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    "date": "2022-02-10",
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    "type": "Beschluss",
    "ecli": "ECLI:DE:BVerwG:2022:100222B4B20.21.0",
    "content": "<h2>Tenor</h2>\n\n<div>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p>Die Beschwerde der Kl&#228;ger gegen die Nichtzulassung der Revision in dem Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs vom 14. Mai 2021 wird verworfen.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p>Die Kl&#228;ger tragen je zur H&#228;lfte die Kosten des Beschwerdeverfahrens mit Ausnahme der au&#223;ergerichtlichen Kosten der Beigeladenen.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p>Der Wert des Streitgegenstandes wird f&#252;r das Beschwerdeverfahren auf 20 000 &#8364; festgesetzt.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n      </div>\n   \n<h2>GrĂ¼nde</h2>\n\n<div>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_1\">1</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Die auf s&#228;mtliche Revisionszulassungsgr&#252;nde des &#167; 132 Abs. 2 VwGO gest&#252;tzte Beschwerde ist unzul&#228;ssig. Sie verfehlt die Anforderungen, die &#167; 133 Abs. 3 Satz 3 VwGO an die Darlegung und Bezeichnung der in Anspruch genommenen Zulassungsgr&#252;nde stellt.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_2\">2</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>1. Grunds&#228;tzlich bedeutsam im Sinne von &#167; 132 Abs. 2 Nr. 1 VwGO ist eine Rechtssache, wenn in dem angestrebten Revisionsverfahren die Kl&#228;rung einer bisher h&#246;chstrichterlich ungekl&#228;rten, in ihrer Bedeutung &#252;ber den der Beschwerde zugrundeliegenden Einzelfall hinausgehenden, kl&#228;rungsbed&#252;rftigen und entscheidungserheblichen Rechtsfrage des revisiblen Rechts (&#167; 137 Abs. 1 VwGO) zu erwarten ist. In der Beschwerdebegr&#252;ndung muss dargelegt (&#167; 133 Abs. 3 Satz 3 VwGO), also n&#228;her ausgef&#252;hrt werden, dass und inwieweit eine bestimmte Rechtsfrage des revisiblen Rechts im allgemeinen Interesse kl&#228;rungsbed&#252;rftig und warum ihre Kl&#228;rung in dem beabsichtigten Revisionsverfahren zu erwarten ist (stRspr, vgl. BVerwG, Beschl&#252;sse vom 2. Oktober 1961 - 8 B 78.61 - BVerwGE 13, 90 &lt;91&gt; und vom 14. Oktober 2019 - 4 B 27.19 - ZfBR 2020, 173 Rn. 4). Dies leistet die Beschwerde nicht.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_3\">3</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Die Kl&#228;ger m&#246;chten rechtsgrunds&#228;tzlich gekl&#228;rt wissen,</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p>ob eine R&#252;ckbauanordnung, die den Teilr&#252;ckbau auf das Ma&#223; einer auf einem Bebauungsplan beruhenden erteilten Baugenehmigung vorschreibt, nach Feststellung der Gesamtunwirksamkeit des zugrundeliegenden Bebauungsplans noch auf den Versto&#223; gegen die den Bebauungsplan ersetzende Ordnung des &#167; 35 BauGB gest&#252;tzt werden kann, oder</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p>ob nach Feststellung der Gesamtunwirksamkeit des Bebauungsplans von einer fehlerhaften Aus&#252;bung des gem&#228;&#223; Art. 76 BayBO er&#246;ffneten Ermessens auszugehen ist, weil von dem Ermessen nicht in einer der Erm&#228;chtigung entsprechenden Weise Gebrauch gemacht wurde (&#167; 114 Abs. 1 <em>&lt;richtig: Satz 1&gt; </em>VwGO).