List view for cases

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    "date": "2018-05-08",
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    "content": "<div class=\"docLayoutText\">\n<div class=\"docLayoutMarginTopMore\"><h4 class=\"doc\">\n<!--hlIgnoreOn-->Gr&#252;nde<!--hlIgnoreOff-->\n</h4></div>\n<div class=\"docLayoutText\"><div>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_1\">1</a></dt>\n<dd><p>Der Antrag der Antragsteller,</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_2\">2</a></dt>\n<dd><p style=\"margin-left:36pt\">die aufschiebende Wirkung ihres Widerspruchs vom 2. Februar 2018 gegen die Baugenehmigung der Antragsgegnerin zugunsten des Beigeladenen vom 24. Januar 2018 anzuordnen,</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_3\">3</a></dt>\n<dd><p>hat Erfolg.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_4\">4</a></dt>\n<dd><p>Er ist nach &#167;&#167; 80 Abs. 5 Satz 1, 80 a Abs. 1 Nr. 2, Abs. 3 VwGO i.V.m. &#167;&#160;212a Abs. 1 BauGB zul&#228;ssig, weil der Widerspruch gegen die Baugenehmigung der Antragsgegnerin f&#252;r den \"Umbau und Neubau Wohngeb&#228;ude mit Praxis\" auf den nebeneinander liegenden Grundst&#252;cken L. in A-Stadt - &#246;stliches P. - (Blatt 7 der Beiakte A) vom 24. Januar 2018 keine aufschiebende Wirkung hat. Als Eigent&#252;mer des mit einem Wohngeb&#228;ude bebauten Grundst&#252;cks A-Stra&#223;e, das r&#252;ckw&#228;rtig in einer Entfernung von ca. 5 m zum Baugrundst&#252;ck (Flurst&#252;ck 9/5) liegt (sowie des unmittelbar angrenzenden Grundst&#252;cks S.), sind die Antragsteller als Nachbarn gem&#228;&#223; &#167; 42 VwGO auch antragsbefugt.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_5\">5</a></dt>\n<dd><p>Der Antrag hat auch in der Sache Erfolg. Die angefochtene Baugenehmigung verletzt nachbarsch&#252;tzende Vorschriften, die im Pr&#252;fumfang der Baugenehmigung enthalten sind (&#167;&#160;113 Abs.&#160;1 Satz&#160;1 VwGO).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_6\">6</a></dt>\n<dd><p>Die in dem Verfahren nach &#167; 80 a Abs. 1 Nr. 2 VwGO vorzunehmende Abw&#228;gung der widerstreitenden Vollzugsinteressen f&#228;llt zugunsten der Antragsteller aus. Nach &#167;&#160;80a Abs.&#160;3 i.V.m. &#167;&#160;80 Abs.&#160;5 VwGO kann das Gericht in den F&#228;llen, in denen die aufschiebende Wirkung eines Rechtsbehelfs kraft Gesetzes entf&#228;llt (hier nach &#167;&#160;80 Abs.&#160;2 Satz&#160;1 Nr.&#160;3 VwGO i.V.m. &#167;&#160;212a Abs.&#160;1 BauGB), die aufschiebende Wirkung des Rechtsbehelfs gegen die Baugenehmigung auf Antrag eines Nachbarn anordnen. Bei der im Rahmen dieser Entscheidung gebotenen Interessenabw&#228;gung kommt vor allem den Erfolgsaussichten des Verfahrens in der Hauptsache Bedeutung zu. Erweist sich das Hauptsacheverfahren mit hoher Wahrscheinlichkeit als erfolgreich, &#252;berwiegt regelm&#228;&#223;ig das Interesse der Antragsteller an der Anordnung der aufschiebenden Wirkung; umgekehrt kommt dem Interesse am Vollzug in der Regel der Vorrang zu, wenn die Klage mit hoher Wahrscheinlichkeit erfolglos bleiben wird. Erscheinen die Erfolgsaussichten in der Hauptsache hingegen als offen, ist eine von der Vorausbeurteilung der Hauptsache unabh&#228;ngige Folgenabw&#228;gung vorzunehmen (vgl. etwa auch BayVGH, Beschluss vom 27. Februar 2017 - 15 CS 16.2253 - juris Rn. 13). Dem Interesse des Beigeladenen (und der Antragsgegnerin), die Baugenehmigung ohne Aufschub ausnutzen zu k&#246;nnen, tritt das Interesse der Antragsteller, einstweilen von den Auswirkungen des genehmigten Vorhabens verschont zu bleiben.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_7\">7</a></dt>\n<dd><p>Zwar findet im gerichtlichen Verfahren von Dritten keine umfassende Rechtm&#228;&#223;igkeitskontrolle der Baugenehmigung statt. Die hier gebotene summarische Pr&#252;fung der Sach- und Rechtslage ergibt aber, dass die streitgegenst&#228;ndliche Baugenehmigung gegen &#246;ffentlich-rechtliche Vorschriften, namentlich des Bauplanungsrechts, verst&#246;&#223;t, die dem Schutz der Antragsteller als Nachbarn zu dienen bestimmt sind und daher rechtswidrig ist.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a class=\"Overl\" name=\"rd_8\" title=\"zum Leitsatz\">8</a></dt>\n<dd><p>Die angefochtene Baugenehmigung der Antragsgegnerin f&#252;r den \"Umbau und Neubau Wohngeb&#228;ude mit Praxis\" vom 24. Januar 2018 verst&#246;&#223;t aller Voraussicht nach gegen den aus &#167; 34 Abs. 2 BauGB abzuleitenden drittsch&#252;tzenden Gebietserhaltungsanspruch. Der Gebietscharakter des unbeplanten Innenbereichs ist nachbarsch&#252;tzend, wenn die Eigenart der n&#228;heren Umgebung einem der Baugebiete der BauNVO entspricht. So liegt es wohl hier. Denn das Baugrundst&#252;ck befindet sich in einem faktischen reinen Wohngebiet i.S.d. &#167; 3 BauNVO, in dem das Augen-Laserzentrum, das sich &#252;ber mehrere Geb&#228;ude erstreckt, nicht nach &#167; 3 Abs. 1, Abs. 2 BauNVO zul&#228;ssig ist. Es wahrt auch nicht den durch &#167; 13 BauNVO f&#252;r freiberufliche Nutzungen gestatteten Rahmen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_9\">9</a></dt>\n<dd><p>Dabei geht das Gericht in dem - ohne Beweiserhebung durch Inaugenscheinnahme stattfindenden &#8211; Eilverfahren davon aus, dass das Bauvorhaben hinsichtlich der Art der baulichen Nutzung nicht dem von der n&#228;heren Umgebung vorgegebenen Rahmen entspricht. Die n&#228;here Umgebung des Baugrundst&#252;cks im Paulusviertel ist gerichtsbekannt und stellt sich auch nach Aktenlage als faktisches reines Wohngebiet i.S.d. &#167; 34 Abs. 2 BauGB i.V.m. &#167; 3 BauNVO dar. Einzelheiten der Umgebungsbebauungen ergeben sich aus den vorgelegten Pl&#228;nen, Lichtbildern und Stellungnahmen der Beteiligten. Ernstliche Zweifel an der Einstufung dieses Gebiets als reines Wohngebiet bestehen danach nicht.