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    "slug": "bfh-2019-02-13-viii-b-8318",
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    "file_number": "VIII B 83/18",
    "date": "2019-02-13",
    "created_date": "2019-04-11T10:00:16Z",
    "updated_date": "2022-10-18T15:09:53Z",
    "type": "Beschluss",
    "ecli": "ECLI:DE:BFH:2019:B.130219.VIIIB83.18.0",
    "content": "<h2>Tenor</h2>\n\n<div>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p>Die Beschwerde des Kl&#228;gers wegen Nichtzulassung der Revision gegen das Urteil des Finanzgerichts D&#252;sseldorf vom 17. April 2018&#160;&#160;10 K 799/17 E wird als unbegr&#252;ndet zur&#252;ckgewiesen.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p>Die Kosten des Beschwerdeverfahrens hat der Kl&#228;ger zu tragen.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n      </div>\n   \n<h2>GrĂ¼nde</h2>\n\n<div>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_1\">1</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Die Beschwerde ist teilweise unzul&#228;ssig, teilweise unbegr&#252;ndet und daher insgesamt als unbegr&#252;ndet zur&#252;ckzuweisen.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_2\">2</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>1. Die vom Kl&#228;ger und Beschwerdef&#252;hrer (Kl&#228;ger) ger&#252;gten Verst&#246;&#223;e des Finanzgerichts (FG) gegen die Sachaufkl&#228;rungspflicht gem&#228;&#223; &#167;&#160;76 Abs.&#160;1 der Finanzgerichtsordnung (FGO) liegen nicht vor.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_3\">3</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>a) Soweit der Kl&#228;ger r&#252;gt, das FG habe Herrn A, Frau B und Frau C nicht von Amts wegen als Zeugen geladen und vernommen, ist die R&#252;ge unbegr&#252;ndet.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_4\">4</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>aa) Gem&#228;&#223; &#167;&#160;76 Abs.&#160;1 Satz&#160;1 FGO hat das FG den Sachverhalt von Amts wegen zu erforschen und dabei die erforderlichen Beweise (&#167;&#160;81 Abs.&#160;1 Satz&#160;2 FGO) zu erheben. Es ist dabei an das Vorbringen und an die Beweisantr&#228;ge der Beteiligten nicht gebunden (&#167;&#160;76 Abs.&#160;1 Satz&#160;5 FGO). Das gilt aber nur in dem Sinne, dass das FG von sich aus auch Beweise erheben kann, die von den Beteiligten nicht angeboten worden sind (z.B. Beschl&#252;sse des Bundesfinanzhofs --BFH-- vom 22.&#160;Juni 2016 III&#160;B&#160;134/15, BFH/NV 2016, 1571, Rz&#160;11; vom 14.&#160;M&#228;rz 2018 IV&#160;B&#160;46/17, BFH/NV 2018, 728, Rz&#160;12). Die Verpflichtung des FG zur Erforschung des Sachverhalts von Amts wegen bedeutet aber nicht, dass jeder fernliegenden Erw&#228;gung nachzugehen ist. Wohl aber muss das FG die sich im Einzelfall aufdr&#228;ngenden &#220;berlegungen auch ohne ausdr&#252;cklichen Hinweis der Beteiligten anstellen und entsprechende Beweise erheben.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_5\">5</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>bb) Die Sachaufkl&#228;rungspflicht des FG ist nicht von den Mitwirkungspflichten der Beteiligten gem&#228;&#223; &#167;&#160;76 Abs.&#160;1 FGO losgel&#246;st (vgl. BFH-Beschluss vom 21.&#160;Juli 2017 X&#160;B&#160;167/16, BFH/NV 2017, 1447, Rz&#160;4). Gem&#228;&#223; &#167;&#160;76 Abs.&#160;1 Satz&#160;4 FGO i.V.m. &#167;&#160;90 Abs.&#160;2 der Abgabenordnung (AO) ist ein im Ausland ans&#228;ssiger Zeuge vom FG nicht zu laden, sondern grunds&#228;tzlich von den Beteiligten in der m&#252;ndlichen Verhandlung vor dem FG zu stellen, wenn der ausl&#228;ndische Zeuge auch zu einem ausl&#228;ndischen Sachverhalt aussagen soll. Bezieht sich die mit der Nichtzulassungsbeschwerde ger&#252;gte unterbliebene Sachaufkl&#228;rung auf die Vernehmung eines solchen Auslandszeugen, ist in der Beschwerde daher darzulegen, dass der Beschwerdef&#252;hrer seiner abgabenrechtlichen Mitwirkungspflicht, den Zeugen zu stellen, gen&#252;gt hat (BFH-Beschl&#252;sse vom 25.&#160;April 2006 X&#160;B&#160;38/05, BFH/NV 2006, 1444, Rz&#160;6; vom 27.&#160;Oktober 2015 I&#160;B&#160;124/14, BFH/NV 2016, 207, Rz&#160;10). Kommt der Beteiligte, der sich auf einen im Ausland lebenden Zeugen beruft, seiner erh&#246;hten Mitwirkungspflicht gem&#228;&#223; &#167;&#160;90 Abs.&#160;2 AO nicht nach, darf das FG ohne Ber&#252;cksichtigung des Auslandszeugen den ihm vorliegenden Sachverhalt nach freier &#220;berzeugung w&#252;rdigen (st&#228;ndige Rechtsprechung, vgl. z.B. BFH-Beschl&#252;sse vom 5.