List view for cases

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    "slug": "olgd-2001-09-24-9-u-2401",
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        "name": "Oberlandesgericht Düsseldorf",
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    "file_number": "9 U 24/01",
    "date": "2001-09-24",
    "created_date": "2019-03-12T17:03:49Z",
    "updated_date": "2020-12-10T13:02:37Z",
    "type": "Urteil",
    "ecli": "ECLI:DE:OLGD:2001:0924.9U24.01.00",
    "content": "<h2>Tenor</h2>\n\n<p>Auf die Berufung des Beklagten wird das am 12. Dezember 2000 verk&#252;ndete Urteil der 6. Zivilkammer des Landge-richts D&#252;sseldorf unter Zur&#252;ckweisung der Anschlussberu-fung der Kl&#228;gerin teilweise abge&#228;ndert:</p>\n<p></p>\n<p>Die Klage wird insgesamt abgewiesen.</p>\n<p></p>\n<p>Die Kosten des Rechtsstreits tr&#228;gt die Kl&#228;gerin.</p>\n<p></p>\n<p>Das Urteil ist vorl&#228;ufig vollstreckbar.</p>\n<p></p>\n<p>Der Kl&#228;gerin wird nachgelassen, die Vollstreckung gegen Sicherheitsleistung in H&#246;he von 14.000 DM abzuwenden, wenn nicht der Beklagte vor der Vollstreckung Sicherheit in gleicher H&#246;he leistet.</p>\n<p></p>\n<p>Die Sicherheiten k&#246;nnen auch durch selbstschuldnerische B&#252;rgschaft einer Bank oder Sparkasse mit Sitz in der Bundesrepublik Deutschland erbracht werden.</p>\n<p></p><br style=\"clear:both\">\n\n<span class=\"absatzRechts\">1</span><p class=\"absatzLinks\"><u>T a t b e s t a n d</u></p>\n            <span class=\"absatzRechts\">2</span><p class=\"absatzLinks\">Die Kl&#228;gerin macht die Zahlung von Erbbauzinsen als Masseschuld geltend.</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">3</span><p class=\"absatzLinks\">Die Kl&#228;gerin und die sp&#228;tere Gemeinschuldnerin, die Firma ..., schlossen am 8. Mai 1980 einen notariellen Erbbaurechtsvertrag. Darin bestellte die Kl&#228;gerin der Gemeinschuldnerin ein Erbbaurecht auf einem ihr geh&#246;renden Grundst&#252;ck f&#252;r die Zeit vom 1. M&#228;rz 1980 bis zum 31. Dezember 2039. Die Gemeinschuldnerin erhielt das Recht, auf dem Erbbaugrundst&#252;ck eine eingeschossige Produktionshalle und ein mehrgeschossiges B&#252;rogeb&#228;ude zu haben und zu halten. Sie &#252;bernahm die Verpflichtung, die zu errichtenden Bauwerke instandzuhalten, zu versichern und im Falle der Zerst&#246;rung wieder aufzubauen. Zudem hatte sie alle &#246;ffentlich-rechtlichen Lasten zu tragen. Nach &#167; 8 des Vertrages war die Kl&#228;gerin berechtigt, u.a. im Falle des Konkurses der Gemeinschuldnerin die &#220;bertragung des Erbbaurechtes zu verlangen; f&#252;r diesen Fall war eine angemessene Verg&#252;tung f&#252;r die mit dem Erbbaurecht zusammenh&#228;ngenden und genehmigten Baulichkeiten und Anlagen zu zahlen. In &#167; 13 wurde ein Erbbauzins von j&#228;hrlich 27.860 DM vereinbart, der in viertelj&#228;hrlichen Teilbetr&#228;gen zu zahlen war; zur Sicherung dieser Verpflichtung sollte eine Reallast eingetragen werden. Die Beteiligten vereinbarten weiter schuldrechtlich eine Anpassung des Erbbauzinses an einen n&#228;her bestimmten Preisindex. In &#167; 17 unterwarf sich die Gemeinschuldnerin wegen des vereinbarten Erbbauzinses der Zwangsvollstreckung in ihr gesamtes Verm&#246;gen.</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">4</span><p class=\"absatzLinks\">Im notariellen Vertrag vom 7. M&#228;rz 1991 bezogen die Kl&#228;gerin und die Gemeinschuldnerin ein weiteres Grundst&#252;ck in das Erbbaurecht mit ein und &#228;nderten die H&#246;he des Erbbauzinses. Schlie&#223;lich wurde mit notariellem Vertrag vom 19. Juli 1995 der Erbbauzins auf 4.330,09 DM monatlich zuz&#252;glich gesetzlicher Mehrwertsteuer erh&#246;ht; wiederum unterwarf sich die Gemeinschuldnerin wegen des erh&#246;hten Erbbauzinses der sofortigen Zwangsvollstreckung. Das Erbbaurecht und die sp&#228;teren &#196;nderungen wurden im Grundbuch eingetragen..</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">5</span><p class=\"absatzLinks\">Weitergehende schuldrechtliche Vereinbarungen enthalten die notariellen Vertr&#228;ge nicht.</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">6</span><p class=\"absatzLinks\">Seit November 1996 zahlte die Gemeinschuldnerin an die Kl&#228;gerin keinen Erbbauzins mehr. In einem Vergleichsverfahren meldete die Kl&#228;gerin ihre Forderungen an. Mit Beschluss des Amtsgerichts D&#252;sseldorf vom 3. November 1997 wurde &#252;ber das Verm&#246;gen der Gemeinschuldnerin das Anschlusskonkursverfahren er&#246;ffnet und der Beklagte zum Konkursverwalter ernannt.