List view for cases

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    "date": "2017-06-08",
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    "updated_date": "2020-12-10T14:42:58Z",
    "type": "Urteil",
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    "content": "<div id=\"dokument\" class=\"documentscroll\">\n<a name=\"focuspoint\"><!--BeginnDoc--></a><div id=\"bsentscheidung\"><div>\n<h4 class=\"doc\">Tenor</h4>\n<div><div>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p style=\"margin-left:36pt\">1. Auf die Berufung des Verf&#252;gungskl&#228;gers wird das am 8. M&#228;rz 2017 verk&#252;ndete Urteil der 3. Kammer f&#252;r Handelssachen des Landgerichts Hannover ge&#228;ndert:</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p style=\"margin-left:54pt\">Der Verf&#252;gungsbeklagten wird bei Meidung eines vom Gericht f&#252;r jeden Fall der k&#252;nftigen Zuwiderhandlung festzusetzenden Ordnungsgeldes bis zu 250.000,00 &#8364;, ersatzweise Ordnungshaft, oder Ordnungshaft bis zu 6 Monaten, zu vollziehen an ihren Gesch&#228;ftsf&#252;hrern, untersagt, im gesch&#228;ftlichen Verkehr unter Einschaltung einer als Privatperson auftretenden Dritten, beispielsweise \"x.\", f&#252;r kosmetische Produkte zu werben, ohne den gesch&#228;ftlichen Zweck der Werbung f&#252;r diese Produkte kenntlich zu machen, insbesondere zu werben:</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p style=\"margin-left:54pt\">\"An alle Sparf&#252;chse: AUFGEPASST! NUR morgen gibt es in allen Filialen von #r. &amp; im Online Shop 40% Rabatt auf Augen Make-Up! Viel Spa&#223; beim Einkaufen! @mein_r. Eyes: RdeL Y. Mascara &amp; M. N. Y. The Rock Nudes Lidschatten Palette</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p style=\"margin-left:54pt\">#b. #ad #eyes #shopping #rabatt #40prozent\"</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p style=\"margin-left:54pt\">samt der Abbildung zweier weiblicher Unterarme mit Kosmetika und Schmuckst&#252;cken,</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p style=\"margin-left:36pt\">wenn dies geschieht wie im Internet unter www.i.com gem&#228;&#223; Ausdruck vom 24. Januar 2017, Anlage A 3.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p style=\"margin-left:36pt\">2. Die Verf&#252;gungsbeklagte hat die Kosten des Rechtsstreits zu tragen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p style=\"margin-left:36pt\">3. Der Streitwert f&#252;r das Berufungsverfahren wird auf 20.000,00 &#8364; festgesetzt.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n</div></div>\n<h4 class=\"doc\">Gr&#252;nde</h4>\n<div><div>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>I.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_1\">1</a></dt>\n<dd><p>Von der Darstellung des Tatbestands wird gem&#228;&#223; &#167;&#167; 540 Abs. 2, 313a Abs. 1 Satz 1 ZPO abgesehen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>II.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_2\">2</a></dt>\n<dd><p>Die zul&#228;ssige Berufung des Verf&#252;gungskl&#228;gers hat Erfolg. Sie f&#252;hrt zur &#196;nderung des angefochtenen Urteils.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_3\">3</a></dt>\n<dd><p>1. Dem Verf&#252;gungskl&#228;ger steht gegen die Verf&#252;gungsbeklagte ein im einstweiligen Verf&#252;gungsverfahren durchsetzbarer Anspruch auf Unterlassung der streitgegenst&#228;ndlichen Werbung zu.