List view for cases

GET /api/cases/88028/
HTTP 200 OK
Allow: GET, PUT, PATCH, DELETE, HEAD, OPTIONS
Content-Type: application/json
Vary: Accept

{
    "id": 88028,
    "slug": "ovgni-2017-06-20-13-pa-10417",
    "court": {
        "id": 601,
        "name": "Niedersächsisches Oberverwaltungsgericht",
        "slug": "ovgni",
        "city": null,
        "state": 11,
        "jurisdiction": null,
        "level_of_appeal": null
    },
    "file_number": "13 PA 104/17",
    "date": "2017-06-20",
    "created_date": "2018-11-12T19:30:39Z",
    "updated_date": "2020-12-10T14:42:50Z",
    "type": "Beschluss",
    "ecli": "",
    "content": "<div id=\"dokument\" class=\"documentscroll\">\n<a name=\"focuspoint\"><!--BeginnDoc--></a><div id=\"bsentscheidung\"><div>\n<h4 class=\"doc\">Tenor</h4>\n<div><div>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>Die Beschwerde der Antragsteller gegen den die Bewilligung von Prozesskostenhilfe f&#252;r das erstinstanzliche Eilverfahren 11 B 1159/17 versagenden Beschluss des Verwaltungsgerichts Oldenburg - Einzelrichter der 11. Kammer - vom 23.&#160;M&#228;rz 2017 wird zur&#252;ckgewiesen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>Die Antragsteller tragen die Gerichtskosten des Beschwerdeverfahrens zu je einem Drittel.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>Die au&#223;ergerichtlichen Kosten des Beschwerdeverfahrens werden nicht erstattet.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n</div></div>\n<h4 class=\"doc\">Gr&#252;nde</h4>\n<div><div>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_1\">1</a></dt>\n<dd><p>Die Beschwerde hat keinen Erfolg.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_2\">2</a></dt>\n<dd><p>Das Verwaltungsgericht hat eine f&#252;r die Bewilligung von Prozesskostenhilfe erforderliche hinreichende Erfolgsaussicht (&#167; 166 Abs. 1 Satz 1 VwGO i.V.m. &#167; 114 Abs. 1 Satz&#160;1 ZPO) des erstinstanzlich verfolgten Rechtsschutzbegehrens der Antragsteller -&#160;eine Verpflichtung der Antragsgegnerin zur Aussetzung der Abschiebung (Duldung) der Antragsteller bis zum Vorliegen eines amts&#228;rztlichen Gutachtens eines Psychiaters&#160;- zu Recht mit der Begr&#252;ndung verneint, die Voraussetzungen des &#167; 123 Abs.&#160;3 VwGO i.V.m. &#167;&#167; 920 Abs. 2, 294 Abs. 1 ZPO l&#228;gen nicht vor. Ein Anordnungsgrund (eine besondere Dringlichkeit des begehrten vorl&#228;ufigen Rechtsschutzes) sei nicht glaubhaft gemacht, weil eine Abschiebung der Antragsteller nach Kosovo nicht im Raum stehe und - mangels erfolgter Kl&#228;rung der &#220;berstellungsmodalit&#228;ten mit den belgischen Beh&#246;rden - derzeit eine Abschiebung nach Belgien (auf der Grundlage der im Dublin-Bescheid des Bundesamts f&#252;r Migration und Fl&#252;chtlinge - Bundesamts - vom 8. November 2013 enthaltenen Abschiebungsanordnung) nicht beabsichtigt sei. Auch der geltend gemachte Anordnungsanspruch aus &#167; 60a Abs. 2 Satz 1 AufenthG i.V.m. Art. 2 Abs. 2 Satz 1, 6 Abs. 1 GG (Reiseunf&#228;higkeit und Familieneinheit) sei nicht glaubhaft gemacht, weil die eingereichten