List view for cases

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    "file_number": "I ZR 113/18",
    "date": "2019-04-25",
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    "type": "EuGH-Vorlage",
    "ecli": "ECLI:DE:BGH:2019:250419BIZR113.18.0",
    "content": "<h2>Tenor</h2>\n\n<div>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p>I. Das Verfahren wird ausgesetzt.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p>II. Dem Gerichtshof der Europ&#228;ischen Union wird zur Auslegung des Art. 3 Abs. 1 der Richtlinie 2001/29/EG des Europ&#228;ischen Parlaments und des Rates vom 22. Mai 2001 zur Harmonisierung bestimmter Aspekte des Urheberrechts und der verwandten Schutzrechte in der Informationsgesellschaft (ABl. L 167 vom 22. Juni 2001, S. 10) folgende Frage zur Vorabentscheidung vorgelegt:</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p style=\"margin-left:18pt\">Stellt die Einbettung eines mit Einwilligung des Rechtsinhabers auf einer frei zug&#228;nglichen Internetseite verf&#252;gbaren Werks in die Internetseite eines Dritten im Wege des Framing eine &#246;ffentliche Wiedergabe des Werks im Sinne des Art. 3 Abs. 1 der Richtlinie 2001/29/EG dar, wenn sie unter Umgehung von Schutzma&#223;nahmen gegen Framing erfolgt, die der Rechtsinhaber getroffen oder veranlasst hat?</p>\n            </dd>\n         </dl>\n      </div>\n   \n<h2>GrĂ¼nde</h2>\n\n<div>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_1\">1</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>A. Die Kl&#228;gerin, die Stiftung Preu&#223;ischer Kulturbesitz, ist Tr&#228;gerin der Deutschen Digitalen Bibliothek (im Folgenden: DDB). Die DDB bietet unter der Internetadresse www.deutsche-digitale-bibliothek.de eine Online-Plattform f&#252;r Kultur und Wissen an, die deutsche Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen miteinander vernetzt.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_2\">2</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Die DDB verlinkt auf digitalisierte Inhalte (Digitalisate), die in den Webportalen der zuliefernden Einrichtungen gespeichert sind. Die DDB selbst speichert lediglich Vorschaubilder. Die Eingabemaske der Datenbank der DDB bietet dem Nutzer eine Suchfunktion, mit deren Hilfe gezielt nach Objekten, f&#252;r die bereits ein Digitalisat besteht, recherchiert werden kann. Klickt der Nutzer ein Suchergebnis an, gelangt er auf die entsprechende Objektseite der DDB mit vergr&#246;&#223;ertem Schaubild (440 x 330 Pixel). Bei Anklicken des Schaubilds oder Nutzung der Lupenfunktion erfolgt in einer \"Lightbox\" die auf eine maximale Aufl&#246;sung von 800 x 600 Pixeln vergr&#246;&#223;erte Abbildung des Vorschaubilds. &#220;ber die Schaltfl&#228;che \"Objekt beim Datengeber anzeigen\" wird direkt auf die Internetseite der zuliefernden Einrichtung - teils auf die Startseite, teils auf die Objektseite - verlinkt.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_3\">3</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Die Beklagte, die Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst, nimmt die urheberrechtlichen Befugnisse der ihr angeschlossenen Urheber an Werken der bildenden K&#252;nste wahr. Sie macht den Abschluss eines Vertrags mit der Kl&#228;gerin &#252;ber die Nutzung ihres Repertoires von Werken in Form von Vorschaubildern davon abh&#228;ngig, dass folgende Bestimmung in den Vertrag aufgenommen wird:</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p style=\"margin-left:36pt\">Die Lizenznehmerin verpflichtet sich, bei der Nutzung der vertragsgegenst&#228;ndlichen Werke und Schutzgegenst&#228;nde wirksame technische Ma&#223;nahmen zum Schutz dieser Werke oder Schutzgegenst&#228;nde gegen Framing anzuwenden.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_4\">4</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Die Kl&#228;gerin lehnt eine solche Vertragsbestimmung ab. Die &#252;brigen Vorschriften des zwischen den Parteien verhandelten Lizenzvertrags stehen nicht im Streit. Die Parteien haben eine Vereinbarung zur Durchf&#252;hrung eines Musterklageverfahrens geschlossen.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_5\">5</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Die von der Kl&#228;gerin erhobene Feststellungsklage hat das Landgericht als unzul&#228;ssig abgewiesen. Auf die Berufung der Kl&#228;gerin hat das Kammergericht antragsgem&#228;&#223; festgestellt (GRUR 2018, 1055), dass die Beklagte verpflichtet ist,</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p style=\"margin-left:36pt\">der Kl&#228;gerin Nutzungsrechte an ihrem Repertoire von urheberrechtlich gesch&#252;tzten Werken der Bildenden Kunst zum Zwecke der Nutzung in Form von Vorschaubildern einzur&#228;umen, ohne die Nutzungsrechtseinr&#228;umung unter die Bedingung der Implementierung von technischen Ma&#223;nahmen zur Verhinderung einer Verlinkung der angezeigten Vorschaubilder mittels Framing zu stellen, insbesondere wenn dies unter Bestehen auf folgender Vertragsklausel geschieht:</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p style=\"margin-left:36pt\">[es folgt die oben genannte Vertragsbestimmung].