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_10\">10</a></dt>\n<dd><p>Nach &#167; 3 Abs. 2 Nr. 1 BauNVO sind in einem reinen Wohngebiet zwar Wohngeb&#228;ude ohne weiteres zul&#228;ssig. Das von dem Beigeladenen geplante Geb&#228;ude Haus 1 und die beabsichtigte Fortf&#252;hrung der bereits aufgenommenen Nutzung im R. mit der \"Praxis\" ist indes nicht allgemein gem. &#167; 3 Abs. 2 BauNVO oder ausnahmsweise gem. &#167; 3 Abs. 3 Bau NVO zul&#228;ssig, verst&#246;&#223;t auch gegen &#167;&#160;13 BauNVO und l&#246;st deshalb einen Gebietserhaltungsanspruch der Antragsteller aus.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_11\">11</a></dt>\n<dd><p>Dabei geht das Gericht von folgenden Grunds&#228;tzen aus:</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_12\">12</a></dt>\n<dd><p>Nach &#167; 34 Abs. 2 BauGB richtet sich die Zul&#228;ssigkeit eines Vorhabens nach seiner Art allein danach, ob es in einem der in &#167;&#167; 2 &#8211; 11 BauNVO bezeichneten Baugebiete zul&#228;ssig w&#228;re, wenn die Eigenart der n&#228;heren Umgebung einem dieser Gebiete entspricht. Die n&#228;here Umgebung umfasst dabei den Bereich um ein Vorhaben, auf den sich das geplante Vorhaben auswirken kann und der seinerseits den bodenrechtlichen Charakter des Baugrundst&#252;cks pr&#228;gt oder doch beeinflusst (vgl. nur BVerwG, Urteil vom 26. Mai 1978, - 4 C 9.77 -).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_13\">13</a></dt>\n<dd><p>Grundvoraussetzung f&#252;r die Annahme eines homogenen Baugebietes ist nach &#167;&#160;34 Abs.&#160;2 BauGB, dass die sich aus der tats&#228;chlich vorhandenen Bebauung ergebende Umgebungsbebauung einem Baugebietstyp der BauNVO entspricht. Weist ein Bereich dagegen die Merkmale zweier Baugebiete der BauNVO auf, findet &#167;&#160;34 Abs.&#160;2 BauGB keine Anwendung. Das &#8222;Hineinpressen&#8220; einer vorhandenen Bebauung in ein Baugebiet der in den &#167;&#167; 2 bis 11 BauNVO bezeichneten Art mit der Folge der schematischen Anwendung der Zul&#228;ssigkeitsregeln der BauNVO ist n&#228;mlich unzul&#228;ssig (vgl. Ernst/ Zinkahn/Bielenberg BauGB, &#167; 34, Rn. 79).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_14\">14</a></dt>\n<dd><p>Bei der Frage, ob die tats&#228;chliche Umgebung einem Gebietscharakter der BauNVO entspricht, ist zu ber&#252;cksichtigen, dass nach der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichtes nicht jegliche vorhandene Bebauung der Umgebung ihren Charakter verleiht. Vielmehr muss die Betrachtung auf das Wesentliche zur&#252;ckgef&#252;hrt und alles au&#223;er Acht gelassen werden, was die vorhandene Bebauung nicht pr&#228;gt oder in ihr gar als Fremdk&#246;rper erscheint (vgl. BVerwG, Urteil vom 15. Februar 1990, NVwZ 1990, 755 ff.).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_15\">15</a></dt>\n<dd><p>In der zitierten Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichtes hei&#223;t es: &#8222;Unter anderem k&#246;nnen Anlagen aus der Bestimmung der Eigenart der n&#228;heren Umgebung auszusondern sein, die zwar quantitativ die Erheblichkeitsschwelle &#252;berschreiten, aber nach ihrer Qualit&#228;t v&#246;llig aus dem Rahmen der sonst in der n&#228;heren Umgebung anzutreffenden Bebauung herausfallen. Das wird namentlich dann anzunehmen sein, wenn eine singul&#228;re Anlage in einem auff&#228;lligen Kontrast zur &#252;brigen Bebauung steht. Derartige Anlagen d&#252;rfen bei der Bestimmung der Eigenart der n&#228;heren Umgebung aber nur dann als &#8222;Fremdk&#246;rper&#8220; ausgeklammert werden, wenn sie wegen ihrer Andersartigkeit und Einzigartigkeit den Charakter ihrer Umgebung letztlich nicht beeinflussen k&#246;nnen. Ob dies der Fall ist, muss &#8211; auf einer dritten Stufe &#8211; unter W&#252;rdigung des tats&#228;chlich Vorhandenen ermittelt werden. Ausschlaggebend kann erneut die Gr&#246;&#223;e der andersartigen Anlage sein. Einzelne bauliche Anlagen von stark abweichendem Charakter k&#246;nnen nach Ausdehnung, Zahl und anderen Qualit&#228;tsmerkmalen ein solches Gewicht erhalten, dass sie trotz ihrer herausstechenden Andersartigkeit in einer abweichend und verh&#228;ltnism&#228;&#223;ig einheitlichen strukturierten Umgebung ihrerseits tonangebend wirken. Daf&#252;r kommen neben der Gr&#246;&#223;e des Geb&#228;udes auch die Ausstrahlungswirkungen (Emissionen) einer einzelnen baulichen Anlage auf die n&#228;here Umgebung in Betracht. Auf diesem Wege kann sogar ein einzelner Gewerbebetrieb in einem im &#220;brigen einheitlich strukturierten Wohngebiet die Eigenschaft eines au&#223;er Betracht zu lassenden Fremdk&#246;rpers verlieren und seinerseits die Eigenart der Umgebung mitbestimmen&#8220; (vgl. BVerwG, Urteil vom 15. Februar 1990, NVwZ 1990, 755 ff., zitiert aus Br&#252;gelmann, BauGB, &#167;&#160;34, Rn. 31).