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    "file_number": "B 1 KR 39/15 R",
    "date": "2016-05-31",
    "created_date": "2018-11-03T08:30:04Z",
    "updated_date": "2020-12-10T13:56:09Z",
    "type": "Urteil",
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    "content": "<h2>Tenor</h2>\n\n<div>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p>Auf die Revision der Beklagten werden die Urteile des Landessozialgerichts Niedersachsen-Bremen vom 28. Juli 2015 sowie des Sozialgerichts Hannover vom 18. Juni 2010 aufgehoben und die Klage abgewiesen.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p>Die Kl&#228;gerin tr&#228;gt die Kosten des Verfahrens in allen Rechtsz&#252;gen.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p>Der Streitwert f&#252;r das Revisionsverfahren wird auf 69,32 Euro festgesetzt.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n      </div>\n   \n<h2>Tatbestand</h2>\n\n<div>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_1\">1</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Die Beteiligten streiten &#252;ber die Verg&#252;tung von im Krankenhaus ambulant durchgef&#252;hrter Krankenbehandlung.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_2\">2</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Die Kl&#228;gerin betreibt ein Krankenhaus, das zu ambulanten Operationen sowie stationsersetzenden Eingriffen <em>(&#167; 115b SGB V)</em> zugelassen ist. Die behandelnde Gyn&#228;kologin &#252;berwies die bei der beklagten Krankenkasse (KK) versicherte, 1975 geborene Nicole S. (im Folgenden: Versicherte) zu einer ambulanten therapeutischen K&#252;rettage (Abort mit Ausschabung der Geb&#228;rmutterschleimhaut)<em>.</em> Das Krankenhaus der Kl&#228;gerin sonographierte die Genitalorgane, erhob mehrere Laborparameter (pr&#228;operative Laborleistungen)<em>,</em> kl&#228;rte die Versicherte &#252;ber den ambulanten Eingriff auf und untersuchte sie pr&#228;an&#228;sthesiologisch <em>(10.3.2009).</em> Am folgenden Tag erfolgte der ambulante Eingriff. Die Kl&#228;gerin berechnete der Beklagten hierf&#252;r 356,58 Euro <em>(ua fachspezifische gyn&#228;kologische Grundpauschale EBM &lt;Einheitlicher Bewertungsma&#223;stab &#707; 08211, pr&#228;operative Laboruntersuchungen EBM 32083, 32541, 32545 und 32540; 2.4.2009).</em> Die Beklagte bezahlte lediglich 287,26 Euro. Sie verg&#252;tete die pr&#228;operativen Laboruntersuchungen nicht und setzte statt der Grundpauschale <em>(EBM 08211)</em> die gyn&#228;kologische Konsultationspauschale <em>(EBM 01436)</em> an <em>(Differenz 69,32 Euro).</em> Das SG hat die Beklagte bis auf die Zinsh&#246;he (5 vH &#252;ber dem Basiszinssatz) antragsgem&#228;&#223; zur Zahlung verurteilt <em>(Urteil vom 18.6.2010).</em> Das LSG hat die zugelassene Berufung zur&#252;ckgewiesen <em>(Urteil vom 27.11.2012).</em> Auf die Revision der Beklagten hat das BSG das LSG-Urteil aufgehoben und die Sache zwecks weiterer Tatsachenfeststellungen zur&#252;ckverwiesen <em>(Urteil vom 1.7.2014)</em>. Das LSG hat die Berufung erneut zur&#252;ckgewiesen: Die Kl&#228;gerin habe Anspruch auf die streitige Verg&#252;tung. Die abgerechneten pr&#228;operativen Laborleistungen geh&#246;rten zum Fachgebiet der Gyn&#228;kologie, da sie f&#252;r die Operation erforderlich gewesen seien. F&#252;r die Grundpauschale gen&#252;ge ein Arzt-Patienten-Kontakt pr&#228;operativ oder am Operationstag oder es sei wegen des get&#228;tigten Aufwands der Kl&#228;gerin kein solcher Kontakt erforderlich <em>(Urteil vom 28.7.2015)</em>.