</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_6\">6</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Die Beklagte verfolgt mit der vom Berufungsgericht zugelassenen Revision, deren Zur&#252;ckweisung die Kl&#228;gerin beantragt, ihren auf Abweisung der Klage gerichteten Antrag weiter.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_7\">7</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>B. Der Erfolg der Revision h&#228;ngt von der Auslegung des Art. 3 Abs. 1 der Richtlinie 2001/29/EG des Europ&#228;ischen Parlaments und des Rates vom 22. Mai 2001 zur Harmonisierung bestimmter Aspekte des Urheberrechts und der verwandten Schutzrechte in der Informationsgesellschaft ab. Vor einer Entscheidung &#252;ber die Rechtsmittel ist deshalb das Verfahren auszusetzen und gem&#228;&#223; Art. 267 Abs. 1 Buchst. b und Abs. 3 AEUV eine Vorabentscheidung des Gerichtshofs der Europ&#228;ischen Union einzuholen.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_8\">8</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>I. Das Berufungsgericht hat die Feststellungsklage als zul&#228;ssig und begr&#252;ndet angesehen und hierzu ausgef&#252;hrt:</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_9\">9</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Die zul&#228;ssige Klage sei begr&#252;ndet, weil das Verlangen der Beklagten nach technischen Schutzma&#223;nahmen gegen Framing keine angemessene Bedingung darstelle. In die im Streitfall vorzunehmende Interessenabw&#228;gung sei auf Seiten der Beklagten nicht ihre Pflicht zur Wahrnehmung und Durchsetzung der Rechte ihrer Mitglieder einzustellen. Rechte der Mitglieder der Beklagten seien im Streitfall nicht betroffen, weil die Verlinkung oder das Framing von frei zug&#228;nglichen Inhalten im Internet keiner Lizenz bed&#252;rfe, wenn das Werk bereits zuvor mit Erlaubnis des Rechtsinhabers ohne Einschr&#228;nkungen jedem Interessierten gegen&#252;ber &#246;ffentlich zug&#228;nglich gemacht worden sei. Ein unter Umgehung der von der Beklagten verlangten technischen Ma&#223;nahmen erfolgendes Framing sei keine urheberrechtlich relevante Handlung der &#246;ffentlichen Wiedergabe, weil die im Portal der DDB angezeigten Vorschaubilder dort frei zug&#228;nglich seien. Im Wege des Framing erfolge keine Wiedergabe gegen&#252;ber einem neuen Publikum, an das der Urheberrechtsinhaber nicht gedacht habe, als er die urspr&#252;ngliche Wiedergabe erlaubt habe. Technische Schutzma&#223;nahmen, die den Zugang zu gesch&#252;tzten Werken nur auf einem bestimmten Weg er&#246;ffnen sollten, ohne den Kreis der Nutzer, denen das gesch&#252;tzte Werk zug&#228;nglich sein solle, zu begrenzen, stellten keine Beschr&#228;nkung dar, deren Umgehung die Wiedergabe gegen&#252;ber einem neuen Publikum er&#246;ffne. Auch Hinweise auf eine beschr&#228;nkte Erlaubnis &#228;nderten nichts daran, dass das Werk mit dem Willen des Rechtsinhabers f&#252;r alle Internetnutzer ohne Begrenzung frei zug&#228;nglich gemacht werde.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_10\">10</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>II. Der Erfolg der Revision h&#228;ngt von der Beantwortung der unionsrechtlich kl&#228;rungsbed&#252;rftigen Frage ab, ob die Einbettung eines mit Einwilligung des Rechtsinhabers auf einer frei zug&#228;nglichen Internetseite verf&#252;gbaren Werks in die Internetseite eines Dritten im Wege des Framing eine &#246;ffentliche Wiedergabe des Werks im Sinne des Art. 3 Abs. 1 der Richtlinie 2001/29/EG darstellt, wenn sie unter Umgehung von Schutzma&#223;nahmen gegen Framing erfolgt, die der Rechtsinhaber getroffen oder veranlasst hat.