fach&#228;rztlichen und familientherapeutischen Atteste eine krankheitsbedingte Reiseunf&#228;higkeit der Antragstellerin zu 2. nicht in einer &#167; 60a Abs. 2c S&#228;tze 2 und 3 AufenthG gen&#252;genden Weise belegten und eine amts&#228;rztliche Stellungnahme die Reisef&#228;higkeit bei Durchf&#252;hrung bestimmter flankierender Ma&#223;nahmen ([psychiatrisch-]fach&#228;rztliche Begleitung der Reise; Sicherstellung fach&#228;rztlicher Behandlung bei Ankunft im Zielstaat und deren Fortf&#252;hrung, Bahnfahrten wegen der besseren Sitzverstellungsm&#246;glichkeiten und des gr&#246;&#223;eren Fu&#223;raums nur in der 1.&#160;Klasse; Unterst&#252;tzung beim Transport pers&#246;nlicher Sachen) bejaht habe, von deren Einhaltung bei einer Abschiebung nach Belgien ausgegangen werden m&#252;sse.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_3\">3</a></dt>\n<dd><p>1. Der Senat teilt bereits die zutreffenden - mit der Beschwerde nicht explizit angegriffenen - Erw&#228;gungen des angefochtenen Beschlusses zur Verneinung eines <em>Anordnungsgrundes</em>, macht sich diese zu Eigen und verweist deshalb auf sie (&#167; 122 Abs. 2 Satz 3 VwGO).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_4\">4</a></dt>\n<dd><p>Erg&#228;nzend ist festzuhalten, dass ausweislich Seite 3 der Beschwerdebegr&#252;ndung vom 1. Mai 2017 (Bl. 124 der GA) selbst die Antragsteller davon ausgehen, dass ihre Abschiebung nach Belgien nicht vor einer &#8222;Vorlage der entsprechenden R&#252;ck&#252;bernahmeerkl&#228;rungen&#8220; droht, die bekannterma&#223;en bislang noch nicht erfolgt ist. Aus den Verwaltungsvorg&#228;ngen geht hervor, dass bereits seit l&#228;ngerem (Beginn des Jahres 2017) eine Kl&#228;rung der R&#252;ck&#252;berstellungsmodalit&#228;ten mit den belgischen Beh&#246;rden aussteht (vgl. die Korrespondenz der Antragsgegnerin mit dem Bundesamt auf Bl. 330, 332, 337 und 338 der BA 002 II). Dass sich hieran etwas ge&#228;ndert h&#228;tte, ist nicht ersichtlich, so dass aktuell eine besondere Dringlichkeit der Gew&#228;hrung vorl&#228;ufigen Rechtsschutzes nicht zu erkennen ist.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_5\">5</a></dt>\n<dd><p>2. Des Weiteren ist der Senat wie das Verwaltungsgericht der Auffassung, dass ein auf Duldung gerichteter <em>Anordnungsanspruch</em> - wenn er sich denn gegen die Antragsgegnerin richten k&#246;nnte - bereits an der fehlenden Erf&#252;llung der Voraussetzungen des <em>&#167;&#160;60a Abs. 2c AufenthG</em> scheiterte. Auch auf diese Erw&#228;gungen des angefochtenen Beschlusses - die mit der Beschwerde ebenfalls nicht ausdr&#252;cklich ger&#252;gt werden - kann gem&#228;&#223; &#167; 122 Abs. 2 Satz 3 VwGO Bezug genommen werden.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_6\">6</a></dt>\n<dd><p>Die von den Antragstellern eingereichten, seit Juli 2016 ausgestellten Atteste des Facharztes f&#252;r Neurologie und Psychiatrie G. und der Familientherapeutin H. (insbes. Bl. 29 bis 31 der Sonderheftung &#8222;Medizinische Unterlagen&#8220; in der BA 002 II) f&#252;hren Art und Ausma&#223; der prognostizierten Folgen der psychischen Erkrankungen der Antragstellerin zu 2. f&#252;r den Abschiebevorgang nicht in der von &#167; 60a Abs. 2c Satz 3 i.V.m. Abs. 2d AufenthG geforderten Weise auf (vgl. zu den Anforderungen Senatsbeschl. v. 7.6.2017 - 13 ME 107/17 -, juris Rn.