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_4\">4</a></dt>\n<dd><p>a) Der Verf&#252;gungsanspruch folgt aus &#167;&#167; 8 Abs. 1, 3, 5a Abs. 6 UWG.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_5\">5</a></dt>\n<dd><p>aa) Der Verf&#252;gungskl&#228;ger ist, was die Verf&#252;gungsbeklagte nicht in Abrede nimmt, als eingetragener Verein, zu dessen satzungsm&#228;&#223;igen Aufgaben die Wahrung der gewerblichen Interessen seiner Mitglieder, insbesondere die Achtung darauf geh&#246;rt, dass die Regeln des lauteren Wettbewerbs eingehalten werden, gem&#228;&#223; &#167; 8 Abs. 3 Nr. 2 UWG befugt, wettbewerbsrechtliche Unterlassungsanspr&#252;che geltend zu machen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_6\">6</a></dt>\n<dd><p>bb) Der streitgegenst&#228;ndliche Beitrag bei I. verst&#246;&#223;t gegen &#167; 5a Abs. 6 UWG. Bei dem Beitrag handelt es sich um eine gesch&#228;ftliche Handlung (dazu (1)), deren kommerzieller Zweck nicht kenntlich gemacht ist (dazu (2)) und der sich auch nicht unmittelbar aus den Umst&#228;nden ergibt (dazu (3)); die Handlung ist geeignet, den Verbraucher zu einer gesch&#228;ftlichen Entscheidung zu veranlassen, die er andernfalls nicht getroffen h&#228;tte (dazu (4)).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_7\">7</a></dt>\n<dd><p>(1) Gesch&#228;ftliche Handlung ist gem&#228;&#223; &#167; 2 Abs. 1 Nr. 1 UWG unter anderem jedes Verhalten einer Person zugunsten des eigenen oder eines fremden Unternehmens vor einem Gesch&#228;ftsabschluss, das mit der F&#246;rderung des Absatzes von Waren objektiv zusammenh&#228;ngt. Darunter f&#228;llt auch der streitgegenst&#228;ndliche Beitrag, bei dem es sich um Werbung handelt, die den Absatz von Kosmetika f&#246;rdern soll. Dass es sich bei dem Beitrag um eine &#196;u&#223;erung der auf I. als \"x.\" auftretenden Person handelt, steht der Annahme einer gesch&#228;ftlichen Handlung nicht entgegen, weil diese Person f&#252;r den Beitrag unstreitig eine Verg&#252;tung erh&#228;lt (vgl. K&#246;hler/Bornkamm/ K&#246;hler, UWG, 35. Aufl., &#167; 5a Rn. 7.71, 7.77).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_8\">8</a></dt>\n<dd><p>(2) Der kommerzielle Zweck des streitgegenst&#228;ndlichen Beitrags ist nicht ausreichend kenntlich gemacht. Der gegenteiligen Auffassung des Landgerichts vermag der Senat nicht zu folgen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_9\">9</a></dt>\n<dd><p>Wie der kommerzielle Zweck einer gesch&#228;ftlichen Handlung kenntlich zu machen ist, h&#228;ngt von den Umst&#228;nden des Einzelfalls und des verwendeten Kommunikationsmittels ab. Der Hinweis muss jedoch so deutlich erfolgen, dass aus der Sicht eines durchschnittlichen Mitglieds der jeweils angesprochenen oder betroffenen Verbraucherkreise kein Zweifel am Vorliegen eines kommerziellen Zwecks besteht (K&#246;hler/Bornkamm/K&#246;hler, &#167; 5a Rn. 7.27). Der kommerzielle Zweck muss auf den ersten Blick hervortreten (Seichter in: Ullmann, jurisPK-UWG, 4. Aufl. 2016, &#167; 5a UWG Rn. 141). Das ist vorliegend nicht der Fall. Die Verwendung des Hashtags \"#ad\" ist jedenfalls in der Form, wie es vorliegend erfolgt ist, nicht ausreichend, um den Beitrag