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_11\">11</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>1. Nach &#167; 34 Abs. 1 Satz 1 des Gesetzes &#252;ber die Wahrnehmung von Urheberrechten und verwandten Schutzrechten durch Verwertungsgesellschaften (Verwertungsgesellschaftengesetz - VGG), das mit Wirkung vom 1. Juni 2016 an die Stelle des Urheberrechtswahrnehmungsgesetzes getreten ist, ist die Verwertungsgesellschaft verpflichtet, aufgrund der von ihr wahrgenommenen Rechte jedermann auf Verlangen zu angemessenen Bedingungen Nutzungsrechte einzur&#228;umen. Satz 2 dieser Vorschrift bestimmt, dass die Bedingungen insbesondere objektiv und nichtdiskriminierend sein und eine angemessene Verg&#252;tung vorsehen m&#252;ssen. Diese Vorschrift tritt an die Stelle des &#167; 11 Abs. 1 UrhWG aF und dient der Umsetzung von Art. 16 der Richtlinie 2014/26/EU &#252;ber die kollektive Wahrnehmung von Urheber- und verwandten Schutzrechten und die Vergabe von Mehrgebietslizenzen f&#252;r Rechte an Musikwerken f&#252;r die Online-Nutzung im Binnenmarkt. Danach haben die Mitgliedstaaten sicherzustellen, dass Organisationen f&#252;r die kollektive Rechtewahrnehmung und Nutzer nach Treu und Glauben &#252;ber die Lizenzierung von Nutzungsrechten verhandeln (Art. 16 Abs. 1), und sind die Lizenzbedingungen auf objektive und diskriminierungsfreie Kriterien zu st&#252;tzen (Art. 16 Abs. 2 Satz 1).</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_12\">12</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Unter der Geltung des &#167; 11 Abs. 1 UrhWG aF war anerkannt, dass die Abschlusspflicht der Verwertungsgesellschaft ausnahmsweise nicht besteht, wenn im Einzelfall eine missbr&#228;uchliche Ausnutzung der Monopolstellung ausscheidet und die Verwertungsgesellschaft dem Verlangen auf Einr&#228;umung von Nutzungsrechten vorrangige berechtigte Interessen entgegenhalten kann (vgl. BGH, Urteil vom 22. April 2009 - I ZR 5/07, BGHZ 181, 1 Rn. 11 - Seeing is Believing). Die Beurteilung, ob eine sachlich gerechtfertigte Ausnahme von dem Abschlusszwang gegeben ist, erforderte danach eine Abw&#228;gung der Interessen der Beteiligten unter Ber&#252;cksichtigung der Zielsetzung des Gesetzes sowie des Zwecks der grunds&#228;tzlichen Abschlusspflicht der Verwertungsgesellschaft (vgl. BGHZ 181, 1 Rn. 13 - Seeing is Believing). Es unterliegt mit Blick auf Art. 16 der Richtlinie 2014/26/EU, insbesondere der darin angeordneten Verhandlungsmaxime von Treu und Glauben, keinem ernsthaften unionsrechtlichen Zweifel, dass diese Grunds&#228;tze auch nach Inkrafttreten des &#167; 34 VGG fortgelten (vgl. Regierungsentwurf eines Gesetzes zur Umsetzung der Richtlinie 2014/26/EU, BT-Drucks. 18/7223, S. 55, 83; Schulze in Dreier/Schulze, UrhG, 6. Aufl., &#167; 34 VGG Rn. 5; BeckOK.UrhR/Freudenberg, 23. Edition [Stand: 15. Januar 2019], &#167; 34 VGG Rn. 14).</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_13\">13</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>2. Der Erfolg der Revision h&#228;ngt davon ab, ob die Annahme des Berufungsgerichts zutreffend ist, in die vorzunehmende Interessenabw&#228;gung sei auf Seiten der Beklagten nicht ihre Pflicht zur Wahrnehmung und Durchsetzung der Rechte ihrer Mitglieder einzustellen, weil Rechte der Mitglieder der Beklagten im Streitfall nicht betroffen seien.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_14\">14</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>a) Zwischen den Parteien steht zu Recht nicht im Streit, dass die von der Kl&#228;gerin geplante Ver&#246;ffentlichung bei ihr gespeicherter Vorschaubilder von urheberrechtlich gesch&#252;tzten Werken, die zum Repertoire der Beklagten geh&#246;ren, als &#246;ffentliche Zug&#228;nglichmachung im Sinne des &#167; 19a UrhG einer Erlaubnis der Rechtsinhaber bedarf, um deren Erteilung die Parteien verhandelt haben.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_15\">15</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Eine &#246;ffentliche Zug&#228;nglichmachung im Sinne von &#167; 19a UrhG erfordert, dass Dritten der Zugriff auf ein urheberrechtlich gesch&#252;tztes Werk er&#246;ffnet wird, das sich in der Zugriffssph&#228;re des Vorhaltenden befindet (vgl. BGH, Urteil vom 29. April 2010 - I ZR 9/08, BGHZ 185, 291 Rn. 19 - Vorschaubilder I; Urteil vom 29. April 2010 - I ZR 39/08, GRUR 2011, 56 Rn. 23 = WRP 2011, 88 - Session-ID; Beschluss vom 16. Mai 2013 - I ZR 46/12, GRUR 2013, 818 Rn. 8 = WRP 2013, 1047 - Die Realit&#228;t I; Urteil vom 9. Juli 2015 - I ZR 46/12, GRUR 2016, 171 Rn. 13 = WRP 2016, 224 - Die Realit&#228;t II). Die Anzeige von Lichtbildern auf einer Internetseite stellt eine eigene Nutzungshandlung des &#246;ffentlichen Zug&#228;nglichmachens dar, wenn der Betreiber der Internetseite die Lichtbilder - wie im Streitfall - auf einem eigenen Rechner und damit unabh&#228;ngig von der urspr&#252;nglichen Quelle vorh&#228;lt und auf diese Weise die Kontrolle &#252;ber ihre Bereithaltung aus&#252;bt (vgl. BGHZ 185, 291 Rn. 20 - Vorschaubilder I; BGH, Urteil vom 21. September 2017 - I ZR 11/16, GRUR 2018, 178 Rn. 19 = WRP 2018, 201 - Vorschaubilder III).