List view for cases

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    "id": 84175,
    "slug": "lg-dessau-rolau-2016-08-10-2-o-4616",
    "court": {
        "id": 1023,
        "name": "Landgericht Dessau-Roßlau",
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        "jurisdiction": "Ordentliche Gerichtsbarkeit",
        "level_of_appeal": "Landgericht"
    },
    "file_number": "2 O 46/16",
    "date": "2016-08-10",
    "created_date": "2018-11-11T08:30:23Z",
    "updated_date": "2022-10-18T14:10:33Z",
    "type": "Urteil",
    "ecli": "ECLI:DE:LGDESSA:2016:0810.2O46.16.0A",
    "content": "<div class=\"docLayoutText\">\n<div class=\"docLayoutMarginTopMore\"><h4 class=\"doc\">\n<!--hlIgnoreOn-->Tenor<!--hlIgnoreOff-->\n</h4></div>\n<div class=\"docLayoutText\"><div>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>Die Klage wird abgewiesen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>Der Kl&#228;ger hat die Kosten des Rechtsstreits zu tragen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>Das Urteil ist gegen Sicherheitsleistung in H&#246;he von 110% des jeweils zu vollstreckenden Betrages vorl&#228;ufig vollstreckbar.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p style=\"text-align:center\"><strong>Beschluss:</strong></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>1. Der Streitwert wird 12.127,13 &#8364; festgesetzt.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>2. Der Antrag des Kl&#228;gers auf Gew&#228;hrung eines Schriftsatznachlasses wird zur&#252;ckgewiesen.</p></dd>\n</dl>\n</div></div>\n<div class=\"docLayoutMarginTopMore\"><h4 class=\"doc\">\n<!--hlIgnoreOn-->Tatbestand<!--hlIgnoreOff-->\n</h4></div>\n<div class=\"docLayoutText\"><div>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_1\">1</a></dt>\n<dd><p>Der Kl&#228;ger nimmt die Beklagten wegen Verletzung der Verkehrssicherungspflicht auf Zahlung von Schadensersatz in Anspruch.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_2\">2</a></dt>\n<dd><p>Er betankte am 08.01.2015 um 18.30 Uhr in der von der Beklagten in B.-W. betriebenen Tankstelle sein Fahrzeug.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_3\">3</a></dt>\n<dd><p>Der Kl&#228;ger behauptet, er sei nach dem Tanken auf dem Weg von der Tanks&#228;ule zur Kasse auf dem nassen, &#246;ligen und rutschigen Boden ausgerutscht und zu Fall gekommen. Dabei habe er noch versucht sich mit dem linken Arm abzust&#252;tzen. Bei dem Sturz habe sich der Kl&#228;ger eine Rotatorenmanschettenruptur der linken Schulter zugezogen. Im Ergebnis einer MRT habe sich ferner herausgestellt, dass zwei Sehnen gerissen seien, die lange Bizepssehne gesplittert und die Kapsel an der Kante abgebrochen sei. Er sei vom 23.02. bis zum 26.02.2015 und erneut vom 07.04. bis zum 09.04.2016 station&#228;r im Wege einer Arthroskopie behandelt worden. In der Zeit vom 07.04. bis zum 11.05.2015 habe er sich einer ambulanten Rehabilitation mit 20 Therapieeinheiten unterziehen m&#252;ssen. Bis zum 17.05.2015 sei er arbeitsunf&#228;hig gewesen und habe in diesem Zeitraum 54 Physiotherapietermine wahrnehmen m&#252;ssen. Etwaige Sp&#228;tfolgen seien derzeit noch nicht absehbar. Der Kl&#228;ger habe insgesamt 150,78 &#8364; an Zuzahlungen f&#252;r Heilbehandlungen und Medikamente leisten m&#252;ssen und einen Verdienstausfallschaden in H&#246;he von 1.076,35 &#8364; erlitten. Daneben sei ein Schmerzensgeld von mindestens 10.000,00 &#8364; gerechtfertigt.