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_16\">16</a></dt>\n<dd><p>Die Unbeachtlichkeit von Fremdk&#246;rpern muss aber die Ausnahme und auf die F&#228;lle beschr&#228;nkt bleiben, in denen ein bestimmtes Vorhaben in besonders krassem Widerspruch zu der sonstigen, im Wesentlichen homogenen Bebauung steht und au&#223;erdem dieses Vorhaben keine gr&#246;&#223;eren st&#228;dtebaulichen Auswirkungen auf seine Umgebung hat (Br&#252;gelmann, a.a.O., Rn. 32, m.&#160;w.&#160;N.). Soweit das nicht der Fall ist, m&#252;ssen auch Vorhaben ber&#252;cksichtigt werden, die st&#228;dtebaulich unerw&#252;nscht sind, weil sie von der sonstigen Bebauung abweichen und st&#228;dtebauliche Spannungen hervorrufen (OVG LSA, Beschluss vom 7. August 2017 - 2 M 64/17 - unter Bezugnahme auf Br&#252;gelmann, a.a.O., Rn. 32, m.w.N.).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_17\">17</a></dt>\n<dd><p>Die Grenzen der n&#228;heren Umgebung im Sinne des &#167; 34 BauGB lassen sich demnach nicht schematisch festlegen, sondern sind nach der tats&#228;chlichen st&#228;dtebaulichen Situation zu bestimmen, in die das f&#252;r die Bebauung vorgesehene Grundst&#252;ck eingebettet ist (vgl. nur BVerwG, Beschluss vom 10. Juni 1991 - 4 B 88/1991 - juris).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a class=\"Overl\" name=\"rd_18\" title=\"zum Orientierungssatz\">18</a></dt>\n<dd><p>In Anwendung dieser Grunds&#228;tze ist die n&#228;here Umgebung des Baugrundst&#252;cks als faktisches reines Wohngebiet einzustufen, in der das Augen-Laserzentrum nicht zul&#228;ssig ist. Die n&#228;here Umgebung besteht zun&#228;chst aus der Bebauung innerhalb des von der H. und L. umfassten Dreiecks. Zudem ist auch die Bebauung entlang der S. und der H. sowie die Bebauung zu ber&#252;cksichtigen, die gegen&#252;ber dem Baugrundst&#252;ck entlang der L. besteht. Hierbei handelt es sich fast ausnahmslos um mehrgeschossige Wohnbebauung.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_19\">19</a></dt>\n<dd><p>Das &#196;rztehaus auf dem Grundst&#252;ck H. ist hiernach ein Ausrei&#223;er, der nicht pr&#228;gend ist. Denn es sticht zwar als ungepflegter Zweckbau mit Flachdachkubatur optisch unangenehm aus der homogenen Villenbebauung entlang der H. heraus. Hinsichtlich der Kubatur pr&#228;gt es die n&#228;here Umgebung indes nicht. Das Gleiche gilt f&#252;r seine Nutzung. Denn dort werden, soweit ersichtlich, lediglich (kleine) Arztpraxen (Zahnarzt, Allgemeinarzt, Augenarzt) und eine Physiotherapie-Praxis betrieben, die der Versorgung der Umgebung dienen. Dieses Objekt vermag seine Umgebung, die aus gro&#223;z&#252;gigen Villen mit gro&#223;er Kubatur und anschlie&#223;enden Hausg&#228;rten mit Vorg&#228;rten besteht, nicht zu pr&#228;gen. Die Immobilienb&#252;ronutzung in der gro&#223;z&#252;gigen Villa A-Stra&#223;e1 vermag &#8211; anders als der Beigeladene im Schriftsatz vom 4. Mai 2018 meint - ebenfalls nicht dazu zu f&#252;hren, die n&#228;here Umgebung als allgemeines Wohngebiet einzustufen. Von einer &#8211; wie die Antragsgegnerin meint - \"diffusen Bebauung\", mit der Folge einer Pr&#252;fung des \"Einf&#252;gensgebotes\" nach &#167; 34 Abs. 1 BauGB, ist voraussichtlich keinesfalls auszugehen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_20\">20</a></dt>\n<dd><p>Die n&#228;here Umgebung stellt sich durch die fast ausnahmslose Wohnnutzung als reines Wohngebiet dar. Dabei ber&#252;cksichtigt das Gericht die Wohnnutzung beidseitig der geschlossenen Bebauung entlang der H. Dort stehen auf der einen Stra&#223;enseite Einfamilienh&#228;user in geschlossener Bauweise, bzw. aus mehreren Reihenh&#228;user bestehenden Hausketten in offener Bauweise mit kleinen Vorg&#228;rten und auf der anderen Seite mehrgeschossige (Wohn-) Geb&#228;ude ohne Vorg&#228;rten. Im weiteren Verlauf stehen entlang der S. &#8211; also r&#252;ckw&#228;rtig zum Baugrundst&#252;ck &#8211; beidseitig Einfamilienh&#228;user in geschlossener Bauweise mit kleinen Vorg&#228;rten. In der gro&#223;z&#252;gigen Villa Ecke R. befinden sich gro&#223;z&#252;gige Wohneinheiten und im Kellergeschoss eine Apotheke (Apotheke am R.). Die in der n&#228;heren Umgebung vorhandenen Nutzungen, die nicht Wohnnutzung sind, sind in einem reinen Wohngebiet jedenfalls ausnahmsweise zul&#228;ssig (&#167; 3 Abs. 3 Nr. 1, Nr. 2 BauNVO), und verm&#246;gen das Gebiets keinesfalls im Sinne einer diffusen Gemengelage zu pr&#228;gen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_21\">21</a></dt>\n<dd><p>Stellt die Umgebungsbebauung nach &#220;berzeugung des Gerichts ein reines Wohngebiet i.S.d. &#167; 3 BauNVO dar, w&#228;ren Anlagen, die den Bed&#252;rfnissen der Bewohner des Gebiets dienen, &#167; 3 Abs. 2 Nr. 2 BauNVO oder ausnahmsweise deren Bed&#252;rfnissen dienende Anlagen f&#252;r gesundheitliche Zwecke, &#167; 3 Abs. 3 Nr. 2 BauNVO zul&#228;ssig. Die vorliegend zur Genehmigung gestellte Augenlaserpraxis f&#228;llt hierunter schon nach den Angaben des Beigeladenen nicht.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_22\">22</a></dt>\n<dd><p>Sie k&#246;nnte allenfalls gem&#228;&#223; &#167; 13 BauNVO zul&#228;ssig sein.