</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">7</span><p class=\"absatzLinks\">Eine Firma ... GmbH, sp&#228;ter ... GmbH, zuletzt deren Rechtsnachfolgerin, die Waldemar Pruss GmbH, zahlten an den Beklagten jedenfalls in der Zeit von April 1998 bis Januar 2000 monatlich 11.000 DM. Erstinstanzlich war unstreitig, dass der Beklagte das mit dem Erbbaurecht belastete Grundst&#252;ck an diese Gesellschaften vermietet hatte und es sich bei den Zahlungen um Mietzins handelt. Die Kl&#228;gerin hat sich diesbez&#252;glich auf das Schreiben des Beklagten vom 20. M&#228;rz 1998 berufen. Zuletzt hat der Beklagte bestritten, einen Mietvertrag abgeschlossen zu haben; die 11.000 DM seien nur als Nutzungsentsch&#228;digung gezahlt worden. Unstreitig f&#252;hrte der Beklagte dieses Geld teilweise an eine Gl&#228;ubigerin der Gemeinschuldnerin, die Deutsche Bank, ab.</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">8</span><p class=\"absatzLinks\">Die Kl&#228;gerin hat zuletzt r&#252;ckst&#228;ndigen Erbbauzins f&#252;r die Zeit von Dezember 1997 bis einschlie&#223;lich April 2000 in unstreitiger H&#246;he von 145.490,90 DM als Massegl&#228;ubigerin geltend gemacht. Sie hat darin, dass dem Beklagten monatlich 11.000 DM zugeflossen sind, eine typische Verwertung des Erbbaurechtes gesehen und sich auf ein Recht auf abgesonderte Befriedigung gem&#228;&#223; &#167; 47 KO berufen. Wegen dieser Einnahmen sei die Masse auch ungerechtfertigt bereichert.</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">9</span><p class=\"absatzLinks\">Die Kl&#228;gerin hat behauptet, Kredit zu einem Zinssatz von &#252;ber 8,5 % in Anspruch zu nehmen, den sie bei rechtzeitiger Zahlung des Beklagten zur&#252;ckgef&#252;hrt h&#228;tte.</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">10</span><p class=\"absatzLinks\">Die Kl&#228;gerin hat beantragt,</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">11</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">den Beklagten zu verurteilen, an sie 145.490,90 DM nebst 8,5 % Zinsen aus</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">12</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">4.979,60 DM vom 04.12.1997 bis 03.01.1998,</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">13</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">9.959,20 DM vom 04.01.1998 bis 03.02.1998,</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">14</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">14.938,80 DM vom 04.02.1998 bis 03.03.1998,</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">15</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">19.918,40 DM vom 04.03.1998 bis 03.04.1998,</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">16</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">24.941,30 DM vom 04.04.1998 bis 03.05.1998,</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">17</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">29.964,20 DM vom 04.05.1998 bis 03.06.1998,</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">18</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">34.987,10 DM vom 04.06.1998 bis 03.07.1998,</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">19</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">40.010,00 DM vom 04.07.1998 bis 03.08.1998,</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">20</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">45.032,90 DM vom 04.08.1998 bis 03.09.1998,</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">21</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">50.055,80 DM vom 04.09.1998 bis 03.10.1998,</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">22</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">55.078,70 DM vom 04.10.1998 bis 03.11.1998,</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">23</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">60.101,60 DM vom 04.11.1998 bis 03.12.1998,</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">24</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">65.124,50 DM vom 04.12.1998 bis 03.01.1999,</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">25</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">70.147,40 