</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_16\">16</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>b) Die von der Beklagten als unerw&#252;nscht angesehene Einbettung ihrer Vorschaubilder in die Internetseiten Dritter im Wege des Framing stellt demgegen&#252;ber keine Handlung der &#246;ffentlichen Zug&#228;nglichmachung dar. Ebenso wie bei der Verkn&#252;pfung eines auf einer fremden Internetseite bereitgestellten Lichtbilds mit der eigenen Internetseite mittels eines elektronischen Verweises (Links) entscheidet beim Framing allein der Betreiber der fremden Internetseite, der das Lichtbild ins Internet gestellt und dadurch &#246;ffentlich zug&#228;nglich gemacht hat, dar&#252;ber, ob es der &#214;ffentlichkeit zug&#228;nglich bleibt (vgl. BGH, Urteil vom 17. Juli 2003 - I ZR 259/00, BGHZ 156, 1, 14 [juris Rn. 56] - Paperboy; BGH, GRUR 2011, 56 Rn. 24 - Session-ID; GRUR 2013, 818 Rn. 24 - Die Realit&#228;t I; GRUR 2016, 171 Rn. 14 - Die Realit&#228;t II).</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_17\">17</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>c) Im Streitfall w&#228;ren - entgegen der Auffassung des Berufungsgerichts - Rechte der Mitglieder der Beklagten betroffen, wenn die Einbettung eines mit Einwilligung des Rechtsinhabers auf einer Internetseite verf&#252;gbaren Werks in die Internetseite eines Dritten im Wege des Framing eine &#246;ffentliche Wiedergabe des Werks im Sinne des Art. 3 Abs. 1 der Richtlinie 2001/29/EG darstellt, wenn sie unter Umgehung von Schutzma&#223;nahmen gegen Framing erfolgt, die der Rechtsinhaber getroffen oder veranlasst hat. Diese Frage ist unionsrechtlich kl&#228;rungsbed&#252;rftig.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_18\">18</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>aa) Es kommt in Betracht, dass die unter Umgehung technischer Schutzma&#223;nahmen erfolgende Einbettung von Vorschaubildern durch Dritte im Wege des Framing ein unbenanntes Recht der &#246;ffentlichen Wiedergabe verletzt. Ein solches ist in richtlinienkonformer Auslegung von &#167; 15 Abs. 2 UrhG anzunehmen, soweit Art. 3 Abs. 1 der Richtlinie 2001/29/EG weitergehende Rechte als die in &#167; 15 Abs. 2 Satz 2 UrhG benannten Rechte der &#246;ffentlichen Wiedergabe gew&#228;hrt (vgl. BGH, GRUR 2016, 171 Rn. 17 - Die Realit&#228;t II; BGH, Beschluss vom 23. Februar 2017 - I ZR 267/15, GRUR 2017, 514 Rn. 17 = WRP 2017, 569 - Cordoba). Nach Art. 3 Abs. 1 der Richtlinie 2001/29/EG sehen die Mitgliedstaaten vor, dass den Urhebern das ausschlie&#223;liche Recht zusteht, die drahtgebundene oder drahtlose &#246;ffentliche Wiedergabe ihrer Werke einschlie&#223;lich der &#246;ffentlichen Zug&#228;nglichmachung der Werke in der Weise, dass sie Mitgliedern der &#214;ffentlichkeit von Orten und zu Zeiten ihrer Wahl zug&#228;nglich sind, zu erlauben oder zu verbieten.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_19\">19</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>bb) Die hier in Rede stehende Wiedergabe von Vorschaubildern auf der Internetseite Dritter f&#228;llt in den Anwendungsbereich von Art. 3 Abs. 1 der Richtlinie 2001/29/EG, weil bei ihr kein unmittelbarer k&#246;rperlicher Kontakt zwischen den ein Werk auff&#252;hrenden oder darbietenden Personen und einer durch diese Wiedergabe erreichten &#214;ffentlichkeit stattfindet. Es handelt sich mithin um eine Wiedergabe an eine &#214;ffentlichkeit, die an dem Ort, an dem die Wiedergabe ihren Ursprung nimmt, nicht anwesend gewesen ist (vgl. EuGH, Urteil vom 4. Oktober 2011 - C-403/08 und C-29/08, Slg. 2011, I-09083 = GRUR 2012, 156 Rn. 200 bis 202 - Football Association Premier League und Murphy; Urteil vom 24. November 2011 - C-283/10, Slg. 2011, I-12031 = GRUR Int. 2012, 156 Rn. 35 f. - UCMR-ADA/Zirkus Globus; BGH, GRUR 2017, 514 Rn. 19 - Cordoba).</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_20\">20</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>cc) Der Begriff der \"&#246;ffentlichen Wiedergabe\" erfordert eine individuelle Beurteilung. Er hat zwei Tatbestandsmerkmale, n&#228;mlich eine Handlung der Wiedergabe und die &#214;ffentlichkeit dieser Wiedergabe. Ferner sind eine Reihe weiterer Kriterien - insbesondere die zentrale Rolle des Nutzers und die Vors&#228;tzlichkeit seines Handelns - zu ber&#252;cksichtigen, die unselbst&#228;ndig und miteinander verflochten sind. Da diese Kriterien im jeweiligen Einzelfall in sehr unterschiedlichem Ma&#223; vorliegen k&#246;nnen, sind sie einzeln und in ihrem Zusammenwirken mit den anderen Kriterien anzuwenden (vgl. EuGH, Urteil vom 8. September 2016 - C-160/15, GRUR 2016, 1152 Rn. 32 bis 34 = WRP 2016, 1347 - GS Media/Sanoma u.a.; Urteil vom 26. April 2017 - C-527/15, GRUR 2017, 610 Rn. 28 bis 30 = WRP 2017, 677 - Stichting Brein/Wullems; Urteil vom 14. Juni 2017 - C-610/15, GRUR 2017, 790 Rn. 23 bis 25 = WRP 2017, 936 - Stichting Brein/XS 4ALL). Bei der danach gebotenen individuellen Beurteilung des Streitfalls verletzt nach Auffassung des Senats die unter Umgehung technischer Schutzma&#223;nahmen erfolgende Einbettung von Vorschaubildern in die Internetseiten Dritter das ausschlie&#223;liche Recht zur &#246;ffentlichen Wiedergabe.