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        "jurisdiction": "Sozialgerichtsbarkeit",
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    "file_number": "B 14 AS 38/17 R",
    "date": "2018-08-09",
    "created_date": "2018-11-12T15:05:58Z",
    "updated_date": "2020-12-10T14:21:47Z",
    "type": "Urteil",
    "ecli": "ECLI:DE:BSG:2018:090818UB14AS3817R0",
    "content": "<h2>Tenor</h2>\n\n<div>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p>Die Revision des Kl&#228;gers gegen das Urteil des Bayerischen Landessozialgerichts vom 12. Oktober 2017 wird zur&#252;ckgewiesen.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p>Der Kl&#228;ger tr&#228;gt die Kosten auch dieses Revisionsverfahrens.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p>Der Streitwert f&#252;r das Revisionsverfahren wird auf 3304,44 Euro festgesetzt.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n      </div>\n   \n<h2>Tatbestand</h2>\n\n<div>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_1\">1</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Im Streit steht die Zahlung von Mietr&#252;ckst&#228;nden der Beigeladenen durch das beklagte Jobcenter f&#252;r Juni 2012 bis September 2013 an den klagenden Vermieter.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_2\">2</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Die Beigeladenen waren Mieter einer Wohnung des Kl&#228;gers. Im Mietvertrag war bestimmt, dass sie \"der unmittelbaren Auszahlung des Wohngeldes\" oder entsprechender Leistungen an ihn zustimmen und \"die Abtretung\" den Beh&#246;rden offenlegen <em>(&#167; 19 des Mietvertrags vom 19.2.2012)</em>. Der Beklagte bewilligte ihnen Alg II unter Ber&#252;cksichtigung von Aufwendungen f&#252;r Unterkunft und Heizung und &#252;berwies zu Beginn der Mietzeit die H&#228;lfte einer Monatsmiete sowie die Kaution direkt dem Kl&#228;ger. Die Beigeladenen - die bei Abschluss des Mietvertrags in Substitutionsbehandlung wegen Opiatabh&#228;ngigkeit standen - &#252;berwiesen Miete und Nebenkosten nur zeitweise; von November 2012 bis Januar 2013 zahlte der Beklagte den unterkunftsbezogenen Alg II-Anteil aufgrund eines anschlie&#223;end widerrufenen Antrags der Beigeladenen direkt an den Kl&#228;ger. Seit Dezember 2013 zahlte er eine Nutzungsentsch&#228;digung, nachdem die Beigeladenen trotz fristloser K&#252;ndigung wegen r&#252;ckst&#228;ndiger Miete in der Wohnung verblieben waren.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_3\">3</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Die Klage auf Zahlung ausstehender Miete hat das SG abgewiesen <em>(Urteil vom 18.3.2015)</em>. Die Berufung hat das LSG zur&#252;ckgewiesen <em>(Urteil vom 12.10.2017)</em>: Der Zahlungsanspruch bestehe nicht. Der Beklagte sei weder dem Mietvertrag der Beigeladenen beigetreten noch best&#252;nden Anspr&#252;che auf Direktzahlung der Miete oder - schon mangels Antragstellung der Beigeladenen - auf &#220;bernahme von Mietschulden. Aus abgetretenem Recht folge nichts, weil der Mietvertrag keine Abtretung enthalte und die Klage mangels Feststellung des wohlverstandenen Interesses nach &#167; 53 Abs 2 Nr 2 SGB I insoweit auch unzul&#228;ssig sei.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_4\">4</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Mit seiner Revision r&#252;gt der Kl&#228;ger als Verletzung rechtlichen Geh&#246;rs, dass Vortrag zur Verbuchung von Zahlungen nicht gew&#252;rdigt worden sei. In der Sache h&#228;tten die Beigeladenen ihm den Anspruch auf Leistungen f&#252;r Unterkunft und Heizung abgetreten. Der Beklagte habe mit der Auszahlung von Miete f&#252;r M&#228;rz 2012 und der Kaution festgestellt, dass dies in ihrem wohlverstandenen Interesse gelegen habe. Auch sei er dem Mietvertrag beigetreten <em>(Verweis auf BGH vom 7.5.2015 - III ZR 304/14 - BGHZ 205, 260)</em>. Jedenfalls h&#228;tte die Miete wegen der Opiatabh&#228;ngigkeit der Beigeladenen gem&#228;&#223; &#167; 22 Abs 7 Satz 3 Nr 3 SGB II ermessensfehlerfrei nur an ihn ausgezahlt werden d&#252;rfen.