DM vom 04.01.1999 bis 03.02.1999,</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">26</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">75.170,30 DM vom 04.02.1999 bis 03.03.1999,</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">27</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">80.193,20 DM vom 04.03.1999 bis 03.04.1999,</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">28</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">85.216,10 DM vom 04.04.1999 bis 03.05.1999,</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">29</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">90.239,00 DM vom 04.05.1999 bis 03.06.1999,</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">30</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">95.261,90 DM vom 04.06.1999 bis 03.07.1999,</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">31</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">100.284,80 DM vom 04.07.1999 bis 03.08.1999,</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">32</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">105.307,70 DM vom 04.08.1999 bis 03.09.1999,</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">33</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">110.330,60 DM vom 04.09.1999 bis 03.10.1999,</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">34</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">115.353,50 DM vom 04.10.1999 bis 03.11.1999, </p>\n            <span class=\"absatzRechts\">35</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">120.376,40 DM vom 04.11.1999 bis 03.12.1999, </p>\n            <span class=\"absatzRechts\">36</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">125.399,30 DM vom 04.12.1999 bis 03.01.2000, </p>\n            <span class=\"absatzRechts\">37</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">130.422,20 DM vom 04.01.2000 bis 03.02.2000, </p>\n            <span class=\"absatzRechts\">38</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">135.445,10 DM vom 04.02.2000 bis 03.03.2000, </p>\n            <span class=\"absatzRechts\">39</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">140.468,00 DM vom 04.03.2000 bis 03.04.2000, </p>\n            <span class=\"absatzRechts\">40</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">145.490,90 DM seit dem 04.04.2000</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">41</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">zu zahlen.</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">42</span><p class=\"absatzLinks\">Der Beklagte hat beantragt,</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">43</span><p class=\"absatzLinks\">\tdie Klage abzuweisen.</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">44</span><p class=\"absatzLinks\">Er hat die Auffassung vertreten, soweit die Kl&#228;gerin ihren dinglichen Anspruch geltend mache, m&#252;sse sie auf Duldung der Zwangsvollstreckung klagen; wegen einer pers&#246;nlichen Haftung der Gemeinschuldnerin sei von einer Konkursforderung auszugehen, die zur Tabelle anzumelden sei.</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">45</span><p class=\"absatzLinks\">Schlie&#223;lich hat er behauptet, mit Schreiben vom 10. April 2000 die Freigabe des Erbbaurechts erkl&#228;rt zu haben, was die Kl&#228;gerin in der Berufungsinstanz nicht mehr bestreitet.</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">46</span><p class=\"absatzLinks\">Das Landgericht hat den Beklagten bis auf einen Teil der Zinsen entsprechend dem Klageantrag verurteilt und dies damit begr&#252;ndet, der Anspruch der Kl&#228;gerin betreffe eine Masseschuld gem&#228;&#223; &#167; 59 Abs. 1 Nr. 2 KO. Denn es liege ein zweiseitiger Vertrag vor, dessen Erf&#252;llung der Beklagte zur Konkursmasse zumindest konkludent verlangt habe.</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">47</span><p class=\"absatzLinks\">Hiergegen richten sich die Berufungen beider Parteien.</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">48</span><p class=\"absatzLinks\">Der Beklagte wiederholt und vertieft sein Vorbringen erster Instanz und h&#228;lt daran fest, dass ihm weder ein Wahlrecht gem&#228;&#223; &#167; 17 KO zugestanden, noch er ein solches ausge&#252;bt habe.