List view for cases

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    "date": "2017-09-26",
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    "type": "Urteil",
    "ecli": "ECLI:DE:FGRLP:2017:0926.3K1461.16.00",
    "content": "<div class=\"docLayoutText\">\n<br><div class=\"docLayoutMinMax\">\n<a name=\"az\"></a><h3 class=\"doc\">\n<a class=\"jws\"><img class=\"docLayoutFillerMinMax\" width=\"9\" height=\"9\" src=\"/jportal/cms/technik/media/img/prodjur/icon/minus.gif\" alt=\"Diese Entscheidung zitiert&#160;ausblenden\" title=\"Diese Entscheidung zitiert&#160;ausblenden\"></a>Diese Entscheidung zitiert</h3>\n</div>\n<br><div class=\"docLayoutMarginTopMore\"><h4 class=\"doc\">\n<!--hlIgnoreOn-->Tenor<!--hlIgnoreOff-->\n</h4></div>\n<div class=\"docLayoutText\"><div>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>1. Die Klage wird abgewiesen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>2. Die Kosten des Verfahrens hat die Kl&#228;gerin zu tragen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n</div></div>\n<div class=\"docLayoutMarginTopMore\"><h4 class=\"doc\">\n<!--hlIgnoreOn-->Tatbestand<!--hlIgnoreOff-->\n</h4></div>\n<div class=\"docLayoutText\"><div>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_1\">1</a></dt>\n<dd><p>Strittig ist die Anwendung der Kleinunternehmerregelung nach &#167; 19 UStG.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_2\">2</a></dt>\n<dd><p>Die Kl&#228;gerin ist als freie Theologin auf dem Gebiet der Trauerbegleitung sowie als Rednerin auf Hochzeiten und bei Taufen unternehmerisch t&#228;tig (vgl. Flyer Blatt 20, 21 der Umsatzsteuerakte).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_3\">3</a></dt>\n<dd><p>Mit Vertrag vom 30. M&#228;rz 2006 gr&#252;ndeten die Kl&#228;gerin und ihr Ehemann eine Gesellschaft b&#252;rgerlichen Rechts, deren Zweck die Durchf&#252;hrung von Hochzeitszeremonien und Trauerfeierlichkeiten ist (Gesellschaftsvertrag vom 30. M&#228;rz 2006, Blatt 15ff der Rechtsbehelfsakte sowie Flyer Blatt 11f der Rechtsbehelfsakte f&#252;r Trauerfeiern und Blatt 13f der Rechtsbehelfsakte f&#252;r Hochzeiten). Nach den Regelungen in &#167; 4 des Gesellschaftsvertrages leisten die Gesellschafter keine Einlagen. Weiter ist darin ausgef&#252;hrt, dass der Ehemann als Einlage seine Kontakte zu Bestattern, Veranstaltern und Hochzeitsplanern einbringt und sich dar&#252;ber hinaus verpflichtet, f&#252;r die Kontaktpflege und die Rekrutierung von neuen Kontakten Sorge zu tragen sowie im Krankheitsfall der Kl&#228;gerin und bei Kunden, die ausdr&#252;cklich einen m&#228;nnlichen Ausf&#252;hrenden w&#252;nschen, die Termine wahrnehmen wird. Nach den weiteren darin getroffenen Regelungen ist der Ehemann f&#252;r das BackOffice der GbR zust&#228;ndig und die Kl&#228;gerin wird die von ihrem Ehemann akquirierten Termine nach vorheriger zeitlicher Abstimmung wahrnehmen. Nach der Regelung in &#167; 5 des Gesellschaftsvertrages ist die Kl&#228;gerin allein zur Gesch&#228;ftsf&#252;hrung und Vertretung berechtigt und verpflichtet. Nach der Regelung in &#167; 17 des Gesellschaftsvertrages ist die Kl&#228;gerin ausdr&#252;cklich vom Wettbewerbsverbot ausgeschlossen. Weiter ist darin ausgef&#252;hrt, dass die Kl&#228;gerin bereits ein Konkurrenzunternehmen als Einzelfirma betreibt und dass dies weiterhin zul&#228;ssig ist, sofern die von ihrem Ehemann akquirierten Auftr&#228;ge &#252;ber die GbR und nicht &#252;ber die Einzelfirma abgewickelt werden. Nach der Regelung in &#167; 10 des Gesellschaftsvertrages nehmen die Kl&#228;gerin zu 95 und ihr Ehemann zu 5 Teilen an Gewinn und Verlust der Gesellschaft teil.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_4\">4</a></dt>\n<dd><p>Mit der unternehmerischen T&#228;tigkeit erzielten die Kl&#228;gerin und die GbR die im Tabellenanhang aufgef&#252;hrten Ums&#228;tze.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_5\">5</a></dt>\n<dd><p>In ihrer Umsatzsteuererkl&#228;rung 2009 vom 1. Februar 2011 erkl&#228;rte die GbR Ums&#228;tze zum allgemeinen Steuersatz in H&#246;he von 13.770 &#8364; netto. Im Veranlagungsverfahren teilte der Beklagte der GbR mit Schreiben vom 10. Juni 2011 mit, dass die GbR im Veranlagungszeitraum 2008 die Grenze zur Kleinunternehmerregelung &#252;berschritten habe. Da im Veranlagungszeitraum 2009 die Ums&#228;tze wieder unter der Grenze von 17.500 &#8364; l&#228;gen, k&#246;nnten die Ums&#228;tze weiterhin aufgrund der Kleinunternehmerregelung nach &#167; 19 UStG umsatzsteuerfrei behandelt werden. Aus der Gewinnermittlung f&#252;r 2009 gehe hervor, dass die GbR die Kleinunternehmerregelung wieder in Anspruch genommen und keine Umsatzsteuer vereinnahmt habe. Aus der Umsatzsteuererkl&#228;rung f&#252;r 2009 gehe jedoch die Vereinnahmung der Umsatzsteuer hervor. Daher werde um Mitteilung gebeten, ob die GbR f&#252;r 2009 Umsatzsteuer in Rechnung gestellt habe oder nicht. Mit Umsatzsteuerbescheid 2009 vom 6. Juli 2011 wurde die Umsatzsteuer auf 0 &#8364; festgesetzt und hierzu erl&#228;utert, da f&#252;r den Veranlagungszeitraum 2009 ebenfalls die Kleinunternehmerregelung nach &#167; 19 UStG in Anspruch genommen werde, sei die erfasste Umsatzsteuer f&#252;r 2009 aufzuheben und aus technischen Gr&#252;nden eine Nullfestsetzung vorgenommen worden. Mit Schreiben vom 2. April 2013 teilte der Beklagte der GbR mit, dass im Veranlagungszeitraum 2010 die Ums&#228;tze die Grenzen der Kleinunternehmerregelung &#252;berschritten h&#228;tten und die GbR seit dem Veranlagungszeitraum 2011 zur Umsatzsteuer verpflichtet sei. In ihrer Umsatzsteuererkl&#228;rung 2011 vom 27. April 2013 erkl&#228;rte die GbR Ums&#228;tze zum allgemeinen Steuersatz in H&#246;he von 10.378 &#8364; netto.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_6\">6</a></dt>\n<dd><p>In ihrer Umsatzsteuererkl&#228;rung 2010 vom 27. April 2013 erkl&#228;rte die Kl&#228;gerin Ums&#228;tze zum allgemeinen Steuersatz in H&#246;he von 14.537 &#8364; netto. In ihrer Umsatzsteuererkl&#228;rung 2011 vom 27. April 2013 beantragte die Kl&#228;gerin die Anwendung der Kleinunternehmerregelung.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_7\">7</a></dt>\n<dd><p>Mit Umsatzsteuerbescheid 2011 vom 22. Mai 2013 setzte der Beklagte gegen&#252;ber der Kl&#228;gerin Umsatzsteuer ausgehend von einer Bemessungsgrundlage von 49.050 &#8364; fest und erl&#228;uterte hierzu, dass die Ums&#228;tze zum allgemeinen Steuersatz anhand der Anlage E&#220;R f&#252;r 2011 gesch&#228;tzt seien, da die Kleinunternehmer&#8211;Regelung nach &#167; 19 UStG ab dem Veranlagungszeitraum 2010 nicht mehr angewendet werden k&#246;nne.