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_23\">23</a></dt>\n<dd><p>Gem&#228;&#223; &#167; 13 BauNVO sind in Baugebieten nach den &#167;&#167; 2-4 R&#228;ume f&#252;r die Berufsaus&#252;bung freiberuflich T&#228;tiger zul&#228;ssig. Bei der vom Beigeladenen angestrebten Erweiterung seiner Praxis handelt es sich nicht um R&#228;ume im vorgenannten Sinn. Der in &#167; 13 BauNVO verwandte Begriff \"R&#228;ume\" kennzeichnet in Abgrenzung zu dem Begriff \"Geb&#228;ude\" Raumeinheiten, die nur Teile eines Geb&#228;udes sind. Damit tr&#228;gt diese Vorschrift den Anforderungen der Gebietsart an die Wohnruhe Rechnung. Der Zweck der Beschr&#228;nkung liegt darin, die Pr&#228;gung der Wohngeb&#228;ude in den Wohngebieten durch ihre Wohnnutzung zu erhalten (K&#246;nig/Roeser/CN., a.a.O., &#167; 13, Rn. 19, unter Bezugnahme auf die Rechtsprechung des BVerwG). Bezugsgr&#246;&#223;e f&#252;r die Zul&#228;ssigkeit von R&#228;umen ist das Geb&#228;ude und nicht das Baugrundst&#252;ck. Bei mehreren selbstst&#228;ndigen Geb&#228;uden auf einem Baugrundst&#252;ck ist jedes Geb&#228;ude getrennt zu werten (OVG Mannheim, Urteil vom 6. Juli 2005 - 3 S 141/05 -, juris; K&#246;nig/Roeser/CN., BauNVO, a.a.O., &#167; 13, Rn. 20).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a class=\"Overl\" name=\"rd_24\" title=\"zum Orientierungssatz\">24</a></dt>\n<dd><p>&#220;berschreitet die durch eine freiberufliche oder ihr &#228;hnliche Nutzung in Anspruch genommene Fl&#228;che die Gr&#246;&#223;e der in demselben Geb&#228;ude vorhandenen Wohnfl&#228;che, geht in der Regel der Wohncharakter des Geb&#228;udes verloren. Im Einzelfall kann bei Vorliegen von Besonderheiten die Pr&#228;gung als Wohngeb&#228;ude erhalten bleiben, obwohl mehr als die H&#228;lfte seiner Fl&#228;che freiberuflich oder &#228;hnlich genutzt wird (OVG M&#252;nster, Urteil vom 28. August 2013 - 10 A 2085/12 -, juris). Das &#220;berwiegen setzt regelm&#228;&#223;ig ein fl&#228;chenm&#228;&#223;iges &#220;berwiegen der anderen Nutzung voraus; die (frei-) berufliche Nutzung darf f&#252;r das einzelne Geb&#228;ude nicht pr&#228;gend werden (OVG Bremen, Urteil vom 10. November 2015 - 1 LB 143/14 -, juris).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_25\">25</a></dt>\n<dd><p>Die Regel, dass die nach &#167; 13 BauNVO in Wohngebieten zul&#228;ssigen R&#228;ume f&#252;r die Berufsaus&#252;bung freiberuflich T&#228;tiger insgesamt nicht gr&#246;&#223;er sein d&#252;rfen als eine Wohnung , ist aber nicht rechtssatzartig anzuwenden, sondern hat als \"Faustregel\" nur eine - im konkreten Fall widerlegbare - indizielle Aussagekraft (BVerwG, Urteil vom 18. Mai 2001 - 4 C 8.00 -, juris). Einzelne Arztpraxen, beschr&#228;nkt auf R&#228;ume, sind auf Grundlage des &#167; 13 BauNVO grunds&#228;tzlich zul&#228;ssig, nicht aber &#196;rzteh&#228;user und Praxiskliniken (K&#246;nig/Roeser/CN., a.a.O., &#167; 13, Rn. 21; vgl. auch Br&#252;gelmann, BauGB, Band 6, BauNVO, &#167; 13, Rn. 30).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_26\">26</a></dt>\n<dd><p>Die Zusammenlegung zweier Wohnungen zu einem B&#252;ro oder einer Praxis ist in Wohngebieten danach unzul&#228;ssig. Die genutzte Raumeinheit darf in Wohngeb&#228;uden mit mehreren Wohnungen nicht umfangreicher sein als jeweils eine einzige Wohnung (K&#246;nig/Roeser/CN., a.a.O., &#167; 13, Rn. 21; Br&#252;gelmann, a.a.O., &#167; 13, Rn. 39). Das wird damit begr&#252;ndet, dass solche B&#252;ros, die die Gr&#246;&#223;e einer Wohnung &#252;bersteigen, die Wohnnutzung &#252;berm&#228;&#223;ig zur&#252;ckdr&#228;ngen und das Geb&#228;ude als ein gewerblich genutztes erscheinen lie&#223;en (BVerwG, Urteil vom 18. Mai 2001 - 4 C 8.00 -, juris).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_27\">27</a></dt>\n<dd><p>Erlaubt ist grunds&#228;tzlich, dass in einem Wohnhaus eine oder auch mehrere Wohnungen ausschlie&#223;lich f&#252;r freie oder &#228;hnliche Berufe genutzt werden, solange das Wohnhaus nicht durch &#252;berwiegende berufliche Nutzung dem Wohnen entfremdet wird. Deshalb darf die freiberufliche Nutzung in Mehrfamilienh&#228;usern, die in einem der genannten Baugebiete liegen, nicht mehr als die halbe Anzahl der Wohnungen und nicht mehr als die H&#228;lfte der Wohnfl&#228;che in Anspruch nehmen, wobei es entscheidend darauf ankommt, dass der spezifische Gebietscharakter auch f&#252;r das einzelne Geb&#228;ude gewahrt bleibt.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_28\">28</a></dt>\n<dd><p>Der Zweck der Beschr&#228;nkung der freiberuflichen Nutzung auf \"R&#228;ume\" liegt &#8211; wie ausgef&#252;hrt - darin, die Pr&#228;gung der Wohngeb&#228;ude in den Wohngebieten durch ihre Wohnnutzung zu erhalten. Diesem Ziel dient der Grundsatz, dass die B&#252;ronutzung regelm&#228;&#223;ig nicht mehr als die H&#228;lfte der Wohnungen und auch nicht mehr als die H&#228;lfte der Wohnfl&#228;che umfassen darf. Die Beschr&#228;nkung der B&#252;ronutzung des freiberuflich T&#228;tigen auf eine einzige Wohnung dient demselben Ziel. In einem Wohngeb&#228;ude in einem Wohngebiet erwartet man keine B&#252;roeinheiten, die gr&#246;&#223;er sind als die in dem Haus und in dem Gebiet vorhandenen Wohnungen. B&#252;ros, die gr&#246;&#223;er als eine Wohnung sind, dr&#228;ngen die Wohnnutzung &#252;berm&#228;&#223;ig zur&#252;ck und lassen das Geb&#228;ude als ein gewerblich genutztes erscheinen. Zwar trifft es zu, dass &#167; 13 BauNVO in Wohngebieten nicht nur \"kleine\" Praxen zul&#228;sst. Denn der Zusatz \"klein\" ist ausdr&#252;cklich (nur) &#167; 3 Abs. 3 Nr. 1 BauNVO aufgef&#252;hrt, wonach nur \"kleine\" Beherbergungsbetriebe ausnahmsweise zul&#228;ssig sind. In &#167; 13 BauNVO ist vielmehr ausdr&#252;cklich von \"R&#228;umen\" die Rede. Der Charakter eines Wohngeb&#228;udes geht aber verloren, wenn in ihm B&#252;ros oder Praxen vorhanden sind, die gr&#246;&#223;er sind als die f&#252;r Wohnh&#228;user typische Nutzungseinheit, die Wohnung. \"Gro&#223;b&#252;ros\" sind geeignet, den Wohnhauscharakter des Geb&#228;udes zu beseitigen, auch wenn die 50 %-Grenze noch nicht erreicht ist.