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_4\">4</a></dt>\n<dd><p>Einige Zeit nach dem sch&#228;digenden Ereignis habe die Zeugin K. auf seine Bitte hin schriftlich best&#228;tigt, dass der Boden nass und rutschig gewesen sei. Angesichts des am gesamten Tag herrschenden Regens habe die Beklagte ihre Pflicht verletzt, den Boden in angemessenen zeitlichen Abst&#228;nden auf eingebrachte Feuchtigkeit zu &#252;berpr&#252;fen, betroffene Bereiche erforderlichenfalls abzustumpfen und ihre Kunden vor der durch die Feuchtigkeit hervorgerufene Gl&#228;tte zu warnen. Zudem habe sie nicht den Fu&#223;boden mit der bestm&#246;glichen Rutschfestigkeit ausgew&#228;hlt.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_5\">5</a></dt>\n<dd><p>Der Kl&#228;ger beantragt,</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_6\">6</a></dt>\n<dd><p style=\"margin-left:18pt\">1. die Beklagte zu verurteilen an ihn ein in das Ermessen des Gerichts gestelltes Schmerzensgeld nebst Zinsen in H&#246;he von 5 Prozentpunkten &#252;ber dem jeweiligen Basiszinssatz seit dem 27.06.2015 zu zahlen,</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p style=\"margin-left:18pt\"></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_7\">7</a></dt>\n<dd><p style=\"margin-left:18pt\">2. die Beklagte zu verurteilen an ihn 1.227,13 &#8364; nebst Zinsen in H&#246;he von 5 Prozentpunkten &#252;ber dem jeweiligen Basiszinssatz seit dem 27.06.2015 zu zahlen,</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p style=\"margin-left:18pt\"></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_8\">8</a></dt>\n<dd><p style=\"margin-left:18pt\">3. festzustellen, dass die Beklagte verpflichtet ist, dem Kl&#228;ger s&#228;mtliche zuk&#252;nftig eintretenden immateriellen und materiellen Sch&#228;den aus dem Vorfall vom 08.01.2015 zu ersetzen, soweit die Anspr&#252;che nicht auf Sozialversicherungstr&#228;ger oder Dritte &#252;bergegangen sind,</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p style=\"margin-left:18pt\"></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_9\">9</a></dt>\n<dd><p style=\"margin-left:18pt\">4. die Beklagte zu verurteilen an ihn au&#223;ergerichtlich entstandene Rechtsanwaltskosten in H&#246;he von 958.19 &#8364; nebst Zinsen in H&#246;he von 5 Prozentpunkten &#252;ber dem jeweiligen Basiszinssatz seit dem 13.02.2016 zu zahlen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_10\">10</a></dt>\n<dd><p>Die Beklagte beantragt,</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_11\">11</a></dt>\n<dd><p style=\"margin-left:18pt\">die Klage abzuweisen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_12\">12</a></dt>\n<dd><p>Sie behauptet, nach den eigenen Angaben des Kl&#228;gers habe sich der Sturz in einiger Entfernung von der von ihm benutzten Tanks&#228;ule in einem Bereich ereignet, in dem es nicht zum Austritt von Kraftstoff kommen k&#246;nne. Die Mitarbeiter der Tankstelle seien angehalten, die Tanks&#228;ulen regelm&#228;&#223;ig zu kontrollieren und das Ergebnis zu protokollieren. Stellten sie ausgelaufenen oder versch&#252;tteten Kraftstoff fest, h&#228;tten sie unverz&#252;glich Bindemittel aufzutragen und den Vorfall zu melden. F&#252;r den 08.01.2015 sei kein ausgelaufener Kraftstoff gemeldet worden. Auch die Protokolleintragungen enthielten keinen Hinweis auf besondere Gl&#228;tte. Der Boden bestehe aus einer angerauten Betonoberfl&#228;che und werde allein infolge der durch Fahrzeuge eingetragenen Feuchtigkeit nicht glatt. Die Mitarbeiterin habe dem Kl&#228;ger nicht ihre eigenen Wahrnehmungen, sondern lediglich dessen Angaben best&#228;tigt. Es fehle daher an einer Verletzung der Verkehrssicherungspflicht. Daneben bestreitet die Beklagte den Hergang des sch&#228;digenden Ereignisses, die erlittenen Verletzungen sowie den Behandlungs- und Heilungsverlauf mit Nichtwissen. Die H&#246;he des geforderten Schmerzensgeldes sei &#252;bersetzt.