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_21\">21</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>(1) Der Begriff der Wiedergabe ist im Blick auf das Hauptziel der Richtlinie 2001/29/EG, ein hohes Schutzniveau f&#252;r die Urheber sicherzustellen (vgl. Erw&#228;gungsgr&#252;nde 4 und 9 der Richtlinie), weit zu verstehen (vgl. Erw&#228;gungsgrund 23 der Richtlinie; EuGH, Urteil vom 13. Februar 2014 - C-466/12, GRUR 2014, 360 Rn. 17 = WRP 2014, 414 - Svensson/Retriever Sverige; EuGH, GRUR 2016, 1152 Rn. 29 - GS Media/Sanoma u.a.). Er erfasst jede &#220;bertragung eines gesch&#252;tzten Werks unabh&#228;ngig vom eingesetzten technischen Mittel oder Verfahren (vgl. EuGH, GRUR 2012, 156 Rn. 186 und 193 - Football Association Premier League und Murphy; EuGH, Urteil vom 27. Februar 2014 - C-351/12, GRUR 2014, 473 Rn. 23 und 25 = WRP 2014, 418 - OSA/L&#233;&#269;ebn&#233; l&#225;zn&#277;; Urteil vom 31. Mai 2016 - C-117/15, GRUR 2016, 684 Rn. 38 - Reha Training/GEMA). Eine Wiedergabe setzt voraus, dass der Nutzer in voller Kenntnis der Folgen seines Verhaltens - also absichtlich und gezielt - Dritten einen Zugang zum gesch&#252;tzten Werk verschafft, ohne dass es darauf ankommt, ob die Dritten den Zugang nutzen (vgl. EuGH, GRUR 2014, 360 Rn. 19 - Svensson/Retriever Sverige; GRUR 2017, 610 Rn. 36 - Stichting Brein/Wullems; GRUR 2017, 790 Rn. 31 - Stichting Brein/XS 4ALL). Ein solcher Zugang wird geschaffen, wenn auf einer Internetseite anklickbare Links zu gesch&#252;tzten Werken bereitgestellt werden, die auf einer anderen frei zug&#228;nglichen Internetseite ver&#246;ffentlicht sind (vgl. EuGH, GRUR 2014, 360 Rn. 18 und 20 - Svensson/Retriever Sverige; GRUR 2017, 610 Rn. 37 - Stichting Brein/Wullems; GRUR 2017, 790 Rn. 32 - Stichting Brein/XS 4ALL).</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_22\">22</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Die Einbindung der Vorschaubilder durch Dritte in ihre Internetseiten erfolgt in voller Kenntnis der Folgen ihres Verhaltens, mithin absichtlich und gezielt, um den Nutzern ihrer Internetseiten einen Zugang zu den Vorschaubildern zu verschaffen, den sie ohne ihr T&#228;tigwerden so nicht gehabt h&#228;tten.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_23\">23</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>(2) Der Begriff der &#214;ffentlichkeit ist nur bei einer unbestimmten Zahl potentieller Adressaten und recht vielen Personen erf&#252;llt (vgl. EuGH, Urteil vom 7. M&#228;rz 2013 - C-607/11, GRUR 2013, 500 Rn. 32 = WRP 2013, 618 - ITV Broadcasting/TVC; EuGH, GRUR 2014, 360 Rn. 21 - Svensson/Retriever Sverige; GRUR 2014, 473 Rn. 27 - OSA/L&#233;&#269;ebn&#233; l&#225;zn&#283;). Hinsichtlich des letztgenannten Kriteriums ist die kumulative Wirkung zu beachten, die sich aus der Zug&#228;nglichmachung der Werke bei den potentiellen Adressaten ergibt. Dabei kommt es darauf an, wie viele Personen gleichzeitig und nacheinander Zugang zu demselben Werk haben (vgl. EuGH, Urteil vom 7. Dezember 2006 - C-306/05, Slg. 2006, I-11519 = GRUR 2007, 225 Rn. 38 - SGAE/Rafael; EuGH, GRUR 2013, 500 Rn. 33 - ITV Broadcasting/TVC; GRUR 2014, 473 Rn. 28 - OSA/L&#233;&#269;ebn&#233; l&#225;zn&#283;).</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_24\">24</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Eine Handlung der Wiedergabe wie die hier in Rede stehende Einbettung von Vorschaubildern in die Internetseiten Dritter betrifft s&#228;mtliche potentiellen Nutzer dieser Seite und damit eine unbestimmte und ziemlich gro&#223;e Zahl von Adressaten (vgl. EuGH, GRUR 2014, 360 Rn. 22 - Svensson/Retriever Sverige).