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    "slug": "bgh-2021-04-14-iv-zr-10520",
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    "file_number": "IV ZR 105/20",
    "date": "2021-04-14",
    "created_date": "2021-05-07T10:00:16Z",
    "updated_date": "2022-10-18T16:50:36Z",
    "type": "Urteil",
    "ecli": "ECLI:DE:BGH:2021:140421UIVZR105.20.0",
    "content": "<h2>Tenor</h2>\n\n<div>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p>Auf die Revision der Kl&#228;gerin wird das Urteil des Landgerichts Darmstadt - 25. Zivilkammer - vom 5. M&#228;rz 2020 aufgehoben. Die Sache wird zur neuen Verhandlung und Entscheidung, auch &#252;ber die Kosten des Revisionsverfahrens, an das Berufungsgericht zur&#252;ckverwiesen.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p>Von Rechts wegen</p>\n            </dd>\n         </dl>\n      </div>\n   \n<h2>Tatbestand</h2>\n\n<div>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_1\">1</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Die Parteien streiten &#252;ber die H&#246;he der Versicherungsleistung aus einer von der Kl&#228;gerin bei der Beklagten gehaltenen Kfz-Kaskoversicherung. Die Kl&#228;gerin ist Eigent&#252;merin des mit einer Selbstbeteiligung von 300 &#8364; versicherten Fahrzeugs, das bei einem Verkehrsunfall am 22. November 2017 besch&#228;digt wurde. Die Beklagte, deren Eintrittspflicht dem Grunde nach unstreitig ist, holte ein Schadengutachten ein, in welchem der Wiederbeschaffungswert des Fahrzeugs mit 10.500 &#8364;, sein Restwert auf der Basis eines &#252;berregionalen Marktes mit 5.799 &#8364; und die Reparaturkosten unter Zugrundelegung der Stundenverrechnungss&#228;tze einer Markenwerkstatt mit 9.137,53 &#8364; netto bzw. 10.873,66 &#8364; brutto ausgewiesen wurden.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_2\">2</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>In den Versicherungsbedingungen (im Folgenden: AKB), &#252;ber deren wirksame Einbeziehung in den Versicherungsvertrag die Parteien im Revisionsverfahren nicht mehr streiten, hei&#223;t es unter anderem:</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p style=\"margin-left:36pt\">\"A.2.6.1</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p style=\"margin-left:36pt\">&#8230;</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p style=\"margin-left:36pt\">Was versteht man unter Totalschaden, Wiederbeschaffungswert, Restwert und Neupreis?</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p style=\"margin-left:36pt\">e Ein Totalschaden liegt vor, wenn die erforderlichen Kosten der Reparatur des Fahrzeugs dessen Wiederbeschaffungswert &#252;bersteigen.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p style=\"margin-left:36pt\">Wiederbeschaffungswert ist der Preis, den Sie f&#252;r den Kauf eines gleichwertigen Fahrzeugs am Tag des Schadenereignisses bezahlen m&#252;ssten.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p style=\"margin-left:36pt\">Restwert ist der Ver&#228;u&#223;erungswert des Fahrzeugs im besch&#228;digten oder zerst&#246;rten Zustand.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p style=\"margin-left:36pt\">&#8230;</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p style=\"margin-left:36pt\">A.2.6.2 Was zahlen wir bei Besch&#228;digung?</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p style=\"margin-left:36pt\">Reparatur</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p style=\"margin-left:36pt\">a Wird das Fahrzeug besch&#228;digt, zahlen wir die f&#252;r die Reparatur erforderlichen Kosten bis zu folgenden Obergrenzen:</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p style=\"margin-left:36pt\">- Wird das Fahrzeug vollst&#228;ndig und fachgerecht repariert, zahlen wir die hierf&#252;r erforderlichen Kosten bis zur H&#246;he des Wiederbeschaffungswerts, wenn Sie uns dies durch eine Rechnung nachweisen.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p style=\"margin-left:36pt\">- Wird das Fahrzeug nicht, nicht vollst&#228;ndig oder nicht fachgerecht repariert oder k&#246;nnen Sie nicht durch eine Rechnung die vollst&#228;ndige Reparatur nachweisen, zahlen wir die erforderlichen Kosten einer vollst&#228;ndigen Reparatur bis zur H&#246;he des um den Restwert verminderten Wiederbeschaffungswerts.