List view for cases

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    "content": "<div id=\"dokument\" class=\"documentscroll\">\n<a name=\"focuspoint\"><!--BeginnDoc--></a><div id=\"bsentscheidung\"><div>\n<h4 class=\"doc\">Tatbestand</h4>\n<div><div>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_1\">1</a></dt>\n<dd><p>Die Kl&#228;gerin wendet sich gegen die Festsetzung einer &#220;berschussabgabe f&#252;r den Zw&#246;lfmonatszeitraum 2014/2015.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_2\">2</a></dt>\n<dd><p>Die Kl&#228;gerin ist Milcherzeuger und war Inhaber einer Milchquote, die sich f&#252;r den Zw&#246;lfmonatszeitraum 2014/2015 auf 743.032 kg belief. Tats&#228;chlich lieferte die Kl&#228;gerin in diesem Zeitraum an die Molkerei A eG (im Folgenden: Molkerei) 1.336.914 kg an. Nach Fettgehaltskorrektur sowie nach Molkerei- und Bundessaldierung ergab sich f&#252;r die Kl&#228;gerin eine &#220;berlieferung von 457.041 kg und damit eine Abgabenforderung in H&#246;he von ... Euro.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_3\">3</a></dt>\n<dd><p>Gegen die Abgabenanmeldung der Molkerei vom 14.07.2015 erhob die Kl&#228;gerin unter dem 14.07.2015 Einspruch, mit dem sie geltend machte, dass die Festsetzung der Milchabgabe im EU-Recht keine Rechtsgrundlage habe. Denn die Regelungen der Verordnung (EG) Nr. 1234/2007 seien mit Wirkung zum 31.03.2015 ersatzlos aufgehoben worden. Eine &#220;bergangsregelung gebe es nicht.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_4\">4</a></dt>\n<dd><p>Das beklagte Hauptzollamt wies den Einspruch der Kl&#228;gerin mit Einspruchsentscheidung vom 23.10.2105 zur&#252;ck. Rechtsgrundlage f&#252;r die Erhebung der Milchabgabe sei Art. 55 der Verordnung (EG) Nr. 1234/2007. Die Verordnung (EG) Nr. 1234/2007 sei zwar durch Art. 230 Abs. 1 Unterabsatz 1 der Verordnung (EU) Nr. 1308/2013 mit Wirkung ab dem 01.01.2014 aufgehoben worden. Nach Art. 230 Abs. 1 Unterabsatz 2 lit. a) der Verordnung (EU) Nr. 1308/2013 w&#252;rden indes die Vorschriften der Verordnung (EG) Nr. 1234/2007 &#252;ber das System der Milchproduktionsregulierung bis zum 31.03.2015 fortgelten. Nach der Systematik der Milchquotenregelung erfolge die Abgabenberechnung und -erhebung stets nach Ablauf des jeweiligen Milchquotenjahres, weil der Abgabentatbestand, an den die Leistungspflicht gekn&#252;pft sei, erst mit Ablauf des Quotenjahres verwirklicht sei. Erst dann stehe fest, ob und in welchem Umfang die Quote durch die vermarkteten Milchmengen &#252;berliefert worden sei. Bei Entstehung der Abgabenschuld habe die Verordnung (EG) Nr. 1234/2007 jedoch unzweifelhaft und in vollem Umfang gegolten. Die Erhebung und Zahlung der &#220;berschussabgabe nach Ablauf des Zw&#246;lfmonatszeitraumes sei fester Bestandteil der Vorschriften f&#252;r das Milchquotenjahr und damit untrennbar mit diesem verbunden, da ansonsten die gesamte praktische Wirksamkeit f&#252;r das Milchquotenjahr 2014/2015 genommen w&#228;re. Die in der Verordnung (EG) Nr. 1234/2007 und der Verordnung (EG) Nr. 595/2004 getroffenen Regelungen zur Erhebung der Abgabe und Abwicklung des letzten Zw&#246;lfmonatszeitraumes g&#246;lten daher weiter.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_5\">5</a></dt>\n<dd><p>Mit ihrer am 18.11.2015 erhobenen Klage verfolgt die Kl&#228;gerin ihr Begehren fort. Sie f&#252;hrt zur Begr&#252;ndung im Wesentlichen an: Die Verordnung (EG) Nr. 1234/2007, die dem angegriffenen Bescheid zugrunde liege, sei mit Wirkung zum 31.03.2015 ersatzlos aufgehoben worden. Eine &#220;bergangsregelung sei weder im europ&#228;ischen noch im deutschen Recht vorhanden. Damit sei mit Ablauf des 31.03.2015 die Rechtsgrundlage f&#252;r die Berechnung der Milchabgabe weggefallen. Nach dem Grundsatz des Vorbehalts des Gesetzes k&#246;nne eine belastende Ma&#223;nahme nicht ohne Rechtsgrundlage erhoben werden. Entgegen der Auffassung des beklagten Hauptzollamtes habe die Europ&#228;ische Union das System der Milchquoten vollst&#228;ndig und ersatzlos beendet. Mit Ablauf des 31.03.2015 seien die Verpflichtungen der Abnehmer und Erzeuger in Bezug auf das letzte Milchquotenjahr 2014/2015 erloschen. Nach dem 31.03.2015 k&#246;nne die &#220;berschussabgabe nicht mehr rechtm&#228;&#223;ig erhoben werden. Daran &#228;ndere auch die Verordnung (EU) Nr. 1380/2014 nichts, die einen untauglichen Versuch darstelle, Art. 15 Abs. 1 der Verordnung (EG) Nr. 595/2004 neu zu fassen. Die Verordnung (EG) Nr. 595/2004 enthalte Durchf&#252;hrungsbestimmungen zur Verordnung (EG) Nr. 1788/2003 mit der Folge, dass diese Kommissionsverordnung in ihrer Wirksamkeit und in ihrer Laufzeit an die &#252;bergeordnete Ratsverordnung gekn&#252;pft gewesen sei. Die Verordnung (EG) Nr. 1788/2003 sei indes vollst&#228;ndig durch die Verordnung (EG) Nr. 1234/2007 aufgehoben worden.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_6\">6</a></dt>\n<dd><p>Die Kl&#228;gerin beantragt,<br>die Abgabenanmeldung der Molkerei A eG vom 14.07.2015 - soweit diese die Kl&#228;gerin betrifft - sowie die Einspruchsentscheidung des beklagten Hauptzollamtes vom 23.10.2015 aufzuheben.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_7\">7</a></dt>\n<dd><p>Das beklagte Hauptzollamt beantragt,<br>die Klage abzuweisen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_8\">8</a></dt>\n<dd><p>Es verteidigt die angefochtenen Bescheide und f&#252;hrt im Wesentlichen aus: Das Milchquotensystem sei auch f&#252;r den letzten Anwendungszeitraum der EU-Milchquotenregelung, der am 31.03.2015 geendet habe, anzuwenden gewesen. Da nach der Systematik der Milchquotenregelung stets ein Zeitraum von zw&#246;lf Monaten f&#252;r die Abgabenerhebung ma&#223;geblich sei - beginnend jeweils mit dem 01.04. bis zum 31.03. des Folgejahres -, liege es auf der Hand, dass auch f&#252;r den Zw&#246;lfmonatszeitraum 2014/2015 s&#228;mtliche Verpflichtungen aus der Milchquotenregelug und damit auch die Abgabenerhebung weiterhin Geltung beanspruchten. Anhaltspunkte daf&#252;r, dass der Verordnungsgeber auf Teile der Quotenregelung, namentlich die Abgabenerhebung, habe verzichten wollen, seien nicht erkennbar. Um jegliche Zweifel hinsichtlich der Verpflichtungen von Abnehmern und Erzeugern in Bezug auf das letzte Milchquotenjahr 2014/2015 sowie der Verpflichtung, die &#220;berschussabgabe nach dem 31.03.2015 zu erheben, zu vermeiden, habe der Verordnungsgeber mit der Verordnung (EU) Nr. 1380/2014 den Art. 15 Abs. 1 der Verordnung (EG) Nr. 595/2004 dahin pr&#228;zisiert, dass er nochmals auf die im letzten Milchquotenjahr geltenden Bestimmungen der Verordnung (EG) Nr. 1234/2007 verwiesen habe. Die Abgabenerhebung nach Ablauf des Milchquotenjahres sei fester Bestandteil der Vorschriften f&#252;r das jeweilige Milchquotenjahr und untrennbar mit diesen verbunden. Systemimmanent k&#246;nne die Abgabenfestsetzung und -erhebung nur nach Ablauf des Milchquotenjahres 2014/2015 erfolgen; einer gesonderten &#220;bergangsregelung habe es nicht bedurft, da die Abgaben f&#252;r die &#220;berschreitung der Quoten im Zw&#246;lfmonatszeitraum 2014/2015 erhoben w&#252;rden, in welchem die einschl&#228;gigen Vorschriften der Verordnung (EG) Nr. 1234/2007 gegolten h&#228;tten. Die Milch&#252;berschussabgabe entstehe durch &#220;berlieferung der einzelbetrieblichen Quote durch den Milcherzeuger. Dieser sei Schuldner der Abgabe. Die Verordnung (EG) Nr. 1234/2007 sei eine Regelung im Sinne des &#167; 1 Abs. 2 Nr. 3 MOG. Nach &#167; 12 MOG i. V. m. &#167; 38 AO entst&#252;nden abgabenrechtliche Anspr&#252;che in dem Augenblick, in dem der Tatbestand verwirklicht