&#160;7), so dass sie nicht geeignet sind, eine krankheitsbedingte Reiseunf&#228;higkeit der Antragstellerin zu 2. zu belegen. Vielmehr verbleibt es bei der Vermutung des &#167; 60a Abs. 2c Satz 1 AufenthG, dass gesundheitliche Gr&#252;nde der Abschiebung nicht entgegenstehen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_7\">7</a></dt>\n<dd><p>3. Vor diesem Hintergrund vermag das Beschwerdevorbringen der Antragsteller keine andere Entscheidung zu rechtfertigen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_8\">8</a></dt>\n<dd><p>Der erstinstanzliche Eilantrag der Antragsteller verfolgte nach gebotener sachdienlicher Auslegung (&#167;&#167; 88, 122 Abs. 1 VwGO) allein die Zielrichtung, vorl&#228;ufig (bis zum Vorliegen eines von der Antragsgegnerin einzuholenden amts&#228;rztlichen Gutachtens eines Psychiaters) von einer Abschiebung verschont zu bleiben. Er war damit erkennbar bereits gegen das &#8222;Ob&#8220; einer Abschiebung gerichtet.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_9\">9</a></dt>\n<dd><p>a) Diesem Ziel entsprechend bezieht sich das gesamte Beschwerdevorbringen der Antragsteller auf (weitere) Voraussetzungen eines auf Duldung gerichteten <em>Anordnungsanspruchs </em>gegen die Antragsgegnerin aus Gr&#252;nden eines inlandsbezogenen Vollstreckungshindernisses aus Art. 2 Abs. 2 Satz 1, 6 Abs. 1 AufenthG (Reiseunf&#228;higkeit und Familieneinheit) oder aus Art. 3 EMRK (Verbot der unmenschlichen oder erniedrigenden Behandlung), teilweise lediglich in Ankn&#252;pfung an zielstaatsbezogene Abschiebungsverbote. Damit ist das Beschwerdevorbringen angesichts des unter 1. (Fehlen eines Anordnungsgrundes) und 2. (Fehlen ausreichender Atteste) Ausgef&#252;hrten nicht mehr entscheidungserheblich; es bedarf daher auch keiner abschlie&#223;enden W&#252;rdigung im Einzelnen durch den Senat.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_10\">10</a></dt>\n<dd><p>Mit diesen R&#252;gen wenden sich die Antragsteller n&#228;mlich erstens lediglich gegen die amts&#228;rztliche Beurteilung im Hinblick auf die fachliche Qualifikation des Facharztes f&#252;r &#246;ffentliches Gesundheitswesen I. und halten deshalb eine erneute Begutachtung durch einen Facharzt f&#252;r Psychiatrie f&#252;r angezeigt, bezweifeln zweitens die tats&#228;chliche Durchf&#252;hrung der amts&#228;rztlich f&#252;r erforderlich gehaltenen Begleitma&#223;nahmen und fordern drittens f&#252;r den Abschiebevorgang weitere Vorkehrungen im Hinblick auf entsprechende &#8222;vorwirkende&#8220; Handlungspflichten der Antragsgegnerin als zust&#228;ndiger Ausl&#228;nderbeh&#246;rde im Interesse der Vermeidung eines wegen krankheitsbedingter zielstaatsbezogener Gefahren angeblich drohenden Versto&#223;es gegen Art. 3 EMRK, bis zu deren Erf&#252;llung die Abschiebung zu unterbleiben habe (vgl. hierzu im Einzelnen den Senatsbeschl. v. heutigen Tage - 13 ME 103/17 -, S. 4 f. des Beschlussabdrucks, der den Beteiligten bekannt ist).