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p style=\"margin-left:36pt\">&#8230;</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p style=\"margin-left:36pt\">A.2.10 Meinungsverschiedenheit &#252;ber die Schadenh&#246;he (Sachverst&#228;ndigenverfahren)</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p style=\"margin-left:36pt\">A.2.10.1 Bei einer Meinungsverschiedenheit &#252;ber die H&#246;he des Schadens einschlie&#223;lich der Feststellung des Wiederbeschaffungswerts oder &#252;ber den Umfang der erforderlichen Reparaturarbeiten entscheidet ein Sachverst&#228;ndigenausschuss.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p style=\"margin-left:36pt\">A.2.10.2 F&#252;r den Ausschuss benennen Sie und wir je einen Kfz-Sachverst&#228;ndigen. &#8230;</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p style=\"margin-left:36pt\">A.2.10.3 Soweit sich der Ausschuss nicht einigt, entscheidet ein weiterer Kfz-Sachverst&#228;ndiger als Obmann, &#8230;</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p style=\"margin-left:36pt\">A.2.10.4 Die Kosten des Sachverst&#228;ndigenverfahrens sind im Verh&#228;ltnis des Obsiegens zum Unterliegen von uns bzw. von Ihnen zu tragen.\"</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_3\">3</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Die Kl&#228;gerin lie&#223; ihr Fahrzeug in Eigenregie instandsetzen, eine Rechnung dar&#252;ber existiert nicht. Die Beklagte rechnete den Schaden als Totalschaden ab und zahlte an die Kl&#228;gerin 4.401 &#8364; (10.500 &#8364; Wiederbeschaffungswert - 5.799 &#8364; Restwert - 300 &#8364; Selbstbeteiligung).</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_4\">4</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Mit ihrer Klage verlangt die Kl&#228;gerin Zahlung weiterer 2.377,71 &#8364; sowie die Erstattung vorgerichtlicher Rechtsverfolgungskosten. Sie ist der Auffassung, die von der Beklagten vorgenommene Abrechnung auf der Basis eines Totalschadens sei nicht gerechtfertigt. Die Beklagte habe sowohl den Restwert ihres Fahrzeugs, der in Wahrheit nur 3.400 &#8364; betragen habe, als auch die Reparaturkosten zu hoch veranschlagt. Das ca. zehn Jahre alte versicherte Fahrzeug sei nicht scheckheftgepflegt gewesen, deshalb seien hier auch nur die Reparaturkosten einer nicht markengebundenen Werkstatt mit einem Stundenverrechnungssatz von 98 &#8364; netto in Ansatz zu bringen, woraus sich ausweislich eines von ihr eingeholten Kostenvoranschlages Reparaturkosten von lediglich 7.078,71 &#8364; netto erg&#228;ben. Der von der Beklagten ermittelte Restwert sei ebenfalls zu hoch angesetzt, da das von der Beklagten eingeholte Gutachten dabei auch den &#252;berregionalen Markt ber&#252;cksichtigt und der Sachverst&#228;ndige nicht mindestens drei Angebote eingeholt habe. Nach Rechnung der Kl&#228;gerin stehen ihr der Ersatz von 7.078,71 &#8364; Reparaturkosten abz&#252;glich 300 &#8364; Selbstbeteiligung, mithin 6.778,71 &#8364; zu. Unter Abzug der von der Beklagten geleisteten 4.401 &#8364; ergebe sich die Klageforderung von 2.377,71 &#8364;.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_5\">5</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Die Beklagte h&#228;lt die Klage f&#252;r unzul&#228;ssig, weil die Kl&#228;gerin das Sachverst&#228;ndigenverfahren nicht eingeleitet habe. Im &#220;brigen verteidigt sie ihre Schadenberechnung. Zu Recht seien darin f&#252;r die Reparaturkosten die Preise einer markengebundenen Fachwerkstatt zugrunde gelegt. Auch den Restwert habe sie zutreffend ermittelt.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_6\">6</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Das Amtsgericht hat der Klage stattgegeben. Auf die Berufung der Beklagten hat das Landgericht dieses Urteil aufgehoben und die Klage abgewiesen. Mit der Revision erstrebt die Kl&#228;gerin die Wiederherstellung des amtsgerichtlichen Urteils.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n      </div>\n   \n<h2>Entscheidungsgründe</h2>\n\n<div>Das Rechtsmittel f&#252;hrt zur Aufhebung des Berufungsurteils und Zur&#252;ckverweisung der Sache an das Berufungsgericht.<dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_8\">8</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>I. Dieses hat die Klage f&#252;r jedenfalls unbegr&#252;ndet erachtet. Nach A.2.6.2 Buchst. a, zweiter Spiegelstrich AKB sei im Streitfall unabh&#228;ngig davon, ob ein Totalschaden vorliege, der Zahlungsanspruch der Kl&#228;gerin auf die H&#246;he des um den Restwert verminderten Wiederbeschaffungswertes des versicherten Fahrzeugs begrenzt. Der Wiederbeschaffungswert habe unstreitig 10.500 &#8364; betragen. Als Restwert seien hier &#252;berregional erzielbare 5.799 &#8364; anzusetzen. Dabei k&#246;nne dahingestellt bleiben, ob die im Haftpflichtversicherungsrecht f&#252;r die Ermittlung von Restwerten von der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs entwickelten Ma&#223;st&#228;be, nach denen auf den allgemeinen regionalen Markt abgestellt werde, angesichts ver&#228;nderter tats&#228;chlicher Marktverh&#228;ltnisse und insbesondere der Entwicklung eines auch regional verf&#252;gbaren Angebots von Online-Autoaufk&#228;ufern noch zeitgem&#228;&#223; seien. Denn auf versicherungsrechtliche Anspr&#252;che lie&#223;en sich diese Ma&#223;st&#228;be nicht uneingeschr&#228;nkt &#252;bertragen, weil die gesetzgeberische Grundentscheidung, nach der dem Gesch&#228;digten die M&#246;glichkeit er&#246;ffnet werde, die Schadenbehebung unabh&#228;ngig vom Sch&#228;diger in die eigenen H&#228;nde zu nehmen, zwischen den Parteien des Versicherungsvertrages nicht gelte.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_9\">9</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Ma&#223;geblich f&#252;r den versicherungsrechtlichen Leistungsanspruch, der kein Schadensersatzanspruch sei, sei die Vertragsauslegung unter Ber&#252;cksichtigung der Treuepflicht der Parteien. Dem Versicherungsnehmer sei es grunds&#228;tzlich zumutbar, eine Weisung des Versicherers einzuholen und ihr entsprechend sein Fahrzeug an einen benannten Autoaufk&#228;ufer zu ver&#228;u&#223;ern, soweit dieser das Fahrzeug kostenlos abhole oder der Versicherer die Transportkosten &#252;bernehme. Es sei deshalb auch der Kl&#228;gerin zumutbar gewesen, eine Weisung der Beklagten einzuholen und das Fahrzeug zu dem im Gutachten der Beklagten genannten H&#246;chstgebot von 5.799 &#8364; brutto an den betreffenden Autoh&#228;ndler zu ver&#228;u&#223;ern. Besondere Umst&#228;nde, die dies unzumutbar erscheinen lie&#223;en, seien weder vorgetragen noch ersichtlich. Daran &#228;ndere auch nichts, dass die Kl&#228;gerin ihr Fahrzeug nicht habe ver&#228;u&#223;ern wollen. Denn wegen der in A.2.6.2 Buchst. a, zweiter Spiegelstrich AKB geregelten Deckelung des Leistungsanspruchs komme es auch nicht darauf an, ob h&#246;here Reparaturkosten anzusetzen w&#228;ren.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_10\">10</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>II. Das h&#228;lt rechtlicher &#220;berpr&#252;fung nicht stand. Mit der gegebenen Begr&#252;ndung h&#228;tte das Berufungsgericht die Klage nicht abweisen d&#252;rfen.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_11\">11</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>1. Zu Recht haben die Vorinstanzen die Klage nicht an deren Unzul&#228;ssigkeit scheitern lassen, denn selbst wenn die Kl&#228;gerin nach A.2.10.1 AKB gehalten gewesen w&#228;re, das dort geregelte Sachverst&#228;ndigenverfahren einzuleiten, h&#228;tte die Nichtbeachtung dieser Regelung nicht die Unzul&#228;ssigkeit der Klage zur Folge, sondern k&#246;nnte lediglich dazu f&#252;hren, dass der mit der Klage verfolgte Anspruch noch nicht f&#228;llig w&#228;re (vgl. dazu OLG K&#246;ln r+s 2002, 188 [juris Rn. 5]; OLG Saarbr&#252;cken VersR 1996, 882; LG Frankfurt/Oder r+s 2014, 120 [juris Rn. 27]; Meinecke in Stiefel/Maier, Kraftfahrtversicherung AKB 19. Aufl. AKB 2015 A.2 Rn. 738).