</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_4\">4</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Diese auch nach den Erl&#228;uterungen in der Beschwerdebegr&#252;ndung einheitlich auf die Rechtm&#228;&#223;igkeit der beh&#246;rdlichen Ermessensaus&#252;bung bezogene Fragestellung f&#252;hrt nicht auf Fragen des revisiblen Rechts nach &#167; 137 Abs. 1 VwGO. Die R&#252;ckbauanordnung ist auf Art. 76 BayBO gest&#252;tzt. Es ist folglich Sache des irrevisiblen Landesrechts, wie bei Erlass einer solchen Anordnung das Ermessen entsprechend dem Zweck der Erm&#228;chtigung auszu&#252;ben ist und wo die Grenzen des Ermessens liegen (stRspr, vgl. etwa BVerwG, Urteil vom 21. M&#228;rz 2013 - 4 C 14.11 - juris Rn. 10 und Beschluss vom 2. M&#228;rz 2021 - 4 B 6.21 - juris Rn. 3 m.w.N.).</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_5\">5</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Aus dem Verweis auf die bundesrechtliche Norm des &#167; 114 Satz 1 VwGO folgt nichts anderes. Diese Vorschrift enth&#228;lt keine materiell-rechtliche Regelung zum Begriff des Verwaltungsermessens und zu den Grenzen seiner Aus&#252;bung, sondern setzt diese voraus (BVerwG, Urteil vom 13. Februar 1969 - 2 C 119.65 - BVerwGE 31, 241 &lt;247&gt;; Rennert, in: Eyermann, VwGO, 15. Aufl. 2019, &#167; 114 Rn. 2; Wolff, in: Sodan/Ziekow, VwGO, 5. Aufl. 2018, &#167; 114 Rn. 4 ff.). Die insoweit einschl&#228;gige Vorgabe f&#252;r die Aus&#252;bung beh&#246;rdlichen Ermessens in Art. 40 BayVwVfG ist zwar nach &#167; 137 Abs. 1 Nr. 2 VwGO revisibles Recht. Auch das f&#252;hrt aber nicht dazu, dass die Anwendung einer dem irrevisiblen Recht entstammenden Ermessensregelung als Verletzung revisiblen Rechts ger&#252;gt werden kann (BVerwG, Beschl&#252;sse vom 5. Mai 1988 - 7 B 8.88 - Buchholz 421.11 &#167; 4 GFaG Nr. 1 S. 2, vom 4. Juli 1990 - 7 B 94.90 - Buchholz 310 &#167; 137 VwGO Nr. 161 S. 12, vom 6. September 1993 - 4 B 32.93 - juris Rn. 15 und vom 28. Februar 2019 - 2 B 81.18 - Buchholz 310 &#167; 137 Abs. 1 VwGO Nr. 45 Rn. 11).</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_6\">6</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Die Kl&#228;ger legen schlie&#223;lich auch nicht dar, dass die Auslegung der landesrechtlichen Norm bundesrechtlichen Vorgaben widerspricht und die Auslegung der - gegen&#252;ber dem Landesrecht als korrigierender Ma&#223;stab anzuf&#252;hrenden - bundesrechtlichen Bestimmungen ihrerseits ungekl&#228;rte Fragen von grunds&#228;tzlicher Bedeutung aufwirft (siehe etwa BVerwG, Beschl&#252;sse vom 9. Oktober 1997 - 6 B 42.97 - Buchholz 406.39 Denkmalschutzrecht Nr. 8 S. 12 und vom 24. Juli 2014 - 4 B 34.14 - BauR 2014, 1923).</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_7\">7</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>2. Auch die geltend gemachte Divergenzr&#252;ge f&#252;hrt nicht zur Zulassung der Revision.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_8\">8</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Nach &#167; 132 Abs. 2 Nr. 2 VwGO ist die Revision zuzulassen, wenn das Urteil von einer Entscheidung (u.a.) des Bundesverwaltungsgerichts abweicht und auf dieser Abweichung beruht. Diese Abweichung setzt einen Widerspruch in einem abstrakten Rechtssatz voraus, also einen prinzipiellen Auffassungsunterschied &#252;ber den Bedeutungsgehalt einer bestimmten Rechtsvorschrift oder eines Rechtsgrundsatzes (BVerwG, Beschluss vom 21. Dezember 2017 - 6 B 43.17 - Buchholz 421.2 Hochschulrecht Nr. 198 Rn. 4). In der Beschwerdebegr&#252;ndung muss nach &#167; 133 Abs. 3 Satz 3 VwGO die Entscheidung bezeichnet werden, von der das Urteil abweicht. Der Beschwerde obliegt es, aus einer Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts einen tragenden, abstrakten Rechtssatz zu einer revisiblen Rechtsvorschrift zu benennen und darzulegen, dass die Entscheidung der Vorinstanz auf einem abweichenden abstrakten Rechtssatz zu derselben Rechtsvorschrift beruht. Der Vorwurf, die Vorinstanz habe einen abstrakten Rechtssatz des Bundesverwaltungsgerichts fehlerhaft oder gar nicht angewandt, gen&#252;gt dagegen nicht (stRspr, vgl. BVerwG, Beschluss vom 19. August 1997 - 7 B 261.97 - Buchholz 310 &#167; 133 &lt;n.F.