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_8\">8</a></dt>\n<dd><p>Hiergegen legte die Kl&#228;gerin Einspruch ein und machte geltend, dass der tats&#228;chlich in 2011 erzielte Umsatz zwar &#252;ber der Grenze von 50.000 &#8364; gelegen habe, zu Beginn des Jahres aber lediglich ein Umsatz von 36.000 &#8364; prognostiziert worden sei (vergleiche \"Umsatzplanung 2011\" mit Datum 2.1.2011, Blatt 19 der Umsatzsteuerakte). Im Einspruchsverfahren stellte der Beklagte anhand der angeforderten Buchhaltungskonten der GbR und des Einzelunternehmens f&#252;r das Jahr 2010 fest, dass f&#252;r das Einzelunternehmen zwischen dem 7. Januar 2010 und dem 30. M&#228;rz 2010 auf dem Konto \"Bestattungen\" Ums&#228;tze in H&#246;he von 15.650 &#8364; und ab dem 30. M&#228;rz 2010 f&#252;r den Rest des Jahres keine Ums&#228;tze mehr gebucht waren. In der Buchhaltung der GbR waren auf dem Konto \"Bestattungen\" bis zum 12. April 2010 kein Umsatz und ab dem 12. April 2010 bis zum 27. Dezember 2010 Ums&#228;tze in H&#246;he von 34.908,50 &#8364; gebucht. Da die hierf&#252;r von der Kl&#228;gerin gegebene Erkl&#228;rung (vgl. Blatt 39 der Umsatzsteuerakte) dem Beklagten nicht einleuchtete, fasste der Beklagte in den Umsatzsteuerbescheiden gegen&#252;ber der Kl&#228;gerin f&#252;r 2007 bis 2011 vom 6. Januar 2014 sowie f&#252;r 2012 vom 3. M&#228;rz 2014 die von der GbR und dem Einzelunternehmen erzielten Ums&#228;tze zusammen und erl&#228;uterte hierzu, die Aufteilung der Ums&#228;tze auf zwei verschiedene Unternehmen stelle einen Gestaltungsmissbrauch im Sinne des &#167; 42 AO dar, durch welchen die Regelung des &#167; 19 UStG zum steuerlichen Vorteil der Kl&#228;gerin ausgenutzt werden solle.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_9\">9</a></dt>\n<dd><p>Hiergegen sowie gegen die Umsatzsteuerfestsetzung 2013 -entsprechend der der Rechtsansicht des Beklagten folgenden Umsatzsteuererkl&#228;rung 2013 vom 13. Januar 2015, welche sowohl die Ums&#228;tze des Einzelunternehmens der Kl&#228;gerin als auch der GbR enth&#228;lt- legte die Kl&#228;gerin Einspruch ein.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_10\">10</a></dt>\n<dd><p>Die Einspr&#252;che wurden mit Einspruchsentscheidung vom 15. M&#228;rz 2016 zur&#252;ckgewiesen. Die Aufteilung der Ums&#228;tze auf das Einzelunternehmen und die GbR allein unter Ber&#252;cksichtigung der Grenze des &#167; 19 UStG stelle einen Gestaltungsmissbrauch im Sinne des &#167; 42 AO dar. Die Ums&#228;tze von GbR und Einzelunternehmen seien zur Pr&#252;fung des &#167; 19 UStG zusammenzufassen, was zur durchg&#228;ngigen &#220;berschreitung der Grenze von 17.500 &#8364; seit 2006 und somit zur Umsatzbesteuerung ab 2007 f&#252;hre. An den alternierenden zweij&#228;hrlichen Schwankungen der Unternehmensums&#228;tze sei die k&#252;nstliche Aufteilung zu erkennen. Dies werde auch aus der vorgelegten Buchf&#252;hrung f&#252;r 2010 deutlich. Zun&#228;chst seien alle Ums&#228;tze dem Einzelunternehmen der Kl&#228;gerin zugerechnet worden, jedoch dies nur bis Ende M&#228;rz. Ab April seien dann s&#228;mtliche Ums&#228;tze der GbR zugerechnet worden. Hier erfolge eindeutig keine Zurechnung nach der vorgebrachten wirtschaftlichen Zielsetzung. Eine solche sei vielmehr nur vorgeschoben. Au&#223;ersteuerliche Gr&#252;nde seien nicht ersichtlich. Die unangemessene rechtliche Gestaltung f&#252;hre zu einem gesetzlich nicht vorgesehenen Steuervorteil.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_11\">11</a></dt>\n<dd><p>Die Kl&#228;gerin tr&#228;gt vor, die vertragliche Regelung der nicht unbedeutenden Mitwirkung ihres Ehemanns bei der Aus&#252;bung ihrer T&#228;tigkeit sei wirtschaftlich sinnvoll. Die Beteiligung ihres Ehemanns als Mitgesellschafter beruhe auf der F&#246;rderung der T&#228;tigkeit der GbR in nicht unerheblichem Ma&#223;e. Die Fortf&#252;hrung ihres Einzelunternehmens daneben bewahre ihre finanzielle und wirtschaftliche Unabh&#228;ngigkeit und sie k&#246;nne &#8211;beispielsweise im Falle des Scheiterns der Ehe&#8211; ihre T&#228;tigkeit ungehindert fortsetzen. Dass durch die Gr&#252;ndung der GbR zivilrechtlich ein weiteres Unternehmen entstehe, sei die auch steuerlich zwangsl&#228;ufige Folge und keine unangemessene Gestaltung. Die GbR sei zivilrechtlich wirksam vereinbart und die vereinbarten Regelungen seien tats&#228;chlich so durchgef&#252;hrt worden. Der Beklagte nehme durch die M&#246;glichkeit, die Ums&#228;tze beliebig ihrem Einzelunternehmen oder der GbR zuordnen zu k&#246;nnen, einen Gestaltungsmissbrauch an. In der Tat k&#246;nne sie in den meisten F&#228;llen bei Auftragsannahme als alleinvertretungsberechtigte Gesellschafterin entscheiden, ob sie den Auftrag f&#252;r ihr Einzelunternehmen oder f&#252;r die GbR annehme und durchf&#252;hre. Die meisten Auftr&#228;ge nehme sie m&#252;ndlich an und rechne sie nach Ausf&#252;hrung unter der Bezeichnung des jeweils t&#228;tig gewordenen Unternehmens ab. Dabei habe sie in den Streitjahren keine Umsatzsteuer offen ausgewiesen und auf die Kleinunternehmerbesteuerung nach &#167; 19 UStG hingewiesen. Dies sei zutreffend gewesen, da bei keinem der beiden Unternehmen die Umsatzgrenzen des &#167; 19 UStG auf Dauer &#252;berschritten worden seien bzw. die Umsatzprognosen zu Beginn des jeweiligen Jahres unter 50.000 &#8364; gelegen h&#228;tten. Sie habe ihre Zuordnungsentscheidung nur gegen&#252;ber ihrem Mitgesellschafter zu verantworten. In den Streitjahren sei dies konfliktfrei geschehen. Wenn dabei -soweit rechtlich m&#246;glich und wirtschaftlich sinnvoll- auch steuerliche Grenzen beachtet worden seien, so z&#228;hle dies zu den Aufgaben einer Gesch&#228;ftsf&#252;hrerin und ihres steuerlichen Beraters. Die von der Rechtsprechung und Literatur herausgearbeiteten Merkmale einer unangemessenen Gestaltung -wie unwirtschaftlich, widersinnig, ineffektiv, &#252;berfl&#252;ssig, gek&#252;nstelt, schwerf&#228;llig, kompliziert, umst&#228;ndlich usw.- seien nicht gegeben. Eine wie vom Beklagten verlangte Zurechnung der Ums&#228;tze nach einer \"wirtschaftlichen Zielsetzung\" der GbR sei im Einzelfall kaum m&#246;glich, weil keine Erhebungen erfolgten, warum der jeweilige Kunde direkt die Kl&#228;gerin beauftragt habe oder dies erst durch die Beziehungen zum Ehemann geschehen sei. Die Zurechnung der Ums&#228;tze falle noch unter die zul&#228;ssigen Gestaltungsm&#246;glichkeiten. Die Besteuerung der Kleinunternehmer sei keine Steuerbeg&#252;nstigung, sondern eine Verwaltungsvereinfachung. Die Anwendung des &#167; 19 UStG auf beide Unternehmen entspreche somit der Zielsetzung des Gesetzgebers und f&#252;hre nicht zu gesetzlich nicht vorgesehenen Steuervorteilen. Der Beklagte &#252;bersehe, dass er f&#252;r das Streitjahr 2007 noch die volle Beweislast f&#252;r das Vorliegen eines Gestaltungsmissbrauchs trage. Hierzu habe der Beklagte aber keinerlei Pr&#252;fungen vorgenommen oder Feststellungen getroffen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_12\">12</a></dt>\n<dd><p>Hilfsweise seien ihre Ums&#228;tze erm&#228;&#223;igt zu besteuern. Sie &#252;be ihren erlernten Beruf als freiberufliche Pfarrerin aus und ihr T&#228;tigkeitsfeld umfasse Trauerreden, Hochzeiten und Taufen. Bei den Trauerreden verwende sie keine Mustertexte, sondern erarbeite in zeitweise bis zu 2 Stunden dauernden Gespr&#228;chen mit den Angeh&#246;rigen des Verstorbenen dessen Lebensbild, um das herum sie eine individuelle Trauerrede abbilde. Den Text erhielten die Angeh&#246;rigen in einer individuell gestalteten Mappe im Anschluss ausgeh&#228;ndigt. Bei Hochzeiten und Taufen f&#252;hre sie mit den Brautleuten oder Taufeltern Vorgespr&#228;che, um diese kennen zu lernen und deren W&#252;nsche bez&#252;glich des Ablaufs zu erfahren. Die Rede werde dann frei gehalten, wobei sie bestrebt sei, in den feierlichen Rahmen auch die G&#228;ste einzubeziehen. Exemplarisch werde dies durch die vorgelegten Redetexte und Fotos von Mappen verdeutlicht (Blatt 37ff der Prozessakte).