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_11\">11</a></dt>\n<dd><p>b) Das Beschwerdevorbringen w&#228;re jedoch auch bei Bejahung eines Anordnungsgrundes sowie bei einem Vorliegen dem &#167; 60a Abs. 2c i.V.m. Abs. 2d AufenthG gen&#252;gender Atteste nicht geeignet, abweichend von dem angefochtenen Beschluss eine Erfolgsaussicht des erstinstanzlich gestellten Eilantrags zu begr&#252;nden.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_12\">12</a></dt>\n<dd><p>Eine rechtliche Unm&#246;glichkeit der Abschiebung i.S.d. &#167; 60a Abs. 2 Satz 1 AufenthG und ein entsprechender auf Duldung gerichteter Anordnungsanspruch der Antragsteller kann daraus nicht folgen. Denn die R&#252;gen betreffen entweder (vgl. oben 3. a) erstens und zweitens) die weiteren Voraussetzungen des inlandsbezogenen Vollstreckungshindernisses aus Art. 2 Abs. 2 Satz 1, 6 Abs. 1 GG oder k&#246;nnen allenfalls unter der Voraussetzung erfolgreich sein (vgl. oben 3. a) drittens), dass ein zielstaatsbezogenes Abschiebungsverbot hinsichtlich Belgiens (etwa nach &#167; 60 Abs. 5 AufenthG i.V.m. Art.&#160;3 EMRK oder nach &#167; 60 Abs. 7 Satz 1 AufenthG) bejaht wurde.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_13\">13</a></dt>\n<dd><p>Ein derartiger Duldungsanspruch scheitert - &#252;ber die vom Verwaltungsgericht angef&#252;hrten Gr&#252;nde hinaus - daran, dass der Antragsgegnerin als zust&#228;ndiger Ausl&#228;nderbeh&#246;rde in der vorliegenden Konstellation bezogen auf das &#8222;Ob&#8220; einer Abschiebung keine eigene Pr&#252;fungs- und Entscheidungskompetenz hinsichtlich inlandsbezogener Vollstreckungshindernisse und zielstaatsbezogener Abschiebungsverbote zusteht.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_14\">14</a></dt>\n<dd><p>Die Abschiebung der Antragsteller kann derzeit - allenfalls - nach Belgien auf der Grundlage der in Ziffer 2. des bestandskr&#228;ftigen Dublin-Bescheides des Bundesamts vom 8. November 2013 (Bl. 82 f. der BA 002 I) enthaltenen Abschiebungsanordnung, die auf Folge- und Wiederaufgreifensantrag durch Bundesamtsbescheid vom 27. September 2016 (Bl. 288 ff. der BA 002 II) aufrechterhalten wurde, erfolgen, soweit diese nicht bereits durch die erstmalige &#220;berstellung der Antragsteller nach Belgien vom 22.&#160;Februar 2016 verbraucht worden ist und wirksam geblieben ist, was das Bundesamt zu pr&#252;fen haben wird (vgl. zu der problematischen &#8222;Konservierung&#8220; der Zust&#228;ndigkeit nach Dublin-Regeln BVerwG, Beschl. v. 27.4.2016 - 1 C 22.15 -, juris Rn. 23 ff.). Dass die Antragsgegnerin allenfalls eine darauf gest&#252;tzte Abschiebung erw&#228;gt, hat sie mit der erstinstanzlichen Antragserwiderung vom 2. M&#228;rz 2017 (Bl. 81 der GA) mitgeteilt.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_15\">15</a></dt>\n<dd><p>Der Dublin-Bescheid vom 8. November 2013 (in der Fassung des Bescheides vom 27.