List view for cases

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    "file_number": "4 U 45/15",
    "date": "2016-05-19",
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    "updated_date": "2020-12-10T14:43:23Z",
    "type": "Urteil",
    "ecli": "ECLI:DE:POLGZWE:2016:0519.4U45.15.0A",
    "content": "<div class=\"docLayoutText\">\n<br><div class=\"docLayoutMarginTopMore\"><h4 class=\"doc\">\n<!--hlIgnoreOn-->Tenor<!--hlIgnoreOff-->\n</h4></div>\n<div class=\"docLayoutText\"><div>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>I. Die Berufung des Kl&#228;gers gegen das Urteil der 6. Zivilkammer des Landgerichts Frankenthal (Pfalz) vom 10. Februar &#8222;2014&#8220; (richtig: 2015) wird zur&#252;ckgewiesen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>II. Der Kl&#228;ger hat die Kosten des Berufungsverfahrens zu tragen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>III. Das Urteil ist ebenso wie das angefochtene Urteil des Landgerichts ohne Sicherheitsleistung vorl&#228;ufig vollstreckbar.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>IV. Die Revision wird nicht zugelassen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>V. Der Streitwert f&#252;r das Berufungsverfahren wird auf 11 575,00 &#8364; festgesetzt (Antrag Nr. 1: 6 000,00 &#8364;; Nr. 4: 475,00 &#8364;; Nr. 5: 5 100,00 &#8364;).</p></dd>\n</dl>\n</div></div>\n<div class=\"docLayoutMarginTopMore\"><h4 class=\"doc\">\n<!--hlIgnoreOn-->Gr&#252;nde<!--hlIgnoreOff-->\n</h4></div>\n<div class=\"docLayoutText\"><div>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p style=\"text-align:center\"><strong>I.</strong></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_1\">1</a></dt>\n<dd><p>Beide Parteien handeln mit Wasserschl&#228;uchen. Der Beklagte warb auf der Internetplattform &#8222;eBay&#8220; mit dem Lichtbild eines Wasserschlauches. Die alleinigen urheberrechtlichen Nutzungsrechte an der Fotografie h&#228;lt der Kl&#228;ger inne. Der Kl&#228;ger mahnte deshalb den Beklagten durch Anwaltsschreiben vom 25. M&#228;rz 2014 ab und forderte ihn zur Abgabe einer strafbewehrten Unterlassungserkl&#228;rung auf. Dem kam der Beklagte durch entsprechende Erkl&#228;rung vom 26. M&#228;rz 2014 nach, welche der Kl&#228;ger annahm. Am 8. April 2014 stellte eine von dem Kl&#228;ger st&#228;ndig mit der Ermittlung von Urheberrechtsverst&#246;&#223;en beauftragte Internet-Detektei fest, dass in dem &#8222;Cache&#8220; (Zwischenspeicher) der Internetsuchmaschine &#8222;Google&#8220; weiterhin die beanstandete Werbung des Beklagten mit dem in Rede stehenden Lichtbild des Wasserschlauches abrufbar war. Der &#8222;Cache&#8220; zeigte Abbildungen von Seiten, wie diese in der Zeit zwischen dem 16. und 21. M&#228;rz 2014 u.a. auf der Handelsplattform &#8222;eBay&#8220; angezeigt worden waren. Mit Schreiben vom 9. April 2014 mahnte der Kl&#228;ger deshalb den Beklagten erneut ab und forderte ihn zur Abgabe einer weiteren strafbewehrten Unterlassungserkl&#228;rung auf. Da der Beklagte dem nicht nachkam, erwirkte der Kl&#228;ger beim Landgericht Frankenthal/Pfalz am 2. Mai 2014 eine entsprechende Unterlassungsverf&#252;gung (Az.: 6 O 119/14). Der Aufforderung des Prozessbevollm&#228;chtigten des Kl&#228;gers vom 12. Juni 2014 zur Abgabe einer Abschlusserkl&#228;rung kam der Beklagte nicht nach.