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_29\">29</a></dt>\n<dd><p>So hat das Oberverwaltungsgericht M&#252;nster mit Urteil vom 28. August 2013 (10 A 2085/12, juris) einer Nachbarklage gegen die Genehmigung einer Tierarztpraxis in einem allgemeinen Wohngebiet wegen Versto&#223;es gegen den Gebietserhaltungsanspruch stattgegeben. In dem dortigen Fall &#252;berschritt die von der genehmigten Tierarztpraxis in Anspruch genommene Nutzfl&#228;che mit circa 124,81&#160;m&#178; die Wohnfl&#228;che mit maximal 116,23 m&#178;. Nach dem Oberverwaltungsgericht M&#252;nster lagen auch keine anderen Anhaltspunkte vor, die das Geb&#228;ude unabh&#228;ngig von der &#252;berwiegend freiberuflichen Nutzung insgesamt als ein dem spezifischen Gebietscharakter entsprechendes Wohngeb&#228;ude h&#228;tten pr&#228;gen k&#246;nnen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_30\">30</a></dt>\n<dd><p>Die f&#252;r die Baugebiete nach den &#167;&#167; 2 bis 4 BauNVO geltende Beschr&#228;nkung freiberuflicher oder vergleichbarer Nutzungen auf \"R&#228;ume\" gew&#228;hrleistet, dass diese Nutzungen dort nur in einem Umfang zugelassen werden k&#246;nnen, bei dem typischerweise keine gebietsunvertr&#228;glichen St&#246;rungen durch vorhabenbezogenen Kraftfahrzeugverkehr eintreten (OVG M&#252;nster, Beschluss vom 5. September 2005 - 10 A 3511/03 -, juris). Auch im Rahmen des &#167; 13 BauNVO ist - was die in der Vorschrift beschriebenen Nutzungsarten angeht - eine typisierende Betrachtungsweise geboten, die den &#252;blicherweise mit derartigen Nutzungen einhergehenden Kraftfahrzeugverkehr bereits ber&#252;cksichtigt (OVG M&#252;nster, a.a.O.).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_31\">31</a></dt>\n<dd><p>&#167; 13 BauNVO vermittelt Drittschutz, da diese Vorschrift Bestandteil der Gebietsfestsetzung des Bebauungsplans ist. Der Nachbar, dessen Grundst&#252;ck in demselben Baugebiet wie das Baugrundst&#252;ck liegt, kann einen Versto&#223; gegen &#167; 13 BauNVO daher grunds&#228;tzlich unabh&#228;ngig davon abwehren, ob er durch die fragliche Nutzung unzumutbar beeintr&#228;chtigt wird; &#167; 13 BauNVO ist insoweit drittsch&#252;tzend (OVG M&#252;nster, Urteil vom 28. August 2013 - 10 A 2085/12 -, juris; VG Augsburg, Urteil vom 14. Dezember 2012 - Au 4 K 12.1159 - juris; K&#246;nig/Roeser/CN., BauNVO, 3. Aufl. 2014, &#167; 13, Rn. 35). Dies gilt nach &#220;berzeugung der Kammer auch f&#252;r den Gebietserhaltungsanspruch nach &#167; 34 Abs. 2 i.V.m. einem faktischen Baugebiet der BauNVO: Denn die Gleichstellung geplanter und faktischer Baugebiete im Sinne der Baunutzungsverordnung hinsichtlich der Art der baulichen Nutzung durch &#167; 34 Abs. 2 BauGB ergibt, dass ein identischer Nachbarschutz schon vom Bundesgesetzgeber festgelegt worden ist (vgl. hierzu nur BVerwG, Beschluss vom 27. August 2013 - 4 B 39.13 -; vgl. auch OVG LSA, Beschluss vom 5. M&#228;rz 2014 - 2 M 164/13 -, juris). Der Abwehranspruch wird grunds&#228;tzlich bereits durch die Zulassung eines mit der Gebietsfestsetzung unvereinbaren Vorhabens ausgel&#246;st, weil hierdurch das nachbarliche Austauschverh&#228;ltnis gest&#246;rt und eine Verfremdung des Gebiets eingeleitet wird (BVerwG, a.a.O.). Der Nachbar hat deshalb einen Schutzanspruch auf die Bewahrung der Gebietsart, der &#252;ber das R&#252;cksichtnahmegebot hinausgeht (OVG LSA, Beschluss vom 5. M&#228;rz 2014, a.a.O.).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_32\">32</a></dt>\n<dd><p>Die dem Beigeladenen genehmigte \"Augenarztpraxis\" ist in Anwendung dieser Grunds&#228;tze voraussichtlich in dem faktischen reinen Wohngebiet ihrer Art nach unzul&#228;ssig, denn sie &#252;berschreitet voraussichtlich den in &#167; 13 BauNVO vorgegebenen zul&#228;ssigen Umfang.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_33\">33</a></dt>\n<dd><p>Dabei geht das Gericht davon aus, dass es sich bei der zur Genehmigung gestellten Erweiterung des Augen-Laserzentrums/Praxisklinik nicht um R&#228;umlichkeiten f&#252;r freiberuflich T&#228;tige und solche Gewerbetreibende geht, die ihren Beruf in &#228;hnlicher Art aus&#252;ben.