&#160;September 2016) enth&#228;lt zwar keine negativen Feststellungen zu inlandsbezogenen Vollstreckungshindernissen oder zielstaatsbezogenen Abschiebungsverboten, an die die Antragsgegnerin nach &#167;&#167; 42 Satz 1, 24 Abs. 2 AsylG gebunden w&#228;re. Dies gilt auch f&#252;r Ziffer 2. des im Folge- und Wiederaufgreifensverfahren ergangenen Bescheides vom 27. September 2016, durch den - offenbar rechtlich wirkungslos - lediglich die &#196;nderung von (im Bescheid vom 8. November 2013 gar nicht enthaltenen) Feststellungen zu &#167; 60 Abs. 5 und 7 AufenthG <em>abgelehnt</em>, nicht jedoch negative Feststellungen getroffen wurden.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a>16</a></dt>\n<dd><p>Dennoch sind Besonderheiten zu beachten, die sich daraus ergeben, dass die Antragsteller hier allenfalls aufgrund einer <em>Abschiebungsanordnung</em> nach &#167; 34a AsylG abgeschoben werden k&#246;nnen. In dieser Situation obliegt es allein dem Bundesamt zu pr&#252;fen, ob i.S.d. &#167; 34a Abs. 1 Satz 1 AsylG (weiterhin) &#8222;feststeht&#8220;, dass die Abschiebung durchgef&#252;hrt werden kann. Es hat damit sowohl zielstaatsbezogene Abschiebungsverbote als auch der Abschiebung entgegenstehende inlandsbezogene Vollstreckungshindernisse zu pr&#252;fen, so dass daneben f&#252;r eine eigene Entscheidungskompetenz der Ausl&#228;nderbeh&#246;rde zur Erteilung einer Duldung nach &#167; 60a Abs. 2 AufenthG kein Raum verbleibt (vgl. BVerfG, Kammerbeschl. v. 17.9.2014 - 2 BvR 732/14 -, juris Rn. 11 m.w.N. insbes. aus der obergerichtlichen Rechtsprechung; Senatsbeschl. v. 20.2.2017 - 13 ME 251/16 -, V.n.b., S. 3 des Beschlussabdrucks, und - grundlegend - v. 2.5.2012 - 13 MC 22/12 -, InfAuslR 2012, 298, juris Rn. 27; siehe aber auch BVerwG, Beschl. v. 27.3.2017 - 1 B 23.17 -, juris Rn.&#160;1). Insoweit besteht eine von der gew&#246;hnlichen Rollenverteilung zwischen Bundesamt und Ausl&#228;nderbeh&#246;rde abweichende &#8222;Gesamtzust&#228;ndigkeit&#8220; des Bundesamts, die eine Entscheidung aus &#8222;einer Hand&#8220; sichern soll (vgl. Hamburgisches OVG, Beschl. v. 3.12.2010 - 4 Bs 223/10 -, juris Rn.&#160;13, 16). Das gilt nicht nur hinsichtlich bereits bei Erlass der Abschiebungsanordnung vorliegender, sondern auch bei nachtr&#228;glich auftretenden Abschiebungshindernissen und Duldungsgr&#252;nden. Gegebenenfalls hat das Bundesamt die Abschiebungsanordnung aufzuheben oder die Ausl&#228;nderbeh&#246;rde anzuweisen, von deren Vollziehung abzusehen (vgl. BVerfG, a.a.O., Rn. 12; Bayerischer VGH, Beschl. v. 12.3.2014 - 10 CE 14.427 -, juris Rn. 4). In diesem Fall ist allenfalls noch Raum f&#252;r eine Ausstellung der Duldungsbescheinigung nach &#167; 60a Abs. 4 AufenthG durch die Ausl&#228;nderbeh&#246;rde (vgl. VG Karlsruhe, Beschl. v. 19.5.2014 - A 9 K 3615/13 -, juris Rn. 4 a.E.).