</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">49</span><p class=\"absatzLinks\">Der Beklagte beantragt,</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">50</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">das erstinstanzliche Urteil abzu&#228;ndern und die Klage abzuweisen.</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">51</span><p class=\"absatzLinks\">Die Kl&#228;gerin beantragt,</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">52</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">die Berufung zur&#252;ckzuweisen und im Wege der Anschlussberufung</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">53</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">den Beklagten zu verurteilen, an sie 145.490,90 DM</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">54</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">nebst 4 % Zinsen aus</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">55</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">4.979,60 DM vom 04.12.1997 bis 03.01.1998,</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">56</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">9.959,20 DM vom 04.01.1998 bis 03.02.1998,</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">57</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">14.938,80 DM vom 04.02.1998 bis 03.03.1998,</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">58</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">19.918,40 DM vom 04.03.1998 bis 03.04.1998,</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">59</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">24.941,30 DM vom 04.04.1998 bis 03.05.1998,</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">60</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">29.964,20 DM vom 04.05.1998 bis 03.06.1998,</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">61</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">34.987,10 DM vom 04.06.1998 bis 03.07.1998,</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">62</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">40.010,00 DM vom 04.07.1998 bis 03.08.1998,</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">63</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">45.032,90 DM vom 04.08.1998 bis 03.09.1998,</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">64</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">50.055,80 DM vom 04.09.1998 bis 03.10.1998,</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">65</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">55.078,70 DM vom 04.10.1998 bis 03.11.1998,</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">66</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">60.101,60 DM vom 04.11.1998 bis 03.12.1998,</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">67</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">65.124,50 DM vom 04.12.1998 bis 03.01.1999,</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">68</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">70.147,40 DM vom 04.01.1999 bis 03.02.1999,</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">69</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">75.170,30 DM vom 04.02.1999 bis 03.03.1999,</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">70</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">80.193,20 DM vom 04.03.1999 bis 03.04.1999,</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">71</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">85.216,10 DM vom 04.04.1999 bis 03.05.1999,</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">72</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">90.239,00 DM vom 04.05.1999 bis 03.06.1999,</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">73</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">95.261,90 DM vom 04.06.1999 bis 03.07.1999,</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">74</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">100.284,80 DM vom 04.07.1999 bis 03.08.1999,</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">75</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">105.307,70 DM vom 04.08.1999 bis 03.09.1999,</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">76</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">110.330,60 DM vom 04.09.1999 bis 03.10.1999,</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">77</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">115.353,50 