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_2\">2</a></dt>\n<dd><p>Der Kl&#228;ger hat deshalb in dem vorliegenden Rechtsstreit von dem Beklagten (erneut) begehrt, es bei Meidung von n&#228;her bezeichneten Ordnungsmitteln zu unterlassen, das in Rede stehende Foto eines Wasserschlauches der &#214;ffentlichkeit zug&#228;nglich zu machen. Dar&#252;ber hinaus hat er die Zahlung einer Lizenzgeb&#252;hr von 750,00 &#8364; und Erstattung au&#223;ergerichtlicher Rechtsanwaltskosten verlangt. Mit Schriftsatz vom 25. Juli 2014 hat der Kl&#228;ger seine Antr&#228;ge aus der Klageschrift erweitert und zus&#228;tzlich die Zahlung einer Vertragsstrafe von 5 100,00 &#8364; nebst Zinsen verlangt. Beide Schrifts&#228;tze sind dem Beklagten am 4. August 2014 unter der Anschrift &#8222;S&#8230; 70, 3&#8230; B&#8230;&#8220; zugestellt worden. Da innerhalb der ihm vom Landgericht gesetzten Frist eine Verteidigungsanzeige des Beklagten nicht eingegangen ist, hat die 6. Zivilkammer des Landgerichts Frankenthal (Pfalz) den Beklagten im schriftlichen Vorverfahren durch Vers&#228;umnisurteil vom 21. August 2014 entsprechend den Antr&#228;gen aus der Klageschrift verurteilt. Die S&#228;umnisentscheidung ist dem Beklagten am 4. September 2014 im Wege der Ersatzzustellung unter der o.g. Anschrift in B&#8230; zugestellt worden. Auf einen Berichtigungsantrag des Kl&#228;gers hat die Kammer ihr Vers&#228;umnisurteil durch Beschluss vom 16. September 2014 dahin &#8222;erg&#228;nzt&#8220;, dass der Beklagte weitergehend auch verurteilt wurde, die klageerweiternd begehrte Vertragsstrafe nebst Zinsen zu bezahlen. Da der Beschluss dem Beklagten unter der Adresse in B... nicht zugestellt werden konnte, hat das Landgericht den Beschluss dem Beklagten unter seiner neuen Anschrift &#8222;K&#8230; 15, 3&#8230; L&#8230;&#8220; am 15. Oktober 2014 zugestellt. Mit am 29. Oktober 2014 beim Landgericht eingegangenen Schriftsatz seiner Prozessbevollm&#228;chtigten vom selben Tag hat der Beklagte gegen das Vers&#228;umnisurteil &#8222;nebst Erg&#228;nzung vom 16. September 2014&#8220; Einspruch eingelegt und zugleich wegen Vers&#228;umung der Einspruchsfrist die Wiedereinsetzung in den vorigen Stand begehrt. Ferner hat der Beklagte beantragt, das Vers&#228;umnisurteil aufzuheben und die Klage abzuweisen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_3\">3</a></dt>\n<dd><p>Durch das nunmehr angefochtene Urteil vom 10. Februar (richtig:) 2015, auf dessen Inhalt zur Erg&#228;nzung der Sachdarstellung erg&#228;nzend Bezug genommen wird, hat die Zivilkammer das Vers&#228;umnisurteil teilweise aufrechterhalten und im &#220;brigen die Klage bez&#252;glich des Unterlassungsanspruchs sowie des Anspruchs auf Zahlung einer Vertragsstrafe (5.100,00 &#8364;), sowie wegen der Kosten der zweiten Abmahnung abgewiesen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_4\">4</a></dt>\n<dd><p>Mit seiner Berufung bek&#228;mpft der Kl&#228;ger das Urteil, soweit seine Klage abgewiesen worden ist. Er r&#252;gt, dass bereits der Einspruch des Beklagten gegen das Vers&#228;umnisurteil wegen Verfristung unzul&#228;ssig gewesen sei. Zur Begr&#252;ndung der mit dem Rechtsmittel weiterverfolgten Klageanspr&#252;che wiederholt und vertieft er im Wesentlichen seinen erstinstanzlichen Vortrag.