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_3\">3</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Die Beklagte r&#252;gt mit ihrer Revision die Verletzung von &#167; 115b SGB V, des Vertrages nach &#167; 115b SGB V - Ambulantes Operieren und sonstige stationsersetzende Eingriffe im Krankenhaus - (AOP-Vertrag), des EBM und sinngem&#228;&#223; die Verletzung der Bindungswirkung des ersten Revisionsurteils <em>(vgl &#167; 170 Abs 5 SGG)</em>.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_4\">4</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Die Beklagte beantragt,<br/>die Urteile des Landessozialgerichts Niedersachsen-Bremen vom 28. Juli 2015 und des Sozialgerichts Hannover vom 18. Juni 2010 aufzuheben und die Klage abzuweisen,<br/>hilfsweise,<br/>das Urteil des Landessozialgerichts Niedersachsen-Bremen vom 28. Juli 2015 aufzuheben und die Sache zur erneuten Verhandlung und Entscheidung an das Landessozialgericht zur&#252;ckzuverweisen.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_5\">5</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Die Kl&#228;gerin beantragt,<br/>die Revision zur&#252;ckzuweisen.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_6\">6</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Sie h&#228;lt die angefochtene Entscheidung f&#252;r zutreffend.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n      </div>\n   \n<h2>Entscheidungsgründe</h2>\n\n<div>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_7\">7</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Die zul&#228;ssige Revision der beklagten KK ist begr&#252;ndet <em>(&#167; 170 Abs 1 S 1 SGG)</em>. Das LSG hat die Berufung der Beklagten zu Unrecht zur&#252;ckgewiesen. Die zul&#228;ssige Klage <em>(dazu 1.) </em>ist unbegr&#252;ndet <em>(dazu 2.)</em>. Die klagende Krankenhaustr&#228;gerin hat gegen die Beklagte keinen Anspruch auf Zahlung weiterer 69,32 Euro nebst Zinsen f&#252;r die Behandlung der Versicherten. Die Einwendung der Kl&#228;gerin greift nicht durch <em>(dazu 3.).</em>\n               </p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_8\">8</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>1. Die von der Kl&#228;gerin im Gleichordnungsverh&#228;ltnis erhobene echte Leistungsklage ist zul&#228;ssig <em>(vgl entsprechend BSGE 116, 146 = SozR 4-2500 &#167; 115b Nr 5, RdNr 8 mwN), </em>hat jedoch in der Sache keinen Erfolg.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_9\">9</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>2. Rechtsgrundlage des geltend gemachten Verg&#252;tungsanspruchs ist nach den bindenden Vorgaben <em>(vgl &#167; 170 Abs 5 SGG) </em>des zur&#252;ckverweisenden Urteils des erkennenden Senats <em>(vgl ausf&#252;hrlich BSGE 116, 146 = SozR 4-2500 &#167; 115b Nr 5, RdNr 9) </em>&#167; 109 Abs 4 S 3 SGB V <em>(idF durch Art 1 Nr 3 Gesetz zur Einf&#252;hrung des diagnose-orientierten Fallpauschalensystems f&#252;r Krankenh&#228;user &lt;Fallpauschalengesetz - FPG&gt; vom 23.4.2002, BGBl I 1412)</em> iVm &#167; 1 Abs 3 S 2 Krankenhausentgeltgesetz <em>(idF durch Art 5 FPG vom 23.4.2002, BGBl I 1412),</em> &#167; 115b Abs 