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_17\">17</a></dt>\n<dd><p>Ist - wie im Falle der Antragsteller - die Abschiebungsanordnung bereits unanfechtbar und damit bestandskr&#228;ftig geworden und will der Betroffene eine nachtr&#228;gliche Ver&#228;nderung der Sach- oder Rechtslage - etwa zielstaatsbezogene Abschiebungsverbote oder inlandsbezogene Vollstreckungshindernisse - geltend machen, muss er in unmittelbarer Anwendung des &#167; 51 Abs. 1 Nr. 1 (oder Abs. 5) VwVfG einen Antrag beim Bundesamt auf Wiederaufgreifen des Verfahrens stellen und im Hauptsacheverfahren gegebenenfalls im Wege der Verpflichtungsklage eine Sachentscheidung erzwingen. Vorl&#228;ufiger Rechtsschutz zur Sicherung des geltend gemachten Wiederaufgreifensanspruchs ist dann mittels eines Antrags nach &#167; 123 Abs. 1 Satz 1 VwGO zu suchen, mit dem eine vorl&#228;ufige Verhinderung der angeordneten Abschiebung erreicht werden soll, indem der Bundesrepublik Deutschland als Rechtstr&#228;gerin des Bundesamts aufgegeben wird, der f&#252;r die Abschiebung zust&#228;ndigen Ausl&#228;nderbeh&#246;rde mitzuteilen, dass vorl&#228;ufig nicht aufgrund der fr&#252;heren Mitteilung und der bestandskr&#228;ftigen Abschiebungsanordnung abgeschoben werden darf (vgl. Bayerischer VGH, Beschl. v. 21.4.2015 - 10 CE 15.810, 10 C 15.813 -, juris Rn. 5). Solange die (bestandskr&#228;ftige) Abschiebungsanordnung nicht aufgehoben worden ist, kommt der Ausl&#228;nderbeh&#246;rde, die die Abschiebungsanordnung der Bundesamts nach &#167; 34a Abs. 1 Satz 1 AsylG durchf&#252;hrt, grunds&#228;tzlich keine eigene Entscheidungskompetenz bez&#252;glich der vorl&#228;ufigen Aussetzung der Vollziehung wegen eines nachtr&#228;glich geltend gemachten (inlands- oder zielstaatsbezogenen) Abschiebungshindernisses zu. Sie kann deshalb auch nicht - wie die Antragsteller es jedoch hier begehren - im Wege einer gegen sie gerichteten einstweiligen Anordnung nach &#167; 123 Abs. 1 Satz 1 VwGO in Anspruch genommen werden. Anderes gilt unter Ber&#252;cksichtigung des Gebots der Gew&#228;hrung effektiven Rechtsschutzes (Art. 19 Abs. 4 Satz 1 GG) nur in (zeitlich) extrem zugespitzten Ausnahmef&#228;llen, in denen auf dem dargelegten vorrangigen Rechtsschutzweg eine vorl&#228;ufige Aussetzung der Abschiebung f&#252;r den Betroffenen nicht mehr erreichbar ist, etwa weil die begehrte Mitteilung des Bundesamts an die Ausl&#228;nderbeh&#246;rde offensichtlich zu sp&#228;t k&#228;me (vgl. Bayerischer VGH, Beschl. v. 21.4.2015, a.a.O. Rn. 5 f.).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_18\">18</a></dt>\n<dd><p>Ein solcher Ausnahmefall liegt hier jedoch nicht vor. Die Antragsteller haben den genannten asylrechtlichen Weg vielmehr bereits - erfolglos - beschritten. Ihr nach R&#252;ckkehr aus Belgien am 18. Mai 2016 beim Bundesamt gestellter Antrag, der als Folge- und Wiederaufgreifensantrag gedeutet wurde, ist durch Bundesamtsbescheid vom 27.&#160;September 2016 (Bl. 288 ff. der BA 002 II) abgelehnt worden. Die hiergegen gerichtete Klage der Antragsteller, soweit nicht zur&#252;ckgenommen, hat das Verwaltungsgericht Oldenburg mit rechtskr&#228;ftigem Urteil vom 4. Mai 2017 - 15 A 5525/16 - abgewiesen. Durch unanfechtbaren Beschluss vom 21. November 2016 - 15 B 5529/16 - ist zuvor ferner ihr Eilantrag abgelehnt worden, mit dem die Bundesrepublik Deutschland als Rechtstr&#228;gerin des Bundesamts im Wege der einstweiligen Anordnung verpflichtet werden sollte, gegen&#252;ber der zust&#228;ndigen Ausl&#228;nderbeh&#246;rde zu erkl&#228;ren, dass die Abschiebungsandrohung [zutreffend: Abschiebungsanordnung] aus dem bestandskr&#228;ftigen Erstbescheid [gemeint ist der Dublin-Bescheid vom 8. November 2013] nicht vollzogen werden d&#252;rfe.