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_5\">5</a></dt>\n<dd><p>Der Kl&#228;ger beantragt,</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_6\">6</a></dt>\n<dd><p style=\"margin-left:18pt\">das angefochtene Urteil zu &#228;ndern und den Beklagten &#252;ber das angefochtene Urteil hinaus wie folgt zu verurteilen:</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p style=\"text-align:center\"><img width=\"540px\" src=\"/jportal/docs/anlage//r/bilder/juris/jure160009768/bild1.jpg;jsessionid=0664143C84B6FD7460F265F7668DABE9.jp17\" alt=\"Abbildung\" title=\"Abbildung\" style=\"margin-top: 3px;\"></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_7\">7</a></dt>\n<dd><p>Der Beklagte beantragt,</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_8\">8</a></dt>\n<dd><p style=\"margin-left:18pt\">die Berufung zur&#252;ckzuweisen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_9\">9</a></dt>\n<dd><p>Er verteidigt die von ihm f&#252;r zutreffend gehaltene Entscheidung des Landgerichts unter Vertiefung seines erstinstanzlichen Vorbringens.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_10\">10</a></dt>\n<dd><p>Wegen des weiteren Vorbringens der Parteien im Einzelnen wird auf den Inhalt der in beiden Rechtsz&#252;gen gewechselten Schrifts&#228;tze nebst den dazu vorgelegten Anlagen verwiesen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p style=\"text-align:center\"><strong>II.</strong></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_11\">11</a></dt>\n<dd><p>Das verfahrensrechtlich bedenkenfreie und somit zul&#228;ssige Rechtsmittel bleibt in der Sache ohne Erfolg.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>A.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_12\">12</a></dt>\n<dd><p>Der Einspruch des Beklagten gegen das klagestattgebende Vers&#228;umnisurteil der Zivilkammer vom 21. August 2014 ist insgesamt zul&#228;ssig, wobei als f&#252;r die Entscheidung nicht erheblich dahinstehen kann, ob das Erstgericht zu der vorgenommenen Erg&#228;nzung seiner S&#228;umnisentscheidung im Beschlusswege befugt war. Eine Verfristung des Einspruchs ist schon deshalb nicht anzunehmen, weil das Vers&#228;umnisurteil vom 21. August 2014 dem Beklagten nicht wirksam zugestellt und damit der Lauf der Einspruchsfrist nicht in Gang gesetzt wurde.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_13\">13</a></dt>\n<dd><p>Ausweislich der in den Akten befindlichen Postzustellungsurkunde ist das Vers&#228;umnisurteil dem Beklagten am 4. September 2014 unter seiner fr&#252;heren Wohn- und Gesch&#228;ftsanschrift in der S&#8230; 70, 3&#8230; B&#8230; im Wege der Ersatzzustellung durch Einlegung in einen Briefkasten zugestellt worden. Der Beklagte hat jedoch im Berufungsverfahren unwidersprochen vorgetragen, dass er bereits am 11. August 2014 an seine nunmehrige Wohn- und Gesch&#228;ftsanschrift K&#8230; 15, 3&#8230; L&#8230; umgezogen war und dass er deshalb lediglich den Berichtigungsbeschluss der Kammer vom 16. September 2014, nicht aber das Vers&#228;umnisurteil erhalten hat. Da der Beklagte somit im Zeitpunkt der Zustellung des Vers&#228;umnisurteils seine Wohn- und Gesch&#228;ftsanschrift in B&#8230; aufgegeben hatte, war die dort durch Einlegung in den Briefkasten erfolgte Ersatzzustellung nach &#167; 180 ZPO nicht mehr zul&#228;ssig (vgl. Z&#246;ller/St&#246;ber, ZPO 31. Aufl., &#167; 180 Rdnr. 7 m.w.N.).