</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_12\">12</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Im &#220;brigen ist die hier zwischen den Parteien streitige Frage, ob f&#252;r die Ermittlung des Restwertes eines besch&#228;digten oder zerst&#246;rten Fahrzeugs lediglich der regionale Markt am Sitz des Versicherungsnehmers oder auch der &#252;berregionale Markt, insbesondere der Onlinehandel, in den Blick zu nehmen ist, eine Rechtsfrage, die von einem Kfz-Sachverst&#228;ndigen nicht kraft dessen besonderer Sachkunde zu beantworten ist, sondern deren Behandlung ihm vom Auftraggeber als rechtlicher Rahmen der Begutachtung vorzugeben ist. Insoweit war das Sachverst&#228;ndigenverfahren nach A.2.10 AKB im Streitfall von vorn herein nicht geeignet, den Streit der Parteien &#252;ber die Schadenh&#246;he beizulegen.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_13\">13</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>2. Dem Berufungsgericht sind bei der Bestimmung des Restwertes des versicherten Fahrzeugs Rechtsfehler unterlaufen.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_14\">14</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>a) Zutreffend hat es allerdings angenommen, dass, nachdem die Kl&#228;gerin die Reparatur ihres Fahrzeugs nicht durch eine Rechnung belegen kann, die Versicherungsleistung nach A.2.6.2 Buchst. a, zweiter Spiegelstrich AKB unabh&#228;ngig davon, ob ein bedingungsgem&#228;&#223;er Totalschaden vorliegt, auf die H&#246;he des um den Restwert verminderten Wiederbeschaffungswertes des versicherten Fahrzeugs begrenzt ist. Es kommt mithin weder darauf an, ob die tats&#228;chlichen Reparaturkosten den danach zu ermittelnden Deckelungsbetrag &#252;bersteigen, noch darauf, ob das versicherte Fahrzeug einen Totalschaden im Sinne von A.2.6.1. Buchst. e AKB erlitten hat.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_15\">15</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>b) &#220;ber die H&#246;he des von der Beklagten angenommenen Wiederbeschaffungswertes des versicherten Fahrzeugs von 10.500 &#8364; streiten die Parteien nicht. F&#252;r die Berechnung der der Kl&#228;gerin zustehenden Versicherungsleistung im Streitfall ist somit entscheidend, wie der Restwert zu bestimmen ist. Erst wenn er feststeht, kann gepr&#252;ft werden, in welcher H&#246;he der Kl&#228;gerin Reparaturkosten erstattet werden k&#246;nnen.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_16\">16</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>aa) Die in A.2.6.2 Buchst. a, zweiter Spiegelstrich AKB getroffene Regelung &#252;ber die Begrenzung des Leistungsanspruchs zielt im Grundsatz darauf ab, einen Versicherungsnehmer, der auf eine Reparatur des besch&#228;digten Fahrzeugs nach den strengen Vorgaben in A.2.6.2 Buchst. a, erster Spiegelstrich AKB verzichtet, wirtschaftlich in die Lage zu versetzen, ein gleichwertiges Gebrauchtfahrzeug anzuschaffen. Regulierungsgrundlage daf&#252;r ist der Wiederbeschaffungswert, von dem sich der Versicherungsnehmer denjenigen Betrag abziehen lassen muss, den er aus der Ver&#228;u&#223;erung des besch&#228;digten oder zerst&#246;rten Fahrzeugs erlangen und mithin f&#252;r die Wiederbeschaffung einsetzen k&#246;nnte. Ma&#223;gebend f&#252;r die Bestimmung dieses Restwertes ist allein der Betrag, der dem Versicherungsnehmer aus einer solchen Ver&#228;u&#223;erung am Ende verbleibt (vgl. dazu Senatsurteil vom 10. September 2014 - IV ZR 379/13, r+s 2014, 546 Rn. 12).</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_17\">17</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Das bedeutet allerdings nicht, dass der Versicherungsnehmer gehalten w&#228;re, sein besch&#228;digtes oder zerst&#246;rtes Fahrzeug zu ver&#228;u&#223;ern und den Restwert so zu realisieren. Vielmehr kann er, wie sich aus A.2.6.2 Buchst. a, erster und zweiter Spiegelstrich AKB ergibt, sein Fahrzeug behalten und reparieren lassen. Sein Erstattungsanspruch bleibt allerdings auf den um den Restwert verminderten Wiederbeschaffungswert unter anderem dann beschr&#228;nkt, wenn eine Reparatur erfolgt, jedoch - wie hier - nicht durch eine Rechnung belegt ist. Der Restwert ist in einem solchen Fall fiktiv zu ermitteln, da eine Ver&#228;u&#223;erung des versicherten Fahrzeugs gerade unterbleibt.