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_19\">19</a></dt>\n<dd><p>Nach alledem sind die Antragsteller im Verh&#228;ltnis zur Antragsgegnerin als zust&#228;ndiger Ausl&#228;nderbeh&#246;rde mit der Geltendmachung auf eine rechtliche Unm&#246;glichkeit der Abschiebung hinauslaufender inlandsbezogener Vollstreckungshindernisse und zielstaatsbezogener Abschiebungsverbote ausgeschlossen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_20\">20</a></dt>\n<dd><p>4. Nicht ersichtlich ist, dass die Abschiebung der Antragsteller aus sonstigen, mit der Beschwerde nicht geltend gemachten Gr&#252;nden i.S.d. &#167; 60a Abs. 2 Satz 1 AufenthG tats&#228;chlich oder rechtlich unm&#246;glich w&#228;re, die noch von der Antragsgegnerin zu pr&#252;fen w&#228;ren.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a>21</a></dt>\n<dd><p>Die Antragsteller k&#246;nnen gegen das &#8222;Ob&#8220; der Abschiebung insbesondere nicht einwenden, sie d&#252;rften aus Verh&#228;ltnism&#228;&#223;igkeitsgr&#252;nden (vgl. &#167; 70 Abs. 1 NVwVG i.V.m. &#167;&#167;&#160;65 Abs. 3, 69 Abs. 6 Nds. SOG i.V.m. Art. 7 Abs. 1 lit. a) VO (EG) Nr. 1560/2003 - Dublin-Durchf&#252;hrungsverordnung -) verlangen, nach Belgien nicht aufgrund der bestandskr&#228;ftigen Abschiebungs<em>anordnung </em>des Bundesamts im Wege des Verwaltungs<em>zwangs</em> zur&#252;ckgef&#252;hrt zu werden, sondern stattdessen erm&#246;glicht zu bekommen, (gesichert) freiwillig dorthin auszureisen, d.h. eine sog. &#8222;selbstorganisierte &#220;berstellung&#8220; zu bewirken (vgl. zu dieser Ausnahme BVerwG, Urt. v. 17.9.2015 - 1 C 26.14 -, BVerwGE 153, 24, juris Rn. 24). F&#252;r eine derartige - bei Lichte besehen lediglich die Form der R&#252;ckf&#252;hrung in Dublin-F&#228;llen betreffende - Verh&#228;ltnism&#228;&#223;igkeitspr&#252;fung w&#228;re zwar nicht das Bundesamt, sondern die Antragsgegnerin als Ausl&#228;nderbeh&#246;rde zust&#228;ndig (vgl. BVerwG, Urt. v. 17.9.2015, a.a.O., Rn. 25). Allerdings ist f&#252;r den Senat nicht ersichtlich, dass die Antragsteller nunmehr erkl&#228;rt oder sonst wie zu erkennen gegeben h&#228;tten, dass sie freiwillig nach Belgien zur&#252;ckkehren wollten. Auch im Beschwerdeverfahren wird ein derartiger Sinneswandel nicht deutlich. Im Gegenteil halten sie ersichtlich an dem Ziel fest, sich nicht dorthin zu bewegen bzw. dorthin verbracht zu werden.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a>22</a></dt>\n<dd><p>5. Schlie&#223;lich ist ein (isoliert) die Abschiebebedingungen (das &#8222;Wie&#8220; der Abschiebung) betreffender Anordnungsanspruch der Antragsteller nicht zu pr&#252;fen. Zwar liegt die Gestaltung des Abschiebevorgangs auch bei einer Abschiebung aufgrund einer in einem Dublin-Bescheid enthaltenen Abschiebungsanordnung - grunds&#228;tzlich - in der Zust&#228;ndigkeit und im Ermessen der Ausl&#228;nderbeh&#246;rde.