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_13\">13</a></dt>\n<dd><p>Die Kl&#228;gerin beantragt,<br>unter Aufhebung der Einspruchsentscheidung vom 15. M&#228;rz 2016 und der Umsatzsteuerbescheide f&#252;r 2007 bis 2011 vom 6. Januar 2014 und 2012 vom 3. M&#228;rz 3014 sowie der Umsatzsteuerfestsetzung 2013 aufgrund der Umsatzsteuererkl&#228;rung vom 13. Januar 2015 die Umsatzsteuer f&#252;r 2011 und 2012 erkl&#228;rungsgem&#228;&#223; sowie f&#252;r 2013 die Umsatzsteuer ausgehend von Ums&#228;tzen in H&#246;he von 72.610 &#8364; festzusetzen,<br>hilfsweise,<br>unter Aufhebung der Einspruchsentscheidung vom 15. M&#228;rz 2016 und der Umsatzsteuerbescheide f&#252;r 2007 bis 2011 vom 6. Januar 2014 und 2012 vom 3. M&#228;rz 3014 sowie der Umsatzsteuerfestsetzung 2013 aufgrund der Umsatzsteuererkl&#228;rung vom 13. Januar 2015 die Umsatzsteuer nur in H&#246;he des erm&#228;&#223;igten Steuersatzes von 7 % festzusetzen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_14\">14</a></dt>\n<dd><p>Der Beklagte beantragt,<br>die Klage abzuweisen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_15\">15</a></dt>\n<dd><p>Erg&#228;nzend zu seiner Einspruchsentscheidung tr&#228;gt der Beklagte vor, die Voraussetzungen f&#252;r die Anwendung des erm&#228;&#223;igten Steuersatzes l&#228;gen im Streitfall nicht vor. Bezogen auf die jeweiligen Anl&#228;sse seien die vorgelegten Texte jeweils nach dem gleichen Muster aufgebaut und wiesen zum Teil wortw&#246;rtliche &#220;bereinstimmungen auf. Eine k&#252;nstlerische T&#228;tigkeit im Sinne der einschl&#228;gigen Rechtsprechung des BFH sei nicht nachgewiesen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_16\">16</a></dt>\n<dd><p>Mit Beschluss vom 17. Mai 2017 wurde die GbR ... beigeladen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_17\">17</a></dt>\n<dd><table class=\"Rsp\">\n        <tr>\n            <th colspan=\"6\" rowspan=\"1\"></th>\n        </tr>\n        <tr>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:left\">Tabellenanhang</p>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n        </tr>\n        <tr>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:right\">2004</p>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:right\">2005</p>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:right\">2006</p>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:right\">2007</p>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:right\">2008</p>\n            </td>\n        </tr>\n        <tr>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n        </tr>\n        <tr>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:left\">Einzelunternehmen&#160;&#160;&#160;</p>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:right\">9.430,00 &#8364;</p>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:right\">16.940,00 &#8364;</p>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:right\">21.812,00 &#8364;</p>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:right\">17.360,00 &#8364;</p>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:right\">13.200,00 &#8364;</p>\n            </td>\n        </tr>\n        <tr>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n        </tr>\n        <tr>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:left\">GbR&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</p>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:right\">4.230,00 &#8364;</p>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:right\">16.550,00 &#8364;</p>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:right\">26.700,00 &#8364;</p>\n            </td>\n        </tr>\n        <tr>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n        </tr>\n        <tr>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:left\">gesamt</p>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:right\">9.430,00 &#8364;</p>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:right\">16.940,00 &#8364;</p>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:right\">26.042,00 &#8364;</p>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:right\">33.910,00 &#8364;</p>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:right\">39.900,00 &#8364;</p>\n            </td>\n        </tr>\n        <tr>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n        </tr>\n        <tr>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:left\">netto&#160;</p>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:right\">28.496,00 &#8364;</p>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:right\">33.529,00 &#8364;</p>\n            </td>\n        </tr>\n        <tr>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n        </tr>\n        <tr>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n        </tr>\n        <tr>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:right\">2009</p>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:right\">2010</p>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:right\">2011</p>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:right\">2012</p>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"top\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:right\">2013</p>\n            </td>\n        </tr>\n        <tr>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n        </tr>\n        <tr>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:left\">Einzelunternehmen</p>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:right\">33.600,00 &#8364;</p>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:right\">17.300,00 &#8364;</p>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:right\">56.870,00 &#8364;</p>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:right\">16.400,00 &#8364;</p>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:right\">19.600,00 &#8364;</p>\n            </td>\n        </tr>\n        <tr>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n        </tr>\n        <tr>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:left\">GbR&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</p>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:right\">16.387,00 &#8364;</p>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:right\">51.461,00 &#8364;</p>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:right\">12.351,00 &#8364;</p>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:right\">59.850,00 &#8364;</p>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:right\">72.610,00 &#8364;</p>\n            </td>\n        </tr>\n        <tr>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n        </tr>\n        <tr>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:left\">gesamt</p>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:right\">49.987,00 &#8364;</p>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:right\">68.761,00 &#8364;</p>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:right\">69.221,00 &#8364;</p>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:right\">76.250,00 &#8364;</p>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:right\">92.210,00 &#8364;</p>\n            </td>\n        </tr>\n        <tr>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;&#160;</td>\n        </tr>\n        <tr>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:left\">netto&#160;</p>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:right\">42.006,00 &#8364;</p>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:right\">&#160;&#160;&#160;57.782,00 &#8364;</p>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:right\">&#160;&#160;&#160;58.168,00 &#8364;</p>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:right\">&#160;&#160;&#160;64.075,00 &#8364;</p>\n            </td>\n            <td colspan=\"1\" rowspan=\"1\" valign=\"bottom\">\n                <p style=\"padding:1px; margin-top:0px; margin-bottom:0px; text-align:right\">&#160;&#160;&#160;77.487,00 &#8364;</p>\n            </td>\n        </tr>\n    </table></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n</div></div>\n<div class=\"docLayoutMarginTopMore\"><h4 class=\"doc\">\n<!--hlIgnoreOn-->Entscheidungsgr&#252;nde<!--hlIgnoreOff-->\n</h4></div>\n<div class=\"docLayoutText\"><div>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_18\">18</a></dt>\n<dd><p>Die Klage ist unbegr&#252;ndet.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_19\">19</a></dt>\n<dd><p>Der Beklagte hat zu Recht auch die Ums&#228;tze der GbR in den gegen&#252;ber der Kl&#228;gerin ergangenen Umsatzsteuerbescheiden der Besteuerung unterworfen. Diese sind wie die von der Kl&#228;gerin erzielten Ums&#228;tze mit dem Regelsteuersatz zu versteuern und unterfallen nicht der Kleinunternehmerregelung. F&#252;r die Ums&#228;tze kommt der erm&#228;&#223;igte Steuersatz gem. &#167; 12 Abs. 2 Nr. 7 Buchst. a UStG nicht zur Anwendung.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a class=\"Overl\" name=\"rd_20\" title=\"zum Leitsatz\">20</a></dt>\n<dd><p>1.<br>Die Ums&#228;tze der GbR sind der Kl&#228;gerin unter dem Gesichtspunkt eines Gestaltungsmissbrauchs nach &#167; 42 AO zuzurechnen, auch wenn die Kl&#228;gerin und die GbR formal verschiedene Steuerpflichtige sind.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_21\">21</a></dt>\n<dd><p>Wann eine missbr&#228;uchliche Gestaltung vorliegt, regelt im nationalen Recht &#167;&#160;42 AO. Diese Bestimmung ist im Umsatzsteuerrecht anwendbar (vgl. BFH-Urteil vom 9. 9. 2015 XI R 21/13, BFH/NV 2016, 597). Rechtsmissbr&#228;uchlich i.S.d. &#167; 42 AO ist eine Gestaltung, die -gemessen an dem erstrebten Ziel- unangemessen ist, der Steuerminderung dienen soll und durch wirtschaftliche oder sonst beachtliche nichtsteuerliche Gr&#252;nde nicht zu rechtfertigen ist. Das Motiv, Steuern zu sparen, macht eine steuerliche Gestaltung noch nicht unangemessen. Auch Angeh&#246;rigen steht es danach frei, ihre Rechtsverh&#228;ltnisse untereinander steuerlich m&#246;glichst g&#252;nstig zu gestalten. Eine rechtliche Gestaltung ist dann unangemessen, wenn der Steuerpflichtige die vom Gesetzgeber vorausgesetzte Gestaltung zum Erreichen bestimmter wirtschaftlicher Ziele nicht gebraucht, obwohl hierf&#252;r keine beachtlichen au&#223;ersteuerlichen Gr&#252;nde vorliegen, sondern daf&#252;r einen ungew&#246;hnlichen Weg w&#228;hlt, auf dem nach den Wertungen des Gesetzgebers das Ziel, Steuern zu sparen, nicht erreichbar sein soll. Liegt danach ein Missbrauch nach &#167; 42 Abs. 1 Satz 1 AO vor, so entsteht der Steueranspruch nach &#167; 42 Abs. 1 Satz 2 AO so, wie er bei einer den wirtschaftlichen Vorg&#228;ngen angemessenen rechtlichen Gestaltung entsteht (vgl. BFH-Urteile vom 26. 3. 1996 IX R 51/92, BStBl II 1994, 443 und vom 17. 12. 2003 IX R 56/03, BStBl II 2004, 648).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_22\">22</a></dt>\n<dd><p>Dies entspricht der Rechtsprechung des EuGH, wonach die Anwendung des Unionsrechts -Sechste Richtlinie 77/388/EWG des Rates vom 17. Mai 1977 zur Harmonisierung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten &#252;ber die Umsatzsteuern bzw. Richtlinie 2006/112/EG des Rates vom 28. November 2006 &#252;ber das gemeinsame Mehrwertsteuersystem - MwStSystRL- nicht so weit gehen kann, dass missbr&#228;uchliche Praktiken von Wirtschaftsteilnehmern gedeckt werden, d.&#160;h. solche Ums&#228;tze, die nicht im Rahmen normaler Handelsgesch&#228;fte, sondern nur zu dem Zweck get&#228;tigt werden, missbr&#228;uchlich in den Genuss von im Unionsrecht vorgesehenen Vorteilen zu gelangen, und dass dieses grunds&#228;tzliche Verbot missbr&#228;uchlicher Praktiken auch auf dem Gebiet der Mehrwertsteuer gilt. F&#252;r einen Unternehmer kann die Wahl zwischen steuerfreien Ums&#228;tzen und besteuerten Ums&#228;tzen auf einer Reihe von Gesichtspunkten, insbesondere auf steuerlichen &#220;berlegungen im Zusammenhang mit dem objektiven Mehrwertsteuersystem, beruhen. Hat der Steuerpflichtige die Wahl zwischen zwei Ums&#228;tzen, schreibt ihm das Unionsrecht nicht vor, den Umsatz zu w&#228;hlen, der die h&#246;here Mehrwertsteuerzahlung nach sich zieht. Der Steuerpflichtige hat vielmehr das Recht, seine T&#228;tigkeit so zu gestalten, dass er seine Steuerschuld in Grenzen h&#228;lt. Auf dem Gebiet der Mehrwertsteuer setzt die Feststellung einer missbr&#228;uchlichen Praxis das Zusammentreffen zweier Bedingungen voraus. Zum einen m&#252;ssen die fraglichen Ums&#228;tze trotz formaler Anwendung der Bedingungen der einschl&#228;gigen Bestimmungen des Unionsrechts und des zu ihrer Umsetzung erlassenen nationalen Rechts einen Steuervorteil zum Ergebnis haben, dessen Gew&#228;hrung dem mit diesen Bestimmungen verfolgten Ziel zuwiderliefe. Zum anderen muss auch aus einer Reihe objektiver Anhaltspunkte ersichtlich sein, dass mit den fraglichen Ums&#228;tzen im Wesentlichen ein Steuervorteil bezweckt wird. Das Missbrauchsverbot ist n&#228;mlich nicht relevant, wenn die fraglichen Ums&#228;tze eine andere Erkl&#228;rung haben k&#246;nnen als nur die Erlangung von Steuervorteilen (vgl. EuGH-Urteil vom 22. 12. 2010&#160;C-103/09 \"Weald Leasing\", UR 2011, 705).