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_18\">18</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>bb) Vor diesem Hintergrund kann dem Berufungsgericht nicht darin gefolgt werden, es sei der Kl&#228;gerin zumutbar gewesen, eine Weisung der Beklagten einzuholen und das Fahrzeug zu dem im Gutachten der Beklagten genannten H&#246;chstgebot von 5.799 &#8364; brutto an den betreffenden Autoh&#228;ndler zu ver&#228;u&#223;ern. Denn da die Kl&#228;gerin einen Verkauf ihres Fahrzeugs nicht beabsichtigte, bestand f&#252;r sie von vornherein kein Anlass, diesbez&#252;gliche Weisungen der Beklagten einzuholen (vgl. dazu, dass es einen Unterschied macht, ob das Fahrzeug tats&#228;chlich repariert oder aber ver&#228;u&#223;ert wird: Lemcke in Anm. zu OLG Hamm r+s 2016, 264, 268).</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_19\">19</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>cc) Wieviel die Kl&#228;gerin bei einem Verkauf ihres besch&#228;digten Fahrzeugs h&#228;tte erl&#246;sen k&#246;nnen, ist deshalb danach zu bestimmen, zu welchen Bedingungen sie das Fahrzeug bei angemessener Ber&#252;cksichtigung der Interessen beider Parteien h&#228;tte verkaufen k&#246;nnen.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_20\">20</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>(1) Nach der f&#252;r das Haftpflichtrecht entwickelten st&#228;ndigen Rechtsprechung gen&#252;gt ein Fahrzeugeigent&#252;mer, dessen Fahrzeug bei einem Verkehrsunfall besch&#228;digt worden ist, dem Wirtschaftlichkeitsgebot des &#167; 249 Abs. 2 Satz 1 BGB, wenn er das Fahrzeug zu einem Preis ver&#228;u&#223;ert, den ein Sachverst&#228;ndiger anhand des regionalen Marktes am Sitz des Gesch&#228;digten ermittelt. Der Gesch&#228;digte ist nicht verpflichtet, eigene Marktforschung zu betreiben und dabei auch Angebote r&#228;umlich entfernter Kaufinteressenten einzuholen oder den im Internet inzwischen etablierten Sondermarkt f&#252;r Restwertaufk&#228;ufer zu analysieren. Er ist ferner nicht gehalten, dem Sch&#228;diger oder dessen Haftpflichtversicherer Gelegenheit zu geben, h&#246;here Kaufangebote zu ermitteln (BGH, Urteile vom 25. Juni 2019 - VI ZR 358/18, r+s 2019, 539 Rn. 10 m.w.N.; vom 27. September 2016 - VI ZR 673/15, NJW 2017, 953 Rn. 8-13 mit abl. Anm. Figgener). Er muss sich auch nicht auf das Kaufangebot eines Aufk&#228;ufers einlassen, wenn dieser seinen Sitz in erheblicher Entfernung vom Wohnort des Gesch&#228;digten hat und nicht feststeht, ob sich der Aufk&#228;ufer bereit findet, die Kosten der Abholung des Fahrzeugs zu tragen (BGH, Urteil vom 30. November 1999 - VI ZR 219/98, BGHZ 143, 189 [juris Rn. 29]).</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_21\">21</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>(2) Zutreffend weist das Berufungsgericht darauf hin, dass das Schadensersatzrecht anderen rechtlichen Pr&#228;missen folgt als das im Streitfall ma&#223;gebliche Versicherungsvertragsrecht. Die vorgenannte Rechtsprechung zum Haftpflichtrecht ist von der Erw&#228;gung getragen, dass der Gesetzgeber dem Gesch&#228;digten in &#167; 249 Abs. 2 Satz 1 BGB die M&#246;glichkeit einger&#228;umt hat, die Schadenbehebung gerade unabh&#228;ngig vom Sch&#228;diger in die eigenen H&#228;nde zu nehmen und in eigener Regie vorzunehmen (BGH, Urteil vom 27. September 2016 - VI ZR 673/15, NJW 2017, 953 Rn. 12 m.w.N.). Die f&#252;r das Haftpflichtrecht entwickelten Ma&#223;st&#228;be k&#246;nnen deshalb auf die Beziehung der Parteien des Kfz-Kaskoversicherungsvertrages jedenfalls nicht unmittelbar &#252;bertragen werden (vgl. Senatsurteil vom 11. November 2015 - IV ZR 426/14, BGHZ 207, 358 Rn. 7, 9 m.w.N.; Jahnke in Burmann/He&#223;/H&#252;hnermann/Jahnke, Stra&#223;enverkehrsrecht 26. Aufl. &#167; 249 BGB Rn. 18).</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_22\">22</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Vielmehr sind die an die Ermittlung des Restwertes zu stellenden Anforderungen anhand einer Auslegung der vereinbarten Versicherungsbestimmungen zu ermitteln. Insoweit gelten die allgemeinen Ma&#223;st&#228;be des Versicherungsvertragsrechts. Allgemeine Versicherungsbedingungen sind nach st&#228;ndiger Rechtsprechung des Senats so auszulegen, wie ein durchschnittlicher, um Verst&#228;ndnis bem&#252;hter Versicherungsnehmer sie bei verst&#228;ndiger W&#252;rdigung, aufmerksamer Durchsicht und unter Ber&#252;cksichtigung des erkennbaren Sinnzusammenhangs versteht. Dabei kommt es auf die Verst&#228;ndnism&#246;glichkeiten eines