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_14\">14</a></dt>\n<dd><p>Wie der Beklagte vorgetragen hat, hat er erst nach Erhalt des Berichtigungsbeschlusses und Akteneinsicht seiner Prozessbevollm&#228;chtigten im November 2014 Kenntnis von dem Vers&#228;umnisurteil erlangt, wodurch der Zustellungsmangel gem&#228;&#223; &#167; 189 ZPO geheilt worden ist. Dass der Beklagte bereits zuvor am 29. Oktober 2014 Einspruch eingelegt hatte, ist unsch&#228;dlich, weil der Einspruch auch vor Urteilszustellung zul&#228;ssig war (vgl. Z&#246;ller/Herget aaO, &#167; 339 Rdnr. 2).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p>B.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_15\">15</a></dt>\n<dd><p>In der Sache ist die Entscheidung des Landgerichts nicht zu beanstanden.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_16\">16</a></dt>\n<dd><p>Dem Kl&#228;ger stehen die geltend gemachten Anspr&#252;che nicht zu, obwohl das inkriminierte Foto (bei entsprechender zielgerichteter Internetrecherche) auch noch am 8. April 2014 im &#8222;Cache&#8220; der Internetsuchmaschine &#8222;Google&#8220; auffindbar war und der Beklagte sich in seiner strafbewehrten Unterlassungserkl&#228;rung vom 26. M&#228;rz 2014 verpflichtet hatte, das Foto nicht mehr ohne Zustimmung des Kl&#228;gers &#246;ffentlich zug&#228;nglich zu machen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_17\">17</a></dt>\n<dd><p>1) Allerdings stand dem Kl&#228;ger bei einer wiederholten Urheberrechtsverletzung durch den Beklagten ein Unterlassungsanspruch sowohl aus der Unterlassungsverpflichtungserkl&#228;rung vom 26. M&#228;rz 2014 als auch unmittelbar aus dem Gesetz (&#167; 97 Abs. 1 UrhG) zu. Zwar war durch die Abgabe der strafbewehrten Unterlassungserkl&#228;rung die Wiederholungsgefahr aus dem ersten Versto&#223; entfallen. Jedoch konnte der (behauptete) zweite Versto&#223; eine Wiederholungsgefahr wieder aufleben lassen, mit der Folge, dass dem Kl&#228;ger dann sowohl der gesetzliche als auch der vertragliche Unterlassungsanspruch zustanden (vgl. zu allem BGH, Urteil vom 9. November 1979 - I ZR 24/78 - Rechtsschutzbed&#252;rfnis -; OLG Stuttgart, Beschluss vom 23. M&#228;rz 1983 - 2 W 22/83 -; K&#246;hler/Bornkamm UWG 33. Aufl., &#167; 8 Rdnr. 1.45).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_18\">18</a></dt>\n<dd><p>2) Aufgrund seiner urspr&#252;nglichen Verletzungshandlung hatte der Beklagte auch alle ihm m&#246;glichen und zumutbaren Vorkehrungen zu treffen, um weitere Urheberrechtsverletzungen - wenn m&#246;glich - zu verhindern. In diesem Zusammenhang traf ihn auch die Pflicht, den Betreiber der Internetplattform &#8222;eBay&#8220;, auf welcher er den Rechtsversto&#223; begangen hatte, zur Entfernung des vom Kl&#228;ger beanstandeten Lichtbilds aufzufordern, insbesondere ihn konkret zu informieren, welches Foto der Beklagte unter Versto&#223; gegen das Urheberrecht zur Bebilderung seiner Verkaufsofferte verwendet hatte. Ferner hatte der Beklagte zu kontrollieren, ob seiner entsprechenden Anweisung dort Folge geleistet wurde (vgl. BGH, Urteile vom 18. September 2014 - I ZR 76/13 -, CT-Paradies; 17. August 2011 - I ZR 57/09 -; Stiftparf&#252;m). Dar&#252;ber hinaus hatte der Beklagte im Rahmen der ihm obliegenden Unterlassungs- und Handlungspflichten vom Grundsatz her auch die g&#228;ngigen Internetbranchendienste zu &#252;berpr&#252;fen und gegebenenfalls zu veranlassen, die inkriminierte Abbildung zu entfernen, weil er damit rechnen musste, dass solche Dienste sein urheberrechtsverletzendes Verkaufsangebot in ihre Verzeichnisse aufnahmen bzw. dass Suchmaschinen, darunter &#8222;Google&#8220;, dort etwa vorhandene Abbildungen bei Recherchen von Internetnutzern nach Wasserschl&#228;uchen anzeigten. (vgl. BGH, Urteil vom 13. November 2013 - I ZR 77/12 -; Senat, Urteil vom 19. November 2015 - 4 U 120/14 -).