sei, an den das Gesetz die Leistungspflicht kn&#252;pfe. Die Milch&#252;berschussabgabe sei damit vor dem 01.04.2015 mit &#220;berschreiten der einzelbetrieblichen Quoten entstanden; die Festsetzung und Erhebung der Abgabe k&#246;nne - innerhalb der Festsetzungsfrist - auch zu einem sp&#228;teren Zeitpunkt erfolgen. Die Verordnung (EG) Nr. 595/2004, die die Art und Weise der Erhebung der Milch&#252;berschussabgabe und die Methode der Abgabenberechnung regele, sei nicht aufgehoben worden und gelte fort. Entgegen der Auffassung der Kl&#228;gerseite spr&#228;chen auch die von der Kommission vorgenommenen &#196;nderungen der Verordnung (EG) Nr. 595/2004 im Dezember 2014 und M&#228;rz 2015 f&#252;r eine Fortgeltung dieser Verordnung. Aus dem Wortlaut sowohl der Durchf&#252;hrungsverordnung (EU) Nr. 1380/2014 als auch der Durchf&#252;hrungsverordnung (EU) 2015/517 ergebe sich eindeutig und unzweifelhaft der Wille des unionsrechtlichen Gesetzgebers, die in Bezug auf den Zw&#246;lfmonatszeitraum 2014/2015 entstandene Abgabe auch zu erheben. Schlie&#223;lich k&#246;nne sich die Kl&#228;gerin nicht auf eine Verletzung des Grundsatzes der Rechtssicherheit berufen. Mit der in Art. 230 der Verordnung (EU) Nr. 1308/2013 festgelegten Fortgeltung der Regelungen zum Milchquotensystem sei auch der letzte Zw&#246;lfmonatszeitraum 2014/2015 eindeutig von der Abrechnung erfasst. Die Kl&#228;gerin habe daher mit einer Abrechnung des letzten Zw&#246;lfmonatszeitraumes und der in diesem Zeitraum entstandenen &#220;berschussabgabe rechnen m&#252;ssen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_9\">9</a></dt>\n<dd><p>Hinsichtlich der weiteren Einzelheiten wird auf den Inhalt der Gerichtsakte sowie der Sachakten des beklagten Hauptzollamtes Bezug genommen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n</div></div>\n<h4 class=\"doc\">Entscheidungsgr&#252;nde</h4>\n<div><div>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_10\">10</a></dt>\n<dd><p>Die zul&#228;ssige Anfechtungsklage hat in der Sache keinen Erfolg. Die angefochtenen Bescheide sind rechtm&#228;&#223;ig und verletzen die Kl&#228;gerin nicht in ihren Rechten (&#167; 100 Abs. 1 Satz 1 FGO).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_11\">11</a></dt>\n<dd><p>1. Rechtsgrundlage f&#252;r die streitgegenst&#228;ndliche Abgabenanmeldung ist Art. 79 Unterabsatz 2 VO Nr. 1234/20071 [1] i. V. m. &#167; 40 Abs. 3 MilchQuotV2 [2] i. V. m. &#167; 12 Abs. 1 Satz 1 MOG3 [3] i. V. m. &#167;&#167; 150 Abs. 1 Satz 3, 155 Abs. 1 Satz 1, 167 Abs. 1, 168 Satz 1 AO. Die tatbestandlichen Voraussetzungen des Art. 79 Unterabsatz 2 VO Nr. 1234/2007 waren im Streitfall mit Ablauf des 31.03.2015 erf&#252;llt (hierzu unter a). Die mit Ablauf des 31.03.2015 nach Art. 79 Unterabsatz 2 VO Nr. 1234/2007 entstandene Abgabenschuld durfte nach diesem Zeitpunkt gem&#228;&#223; &#167; 12 Abs. 1 Satz 1 MOG i. V. m. &#167;&#167; 150 Abs. 1 Satz 3, 155 Abs. 1 Satz 1, 167 Abs. 1, 168 Satz 1 AO durch die Molkerei angemeldet werden mit der Folge, dass diese Anmeldung als Abgabenfestsetzung wirkt (hierzu unter b). Das Milchquotenjahr 2014/2015 durfte auch nach dem 31.3.2015 auf der Grundlage der Verordnung (EG) Nr. 595/20044 [4] abgerechnet werden (hierzu unter c).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_12\">12</a></dt>\n<dd><p>a) Die tatbestandlichen Voraussetzungen des Art. 79 Unterabsatz 2 VO Nr. 1234/2007 waren im Streitfall mit Ablauf des 31.03.2015 erf&#252;llt.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_13\">13</a></dt>\n<dd><p>In Art. 79 Unterabsatz 2 VO Nr. 1234/2007 ist bestimmt, dass die Erzeuger dem Mitgliedstaat ihren nach Ma&#223;gabe der Art. 69, 70 und 80 VO Nr. 1234/2007 berechneten Beitrag zur f&#228;lligen &#220;berschussabgabe allein aufgrund der &#220;berschreitung ihrer verf&#252;gbaren Quoten schulden. Als \"verf&#252;gbare Quote\" gilt gem&#228;&#223; Art. 65 lit. k) VO Nr. 1234/2007 die Quote, die dem Erzeuger am 31. M&#228;rz des Zw&#246;lfmonatszeitraumes, f&#252;r den die &#220;berschussabgabe berechnet wird, zur Verf&#252;gung steht, wobei alle in der Verordnung Nr. 1234/2007 vorgesehenen &#220;bertragungen, Verk&#228;ufe, Umwandlungen und zeitweiligen Neuzuweisungen, die w&#228;hrend dieses Zw&#246;lfmonatszeitraumes erfolgt sind, ber&#252;cksichtigt werden. Zwar schulden nach Art. 78 Abs. 2 VO Nr. 1234/2007 die Mitgliedstaaten der Gemeinschaft/Union die &#220;berschussabgabe, die sich aus der &#220;berschreitung der einzelstaatlichen Quote ergibt und die auf einzelstaatlicher Ebene und getrennt f&#252;r Lieferungen (Art. 65 lit. f) VO Nr. 1234/2007) und Direktverk&#228;ufe (Art. 65 lit. g) VO Nr. 1234/2007) festgestellt wird. Die &#220;berschussabgabe wird indes gem&#228;&#223; Art. 79 Unterabsatz 1 VO Nr. 1234/2007 nach Ma&#223;gabe der Art. 80 und 83 VO Nr. 1234/2007 vollst&#228;ndig auf die Erzeuger aufgeteilt, die zu den jeweiligen &#220;berschreitungen der einzelstaatlichen Quoten beigetragen haben. Diese Regelungssystematik erhellt, dass die Erzeuger allein aufgrund der &#220;berschreitung ihrer verf&#252;gbaren Quoten - in den Worten des Art. 79 Unterabsatz 2 VO Nr. 1234/2007 - einen \"Beitrag zur f&#228;lligen &#220;berschussabgabe\" schulden.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a>14</a></dt>\n<dd><p>Dass die Kl&#228;gerin ihre f&#252;r den Zw&#246;lfmonatszeitraum 2014/2015 verf&#252;gbare Quote &#252;berschritten hat, steht zwischen den Beteiligten au&#223;er Streit. Auch die weitere Voraussetzung des Art. 79 Unterabsatz 2 VO Nr. 1234/2007, n&#228;mlich die F&#228;lligkeit der &#220;berschussabgabe bez&#252;glich des Zw&#246;lfmonatszeitraumes, ist im Streitfall gegeben. Der erkennende Senat h&#228;lt daf&#252;r, dass das in Art. 79 Unterabsatz 2 VO Nr. 1234/2007 verwandte Adjektiv \"f&#228;llig\" nicht im schuldrechtlichen Sinne des Eintritts eines Leistungstermins - als solcher k&#228;me mit Blick auf die vom Mitgliedstaat geschuldete &#220;berschussabgabe allein der in Art. 78 Abs. 2 letzter Halbsatz VO Nr. 1234/2006 genannte &#220;berweisungszeitraum zwischen dem 16.10. und dem 30.11.2015 in Betracht -, sondern vielmehr im abgabenrechtlichen Sinne der Entstehung des Abgabenanspruchs (vgl. f&#252;r das nationale Recht &#167; 220 Abs. 2 AO) zu verstehen ist. Die &#220;berschussabgabe entsteht indes nach Art. 78 Abs. 1 Unterabsatz 1 VO Nr. 1234/2007 bereits dadurch, dass Milch und Milcherzeugnisse im jeweiligen Zw&#246;lfmonatszeitraum &#252;ber die f&#252;r die Bundesrepublik Deutschland nach Art. 66 Abs. 1 VO Nr. 1234/2007 festgesetzte einzelstaatliche Quote hinaus vermarktet werden. Nach Art. 78 Abs. 1 Unterabsatz 1 i. V. m. Abs. 2 VO Nr. 1234/2007 schuldet daher der einzelne Mitgliedstaat der Gemeinschaft/Union die &#220;berschussabgabe bereits und allein aufgrund des Umstandes der Vermarktung von Milch und Milcherzeugnissen innerhalb des jeweiligen Zw&#246;lfmonatszeitraumes &#252;ber die festgesetzte einzelstaatliche Quote hinaus. Die &#220;berschussabgabe entstand damit dem Grunde nach kraft Gesetzes mit Ablauf des 31.03.2015. Dass regelm&#228;&#223;ig erst nach Ablauf des jeweiligen Zw&#246;lfmonatszeitraumes abrechnungstechnisch festgestellt werden kann, in welcher H&#246;he der einzelne Mitgliedstaat seine Quote &#252;berschritten hat, ist dem Milchquotensystem und der Berechnung der Abgabe immanent und hindert nicht die Verwirklichung des Abgabentatbestandes der &#220;berschreitung der verf&#252;gbaren Quote nach Art. 79 Unterabsatz 2 VO Nr. 1234/2007 durch die Erzeuger.