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_5\">5</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Der Kl&#228;ger beantragt,<br/>die Urteile des Bayerischen Landessozialgerichts vom 12. Oktober 2017 und des Sozialgerichts M&#252;nchen vom 18. M&#228;rz 2015 aufzuheben und den Beklagten zu verurteilen, ihm 3304,44 Euro nebst 1,5 % Zinsen monatlich aus 124,44 Euro seit dem 4. Juni 2012 und aus 530 Euro jeweils seit dem 4. Juli 2012, dem 4. November 2012, dem 5. April 2013, dem 4. Juli 2013 und dem 4. September 2013 zu zahlen.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_6\">6</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Der Beklagte verteidigt die angegriffene Entscheidung und beantragt,<br/>die Revision zur&#252;ckzuweisen.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_7\">7</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Die Beigeladenen haben sich nicht ge&#228;u&#223;ert.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n      </div>\n   \n<h2>Entscheidungsgründe</h2>\n\n<div>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_8\">8</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Die zul&#228;ssige Revision des Kl&#228;gers hat keinen Erfolg <em>(&#167; 170 Abs 1 Satz 1 SGG)</em>. Zutreffend hat das LSG entschieden, dass er die begehrten Zahlungen des Beklagten auf Miete und Nebenkosten der Beigeladenen nicht beanspruchen kann, weshalb auch kein Zinsanspruch besteht.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_9\">9</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>1. Gegenstand des Verfahrens ist der Ausspruch der Vorinstanzen, dass der Beklagte nach keinem Klagegrund f&#252;r die hier strittigen Mietschulden der Beigeladenen aufzukommen hat. Zu entscheiden ist danach prim&#228;r, ob ein Zahlungsanspruch besteht, weil die Beigeladenen dem Kl&#228;ger ihre unterkunftsbezogenen Leistungsanspr&#252;che abgetreten haben <em>(dazu 3. d) </em>oder der Beklagte ihren mietvertraglichen Pflichten beigetreten ist <em>(dazu 4.)</em>. Daneben ist Verfahrensgegenstand, ob Leistungen direkt an den Kl&#228;ger zu zahlen waren, weil die Beigeladenen dem im Mietvertrag zugestimmt haben <em>(dazu 5.)</em> oder wegen ihrer Opiatabh&#228;ngigkeit nur Zahlung an ihn in Betracht kam <em>(dazu 3. e)</em>. Schlie&#223;lich steht im Streit, ob sich der Kl&#228;ger ggf auf die Mietschuldenregelung nach &#167; 22 Abs 8 SGB II berufen kann <em>(dazu 3. f)</em>.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_10\">10</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>2. Streitbefangen sind danach mehrere prozessuale Anspr&#252;che, die der Kl&#228;ger im Wege der objektiven Klageh&#228;ufung <em>(&#167; 56 SGG)</em> zusammen verfolgt.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_11\">11</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>a) Streitgegenstand ist der prozessuale Anspruch, dh Klageantrag und Klagegrund, aus dem die begehrte Rechtsfolge hergeleitet wird <em>(stRspr; vgl nur BSG vom 28.3.2013 - B 4 AS 12/12 R - SozR 4-4200 &#167; 20 Nr 18 RdNr 10 mwN; BGH vom 19.11.2003 - VIII ZR 60/03 - BGHZ 157, 47 RdNr 9 mwN)</em>. Zum Klagegrund rechnen alle Tatsachen, die bei einer nat&#252;rlichen, vom Standpunkt der Beteiligten ausgehenden Betrachtungsweise zu dem durch den Vortrag des Kl&#228;gers zur Entscheidung gestellten Tatsachenkomplex geh&#246;ren <em>(BSG vom 26.10.2017 - B 8 SO 12/16 R - SozR 4-1750 &#167; 524 Nr 1 RdNr 15; BGH vom 18.5.2017 - VII ZR 122/14 - NJW 2017, 2673 RdNr 20 mwN)</em>. Nur ein Streitgegenstand ist danach gegeben, wenn der Tatsachenstoff nicht sinnvoll auf verschiedene eigenst&#228;ndige, den Sachverhalt in seinem Kerngehalt ver&#228;ndernde Geschehensabl&#228;ufe aufgeteilt werden kann, selbst wenn diese einer eigenst&#228;ndigen rechtlichen Bewertung zug&#228;nglich sind. Eine Mehrheit von Streitgegenst&#228;nden liegt dagegen vor, wenn die materiell-rechtliche Regelung die zusammentreffenden Anspr&#252;che durch eine Verselbstst&#228;ndigung der einzelnen Lebensvorg&#228;nge erkennbar unterschiedlich ausgestaltet <em>(vgl nur BGH vom 21.11.2017 - II ZR 180/15 - NJW 2018, 1259 RdNr 18 mwN)</em>.