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_13\">13</a></dt>\n<dd><p>Wegen der weiteren Einzelheiten des Sach- und Streitstandes wird gem. &#167; 313 Abs. 2 S. 2 ZPO auf die zwischen den Parteien gewechselten Schrifts&#228;tze nebst Anlagen Bezug genommen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_14\">14</a></dt>\n<dd><p>Das Gericht hat Beweis erhoben gem&#228;&#223; der prozessleitenden Verf&#252;gung vom 10.06.2016 durch Vernehmung der Zeugen K. und L.. Wegen des Ergebnisses der Beweisaufnahme wird auf das Sitzungsprotokoll vom 10.08.2016 Bezug genommen.</p></dd>\n</dl>\n</div></div>\n<div class=\"docLayoutMarginTopMore\"><h4 class=\"doc\">\n<!--hlIgnoreOn-->Entscheidungsgr&#252;nde<!--hlIgnoreOff-->\n</h4></div>\n<div class=\"docLayoutText\"><div>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_15\">15</a></dt>\n<dd><p>Die zul&#228;ssige Klage ist unbegr&#252;ndet.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_16\">16</a></dt>\n<dd><p>Der Kl&#228;ger hat gegen die Beklagte weder einen vertraglichen noch einen deliktischen Schadensersatzanspruch.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_17\">17</a></dt>\n<dd><p>Im Ergebnis der Beweisaufnahme steht nicht fest, dass die Beklagte die ihr obliegende Verkehrssicherungspflicht verletzt hat. Die Beklagte trifft insoweit die zwar die grunds&#228;tzliche Pflicht daf&#252;r Sorge zu tragen, dass Kunden auf ihrem Gewerbegrundst&#252;ck nicht zu Schaden kommen. Hierzu geh&#246;rt es auch, witterungsbedingte Gefahrenquellen zu beseitigen und deren Neuentstehung zu unterbinden (OLG Celle, Urt. v. 13.09.1999 - 6 U 43/99; juris). Allerdings ist eine Verkehrssicherung, die jede Sch&#228;digung ausschlie&#223;t, nicht erreichbar. Die rechtlich gebotene Verkehrssicherung umfasst deshalb nur diejenigen Ma&#223;nahmen, die ein umsichtiger, verst&#228;ndiger, in vern&#252;nftigen Grenzen vorsichtiger Mensch f&#252;r notwendig und ausreichend h&#228;lt, um andere vor Sch&#228;den zu bewahren (st. Rspr., zuletzt BGH, Urt. vom 02.10.2012 - VI ZR 311/11 m. zahlr. Nachw.; juris). Der Dritte ist regelm&#228;&#223;ig nur vor denjenigen Gefahren zu sch&#252;tzen, die er selbst, ausgehend von der sich ihm konkret darbietenden Situation bei Anwendung der von ihm zu erwartenden Sorgfalt nicht oder nicht rechtzeitig erkennen und vermeiden kann, nicht aber vor allgemeinen Gefahren, die jedermann vor Augen stehen und vor denen sich der Betroffene ohne weiteres selbst sch&#252;tzen kann. Dabei muss auch der Nutzer einer Tankstelle wie bei einer Verkehrsfl&#228;che deren Zustand so hinnehmen, wie er sich ihm erkennbar darbietet.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a class=\"Overl\" name=\"rd_18\" title=\"zum Leitsatz\">18</a></dt>\n<dd><p>Gemessen an diesem gleicherma&#223;en f&#252;r vertragliche wie f&#252;r deliktische Anspr&#252;che geltenden Sorgfaltsma&#223;stab war die Beklagte nicht gehalten, auf bei Regen durch Fahrzeuge eingebrachte N&#228;sse besonders hinzuweisen und hiergegen Vorkehrungen zu treffen. Hierbei handelt es sich um eine normale witterungsbedingte Erscheinung, die jedermann vor Augen steht, mit deren allgemeinen Begleiterscheinungen der Kunde auch