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_15\">15</a></dt>\n<dd><p>Der Verwirklichung des Abgabentatbestandes steht nicht entgegen, dass die Verordnung Nr. 1234/2007 im Zeitpunkt der Abgabe der Anmeldung durch die Molkerei, die die Wirkung einer Steuerfestsetzung hat (&#167; 168 Satz 1 AO), bereits au&#223;er Kraft getreten war. Zwar ist der Kl&#228;gerin zuzugeben, dass der Unionsgesetzgeber die Verordnung Nr. 1234/2007 durch Art. 230 Abs. 1 Unterabsatz 1 VO Nr. 1308/20135 [5] ersatzlos aufgehoben hat. Der erkennende Senat &#252;bersieht auch nicht, dass der Unionsgesetzgeber in Art. 230 Abs. 1 Unterabsatz 2 lit a) VO Nr. 1308/2013 in Bezug auf das System der Milchproduktionsregulierung eine Fortgeltung der Bestimmungen der Verordnung Nr. 1234/2007 in Teil II Titel 1 Kapitel III Abschnitt III - also der Art. 65 bis 84 VO Nr. 1234/2007 - lediglich bis zum 31.03.2015 angeordnet hat. Die Vorschrift des Art. 79 Unterabsatz 2 VO Nr. 1234/2007 normiert indes nicht die eigentliche Abgabenfestsetzung durch Verwaltungsakt (hierzu unter b), sondern regelt vielmehr den blo&#223;en Abgabentatbestand, der allein durch die &#220;berlieferung bzw. - in den Worten des Unionsgesetzgebers - die &#220;berschreitung der verf&#252;gbaren Quote des Erzeugers verwirklicht wird. Im hier ma&#223;geblichen Zeitraum der &#220;berlieferung - scil. zwischen dem 01.04.2014 und 31.03.2015 - war die Regelung des Art. 79 VO Nr. 1234/2007 jedoch unzweifelhaft g&#252;ltig.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a>16</a></dt>\n<dd><p>Ein weiterer Gesichtspunkt kommt hinzu: Der Unionsgesetzgeber hat zwar einerseits nach Art. 230 Abs. 1 Unterabsatz 1 VO Nr. 1380/2013 die Verordnung Nr. 1234/2007 aufgehoben. Andererseits hat er aber durch Art. 230 Abs. 1 Unterabsatz 2 lit. a) VO Nr. 1308/2013 ausdr&#252;cklich eine Fortgeltung der Bestimmungen f&#252;r das System der Milchproduktionsregulierung bis 31.03.2015 angeordnet. Das System der Milchproduktionsregulierung beinhaltet indes zwei S&#228;ulen, zum einen die Festlegung von Quoten sowohl f&#252;r den Mitgliedstaat als auch f&#252;r die Erzeuger, zum anderen die Erhebung einer &#220;berschussabgabe bei &#220;berschreitung der Quote. Anhaltspunkte daf&#252;r, dass der Unionsgesetzgeber bez&#252;glich des letzten Zw&#246;lfmonatszeitraumes 2014/2015 die zweite S&#228;ule des Systems der Milchproduktionsregulierung aufgeben bzw. abschaffen wollte, sind nicht ersichtlich, im Gegenteil: Im 205. Erw&#228;gungsgrund der Verordnung Nr. 1308/2013 hei&#223;t es ausdr&#252;cklich, dass nach Aufhebung der Verordnung Nr. 1234/2007 die einschl&#228;gigen Bestimmungen bis zum Ende der betreffenden Regelungen weiterhin gelten sollten. Dieser erkl&#228;rte Wille des Unionsgesetzgebers entspricht seiner urspr&#252;nglichen Intention, wie sie in Art. 204 Abs. 2 Unterabsatz 2 lit. g) und Abs. 4 VO Nr. 1234/2007 angelegt war, n&#228;mlich dass das System der Milchproduktionsregulierung mit seinen entsprechenden Vorschriften am 01.04.2008 - dem ersten Tag des Zw&#246;lfmonatszeitraumes 2008/2009 - (Art. 204 Abs. 2 Unterabsatz 2 lit. g) VO Nr. 1234/2007) beginnen und am 31.03.2015 - dem letzten Tag des Zw&#246;lfmonatszeitraumes 2014/2015 - (Art. 204 Abs. 4 VO Nr. 1234/2007) auslaufen sollte.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_17\">17</a></dt>\n<dd><p>b) Die mit Ablauf des 31.03.2015 nach Art. 79 Unterabsatz 2 VO Nr. 1234/2007 entstandene Abgabenschuld, die der Erzeuger allein aufgrund der &#220;berschreitung seiner Quote im Zw&#246;lfmonatszeitraum 2014/2015 verwirkt hat, durfte nach dem Au&#223;erkrafttreten des abgabenschuldbegr&#252;ndenden Tatbestandes - scil. Art. 79 Unterabsatz 2 VO Nr. 1234/2007, dessen Geltung mit Ablauf des 31.03.2015 endete - gem&#228;&#223; &#167; 12 Abs. 1 Satz 1 MOG i. V. m. &#167;&#167; 150 Abs. 1 Satz 3, 155 Abs. 1 Satz 1, 167 Abs. 1, 168 Satz 1 AO durch die Molkerei angemeldet werden mit der Folge, dass diese Anmeldung gegen&#252;ber der Kl&#228;gerin als Abgabenfestsetzung wirkt.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_18\">18</a></dt>\n<dd><p>Die vorgenannten Vorschriften der Abgabenordnung, deren Geltung nicht nur w&#228;hrend des Zw&#246;lfmonatszeitraumes 2014/2015, sondern auch &#252;ber den 31.03.2015 hinaus unbestritten ist, sind gem&#228;&#223; &#167; 12 Abs. 1 Satz 1 MOG auf den Streitfall anwendbar. In &#167; 12 Abs. 1 Satz 1 MOG ist geregelt, dass auf Abgaben zu Marktordnungszwecken, die nach den Regelungen im Sinne des &#167; 1 Abs. 2 Nr. 1 bis 3 MOG hinsichtlich Marktordnungswaren erhoben werden, die Vorschriften der Abgabenordnung entsprechend anzuwenden sind. Dass es sich bei der hier in Rede stehenden &#220;berschussabgabe um eine im vorbezeichneten Sinne Abgabe zu Marktordnungszwecken handelt, bedarf keiner n&#228;heren Erl&#228;uterung. &#167; 12 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 MOG enth&#228;lt zudem eine Erm&#228;chtigung, durch Rechtsverordnung Vorschriften &#252;ber das Verfahren bei Abgaben zu Marktordnungszwecken zu erlassen, wovon der Verordnungsgeber mit dem Erlass der Verordnung zur Durchf&#252;hrung der EU-Milchquotenregelung (MilchQuotV) Gebrauch gemacht hat. Die MilchQuotV verpflichtet den K&#228;ufer zu einer Anmeldung der &#220;berschussabgaben, die in Bezug auf jeden Milcherzeuger den Betrag der &#220;berschussabgabe ausweist (vgl. &#167; 40 Abs. 3, Abs. 4 Nr. 1 lit. b) MilchQuotV). Diese Anmeldung des K&#228;ufers, eine Steueranmeldung im Sinne des &#167; 150 Abs. 1 Satz 3 AO, hat gem&#228;&#223; &#167; 168 Satz 1 AO die Wirkung einer Abgabenfestsetzung unter dem Vorbehalt der Nachpr&#252;fung.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_19\">19</a></dt>\n<dd><p>Dieser Rechtswirkung steht nicht entgegen, dass die Anmeldung der Molkerei - im Unterschied zur sonstigen Steueranmeldung - nicht vom Steuerpflichtigen, sondern vom K&#228;ufer der Milch abgegeben wird. Insoweit ist in &#167; 40 Abs. 7 Satz 1 MilchQuotV geregelt, dass der Milcherzeuger vom K&#228;ufer innerhalb von sechs Monaten nach Ablauf jedes Zw&#246;lfmonatszeitraumes eine Mitteilung &#252;ber die Daten enth&#228;lt, die nach &#167; 40 Abs. 4 MilchQuotV &#252;bermittelt wurden und seine Anlieferungsquote betreffen. Diese Mitteilung des K&#228;ufers bewirkt, dass die Erhebung der &#220;berschussabgabe f&#252;r den jeweiligen Zw&#246;lfmonatszeitraum dem Milcherzeuger bekannt gegeben wird (vgl. &#167; 40 Abs. 7 Satz 2 MilchQuotV). Angesichts dieses Normzusammenhanges war der Milchk&#228;ufer (Art. 65 lit. e) VO Nr. 1234/23007) - vorliegend die Molkerei - berechtigt und verpflichtet, den von der Kl&#228;gerin aufgrund der &#220;berschreitung ihrer verf&#252;gbaren Quote verwirkten Beitrag zur &#220;berschussabgabe gegen&#252;ber dem beklagten Hauptzollamt anzumelden.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a>20</a></dt>\n<dd><p>c) Das Milchquotenjahr 2014/2015 durfte auch nach dem 31.03.2015 auf der Grundlage der Verordnung Nr. 595/2004 abgerechnet werden. Dieser Abrechnung steht nicht entgegen, dass der Unionsgesetzgeber in Art. 230 Abs. 1 VO Nr. 1308/2013 nicht explizit auch eine Fortgeltung der Verordnung Nr. 595/2004 angeordnet hat. Einer diesbez&#252;glichen Anordnung in der Verordnung Nr. 1308/2013 bedurfte es n&#228;mlich nicht (mehr).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_21\">21</a></dt>\n<dd><p>Die Verordnung Nr. 595/2004 erging als Durchf&#252;hrungsverordnung zur Verordnung Nr. 1788/2003 - der Vorg&#228;ngerverordnung zur Verordnung Nr. 1234/2007 -; sie legt u. a. die Aufteilung der einzelstaatlichen Referenzmengen in Lieferungen und Direktverk&#228;ufe sowie die Berechnung und Zahlung der Zusatzabgabe fest (vgl. Art. 1 VO Nr. 595/2004).