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_34\">34</a></dt>\n<dd><p>Denn aus den Ausf&#252;hrungen des Beigeladenen zu dem Ist-Bestand auf Blatt 312 der Gerichtsakte ist ersichtlich, dass bereits der derzeitige Betrieb &#252;ber eine blo&#223;e Augenarztpraxis deutlich hinausgeht. Es ist vielmehr von einem (kleinen) Klinikum auszugehen, das \"aus allen N&#228;hten platzt\". Es werden danach bereits jetzt ausweislich der Angaben des Beigeladenen in den Bauvorlagen zwischen 100-150 Patienten pro Tag behandelt. Danach besteht derzeit ein ambulanter OP-Bereich im Erdgeschoss, ein Untersuchungsraum und ein Wartezimmer im ersten Obergeschoss. Die Wartezimmer sind nach dem Vorbringen des Beigeladenen viel zu klein f&#252;r Patienten und Begleitpersonal. In dem Objekt an R. werden nach den Angaben des Beigeladenen bereits jetzt t&#228;glich ca. 20 Operationen mit Narkosearzt und w&#246;chentlich 50 Glask&#246;rperinjektionen durchgef&#252;hrt. Es besteht kein Raum f&#252;r den An&#228;sthesisten und kein Aufwachraum. Der OP-Tisch ist zu klein; OP-Gut steht im Wintergarten. Es handelt sich zudem um eine Einrichtung, die &#196;rzte ausbildet.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_35\">35</a></dt>\n<dd><p>Die Angaben in den Bauvorlagen beschreiben nicht abschlie&#223;end das zur Genehmigung gestellte Vorhaben hinsichtlich des Augen-Laserzentrums. Denn f&#252;r das Bestandsgeb&#228;ude sind nicht die hierf&#252;r vorgesehenen Nutzungen aufgeschl&#252;sselt, sondern nur die bisherigen Raumaufteilungen angegeben. In den Bauvorlagen hei&#223;t es zu dem Bauvorhaben, dass der \"R. als Bestand\" bleibe (Blatt 7 der Beiakte A). Der Beigeladene betreibt dort ein \"Institut f&#252;r Augenheilkunde\" (siehe etwa die Internetseite https://www.augenheilkunde.de/; siehe auch die entsprechende gerichtsbekannte Beschilderung an dem Objekt).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_36\">36</a></dt>\n<dd><p>Die derzeit ausge&#252;bte Nutzung &#252;ber ein weiteres Geschoss hinweg ist indes nicht genehmigt. Denn genehmigt ist in dem Objekt R. laut Angaben der Antragsgegnerin ein \"Augen-Laserzentrum mit Behandlung und Forschung\" im EG mit drei Angestellten (264 m&#178;). Dagegen ist im OG eine Praxis f&#252;r Allgemeinmedizin mit drei Angestellten (145,14 m&#178;) sowie eine Linsenanpassung im OG als Gewerbeeinheit mit drei Angestellten (111,09&#160;m&#178;) genehmigt. Zudem sind drei Wohneinheiten, davon zwei Wohneinheiten im Dachgeschoss mit 128,9 m&#178; und 127 m&#178; sowie eine im Keller 102,50 m&#178; genehmigt (Blatt 350, 352 der Beiakte A, Blatt 73 der Gerichtsakte in der Sache 2 B 23/18 HAL). Danach steht also nach der Genehmigungslage bereits eine Fl&#228;che von 520,33 m&#178; f&#252;r Nichtwohnnutzung einer Wohnnutzung von nur 358,40 m&#178; gegen&#252;ber.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_37\">37</a></dt>\n<dd><p>Da aber die R&#228;umlichkeiten der Allgemeinarztpraxis ausweislich der Bauvorlagen offenbar bereits vom Augen-Laserzentrum &#252;bernommen wurden (vgl. nur Blatt 38 der Beiakte A), handelt es sich bereits jetzt nicht nur um blo&#223;e \"R&#228;ume\" in einem Geb&#228;ude. Vielmehr erstreckt sich das Laserzentrum bereits &#252;ber zwei Geschosse, also &#252;ber die genehmigten 264 m&#178; hinaus auf weitere 145,14 m&#178;. Ein solches Augen-Laserzentrum mit 409,14 m&#178; Nutzfl&#228;che ist als solches nicht genehmigt. Dies hat zur Folge, dass diese Nutzung rechtlich nicht als pr&#228;gende Vorbelastung zu ber&#252;cksichtigen ist.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_38\">38</a></dt>\n<dd><p>Die durch die Neubauten weiter hinzukommenden Nutzfl&#228;chen betragen ausweislich der Aufstellung der Architekten f&#252;r Wohnen 1.069,09 m&#178; und f&#252;r die \"Praxis mit OP-Teil\" 666,75 m&#178;. Hinzukommen die Verkehrsfl&#228;chen, die sowohl der Wohnnutzung als auch dem Praxis-/OP-Betrieb dienen (u.a. acht Mitarbeiterstellpl&#228;tze und zwei Stellpl&#228;tze f&#252;r Taxis/Krankenwagen). Auf der Aufstellung &#252;ber Stellpl&#228;tze auf Blatt 301 ist die Praxisgr&#246;&#223;e mit 720 m&#178; angegeben und vier sehr kleine Wohnungen mit bis zu 35 m&#178; und vier sehr gro&#223;e Wohnungen mit mehr als 200 m&#178;.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_39\">39</a></dt>\n<dd><p>Mit der blo&#223;en Schaffung einer Barrierefreiheit und der Herstellung von getrennten Aufwach- und Vorbereitungsr&#228;umen und der Schaffung von \"mehr Platz\" ist die Erweiterung auf Haus 1 bisher nicht zu erkl&#228;ren, zumal der oben beschriebene \"Bestand\" im R. weiter bestehen bleiben soll.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_40\">40</a></dt>\n<dd><p>Nach alledem kann von einer blo&#223;en Praxis keine Rede sein. Vielmehr geht es um ein \"Klinikum\" oder Augen-Laserzentrum, das sich &#252;ber mehrere Geb&#228;ude erstrecken soll und weder nach &#167; 3 BauNVO noch &#252;ber &#167; 13 BauNVO zul&#228;ssig ist.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_41\">41</a></dt>\n<dd><p>Ungeachtet dessen handelt es sich bei dem Vorhaben nicht um eine Nutzung blo&#223;er R&#228;ume i.S.d. &#167;&#160;13 BauNVO. Dies gilt f&#252;r das Bestandsgeb&#228;ude sowie im geplanten Haus 1. Die Nutzung als Augen-Laserzentrum/Praxisklinik &#252;berwiegt im Haus 1 und ist damit nach den obigen Grunds&#228;tzen nach &#167; 13 BauNVO unzul&#228;ssig.