2 S 4 SGB V <em>(vgl insgesamt &#167; 115b SGB V idF durch Art 1 Nr 84 GKV-Wettbewerbsst&#228;rkungsgesetz vom 26.3.2007, BGBl I 378 mWv 1.4.2007) </em>und &#167; 7 Abs 1 S 1 AOP-Vertrag. Der Verg&#252;tungsanspruch umfasst die Leistungen, zu denen - soweit hier von Interesse - das sie erbringende Krankenhaus zugelassen ist, die dem Leistungskatalog des &#167; 115b SGB V unterfallen, die das Krankenhaus sachlich und rechnerisch richtig abrechnet sowie die es wirtschaftlich und qualit&#228;tsgerecht erbracht hat <em>(vgl BSGE 116, 146 = SozR 4-2500 &#167; 115b Nr 5, RdNr 10)</em>. Weder die abgerechneten pr&#228;operativen Laboruntersuchungen <em>(EBM 32083, 32541, 32545 und 32540; dazu a) </em>noch die abgerechnete Grundpauschale <em>(EBM 08211; dazu b) </em>im Wert von insgesamt 69,32 Euro gen&#252;gen diesen Anforderungen.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_10\">10</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>a) Die Kl&#228;gerin hat keinen Anspruch auf Verg&#252;tung der pr&#228;operativen Laboruntersuchungen der Versicherten. Das Krankenhaus der Kl&#228;gerin war zwar f&#252;r die Erbringung der abgerechneten pr&#228;operativen Laboruntersuchungen als Plankrankenhaus zugelassen. Das kl&#228;gerische Krankenhaus war n&#228;mlich nach den unangegriffenen, den erkennenden Senat bindenden <em>(&#167; 163 SGG) </em>Feststellungen des LSG im Jahr 2009 ua zugelassen f&#252;r die medizinischen Fachgebiete Frauenheilkunde und Geburtshilfe sowie f&#252;r die Funktionseinheit Laboratoriumsmedizin <em>(vgl hierzu &#167; 3 Abs 3 NdsKHG idF der Bekanntmachung der Neufassung des Nieders&#228;chsischen Gesetzes zum Bundesgesetz zur wirtschaftlichen Sicherung der Krankenh&#228;user und zur Regelung der Krankenhauspfleges&#228;tze - NdsKHG - vom 12.11.1986, GVBl 343)</em>.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_11\">11</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Nach den unangegriffenen Feststellungen des LSG umfasste aber die Mitteilung der Kl&#228;gerin &#252;ber die von ihr durchzuf&#252;hrenden ambulanten Operationen und stationsersetzenden Eingriffe <em>(&#167; 115b Abs 2 S 2 SGB V) </em>ausdr&#252;cklich nur die therapeutische K&#252;rettage (Abrasio uteri), nicht auch explizit die Erbringung von Leistungen der Laboratoriumsmedizin und auch nicht ihre abteilungsbezogenen Leistungsbereiche. Die Mitteilung sprach die pr&#228;operativen Laboruntersuchungen nach EBM 32540, 32541, 32545 und 32083 &#252;berhaupt nicht an. Sie sind zudem - anders als die ambulante therapeutische K&#252;rettage - auch nicht in der Anlage 1 AOP-Vertrag aufgef&#252;hrt <em>(vgl zu dieser Abrechnungsvoraussetzung BSGE 116, 146 = SozR 4-2500 &#167; 115b Nr 5, RdNr 10, 12)</em>. Schon wegen der Gestaltungswirkung der \"Mitteilung\", die im Rahmen der gesetzlichen Grenzen der freien Disposition des Krankenhauses unterliegt, kommt deren ausdehnende Auslegung auf andere als die mitgeteilten Leistungen nicht in Betracht, soweit ihre Erbringung nicht als Annex zu einer von der Mitteilung umfassten Katalogleistung nach dem AOP-Vertrag zul&#228;ssig ist. In diesem Sinne legt nach den bindenden Vorgaben <em>(vgl &#167; 170 Abs 5 SGG)</em> des zur&#252;ckverweisenden Urteils des erkennenden Senats <em>(vgl BSGE 116, 146 = SozR 4-2500 &#167; 115b Nr 5, RdNr 11) </em>die Mitteilung den Umfang der zul&#228;ssigen Leistungen im Einzelnen fest.