als Werbung zu kennzeichnen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_10\">10</a></dt>\n<dd><p>(a) Der Senat l&#228;sst offen, ob die von der Arbeitsgemeinschaft der Landesmedienanstalten unter anderem empfohlene Verwendung des Hashtags \"#ad\" grunds&#228;tzlich geeignet ist, einen Beitrag bei I. oder &#228;hnlichen sozialen Medien als Werbung zu kennzeichnen. Das Ergebnis der von dem Verf&#252;gungskl&#228;ger als Anlage BB 1 vorgelegten Meinungsumfrage k&#246;nnte Zweifel wecken, ob das Hashtag \"#ad\" ausreichend bekannt ist, um aus der Sicht eines durchschnittlichen Verbrauchers als eindeutiger Hinweis auf Werbung verstanden zu werden. Der Senat verkennt allerdings nicht, dass aus der Meinungsumfrage nicht erkennbar ist, welcher Teil der Befragten I. oder &#228;hnliche soziale Medien &#252;berhaupt nutzt; diejenigen Personen, die nach Behauptung des Verf&#252;gungskl&#228;gers in erster Linie Zielgruppe der streitgegenst&#228;ndlichen Werbung sind, Kinder und Jugendliche ab 13 Jahren, sind bei der Umfrage nicht ber&#252;cksichtigt worden.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a>11</a></dt>\n<dd><p>(b) Eine ausreichende Kennzeichnung des kommerziellen Zwecks des streitgegenst&#228;ndlichen Beitrags fehlt aber jedenfalls deshalb, weil das Hashtag \"#ad\" innerhalb des Beitrags nicht deutlich und nicht auf den ersten Blick erkennbar ist.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_12\">12</a></dt>\n<dd><p>Das Hashtag \"#ad\" befindet sich vorliegend am Ende des Beitrags und dort an zweiter Stelle von insgesamt sechs Hashtags. Nach &#220;berzeugung des Senats ist nicht damit zu rechnen, dass ein durchschnittliches Mitglied der Zielgruppe der beanstandeten Werbung das Hashtag an dieser Stelle zur Kenntnis nimmt.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_13\">13</a></dt>\n<dd><p>Zweifelhaft kann schon sein, ob Hashtags, die am Ende eines Beitrags stehen, &#252;berhaupt zur Kenntnis genommen werden oder ob sich der Leser des Beitrags auf den eigentlichen Text beschr&#228;nkt. Jedenfalls wird die &#252;berwiegende Zahl der Leser des Beitrags sich nicht beim ersten Betrachten der Seite die hier vorhandene Vielzahl an Hashtags ansehen und deshalb auf das Hashtag \"#ad\" nicht aufmerksam werden. Anlass, sich die Hashtags n&#228;her anzusehen, hat aufgrund der Funktion der Hashtags als Links n&#228;mlich nur derjenige Leser, der vorhat, diesen Links zu folgen und sich weitere mit dem Hashtag verbundene Beitr&#228;ge anzusehen. Davon, dass dies auf eine nennenswerte Zahl an Lesern der Beitr&#228;ge zutrifft, kann insbesondere bei Lesern der hier relevanten Zielgruppe, denen es darum geht, I.-Mitgliedern wie \"x.\" zu folgen und sich deren Beitr&#228;ge anzusehen, nicht ausgegangen werden.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_14\">14</a></dt>\n<dd><p>Eine andere Beurteilung ergibt sich nicht daraus, dass die Hashtags farblich gegen&#252;ber dem &#252;brigen Text abgesetzt sind. Denn diese farbliche Hervorhebung erleichtert es dem Leser eines Beitrags gerade in einem Fall wie dem vorliegenden, bei dem sich eine Vielzahl von Hashtags am Ende des Beitrags befindet, das Lesen des Beitrags am Ende des eigentlichen Textes zu beenden und die Hashtags deshalb nicht zur Kenntnis zu nehmen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_15\">15</a></dt>\n<dd><p>(3) Der Senat vermag dem Landgericht auch nicht darin zu folgen, dass eine Kennzeichnung des kommerziellen Zwecks des Beitrags entbehrlich ist, weil sich der kommerzielle Zweck unmittelbar aus den Umst&#228;nden ergebe.