DM vom 04.10.1999 bis 03.11.1999, </p>\n            <span class=\"absatzRechts\">78</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">120.376,40 DM vom 04.11.1999 bis 03.12.1999, </p>\n            <span class=\"absatzRechts\">79</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">125.399,30 DM vom 04.12.1999 bis 03.01.2000, </p>\n            <span class=\"absatzRechts\">80</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">130.422,20 DM vom 04.01.2000 bis 03.02.2000, </p>\n            <span class=\"absatzRechts\">81</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">135.445,10 DM vom 04.02.2000 bis 03.03.2000, </p>\n            <span class=\"absatzRechts\">82</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">140.468,00 DM vom 04.03.2000 bis 03.04.2000, </p>\n            <span class=\"absatzRechts\">83</span><p class=\"absatzLinks\" style=\"margin-left:35px\">145.490,90 DM seit dem 04.04.2000 bis Rechtsh&#228;ngigkeit sowie ab dem Tag nach Zustellung der Anschlussberufung in H&#246;he von 5 Prozentpunkten &#252;ber dem Basiszinssatz zu zahlen.</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">84</span><p class=\"absatzLinks\">Die Kl&#228;gerin wiederholt und vertieft ihren erstinstanzlichen Vortrag. Sie meint, der Beklagte habe sein Wahlrecht im Sinne des &#167; 17 KO durch Leistungsannahme ausge&#252;bt, indem er von der jeweiligen Nutzerin des Grundst&#252;ckes monatlich 11.000 DM eingezogen habe. Wegen der Zinsh&#246;he beruft sich die Kl&#228;gerin auf &#167; 288 Abs. 1 BGB n.F.</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">85</span><p class=\"absatzLinks\">Der Beklagte beantragt,</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">86</span><p class=\"absatzLinks\">\tdie Anschlussberufung zur&#252;ckzuweisen.</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">87</span><p class=\"absatzLinks\">Er weist darauf hin, dass &#167; 288 Abs. 1 BGB n.F. nur auf Forderungen Anwendung findet, die nach dem 1. Mai 2000 f&#228;llig geworden sind.</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">88</span><p class=\"absatzLinks\"><u>E n t s c h e i d u n g s g r &#252; n d e</u></p>\n            <span class=\"absatzRechts\">89</span><p class=\"absatzLinks\">\t\t\t\t\t\tI.</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">90</span><p class=\"absatzLinks\">Die Klage ist zul&#228;ssig.</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">91</span><p class=\"absatzLinks\">Das Rechtsschutzinteresse f&#252;r die Klage fehlte nur, wenn die Kl&#228;gerin aus der notariellen Urkunde, in der sich die Gemeinschuldnerin der sofortigen Zwangsvollstreckung in ihr gesamtes Verm&#246;gen unterworfen hat, die Zwangsvollstreckung gegen den Beklagten betreiben k&#246;nnte. </p>\n            <span class=\"absatzRechts\">92</span><p class=\"absatzLinks\">Einem Gl&#228;ubiger kann aber trotz eines Vollstreckungstitels die Erhebung einer Klage nicht verwehrt sein, wenn er hierf&#252;r einen verst&#228;ndigen Grund hat. Verf&#252;gt ein Gl&#228;ubiger &#252;ber einen nicht der Rechtskraft f&#228;higen Vollstreckungstitel, etwa einen Prozessvergleich, so ist das Rechtsschutzbed&#252;rfnis nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes (in MDR 1989, 339) f&#252;r eine Klage zu bejahen, wenn mit einer Vollstreckungsgegenklage des Schuldners zu rechnen ist. Gleiches gilt f&#252;r die Zwangsvollstreckung aus einer notariellen Urkunde (vgl. BGH NJW 1992, 1384).</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">93</span><p class=\"absatzLinks\">Vorliegend w&#252;rde das Rechtsschutzinteresse fehlen, wenn der vorhandene Titel unproblematisch auf den Beklagten umgeschrieben werden k&#246;nnte. Davon ist jedoch nicht auszugehen.</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">94</span><p class=\"absatzLinks\">Eine Umschreibung w&#228;re nur m&#246;glich, wenn das titulierte Recht der Verf&#252;gung des beklagten Konkursverwalters unterliegt. Sie kommt nur in Betracht, wenn eine Zwangsvollstreckung auch gegen den Konkursverwalter zul&#228;ssig ist, was bei Aus- und Absonderungsrechten sowie bei Masseschulden der Fall ist (vgl. Brox/Walker, Zwangsvollstreckungsrecht, Rdnr. 127). </p>\n            <span class=\"absatzRechts\">95</span><p class=\"absatzLinks\">Entweder im Rahmen eines Klauselerteilungsverfahrens (&#167; 54 BeurkG) oder wegen einer zu erwartenden Klauselgegenklage des Beklagten w&#228;ren aber die gleichen Rechtsfragen zu kl&#228;ren, die auch durch vorliegenden Prozess aufgeworfen sind. </p>\n            <span class=\"absatzRechts\">96</span><p class=\"absatzLinks\">\t\t\t\t\t\tII.