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_42\">42</a></dt>\n<dd><p>Der neu zu errichtende Geb&#228;udekomplex soll aus zwei mehrgeschossigen Geb&#228;uden bestehen, die durch einen Verbindungsbau miteinander verbunden werden. Zudem soll das Bestandsgeb&#228;ude R. auch noch mit einem &#220;bergang versehen werden. Das darin befindliche \"Augenzentrum\" stellt ersichtlich keine blo&#223;en freiberuflichen \"R&#228;ume\" i.S.d. &#167; 13 BauNVO dar. Es handelt sich um ein \"Augen-Laserzentrum\", das sich &#252;ber mehrere Geb&#228;ude erstreckt. Dies ergibt sich aus den Bauvorlagen. Danach sind als Zahl der Besch&#228;ftigten f&#252;r den Neubau in den Bauvorlagen zwei Kassen&#228;rzte, drei Assistenz&#228;rzte in Weiterbildung und sechs \"FTEs\" im nicht &#228;rztlichen Bereich bei durchschnittlich 150 Patienten pro Tag angegeben (Blatt 7, Blatt 31, Blatt 34 der Beiakte A). [Laut Wikipedia steht FTE u.a. als Abk&#252;rzung f&#252;r \"Full Time Equivalent\" und stellt als \"Vollzeit&#228;quivalent\" eine Kennzahl im Personalmanagement dar.] Als Anzahl der Besch&#228;ftigten im bestehenden Betrieb sind 13 angegeben (Blatt 34, Blatt 40 der Beiakte A). Als Art der gewerblichen T&#228;tigkeit ist \"augen&#228;rztliche Untersuchung, Behandlung und ambulante Operationen\" angegeben. Weiter hei&#223;t es dort, dass die neuen Praxisr&#228;ume im geplanten Neubau der L. zur \"Praxis\" im R. geh&#246;rten und mit dieser durch einen Verbindungsbau verbunden w&#252;rden; sie erweiterten die bestehende Praxiseinrichtung r&#228;umlich, um eine Barrierefreiheit f&#252;r die Patienten zu gew&#228;hrleisten und optimierte Platzverh&#228;ltnisse f&#252;r die hochtechnischen Ger&#228;te zu schaffen (Blatt 18 der Beiakte A). Als notwendige Stellpl&#228;tze f&#252;r die L. sind f&#252;r die acht Wohnungen elf Stellpl&#228;tze, f&#252;r die 670 m&#178; gro&#223;e Praxis 19 Stellpl&#228;tze angegeben (Blatt 19 der Beiakte A). F&#252;r Fahrr&#228;der sind f&#252;r die Wohnungen 20 und f&#252;r die Praxis sechs Stellpl&#228;tze angegeben. Die Parkpl&#228;tze sollen teilweise als \"unterirdische Doppelparker\" im r&#252;ckw&#228;rtigen Grundst&#252;cksbereich, mithin in Richtung der Antragsteller (vgl. nur Blatt 400 der Beiakte B), errichtet werden. Der Neubau soll aus zwei Geb&#228;udekomplexen bestehen, die in den Bauvorlagen als Haus 1 und Haus 2 bezeichnet werden (Blatt 67 ff der Beiakte A, Stand 5. Oktober 2017, vgl. auch Blatt 322 ff der Beiakte B, Stand 22. Februar 2017). Als OP-Teil ist eine Fl&#228;che von 372,55 m&#178;, als Praxis-Teil eine Fl&#228;che von 294,53 m&#178; und f&#252;r die Wohnungen 1 bis 8 sind Fl&#228;chen von 1.071,91 m &#178; vorgesehen. Dabei sollen vier Wohnungen &#252;ber 200 m&#178; gro&#223; sein und vier Wohnungen ca. 32-33 m&#178; gro&#223; sein (vgl. nur Seite 8 der Baugenehmigung vom 24. Januar 2018). Hier ist also ersichtlich, dass als neue Netto-Nutzfl&#228;che f&#252;r die \"Augenarztpraxis\" 667,08 m&#178; zu den bereits im R. bestehenden Praxisr&#228;umen hinzukommen. Die Fl&#228;che f&#252;r die \"Praxis\" ist bei der Stellplatzberechnung auf Blatt 19 der Beiakte A mit 670 m&#178; angegeben.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_43\">43</a></dt>\n<dd><p>Die Angaben in den Bauvorlagen zu dem angestrebten Betrieb sind &#8211; wie ausgef&#252;hrt - nicht plausibel. Denn wie die R&#228;umlichkeiten im R. nach der Erweiterung f&#252;r das Laserzentrum genutzt werden sollen, ist nicht nachvollziehbar dargetan. Hierauf haben die Antragsteller hingewiesen. Eine nachvollziehbare Erl&#228;uterung ist nicht erfolgt. Ungeachtet dessen handelt es sich aber jedenfalls nicht um blo&#223;e \"Praxisr&#228;ume\".</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_44\">44</a></dt>\n<dd><p>Die Angaben in den Bauvorlagen betreffen hinsichtlich des R. &#8211; wie ausgef&#252;hrt - offenbar den derzeitigen Betrieb. Danach soll im Bestandsgeb&#228;ude das gesamte Erdgeschoss dem Augen-Laserzentrum dienen: OP-Raum, Warteraum, Sterilraum, Aufwach- und Vorbereitungsraum, Personalb&#252;ro (vgl. den Plan auf Blatt 83 der Beiakte A, in dem es als \"Bestandgeb&#228;ude\" aufgef&#252;hrt ist). Vorgesehen ist aber zudem die Neuerrichtung eines dreigeschossigen Geb&#228;udes, \"Haus 1\", mit einem Flachdach (H&#246;he ca. 118 m NHN = Normalh&#246;henull), und ein weiteres viergeschossiges Geb&#228;ude, \"Haus 2\", mit eine H&#246;he von ca. 121 m &#8211; NHN &#8211; (sh Pl&#228;ne auf Blatt 87 der Beiakte A; zu der Geb&#228;udeh&#246;he im &#220;brigen vgl. den Schriftsatz des Beigeladenen vom 4. Mai 2018). In Haus 1 soll das Erdgeschoss vollst&#228;ndig der \"Praxis\" dienen: Warten Patienten, OP Raum 1 und 2, Aufwachraum, Vorbereitungsraum, Besprechungsraum. Im 1. Obergeschoss sind Voruntersuchungsr&#228;ume, ein Wartebereich, eine Teek&#252;che und ein Aktenraum sowie \"Funktionsr&#228;ume\" vorgesehen. Im 2. Obergeschoss ist eine gro&#223;e Wohnung vorgesehen. Im Erdgeschoss von Haus 2 sind Abstellr&#228;ume f&#252;r die Wohnungen und eine Wohnung sowie (Haus-) Technikr&#228;ume geplant. Im 1. und 2. Obergeschoss sollen jeweils zwei Wohnungen (jeweils eine gro&#223;e und eine kleine) errichtet werden. In dem 3. Obergeschoss, in den Bauvorlagen als \"Dachgeschoss\" bezeichnet, sollen sich ebenfalls eine gro&#223;e und eine kleine Wohnung befinden (vgl. zu alledem die Pl&#228;ne auf Blatt 83-86 der Beiakte B).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_45\">45</a></dt>\n<dd><p>Auch die Bezeichnung, die der Beigeladene seinem Augenarztbetrieb mit \"Versorgungszentrum f&#252;r Augenheilkunde\" gibt, spricht nicht f&#252;r blo&#223;e R&#228;ume innerhalb eines Wohngeb&#228;udes.