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_16\">16</a></dt>\n<dd><p>Entbehrlich ist eine Kennzeichnung des kommerziellen Zwecks nur dann, wenn dieser auf den ersten Blick und ohne jeden Zweifel erkennbar ist. Es gen&#252;gt nicht, wenn der durchschnittliche Leser erst nach einer analysierenden Lekt&#252;re des Beitrags dessen werbliche Wirkung erkennt. Denn das schlie&#223;t nicht aus, dass der Leser dem Beitrag in Verkennung des Umstands, dass es sich um Werbung handelt, eingehendere Beachtung schenkt (BGH, Urteil vom 31. Oktober 2012&#160;&#160;&#8211; I ZR 205/11 &#8211; <em>Preisr&#228;tselgewinnauslobung</em><em> V, </em>juris, Rn. 21, zu &#167; 4 Nr. 3 UWG a.&#8239;F.). Zwar betrifft diese Entscheidung des BGH Werbung innerhalb des redaktionellen Teils einer Zeitschrift. Gleichwohl ist sie auf den vorliegenden Sachverhalt mit der Ma&#223;gabe zu &#252;bertragen, dass der Leser des Beitrags zun&#228;chst davon ausgeht, Informationen von \"x.\" wie etwa den Hinweis auf ein neues Video zu erhalten, nicht aber Werbung.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_17\">17</a></dt>\n<dd><p>Von diesen Grunds&#228;tzen ausgehend, erachtet der Senat eine gesonderte Kennzeichnung des kommerziellen Zwecks des streitgegenst&#228;ndlichen Beitrags nicht als entbehrlich.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_18\">18</a></dt>\n<dd><p>Der kommerzielle Zweck des Beitrags ergibt sich zun&#228;chst nicht aus der Qualit&#228;t und Aufmachung des zum Beitrag geh&#246;renden Fotos. Zwar ist es richtig, dass das Foto professionell gestaltet wirkt. Das trifft indes auch auf weitere Fotos des I.-Auftritts von \"x.\" zu, beispielsweise auf ein Foto mit einem Strau&#223; roter Rosen vom 26. April 2017 oder auf Fotos aus der ersten Aprilh&#228;lfte 2017, bei denen es sich m&#246;glicherweise um Urlaubsfotos handelt und die ebenfalls von der Qualit&#228;t her nicht wie Schnappsch&#252;sse wirken. Auch der Umstand, dass auf dem hier interessierenden Foto &#8211; anders als auf den meisten anderen &#8211; nicht \"x.\" selbst abgebildet ist, l&#228;sst nicht den eindeutigen Schluss darauf zu, dass es sich bei dem Beitrag um Werbung handelt.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_19\">19</a></dt>\n<dd><p>Denn es gibt weitere Beitr&#228;ge mit Fotos, auf denen nicht \"x.\" abgebildet ist, sondern Gegenst&#228;nde wie beispielsweise ein Strau&#223; Rosen oder eine Pizza, bei denen es sich nicht um Werbung handelt, sondern beispielsweise um Hinweise auf neue Videos von \"x.\".</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_20\">20</a></dt>\n<dd><p>Soweit das Landgericht davon ausgegangen ist, dass der streitgegenst&#228;ndliche Beitrag Begriffe wie \"Sparf&#252;chse\" oder \"@mein_r.