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_12\">12</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>b) Eine Mehrheit von Streitgegenst&#228;nden begr&#252;ndet danach schon das Vorbringen, dass die Beigeladenen dem Kl&#228;ger ihre unterkunftsbezogenen Leistungsanspr&#252;che abgetreten h&#228;tten und der Beklagte zudem ihren mietrechtlichen Verpflichtungen beigetreten sei. Zwar wird der Zahlungsanspruch damit auf jeweils denselben Rechtsgrund zur&#252;ckgef&#252;hrt, n&#228;mlich auf den Anspruch der Beigeladenen gegen den Beklagten auf Auszahlung der von ihm bewilligten unterkunftsbezogenen Leistungen nach dem SGB II. Jedoch unterscheiden sich die Klagegr&#252;nde bereits insofern, als mit der behaupteten Abtretung ein &#246;ffentlich-rechtlicher Anspruch geltend gemacht wird - auf Auszahlung der Leistungen zur Deckung der Bedarfe der Beigeladenen nach &#167; 22 Abs 1 SGB II - und der Anspruch aus einem Schuldbeitritt des Beklagten - sollte er bestehen - zu der Zahlungsverpflichtung der Beigeladenen zivilrechtlicher Natur w&#228;re <em>(vgl nur BSG vom 30.9.2014 - B 8 SF 1/14 R - SozR 4-3500 &#167; 75 Nr 5 RdNr 9). </em>Zudem wird mit der Abtretung ein fremder Anspruch aus dem Leistungsverh&#228;ltnis zwischen den Beigeladenen und dem Beklagten geltend gemacht, w&#228;hrend das Vorbringen zum Schuldbeitritt auf einen eigenen Anspruch des Kl&#228;gers gegen den Beklagten zielt und dies weitere Voraussetzungen hat als (nur) das Bestehen eines Anspruchs der Beigeladenen auf Auszahlung von Leistungen f&#252;r Unterkunft und Heizung. Hinzu kommt, dass die Wirksamkeit der Abtretung eine zus&#228;tzliche Entscheidung des Beklagten nach &#167; 53 Abs 2 Nr 2 SGB I voraussetzt <em>(dazu unter 3. d)</em> und sie auch insoweit gegen&#252;ber dem behaupteten Schuldbeitritt derart verselbstst&#228;ndigt ist, dass im Unterschied zum Streit zwischen Leistungserbringer und Leistungstr&#228;ger nach dem SGB XII aus dem (eigenen) Anspruch des Leistungserbringers aus Vertrag und Schuldbeitritt <em>(vgl dazu BSG vom 30.9.2014 - B 8 SF 1/14 R - SozR 4-3500 &#167; 75 Nr 5 RdNr 9)</em> nicht von einem einheitlichen Klagegrund ausgegangen werden kann.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_13\">13</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>c) Ebenso verh&#228;lt es sich bei den aus &#167; 22 Abs 7 und 8 SGB II hergeleiteten Anspr&#252;chen. Mit den dazu angef&#252;hrten Umst&#228;nden - der Zustimmung der Beigeladenen zur Direktzahlung <em>(&#167; 22 Abs 7 Satz 1 SGB II)</em>, Gr&#252;nden f&#252;r eine Direktzahlung gegen ihren Willen <em>(&#167; 22 Abs 7 Satz 2 SGB II) </em>und drohender Wohnungslosigkeit als Voraussetzung f&#252;r die &#220;bernahme von Mietschulden <em>(&#167; 22 Abs 8 SGB II) - </em>macht der Kl&#228;ger schon im Tats&#228;chlichen Lebensvorg&#228;nge geltend, die sich von dem prim&#228;r verfolgten Klagegrund und untereinander teils erheblich unterscheiden. Das gilt auch f&#252;r die rechtliche Ausgestaltung der jeweiligen Tatbest&#228;nde. Sie lassen den Anspruch aus &#167; 22 Abs 1 SGB II unber&#252;hrt und begr&#252;nden entweder einen Anspruch auf zus&#228;tzliche Leistungen im Fall des &#167; 22 Abs 8 SGB II oder modifizieren die Empfangsberechtigung f&#252;r nach &#167; 22 Abs 1 SGB II zuerkannte Leistungen in den F&#228;llen des &#167; 22 Abs 7 SGB II. Entsprechend setzen sie einerseits zus&#228;tzliche Verwaltungsentscheidungen des Beklagten voraus und z&#246;gen - w&#252;rden sie getroffen - &#196;nderungen der Rechtsstellung der Beigeladenen nach sich, n&#228;mlich durch die Bestimmung einer abweichenden Zahlungsweise nach &#167; 22 Abs 7 SGB II oder die Begr&#252;ndung einer Pflicht zur R&#252;ckzahlung der vom Kl&#228;ger beanspruchten Leistungen zur Tilgung ihrer Mietschulden <em>(vgl &#167; 22 Abs 8 Satz 4 SGB II und BSG vom 18.11.2014 - B 4 AS 3/14 R - SozR 4-4200 &#167; 22 Nr 80 RdNr 17)</em>. Aus Sicht des Kl&#228;gers begr&#252;nden sie damit zus&#228;tzlich zur prim&#228;r in Anspruch genommenen Rechtsgrundlage alternative Klagegr&#252;nde, auf die er sich erg&#228;nzend beruft und die je eigenst&#228;ndige Streitgegenst&#228;nde bilden.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_14\">14</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>3. Die zur Verfolgung dieser Begehren erhobenen allgemeinen Leistungsklagen <em>(&#167; 54 Abs 5 SGG) </em>sind statthaft und auch sonst zul&#228;ssig, soweit sie sich auf einen Anspruch aus Schuldbeitritt und auf eine abweichende Zahlungsbestimmung nach &#167; 22 Abs 7 Satz 1 SGB II st&#252;tzen; im &#220;brigen sind sie unstatthaft.