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_46\">46</a></dt>\n<dd><p>Auf der Internetseite des Beigeladenen (https://www.augenheilkunde.de/institut.html, abgerufen am 9. Mai 2018) hei&#223;t es w&#246;rtlich:</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_47\">47</a></dt>\n<dd><p style=\"margin-left:36pt\">\"Sie finden bei uns ein breites Spektrum diagnostischer und operativer Augenheilkunde. Nat&#252;rlich stehen alle unsere Leistungen sowohl privat als auch gesetzlich Versicherten zur Verf&#252;gung. Mit den Zentren f&#252;r Laserchirurgie, Makulaerkrankungen und Kontaktlinsenanpassung entstanden - einmalig in Deutschland - 3 hochspezialisierte Abteilungen in einem Haus. Zehn &#196;rzte und ein Team von &#252;ber 30 zuvorkommenden Mitarbeitern k&#252;mmern sich in einem hochmodernen Umfeld um Ihr Augenlicht. &#220;ber 4.000 Operationen und Augenlaser-Behandlungen im Jahr zeugen von routinierter Kompetenz und erstklassigen M&#246;glichkeiten unserer Augen- und refraktiven Chirurgie.\"</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_48\">48</a></dt>\n<dd><p>Die Internetseite nennt zudem die Standorte Saaleklinik, E. und Z.. Von einer blo&#223;en Augenarztpraxis kann daher keine Rede sein.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_49\">49</a></dt>\n<dd><p>Auch der bereits jetzt durch den Betrieb ausgel&#246;ste Zu- und Abgangsverkehr spricht dagegen, das Augen-Laserzentrum als blo&#223;e Arztpraxis anzusehen. Jedenfalls aber in der zur Genehmigung gestellten Erweiterung und mit dem zus&#228;tzlich ausgel&#246;sten und von der Antragsgegnerin berechneten Stellplatzbedarf ist von einem erheblichen Zu- und Abgangsverkehr auszugehen, der denjenigen einer blo&#223;en Arztpraxis deutlich &#252;bersteigt. Die hohe Anzahl der OP-Patienten, die &#8211; wie der Beigeladene selbst einr&#228;umt &#8211; eine An- und Abfahrt mit PKW durch Begleitpersonen erforderlich macht, &#252;bersteigt den Ziel- und Quellverkehr einer Praxis i.S.d. &#167; 13 BauNVO.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_50\">50</a></dt>\n<dd><p>Zur Klarstellung wird zudem angef&#252;hrt, dass die Bauvorlagen hinsichtlich des Ma&#223;es der baulichen Nutzung nicht nachvollziehbar sind. Zwar ist dieses nicht drittsch&#252;tzend. Die Angaben in den Bauvorlagen sind aber nicht plausibel nachvollziehbar und die Antragsgegnerin vermochte dies trotz Nachfrage nicht aufzukl&#228;ren. Zur Klarstellung wird aufgef&#252;hrt, dass sich das Ma&#223; der baulichen Nutzung mit einer Grundfl&#228;chenzahl von 0,53 (nur Geb&#228;ude) und 0,70 (zuz&#252;glich Verkehrsfl&#228;chen) als ausgesprochen hoch darstellt. Zudem ist bei der Aufstellung auf Blatt 296 des Verwaltungsvorgangs nicht klar ersichtlich, ob der &#220;bergangsbau, der \"intensiv begr&#252;nt\" werden soll, bei der Berechnung &#252;berhaupt einbezogen wurde. Auch die Angaben im Schriftsatz des Beigeladenen vom 4. Mai 2018 verm&#246;gen diese Ungenauigkeiten nicht auszur&#228;umen. Dort geht es lediglich um die Frage der Bewertung von Rasengittersteinen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_51\">51</a></dt>\n<dd><p>Auch der Umstand, dass in einem reinen Wohngebiet gem&#228;&#223; &#167; 3 Abs. 3 Nr. 2 BauNVO ausnahmsweise \"den Bed&#252;rfnissen der Bewohner des Gebiets dienende Anlagen f&#252;r gesundheitliche Zwecke\" zugelassen werden k&#246;nnen, steht dem Abwehranspruch der Antragsteller nicht entgegen. Denn bei dem zur Genehmigung gestellten Augen-Laserzentrum handelt es sich erkennbar nicht um ein solches f&#252;r die Bewohner des Gebiets. Das ergibt sich bereits aus der derzeitigen Patientenzahl von durchschnittlich zwischen 100-150. Auch die Spezialit&#228;t der augen&#228;rztlichen T&#228;tigkeit, die hinsichtlich Art und Umfang &#252;ber eine blo&#223;e Augenarztpraxis hinausgeht, spricht gegen eine solche Ausrichtung. Es handelt sich auch - unabh&#228;ngig von der Frage der rechtlichen Relevanz - nicht um ein \"&#196;rztehaus\" mit mehreren einzelnen R&#228;umen f&#252;r verschiedene Arztpraxen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_52\">52</a></dt>\n<dd><p>Nachdem der Hauptantrag Erfolg hat, war &#252;ber den Hilfsantrag zur Beweissicherung nicht zu entscheiden.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_53\">53</a></dt>\n<dd><p>Die Kostenentscheidung beruht auf &#167; 154 Abs. 1 i. V. m. &#167; 162 Abs. 3 VwGO. Es ent-spricht der Billigkeit, den Beigeladenen zu der Kostenerstattung mit heranzuziehen, weil er einen Antrag gestellt und sich damit dem Kostenrisiko des &#167; 154 Abs. 3 VwGO ausgesetzt hat.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_54\">54</a></dt>\n<dd><p>Gem&#228;&#223; &#167; 52 Abs. 1 GKG i. V. m. Nr. 1.5 und 9.7.1 des Streitwertkataloges f&#252;r die Ver-waltungsgerichtsbarkeit 2013 ist der Streitwert auf 3.750,00 EUR festzusetzen. Denn nach Nr. 1.5 des Streitwertkataloges f&#252;r die Verwaltungsgerichtsbarkeit betr&#228;gt der Streitwert im Verfahren des vorl&#228;ufigen Rechtsschutzes die H&#228;lfte des f&#252;r das Hauptsacheverfahren anzunehmenden Streitwertes. F&#252;r das Hauptsacheverfahren w&#228;re hier nach Nr. 9.7.1 des Streitwertkataloges f&#252;r die Verwaltungsgerichtsbarkeit ein Streitwert von 7.500,00 EUR anzusetzen.</p></dd>\n</dl>\n</div></div>\n<br>\n</div>\n"
}