</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">97</span><p class=\"absatzLinks\">Die Klage ist nicht begr&#252;ndet.</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">98</span><p class=\"absatzLinks\"><u>1.</u> Die Kl&#228;gerin kann sich wegen des geltend gemachten Zahlungsanspruchs nicht auf ihre dingliche Rechtsstellung berufen.</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">99</span><p class=\"absatzLinks\"><u>a)</u> Der Kl&#228;gerin steht gegen den Beklagten ein dinglicher Erbbauzinsanspruch aus &#167; 9 Abs. 1 ErbbauVO in H&#246;he von j&#228;hrlich 51.961,08 DM zu. </p>\n            <span class=\"absatzRechts\">100</span><p class=\"absatzLinks\">Die Kl&#228;gerin hat mit der Gemeinschuldnerin durch notariellen Vertrag am 8. Mai 1980 wirksam ein Erbbaurecht vereinbart; dieses ist ins Grundbuch eingetragen worden. Ebenso wurden die Erg&#228;nzungsvertr&#228;ge grundbuchlich vollzogen. In der genannten H&#246;he ist der dingliche Erbbauzins im Grundbuch eingetragen (27.860 DM + 16.283,02 DM + 7.818,06 DM).</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">101</span><p class=\"absatzLinks\">Dieser dingliche Anspruch wird durch Zwangsvollstreckung in das Erbbaurecht gem&#228;&#223; &#167; 9 Abs. 1 Satz 1 ERbbVO in Verbindung mit &#167;&#167; 1107, 1147 BGB verfolgt (vgl. von Oefele/Winkler, Handbuch des Erbbaurechts, Rdnr. 6.242); dies macht die Kl&#228;gerin indes mit der Klage nicht geltend, weil sie nicht auf Duldung der Zwangsvollstreckung in das Erbbaurecht sondern auf Zahlung klagt.</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">102</span><p class=\"absatzLinks\"><u>b)</u> Gem&#228;&#223; &#167;&#167; 2 Abs. 4, 47 KO k&#246;nnte die Kl&#228;gerin den Beklagten als Konkursverwalter im Wege der abgesonderten Befriedigung aber dann - auch auf Zahlung - in Anspruch nehmen, wenn der Beklagte durch die Absprachen mit der ... GmbH (und Nachfolger) und der Entgegennahme der Nutzungsentsch&#228;digung das Erbbaurecht verwertet h&#228;tte. Denn im Falle einer Verwertung des Erbbaurechts durch den Beklagten, tritt der Erl&#246;s an dessen Stelle (vgl. Kuhn/Uhlenbruck, KO zu &#167; 47 Rdnr. 4).</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">103</span><p class=\"absatzLinks\">Es ist in Rechtsprechung und Schrifttum anerkannt, dass nach Wortlaut und Zweck des &#167; 47 KO eine abgesonderte Befriedigung auch dann in Betracht kommt, wenn es nicht zu einer Verwertung im Sinne der Zwangsvollstreckung kommt, sondern eine freiwillige, vereinbarte Ver&#228;u&#223;erung erfolgt (vgl. BGHZ 47, 181, 183; Hess, KO zu &#167; 47 Rdnr. 9; Kuhn/Uhlenbruck, KO zu &#167; 47 Rdnr. 5).</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">104</span><p class=\"absatzLinks\">Die Absprachen mit der ... GmbH (und Rechtsnachfolger) und die Entgegennahme von Nutzungsentsch&#228;digung stellen jedoch keine Verwertung des Erbbaurechts dar, weil sie dieses uneingeschr&#228;nkt bestehen lassen. Eine dingliche Surrogation kommt allein bei Ver&#228;u&#223;erung des Rechts in Betracht (vgl. Kuhn/ </p>\n            <span class=\"absatzRechts\">105</span><p class=\"absatzLinks\">Uhlenbruck zu &#167; 47 Rdnr. 4). Vorliegend kann nach dem Vortrag der Parteien noch nicht einmal von einer Vermietung ausgegangen werden. Die Entgegennahme von Nutzungsentsch&#228;digung f&#252;hrt nicht dazu, dass diese an die Stelle des - auch weiter bestehenden - Erbbaurechts tritt.</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">106</span><p class=\"absatzLinks\"><u>2.</u> Die Kl&#228;gerin kann vom Beklagten auch nicht die Zahlung von Erbbauzins aus schuldrechtlicher Haftung verlangen.</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">107</span><p class=\"absatzLinks\">Allerdings haben die Parteien im notariellen Vertrag vom 19. Juli 1995 Seite 4 schuldrechtlich vereinbart, dass die entsprechende Erh&#246;hung des Erbbauzinses mit Wirkung vom 1. M&#228;rz 1995 G&#252;ltigkeit haben soll. Ohne eine ausdr&#252;ckliche schuldrechtliche Vereinbarung in den zum Erbbaurecht geschlossenen Vertr&#228;gen erg&#228;be sich eine schuldrechtliche Haftung des Beklagten allein aus &#167; 1108 BGB, soweit im Grundbuch der Erbbauzins eingetragen ist, n&#228;mlich j&#228;hrlich 51.961,08 DM.