&gt; VwGO Nr. 26 S. 14). Hiernach ist eine Divergenz nicht dargetan.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_9\">9</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>a) Unter Ziffer 2.1 der Beschwerdebegr&#252;ndung entnimmt die Beschwerde dem Senatsurteil vom 21. November 1986 - 4 C 22.83 - (BVerwGE 75, 142 &lt;144&gt;) den Rechtssatz, dass ein gesamtunwirksamer Bebauungsplan nur durch die Nichtigerkl&#228;rung in einem gerichtlichen Normenkontrollverfahren gem&#228;&#223; &#167; 47 VwGO oder durch das f&#252;r die Normsetzung geltende Verfahren aufgehoben werden kann. Die Beschwerde verweist zudem auf die hierf&#252;r tragende Erw&#228;gung, wonach mit der Aufhebung im Allgemeinen zu entscheiden sei, welche Ordnung an die Stelle der mit dem fehlerhaften Plan beabsichtigten Ordnung treten solle, um eine geordnete st&#228;dtebauliche Entwicklung zu gew&#228;hrleisten.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_10\">10</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Auch abgesehen von dem Umstand, dass seit der Neufassung des &#167; 47 Abs. 5 Satz 2 VwGO durch Art. 4 Nr. 1 des Gesetzes zur Anpassung des Baugesetzbuchs an EU-Richtlinien (Europarechtsanpassungsgesetz Bau - EAG Bau) vom 24. Juni 2004 (BGBl. I S. 1359, 1381) die Rechtswidrigkeit und Ung&#252;ltigkeit der Norm nicht mehr - vorbehaltlich der Regelung des &#167; 47 Abs. 5 Satz 4 VwGO a.F. - zum Ausspruch der Nichtigkeit, sondern - allerdings ohne inhaltliche &#196;nderung der vorherigen Rechtslage (BT-Drs. 15/2250 S. 74; siehe auch BVerwG, Urteil vom 18. September 2003 - 4 CN 20.02 - Buchholz 406.11 &#167; 1 BauGB Nr. 118 S. 99) - generell zum Ausspruch ihrer Unwirksamkeit f&#252;hrt, zeigt die Beschwerde nicht auf, dass der Verwaltungsgerichtshof einen widersprechenden Rechtssatz aufgestellt hat. Dem von der Beschwerde bezeichneten Rechtssatz des Verwaltungsgerichtshofs, wonach die \"inzidente Feststellung der Gesamtunwirksamkeit eines Bebauungsplans im Rahmen der Anfechtung einer auf dem Bebauungsplan beruhenden Beseitigungsanordnung dazu f&#252;hrt, dass die Ordnung der &#167;&#167; 34 und 35 BauGB an dessen Stelle tritt\", liegt weder ausdr&#252;cklich noch der Sache nach - wie von der Beschwerde unterstellt - die Rechtsauffassung zugrunde, dass ein gesamtunwirksamer Bebauungsplan ohne Durchf&#252;hrung eines Normenkontrollverfahrens oder eines Aufhebungsverfahrens gem&#228;&#223; &#167; 1 Abs. 8 BauGB au&#223;er Kraft gesetzt werden kann (so Beschwerdebegr&#252;ndung S. 5, vor 2.2).</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_11\">11</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Das Beschwerdevorbringen wird den Rechtswirkungen einer Gerichtsentscheidung nicht gerecht, bei der - wie hier - die G&#252;ltigkeit eines Bebauungsplans im Rahmen eines Anfechtungsrechtsstreits zu pr&#252;fen ist, weil die Rechtm&#228;&#223;igkeit des angefochtenen Verwaltungsakts (auch) von dessen Wirksamkeit abh&#228;ngt. Geht das Gericht bei der dann gebotenen inzidenten Normenkontrolle (vgl. etwa BVerwG, Urteile vom 21. September 1979 - 7 C 7.78 - BVerwGE 58, 299 &lt;301&gt; und vom 28. Juni 2000 - 11 C 13.99 - BVerwGE 111, 276 &lt;278&gt;; Beschluss vom 24. Oktober 2018 - 4 B 15.18 - Buchholz 406.11 &#167; 2 BauGB Nr. 44 Rn. 14) von der Rechtswidrigkeit und folglich der Unwirksamkeit des Bebauungsplans aus, wird dieser - anders als im Normenkontrollverfahren nach &#167; 47 Abs. 5 Satz 2 Halbs. 