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_23\">23</a></dt>\n<dd><p>Ob darauf bezogene Anspr&#252;che der Antragsteller bestehen, kann jedoch dahinstehen, weil diese nicht von deren Begehren erfasst sind. Denn sie akzeptieren bereits das &#8222;Ob&#8220; der Abschiebung nicht und verfolgen hinsichtlich des &#8222;Wie&#8220; der Abschiebung keine konkreten &#196;nderungen an den bisher von der Antragsgegnerin auf der Grundlage der amts&#228;rztlichen Stellungnahme vom 14. Dezember 2016 (Bl. 325/325R der BA&#160;002&#160;II) geplanten Modalit&#228;ten. Vielmehr halten sie weitere Vorkehrungen, Begleitma&#223;nahmen und Abkl&#228;rungen <em>allein</em> mit dem Ziel f&#252;r erforderlich, eine Abschiebung bis zu deren Sicherstellung zu verhindern. Damit machen sie allenfalls Voraussetzungen des Ausschlusses eines inlandsbezogenen Vollstreckungshindernisses oder &#8222;vorwirkende&#8220; Pflichten im Hinblick auf drohende zielstaatsbezogene Gefahren geltend. Betroffen ist damit allein eine begehrte besondere Gestaltung des Abschiebevorgangs, die das &#8222;Ob&#8220; der Abschiebung angeblich rechtlich &#252;berhaupt erst erm&#246;glicht. Hier&#252;ber hat bei einer Abschiebung aufgrund einer Abschiebungsanordnung nach dem oben Ausgef&#252;hrten allein das Bundesamt zu entscheiden.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_24\">24</a></dt>\n<dd><p>Die Kostenentscheidung beruht auf den &#167;&#167; 154 Abs. 2, 159 Satz 1 VwGO, &#167; 100 Abs.&#160;1 ZPO. Nach &#167; 166 Abs. 1 Satz 1 VwGO i.V.m. &#167; 127 Abs. 4 ZPO werden die au&#223;ergerichtlichen Kosten des Beschwerdeverfahrens nicht erstattet.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_25\">25</a></dt>\n<dd><p>Dieser Beschluss ist unanfechtbar (&#167; 152 Abs. 1 VwGO).</p></dd>\n</dl>\n</div></div>\n</div></div>\n<a name=\"DocInhaltEnde\"><!--emptyTag--></a><div class=\"docLayoutText\">\n<p style=\"margin-top:24px\">&#160;</p>\n<hr style=\"width:50%;text-align:center;height:1px;\">\n<p><img alt=\"Abk&#252;rzung Fundstelle\" src=\"/jportal/cms/technik/media/res/shared/icons/icon_doku-info.gif\" title=\"Wenn Sie den Link markieren (linke Maustaste gedr&#252;ckt halten) k&#246;nnen Sie den Link mit der rechten Maustaste kopieren und in den Browser oder in Ihre Favoriten als Lesezeichen einf&#252;gen.\" onmouseover=\"Tip('&lt;span class=&quot;contentOL&quot;&gt;Wenn Sie den Link markieren (linke Maustaste gedr&#252;ckt halten) k&#246;nnen Sie den Link mit der rechten Maustaste kopieren und in den Browser oder in Ihre Favoriten als Lesezeichen einf&#252;gen.&lt;/span&gt;', WIDTH, -300, CENTERMOUSE, true, ABOVE, true );\" onmouseout=\"UnTip()\">&#160;Diesen Link k&#246;nnen Sie kopieren und verwenden, wenn Sie <span style=\"font-weight:bold;\">genau dieses Dokument</span> verlinken m&#246;chten:<br>http://www.rechtsprechung.niedersachsen.de/jportal/?quelle=jlink&amp;docid=MWRE170006478&amp;psml=bsndprod.psml&amp;max=true</p>\n</div>\n</div>&#13;\n\n"
}