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_15\">15</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>a) Nach &#167; 54 Abs 5 SGG kann die Verurteilung zu einer Leistung, auf die ein Rechtsanspruch besteht, auch dann begehrt werden, wenn ein Verwaltungsakt nicht zu ergehen hatte. Danach ist die allgemeine Leistungsklage im Gleichordnungsverh&#228;ltnis zwischen Vermieter und Grundsicherungstr&#228;ger - das Regelungen durch Verwaltungsakt gegen&#252;ber dem Adressaten ausschlie&#223;t <em>(vgl f&#252;r die GKV nur BSG vom 20.4.2016 - B 3 KR 23/15 R - SozR 4-2500 &#167; 124 Nr 4 RdNr 14 mwN)</em> - grunds&#228;tzlich er&#246;ffnet. Im Dreiecksverh&#228;ltnis zwischen Vermieter, Grundsicherungstr&#228;ger und Leistungsberechtigten gilt dies auch, wenn &#252;ber den zugrunde liegenden und durch Verwaltungsakt zu regelnden Leistungsanspruch der Leistungsberechtigten im Verh&#228;ltnis zum Grundsicherungstr&#228;ger bereits entschieden worden ist <em>(zu einer vergleichbaren Situation vgl BSG vom 29.1.2014 - B 5 R 36/12 R - BSGE 115, 110 = SozR 4-1200 &#167; 53 Nr 4, RdNr 16)</em>. Ebenso ist die allgemeine Leistungsklage statthaft im &#220;ber-/Unterordnungsverh&#228;ltnis zwischen dem Leistungstr&#228;ger und dem Leistungsberechtigten, wenn der Leistungstr&#228;ger eine durch Verwaltungsakt bewilligte Leistung nicht erbringt oder einstellt <em>(vgl zuletzt nur BSG vom 7.11.2017 - B 1 KR 24/17 R - SozR 4-2500 &#167; 13 Nr 39 RdNr 9, auch zur Ver&#246;ffentlichung in BSGE vorgesehen)</em>.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_16\">16</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Unstatthaft ist dagegen die allgemeine Leistungsklage des Vermieters eines Alg II-Beziehers zur Verfolgung von dessen Anspr&#252;chen gegen das Jobcenter, solange der in diesem Verh&#228;ltnis erforderliche Verwaltungsakt nicht ergangen ist. Ohnehin k&#246;nnen Drittbeteiligte nicht den Anspruch erheben, auf Berechtigungen (oder Pflichten) Einfluss zu nehmen, die der ausschlie&#223;lichen Gestaltung im Verh&#228;ltnis zwischen Leistungstr&#228;ger und Leistungsberechtigtem vorbehalten sind. Jedenfalls aber k&#246;nnen ihre prozessualen Befugnisse aus &#167; 54 Abs 5 SGG nicht weiter reichen als die der Leistungsberechtigten, auf deren Anspr&#252;che sie sich berufen; ist die echte Leistungsklage im &#220;ber-/Unterordnungsverh&#228;ltnis zwischen dem Jobcenter und einem Leistungsberechtigten unstatthaft, ist sie f&#252;r den Drittbeteiligten ebenfalls nicht er&#246;ffnet.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_17\">17</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>b) Statthaft und auch sonst zul&#228;ssig ist die allgemeine Leistungsklage danach, soweit der Kl&#228;ger sich eines Schuldbeitritts des Beklagten zu den mietvertraglichen Verpflichtungen der Beigeladenen ber&#252;hmt; das steht zwischen den Beteiligten zu Recht nicht im Streit. Ob der Rechtsweg zu den Sozialgerichten trotz der zivilrechtlichen Natur des insoweit verfolgten Anspruchs <em>(vgl </em>\n                  <em>oben unter 2. b) sowie BSG vom 30.9.2014 - B 8 SF 1/14 R - SozR 4-3500 &#167; 75 Nr 5 RdNr 9) </em>er&#246;ffnet ist, hat der Senat gem&#228;&#223; &#167; 17a Abs 5 GVG als Rechtsmittelgericht nicht zu pr&#252;fen.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_18\">18</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>c) Statthaft und zul&#228;ssig ist die allgemeine Leistungsklage auch, soweit sie auf einen Zahlungsanspruch aus Direktzahlung nach &#167; 22 Abs 7 Satz 1 SGB II gest&#252;tzt ist. Ob &#167; 22 Abs 7 Satz 1 SGB II einen eigenen Anspruch oder nur eine Empfangsberechtigung des Vermieters begr&#252;ndet <em>(vgl unter 5. b)</em>, kann daf&#252;r dahinstehen. Die f&#252;r die allgemeine Leistungsklage analog &#167; 54 Abs 1 Satz 2 SGG vorausgesetzte Klagebefugnis fehlt erst, wenn dem Kl&#228;ger der geltend gemachte Anspruch unter keinem Gesichtspunkt zustehen kann, die Verletzung seiner subjektiven Rechte also nicht m&#246;glich erscheint <em>(stRspr; vgl nur BSG vom 16.8.2017 - B 12 KR 19/16 R - SozR 4-6050 Art 17 Nr 1 RdNr 17 mwN, auch vorgesehen f&#252;r BSGE)</em>. Jedenfalls so liegt es hier nicht, weil der Beklagte den unterkunftsbezogenen Alg II-Anteil auf Antrag der Beigeladenen zeitweise direkt an den Kl&#228;ger ausgezahlt hat und im Streit steht, f&#252;r welche Dauer und welche Monate die Zahlungen an ihn zu bewirken waren.