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_22\">22</a></dt>\n<dd><p>Ob die Verordnung Nr. 595/2004 ihre Rechtsgrundlage in Art. 24 VO Nr. 1788/2003 findet oder ob einem solchen Verst&#228;ndnis m&#246;glicherweise entgegensteht, dass die Verordnung Nr. 1788/2003 nichtig sei, weil der Rat diese Verordnung nicht einstimmig beschlossen habe und/oder weil das Europ&#228;ische Parlament vor der endg&#252;ltigen Verabschiedung nicht noch einmal angeh&#246;rt worden sei, braucht der Senat aus Anlass des vorliegenden Rechtsstreits nicht zu entscheiden.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_23\">23</a></dt>\n<dd><p>aa) Denn die Kommission hat in der Folgezeit - d. h. nach Inkrafttreten der Verordnung Nr. 1234/2007 - die Verordnung Nr. 595/2004 mehrfach gest&#252;tzt auf die Verordnung Nr. 1234/2007 ge&#228;ndert, n&#228;mlich durch die Verordnung (EG) Nr. 258/20096 [6], die Verordnung (EG) Nr. 793/20097 [7], die Durchf&#252;hrungsverordnung (EU) Nr. 760/20128 [8], die Durchf&#252;hrungsverordnung (EU) Nr. 1380/20149 [9] und zuletzt durch die Durchf&#252;hrungsverordnung (EU) 2015/51710 [10]. Mit jeder &#196;nderung der Verordnung Nr. 595/2004 hat die Kommission das Regelungswerk und Normengef&#252;ge der Verordnung Nr. 595/2004 konkludent best&#228;tigt und erneuert, wozu die Kommission aufgrund der Erm&#228;chtigungen u. a. in Art. 65 lit. b) und g), Art. 66 Abs. 4 Unterabsatz 2, Art. 67 Abs. 4, Art. 69 Abs. 1 und 2, Art. 70 Abs. 3 und 4, Art. 78 Abs. 3 und 4, Art. 80 Abs. 1 und Art. 81 Abs. 1 VO Nr. 1234/204, vor allem aber auch aufgrund der Erm&#228;chtigung in Art. 85 VO Nr. 1234/2007 zum Erlass von Durchf&#252;hrungsrechtsakten befugt war.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a>24</a></dt>\n<dd><p>Aus dem Umstand, dass die Verordnung Nr. 595/2004 auf der Verordnung Nr. 1234/2007 aufbaut und von der Kommission mehrfach erneuert worden ist, folgt allerdings nicht, dass die Verordnung Nr. 595/2004 ab dem Zeitpunkt nicht mehr anwendbar ist, zu dem die Bestimmungen der Verordnung Nr. 1234/2007 &#252;ber das System der Milchproduktionsregulierung au&#223;er Kraft getreten sind. Im Unterschied zur Verordnung Nr. 1234/2007 haben das Europ&#228;ische Parlament und der Rat mit der Verordnung Nr. 1308/2013 die Verordnung Nr. 595/2004 nicht aufgehoben. Dies erhellt, dass die Verordnung Nr. 595/2004 Rechtswirkungen &#252;ber die Geltungsdauer der Verordnung Nr. 1234/2007 - namentlich deren Vorschriften &#252;ber das System der Milchproduktionsregulierung - hinaus - also auch nach dem 31.03.2015 - entfalten kann und tats&#228;chlich auch entfaltet. Diese Rechtswirkungen betreffen insbesondere die Verpflichtungen von Abnehmern und Erzeugern in Bezug auf das letzte Milchquotenjahr 2014/2015 sowie die Verpflichtung der Mitgliedstaaten, die &#220;berschussabgabe nach dem 31.03.2015 nach den vom Mitgliedstaat festgelegten Modalit&#228;ten zu erheben (vgl. insoweit auch den 2. Erw&#228;gungsgrund der Verordnung Nr. 1380/2014 sowie Art. 15 Abs. 1 VO Nr. 595/2004 in der Fassung der Verordnung Nr. 1380/2014). Mit anderen Worten: Da die Verordnung Nr. 595/2004 durch die Verordnung Nr. 1380/2013 nicht aufgehoben worden ist, gelten ihre Bestimmungen und Rechtswirkungen solange fort, bis diese ihren Anwendungsbereich verloren haben, was bez&#252;glich des letzten Zw&#246;lfmonatszeitraumes 2014/2015 erst eintritt, wenn die Mitgliedstaaten diesen Zw&#246;lfmonatszeitraum abgerechnet haben und ihrer Verpflichtung nachgekommen sind, eine &#220;berschussabgabe bei &#220;berschreitung der einzelstaatlichen Quote zu zahlen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a>25</a></dt>\n<dd><p>Dem vorstehend beschriebenen Verst&#228;ndnis des Senats steht schlie&#223;lich nicht entgegen, dass Durchf&#252;hrungsverordnungen der Kommission nicht gegen die Grundverordnung versto&#223;en, deren wesentlichen Grundz&#252;ge nicht antasten und ihren Anwendungsbereich nicht ver&#228;ndern d&#252;rfen (vgl. Gellermann, in: Streinz, EUV/AEUV, 2. Auflage 2012, Art. 291 AEUV, Rn. 12; Ruffert, in: Calliess/Ruffert, EUV/AEUV, 5. Auflage 2016, Art. 291 AEUV, Rn. 11; EuGH, Urteil vom 23.10.2007, C-403/05, Rz. 51; EuGH, Urteil vom 19.11.1998, C-159/96, Rz. 41). Denn die von der Kommission erlassenen &#196;nderungsverordnungen der Verordnung Nr. 595/2004 - zuletzt die Verordnung Nr. 2015/517 - versto&#223;en inhaltlich weder gegen den Basisrechtsakt noch ver&#228;ndern sie dessen Anwendungsbereich. Grundregelung der Verordnung Nr. 1234/2007 als Basisrechtsakt ist und bleibt die Festsetzung einzelstaatlicher Quoten f&#252;r die Erzeugung von Milch f&#252;r sieben aufeinanderfolgende Zw&#246;lfmonatszeitr&#228;ume, abschlie&#223;end mit dem Zw&#246;lfmonatszeitraum 01.04.2014 bis 31.03.2015, sowie die Erhebung einer &#220;berschussabgabe, sofern Milch &#252;ber die festgesetzte einzelstaatliche Quote hinaus vermarktet wird, die auf die Erzeuger aufgeteilt wird, die zu den jeweiligen &#220;berschreitungen der einzelstaatlichen Quoten beigetragen haben. Dass die Abrechnung des einzelnen Zw&#246;lfmonatszeitraumes jeweils nach dem 31.03. des entsprechenden Milchquotenjahres erfolgte mit der Folge, dass auch der Beitrag zur &#220;berschussabgabe gegen&#252;ber dem einzelnen Milcherzeuger erst nach dem 31.03. festgesetzt wurde - zuletzt nach dem 31.03.2015 -, war in dem Basisrechtsakt bereits von Anfang an angelegt. Weder die Verordnung Nr. 595/2004 noch die in der Folge von der Kommission erlassenen &#196;nderungsverordnungen haben in diese Systematik und Abwicklung eingegriffen; insbesondere haben die Durchf&#252;hrungsverordnungen der Kommission den Anwendungszeitraum der Verordnung Nr. 1234/2007 als Basisrechtsakt nicht verl&#228;ngert.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_26\">26</a></dt>\n<dd><p>bb) Im &#220;brigen hat der Unionsgesetzgeber - in concreto der Rat - in Art. 201 Abs. 3 lit. a) VO Nr. 1234/2007 ausdr&#252;cklich bestimmt, dass die Aufhebung der Verordnung Nr. 1788/2003 unbeschadet der weiteren Geltung von Gemeinschaftsrechtsakten erfolgt, die auf der Grundlage u. a. dieser Verordnung angenommen wurden, mithin auch der Verordnung Nr. 595/2004. Mit Blick auf diese Normierung spricht viel daf&#252;r, dass der Unionsgesetzgeber mit Erlass der Verordnung Nr. 1234/2007 die (Fort-)Geltung der Verordnung Nr. 595/2004 beschlossen bzw. erneuert hat, so dass es auf die Frage der Nichtigkeit der Verordnung Nr. 1788/2003 auch aus diesem Grunde nicht ank&#228;me. Der Senat muss indes auch diese Rechtsfrage im Hinblick auf die Erw&#228;gungen unter aa) einer abschlie&#223;enden Kl&#228;rung zuf&#252;hren.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a>27</a></dt>\n<dd><p>2. Das in der Verordnung Nr. 1234/2007 normierte Quotensystem (Art. 55 i. V. m. Art. 66, 67 VO Nr. 1234/2007) mit der Konsequenz, dass bei &#220;berschreitung der einzelstaatlichen Quote jeder Erzeuger, der zur &#220;berschreitung der einzelstaatlichen Quote beigetragen hat, einen Beitrag zur &#220;berschussabgabe zu zahlen hat (Art. 78, 79 VO Nr. 1234/2007), ist mit h&#246;herrangigem Recht vereinbar, insbesondere verst&#246;&#223;t die Erhebung einer &#220;berschussabgabe (auch) bez&#252;glich des Zw&#246;lfmonatszeitraumes 2014/2015 weder gegen den Grundsatz der Rechtssicherheit (hierzu unter a) noch gegen den Grundsatz der Verh&#228;ltnism&#228;&#223;igkeit (hierzu unter b). Auch einen Versto&#223; der Verordnung Nr. 1234/2007 gegen das Diskriminierungsverbot vermag der Senat nicht festzustellen (hierzu c).