Versicherungsnehmers ohne versicherungsrechtliche Spezialkenntnisse und damit auch auf seine Interessen an. In erster Linie ist vom Bedingungswortlaut auszugehen. Der mit dem Bedingungswerk verfolgte Zweck und der Sinnzusammenhang der Klauseln sind zus&#228;tzlich zu ber&#252;cksichtigen, soweit sie f&#252;r den Versicherungsnehmer erkennbar sind (vgl. Senatsurteile vom 9. Mai 2018 - IV ZR 23/17, r+s 2018, 373 Rn. 16; vom 12. Juli 2017 - IV ZR 151/15, r+s 2017, 478 Rn. 26; vom 20. Juli 2016 - IV ZR 245/15, r+s 2016, 462 Rn. 22; vom 6. Juli 2016 - IV ZR 44/15, BGHZ 211, 51 Rn. 17; vom 23. Juni 1993 - IV ZR 135/92, BGHZ 123, 83 unter III 1 b [juris Rn. 14]).</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_23\">23</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>(3) Diese Auslegung ergibt, dass bei der fiktiven Bestimmung des Restwertes eines besch&#228;digten oder zerst&#246;rten Fahrzeugs im Rahmen von A.2.6.2 Buchst. a, zweiter Spiegelstrich AKB lediglich der regionale Markt f&#252;r den Aufkauf solcher Fahrzeuge am Sitz des Versicherungsnehmers in den Blick genommen werden muss.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_24\">24</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>(a) Dem Bedingungswortlaut kann der Versicherungsnehmer nicht entnehmen, wie der Restwert zu bestimmen ist, wenn er sich daf&#252;r entscheidet, das besch&#228;digte Fahrzeug nicht zu verkaufen. A.2.6.1 Buchst. e AKB definiert den Restwert als den Ver&#228;u&#223;erungswert des Fahrzeugs im besch&#228;digten oder zerst&#246;rten Zustand, ohne weitere Einzelheiten festzulegen. Dem Zusammenhang mit der in A.2.6.2 Buchst. a AKB getroffenen Regelung entnimmt der Versicherungsnehmer allerdings, dass die Entsch&#228;digungsregelung ihm zumindest die M&#246;glichkeit er&#246;ffnen soll, anstelle des besch&#228;digten Fahrzeugs ein Fahrzeug gleichen Wiederbeschaffungswertes zu erwerben und er daf&#252;r auch den m&#246;glichen Erl&#246;s aus einem Verkauf des besch&#228;digten Fahrzeugs einsetzen m&#252;sste, um den sich deshalb der Wiederbeschaffungswert vermindert. Dabei leuchtet dem Versicherungsnehmer ein, dass der Versicherer ein anerkennenswertes Interesse daran hat, im Falle eines tats&#228;chlichen Verkaufs des Unfallfahrzeugs etwa mittels Weisungen und auch eigener Verkaufsbem&#252;hungen Einfluss auf den Verkaufserl&#246;s zu nehmen; denn infolge der gr&#246;&#223;eren Marktmacht und -erfahrung des Versicherers schafft das die M&#246;glichkeit, einen h&#246;heren Verkaufspreis zu erzielen, von dem der Versicherungsnehmer bei einem realen Verkauf auch konkret durch den Verkaufserl&#246;s profitiert, so dass er die vom Versicherer bezweckte entsprechende Verringerung der Versicherungsleistung hinzunehmen bereit ist. In diesem Falle wird es der vom Versicherer konkret unterst&#252;tzte Versicherungsnehmer - jedenfalls bei Erzielung eines gemessen am regionalen Markt deutlich besseren Verkaufspreises - auch hinnehmen, wenn etwa beim Verkauf an einen Aufk&#228;ufer, der seinen Sitz in gr&#246;&#223;erer Entfernung vom Wohnort des Versicherungsnehmers hat, besondere Regelungen &#252;ber die Tragung der Transportkosten zu treffen sind, der Versicherungsnehmer sich selbst nur eingeschr&#228;nkt &#252;ber die Seriosit&#228;t des Aufk&#228;ufers informieren kann und sich gegebenenfalls Auseinandersetzungen um die ordnungsgem&#228;&#223;e Abwicklung des Kaufvertrages schwieriger gestalten k&#246;nnen.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_25\">25</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Demgegen&#252;ber erkennt der Versicherungsnehmer aber auch, dass es seinen Interessen widerstreitet, im Falle eines nur fiktiven Verkaufs eine solche Unterst&#252;tzung oder solche Weisungen durch den Versicherer lediglich zu fingieren und/oder den zu befragenden Markt r&#228;umlich auszuweiten. Denn dies kann lediglich dazu f&#252;hren, dass sich durch die theoretische Erh&#246;hung des Verkaufspreises die Versicherungsleistung vermindert, ohne dass der Versicherer hierzu durch konkrete Unterst&#252;tzungshandlungen beitr&#252;ge und dem Versicherungsnehmer ein realer Mehrgewinn aus dem fingierten Verkauf entstehen kann. Da hier keine Bew&#228;hrungsprobe durch die