&#160;August 2011 III&#160;B&#160;144/10, BFH/NV 2011, 1915, Rz&#160;11; in BFH/NV 2016, 207, Rz&#160;10; vom 2.&#160;September 2016 IX&#160;B&#160;66/16, BFH/NV 2017, 52).</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_6\">6</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>cc) Hiernach war das FG in Bezug auf die in den Schrifts&#228;tzen des Kl&#228;gers benannten Zeuginnen B und C bereits deshalb nicht zu einer weiteren Sachaufkl&#228;rung von Amts wegen verpflichtet, weil der Kl&#228;ger selbst vorgetragen hat, die Frauen seien nach seiner Kenntnis inzwischen verstorben. Zudem ist nicht ersichtlich und wird auch in der Beschwerde nicht vorgetragen, dass der Kl&#228;ger Bem&#252;hungen entfaltet hat, seinen Mitwirkungspflichten aus &#167;&#160;90 Abs.&#160;2 AO bei der Beschaffung von sonstigen Beweismitteln in diesem Zusammenhang zu gen&#252;gen. Gleiches gilt f&#252;r die R&#252;ge, das FG habe den ehemaligen schweizerischen Bankbetreuer A zu der Behauptung vernehmen m&#252;ssen, der Kl&#228;ger habe &#252;ber das auf seinen Namen lautende schweizerische Konto nicht verf&#252;gen k&#246;nnen. Auch dieser h&#228;tte als ausl&#228;ndischer Zeuge zu im Ausland verwirklichten Sachverhalten aussagen sollen. Es ist nicht ersichtlich, dass der Kl&#228;ger sich bem&#252;ht hat, seine Mitwirkungspflicht zu erf&#252;llen und den Zeugen A in der m&#252;ndlichen Verhandlung vor dem FG zu stellen.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_7\">7</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>b) Die R&#252;ge, das FG habe gegen die Sachaufkl&#228;rungspflicht versto&#223;en, weil es zu einem Notizzettel mit handschriftlichen Vermerken des Kl&#228;gers von Amts wegen keine weitere Sachverhaltsaufkl&#228;rung betrieben habe, wird nicht den Anforderungen des &#167;&#160;116 Abs.&#160;3 Satz&#160;3 FGO gen&#252;gend begr&#252;ndet und ist unzul&#228;ssig.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_8\">8</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Die schl&#252;ssige Darlegung des Verfahrensmangels einer Verletzung der dem FG von Amts wegen obliegenden Sachaufkl&#228;rungspflicht (&#167;&#160;76 Abs.&#160;1 Satz&#160;1 FGO) erfordert Angaben, welche Tatsachen das FG mit welchen Beweismitteln noch h&#228;tte aufkl&#228;ren sollen und weshalb sich dem FG eine Aufkl&#228;rung unter Ber&#252;cksichtigung seines --insoweit ma&#223;geblichen-- Rechtsstandpunkts h&#228;tte aufdr&#228;ngen m&#252;ssen, obwohl der Kl&#228;ger selbst keinen entsprechenden Beweisantrag gestellt hat; schlie&#223;lich, welches genaue Ergebnis die Beweiserhebung h&#228;tte erwarten lassen und inwiefern dieses zu einer f&#252;r den Kl&#228;ger g&#252;nstigeren Entscheidung h&#228;tte f&#252;hren k&#246;nnen (vgl. aus der st&#228;ndigen Rechtsprechung, z.B. BFH-Beschluss vom 22.&#160;Oktober 2015 I&#160;B&#160;94/14, BFH/NV 2016, 748, Rz&#160;11).</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_9\">9</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Diesen Anforderungen gen&#252;gt die Beschwerdebegr&#252;ndung nicht. Der Kl&#228;ger gibt an, das FG w&#228;re bei weiterer Sachaufkl&#228;rung darauf gesto&#223;en, dass er seine handschriftlichen Notizen (den Vornamen des Bankberaters und den Betrag von 1&#160;Mio.&#160;&#8364;) auf den Umschlag geschrieben habe, weil dies nach einem \"esoterischen Verfahren, an das der Kl&#228;ger glaube\" zu einem Geldzuwachs in H&#246;he des notierten Betrags von 1&#160;Mio.&#160;&#8364; f&#252;hren sollte. Das FG habe entgegen der jetzigen W&#252;rdigung in den Notizen des Kl&#228;gers keinen Beleg f&#252;r die Verf&#252;gungsmacht des Kl&#228;gers &#252;ber das schweizerische Konto sehen d&#252;rfen. In diesem Vorbringen ist keine schl&#252;ssige Darlegung eines Versto&#223;es des FG gegen die Sachaufkl&#228;rungspflicht zu sehen. Der Kl&#228;ger nennt schon keine Beweismittel, die dem FG f&#252;r eine weitere Sachverhaltsaufkl&#228;rung im Hinblick auf das genannte \"esoterische Verfahren zur Geldvermehrung\" zur Verf&#252;gung gestanden haben sollen.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_10\">10</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>2. Die Kostenentscheidung beruht auf &#167;&#160;135 Abs.&#160;2 FGO.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n      </div>\n   "
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