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a>28</a></dt>\n<dd><p>a) Die Erhebung einer &#220;berschussabgabe bzw. - aus Sicht des Erzeugers - eines Beitrags zu der vom Mitgliedstaat geschuldeten &#220;berschussabgabe bez&#252;glich des Zw&#246;lfmonatszeitraumes 2014/2015 verst&#246;&#223;t nicht gegen den Grundsatz der Rechtssicherheit.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_29\">29</a></dt>\n<dd><p>Der Grundsatz der Rechtssicherheit gebietet, dass eine Regelung, die nachteilige Folgen f&#252;r Einzelne hat, klar und bestimmt und ihre Anwendung f&#252;r den Einzelnen vorhersehbar sein muss (vgl. EuGH, Urteil vom 17.12.2015, C-330/14, Rz. 47; Beschluss vom 16.01.2014, C-24/13, Rz. 32). Der Europ&#228;ische Gerichtshof hat auch betont, dass der Grundsatz der Rechtssicherheit erfordert, dass der Gesetzgeber die besondere Situation des Wirtschaftsteilnehmers ber&#252;cksichtigt (vgl. EuGH, Urteil vom 17.12.2015, C-330/14, Rz. 48). Das Gebot der Rechtssicherheit gilt in besonderem Ma&#223;e, wenn es sich um Vorschriften handelt, die finanzielle Konsequenzen haben k&#246;nnen, denn die Betroffenen m&#252;ssen in der Lage sein, den Umfang der ihnen durch diese Vorschriften auferlegten Rechte und Pflichten unzweideutig zu erkennen und geeignete Vorkehrungen zu schaffen (vgl. EuGH, Urteil vom 22.02.1989, Rs. 92/87, Rz. 22; Urteil vom 15.12.1987, Rs. 325/85, Rz. 18). Gemessen an diesen Grunds&#228;tzen sind die hier in Rede stehenden unionsrechtlichen Normierungen nicht zu beanstanden.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_30\">30</a></dt>\n<dd><p>Der Verordnung Nr. 1234/2007 ist f&#252;r jeden Normadressaten klar und unmissverst&#228;ndlich zu entnehmen, dass f&#252;r sieben aufeinander folgende Zw&#246;lfmonatszeitr&#228;ume beginnend mit dem 01.04.2008 einzelstaatliche Quoten f&#252;r die Erzeugung von Milch und anderen Milcherzeugnissen festgesetzt werden (Art. 66 Abs. 1 VO Nr. 1234/2007), wobei die einzelstaatlichen Quoten nach Ma&#223;gabe des Art. 67 VO Nr. 1234/2007 auf die Erzeuger aufgeteilt werden (Art. 66 Abs. 2 VO Nr. 1234/2007). Ebenso klar und eindeutig ist in Art. 78 Abs. 1 VO Nr. 1234/2007 bestimmt, dass auf Milch und Milcherzeugnisse, die &#252;ber die einzelstaatliche Quote hinaus vermarktet werden, eine &#220;berschussabgabe in einer ganz konkreten H&#246;he - scil. ... EUR auf 100 Kilogramm Milch - erhoben wird. Dass die &#220;berschussabgabe vollst&#228;ndig auf die Erzeuger aufgeteilt wird, die zu den jeweiligen &#220;berschreitungen der einzelstaatlichen Quoten beigetragen haben, stellt Art. 79 VO Nr. 1234/2007 ebenfalls f&#252;r jeden Normadressaten verst&#228;ndlich und unzweideutig klar. Dieses verst&#228;ndliche und in sich konsequente Normengef&#252;ge hat nicht dadurch seine Klarheit teilweise oder ganz verloren, dass der Unionsgesetzgeber einerseits die Verordnung Nr. 1234/2007 aufgehoben (vgl. Art. 230 Abs. 1 Unterabsatz 1 VO Nr. 1308/2013), andererseits jedoch f&#252;r das System der Milchproduktionsregulierung eine Fortgeltung der Bestimmungen bis zum 31.03.2015 angeordnet hat (vgl. Art. 230 Abs. 1 Unterabsatz 2 lit. a) VO Nr. 1308/2013). Auch unter der Geltung des Art. 230 Abs. 1 Unterabsatz 1, Unterabsatz 2 lit. a) VO Nr. 1308/2013 mussten alle Normadressaten - also alle Milcherzeuger - davon ausgehen, dass der Unionsgesetzgeber an dem System der Milchproduktionsregulierung mit einzelstaatlichen und einzelbetrieblichen Quoten und der Festsetzung einer &#220;berschussabgabe bei &#220;berschreitung der einzelstaatlichen Quote bis zum Ablauf des siebten und damit letzten Zw&#246;lfmonatszeitraumes am 31.03.2015 festh&#228;lt, zumal der Unionsgesetzgeber seinen Willen in den Erw&#228;gungsgr&#252;nden der Verordnung Nr. 1308/2013 ausdr&#252;cklich klargestellt hatte. Im 205. Erw&#228;gungsgrund hei&#223;t es insoweit: \"Nach Aufhebung der Verordnung (EG) Nr. 1234/2007 sollten die einschl&#228;gigen Bestimmungen bis zum Ende der betreffenden Regelungen weiterhin gelten.\" Das Ende der Regelungen der Milchproduktionsregulierung ergibt bzw. ergab sich f&#252;r jeden Normadressaten aus Art. 66 Abs. 1 VO Nr. 1234/2007 mit dem Ablauf des siebten Zw&#246;lfmonatszeitraumes, der auf den 31.03.2015 fiel.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_31\">31</a></dt>\n<dd><p>Der erkennende Senat &#252;bersieht nicht, dass der Unionsgesetzgeber in Art. 230 Abs. 1 Unterabsatz 2 lit. e) VO Nr. 1308/2013 die Formulierung \"bis zum Ende des Zuckerwirtschaftsjahres 2013/2014 am 30. September 2014\" verwandt hat. Aus der unterschiedlichen Formulierung des Unionsgesetzgebers in Art. 230 Abs. 1 Unterabsatz 2 lit a) VO Nr. 1308/2013 einerseits und Art. 230 Abs. 1 Unterabsatz 2 lit. e) VO Nr. 1308/2013 andererseits kann indes ein Milcherzeuger nichts zu seinen Gunsten im Hinblick auf die M&#246;glichkeit der Festsetzung einer &#220;berschussabgabe bei &#220;berschreitung der Quote im Zw&#246;lfmonatszeitraum 2014/2015 herleiten. Denn das in Art. 230 Abs. 1 Unterabsatz 2 lit. a) VO Nr. 1308/2013 in Bezug genommene Datum des 31.03.2015 markiert gerade das Ende des Zw&#246;lfmonatszeitraumes 2014/2015, der mit dem 01.04.2014 begonnen hatte (vgl. Art. 66 Abs. 1 VO Nr. 1234/2007).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_32\">32</a></dt>\n<dd><p>Aus dem Umstand, dass die Vorschriften der Verordnung Nr. 1234/2007 &#252;ber das System der Milchproduktionsregulierung nach dem 31.03.2015 nicht mehr in Kraft waren, folgt freilich nicht, dass deren Normierungen bez&#252;glich der angefochtenen &#220;berschussabgabe keine Rechtswirkungen (mehr) entfalten. Im Zeitpunkt der Verwirklichung des Abgabentatbestandes, der allein in der &#220;berschreitung der verf&#252;gbaren Quote des Erzeugers w&#228;hrend des Zw&#246;lfmonatszeitraumes 2014/2015 besteht, waren die Vorschriften der Verordnung Nr. 1234/2007 &#252;ber das System der Milchproduktionsregulierung (noch) in Kraft. Diese vor dem 01.04.2015 eingetretene Rechtswirkung gilt auch nach dem Au&#223;erkrafttreten des Systems der Milchproduktionsregulierung fort mit der Folge, dass Abgaben gegen&#252;ber dem jeweiligen Erzeuger durch Verwaltungsakt festgesetzt werden k&#246;nnen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a>33</a></dt>\n<dd><p>b) Die Erhebung einer &#220;berschussabgabe bzw. - aus Sicht des Erzeugers - eines Beitrags zu der vom Mitgliedstaat geschuldeten &#220;berschussabgabe bez&#252;glich des Zw&#246;lfmonatszeitraumes 2014/2015 verst&#246;&#223;t auch nicht gegen den Grundsatz der Verh&#228;ltnism&#228;&#223;igkeit.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_34\">34</a></dt>\n<dd><p>Die Verordnung Nr. 1234/2007 ist bzw. war integraler Bestandteil der gemeinsamen Agrarpolitik. In diesem Bereich verf&#252;gt der Rat, wie der Europ&#228;ische Gerichtshof wiederholt entschieden hat, &#252;ber einen weiten Ermessensspielraum mit der Folge, dass die gerichtliche Kontrolle dieses Spielraumes auf die &#220;berpr&#252;fung beschr&#228;nkt ist, ob eine in diesem Bereich erlassene Ma&#223;nahme zur Erreichung des Ziels, welches das zust&#228;ndige Organ verfolgt, offensichtlich ungeeignet ist (vgl. EuGH, Urteil vom 14.05.2009, C-34/08, Rz. 76; Urteil vom 16.03.2006, C-94/05, Rz. 54).