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_19\">19</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>d) Unstatthaft ist die allgemeine Leistungsklage hingegen, soweit sie auf eine Abtretung der unterkunftsbezogenen Leistungen der Beigeladenen abstellt. Die Wirksamkeit der Abtretung von Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts nach dem SGB II erforderte in der hier streitbefangenen Zeit von Juni 2012 bis September 2013 gem&#228;&#223; &#167; 53 Abs 3 SGB I iVm &#167; 850c ZPO die Feststellung des zust&#228;ndigen Leistungstr&#228;gers nach &#167; 53 Abs 2 Nr 2 SGB I, dass die &#220;bertragung oder Verpf&#228;ndung im wohlverstandenen Interesse des Berechtigten liegt <em>(seit dem 1.8.2016 inhaltsgleich &#167; 42 Abs 4 Satz 2 SGB II idF des Neunten Gesetzes zur &#196;nderung des Zweiten Buches Sozialgesetzbuch - Rechtsvereinfachung - sowie zur vor&#252;bergehenden Aussetzung der Insolvenzantragspflicht vom 26.7.2016, BGBl I 1824; vgl insoweit BT-Drucks 18/8909 S 34)</em>. Ist diese zeitlich vorg&#228;ngige und rechtlich vorrangige Feststellung nicht ergangen, fehlt der allgemeinen Leistungsklage das Rechtschutzbed&#252;rfnis <em>(vgl zuletzt nur BSG vom 29.1.2014 - B 5 R 36/12 R - BSGE 115, 110 = SozR 4-1200 &#167; 53 Nr 4, RdNr 19 mwN)</em>. So liegt es hier, weil der Beklagte eine solche Feststellung nach den mit Verfahrensr&#252;gen insoweit nicht angegriffenen und deshalb bindenden <em>(&#167; 163 SGG)</em> Feststellungen des LSG entgegen der Auffassung des Kl&#228;gers nicht getroffen hat und sie r&#252;ckwirkend auch nicht nachgeholt werden kann <em>(vgl BSG vom 6.4.2000 - B 11 AL 47/99 R - SozR 3-1200 &#167; 53 Nr 9 S 60)</em>.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_20\">20</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>e) Unstatthaft ist die allgemeine Leistungsklage weiter, soweit der Beklagte nach Auffassung des Kl&#228;gers im Hinblick auf die Opiatabh&#228;ngigkeit der Beigeladenen eine abweichende Auszahlungsbestimmung nach &#167; 22 Abs 7 Satz 2 und 3 Nr 3 SGB II h&#228;tte treffen m&#252;ssen. Selbst wenn daraus ein Zahlungsanspruch abzuleiten w&#228;re, w&#228;re die Leistungsklage in dem Dreiecksverh&#228;ltnis zwischen dem Vermieter, dem Grundsicherungstr&#228;ger und dem Leistungsberechtigten <em>(vgl oben a) </em>nur statthaft, wenn eine solche Entscheidung im Verh&#228;ltnis zwischen dem Beklagten und den Beigeladenen tats&#228;chlich ergangen w&#228;re; und zwar auch dann, wenn sie keinen Verwaltungsakt erfordert <em>(vgl unten 5. b)</em>, weil nach dem Rechtsgedanken des &#167; 54 Abs 5 SGG auch insoweit erst auf der Grundlage einer entsprechenden Entscheidung im Verh&#228;ltnis zwischen Jobcenter und Berechtigtem statthaft auf Erf&#252;llung geklagt werden k&#246;nnte.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_21\">21</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Eine solche Entscheidung ist zu &#167; 22 Abs 7 Satz 2 SGB II nach den mit Verfahrensr&#252;gen insoweit nicht angegriffenen und deshalb bindenden <em>(&#167; 163 SGG)</em> Feststellungen des LSG allerdings nicht ergangen. Eine abweichende Zahlungsbestimmung hat der Beklagte danach nur auf Antrag der Beigeladenen und damit nach &#167; 22 Abs 7 Satz 1 SGB II getroffen. Soweit der Kl&#228;ger in der Zahlung der h&#228;lftigen M&#228;rzmiete 2012 und der Kaution an ihn konkludent eine entsprechende Entscheidung sieht, ordnet er dies selbst ausschlie&#223;lich einer Zustimmungserkl&#228;rung der Beigeladenen und damit nicht einer Entscheidung nach &#167; 22 Abs 7 Satz 2 SGB II zu. Soweit er sinngem&#228;&#223; eine solche Entscheidung f&#252;r zur&#252;ckliegende Zeitr&#228;ume beansprucht, kommt dies nicht in Betracht, wenn die Leistung bereits in vollem Umfang an die Berechtigten erbracht ist, wie hier nach den Feststellungen des LSG <em>(vgl BSG vom 6.4.2000 - B 11 AL 47/99 R - SozR 3-1200 &#167; 53 Nr 9 S 60 zu &#167; 53 Abs 2 Nr 2 SGB I)</em>.