2 VwGO - nicht mit Allgemeinverbindlichkeit f&#252;r unwirksam erkl&#228;rt und somit der Sache nach aufgehoben. Die Verneinung der Wirksamkeit des Bebauungsplans nimmt als blo&#223;e Vorfrage auch nicht an der Rechtskraft des Urteils teil (BVerwG, Beschl&#252;sse vom 18. September 1973 - 4 B 136.73 - Buchholz 310 &#167; 121 VwGO Nr. 38 und vom 29. Januar 1992 - 4 NB 22.90 - Buchholz 406.11 &#167; 214 BGB Nr. 6 S. 9 f.). Als zwingende rechtliche Folge der inzidenten Feststellung der Unwirksamkeit des Bebauungsplans ist der weiteren Rechtspr&#252;fung die dann gegebene bauplanungsrechtliche Situation zugrunde zu legen. Ungeachtet der fehlenden Rechtskraft einer solchen Feststellung wird sie - &#252;ber den konkreten Rechtsstreit hinaus - in aller Regel Anlass f&#252;r den Satzungsgeber sein, im Interesse der Rechtssicherheit die planungsrechtliche Situation zu bereinigen, indem der Bebauungsplan entweder aufgehoben oder zur Sicherung einer geordneten st&#228;dtebaulichen Entwicklung ein Verfahren zur Heilung der Rechtsfehler des Bebauungsplans oder zur Aufstellung eines neuen Bebauungsplans eingeleitet wird (vgl. BVerwG, Urteil vom 21. November 1986 - 4 C 22.83 - BVerwGE 75, 142 &lt;145 f.&gt;).</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_12\">12</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>b) Mit den Ausf&#252;hrungen unter Ziffer 2.2 und 2.3 der Beschwerdebegr&#252;ndung machen die Kl&#228;ger geltend, dass der Verwaltungsgerichtshof Vorgaben aus der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts nicht gerecht geworden sei; abweichende Rechtss&#228;tze arbeiten sie jedoch nicht - wie geboten - heraus.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_13\">13</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>3. Mit der Verfahrensr&#252;ge (&#167; 132 Abs. 2 Nr. 3 VwGO) dringen die Kl&#228;ger ebenso wenig durch. Ein Verfahrensmangel im Sinne dieser Vorschrift ist nur dann bezeichnet, wenn er sowohl in den ihn (vermeintlich) begr&#252;ndenden Tatsachen als auch in seiner rechtlichen W&#252;rdigung substantiiert dargetan wird (vgl. BVerwG, Beschluss vom 19. August 1997 - 7 B 261.97 - Buchholz 310 &#167; 133 VwGO &lt;n.F.&gt; Nr. 26 S. 14). Das leisten die Kl&#228;ger nicht.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_14\">14</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>a) Der Vorwurf der Aktenwidrigkeit, den die Kl&#228;ger jedenfalls der Sache nach unter Ziffer 3.1 und 3.2 der Beschwerdebegr&#252;ndung erheben, geht fehl. Die Verfahrensr&#252;ge, das Gericht habe den Sachverhalt aktenwidrig festgestellt, betrifft den Grundsatz der freien Beweisw&#252;rdigung und das Gebot der sachgerechten Aussch&#246;pfung des vorhandenen Prozessstoffes (&#167; 86 Abs. 1, &#167; 108 Abs. 1 Satz 1 VwGO). Die R&#252;ge der Aktenwidrigkeit verlangt den schl&#252;ssigen Vortrag, zwischen den in der angegriffenen Entscheidung getroffenen tats&#228;chlichen Annahmen und dem insoweit unumstrittenen Akteninhalt sei ein Widerspruch gegeben, und zudem eine genaue Darstellung des Versto&#223;es durch konkrete Angaben von Textstellen aus den vorinstanzlichen Verfahren, aus denen sich der Widerspruch ergeben soll. Dieser Widerspruch muss offensichtlich sein, sodass es einer weiteren Beweiserhebung zur Kl&#228;rung des richtigen Sachverhalts nicht bedarf (stRspr, BVerwG, Urteile vom 23. November 2016 - 4 CN 2.16 - BVerwGE 156, 336 Rn. 23 und vom 27. Februar 2020 - 7 C 3.19 - Buchholz 406.25 &#167; 47 BImSchG Nr. 8 Rn. 28).