</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">108</span><p class=\"absatzLinks\">Indes werden mit Er&#246;ffnung des Konkurses alle pers&#246;nlichen Gl&#228;ubiger des Gemeinschuldners, die einen zu dieser Zeit begr&#252;ndeten Verm&#246;gensanspruch gegen ihn haben, Konkursgl&#228;ubiger (&#167; 3 Abs. 1 KO). Ihre Anspr&#252;che werden Konkursforderungen, die grunds&#228;tzlich nur noch konkursm&#228;&#223;ig verfolgt und befriedigt werden k&#246;nnen. Etwas anderes kann nur dann gelten, wenn eine Masseschuld im Sinne von &#167; 59 Abs. 1 Nr. 2 in Verbindung mit &#167; 17 KO vorliegt.</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">109</span><p class=\"absatzLinks\">Hier ist jedoch keine Masseschuld im Sinne des &#167; 59 Abs. 1 Nr. 2 KO anzunehmen, weil die erforderlichen Voraussetzungen nach &#167; 17 KO nicht gegeben sind. Nach Abs. 1 dieser Vorschrift kann der Konkursverwalter anstelle des Gemeinschuldners den Vertrag erf&#252;llen und die Erf&#252;llung von dem anderen Teil verlangen, wenn ein zweiseitiger Vertrag zur Zeit der Er&#246;ffnung des Konkursverfahrens von dem Gemeinschuldner und von dem anderen Teil nicht oder nicht vollst&#228;ndig erf&#252;llt ist.</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">110</span><p class=\"absatzLinks\">Zweck dieser Vorschrift ist, dass der Vertragspartner eines Gemeinschuldners nicht gezwungen werden soll, die ihm aus einem urspr&#252;nglich mit dem Gemeinschuldner abgeschlossenen Vertrag obliegende Leistung zu erbringen, obwohl er bez&#252;glich der ihm zustehenden Gegenleistung nur die Konkursquote erhalten w&#252;rde. Dabei entspricht es inzwischen st&#228;ndiger Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes, dass durch die Konkurser&#246;ffnung das Rechtsverh&#228;ltnis zwischen dem Gemeinschuldner und seinem Vertragspartner umgestaltet wird: an die Stelle des gegenseitigen Vertrages tritt der einseitige Anspruch des anderen Teils auf Schadensersatz wegen  Nichterf&#252;llung. Es bleibt bei dem Grundsatz, dass alle pers&#246;nlichen Gl&#228;ubiger, die zur Zeit der Konkurser&#246;ffnung einen begr&#252;ndeten Verm&#246;gensanspruch gegen den Gemeinschuldner haben, Konkursgl&#228;ubiger werden (vgl. Hess, KO zu &#167; 17 Rdnr. 1; Kuhn/Uhlenbruck, KO zu &#167; 17 Rdnr. 1).</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">111</span><p class=\"absatzLinks\">Dem Wortlaut nach betrifft &#167; 17 KO nur zweiseitige Vertr&#228;ge, d.h. solche, bei denen jeder Vertragsteil dem anderen eine Leistung verspricht und die beiderseitigen Leistungen sich gegenseitig bedingen. Zweiseitigkeit bedeutet daher Gegenseitigkeit im Sinne der &#167;&#167; 320 ff. BGB (vgl. Kuhn/Uhlenbruck, KO zu &#167; 17 Rdnr. 1 a; Hess, KO zu &#167; 17 Rdnr. 2).</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">112</span><p class=\"absatzLinks\">Voraussetzung f&#252;r die Anwendung des &#167; 17 KO ist, dass noch keiner der beiden Vertragsteile vollst&#228;ndig erf&#252;llt hat; Erf&#252;llung auch nur durch eine Vertragspartei schlie&#223;t die Anwendung der Vorschrift aus. Hat der Gemeinschuldner schon vor Konkurser&#246;ffnung vollst&#228;ndig erf&#252;llt, so steht die Gegenleistung der Masse zu, hat der andere Teil voll geleistet, so bildet sein Gegenanspruch eine Konkursforderung (vgl. Kuhn/</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">113</span><p class=\"absatzLinks\">Uhlenbruck, KO zu &#167; 17 Rdnr. 17; Hess, KO zu &#167; 17 Rdnr. 15).</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">114</span><p class=\"absatzLinks\">Nur bei solchen, beiderseits nicht oder nicht voll erf&#252;llten Vertr&#228;gen hat der Konkursverwalter ein Wahlrecht und kann Erf&#252;llung verlangen. Tut er dies, wird die Verpflichtung des Gemeinschuldners zur Masseschuld (vgl. Kuhn/Uhlenbruck, KO zu &#167; 17 Rdnr. 19, 23 a; Hess, KO zu &#167; 17 Rdnr. 47).