\" sowie diverse Hashtags wie #r., #b., #e., #s., #r. und #40prozent enthalte, die auf den werblichen Charakter des Beitrags schlie&#223;en lie&#223;en, trifft das zwar zu. Der werbliche Charakter erschlie&#223;t sich anhand dieser Begriffe aber erst, wenn ein Leser den Text des Beitrags einschlie&#223;lich der Hashtags am Ende vollst&#228;ndig und sinnentnehmend gelesen hat. Das gen&#252;gt f&#252;r die erforderliche Erkennbarkeit \"auf den ersten Blick\" indes nicht. Vielmehr wird der werbliche Charakter des Beitrags bei einer Beurteilung \"auf den ersten Blick\" eher dadurch verschleiert, dass sich im Text Symbole wie ein lachendes Gesicht und ein Doppelherz befinden, deren Verwendung &#8211; jedenfalls auch &#8211; in Nachrichten privaten Charakters &#252;blich ist.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_21\">21</a></dt>\n<dd><p>(4) Schlie&#223;lich ist die gesch&#228;ftliche Handlung in Form des streitgegenst&#228;ndlichen Beitrags geeignet, den Verbraucher zu einer gesch&#228;ftlichen Entscheidung zu veranlassen, die er andernfalls nicht getroffen h&#228;tte. Es ist gerade Sinn und Zweck einer Werbung wie der hier streitgegenst&#228;ndlichen, Personen zum Erwerb der beworbenen Gegenst&#228;nde zu bewegen, die die Gegenst&#228;nde sonst nicht, nicht zu diesem Zeitpunkt oder nicht bei dem Werbenden erworben h&#228;tten.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_22\">22</a></dt>\n<dd><p>b) Es liegt auch ein Verf&#252;gungsgrund vor. Die Verf&#252;gungsbeklagte hat die Dringlichkeitsvermutung des &#167; 12 Abs. 2 UWG nicht widerlegt.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_23\">23</a></dt>\n<dd><p>Der Senat geht in st&#228;ndiger Rechtsprechung davon aus, dass die Dringlichkeitsvermutung regelm&#228;&#223;ig widerlegt ist, wenn der Anspruchsteller mit der Antragstellung l&#228;nger als einen Monat ab Kenntnis von der Verletzungshandlung zuwartet (vgl. Beschluss vom 20. Januar 2014 &#8211; 13 W 100/13, juris, Rn. 7). Darlegungs- und beweisbelastet f&#252;r die Widerlegung der Dringlichkeitsvermutung ist der Anspruchsschuldner (K&#246;hler/Bornkamm/K&#246;hler, &#167; 12 Rn. 3.21). Die von der Verf&#252;gungsbeklagten vorgebrachten Tatsachen lassen den Schluss, dass der Verf&#252;gungskl&#228;ger vor dem 8. Januar 2017 (Eingang des Antrags auf Erlass einer einstweiligen Verf&#252;gung am 8. Februar 2017) Kenntnis von der beanstandeten Verletzungshandlung hatte, nicht zu.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_24\">24</a></dt>\n<dd><p>Grunds&#228;tzlich mag es zwar zutreffen, dass Beitr&#228;ge bei I. oder &#228;hnlichen sozialen Medien regelm&#228;&#223;ig nur f&#252;r kurze Zeit von Interesse sind, wahrgenommen und gegebenenfalls kommentiert werden. Das gilt indes nur f&#252;r \"normale\" Nutzer dieser sozialen Medien, die &#8211; beispielsweise als Abonnenten von \"x.\" &#8211; laufend derartige Beitr&#228;ge erhalten. Bei dem Verf&#252;gungskl&#228;ger kann indes ein gleichartiges Nutzerverhalten nicht angenommen werden. Vielmehr ist, worauf bereits das Landgericht hingewiesen hat, davon auszugehen, dass der Verf&#252;gungskl&#228;ger entweder I.-Profile gezielt auf Werbebeitr&#228;ge durchsieht oder aber auf Hinweis eines Mitglieds oder sonstigen Dritten t&#228;tig wird. Bei einer gezielten Durchsicht des I.-Profils von \"x.