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_35\">35</a></dt>\n<dd><p>Ausweislich des 36. Erw&#228;gungsgrundes der Verordnung Nr. 1234/2007 ist bzw. war Hauptziel der Milchquotenregelung weiterhin, das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage auf dem entsprechenden Markt und die daraus resultierenden strukturellen &#220;bersch&#252;sse zu verringern und so ein besseres Marktgleichgewicht zu erreichen. Bei &#220;berschreiten einer bestimmten Garantieschwelle sollte daher auf die Milchlieferungen bzw. Milchdirektverk&#228;ufe weiterhin eine Abgabe in abschreckender H&#246;he (38. Erw&#228;gungsgrund) erhoben werden (vgl. 36. Erw&#228;gungsgrund, Satz 2). Dieses Ziel der Milchquotenregelung f&#228;llt unter das in Art. 39 Abs. 1 lit. c) AEUV explizit erw&#228;hnte Ziel der gemeinsamen Agrarpolitik, scil. die Stabilisierung der M&#228;rkte. Die Milchquotenregelung war zudem befristet; der Rat hatte f&#252;r sieben aufeinander folgende Zeitr&#228;ume beginnend mit dem 01.04.2008 einzelstaatliche Quoten f&#252;r die Erzeugung von Milch festgelegt (vgl. Art. 66 Abs. 1 VO Nr. 1234/2007). Die vorstehend skizzierte und in der Verordnung Nr. 1234/2007 niedergelegte Milchquotenregelung entspricht im Wesentlichen dem Regelungswerk der Verordnung (EG) Nr. 1788/200311[11], bez&#252;glich derer der Europ&#228;ische Gerichtshof bereits erkannt hat, dass die \"Verordnung Nr. 1788/2003 f&#252;r die Verfolgung des Ziels der Stabilisierung der M&#228;rkte nicht offensichtlich ungeeignet\" sei (vgl. EuGH, Urteil vom 14.05.2009, C-34/08, Rz. 82). Im Hinblick darauf, dass schlie&#223;lich die &#220;berschussabgabe auch hinsichtlich ihrer H&#246;he von ... EUR je 100 Kilogramm Milch (Art. 78 Abs. 1 Unterabsatz 2 VO Nr. 1234/2007) der Milchabgabe nach der Verordnung Nr. 1788/2003 (vgl. Art. 2 VO Nr. 1788/2003) entspricht, hat der erkennende Senat keine Zweifel, dass der Rat sein Ermessen bei Erlass der Verordnung Nr. 1234/2007 fehlerfrei ausge&#252;bt hat, weil das in dieser Verordnung normierte Quotensystem zur Verwirklichung des verfolgten Ziels nicht offensichtlich ungeeignet oder unverh&#228;ltnism&#228;&#223;ig w&#228;re.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_36\">36</a></dt>\n<dd><p>Der erkennende Senat &#252;bersieht im zu betrachtenden Kontext nicht, dass der Europ&#228;ische Gerichtshof den Organen der Union aufgegeben hat, bei der Verfolgung der in Art. 39 AEUV formulierten Ziele der gemeinsamen Agrarpolitik st&#228;ndig den Ausgleich sicherzustellen, den etwaige Widerspr&#252;che zwischen diesen Zielen, wenn sie isoliert betrachtet werden, erforderlich machen k&#246;nnen, und gegebenenfalls dem einen oder anderen unter ihnen zeitweilig Vorrang einzur&#228;umen, sofern die wirtschaftlichen Gegebenheiten und Umst&#228;nde, die den Gegenstand ihrer Beschlussfassung bilden, dies gebieten (vgl. EuGH, Urteil vom 14.05.2009, C-34/08, Rz. 45; Urteil vom 19.03.1992, C-311/90, Rz. 13, jeweils m. w. N.). Er h&#228;lt indes daf&#252;r, dass der Rat auch bei Erlass der Verordnung Nr. 1234/2007 sein Ermessen nicht &#252;berschritten hat, als er im Rahmen der gemeinsamen Agrarpolitik dem Ziel der \"Stabilisierung der M&#228;rkte\" im Sinne des Art. 39 Abs. 1 lit. c) AEUV f&#252;r einen begrenzten Zeitraum von sieben Jahren den Vorrang einger&#228;umt hat. Insoweit ist n&#228;mlich zum einen zu ber&#252;cksichtigen, dass die Stabilisierung des Marktes, wie aus dem 36. Erw&#228;gungsgrund der Verordnung Nr. 1234/2007 deutlich hervorgeht, das \"Hauptziel\" und damit nicht das einzige Ziel darstellte, das mit der Verordnung Nr. 1234/2007 und dem hier in Rede stehenden Quotensystem verfolgt wurde. So zielte die Milchquoten- und Abgabenregelung auch darauf ab, &#252;ber die Beschr&#228;nkung der Milcherzeugung f&#252;r die betroffene landwirtschaftliche Bev&#246;lkerung durch einen Beitrag zur Stabilisierung ihres Einkommens eine angemessene Lebenshaltung zu gew&#228;hrleisten. Diese Erw&#228;gungen des Unionsgesetzgebers erscheinen nicht offensichtlich unangemessen, zumal die Marktstabilisierung nicht durch Steigerung der Nachfrage, sondern durch Begrenzung des Angebots erreicht werden sollte.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_37\">37</a></dt>\n<dd><p>Zum anderen ist in den Blick zu nehmen, dass der Unionsgesetzgeber sowohl &#252;ber die Regelung des Art. 66 Abs. 3 VO Nr. 1234/2007 als auch &#252;ber die Vorschrift des Art. 184 Nr. 6 VO Nr. 1234/2007, eingef&#252;gt durch Verordnung (EG) Nr. 72/2009 des Rates vom 19.01.2009 (ABl. L Nr. 30/1), eine &#220;berwachung der mit der Milchquotenregelung verfolgten Ziele sichergestellt hat. So ist in Art. 66 Abs. 3 VO Nr. 1234/2007 ausdr&#252;cklich geregelt, dass die einzelstaatlichen Quoten gem&#228;&#223; Anhang IX Nr. 1 nicht starr &#252;ber den gesamten Regelungszeitraum, sondern vorbehaltlich einer etwaigen &#220;berpr&#252;fung auf der Grundlage der allgemeinen Marktlage und der besonderen Bedingungen in bestimmten Mitgliedstaaten festgesetzt werden. Tats&#228;chlich kam es in der Folgezeit auch zu mehrfachen Anpassungen der einzelstaatlichen Quoten, scil. Anhebung der Milchquoten am 01.04.2008 um 2 %, am 01.04.2009 &#252;ber f&#252;nf aufeinanderfolgende Jahre um 1 % sowie Anpassung des Korrekturfaktors f&#252;r den Fettgehalt, der einen weiteren de-facto-Anstieg der Quoten um 1 % zur Folge hatte, wobei in Bezug auf Italien die kumulative Erh&#246;hung um 5 % bereits zum 01.04.2009 vorgezogen wurde. &#220;ber die Vorschrift des Art. 184 Nr. 6 VO Nr. 1234/2007 hat der Unionsgesetzgeber der Kommission aufgegeben, dem Europ&#228;ischen Parlament und dem Rat vor dem 31.12.2010 und vor dem 31.12.2012 &#252;ber die Entwicklung der Marktlage und die sich daraus ergebenden Bedingungen f&#252;r ein reibungsloses allm&#228;hliches Auslaufen der Milchquotenregelung zu berichten, gegebenenfalls zusammen mit entsprechenden Vorschl&#228;gen, was die Kommission in der Folge auch getan hat. In ihrem Bericht vom 08.12.2010 (KOM (2010) 727 endg&#252;ltig) f&#252;hrt die Kommission u. a. aus, dass die Milchquoten mit jedem Jahr mehr und mehr in den Hintergrund tr&#228;ten, weil eine zunehmende Zahl von Mitgliedstaaten die Milcherzeugungsquote unterschreite. W&#228;hrend im Quotenjahr 2008/09 sechs Mitgliedstaaten eine &#220;berschussabgabe h&#228;tten leisten m&#252;ssen, seien im Quotenjahr 2019/10 nur drei Mitgliedstaaten auf dem Weg in diese Richtung (Seite 6). Die Kommission schlie&#223;t ihren Bericht mit den abschlie&#223;enden Bemerkungen, dass der Milchsektor von 2007 bis 2009 eine Zeit der hohen Preisstabilit&#228;t erlebt habe; seitdem habe sich die Marktlage verbessert und die Aussichten seien im Gro&#223;en und Ganzen positiv (Seite 8). In den meisten Mitgliedstaaten fungierten die Milchquoten nicht mehr als Mittel zur Einschr&#228;nkung der Erzeugung, und einige Mitgliedstaaten folgten bereits dem Prinzip der Marktorientierung. Abschlie&#223;end k&#246;nne festgestellt werden, dass kein Grund dazu bestehe, die Entscheidungen in Bezug auf die schrittweise Anhebung der Quoten - scil. Anhebung der Milchquoten am 01.04.2008 um 2 %, am 01.04.2009 &#252;ber f&#252;nf aufeinanderfolgende Jahre um 1 % sowie Anpassung der Korrektur f&#252;r den Fettgehalt, der einen weiteren de-facto-Anstieg der Quoten um 1 % zur Folge hatte - und das Ende der Quotenregelung zum 01.04.2015 erneut zu pr&#252;fen (Seite 8). Auch in ihrem Bericht vom 10.12.2012 (COM (2012) 741 final) kommt die Kommission zu der abschlie&#223;enden Bewertung, dass am bestehenden Rahmen keine &#196;nderungen erforderlich seien (Seite 8). Unter Ber&#252;cksichtigung der in Art. 66 Abs. 3 VO Nr. 1234/2007 einerseits und in Art. 184 Nr. 6 VO Nr. 1234/2007 andererseits normierten Regularien, die eine &#220;berpr&#252;fung der einzelstaatlichen Quoten auf der Grundlage der allgemeinen Marktlage und der besonderen Bedingungen in den Mitgliedstaaten nicht nur vorsahen, sondern auch bewirkten, gelangt der erkennende Senat zu der &#220;berzeugung, dass der Rat sein Ermessen im Bereich der gemeinsamen Agrarpolitik mit dem Erlass der Verordnung Nr. 1234/2007 nicht dadurch &#252;berschritten hat, dass er dem Ziel der \"Stabilisierung der M&#228;rkte\" nach Art. 39 Abs. 1 lit. c) AEUV &#252;ber einen begrenzten Zeitraum von sieben Jahren den Vorrang einger&#228;umt hat.