au&#223;erhalb des Tankstellengel&#228;ndes in anderen Verkehrsbereichen zu rechnen und auf die er sich von vornherein einzurichten hat. Der Austritt geringf&#252;giger Mengen von Kraftstoff beim Einf&#252;hren der Zapfpistole in den Tankstutzen oder Entnehmen ist ebenfalls ein derart verbreitetes Ph&#228;nomen, dass der Benutzer einer Tankstelle hiermit ohne weiteres zu rechnen hat. Die Beklagte h&#228;tte deshalb nur dann t&#228;tig werden m&#252;ssen, wenn ihr bekannt gewesen w&#228;re oder h&#228;tte sein m&#252;ssen, dass es in einem konkreten Bereich infolge der Vermischung von Niederschlagswasser und ausgelaufenem Kraftstoff zur Bildung eines rutschigen Oberfl&#228;chenfilms gekommen ist, den sie h&#228;tte abstumpfen m&#252;ssen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_19\">19</a></dt>\n<dd><p>Die Beweisaufnahme hat jedoch bereits nicht ergeben, dass der Kl&#228;ger &#252;berhaupt in dem von ihm behaupteten Bereich auf &#246;ligem, glattem Fu&#223;boden ausgerutscht und gest&#252;rzt ist. Die zum behaupteten Hergang des sch&#228;digenden Ereignisses vernommene Zeugin Sch. (ehemals K.) hat zwar best&#228;tigt, dass ihr der Kl&#228;ger anl&#228;sslich des Bezahlvorgangs von seinem Sturz berichtet hat. Sie selbst habe aber das sch&#228;digende Ereignis nicht beobachtet und sich im Anschluss auch nicht unmittelbar von der Richtigkeit der Angaben des Kl&#228;gers &#252;berzeugt. Die Zeugin habe die behauptete Sturzstelle lediglich von der Eingangst&#252;r aus in Augenschein genommen und dabei keine Auff&#228;lligkeiten feststellen k&#246;nnen. Bei routinem&#228;&#223;igen Kontrollg&#228;ngen im Verlaufe ihrer Schicht sei ihr zwar die witterungsbedingte N&#228;sse, aber keine Gl&#228;ttebildung aufgefallen. Mit der sp&#228;ter abgegebenen Erkl&#228;rung habe sie lediglich die ungepr&#252;ften Angaben des Kl&#228;gers ihr gegen&#252;ber am Schadenstag best&#228;tigen wollen. Die Best&#228;tigung beruhe nicht auf eigener Wahrnehmung.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_20\">20</a></dt>\n<dd><p>Die Angaben des Kl&#228;gers werden dar&#252;ber hinaus durch weitere Umst&#228;nde ersch&#252;ttert. So ist, wie die Beklagte zu Recht geltend macht, im Regelfall mit dem Austreten von Kraftstoff aufgrund unachtsamen Verhaltens von Kunden am ehesten im unmittelbaren Bereich der Tanks&#228;ulen zu rechnen, wie auch der Zeuge L. bekundet hat, der die Mengen als sog. Tropfmengen bezeichnet hat. Dabei handelt es sich &#252;blicherweise um kleinere Mengen, die regelm&#228;&#223;ig nicht geeignet sind, in der vom Kl&#228;ger behaupteten Entfernung zur Tanks&#228;ule einen &#214;lfilm nennenswerten Ausma&#223;es zu erzeugen. Mit der Ausbreitung gr&#246;&#223;erer Kraftstoffmengen ist entweder bei einem Defekt der Zapfpistole oder aber dann zu rechnen, wenn ein Kunde die Zapfpistole &#252;ber l&#228;ngere Zeit bet&#228;tigt, entweder bevor er sie in den Tankstutzen seines Fahrzeugs einf&#252;hrt, oder im Anschluss an den Tankvorgang. Von einem Austritt einer solchen Menge von Kraftstoff, dass sie auch der diensthabenden Zeugin Sch. nicht h&#228;tte verborgen bleiben k&#246;nnen, ist bereits nach dem eigenen tats&#228;chlichen Vorbringen des Kl&#228;gers nicht auszugehen, weil er selbst erkl&#228;rt hat, ein &#214;lfilm sei optisch nicht wahrnehmbar gewesen. Die Behauptung steht im &#220;brigen auch der Mutma&#223;ung des Kl&#228;gers entgegen, ausgelaufener Kraftstoff k&#246;nne aufgrund des im Boden vorhandenen Gef&#228;lles von der Tanks&#228;ule zur Sturzstelle