</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_19\">19</a></dt>\n<dd><p>3) All dem ist der Beklagte zwar (unstreitig) nicht nachgekommen. Die Betreiberin der Handelsplattform &#8222;eBay&#8220; war aber gleichwohl &#252;ber die Verletzungshandlung des Beklagten informiert und hat die Fortdauer der Rechtsverletzung aus eigener Initiative beendet. Das belegt der von dem Beklagten im Prozess vorgelegte Warnhinweis der Plattformbetreiberin vom 21. M&#228;rz 2014, in welchem diese ihm mitgeteilt hat, dass der &#8222;Rechteinhaber&#8220; sie informiert habe, dass der vom Beklagten beworbene Artikel seine &#8222;Patentrechte&#8220; verletze und dass das Angebot des Beklagten deshalb entfernt worden sei. Wegen dieser Mitteilung, die der Beklagte dahin verstehen durfte, dass die St&#246;rung der Urheberrechte des Kl&#228;gers an dem Foto beseitigt sei, bedurfte es unter den besonderen tats&#228;chlichen Umst&#228;nden der vorliegenden Fallgestaltung danach keiner weiteren Handlungen des Beklagten gegen&#252;ber der Betreiberin der Internetplattform &#8222;eBay&#8220;.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_20\">20</a></dt>\n<dd><p>Dass die beanstandete Abbildung bei der im Auftrag des Kl&#228;gers veranlassten professionellen Recherche bei &#8222;Google&#8220; (unter <span style=\"text-decoration:underline\">http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache</span>) im &#8222;Cache&#8220; der Suchmaschine auch noch am 8. April 2014 auffindbar war, begr&#252;ndet die geltend gemachten Anspr&#252;che im Streitfall nicht.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_21\">21</a></dt>\n<dd><p>Selbst wenn man im Grundsatz davon ausgeht, dass der Beklagte nach der Abmahnung des Kl&#228;gers vom 25. M&#228;rz 2014 gehalten war, auch die Internet-Suchmaschine &#8222;Google&#8220; zu &#252;berpr&#252;fen, ob dort das beanstandete Lichtbild etwa weiterhin abrufbar war, gilt im vorliegenden Fall etwas anderes.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_22\">22</a></dt>\n<dd><p>Der Kreis der durchschnittlich versierten Internetnutzer, zu dem sich auch die Mitglieder des erkennenden Senats rechnen, hat nicht von vornherein Kenntnis davon, dass Informationen, die bei einem Aufruf der aktuellen Suchergebnisse von der Suchmaschine &#8222;Google&#8220; nicht aufgezeigt, aber fr&#252;her vorhanden waren, weiterhin (wenn auch nur befristet) als Abbild des fr&#252;heren Standes einer Webseite im &#8222;Cache&#8220; gespeichert sind und dort, zu welchem Zweck auch immer, gezielt gesucht werden k&#246;nnen. Eine solche Suche nach bebilderten Kaufangeboten &#8222;im Archiv&#8220; wird ein Kaufinteressent als Internetnutzer regelm&#228;&#223;ig auch nicht anstellen. Denn der Nutzer, welcher sich f&#252;r einen bestimmten Artikel interessiert, wird ganz selbstverst&#228;ndlich die zeitlich aktuelle Internetseite