\" auf etwaige unlautere Werbung war es aber auch im Januar 2017 &#8211; und sp&#228;ter &#8211; ohne weiteres m&#246;glich, auf den streitgegenst&#228;ndlichen (zwischenzeitlich gel&#246;schten, Anfang Mai 2017 aber noch verf&#252;gbaren) Beitrag zu sto&#223;en. Denn bei Durchsicht der von der Verf&#252;gungsbeklagten als Anlage AG 8 vorgelegten Foto-&#220;bersicht gab f&#252;r denjenigen, der gezielt nach Werbung suchte, das Foto des streitgegenst&#228;ndlichen Beitrags Anlass, sich den Beitrag n&#228;her anzusehen. Es war also nicht erforderlich, sich s&#228;mtliche Beitr&#228;ge von \"x.\" anzusehen, um auf den streitgegenst&#228;ndlichen Beitrag zu sto&#223;en.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_25\">25</a></dt>\n<dd><p>2. Die Androhung eines Ordnungsmittels hat ihre Grundlage in &#167; 890 Abs. 2 ZPO.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>III.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_26\">26</a></dt>\n<dd><p>Soweit die Verf&#252;gungsbeklagte unter dem 31. Mai 2017 einen weiteren umfangreichen Schriftsatz eingereicht hat, weist der Verf&#252;gungskl&#228;ger zutreffend darauf hin, dass nach Schluss der m&#252;ndlichen Verhandlung Angriffs- und Verteidigungsmittel nicht mehr vorgebracht werden k&#246;nnen. Eine Wiederer&#246;ffnung der m&#252;ndlichen Verhandlung kommt in Verf&#252;gungsverfahren nur ausnahmsweise zur Korrektur von Verfahrensfehlern in Betracht. Ein Verfahrensfehler ist nicht ersichtlich und wird von der Verf&#252;gungsbeklagten auch nicht geltend gemacht. Vielmehr wiederholt und vertieft die Verf&#252;gungsbeklagte im neuen Schriftsatz nur ihr bisheriges Vorbringen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>IV.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_27\">27</a></dt>\n<dd><p>Die Kostenentscheidung beruht auf &#167; 91 Abs. 1 ZPO.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>V.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_28\">28</a></dt>\n<dd><p>Die Festsetzung des Streitwerts folgt den nicht zu beanstandenden Angaben des Verf&#252;gungskl&#228;ger in dem Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verf&#252;gung, denen auch das Landgericht gefolgt ist und gegen die die Verf&#252;gungsbeklagte keine Einwendungen erhoben hat.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n</div></div>\n</div></div>\n<a name=\"DocInhaltEnde\"><!--emptyTag--></a><div class=\"docLayoutText\">\n<p style=\"margin-top:24px\">&#160;</p>\n<hr style=\"width:50%;text-align:center;height:1px;\">\n<p><img alt=\"Abk&#252;rzung Fundstelle\" src=\"/jportal/cms/technik/media/res/shared/icons/icon_doku-info.gif\" title=\"Wenn Sie den Link markieren (linke Maustaste gedr&#252;ckt halten) k&#246;nnen Sie den Link mit der rechten Maustaste kopieren und in den Browser oder in Ihre Favoriten als Lesezeichen einf&#252;gen.\" onmouseover=\"Tip('&lt;span class=&quot;contentOL&quot;&gt;Wenn Sie den Link markieren (linke Maustaste gedr&#252;ckt halten) k&#246;nnen Sie den Link mit der rechten Maustaste kopieren und in den Browser oder in Ihre Favoriten als Lesezeichen einf&#252;gen.&lt;/span&gt;', WIDTH, -300, CENTERMOUSE, true, ABOVE, true );\" onmouseout=\"UnTip()\">&#160;Diesen Link k&#246;nnen Sie kopieren und verwenden, wenn Sie <span style=\"font-weight:bold;\">genau dieses Dokument</span> verlinken m&#246;chten:<br>http://www.rechtsprechung.niedersachsen.de/jportal/?quelle=jlink&amp;docid=KORE576642017&amp;psml=bsndprod.psml&amp;max=true</p>\n</div>\n</div>&#13;\n\n"
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