</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_25\">25</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>(3) F&#252;r eine Einstufung als \"&#246;ffentliche Wiedergabe\" im Sinne von Art. 3 Abs. 1 der Richtlinie 2001/29/EG ist es weiterhin erforderlich, dass ein gesch&#252;tztes Werk unter Verwendung eines technischen Verfahrens, das sich von dem bisher verwendeten unterscheidet, oder - ansonsten - f&#252;r ein neues Publikum wiedergegeben wird, also f&#252;r ein Publikum, an das der Inhaber des Urheberrechts nicht dachte, als er die urspr&#252;ngliche &#246;ffentliche Wiedergabe erlaubte. Erfolgt die nachfolgende Wiedergabe nach einem spezifischen technischen Verfahren, das sich von demjenigen der urspr&#252;nglichen Wiedergabe unterscheidet, braucht nicht gepr&#252;ft zu werden, ob das Werk f&#252;r ein neues Publikum wiedergegeben wird; in einem solchen Fall bedarf die Wiedergabe ohne Weiteres der Erlaubnis des Urhebers (vgl. EuGH, GRUR 2007, 225 Rn. 40 und 41 - SGAE/Rafael; EuGH, Beschluss vom 18. M&#228;rz 2010 - C-136/09, MR-Int. 2010, 123 Rn. 38 - OSDD/Divani Akropolis; EuGH, GRUR 2012, 156 Rn. 197 - Football Association Premier League und Murphy; GRUR 2013, 500 Rn. 39 und 24 bis 26 - ITV Broadcasting/TVC; GRUR 2014, 360 Rn. 24 - Svensson/Retriever Sverige; EuGH, Beschluss vom 21. Oktober 2014 - C-348/13, GRUR 2014, 1196 Rn. 14 = WRP 2014, 1441 - BestWater International/Mebes und Potsch; vgl. aber auch [zur Kabelweitersendung] EuGH, Urteil vom 16. M&#228;rz 2017 - C-138/16, GRUR 2017, 510 Rn. 26 f. = WRP 2017, 682 - AKM/Z&#252;rs.net; Malenovsk&#253;, medien und recht 3/18 - Beilage, S. 14, 17 f.).</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_26\">26</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Soweit das betreffende Werk weder nach einem speziellen technischen Verfahren, das sich von demjenigen der urspr&#252;nglichen Wiedergabe unterscheidet, noch f&#252;r ein neues Publikum wiedergegeben wird, stellt die Einbettung eines auf einer Webseite &#246;ffentlich zug&#228;nglichen gesch&#252;tzten Werks in eine andere Webseite mittels eines Links unter Verwendung der Framing-Technik allein keine &#246;ffentliche Wiedergabe im Sinne von Art. 3 Abs. 1 der Richtlinie 2001/29/EG dar (EuGH, GRUR 2014, 1196 Rn. 19 - BestWater International/Mebes und Potsch).</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_27\">27</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>(4) Die Einbettung der Vorschaubilder im Wege des Framings in die Internetseiten Dritter erfolgt nicht nach einem spezifischen technischen Verfahren, das sich von demjenigen der urspr&#252;nglichen Wiedergabe unterscheidet. Stellt ein Dritter auf einer Webseite ein gesch&#252;tztes Werk mittels eines Internetlinks ein, bedient sich eine solche Wiedergabehandlung desselben technischen Verfahrens, das schon f&#252;r die Wiedergabe des Werks auf der anderen Webseite verwendet wurde (EuGH, GRUR 2014, 360 Rn. 24 - Svensson/Retriever Sverige; GRUR 2014, 1196 Rn. 15 - BestWater International/Mebes und Potsch). Dabei kommt es nicht darauf an, ob sich der Dritte bei einer solchen Wiedergabehandlung der Framing-Technik bedient und das der anderen Webseite entstammende Werk mittels eines \"eingebetteten\" Internetlinks in einem Rahmen auf seiner Webseite angezeigt wird, so dass den Nutzern seines Webauftritts die urspr&#252;ngliche Umgebung dieses Werks verborgen bleibt (vgl. EuGH, GRUR 2014, 360 Rn. 29 - Svensson/Retriever Sverige; GRUR 2014, 1196 Rn. 17 - BestWater International/Mebes und Potsch). Erfolgt die nachfolgende Wiedergabe wie die urspr&#252;ngliche Wiedergabe im Internet, erfolgt sie nach demselben technischen Verfahren (EuGH, GRUR 2014, 360 Rn. 24 - Svensson/Retriever Sverige).</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_28\">28</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>(5) Der Senat ist mit der Revision der Auffassung, dass die unter Umgehung der vom Rechtsinhaber getroffenen oder veranlassten technischen Schutzma&#223;nahmen erfolgende Einbettung von Vorschaubildern in die Internetseiten Dritter im Wege des Framing eine Wiedergabe gegen&#252;ber einem neuen Publikum darstellt.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_29\">29</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Werden auf einer Internetseite anklickbare Links zu Werken bereitgestellt, die auf einer anderen Internetseite ohne Erlaubnis der Urheberrechtsinhaber f&#252;r alle Internetnutzer frei zug&#228;nglich sind, liegt nach der Rechtsprechung des Gerichtshofs der Europ&#228;ischen Union nur dann eine &#246;ffentliche Wiedergabe vor, wenn der Verlinkende die Rechtswidrigkeit der Ver&#246;ffentlichung der Werke auf der anderen Internetseite kannte oder vern&#252;nftigerweise kennen konnte (vgl. EuGH, GRUR 2016, 1152 Rn. 49 und 55 - GS Media/Sanoma u.a.; GRUR 2017, 610 Rn. 49 - Stichting Brein/Wullems; BGH, GRUR 2018, 178 Rn. 54 - Vorschaubilder III).