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_23\">23</a></dt>\n<dd><p>Auch nach der Rechtsprechung des BFH sind die unionsrechtlichen Vorgaben, wie sie vom EuGH verbindlich ausgelegt werden, bei Anwendung des &#167;&#160;42 AO im Umsatzsteuerrecht zu beachten. Die Regelung des &#167;&#160;42 AO im Umsatzsteuerrecht ist also nach Ma&#223;gabe der Rechtsprechung des EuGH zu pr&#252;fen. Wegen der Vielzahl von wertungs- und auslegungsbed&#252;rftigen Begriffen in der gesetzlichen Definition, die auf durch die Rechtsprechung entwickelte Kriterien zur&#252;ckgeht, orientiert sich die Rechtsanwendung f&#252;r die Auslegung des &#167; 42 AO typischerweise an Fallgruppen, insbesondere bei Sachverhalten, die wiederholt auftreten oder mit deren wiederholtem Auftreten zu rechnen ist. Eine Fallgruppe \"Aufspaltung von unternehmerischen T&#228;tigkeiten zwecks Anwendung des &#167; 19 UStG\" gibt es insoweit bisher nicht. Auch in der Literatur wird nicht vertreten, die Aufspaltung von wirtschaftlichen T&#228;tigkeiten auf verschiedene, der Kleinunternehmerregelung des &#167; 19 UStG unterfallende Rechtssubjekte sei typischerweise rechtsmissbr&#228;uchlich. Vielmehr wird ganz vereinzelt der gegenteilige Standpunkt eingenommen. Der EuGH h&#228;lt auch speziell die abweichende Bestimmung des Leistenden bei Vorliegen eines Gestaltungsmissbrauchs f&#252;r m&#246;glich. So sind die Vertragsbestimmungen f&#252;r die Feststellung, wer Erbringer einer Dienstleistung ist, zwar zu ber&#252;cksichtigen, aber nicht ausschlaggebend und k&#246;nnen insbesondere dann als nicht ma&#223;gebend angesehen werden, wenn sie nicht die wirtschaftliche und gesch&#228;ftliche Realit&#228;t widerspiegeln, sondern eine rein k&#252;nstliche, jeder wirtschaftlichen Realit&#228;t bare Gestaltung darstellen, die allein zu dem Zweck erfolgt, einen Steuervorteil zu erlangen. In diesem Fall m&#252;ssen die Vertragsbestimmungen in der Weise neu definiert werden, dass auf die Lage abgestellt wird, die ohne die diese missbr&#228;uchliche Praxis darstellenden Transaktionen bestanden h&#228;tte&#160;&#160;(vgl. Finanzgericht Berlin-Brandenburg, Urteil vom 21. 6. 2017&#160;7 K 7096/15, EFG 2017, 1473 m.w.N. unter Hinweis auf das Urteil des EuGH vom 20. 6. 2013 C-653/11 \"Newey\", UR 2013, 628). Die Gemeinschaftsrechtsprechung bietet einen Rahmen, der es den Mitgliedstaaten erlaubt, die Gew&#228;hrung einer Steuerverg&#252;nstigung im Bereich der Mehrwertsteuer zu versagen, wenn diese missbr&#228;uchlich erwirkt wird (vgl. EuGH-Urteil vom 2. 7. 2009 C-7/08 \"Har Vaessen Douane Service\", Slg 2009, I-5581).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_24\">24</a></dt>\n<dd><p>a)<br>Im Streitfall ist die Gr&#252;ndung der GbR zur \"Durchf&#252;hrung von Hochzeitszeremonien und Trauerfeierlichkeiten\" allein keine rechtsmissbr&#228;uchliche Gestaltung. Das Zivilrecht stellt die Rechtsform der BGB-Gesellschaft zur Erreichung gemeinsamer Ziele bereit. Grunds&#228;tzlich folgt das Umsatzsteuerrecht der zivilrechtlichen Gestaltung, bei der wiederum der das deutsche Zivilrecht pr&#228;gende Grundsatz der Privatautonomie zu beachten ist. Umsatzsteuerlich ist die GbR eigenes Steuersubjekt im Sinne des &#167; 2 UStG. Es kann der Kl&#228;gerin und ihrem Ehemann nicht verwehrt werden, zur gemeinsamen Zielerreichung eine GbR zu gr&#252;nden und mit dieser Ums&#228;tze zu erzielen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_25\">25</a></dt>\n<dd><p>Nach &#167; 13a Abs. 1 UStG ist Steuerschuldner bei Lieferungen und sonstigen Leistungen im Sinne des &#167; 1 Abs. 1 Nr. 1 UStG der Unternehmer. Unternehmer ist gem. 2 Abs. 1 Satz 1 UStG, wer eine gewerbliche oder berufliche T&#228;tigkeit selbst&#228;ndig aus&#252;bt.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_26\">26</a></dt>\n<dd><p>Ob eine Leistung dem Handelnden oder einem anderen zuzurechnen ist, h&#228;ngt grunds&#228;tzlich davon ab, ob der Handelnde im Au&#223;enverh&#228;ltnis gegen&#252;ber Dritten im eigenen Namen oder berechtigterweise im Namen des anderen aufgetreten ist (vgl. BFH-Urteil vom 28. 11. 1990&#160;V R 31/85, BStBl II 1991, 381). Daran, dass sowohl die Kl&#228;gerin als auch die GbR in jeweils eigenem Namen gegen&#252;ber den Auftraggebern nach au&#223;en aufgetreten sind, bestehen im Streitfall keine Zweifel. Dies ergibt sich auch durch die unterschiedliche Rechnungsstellung.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_27\">27</a></dt>\n<dd><p>Die fr&#252;here Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs zur Unternehmereinheit ist inzwischen aufgegeben. Vielmehr sind auch in denjenigen F&#228;llen pers&#246;nlicher und finanzieller Verpflichtungen, Unternehmer und Steuerschuldner nicht die hinter \"Gliedgesellschaften\" stehende Person oder Personengruppe oder im Falle der fr&#252;her als m&#246;gliche erachteten Unternehmereinheit zwischen Gesellschaft und Einzelunternehmer der Einzelunternehmer, sondern die einzelnen Gesellschaften oder der Einzelunternehmer jeweils f&#252;r die im Rahmen ihres oder seines Unternehmens ausgef&#252;hrten Ums&#228;tze (vgl. BFH&#8211;Urteil vom 8. 2. 1979 V R 114/74, BStBl II 1979, 358).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_28\">28</a></dt>\n<dd><p>b)<br>Gleichwohl erbringt die Kl&#228;gerin die Leistungen gegen&#252;ber den Kunden sowohl der GbR als auch ihres Einzelunternehmens -jedenfalls ganz &#252;berwiegend- in eigener Person. Auch wenn bei einem Teil der Ums&#228;tze -nach dem Gesellschaftsvertrag der GbR solche, bei denen die Kunden das Halten der Rede vor der jeweiligen Trauer- oder Hochzeitsgesellschaft durch einen m&#228;nnlichen Redner w&#252;nschen- der Ehemann der Kl&#228;gerin bei der Leistungserbringung involviert ist, besteht nach dem Vorbringen der Kl&#228;gerin ihre wesentliche Leistung in der Erarbeitung eines auf die individuellen Bed&#252;rfnisse und pers&#246;nlichen Umst&#228;nde ihrer Kunden angepassten Redetextes. Durch den Ausschluss eines Wettbewerbsverbots in dem Vertrag vom 30. M&#228;rz 2006 kann die Kl&#228;gerin daher nach eigenem Gutd&#252;nken -mit Ausnahme der Ums&#228;tze, die ihr Ehemann akquiriert hat- entscheiden, ob sie den Auftrag f&#252;r ihr Einzelunternehmen oder f&#252;r die GbR annimmt und durchf&#252;hrt und ob die Leistung von ihrem Einzelunternehmen oder der GbR in Rechnung gestellt wird.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a class=\"Overl\" name=\"rd_29\" title=\"zum Leitsatz\">29</a></dt>\n<dd><p>Wie der Beklagte nachvollziehbar dargelegt hat, ist diese Zuordnung der insgesamt von der Kl&#228;gerin in eigener Person erbrachten Ums&#228;tze willk&#252;rlich im Wechsel von Zeitr&#228;umen von zwei Jahren jeweils zur GbR bzw. zu dem Einzelunternehmen der Kl&#228;gerin mit dem Ziel erfolgt, die&#160;&#160;Umsatzgrenzen f&#252;r die Anwendung der Kleinunternehmerregelung gem. &#167; 19 UStG einzuhalten. Die Kl&#228;gerin hat diese Zuordnung auch einger&#228;umt und im Rahmen der gesetzlichen Regelung nach &#167; 19 UStG f&#252;r rechtlich zul&#228;ssig gehalten. Diese willk&#252;rliche Zuordnung zur Umgehung der Umsatzgrenzen f&#252;r die Anwendung der Kleinunternehmerregelung, obgleich der durch die Kl&#228;gerin insgesamt get&#228;tigte Umsatz &#252;ber der geltenden Grenze der Kleinunternehmerregelung liegt, und die Verteilung der Rechnungstellung der Ums&#228;tze teilweise durch das Einzelunternehmen und die GbR, ohne dass die von der Kl&#228;gerin nach dem Vertrag vom 30. M&#228;rz 2006 behaupteten sachlichen Gr&#252;nde tats&#228;chlich vorgelegen haben, stellt einen Gestaltungsmissbrauch i.S.d. &#167; 42 AO und der Rechtsprechung des EuGH dar.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_30\">30</a></dt>\n<dd><p>aa)<br>Auch wenn die Unsch&#228;rfe der Norm des &#167; 42 AO keinesfalls als Erm&#228;chtigung zu einer gef&#252;hlsm&#228;&#223;igen Ergebniskorrektur oder zur Durchsetzung rein fiskalischer Interessen missverstanden werden darf (vgl. Ratschow in Klein, AO, 13. Aufl. 2016, Rn. 12 zu &#167; 42), steht die von der Kl&#228;gerin gew&#228;hlte Vorgehensweise zur Erlangung der Nichterhebung der Umsatzsteuer auf ihre gesamten Ums&#228;tze einen Steuervorteil dar, der mit Sinn und Zweck der Kleinunternehmerregelung nicht vereinbar ist.