List view for cases

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    "slug": "bverfg-2021-12-06-1-bvr-124620",
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    "file_number": "1 BvR 1246/20",
    "date": "2021-12-06",
    "created_date": "2022-01-27T11:00:18Z",
    "updated_date": "2022-01-27T11:06:29Z",
    "type": "Gegenstandswertfestsetzung im verfassungsgerichtlichen Verfahren",
    "ecli": "ECLI:DE:BVerfG:2021:rk20211206.1bvr124620",
    "content": "<h2>Tenor</h2>\n\n<div>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p>1. Das Land Berlin hat dem Beschwerdef&#252;hrer die notwendigen Auslagen f&#252;r das Verfassungsbeschwerdeverfahren zu erstatten.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p>2. Der Wert des Gegenstands der anwaltlichen T&#228;tigkeit wird f&#252;r das einstweilige Anordnungsverfahren auf 25.000 Euro (in Worten: f&#252;nfundzwanzigtausend Euro) und f&#252;r das Verfassungsbeschwerdeverfahren auf 5.000 Euro (in Worten: f&#252;nftausend Euro) festgesetzt.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n      </div>\n   \n<h2>GrĂ¼nde</h2>\n\n<div>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_1\">1</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>1. Im vorliegenden Verfahren hat die Kammer am 3. Juni 2020 im Wege der einstweiligen Anordnung die Wirksamkeit der einstweiligen Verf&#252;gung des Landgerichts Berlin vom 30. April 2020, mit der dem Beschwerdef&#252;hrer die Wiederholung bestimmter &#196;u&#223;erungen untersagt worden war, ausgesetzt (BVerfG, Beschluss der 2. Kammer des Ersten Senats vom 3. Juni 2020 - 1 BvR 1246/20 -).</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_2\">2</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Nachdem es im fachgerichtlichen Verfahren zu einer &#252;bereinstimmenden Erledigungserkl&#228;rung kam, erkl&#228;rte der Beschwerdef&#252;hrer auch das Verfassungsbeschwerdeverfahren f&#252;r erledigt und beantragte, dem Land Berlin die Erstattung der notwendigen Auslagen aufzuerlegen sowie den Gegenstandswert f&#252;r das Verfahren &#252;ber den Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung als auch f&#252;r das Verfassungsbeschwerdeverfahren festzusetzen.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_3\">3</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>2. Infolge der Erledigungserkl&#228;rung des Beschwerdef&#252;hrers ist gem&#228;&#223; &#167; 34a Abs. 3 BVerfGG nach Billigkeit &#252;ber die Auslagenerstattung zu entscheiden. Eine Auslagenerstattung entspricht der Billigkeit, soweit ausnahmsweise die Erfolgs-aussichten im Verfassungsbeschwerdeverfahren unterstellt werden k&#246;nnen, weil die verfassungsrechtliche Lage insoweit schon gekl&#228;rt ist (vgl. BVerfGE 133, 37 &lt;38 Rn. 2&gt;; BVerfG, Beschl&#252;sse der 2. Kammer des Ersten Senats vom 25. August 2020 - 1 BvR 2309/19 -, Rn. 3 und vom 7. Juli 2021 - 1 BvR 249/21 -, juris, Rn. 3).</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_4\">4</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Nach diesem Ma&#223;stab entspricht im vorliegenden Fall die vollst&#228;ndige Auslagenerstattung der Billigkeit. Eine Kl&#228;rung der verfassungsrechtlichen Lage, aufgrund derer ein Obsiegen des Beschwerdef&#252;hrers im Verfassungsbeschwerdeverfahren unterstellt werden kann, ist hinsichtlich des mit Beschluss der Kammer vom 3. Juni 2020 au&#223;er Vollzug gesetzten Beschlusses des Landgerichts gegeben. Denn die Kammer hat ihren Beschluss gerade mit Blick auf die insoweit offenkundigen Erfolgsaussichten der gleichzeitig eingelegten Verfassungsbeschwerde erlassen.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_5\">5</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>3. Die Festsetzung des Gegenstandswerts hat gesondert f&#252;r die Verfahren der einstweiligen Anordnung und der Verfassungsbeschwerde zu erfolgen, wobei jeweils mindestens 5.000 Euro anzusetzen sind. Dabei ist der Gegenstandswert des Verfassungsbeschwerdeverfahrens grunds&#228;tzlich h&#246;her als derjenige der einstweiligen Anordnung zu bemessen. Anders liegt es jedoch, wenn das Verfahren der einstweiligen Anordnung die Hauptsache im Wesentlichen ersetzt und vorweggenommen hat (vgl. BVerfG, Beschluss der 2. Kammer des Ersten Senats vom 25. August 2020 - 1 BvR 2309/19 -, Rn. 3 mit Verweis auf Barczak, in: ders., BVerfGG, &#167; 32 Rn. 81 sowie Beschluss der 2. Kammer des Ersten Senats vom 7. Juli 2021 - 1 BvR 249/21 -, juris, Rn. 5).</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_6\">6</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Um einen solchen Fall handelt es sich hier, da die einstweilige Verf&#252;gung des Landgerichts Berlin aufgrund des offensichtlichen Versto&#223;es gegen die prozessuale Waffengleichheit im einstweiligen Verf&#252;gungsverfahren au&#223;er Wirksamkeit gesetzt wurde. Bereits im Verfahren der einstweiligen Anordnung hatte die Kammer die in dem Verfassungsbeschwerdeverfahren zu kl&#228;renden Tatsachen- und Rechtsfragen verfassungsgerichtlich zu beurteilen. Das Verfahren der einstweiligen Anordnung ist somit im Wesentlichen an die Stelle des Verfassungsbeschwerdeverfahrens getreten, so dass sich sein Gegenstandswert dem Wert einer stattgebenden Kammerentscheidung im Verfassungsbeschwerdeverfahren ann&#228;hert. Im Gegenzug war das nach R&#252;cknahme des Verf&#252;gungsantrags f&#252;r erledigt erkl&#228;rte Verfassungsbeschwerdeverfahren nur mit dem Mindestwert von 5.000 Euro zu veranschlagen.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_7\">7</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Diese Entscheidung ist unanfechtbar.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n      </div>\n   "
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