geflossen sein. Greifbare Anhaltspunkte daf&#252;r, dass eine unmittelbar an der Tanks&#228;ule entstandene Tropfmenge zuvor durch andere Fahrzeuge verschleppt worden sein k&#246;nnte, bestehen gleichfalls nicht, weil sich der Sturz hinter dem Fahrzeug ereignet haben soll und der Zeuge L. geschildert hat, dass die Kunden das Tankstellengel&#228;nde - von wenigen Ausnahmen abgesehen - nur aus einer Richtung kommend befahren. Eine verschleppte &#214;lspur w&#228;re deshalb nicht hinter, sondern vor dem Fahrzeug des Kl&#228;gers zu erwarten gewesen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_21\">21</a></dt>\n<dd><p>Gegen die Behauptung des Kl&#228;gers spricht ferner das vom Zeugen L. geschilderte strenge Kontrollregime, das zur Erf&#252;llung der Pflichten der Beklagten gegen&#252;ber der Mineral&#246;lgesellschaft eingerichtet ist und nach dem die Angestellten der Beklagten sowohl zu regelm&#228;&#223;igen &#220;berpr&#252;fungen als auch zur unverz&#252;glichen Anzeige verpflichtet sind. Der Zeuge hat bekundet, dass im Rahmen dieser Kontrollen am 08.01.2015 keine Gl&#228;ttebildungen angezeigt worden sind, die das Aufbringen von Bindemitteln erfordert h&#228;tten.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_22\">22</a></dt>\n<dd><p>Angesichts der vom Zeugen ferner angegebenen Zahl von durchschnittlich 800 Kunden am Tag, verteilt auf drei Tanks&#228;ulen, w&#228;re zu erwarten gewesen, dass es bei einer Gl&#228;ttebildung nennenswerten Ausma&#223;es, die Schutzvorkehrungen der Beklagten erfordert h&#228;tten, entsprechende Beanstandungen durch weitere Kunden gegeben h&#228;tte, wof&#252;r jedoch nichts ersichtlich ist.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_23\">23</a></dt>\n<dd><p>Dem auf Einholung eines Sachverst&#228;ndigengutachtens gerichteten Beweisantritt des Kl&#228;gers f&#252;r seine Behauptung, die Beklagte habe keinen Fu&#223;boden mit gr&#246;&#223;tm&#246;glicher Rutschfestigkeit verwendet, ist nicht nachzugehen. Es ist von vornherein nicht erkennbar, dass der im Bereich der Tanks&#228;ulen bestehende Betonboden nicht dem derzeitigen Stand der Technik entspricht oder unter Versto&#223; gegen das insoweit bestehende technische Regelwerk errichtet worden w&#228;re. Der Zeuge L. hat zudem die Behauptung best&#228;tigt, der Betonboden im Bereich der Tanks&#228;ulen besitze eine angeraute Oberfl&#228;che. Der Beweisantritt ist damit auf eine unzul&#228;ssige Ausforschung gerichtet, weil er dem Zweck dienen w&#252;rde, dem Kl&#228;ger durch den Sachverst&#228;ndigen entsprechende Tatsachenbehauptungen erst an die Hand zu geben.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_24\">24</a></dt>\n<dd><p>Die Kostenentscheidung folgt aus &#167; 91 Abs. 1 ZPO, der Ausspruch &#252;ber die vorl&#228;ufige Vollstreckbarkeit aus &#167; 709 S. 1 und 2 ZPO.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_25\">25</a></dt>\n<dd><p>Der Streitwert ist nach den Angaben des Kl&#228;gers f&#252;r den Antrag zu Ziffer 1. auf 10.000,00 &#8364;, f&#252;r den Feststellungsantrag zu Ziffer 3. auf 1.000,00 &#8364; und damit insgesamt auf 12.127,13 &#8364; zu bemessen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_26\">26</a></dt>\n<dd><p>Dem Kl&#228;ger war im Hinblick auf den Schriftsatz der Beklagten vom 03.08.2016 kein Schriftsatznachlass zu gew&#228;hren, weil das darin enthaltene tats&#228;chliche Vorbringen nicht entscheidungserheblich ist.</p></dd>\n</dl>\n</div></div>\n<br>\n</div>\n"
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