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_31\">31</a></dt>\n<dd><p>Nach &#167; 19 Abs. 1 Satz 1 UStG wird die f&#252;r Ums&#228;tze im Sinne des &#167; 1 Abs. 1 Nr. 1 UStG geschuldete Umsatzsteuer von Unternehmern, die im Inland oder in den in &#167; 1 Abs. 3 bezeichneten Gebieten ans&#228;ssig sind, nicht erhoben, wenn der in Satz 2 bezeichnete Umsatz zuz&#252;glich der darauf entfallenden Steuer im vorangegangenen Kalenderjahr 17.500 &#8364; nicht &#252;berstiegen hat und im laufenden Kalenderjahr 50.000 &#8364; voraussichtlich nicht &#252;bersteigen wird. Die Vorschrift beruht auf Art. 282 MwStSystRL, wonach die Steuerbefreiungen und -erm&#228;&#223;igungen nach Abschnitt 2, Kapitel 1 des Titels XII der Richtlinie &#252;ber Sonderregelungen f&#252;r Lieferungen von Gegenst&#228;nden und f&#252;r Dienstleistungen, die von Kleinunternehmen bewirkt werden, gelten.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_32\">32</a></dt>\n<dd><p>Die Regelungen wirken wie eine umsatzabh&#228;ngige Steuerbefreiung in Gestalt einer Freigrenze. Diese ist eine Bagatellgrenze, die der Verwaltungsvereinfachung dient. Art. 282 MwStSystRL spricht ausdr&#252;cklich von einer \"Steuerbefreiung\" (vgl. Stadie in Stadie, Umsatzsteuergesetz, &#167; 19 UStG, Rn. 1). Die Regelung dient der Verwaltungsvereinfachung und es werden nur solche Ums&#228;tze befreit, die nach der Vorstellung des Gesetzgebers bei einem typischen Kleinunternehmer anfallen (Korn in Bunjes, UStG, 13. Aufl. 2014, Rn. 1 zu &#167; 19). Materiell wirkt die Regelung wie eine Steuerbefreiung ohne Vorsteuerabzug und hat damit die gleichen Funktion wie die Steuerbefreiungen nach &#167; 4 Nr. 8-27 UStG, bei denen der Vorsteuerabzug nach &#167; 15 Abs. 2 in Verbindung mit Abs. 3 UStG ausgeschlossen ist. Dieser materielle Charakter der Vorschrift ist bei ihrer Auslegung zu ber&#252;cksichtigen (vgl. Stadie in Rau/D&#252;rrw&#228;chter, UStG, Rn. 6 zu &#167; 19; Friedrich-Vache in Rei&#223;/Kraeusel/Langer, UStG, Rn. 5 zu &#167; 19). Die Regelung f&#252;hrt beim Kleinunternehmer zu einem Vorteil gegen&#252;ber denjenigen Unternehmern der gleichen Branche, die der Regelbesteuerung unterliegen. Eine solche Verg&#252;nstigung f&#252;r einen Unternehmer widerspricht dem Zweck der Umsatzbesteuerung, den Letztverbrauch zu belasten (vgl. Stadie in Rau/D&#252;rrw&#228;chter, UStG, Rn. 8 zu &#167; 19). Die Vorschrift ist allerdings als Bagatellregelung unter dem Aspekt der Vereinfachung der Steuererhebung und Praktikabilit&#228;t sowie der erfolgten Typisierung sowohl f&#252;r die Verwaltung als auch f&#252;r den Kleinunternehmer selbst gerechtfertigt (vgl. Friedrich-Vache in Rei&#223;/Kraeusel/Langer, UStG, Rn. 5 zu &#167; 19).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a class=\"Overl\" name=\"rd_33\" title=\"zum Orientierungssatz\">33</a></dt>\n<dd><p>Eine Verwaltungsvereinfachung wird bei der Kl&#228;gerin aber gerade nicht erreicht. Dies zeigt sich durch den Aufwand, den die Kl&#228;gerin betreibt, um die Umsatzgrenzen der Regelung einzuhalten -Gr&#252;ndung der GbR, getrennte Rechnungsstellung, Berechnungen hinsichtlich der Aufteilung der Ums&#228;tze zur Einhaltung der Grenzen in zweij&#228;hrlichem Wechsel-. Entsprechend ist auch der Verwaltungsaufwand beim Beklagten gr&#246;&#223;er und nicht geringer, um die Einhaltung der Regelung zu gew&#228;hrleisten. Die Vorgehensweise der Kl&#228;gerin bewirkt daher keine Verwaltungsvereinfachung, sondern eine Verkomplizierung auch ihres Verwaltungsaufwands zur Einhaltung der betragsm&#228;&#223;igen Grenzen der Kleinunternehmerregelung.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_34\">34</a></dt>\n<dd><p>Ausgehend vom Umfang der von der Kl&#228;gerin im Wesentlichen in eigener Person get&#228;tigten Ums&#228;tze entspricht die Kl&#228;gerin auch nicht mehr dem Bild eines Kleinunternehmers, wie diesen der Gesetzgeber bei Schaffung der Vorschrift vor Augen hatte. Bei Betrachtung eines l&#228;ngeren Zeitraums als der f&#252;r die Einhaltung der Umsatzgrenzen f&#252;r die Kleinunternehmerregelung ma&#223;geblichen&#160;&#160;zwei Jahre zeigt sich, dass auch bei getrennter Betrachtung sowohl das Einzelunternehmen der Kl&#228;gerin als auch die GbR alternierend die Umsatzgrenzen &#252;berschreiten, so dass in der Gesamtschau nicht mehr das typische Bild eines Kleinunternehmers vorliegt. Trotz formaler Einhaltung der diesbez&#252;glichen Wertgrenzen w&#252;rde es daher Sinn und Zweck der Kleinunternehmerregelung zuwiderlaufen, der Kl&#228;gerin den Steuervorteil gew&#228;hren.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_35\">35</a></dt>\n<dd><p>Hinzu kommt die &#220;berlegung, dass die 50.000-&#8364;-Grenze, die auf den voraussichtlichen Umsatz des laufenden Kalenderjahres abstellt, verhindern soll, dass die Regelung zu einer \"nicht mehr vertretbaren ungleichm&#228;&#223;igen Besteuerung f&#252;hrt\" (vgl. Stadie in Rau/D&#252;rrw&#228;chter, UStG, Rn. 4 zu &#167; 19). In gleicher Weise w&#252;rde es zu einer nicht mehr sachlich zu rechtfertigenden ungleichm&#228;&#223;igen Besteuerung f&#252;hren, wenn ein Unternehmer seine pers&#246;nlich erbrachten und gleichartigen Ums&#228;tze durch die einfache Gr&#252;ndung verschiedener BGB-Gesellschaften mit unterschiedlichen Familienmitgliedern auf derartig viele Unternehmer i. S. d. &#167; 2 UStG verteilen k&#246;nnte, dass sich die 50.000-&#8364;-Grenze entsprechend vervielfachen w&#252;rde. Als Kleinunternehmer w&#252;rden dann Unternehmer gelten, die der Vorstellung des Gesetzgebers bei Schaffung der Vorschrift in keiner Weise mehr entsprechen w&#252;rden.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_36\">36</a></dt>\n<dd><p>Ein &#228;hnlicher Rechtsgedanke findet sich bei der Besteuerung des gewerblichen Grundst&#252;ckshandels im Rahmen der Anwendung der Drei-Objekt-Grenze. Auch dort sind bei der Frage, ob die Drei-Objekt-Grenze &#252;berschritten ist, unter bestimmten Voraussetzungen die Aktivit&#228;ten der Gesellschaft bei der Beurteilung der Aktivit&#228;ten des Gesellschafters hinzurechnen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_37\">37</a></dt>\n<dd><p>Zwar verbietet der Grundsatz der Einheit der Personengesellschaft bei der Beurteilung der Frage, ob die Drei-Objekt-Grenze &#252;berschritten ist, grunds&#228;tzlich die Zusammenrechnung der Objekte verschiedener Personengesellschaften. Hiervon hat die h&#246;chstrichterliche Rechtsprechung jedoch mit &#252;berzeugenden Argumenten eine Ausnahme f&#252;r den Fall gemacht, dass die in die Gesamtschau einzubeziehenden Personenmehrheiten nicht nur personenidentisch, sondern auch jeweils f&#252;r sich genommen lediglich verm&#246;gensverwaltend t&#228;tig sind. Dahinter steht der Gedanke, dass ein Steuerpflichtiger der Besteuerung als gewerblicher Grundst&#252;cksh&#228;ndler nicht dadurch entgehen k&#246;nnen soll, dass f&#252;r jedes Grundst&#252;ck eine -f&#252;r sich genommen- verm&#246;gensverwaltend t&#228;tige Personengesellschaft gebildet wird, um anschlie&#223;end schrittweise die verschiedenen Gesellschaftsanteile &#8211; steuerfrei &#8211; zu ver&#228;u&#223;ern (vgl. Hessisches Finanzgericht, Urteil vom 24. 