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_12\">12</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Entgegen der Auffassung des LSG kann die fehlende Mitteilung auch nicht als Annex zu einer von der Mitteilung umfassten Katalogleistung gem&#228;&#223; dem Rechtsgedanken des &#167; 4 Abs 3 AOP-Vertrag ersetzt werden. Danach ist der den Eingriff nach &#167; 115b SGB V durchf&#252;hrende Krankenhausarzt/An&#228;sthesist berechtigt, die ggf zus&#228;tzlich erforderlichen, auf das eigene Fachgebiet bezogenen diagnostischen Leistungen im Krankenhaus durchf&#252;hren zu lassen, soweit das Krankenhaus &#252;ber die hierf&#252;r erforderlichen Einrichtungen verf&#252;gt. Diese Leistungen sind mit den KKn nach Ma&#223;gabe der Abrechnungsbestimmungen des EBM und des &#167; 7 AOP-Vertrag abzurechnen. Der erkennende Senat hat mit Blick auf diese Regelung bindend <em>(vgl &#167; 170 Abs 5 SGG)</em> ausgef&#252;hrt, dass das LSG f&#252;r den Fall der Zulassung zu pr&#228;operativen Laboruntersuchungen <em>(EBM 32083, 32541, 32545 und 32540)</em> der Frage nachzugehen hat, ob die abgerechneten Laboruntersuchungen fachgebietsbezogene Leistungen betreffen oder nicht <em>(vgl BSGE 116, 146 = SozR 4-2500 &#167; 115b Nr 5, RdNr 14)</em>. Er hat dies mit dem Gesetzes- und Vertragswortlaut, dem Regelungssystem und damit begr&#252;ndet, dass Krankenh&#228;user bei Verg&#252;tung ambulanter Leistungen wie niedergelassene Fach&#228;rzte der entsprechenden Fachrichtung einzustufen sind <em>(&#167; 7 Abs 4 S 1 AOP-Vertrag).</em> Krankenh&#228;user d&#252;rfen die &#214;ffnung ihres Leistungsspektrums durch &#167; 115b SGB V n&#228;mlich nicht dazu nutzen, weitere ambulante Leistungen abzurechnen, die mit ihnen vergleichbare konkurrierende niedergelassene Fach&#228;rzte unter Beachtung ihrer Fachgebietsgrenzen nicht erbringen d&#252;rften <em>(vgl BSGE 116, 146 = SozR 4-2500 &#167; 115b Nr 5, RdNr 15).</em>\n               </p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_13\">13</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Fachgebiet f&#252;r die therapeutische K&#252;rettage (Abrasio uteri) ist das Gebiet der Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Der erkennende Senat hat bereits darauf hingewiesen <em>(vgl BSGE 116, 146 = SozR 4-2500 &#167; 115b Nr 5, RdNr 16)</em>, dass der Inhalt der seinerzeit in Niedersachsen geltenden Weiterbildungsordnung (WBO Nds) nebst den sie erl&#228;uternden Richtlinien f&#252;r die Fachgebietsgrenzen ma&#223;geblich ist <em>(vgl dementsprechend auch zB BSG SozR 3-2500 &#167; 95 Nr 33)</em>. Nach dem Inhalt der seinerzeit geltenden WBO Nds nebst den sie erl&#228;uternden Richtlinien <em>(vgl Abschnitt B 7.1 WBO Nds vom 27.11.2004 mit der &#196;nderung vom 26.2.2005, Nds &#196;rzteblatt, 14. Sonderheft April 2005, S 5 ff, 26 f; &#196;rztekammer Niedersachsen, Richtlinien &#252;ber den Inhalt der Weiterbildung zur Weiterbildungsordnung vom 27.11.2004, in Kraft getreten am 1.5.2005, zu Abschnitt B 7.1 S 50, recherchiert am 17.5.2016 unter https://www.aekn.de/weiterbildung/weiterbildungsordnung/) </em>handelt es sich bei den abgerechneten Laboruntersuchungen der Gerinnungs- und H&#228;matologie-Werte sowie der Werte der klinischen Chemie bezogen auf das Fachgebiet der Frauenheilkunde und Geburtshilfe