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_22\">22</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>f) Unstatthaft ist schlie&#223;lich auch die auf die Mietschuldenregelung des &#167; 22 Abs 8 SGB II gest&#252;tzte allgemeine Leistungsklage. Selbst wenn hierdurch Anspr&#252;che unmittelbar zu Gunsten des Vermieters vermittelt w&#252;rden, w&#228;re eine allgemeine Leistungsklage diesbez&#252;glich ebenfalls nur auf der Grundlage einer entsprechenden Entscheidung im Verh&#228;ltnis zwischen Jobcenter und Leistungsberechtigtem statthaft. Eine solche Entscheidung ist nach den insoweit nicht angegriffenen und deshalb bindenden <em>(&#167; 163 SGG)</em> Feststellungen des LSG jedoch nicht ergangen. Ohne den dazu erforderlichen und nach den ebenfalls nicht beanstandeten Feststellungen des LSG nicht gestellten Antrag der Beigeladenen <em>(BSG vom 17.6.2010 - B 14 AS 58/09 R - BSGE 106, 190 = SozR 4-4200 &#167; 22 Nr 41, RdNr 14)</em> bestand hierf&#252;r auch kein Anlass.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_23\">23</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>4. Zahlungsanspr&#252;che eines Vermieters aus einem gesetzlich begr&#252;ndeten Schuldbeitritt des Jobcenters zur mietvertraglichen Zahlungsverpflichtung eines Alg II-Beziehers bestehen nicht.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_24\">24</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>a) Nach der Rechtsprechung des f&#252;r die Sozialhilfe zust&#228;ndigen 8. Senats des BSG ist das Leistungserbringungsrecht der Sozialhilfe bei der Erbringung von Sachleistungen gepr&#228;gt durch das sogenannte sozialhilferechtliche Dreiecksverh&#228;ltnis, wonach der Sozialhilfetr&#228;ger die ihm obliegende Leistung grunds&#228;tzlich nicht als Geldleistung, sondern als Sachleistung erbringt <em>(grundlegend BSG vom 28.10.2008 - B 8 SO 22/07 R - BSGE 102, 1 = SozR 4-1500 &#167; 75 Nr 9, RdNr 15 ff)</em>. Entsprechend ist im Konzept des SGB XII nicht die Zahlung des Sozialhilfetr&#228;gers an den Sozialhilfeempf&#228;nger vorgesehen, um diesem die Zahlung des vereinbarten Heimentgelts an den Einrichtungstr&#228;ger zu erm&#246;glichen, sondern die Zahlung direkt an die Einrichtung durch \"&#220;bernahme\" der ihr zustehenden Verg&#252;tung <em>(ebenda RdNr 17, 22)</em>. In ihr sieht der Senat eine Schuld&#252;bernahme durch Verwaltungsakt mit Drittwirkung, durch die die Einrichtung einen unmittelbaren Zahlungsanspruch gegen den Sozialhilfetr&#228;ger und der Hilfeempf&#228;nger einen Anspruch gegen den Sozialhilfetr&#228;ger auf Zahlung an die Einrichtung erwirbt, wodurch der Sozialhilfetr&#228;ger in H&#246;he der bewilligten Leistungen als Gesamtschuldner an die Seite des Sozialhilfeempf&#228;ngers tritt <em>(ebenda RdNr 25)</em>.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_25\">25</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>b) Ein vergleichbares Dreiecksverh&#228;ltnis f&#252;r die Leistungen f&#252;r Unterkunft und Heizung besteht nach dem Regelungskonzept des SGB II nicht. Wie &#167; 4 Abs 1 SGB II erweist, sind die Leistungen im Rahmen der Grundsicherung f&#252;r Arbeitsuchende prim&#228;r Geldleistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts <em>(&#167; 4 Abs 1 Nr 2 SGB II)</em>, sofern sie nicht zur Eingliederung in Arbeit als Dienstleistung <em>(&#167; 4 Abs 1 Nr 1 SGB II) </em>oder aufgrund besonderer gesetzlicher Anordnung insbesondere bei den aktiven Leistungen <em>(vgl etwa &#167; 16a SGB II)</em> als Sachleistung <em>(&#167; 4 Abs 1 Nr 3 SGB II) </em>erbracht werden.