2. 2010&#160;8 K 833/10, in juris). Der Gro&#223;e Senat des BFH hat erkannt, dass Grundst&#252;cksver&#228;u&#223;erungen einer Personengesellschaft -Gemeinschaft- bei der Frage, ob einer ihrer Gesellschafter die Drei-Objekt-Grenze &#252;berschritten hat, mitzuz&#228;hlen sind. Zwar verbietet der Grundsatz der Einheit der Gesellschaft bei der Beantwortung der Frage, ob die Drei-Objekt-Grenze &#252;berschritten ist, die Zusammenrechnung der Grundst&#252;cksverk&#228;ufe zweier Personengesellschaften, deren Gesellschafter teilweise &#252;bereinstimmen oder an denen ausschlie&#223;lich dieselben Personen beteiligt sind. Eine Ausnahme ist f&#252;r den Fall zugelassen, dass beide Gesellschaften nicht nur personenidentisch, sondern auch -jeweils f&#252;r sich genommen- lediglich verm&#246;gensverwaltend t&#228;tig sind (vgl. BFH-Urteil vom 17. 12. 2008&#160;IV R 85/06, BStBl II 2009, 795). Ungeachtet der steuerrechtlich vorrangigen Beurteilung auf der Ebene der Gesellschaft hat die Einheit der Personengesellschaft gegen&#252;ber dem Gedanken der Vielheit der Gesellschafter aber zur&#252;ckzutreten, wenn andernfalls die sachlich zutreffende Besteuerung der Gesellschafter nicht m&#246;glich w&#228;re. Deshalb sind insbesondere bei der Beteiligung am Grundst&#252;cksmarkt alle willensbestimmten eigenen Aktivit&#228;ten des Steuerpflichtigen nach Ma&#223;gabe des jeweils einschl&#228;gigen Steuertatbestands zusammenfassend zu beurteilen. In die hiernach gebotene Gesamtbeurteilung sind insbesondere diejenigen Aktivit&#228;ten des Steuerpflichtigen einzubeziehen, die dieser in Verfolgung eines Gesellschaftszwecks verwirklicht, die aber f&#252;r sich genommen \"in der Einheit der Gesellschaft\" wegen ihres -auf dieser Ebene- geringen Umfangs nicht als gewerblich anzusehen sind. Dies kann dazu f&#252;hren, dass von der Personenmehrheit get&#228;tigte und auf dieser Ebene nicht steuerbare Grundst&#252;cksgesch&#228;fte zusammen mit einem oder mehreren An- und Verkaufsgesch&#228;ften durch den Steuerpflichtigen selbst in seiner Person als gewerblich zu beurteilen sind (vgl. BFH-Beschluss vom 10. 6. 2008 IV B 52/07, in juris).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a class=\"Overl\" name=\"rd_38\" title=\"zum Orientierungssatz\">38</a></dt>\n<dd><p>&#220;bertr&#228;gt man diesen Rechtsgedanken auf die Kleinunternehmerregelung so ergibt sich, dass es dem Regelungszweck der Vorschrift entgegensteht, wenn ein Unternehmer gleichartige und pers&#246;nlich erbrachte Leistungen teils als Einzelunternehmer, teils in der Rechtsform einer &#8211;oder verschiedener- Gesellschaften b&#252;rgerlichen Rechts erbringt, wobei diese Aufteilung der Ums&#228;tze bei den einzelnen Steuersubjekten jeweils die Umsatzgrenzen des &#167; 19 UStG nicht &#252;bersteigt, in ihrer Gesamtheit dies jedoch der Fall ist.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_39\">39</a></dt>\n<dd><p>bb)<br>Der beabsichtigte Steuervorteil war auch der wesentliche Zweck der Verteilung der Ums&#228;tze auf ihr Einzelunternehmen und die GbR.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_40\">40</a></dt>\n<dd><p>Die tats&#228;chliche Verteilung der Ums&#228;tze auf das Einzelunternehmen und die GbR zeigt, dass diese nicht auf den Regelungen des Gesellschaftsvertrags zu den Einlagen der&#160;&#160;Gesellschafter -der Kontakte des Ehemanns der Kl&#228;gerin und deren Vertretung bei dem Halten der jeweiligen Rede- beruhen. Gr&#252;nde f&#252;r diese willk&#252;rliche Verteilung war vielmehr -was die Kl&#228;gerin sinngem&#228;&#223; auch einr&#228;umt- die Steuerbefreiung durch Inanspruchnahme der Kleinunternehmerregelung.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_41\">41</a></dt>\n<dd><p>Das Gericht kann hierbei die personellen Verbindungen zwischen der Kl&#228;gerin und dem weiteren Gesellschafter der GbR, n&#228;mlich ihrem Ehemann ber&#252;cksichtigen (vgl. EuGH- Urteil vom 21. Februar 2008 C-425/06&#160;\"Part Service\", Slg 2008, I-897). Aufgrund der verwandtschaftlichen Beziehung der Ehepartner steht der willk&#252;rlichen Verteilung der Ums&#228;tze auch kein Interessengegensatz der Gesellschafter gegen&#252;ber. Die Kl&#228;gerin hat hierzu angegeben, sie habe ihre Zuordnungsentscheidung hinsichtlich der Ums&#228;tze nur gegen&#252;ber ihrem Ehemann als Mitgesellschafter zu verantworten und dies sei in den Streitjahren konfliktfrei geschehen. Hinzu kommt, dass es bei der Kl&#228;gerin trotz des Umfangs ihrer Ums&#228;tze unerheblich ist, dass beim Kleinunternehmer kein Recht zum Vorsteuerabzug besteht. Die Kl&#228;gerin erbringt ihre Ums&#228;tze ohne wesentlichen Einsatz von Sachmitteln, so dass dem fehlenden Vorsteuerabzug bei ihr wirtschaftlich keine Bedeutung zukommt und die Gr&#252;ndung einer GbR auch ohne gro&#223;en Aufwand jederzeit m&#246;glich ist. Darin zeigt sich f&#252;r das Gericht, dass die gew&#228;hlte Gestaltung von der Kl&#228;gerin und von ihrem Ehemann aufgrund der verwandtschaftlichen Beziehungen einfach vorgenommen werden konnte, um in den Genuss des beabsichtigten Steuervorteils zu gelangen und dies wesentlicher Zweck der Gestaltung war.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_42\">42</a></dt>\n<dd><p>Da die Kl&#228;gerin die Ums&#228;tze im Wesentlichen in eigener Person erbrachte und auch willk&#252;rlich nur in Hinblick auf die Einhaltung der Wertgrenzen der Kleinunternehmerregelung entweder ihrem Einzelunternehmen oder der GbR zuordnete, spiegelt diese Zuordnung auch nicht die wirtschaftliche und gesch&#228;ftliche Realit&#228;t wider, sondern stellt eine rein k&#252;nstliche, jeder wirtschaftlichen Realit&#228;t bare Gestaltung dar. Die Kl&#228;ger hat insoweit n&#228;mlich einger&#228;umt, dass eine Ber&#252;cksichtigung der \"wirtschaftlichen Zielsetzung\" der GbR bei der Aufteilung nicht erfolgt sei. Der Ehemann der Kl&#228;gerin hat offensichtlich ebenfalls nicht darauf geachtet, dass von ihm eingeworbene Ums&#228;tze auch von der GbR ausgef&#252;hrt wurden. Die Willk&#252;rlichkeit der Zuordnung ergibt sich auch aus den Ermittlungen des Beklagten, wonach im ersten Drittel des Streitjahres die Ums&#228;tze beim Einzelunternehmen der Kl&#228;gerin und in den beiden letzten Dritteln des Streitjahres die Ums&#228;tze bei der GbR verbucht wurden. Diese Verbuchung erfolgte allein in Hinblick auf den angestrebten Steuervorteil durch die beabsichtigte Inanspruchnahme der Kleinunternehmerregelung.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_43\">43</a></dt>\n<dd><p>Daher ist auf die Lage abzustellen, welche ohne diese missbr&#228;uchliche Praxis bestanden h&#228;tte (vgl. EuGH, Urteil vom 20. 6. 