um nicht fachgebietsbezogene Leistungen. Denn die Weiterbildungsinhalte betreffen insoweit lediglich Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten in der Indikationsstellung, sachgerechten Probengewinnung und -behandlung f&#252;r Laboruntersuchungen einschlie&#223;lich den Grundlagen zytodiagnostischer Verfahren sowie Einordnung der Ergebnisse in das jeweilige Krankheitsbild, nicht aber in der Durchf&#252;hrung der Laboruntersuchungen selbst. Gleiches gilt f&#252;r die 2009 geltende Musterweiterbildungsordnung der Bundes&#228;rztekammer <em>(vgl Bundes&#228;rztekammer, &lt;Muster-&gt;Weiterbildungsordnung gem&#228;&#223; Beschluss 106. Deutscher &#196;rztetag 2003 in K&#246;ln, S 45, insoweit unver&#228;ndert idF vom 28.3.2008; &lt;Muster-&gt;Richtlinien &#252;ber den Inhalt der Weiterbildung &lt;MWBO 2003&gt;, insoweit unver&#228;ndert idF vom 28.3.2008)</em>. Es ist unerheblich, dass die Weiterbildungsinhalte noch 1992 auch die Erbringung von Laborleistungen in das Fachgebiet der Frauenheilkunde und Geburtshilfe einbezogen <em>(vgl hierzu BSG SozR 3-2500 &#167; 95 Nr 33)</em>. Denn die Regelung des &#167; 4 Abs 3 AOP-Vertrag verweist in Einklang mit ihrem Wortlaut nach ihrem Sinn und Zweck dynamisch auf die jeweils aktuellen Grenzen des Fachgebiets. Unzutreffend ist die hiervon abweichende, nicht rechtlich n&#228;her abgeleitete Auffassung des LSG, die Zugeh&#246;rigkeit der Laborleistungen zu dem medizinischen Fachgebiet der Gyn&#228;kologie richte sich nach ihrer Erforderlichkeit.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_14\">14</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>b) Die Kl&#228;gerin hat auch keinen Anspruch auf zus&#228;tzliche Verg&#252;tung der ambulanten therapeutischen K&#252;rettage mit der Grundpauschale. Zwar ist - wie dargelegt - das Krankenhaus der Kl&#228;gerin f&#252;r die Erbringung dieser Leistung zugelassen, die auch dem Leistungskatalog des &#167; 115b SGB V unterf&#228;llt. Die Kl&#228;gerin erf&#252;llte aber nicht den Abrechnungstatbestand der Grundpauschale <em>(EBM 08211).</em> Ihre Abrechnung ist sachlich und rechnerisch nicht richtig.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_15\">15</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Der erkennende Senat hat dem LSG bindend <em>(vgl &#167; 170 Abs 5 SGG)</em> aufgegeben <em>(vgl BSGE 116, 146 = SozR 4-2500 &#167; 115b Nr 5, RdNr 21)</em>, festzustellen, dass die Kl&#228;gerin mit der Versicherten neben den von der Konsultationspauschale <em>(EBM 01436)</em> erfassten pers&#246;nlichen Arzt-Patienten-Kontakten in demselben Behandlungsfall mindestens einen weiteren pers&#246;nlichen Arzt-Patienten-Kontakt hatte <em>(vgl 4.1 Abs 3 EBM)</em>. Dazu gen&#252;gte es nicht, dass es lediglich im Rahmen einer Mitbehandlung der Versicherten am 10. und 11.3.2009 zu insgesamt zwei pers&#246;nlichen Arzt-Patienten-Kontakten kam. Dies erf&#252;llte lediglich den Leistungsinhalt der Konsultationspauschale <em>(EBM 01436). </em>Nach den unangegriffenen, den erkennenden Senat bindenden <em>(&#167; 163 SGG) </em>Feststellungen des LSG fand lediglich ein Arzt-Patienten-Kontakt am pr&#228;operativen Tag <em>(10.3.2009)</em> und ein Arzt-Patienten-Kontakt am Operationstag <em>(11.3.2009) </em>statt. Der Patientenkontakt im Rahmen der Operation <em>(11.3.2009)</em> ist nicht geeignet, die Voraussetzungen der Grundpauschale zu erf&#252;llen, weil ein pers&#246;nlicher Arzt-Patienten-Kontakt neben der r&#228;umlichen und zeitgleichen Anwesenheit von Arzt und Patient die direkte Interaktion derselben voraussetzt <em>(4.3.1 Abs 1 EBM).