</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">115</span><p class=\"absatzLinks\">Das bezeichnete Wahlrecht des Konkursverwalters wird durch einseitige, empfangsbed&#252;rftige Erkl&#228;rung ausge&#252;bt. Diese Erkl&#228;rung kann ausdr&#252;cklich oder stillschweigend abgegeben werden, z.B. durch Leistung, Leistungsannahme oder Aufnahme eines Rechtsstreits (vgl. BGHZ 81, 90, 92; Kuhn/Uhlenbruck, KO zu &#167; 17 Rdnr. 20). Es gilt der Grundsatz, dass die Begr&#252;ndung von Masseschulden im Sinne von &#167; 59 Abs. 1 Nr. 2 KO ein Handeln oder Unterlassen des Konkursverwalters voraussetzen (vgl. BGH NJW 1984, 1557, 1558), weil der Konkursverwalter die M&#246;glichkeit haben soll, die Entstehung und die H&#246;he von Masseverbindlichkeiten zu begrenzen (vgl. BGHZ 79, 124, 128).</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">116</span><p class=\"absatzLinks\">Im vom Bundesgerichtshof (a.a.O.) entschiedenen Fall hatte ein Konkursverwalter den aufgrund eines vor Konkurser&#246;ffnung mit dem sp&#228;teren Gemeinschuldner geschlossenen Stromlieferungsvertrages \"automatisch\" weiter gelieferten Strom abgenommen. Diesen Umstand allein hat der Bundesgerichtshof noch nicht als Aus&#252;bung des Wahlrechts angenommen, sondern dem insoweit blo&#223; passiven Verhalten des Konkursverwalters keinen Erkl&#228;rungswillen entnommen. F&#252;r die Annahme eines Erkl&#228;rungswillens hat er weitere, besondere Umst&#228;nde gefordert.</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">117</span><p class=\"absatzLinks\">Im hier zu entscheidenden Fall scheitert die Anwendung von &#167; 17 KO schon daran, dass die Kl&#228;gerin die ihr obliegenden Verpflichtungen aus dem mit der Gemeinschuldnerin geschlossenen Erbbaurechtsvertrag aus dem Jahre 1980 und den beiden Erg&#228;nzungsvertr&#228;gen bereits erf&#252;llt hat, soweit dort synallagmatische Verpflichtungen begr&#252;ndet worden sind. Im Gegenseitigkeitsverh&#228;ltnis stehen die Pflichten einerseits der Kl&#228;gerin, das Erbbaurecht zu bestellen und andererseits der Gemeinschuldnerin, f&#252;r die Bestellung des Erbbaurechts ein Entgelt zu leisten, welches in wiederkehrenden Leistungen vereinbart wurde. Die Hauptleistungspflicht der Kl&#228;gerin hat damit geendet, als das Erbbaurecht - nebst jeweiligen Erg&#228;nzungen - im Grundbuch eingetragen worden ist. Inhalt dieses dinglichen Rechts ist es, das Grundst&#252;ck der Kl&#228;gerin nutzen zu d&#252;rfen. Ein gleichartiges Schuldverh&#228;ltnis, &#228;hnlich einem Miet- oder Pachtverh&#228;ltnis haben die Parteien nicht begr&#252;ndet.</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">118</span><p class=\"absatzLinks\">Schlie&#223;lich ist auch kein Verhalten des Beklagten ersichtlich, welches als Erf&#252;llungsverlangen im Sinne des &#167; 17 KO anzusehen w&#228;re. Dazu, ob und inwieweit der Beklagte den Gesch&#228;ftsbetrieb der Gemeinschuldnerin auf dem Grundst&#252;ck der Kl&#228;gerin fortgef&#252;hrt hat, ist nichts vorgetragen. Die Kl&#228;gerin beruft sich diesbez&#252;glich allein auf den Umstand, dass der Beklagte eine Nutzungsentsch&#228;digung eingezogen hat.</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">119</span><p class=\"absatzLinks\">Das Verhalten des Beklagten kann nicht als Inanspruchnahme der im Synallagma stehenden Rechte aus dem Erbvertrag im Sinne des &#167; 17 Abs. 1 KO anzusehen sein. Immerhin ist die Gemeinschuldnerin Eigent&#252;merin der errichteten Geb&#228;ude. Der Beklagte stellt zu Recht die Frage, was er h&#228;tte tun m&#252;ssen, um das Erbbaurechtsverh&#228;ltnis nicht fortzusetzen. Eine K&#252;ndigung sehen die Vorschriften der Erbbaurechtsverordnung ebensowenig vor wie der mit der Kl&#228;gerin geschlossene Vertrag.</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">120</span><p class=\"absatzLinks\">Vor welchem tats&#228;chlichen Hintergrund der Senat im Urteil vom 22. November 1995 (vgl. ZIP 1995, 2003) hinsichtlich der Erbbauzinsen eine Masseschuld angenommen hat, l&#228;sst sich nicht mehr feststellen.</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">121</span><p class=\"absatzLinks\">\t\t\t\t\t\tIII.</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">122</span><p class=\"absatzLinks\">Die Kostenentscheidung beruht auf &#167; 91 ZPO. Der Ausspruch zur vorl&#228;ufigen Vollstreckbarkeit st&#252;tzt sich auf &#167;&#167; 708 Nr. 10, 711 ZPO.</p>\n            <span class=\"absatzRechts\">123</span><p class=\"absatzLinks\">Der Streitwert und die Beschwer der Kl&#228;gerin betr&#228;gt 145.490,90 DM.</p>\n                <span class=\"absatzRechts\">124</span><ol class=\"absatzLinks\" type=\"a\"><li>S...\t\t\t\tF...</li></ol>\n        \n      "
}