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a>38</a></dt>\n<dd><p>c) Auch einen Versto&#223; der Verordnung Nr. 1234/2007 gegen das Diskriminierungsverbot, weil der Rat es vers&#228;umt habe, die einzelstaatliche Quote der Bundesrepublik Deutschland f&#252;r den Zw&#246;lfmonatszeitraum 2014/2015 zu erh&#246;hen, um der gestiegenen Nachfrage nach Milch sowohl innerhalb der Europ&#228;ischen Union als auch in Drittl&#228;ndern gerecht zu werden, vermag der Senat nicht festzustellen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_39\">39</a></dt>\n<dd><p>Das Diskriminierungsverbot z&#228;hlt zu den allgemeinen Grunds&#228;tzen des Unionsrechts und kommt bez&#252;glich des Agrarsektors in Art. 40 Abs. 2 Unterabsatz 2 AEUV zum Ausdruck. Es hei&#223;t dort, die gemeinsame Organisation der Agrarm&#228;rkte hat sich auf die Verfolgung der Ziele des Art. 39 AEUV zu beschr&#228;nken und jede Diskriminierung zwischen Erzeugern und Verbrauchern innerhalb der Union auszuschlie&#223;en. Das Verbot der Diskriminierung im Rahmen der gemeinsamen Agrarpolitik ist nach der Rechtsprechung des Europ&#228;ischen Gerichtshofs lediglich ein besonderer Ausdruck des allgemeinen Gleichheitsgrundsatzes, der besagt, dass gleiche Sachverhalte nicht unterschiedlich und unterschiedliche Sachverhalte nicht gleich behandelt werden d&#252;rfen, es sei denn, eine solche Behandlung ist objektiv gerechtfertigt (vgl. EuGH, Urteil vom 14.03.2013, C-545/11, Rz. 42; Urteil vom 11.07.2006, C-313/04, Rz. 33). Hinsichtlich des Umfangs der Kontrolle der Beachtung dieses Grundsatzes entspricht es der gefestigten Rechtsprechung des Europ&#228;ischen Gerichtshofs, dass der Unionsgesetzgeber im Bereich der Agrarpolitik &#252;ber ein weites Ermessen verf&#252;gt, das seiner politischen Verantwortung, die ihm die Art. 40 bis 43 AEUV &#252;bertragen, entspricht. Die richterliche Kontrolle hat sich deshalb auf die Pr&#252;fung der Frage zu beschr&#228;nken, ob die betreffende Ma&#223;nahme nicht mit einem offensichtlichen Irrtum oder einem Ermessensmissbrauch behaftet ist oder ob die betreffende Beh&#246;rde die Grenze ihres Ermessens nicht offensichtlich &#252;berschritten hat (vgl. EuGH, Urteil vom 14.03.2013, C-545/11, Rz. 43; Urteil vom 17.03.2011, C-221/09, Rz. 80). Im Streitfall ist die Pr&#252;fung im Hinblick auf das Diskriminierungsverbot folglich darauf beschr&#228;nkt, ob die unterbliebene Anpassung der einzelstaatlichen Quote der Bundesrepublik Deutschland an die gestiegene Nachfrage durch objektive Gr&#252;nde, die nicht offensichtlich unangemessen sind, gerechtfertigt ist. Das ist nach der &#220;berzeugung des Senats der Fall.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_40\">40</a></dt>\n<dd><p>Hauptziel der Milchquotenregelung ist bzw. war - wie bereits oben dargelegt -, das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Markt und die daraus resultierenden strukturellen &#220;bersch&#252;sse zu verringern und so ein besseres Marktgleichgewicht zu erreichen; auf Milchlieferungen und -direktverk&#228;ufe sollte deshalb bei &#220;berschreiten einer bestimmten Garantieschwelle eine Abgabe in abschreckender H&#246;he erhoben werden (vgl. 36. und 38. Erw&#228;gungsgrund der VO Nr. 1234/2007). Diese Ma&#223;nahme der Marktstabilisierung f&#252;gt sich in den Rahmen der Ziele der gemeinsamen Agrarpolitik (Art. 39 Abs. 1 lit. c) AEUV) ein. Die Marktstabilisierung ist bzw. war freilich, wie der Senat ebenfalls bereits dargelegt hat, nicht das einzige Ziel, welches der Unionsgesetzgeber mit der Milchquotenregelung verfolgt. Vielmehr zielte die Milchquoten- und Abgabenregelung auch darauf ab, &#252;ber die Beschr&#228;nkung der Milcherzeugung f&#252;r die betroffene landwirtschaftliche Bev&#246;lkerung durch einen Beitrag zur Stabilisierung ihres Einkommens eine angemessene Lebenshaltung zu gew&#228;hrleisten. Diese Erw&#228;gungen des Unionsgesetzgebers erscheinen nicht offensichtlich unangemessen, zumal die Marktstabilisierung nicht durch Steigerung der Nachfrage, sondern durch Begrenzung des Angebots erreicht werden sollte. Hinzu kommt, dass der Unionsgesetzgeber sowohl &#252;ber die Normierung des Art. 66 Abs. 3 VO Nr. 1234/2007 als auch &#252;ber die Vorschrift des Art. 184 Nr. 6 VO Nr. 1234/2007 eine &#220;berwachung der mit der Milchquotenregelung verfolgten Ziele sichergestellt hat. In ihrem letzten Bericht &#252;ber die Entwicklung der Marktlage und die sich daraus ergebenden Bedingungen f&#252;r ein reibungsloses Auslaufen der Milchquotenregelung vom 10.12.2012 (COM (2012) 741 final) stellt die Kommission fest, dass keine &#196;nderungen am bestehenden Rahmen - gemeint ist das Milchquotensystem und das Ende der Quotenregelung zum 31.03.2015 - erforderlich seien. Angesichts dieser Feststellung der Europ&#228;ischen Kommission und unter Ber&#252;cksichtigung des Umstands, dass der Unionsgesetzgeber im Bereich der Agrarpolitik &#252;ber ein weites Ermessen verf&#252;gt, erweist sich die unterbliebene Anpassung der einzelstaatlichen Quote der Bundesrepublik Deutschland an die gestiegene Nachfrage f&#252;r den Zw&#246;lfmonatszeitraum 2014/2015 nicht als offensichtlich unangemessen und kann folglich nicht als diskriminierend im Sinne der Rechtsprechung des Europ&#228;ischen Gerichtshofs angesehen werden.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a>41</a></dt>\n<dd><p>3. Die Kl&#228;gerin kann sich nicht darauf berufen, dass bei Erlass der Verordnung Nr. 1234/2007 das Konzertierungsverfahren verletzt worden sei.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_42\">42</a></dt>\n<dd><p>Das Konzertierungsverfahren beruht auf der \"Gemeinsamen Erkl&#228;rung des Europ&#228;ischen Parlaments, der Rates und der Kommission vom 04.03.1975 (ABl. 1975 C 89/1, im Folgenden: Gemeinsame Erkl&#228;rung) und kann f&#252;r gemeinschaftliche Rechtsakte von allgemeiner Tragweite angewandt werden, die ins Gewicht fallende Auswirkungen haben und deren Erlass nicht schon auf Grund fr&#252;herer Rechtsakte geboten war (vgl. Absatz 2 der Gemeinsamen Erkl&#228;rung). Das Verfahren wird - auf Antrag von Parlament oder Rat - eingeleitet, wenn die in Absatz 2 vorgesehenen Kriterien gegeben sind und wenn der Rat beabsichtigt, von der Stellungnahme des Parlaments abzuweichen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_43\">43</a></dt>\n<dd><p>Hinsichtlich des Streitfalles ist der Kl&#228;gerin zwar zuzugeben, dass das Europ&#228;ische Parlament in seiner legislativen Entschlie&#223;ung vom 24.05.2007 zu dem Vorschlag f&#252;r eine Verordnung des Rates &#252;ber eine gemeinsame Organisation der Agrarm&#228;rkte und mit Sondervorschriften f&#252;r bestimmte landwirtschaftliche Erzeugnisse (ABl. 2008 C 102 E/426) den Rat aufgefordert hat, es zu unterrichten, falls er beabsichtigt, von dem vom Parlament gebilligten Text abzuweichen. Ob der Rat bei Erlass der Verordnung Nr. 1234/2007 von der Stellungnahme des Parlaments und damit von dem vom Parlament gebilligten Text in (erheblicher Weise) abgewichen ist, bedarf vorliegend indes keiner n&#228;heren Er&#246;rterung. Der erkennende Senat h&#228;lt n&#228;mlich bereits daf&#252;r, dass die in Absatz 2 der \"Gemeinsamen Erkl&#228;rung\" niedergelegten Voraussetzungen f&#252;r die Einleitung des Konzertierungsverfahrens nicht vorliegen. Mit der Verordnung Nr. 1234/2007 wurden die bestehenden 21 gemeinsamen Marktordnungen und 23 damit in Zusammenhang stehende Rechtsakte des Rates in einer einzigen Verordnung vereint; weder die diesen Verordnungen zugrunde liegenden Beschl&#252;sse des Rates noch die Geltungsbereiche der bestehenden gemeinsamen Organisationen der Agrarm&#228;rkte wurden ge&#228;ndert. Vor diesem Hintergrund handelt es sich bei der Verordnung Nr. 1234/2007 um keinen \"gemeinschaftlichen Rechtsakt von allgemeiner Tragweite, (der) ins Gewicht fallende finanzielle Auswirkungen (hat)\" (Absatz 2 der Gemeinsamen Erkl&#228;rung).