatzLinks\">Gegenstandswert unstreitig bis 900,00 EUR</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">29</span><p class=\"absatzLinks\">1,0 Gesch&#228;ftsgeb&#252;hr gem&#228;&#223; Nr. 2400 VV RVG                                   65,00 EUR</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">30</span><p class=\"absatzLinks\">5 Kopien gem&#228;&#223; Nr. 7000 VV RVG a 0,50 EUR                                     2,50 EUR</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">31</span><p class=\"absatzLinks\">Auslagenpauschale gem. Nr. 7002 VV RVG                                         13,00 EUR</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">32</span><p class=\"absatzLinks\">16 % Mehrwertsteuer                                                                            <u> 12,88 EUR</u></p>\n            <span class=\"absatzRechts\">33</span><p class=\"absatzLinks\">93,88 EUR</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">34</span><p class=\"absatzLinks\">Unter Ber&#252;cksichtigung der von der Beklagten unstreitig geleisteten Zahlung in H&#246;he von 83,52 EUR verbleibt daher noch ein Anspruch in H&#246;he von 9,86 EUR zugunsten des Kl&#228;gers.</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">35</span><p class=\"absatzLinks\">Die Nebenentscheidungen beruhen auf &#167;&#167; 286 BGB, 92, 708 ZIff. 11, 711 ZPO.</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">36</span><p class=\"absatzLinks\">Auf Antrag der Parteien war gem&#228;&#223; &#167; 511 Abs. 4 die Berufung zuzulassen, da dies zur Sicherung einer einheitlichen Rechtsprechung erforderlich ist.</p>\n            \n        \n      "
}