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_26\">26</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>Eine solche Sachleistungsverantwortung ist den Jobcentern f&#252;r die Bedarfe f&#252;r Unterkunft und Heizung nicht zugewiesen. Auch wenn die Leistungen nicht in gleicher Weise pauschaliert sind wie die Regelbedarfe nach &#167; 20 SGB II und den Jobcentern die Pr&#252;fung der Angemessenheit der geltend gemachten Aufwendungen f&#252;r Unterkunft und Heizung aufgetragen ist, enthebt das nicht die Leistungsberechtigten der Verantwortung, f&#252;r ihren Unterkunftsbedarf innerhalb des Angemessenen selbst zu sorgen. Demgem&#228;&#223; bilden die tats&#228;chlichen Aufwendungen und damit die Zahlungsverpflichtungen, die sie f&#252;r ihren Unterkunftsbedarf selbst eingegangen sind, nach &#167; 22 Abs 1 Satz 1 SGB II den Ausgangspunkt f&#252;r die Bestimmung des anzuerkennenden Bedarfs f&#252;r Unterkunft und Heizung. Ebenso obliegt es ihrer grunds&#228;tzlich freien Entscheidung, innerhalb des die Angemessenheit bestimmenden Produkts aus Wohnungsgr&#246;&#223;e und Miete pro Quadratmeter frei w&#228;hlen zu k&#246;nnen, wie sie ihren Unterkunftsbedarf decken <em>(stRspr; vgl nur BSG vom 18.11.2014 - B 4 AS 9/14 R - SozR 4-4200 &#167; 22 Nr 81 RdNr 13 ff mwN). </em>Schlie&#223;lich ist es - erweisen sich die Aufwendungen nicht als angemessen im Sinne von &#167; 22 Abs 1 Satz 1 Halbsatz 2 SGB II und werden die Leistungsberechtigten daher zur Kostensenkung aufgefordert - allein ihrer Verantwortung zugeordnet, die Unterkunftskosten zu senken, ohne dass das Jobcenter verpflichtet wird, im Einzelnen aufzuzeigen, auf welche Weise die Aufwendungen gesenkt werden k&#246;nnten <em>(BSG vom 27.2.2008 - B 14/7b AS 70/06 R - SozR 4-4200 &#167; 22 Nr 8 RdNr 15; BSG vom 19.2.2009 - B 4 AS 30/08 R - BSGE 102, 263 = SozR 4-4200 &#167; 22 Nr 19, RdNr 40)</em>.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_27\">27</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>c) Steht schon das der Vorstellung entgegen, dass den Jobcentern vergleichbar Verantwortung f&#252;r die Deckung des Unterkunftsbedarfs zugewiesen w&#228;re wie den Sozialhilfetr&#228;gern bei station&#228;ren und teilstation&#228;ren Leistungen <em>(ebenso stRspr des BGH, vgl aus letzter Zeit etwa BGH vom 29.6.2016 - VIII ZR 173/15 - NJW 2016, 2805 RdNr 16: Beh&#246;rde, die im Rahmen der Daseinsvorsorge staatliche Transferleistungen erbringt, wird nicht Erf&#252;llungsgehilfe des Mieters, wenn sie f&#252;r ihn Miete an Vermieter zahlt)</em>, so spricht hiergegen auch die Regelung des &#167; 22 Abs 7 SGB II. Ihrer und insbesondere der M&#246;glichkeit zur Zahlung der unterkunftsbezogenen Leistungen an den Vermieter gegen den Willen der Leistungsberechtigten nach Satz 2 und 3 bed&#252;rfte es nicht, wenn die Jobcenter bereits nach der allgemeinen gesetzlichen Konzeption diese Leistungen unmittelbar an die Vermieter auszuzahlen h&#228;tten.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_28\">28</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>5. Zahlungsanspr&#252;che aus einer den Kl&#228;ger beg&#252;nstigenden Direktzahlungsentscheidung nach &#167; 22 Abs 7 Satz 1 SGB II bestehen ebenfalls nicht.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_29\">29</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>a) &#167; 22 Abs 7 SGB II <em>(in der ab 1.4.2011 geltenden Fassung der Bekanntmachung vom 13.5.2011, BGBl I 850; Geltungszeitraumprinzip, vgl BSG vom 19.10.2016 - B 14 AS 53/15 R - SozR 4-4200 &#167; 11 Nr 78 RdNr 14 f)</em> bestimmt in Satz 1: \"Soweit Arbeitslosengeld II f&#252;r den Bedarf f&#252;r Unterkunft und Heizung geleistet wird, ist es auf Antrag der leistungsberechtigten Person an den Vermieter oder andere Empfangsberechtigte zu zahlen.\" Daran ankn&#252;pfend regelt Satz 4, dass im Fall einer solchen Entscheidung die leistungsberechtigte Person von dem kommunalen Tr&#228;ger &#252;ber eine Zahlung der Leistungen f&#252;r die Unterkunft und Heizung an den Vermieter oder andere Empfangsberechtigte \"schriftlich zu unterrichten\" ist.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_30\">30</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>b) Eigene Anspr&#252;che eines Vermieters oder eines anderen Dritten auf Auszahlung der einem Leistungsberechtigten zuerkannten unterkunftsbezogenen Leistungen begr&#252;ndet dies nicht. Soweit nach &#167; 22 Abs 7 Satz 4 SGB II nur die leistungsberechtigte Person &#252;ber eine Zahlung der Leistungen an den Vermieter oder andere Empfangsberechtigte schriftlich zu unterrichten ist, legt schon das nahe, dass insoweit eine Entscheidung ausschlie&#223;lich im Verh&#228;ltnis zu den Leistungsberechtigten intendiert