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a>44</a></dt>\n<dd><p>Unbeschadet dessen k&#246;nnte sich die Kl&#228;gerin auch nicht auf eine Verletzung des Konzertierungsverfahrens berufen. Denn die \"Gemeinsame Erkl&#228;rung\" stellt eine interinstitutionelle Vereinbarung dar, die ausschlie&#223;lich das Binnenverh&#228;ltnis der beteiligten EU-Organe - scil. Parlament, Rat und Kommission - betrifft und keine Au&#223;enwirkung gegen&#252;ber Dritten entfaltet (in diesem Sinne auch Hetmeier, in: Lenz/Borchardt, EU-Vertr&#228;ge Kommentar, 6. Auflage 2012, Art. 295 AEUV, Rz. 5; van Vormizeele, in: van der Groeben/Schwarze/Hatje, 7. Auflage 2015, Art. 295 AEUV, Rz. 6; Vedder, in: Vedder/von Heinegg, 2012, Europ&#228;isches Unionsrecht, Art. 295 AEUV, Rz. 4; Hummer, in: Kietz/Slominski, Interinstitutionelle Vereinbarungen in der Europ&#228;ischen Union, 2010, S. 104). Auch das Europ&#228;ische Gericht erster Instanz hat bereits mit Beschluss vom 17.01.2002 in der Rechtssache T-236/00 klargestellt, dass Handlungen des Parlaments, die nur die interne Organisation der Arbeit des Parlaments betreffen, nicht mit der Nichtigkeitsklage angefochten werden k&#246;nnen (Rz. 55). Entsprechend verh&#228;lt es sich in Bezug Handlungen des Rates, die das Verh&#228;ltnis der EU-Organe untereinander angehen; sie k&#246;nnen keine subjektive Rechtsverletzung Dritter im Rahmen einer Anfechtungsklage begr&#252;nden.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_45\">45</a></dt>\n<dd><p>4. Die Kl&#228;gerin kann sich schlie&#223;lich auch nicht darauf berufen, dass die Kommission die Rahmenvereinbarung &#252;ber die Beziehungen zwischen dem Europ&#228;ischen Parlament und der Kommission vom 05.07.2000 (ABl. 2001 C 121/122, im Folgenden: Rahmenvereinbarung) verletzt hat. Die Rahmenvereinbarung dient dem Ziel, die Verantwortlichkeit und Legitimit&#228;t der Kommission zu st&#228;rken, den konstruktiven Dialog und die politische Zusammenarbeit auszubauen, den Informationsfluss zu verbessern und das Europ&#228;ische Parlament zu den Verwaltungsreformen innerhalb der Kommission zu konsultieren und es dar&#252;ber zu unterrichten (vgl. Absatz 1 der Rahmenvereinbarung). In Umsetzung und Ausf&#252;hrung dieser Rahmenvereinbarung haben die Kommission und das Europ&#228;ische Parlament bez&#252;glich des Legislativverfahrens u. a. vereinbart, dass die Kommission sich verpflichtet, gegebenenfalls einen vom Europ&#228;ischen Parlament abgelehnten Legislativvorschlag zur&#252;ckzuziehen; sofern die Kommission aus wichtigen Gr&#252;nden und nach Pr&#252;fung durch das Kollegium beschlie&#223;t, ihren Vorschlag aufrecht zu erhalten, legt sie die Gr&#252;nde daf&#252;r in einer Erkl&#228;rung vor dem Europ&#228;ischen Parlament dar (vgl. Anhang I, Ziffer 7 iii, der Rahmenvereinbarung).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_46\">46</a></dt>\n<dd><p>Auch die Rahmenvereinbarung stellt freilich eine Vereinbarung dar, die Rechtsverbindlichkeit allein zwischen den betroffenen Vereinbarungsparteien entfalten kann; im Verh&#228;ltnis zu Dritten - wie der Kl&#228;gerin - kommt ihr keine rechtsverbindliche Au&#223;enwirkung zu.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_47\">47</a></dt>\n<dd><p>5. Die Kostenentscheidung folgt aus &#167; 135 Abs. 1 FGO.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_48\">48</a></dt>\n<dd><p>Die Entscheidung &#252;ber die vorl&#228;ufige Vollstreckbarkeit und die Abwendungsbefugnis folgt aus &#167; 151 Abs. 1, Abs. 3 FGO, &#167;&#167; 708 Nr. 10, 711 Satz 1 ZPO; gem&#228;&#223; &#167; 34 Abs. 1 Satz 1 MOG findet &#167; 139 Abs. 2 FGO in marktordnungsrechtlichen Streitigkeiten keine Anwendung.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_49\">49</a></dt>\n<dd><p>Die Zulassung der Revision beruht auf &#167; 115 Abs. 2 FGO.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_50\">50</a></dt>\n<dd><p>[1] Verordnung (EG) Nr. 1234/2007 des Rates vom 22.10.2007 &#252;ber eine gemeinsame Organisation der Agrarm&#228;rkte und mir Sondervorschriften f&#252;r bestimmte landwirtschaftliche Erzeugnisse (Verordnung &#252;ber die einheitliche GMO), ABl. Nr. L 299/1, (im Folgenden: VO Nr. 1234/2007).<br>[2] Verordnung zur Durchf&#252;hrung der EU-Milchquotenregelung (Milchquotenverordnung - MilchQuotV) in der Fassung der Bekanntmachung vom 3.5.2011, BGBl. I S. 775).<br>[3] Gesetz zur Durchf&#252;hrung der gemeinsamen Marktorganisationen und der Direktzahlungen (Marktorganisationsgesetz - MOG), in der Fassung der Bekanntmachung vom 24.6.2005, BGBl. I 2005, S. 1847, zuletzt ge&#228;ndert durch Art. 4 Abs. 90 des Gesetzes vom 18.7.2016, BGBl. I 2016, S. 1666.<br>[4] Verordnung der Kommission vom 30.3.2014 mit Durchf&#252;hrungsbestimmungen zur Verordnung (EG) Nr. 1788/2003 des Rates &#252;ber die Erhebung einer Abgabe im Milchsektor, ABl. Nr. L 94/22 (im Folgenden: VO Nr. 595/2004).<br>[5] Verordnung (EU) Nr. 1308/2013 des Europ&#228;ischen Parlaments und des Rates vom 17.12.2013 &#252;ber eine gemeinsame Marktorganisation f&#252;r landwirtschaftliche Erzeugnisse und zur Aufhebung der Verordnungen (EWG) Nr. 922/72, (EWG) 234/79, (EG) Nr. 1037/2001 und (EG) Nr. 1234/2007, ABl. Nr. L 347/671 (im Folgenden: VO Nr. 1308/2013).<br>[6] Verordnung (EG) Nr. 258/2009 der Kommission vom 26.3.1999 zur &#196;nderung der Verordnung (EG) Nr. 595/2004 mit Durchf&#252;hrungsbestimmungen zur Verordnung (EG) Nr. 1788/2003 des Rates &#252;ber die Erhebung einer Abgabe im Milchsektor, ABl. Nr. L 81/19.<br>[7] Verordnung (EG) Nr. 793/2009 der Kommission vom 31.8.2009 zur &#196;nderung der Verordnung (EG) Nr. 595/2004 mit Durchf&#252;hrungsbestimmungen zur Verordnung (EG) Nr. 1788/2003 des Rates &#252;ber die Erhebung einer Abgabe im Milchsektor, ABl. Nr. L 228/7.<br>[8] Durchf&#252;hrungsverordnung (EU) Nr. 760/2012 der Kommission vom 21.8.2012 zur &#196;nderung der Verordnung (EG) Nr. 595/2004 hinsichtlich der Intensit&#228;t der von den Mitgliedstaaten im Rahmen des Milchquotensystems durchgef&#252;hrten Kontrollen, ABl. Nr. L 226/1.<br>[9] Durchf&#252;hrungsverordnung (EU) der Nr. 1380/2014 der&#160;&#160;Kommission vom 17.12.2014 zur &#196;nderung der Verordnung (EG) Nr. 595/2004 mit Durchf&#252;hrungsbestimmungen zur Verordnung (EG) Nr. 1788/2003 des Rates &#252;ber die Erhebung einer Abgabe im Milchsektor, ABl. Nr. L 367/82.<br>[10] Durchf&#252;hrungsverordnung (EU) Nr. 2015/517 der Kommission vom 26.3.2015 zur &#196;nderung der Verordnung (EG) Nr. 595/2004 mit Durchf&#252;hrungsbestimmungen zur Verordnung (EG) Nr. 1788/2003 des Rates &#252;ber die Erhebung einer Abgabe im Milchsektor, ABl. Nr. L 82/73.<br>[11] Verordnung (EG) Nr. 1788/2003 des Rates vom 29.09.2003 &#252;ber die Erhebung einer Abgabe im Milchsektor, ABl. Nr. L 270/123 (im Folgenden: VO Nr. 1788/2003).</p></dd>\n</dl>\n</div></div>\n</div></div>\n<a name=\"DocInhaltEnde\"><!--emptyTag--></a>\n</div>&#13;\n\n"
}