2013&#160;C-653/11&#160;\"Newey\", UR 2013, 628), so dass der Gesamtumsatz der Kl&#228;gerin zu beurteilen ist. Die Umsatzgrenzen des &#167; 19 UStG hat die Kl&#228;gerin damit in den Streitjahren &#252;berschritten. Dies ergibt sich eindeutig aus der Aufstellung im Tabellenanhang. Danach ist die 17.500-&#8364;-Grenze im Jahr 2006 -und in den Folgejahren- bei der gebotenen Gesamtbetrachtung der Ums&#228;tze vom Einzelunternehmen der Kl&#228;gerin und von der GbR &#252;berschritten. Auf die 50.000-&#8364;-Grenze kommt es in den folgenden Veranlagungszeitr&#228;umen und im Streitjahr daher nicht mehr an.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a class=\"Overl\" name=\"rd_44\" title=\"zum Leitsatz\">44</a></dt>\n<dd><p>2.<br>Die T&#228;tigkeit der Kl&#228;gerin ist keine k&#252;nstlerische T&#228;tigkeit im Sinne des &#167; 12 Abs. 2 Nr. 7 Buchst. a UStG.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_45\">45</a></dt>\n<dd><p>Der Beklagte ist zu Recht der Ansicht, dass die vorgelegten Texte bezogen auf die jeweiligen Anl&#228;sse jeweils nach dem gleichen Muster aufgebaut sind und zum Teil wortw&#246;rtliche &#220;bereinstimmungen aufweisen. Die Texte zeugen zwar nicht von der &#252;berwiegenden Verwendung von Textbausteinen oder beruhen nicht nur auf formelhaften Wendungen, sind jedoch offensichtlich aus dem Erfahrungsschatz der Kl&#228;gerin gepr&#228;gt und einander in Aufbau und Grundstimmung der Rede sowie dem verwendeten Vokabular jeweils ausgesprochen &#228;hnlich. Ein individueller Bezug ergibt sich zwar folgerichtig aus den jeweiligen Informationen der Kl&#228;gerin &#252;ber den Verstorbenen, das Brautpaar oder die Taufeltern. Eine k&#252;nstlerische Gestaltung mit einer bestimmten Gestaltungsh&#246;he ergibt sich daraus aber noch nicht.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a class=\"Overl\" name=\"rd_46\" title=\"zum Orientierungssatz\">46</a></dt>\n<dd><p>Das Wesen k&#252;nstlerischer Bet&#228;tigung liegt in der freien sch&#246;pferischen Gestaltung, in der Eindr&#252;cke, Erfahrungen, Erlebnisse des K&#252;nstlers durch das Medium einer bestimmten Formensprache zu unmittelbarer Anschauung gebracht werden. Alle k&#252;nstlerische T&#228;tigkeit ist ein Ineinander von bewussten und unbewussten Vorg&#228;ngen, die rational nicht aufzul&#246;sen sind. Beim k&#252;nstlerischen Schaffen wirken Intuition, Phantasie und Kunstverstand zusammen; es ist prim&#228;r nicht Mitteilung, sondern Ausdruck, und zwar unmittelbarster Ausdruck der individuellen Pers&#246;nlichkeit des K&#252;nstlers. Auch wenn der Steuerpflichtige seinen beruflichen Erfolg in besonderem Ma&#223;e seiner Phantasie, Inspiration, Intuition und Kreativit&#228;t verdankt, ist f&#252;r eine k&#252;nstlerische &#196;u&#223;erung das Ineinandergreifen von bewussten und unbewussten, rational nicht aufkl&#228;rbaren Vorg&#228;ngen kennzeichnend. Auch wenn man das kennzeichnende Merkmal darin sieht, dass es wegen der Mannigfaltigkeit ihres Aussagegehalts m&#246;glich ist, der Darstellung im Wege einer fortgesetzten Interpretation immer weiterreichende Bedeutungen zu entnehmen, so dass sich eine praktisch unersch&#246;pfliche, vielstufige Informationsvermittlung ergibt, reicht dies f&#252;r die Annahme eines Kunstwerks nicht aus (vgl. BFH-Beschluss vom 3. 3. 1998 IV B 45/96, BFH/NV 1998, 956). Das Wesen k&#252;nstlerischer Bet&#228;tigung liegt in der freien sch&#246;pferischen Gestaltung, in der der Steuerpflichtige seine individuelle Anschauungsweise und Darstellungskraft zum Ausdruck bringt und die &#252;ber eine hinreichende Beherrschung der Technik hinaus eine gewisse Gestaltungsh&#246;he erreicht. Ob diese Voraussetzungen im Einzelfall vorliegen, ist von den tats&#228;chlichen Verh&#228;ltnissen im Einzelfall abh&#228;ngig, die das Finanzgericht nach seiner freien &#220;berzeugung zu beurteilen hat. Dabei kommt der allgemeinen Verkehrsauffassung besonderes Gewicht zu. Hat sich der Steuerpflichtige aber an ins einzelne gehende Angaben und Weisungen seines Auftraggebers zu halten und bleibt ihm infolgedessen kein oder kein gen&#252;gender Spielraum f&#252;r eine eigensch&#246;pferische Leistung, so ist eine k&#252;nstlerische T&#228;tigkeit ausgeschlossen. Die Beurteilung der k&#252;nstlerischen T&#228;tigkeit kann nicht von der subjektiven Vorstellung des Steuerpflichtigen abh&#228;ngen. Der Grundsatz der Tatbestandsm&#228;&#223;igkeit der Besteuerung -Art. 20 Abs. 3 des Grundgesetzes- erfordert vielmehr einen objektiven Kunstbegriff, der eine allgemein nachvollziehbare Abgrenzung der k&#252;nstlerischen von der gewerblichen Bet&#228;tigung aufgrund einer konkreten Definition erm&#246;glicht. Die Rechtsprechung hat daher der allgemeinen Verkehrsauffassung bei der Beurteilung dessen, was als k&#252;nstlerisch einzustufen ist, besondere Bedeutung zugemessen (vgl. BFH-Urteil vom 15. 10. 1998 IV R 1/97, BFH/NV 1999, 465). Allein entscheidend ist, ob der Schaffende sch&#246;pferische Leistungen vollbringt, das hei&#223;t Leistungen, in denen sich seine individuelle Anschauungsweise und Gestaltungskraft widerspiegeln und die neben einer hinreichenden Beherrschung der Technik der betreffenden Kunstart eine gewisse k&#252;nstlerische Gestaltungsh&#246;he erreichen (vgl. BFH-Urteil vom 11. 7. 1960&#160;V 96/59 S, BStBl III 1960, 453).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a class=\"Overl\" name=\"rd_47\" title=\"zum Orientierungssatz\">47</a></dt>\n<dd><p>So m&#246;gen die Redemanuskripte bzw. Texte der Kl&#228;gerin zwar gelungen, dem Anlass angemessen und auch den Bed&#252;rfnissen der Angeh&#246;rigen bei den jeweiligen Anl&#228;ssen entsprechend sein. Es fehlt aber jedenfalls an einer Gestaltungsh&#246;he, welche f&#252;r die Annahme eines Kunstwerks zwingend erforderlich ist. Auch kann sich das Gericht aus eigener Anschauung bei Durchsicht der vorgelegten Manuskripte nicht die Auffassung bilden, dass sich diese Redemanuskripte aus der Masse der zu solchen Anl&#228;ssen gehaltenen Reden besonders herausheben. Hinzu kommt, dass die Kl&#228;gerin &#252;ber die Inhalte ihrer Redemanuskripte bzw. Texte nicht frei entscheiden kann. Hier bleibt nur die Gestaltung der von ihr verwerteten und von den Angeh&#246;rigen mitgeteilten Informationen &#252;ber den Verstorbenen, das Brautpaar oder die Taufeltern. Das Gericht wei&#223; aus eigener Anschauung, dass diese Reden mehr oder weniger gelungen sein k&#246;nnen und es f&#252;r die Angeh&#246;rigen auch emotional von besonderer Bedeutung ist, dass entsprechend dem Anlass die Rede ihren Erwartungen entspricht. Als Kunstwerk ist eine solche, wenn auch sehr gelungene, jedenfalls aber anlassbezogene Rede nach den vorgenannten Grunds&#228;tzen nicht anzusehen. Eine solche Rede ist vielmehr mit den Texten eines Werbetexters oder den Grafiken eines Gebrauchsgrafikers zu vergleichen, welche ebenfalls von der vorgenannten Rechtsprechung nicht als Kunstwerke angesehen wurden.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_48\">48</a></dt>\n<dd><p>Im Ergebnis unterliegen daher die Ums&#228;tze der Kl&#228;gerin der Regelbesteuerung.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_49\">49</a></dt>\n<dd><p>Die Kostenentscheidung folgt aus &#167; 135 Abs. 1 Satz 1 FGO.</p></dd>\n</dl>\n</div></div>\n</div>\n"
}