reale Ver&#228;u&#223;erung erfolgt, birgt die blo&#223;e Unterstellung von Weisungen und Unterst&#252;tzung des Versicherers die Gefahr, dass der Restwert ohne ausreichende tats&#228;chliche Grundlage lediglich rechnerisch erh&#246;ht und die Versicherungsleistung geschm&#228;lert wird (vgl. zu dieser Gefahr auch Becker, ZfSch 2016, 130). Dasselbe gilt f&#252;r die lediglich fiktive Ber&#252;cksichtigung r&#228;umlich entfernter Kaufanbieter, insbesondere wenn - wie im Streitfall in dem von der Beklagten eingeholten Gutachten - offenbleibt, wie sich der Transport des besch&#228;digten Fahrzeugs gestaltet und wer die Transportkosten getragen h&#228;tte. Anders als die Revisionserwiderung meint, hat das Berufungsgericht dazu keine ausreichenden Feststellungen getroffen. Im &#220;brigen bieten die Bedingungen dem Versicherungsnehmer keinerlei Anhalt daf&#252;r, wo beim fingierten Verkauf die r&#228;umlichen Grenzen einer solchen Marktbetrachtung liegen sollen und ob er etwa auch gehalten w&#228;re, Angebote aus dem Ausland in Betracht zu ziehen.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_26\">26</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>(b) Da die Versicherungsbedingungen insoweit keine entgegenstehenden detaillierten Regelungen treffen, wird der durchschnittliche Versicherungsnehmer bei ihrem Verst&#228;ndnis gerade auch seine eigenen Interessen ber&#252;cksichtigen, ohne dass es dazu eines R&#252;ckgriffs auf die Unklarheitenregelung des &#167; 305c Abs. 2 BGB bedarf. Diese Interessen gehen dahin, den Restwert danach zu bestimmen, wie ein wirtschaftlich vern&#252;nftig handelnder Betroffener in seiner Lage ohne Hilfe des Versicherers das unfallgesch&#228;digte Fahrzeug ver&#228;u&#223;ert h&#228;tte. Dabei wird es der durchschnittliche Versicherungsnehmer mangels einer entgegenstehenden Regelung in den AKB f&#252;r nicht zumutbar erachten, dass er einen Kaufvertrag mit einem ihm unbekannten H&#228;ndler, dessen Seriosit&#228;t er nicht &#252;berpr&#252;fen kann, unter Inkaufnahme hoher Risiken abschlie&#223;en m&#252;sste. Sein Interesse geht vielmehr dahin, sein Fahrzeug gegebenenfalls in einer Art und Weise zu ver&#228;u&#223;ern, die keinen gro&#223;en logistischen Aufwand - etwa einen Transport &#252;ber mehrere hundert Kilometer - erfordert und ihm die M&#246;glichkeit er&#246;ffnet, sich durch die Wahl eines ihm bekannten Aufk&#228;ufers weitgehend vor Betrugshandlungen zu sch&#252;tzen und ihn im Konfliktfalle auch in die Lage versetzt, Streitigkeiten &#252;ber die ordnungsgem&#228;&#223;e Abwicklung des Fahrzeugverkaufs ortsnah auszutragen (vgl. auch OLG Karlsruhe r+s 2009, 408 [juris Rn. 23]. Dass sich der Onlinehandel mit besch&#228;digten Kraftfahrzeugen inzwischen ausgeweitet und etabliert hat, &#228;ndert nichts daran, dass der &#252;ber das Internet zustande gekommene Kaufabschluss mit r&#228;umlich weit entfernt ans&#228;ssigen H&#228;ndlern f&#252;r Privatleute nach wie vor mit erh&#246;hten Risiken behaftet ist. &#196;hnlich wie ein Gesch&#228;digter im Haftpflichtrecht ist der Versicherungsnehmer daran interessiert, sein Fahrzeug ohne Nachforschungen, zu denen er nicht verpflichtet ist, typischerweise nur ortsans&#228;ssigen H&#228;ndlern, die er kennt oder &#252;ber die er unschwer Erkundungen einholen k&#246;nnte, zu verkaufen (vgl. dazu BGH, Urteil vom 25. Juni 2019 - VI ZR 358/18, r+s 2019, 539 Rn. 12). Insoweit deckt sich die Interessenlage des Versicherungsnehmers mit derjenigen eines Gesch&#228;digten im Haftpflichtrecht, auch wenn die Beachtung dieser Interessen im Versicherungsvertrag auf den vorgenannten Erw&#228;gungen und nicht auf einer Grundentscheidung des Gesetzgebers beruht.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_27\">27</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>c) F&#252;r die neue Verhandlung, in der der Restwert des kl&#228;gerischen Fahrzeugs neu bestimmt werden muss, weist der Senat darauf hin, dass die Bestimmung eines Restwertes von 5.799 &#8364; zudem aufgrund einer unzureichenden Auslegung des vom Berufungsgericht zugrunde gelegten Kaufangebots erfolgt ist.