</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_15\">15</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Soweit die Kl&#228;ger darauf verweisen, dass infolge der Unwirksamkeit des Bebauungsplans Nr. 113 nach den sich aus den Akten ergebenden Angaben von der Fortgeltung des fr&#252;heren Bebauungsplans auszugehen sei, fehlt es am Vortrag, dass gerade auch das Baugrundst&#252;ck (Flurst&#252;ck Nr. ...), wie von ihnen unterstellt, im Geltungsbereich des ersetzten Bebauungsplans (LRA-Nr. 144) liegt. Der Beklagte f&#252;hrt in der Beschwerdeerwiderung indessen in der Sache zutreffend aus, dass das Baugrundst&#252;ck mit dem Bebauungsplan Nr. 113 erstmals &#252;berplant worden ist.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_16\">16</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Die R&#252;ge, der Verwaltungsgerichtshof sei von einem aktenwidrigen Sachverhalt und deshalb vom Vorliegen einer Verpflichtungsklage ausgegangen, liegt neben der Sache. Der Verwaltungsgerichtshof hat sich im Rahmen der Pr&#252;fung der tatbestandlichen Voraussetzungen des Art. 76 Satz 1 BayBO der Frage gewidmet, ob das Geb&#228;ude der Kl&#228;ger bauplanungsrechtlich genehmigungsf&#228;hig ist.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_17\">17</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>b) Mit den Ausf&#252;hrungen unter Ziffer 3.3 der Beschwerdebegr&#252;ndung wird ein Verfahrensmangel nicht dargetan. Ohne Bezug zu einem (vermeintlichen) Versto&#223; gegen Vorschriften des gerichtlichen Verfahrens wird darin lediglich die materiell-rechtliche Fehlerhaftigkeit des angegriffenen Urteils ger&#252;gt.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_18\">18</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>c) Schlie&#223;lich beanstandet die Beschwerde unter Ziffer 3.4 der Beschwerdebegr&#252;ndung als einen Versto&#223; gegen die Denkgesetze die Feststellung des Verwaltungsgerichtshofs, dass die Entscheidungshoheit &#252;ber einen neuen Bebauungsplan einschlie&#223;lich einer m&#246;glichen Legalisierung des streitgegenst&#228;ndlichen Geb&#228;udes bei der Beigeladenen liege, er aber gleichzeitig die Beseitigungsanordnung als rechtm&#228;&#223;ig erkenne und die Ordnung des Bebauungsplans durch die Ordnung des &#167; 35 BauGB ersetze.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_19\">19</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Dieser Einwand f&#252;hrt schon deshalb nicht auf einen Verfahrensfehler, weil er sich wiederum gegen eine (vermeintliche) materiell-rechtliche Rechtsauffassung des Verwaltungsgerichtshofs wendet. Insoweit k&#246;nnte selbst ein Fall objektiver Willk&#252;r nicht zur Zulassung der Revision nach &#167; 132 Abs. 2 Nr. 3 VwGO f&#252;hren (BVerwG, Beschl&#252;sse vom 16. Februar 2012 - 9 B 71.11 - Buchholz 310 &#167; 124a VwGO Nr. 42 Rn. 8, vom 13. Januar 2016 - 7 B 8.15 - RdL 2016, 142 &lt;144&gt; und vom 5. M&#228;rz 2019 - 4 BN 18.18 - juris Rn. 36).</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_20\">20</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Die Kostenentscheidung beruht auf &#167; 154 Abs. 2, &#167; 159 Satz 1, &#167; 162 Abs. 3 VwGO, &#167; 100 Abs. 1 ZPO, die Festsetzung des Streitwerts auf &#167; 47 Abs. 1 und 3, &#167; 52 Abs. 1 GKG.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n      </div>\n   "
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