</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_30\">30</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Diese Einschr&#228;nkung beruht auf der Erw&#228;gung, dass das Internet f&#252;r die durch Art. 11 der EU-Grundrechtecharta gew&#228;hrleistete Meinungs- und Informationsfreiheit von besonderer Bedeutung ist und Hyperlinks zum guten Funktionieren des Internets und zum Meinungs- und Informationsaustausch in diesem Netz beitragen, das sich durch die Verf&#252;gbarkeit immenser Informationsmengen auszeichnet (vgl. EuGH, GRUR 2016, 1152 Rn. 45 - GS Media/Sanoma u.a.). Insbesondere f&#252;r Einzelpersonen, die Links auf frei zug&#228;ngliche andere Webseiten setzen wollen, kann es schwierig sein zu &#252;berpr&#252;fen, ob die auf den anderen Webseiten eingestellten Werke mit Zustimmung der Urheberrechtsinhaber im Internet ver&#246;ffentlicht sind (vgl. EuGH, GRUR 2016, 1152 Rn. 46 - GS Media/Sanoma u.a.). Die Funktionalit&#228;t des Internets w&#252;rde unangemessen beeintr&#228;chtigt, wenn die Internetnutzer Hyperlinks zu auf anderen Webseiten frei zug&#228;nglichen Werken z&#246;gerlicher setzten, weil sie sich dem Risiko einer Klage wegen einer Urheberrechtsverletzung ausgesetzt s&#228;hen (vgl. Schlussantr&#228;ge des Generalanwalts Wathelet vom 7. April 2016 - C-160/15, juris Rn. 77 f. - GS Media/Sanoma u.a.). Im Blick darauf ist die Bereitstellung von Hyperlinks nur dann als &#246;ffentliche Wiedergabe im Sinne von Art. 3 Abs. 1 der Richtlinie 2001/29/EG anzusehen, wenn der Betreffende wusste oder h&#228;tte wissen m&#252;ssen, dass der von ihm gesetzte Link Zugang zu einem unbefugt im Internet ver&#246;ffentlichten Werk schafft, etwa weil er vom Urheberrechtsinhaber zuvor darauf hingewiesen wurde (vgl. EuGH, GRUR 2016, 1152 Rn. 49 - GS Media/Sanoma u.a.; GRUR 2017, 610 Rn. 49 - Stichting Brein/Wullems; BGH, GRUR 2018, 178 Rn. 55 - Vorschaubilder III).</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_31\">31</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Im Streitfall sind die Vorschaubilder mit Erlaubnis der Urheberrechtsinhaber auf der Internetseite der Kl&#228;gerin eingestellt.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_32\">32</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Werden auf einer Internetseite anklickbare Links zu urheberrechtlich gesch&#252;tzten Werken gesetzt, die auf der anderen Internetseite mit Erlaubnis des Urheberrechtsinhabers aufgrund beschr&#228;nkender Ma&#223;nahmen nur einem begrenzten Publikum zug&#228;nglich sind, liegt eine &#246;ffentliche Wiedergabe vor, wenn der Link es den Internetnutzern erm&#246;glicht, die beschr&#228;nkenden Ma&#223;nahmen zu umgehen, da es sich bei der Platzierung eines solchen Links um einen bewussten Eingriff handelt, ohne den die Nutzer nicht auf die Werke zugreifen k&#246;nnten. In einem solchen Fall sind die Nutzer, die mithilfe des anklickbaren Links die beschr&#228;nkenden Ma&#223;nahmen umgehen, als neues Publikum anzusehen, das der Urheberrechtsinhaber nicht erfassen wollte, als er die urspr&#252;ngliche Wiedergabe erlaubte (vgl. EuGH, GRUR 2014, 360 Rn. 31 - Svensson/Retriever Sverige; GRUR 2017, 610 Rn. 49 - Stichting Brein/Wullems; vgl. auch BGH, GRUR 2011, 56 Rn. 27 - Session-ID; GRUR 2018, 178 Rn. 43 - Vorschaubilder III).</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_33\">33</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Im Streitfall sind die Vorschaubilder auf der Internetseite der Kl&#228;gerin f&#252;r alle Internetnutzer frei zug&#228;nglich.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_34\">34</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Fraglich ist, ob eine &#246;ffentliche Wiedergabe vorliegt, wenn auf einer Internetseite (im Streitfall: auf der Internetseite eines Dritten) anklickbare Links bereitgestellt werden, bei deren Anklicken von einer anderen Webseite (im Streitfall: der Internetseite der DDB) entstammende Werke in einem Rahmen auf dieser Webseite angezeigt werden, wenn diese Werke auf der anderen Webseite zwar mit Erlaubnis des Urheberrechtsinhabers f&#252;r alle Internetnutzer frei zug&#228;nglich sind, der Urheberrechtsinhaber aber technische Schutzma&#223;nahmen getroffen oder veranlasst hat, die einen solchen Abruf der Werke verhindern sollen, und diese technischen Schutzma&#223;nahmen mithilfe des anklickbaren Links (bewusst) umgangen werden. Diese Frage ist nach Auffassung des Senats zu bejahen.