ist. Auch die Wendung \"zu unterrichten\" spricht - ungeachtet der Frage, ob insoweit durch Verwaltungsakt zu entscheiden ist <em>(in diesem Sinne etwa Krau&#223; in Hauck/Noftz, K &#167; 22 SGB II RdNr 327 Stand 10/2012; Luik in Eicher/Luik, SGB II, 4. Aufl 2017, &#167; 22 RdNr 249; Piepenstock in jurisPK-SGB II, 4. Aufl 2015, &#167; 22 RdNr 230; aA Berlit in LPK-SGB II, 6. Aufl 2017, &#167; 22 RdNr 237)</em> - nicht daf&#252;r, dass insoweit Zahlungsanspr&#252;che &#252;bertragen werden sollen. Vielmehr ist die Regelung nach der Rechtsfolge, abweichend an den Vermieter oder einen anderen Dritten \"zu zahlen\", systematisch Ausnahmetatbestand zu den allgemeinen Vorgaben zur \"Auszahlung der Geldleistungen\" nach &#167; 42 SGB II <em>(hier bis zum 8.4.2013 in der ab 1.4.2011 geltenden Fassung der Bekanntmachung vom 13.5.2011, BGBl I 850; danach idF des Gesetzes vom 3.4.2013, BGBl I 610). </em>Insoweit begr&#252;ndet sie entsprechend der damit verfolgten Intention ausschlie&#223;lich eine abweichende Empfangsberechtigung und keinen eigenen Rechtsanspruch des Zahlungsempf&#228;ngers gegen das Jobcenter <em>(vgl BT-Drucks 17/3404 S 98; ebenso BGH vom 31.1.2018 - VIII ZR 39/17 - NJW 2018, 1079 RdNr 21 f; Krau&#223; in Hauck/Noftz, K &#167; 22 SGB II RdNr 318 Stand 10/2012; Luik in Eicher/Luik, SGB II, 4. Aufl 2017, &#167; 22 RdNr 241, 247; Piepenstock in jurisPK-SGB II, 4. Aufl 2015, &#167; 22 RdNr 227; &#348;u&#353;njar in GK-SGB II, &#167; 22 RdNr 336, Stand 09/2017)</em>. Dem entsprechend sieht auch der BGH in der Direktzahlung nach &#167; 22 Abs 7 Satz 1 SGB II bei der R&#252;ckabwicklung nach Beendigung des Mietvertrags keine Leistung des Jobcenters im Sinne des &#167; 812 Abs 1 Satz 1 Alt 1 BGB zur Tilgung der mietvertraglichen Schuld der Mieter <em>(BGH vom 31.1.2018 - VIII ZR 39/17 - NJW 2018, 1079 RdNr 26)</em>.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_31\">31</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>c) Ein eigener Anspruch auf Auszahlung der den Beigeladenen zuerkannten unterkunftsbezogenen Leistungen ist dem Kl&#228;ger vom Beklagten auch nicht durch eine ausdr&#252;ckliche Schuld&#252;bernahmeerkl&#228;rung au&#223;erhalb des Verfahrens der Direktzahlung nach &#167; 22 Abs 7 Satz 1 SGB II zuerkannt worden. Nach den Feststellungen des LSG hat der Beklagte lediglich die Beigeladenen &#252;ber die Aufnahme und Beendigung der Auszahlung der unterkunftsbezogenen Leistungen an den Kl&#228;ger zwischen November 2012 und Januar 2013 informiert. Entsprechend hat sich der Kl&#228;ger mit Schreiben vom 26.2.2013 an den Beklagten gewandt und beanstandet, die Mieten f&#252;r Januar und Februar 2013 nicht erhalten zu haben. Mit diesem vom Kl&#228;ger mit Verfahrensr&#252;gen nicht angegriffenen und deshalb bindenden <em>(&#167; 163 SGG)</em> Feststellungen hat das LSG nach dem Gesamtzusammenhang zugleich festgestellt, dass der Beklagte dem Kl&#228;ger gegen&#252;ber keine ausdr&#252;cklichen anspruchsbegr&#252;ndenden Erkl&#228;rungen in dem von ihm geltend gemachten Sinne abgegeben hat.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_32\">32</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>6. Mit der R&#252;ge, das LSG habe Vortrag zur Verbuchung von Zahlungen nicht zur Kenntnis genommen und dadurch seinen Anspruch auf rechtliches Geh&#246;r verletzt <em>(Art 103 Abs 1 GG, &#167; 62 SGG)</em>, ist ein Verfahrensmangel, auf dem die angefochtene Entscheidung beruhen kann <em>(vgl &#167; 160 Abs 2 Nr 3 Halbsatz 1 SGG)</em>, nicht bezeichnet, weil dem Kl&#228;ger ein Zahlungsanspruch gegen den Beklagten nicht zustand und es danach auf die Verbuchung von Zahlungen nicht ankam.</p>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt/>\n            <dd>\n               <p/>\n            </dd>\n         </dl>\n         <dl class=\"RspDL\">\n            <dt>\n               <a name=\"rd_33\">33</a>\n            </dt>\n            <dd>\n               <p>7. Die Kostenentscheidung beruht auf &#167; 197a SGG iVm &#167; 154 Abs 1 VwGO. Die Streitwertfestsetzung folgt aus &#167; 197a SGG iVm &#167; 63 Abs 2, &#167; 52 Abs 3 sowie &#167; 47 Abs 1 GKG.<br/>\n               </p>\n            </dd>\n         </dl>\n      </div>\n   "
}