</em>\n               </p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_16\">16</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Nur erg&#228;nzend weist der erkennende Senat darauf hin, dass die die Bindungswirkung der Zur&#252;ckverweisung<em> (vgl &#167; 170 Abs 5 SGG)</em> missachtende Auffassung des LSG auch in der Sache nicht haltbar ist, wonach bei Anwendung der klaren Regelung des EBM eine Ausnahme f&#252;r den Fall eines besonderen Aufwandes zu machen sei. Eine solche Regelung sieht der EBM nicht vor. Seine Abrechnungsbestimmungen sind vielmehr eng am Wortlaut orientiert und unterst&#252;tzt durch systematische Erw&#228;gungen auszulegen; Bewertungen und Bewertungsrelationen bleiben au&#223;er Betracht <em>(stRspr, vgl zB BSG SozR 4-2500 &#167; 28 Nr 4 RdNr 13; BSG SozR 4-2500 &#167; 106a Nr 4 RdNr 12; BSG SozR 4-2500 &#167; 75 Nr 10 RdNr 13; entsprechend f&#252;r Krankenhausfallpauschalen zB BSG 4-2500 &#167; 109 Nr 51 RdNr 13 mwN).</em>\n               </p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_17\">17</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>3. Entgegen der Auffassung der Kl&#228;gerin ist die Beklagte mit ihrem Vorbringen nicht nach der Regelung des &#167; 275 Abs 1c SGB V ausgeschlossen. Diese ist auf die Pr&#252;fung der Leistungen nach &#167; 115b SGB V nach den bindenden Vorgaben des zur&#252;ckverweisenden Urteils des erkennenden Senats <em>(vgl &#167; 170 Abs 5 SGG)</em> nicht anwendbar <em>(BSGE 116, 146 = SozR 4-2500 &#167; 115b Nr 5, RdNr 23 f)</em>. Gr&#252;nde f&#252;r eine Durchbrechung der grunds&#228;tzlichen Bindungswirkung <em>(vgl &#167; 170 Abs 5 SGG)</em> des ersten Revisionsurteils liegen nicht vor. Weder hat sich - entgegen der Auffassung der Kl&#228;gerin - die f&#252;r 2009 geltende Rechtslage r&#252;ckwirkend ge&#228;ndert <em>(vgl hierzu zB BSG SozR 1500 &#167; 170 Nr 3) </em>noch - in einer anderen Sache - die Rechtsprechung des erkennenden Senats <em>(vgl hierzu GmSOGB BSGE 35, 293, 296 ff = SozR Nr 15 zu &#167; 170 SGG) </em>noch hat inzwischen der Gro&#223;e Senat des BSG, der Gemeinsame Senat der obersten Gerichtsh&#246;fe des Bundes, das Bundesverfassungsgericht oder der Europ&#228;ische Gerichtshof die Rechtsfrage abweichend entschieden <em>(vgl zB BFHE 77, 605; BFH Beschluss vom 2.5.1997 - I B 117/96 - BFH/NV 1998, 18). </em>Nur erg&#228;nzend weist der erkennende Senat darauf hin, dass ein Verwertungsverbot nach der Regelung des &#167; 275 Abs 1c SGB V bei dem vorliegenden Streit &#252;ber die sachlich-rechnerische Richtigkeit ohnehin nicht in Betracht k&#228;me.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_18\">18</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>4. Die Kostenentscheidung folgt aus &#167; 197a Abs 1 S 1 Teils 3 SGG iVm &#167; 154 Abs 1 VwGO. Die Entscheidung &#252;ber den Streitwert st&#252;tzt sich auf &#167; 197a Abs 1 S 1 Teils 1 SGG iVm &#167; 63 Abs 2, &#167; 52 Abs 1 und 3, &#167; 47 Abs 1 GKG.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n      </div>\n   "
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