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_28\">28</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Ist ein Versicherungsnehmer verpflichtet, beim Verkauf seines Fahrzeugs im Verkaufspreis Umsatzsteuer zu erheben und diese sp&#228;ter an das Finanzamt abzuf&#252;hren, so stellt lediglich der ihm danach verbleibende Nettoverkaufspreis den nach A.2.6.2. Buchst. a, zweiter Spiegelstrich AKB anzurechnenden Restwert dar. Bei einem nicht umsatzsteuerpflichtigen Versicherungsnehmer hingegen ist der Verkaufspreis ma&#223;gebend, den er tats&#228;chlich erl&#246;sen kann (Senatsurteil vom 10. September 2014 - IV ZR 379/13, r+s 2014, 546 Rn. 13, 14). Im letztgenannten Fall ist ein Kaufangebot durch Auslegung darauf zu pr&#252;fen, ob der Kaufinteressent bereit ist, den von ihm genannten Betrag ungeachtet eines Ausweises von Mehrwertsteuer zu bieten oder es sich insoweit nur um einen Bruttobetrag f&#252;r den Fall eines umsatzsteuerpflichtigen Verkaufs handeln soll (Senat aaO Rn. 16).</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_29\">29</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Im Streitfall hat der von der Beklagten beauftragte Sachverst&#228;ndige f&#252;r die Ermittlung des Restwertes drei Restwertbieter benannt, deren Gebote jeweils zwischen Preisen \"ohne MwSt.\" und \"mit MwSt.\" differenzieren. Das H&#246;chstgebot lag bei 4.873,11 &#8364; \"ohne MwSt.\" und bei 5.799 &#8364; \"mit MwSt.\". Das Berufungsgericht hat den Bruttobetrag f&#252;r die Bestimmung des Restwertes herangezogen. Da das Angebot aber ersichtlich darauf zielt, den Preis von 5.799 &#8364; nur bei Ausweis der Umsatzsteuer, anderenfalls lediglich den Nettobetrag zu zahlen, h&#228;tte - gleichviel ob die Kl&#228;gerin der Umsatzsteuerpflicht unterliegt - nach dem oben Gesagten allenfalls der Nettobetrag von 4.873,11 &#8364; als Restwert in Ansatz gebracht werden d&#252;rfen.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <table class=\"Rsp\">\n                  <tr>\n                     <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                        <p style=\"text-align:left\">Felsch&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</p>\n                     </td>\n                     <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                        <p style=\"text-align:left\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</p>\n                     </td>\n                     <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                        <p style=\"text-align:left\">Harsdorf-Gebhardt&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</p>\n                     </td>\n                     <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                        <p style=\"text-align:left\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</p>\n                     </td>\n                     <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                        <p style=\"text-align:left\">Prof. Dr. Karczewski</p>\n                     </td>\n                  </tr>\n                  <tr>\n                     <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                        <p style=\"text-align:left\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</p>\n                     </td>\n                     <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                        <p style=\"text-align:left\">Dr. G&#246;tz&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</p>\n                     </td>\n                     <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                        <p style=\"text-align:left\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</p>\n                     </td>\n                     <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                        <p style=\"text-align:left\">Dr. Bommel&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</p>\n                     </td>\n                     <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                        <p style=\"text-align:left\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</p>\n                     </td>\n                  </tr>\n               </table>\n            </dd>\n         </dl>\n      </div>\n   "
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