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_35\">35</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Nach Auffassung des Senats hat sich der Urheberrechtsinhaber in einer solchen Konstellation allein mit einer &#246;ffentlichen Wiedergabe der Werke f&#252;r die Nutzer einer bestimmten Internetseite einverstanden erkl&#228;rt, indem er technische Schutzma&#223;nahmen gegen die Einbettung der Werke auf anderen Internetseiten im Wege des Framing getroffen oder veranlasst hat. An das Publikum, das die Werke im Wege der Einbettung in andere Internetseiten wahrnimmt, hat der Rechtsinhaber nicht im Sinne der Rechtsprechung des Gerichtshofs der Europ&#228;ischen Union gedacht, als er die urspr&#252;ngliche Ma&#223;nahme erlaubte (vgl. EuGH, Urteil vom 7. August 2018 - C-161/17, GRUR 2018, 911 Rn. 35 = WRP 2018, 1052 - Land Nordrhein-Westfalen/Renckhoff). Er hat - im Gegenteil - Ma&#223;nahmen getroffen, um einer Wahrnehmung der Werke durch dieses Publikum entgegenzuwirken. Der Rechtsinhaber hat durch die technischen Schutzma&#223;nahmen in der Sprache des Internets zum Ausdruck gebracht, dass seine Zustimmung auf die &#246;ffentliche Wiedergabe f&#252;r Nutzer einer bestimmten Internetseite beschr&#228;nkt ist. Diese Schutzma&#223;nahmen muss der Dritte, der die Vorschaubilder in seine Internetseite einbetten m&#246;chte, bewusst umgehen, um die Anzeige der Bilder auf seiner Internetseite herbeizuf&#252;hren.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_36\">36</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Dieses Ergebnis entspricht dem in den Erw&#228;gungsgr&#252;nden 4, 9 und 10 zum Ausdruck kommenden Schutzzweck der Richtlinie 2001/29/EG, ein hohes Schutzniveau im Bereich des geistigen Eigentums sicherzustellen und eine angemessene Verg&#252;tung der Rechtsinhaber zu gew&#228;hrleisten. F&#252;r eine Befugnis des Rechtsinhabers zur Beschr&#228;nkung seiner Zustimmung spricht, dass ansonsten - entgegen Art. 3 Abs. 3 der Richtlinie 2001/29/EG - das Recht zur &#246;ffentlichen Wiedergabe eines Werks im Internet faktisch ersch&#246;pft w&#228;re, sobald das Werk mit Zustimmung des Rechtsinhabers auf einer Internetseite f&#252;r alle Internetnutzer frei zug&#228;nglich gemacht worden ist. Eine Beschr&#228;nkung der Zustimmung sollte dem Rechtsinhaber auch deshalb gestattet sein, weil er nur auf diese Weise die wirtschaftliche Verwertung seines Werks steuern und eine angemessene Beteiligung an der wirtschaftlichen Nutzung seines Werks sicherstellen kann (vgl. BGH, GRUR 2016, 171 Rn. 35 - Die Realit&#228;t II).</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <table class=\"Rsp\">\n                  <tr>\n                     <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                        <p style=\"text-align:left\">Koch&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</p>\n                     </td>\n                     <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                        <p style=\"text-align:left\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</p>\n                     </td>\n                     <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                        <p style=\"text-align:left\">Schaffert&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</p>\n                     </td>\n                     <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                        <p style=\"text-align:left\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</p>\n                     </td>\n                     <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                        <p style=\"text-align:left\">Kirchhoff</p>\n                     </td>\n                  </tr>\n                  <tr>\n                     <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                        <p style=\"text-align:left\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</p>\n                     </td>\n                     <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                        <p style=\"text-align:left\">Feddersen&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</p>\n                     </td>\n                     <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                        <p style=\"text-align:left\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</p>\n                     </td>\n                     <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                        <p style=\"text-align:left\">Schmaltz&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</p>\n                     </td>\n                     <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                        <p style=\"text-align:left\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</p>\n                     </td>\n                  </tr>\n               </table>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n      </div>\n   "
}