der Suchmaschine, nicht aber deren Archiv (&#8222;Cache&#8220;) ansteuern, zumal dieses nicht ohne weitere Zwischenschritte aufgerufen werden kann. Selbst wenn man insoweit anderer Meinung sein wollte, war es im vorliegenden Fall dem Beklagten jedenfalls nicht zumutbar, in der kurzen Zeitspanne zwischen der Abgabe der Unterlassungserkl&#228;rung (26. M&#228;rz 2014) und der &#220;berpr&#252;fung im &#8222;Cache&#8220; der Suchmaschine &#8222;Google&#8220; (am 8. April 2014) auch die Archive der g&#228;ngigen Internetdienste darauf zu &#252;berpr&#252;fen, ob die beanstandete Abbildung dort m&#246;glicherweise noch auffindbar war. Ohne dass dieser Frage weiter nachgegangen werden m&#252;sste, erscheint es im &#220;brigen auch durchaus zweifelhaft, ob der Beklagte in der kurzen Zeitspanne bis zum 8. April 2014 &#252;berhaupt eine realistische Chance gehabt h&#228;tte, bei dem Betreiber von &#8222;Google&#8220; eine Entfernung des Lichtbildes aus dem &#8222;Cache&#8220; durchzusetzen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_23\">23</a></dt>\n<dd><p>4) Aus der strafbewehrten Unterlassungserkl&#228;rung des Beklagten vom 25. M&#228;rz 2014 ergibt sich ebenfalls keine Beseitigungspflicht in diesem Sinne.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_24\">24</a></dt>\n<dd><p>Der Beklagte hat sich darin nur verpflichtet, es zu unterlassen, das streitgegenst&#228;ndliche Foto weiterhin ohne Zustimmung des Kl&#228;gers zu ver&#246;ffentlichen und f&#252;r jeden Fall der schuldhaften Zuwiderhandlung eine Vertragsstrafe zu bezahlen.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_25\">25</a></dt>\n<dd><p>Diese vertragliche Erkl&#228;rung kann nicht (weitergehend) dahin ausgelegt werden, dass der Beklagte auch verpflichtet sein sollte, dass beanstandete Lichtbild &#252;ber die Internetplattform &#8222;eBay&#8220; hinaus vollst&#228;ndig aus dem Internet zu entfernen, namentlich daf&#252;r zu sorgen, dass das Lichtbild auch aus den Internetsuchmaschinen bzw. deren &#8222;Caches&#8220; entfernt wurde. Denn bei der Erkl&#228;rung handelt es sich um eine in die Zukunft gerichtete Unterlassungserkl&#228;rung, der eine weitergehende Verpflichtung zur Entfernung des Lichtbildes fehlt (vgl. BGH Urteil vom 21. Oktober 2010 - III ZR 17/10 -). Damit ist es nicht zu vereinbaren, dass der Schuldner der Unterlassungserkl&#228;rung in - wie ausgef&#252;hrt - unverh&#228;ltnism&#228;&#223;iger Weise dar&#252;ber hinaus verpflichtet sein sollte, zwecks Meidung der versprochenen Strafe daf&#252;r zu sorgen, dass das beanstandete Lichtbild &#252;berhaupt nicht mehr im Internet bzw. in Suchmaschinen aufgefunden werden konnte.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_26\">26</a></dt>\n<dd><p>Aus den vom Kl&#228;ger zitierten Entscheidungen des Oberlandesgerichts Karlsruhe (Urteil vom 12. September 2012 - 6 U 58/11 -), des Oberlandesgericht Frankfurt/Main (Beschluss vom 10. Juli 2013 - 11 U 28/12 -) und des Landgerichts K&#246;ln (Urteil vom 11. Juli 2013 - 14 O 61/13) ergibt sich nichts Gegenteiliges. Die Entscheidungen sind im Tats&#228;chlichen anders gelagert. Die Urteile der Oberlandesgerichte Karlsruhe und Frankfurt/Main (jeweils aaO) betreffen F&#228;lle, in denen die Urheberrechtsverletzung auf einer Internetseite des Verletzers weiter fortgesetzt wurde; das Urteil des Landgerichts K&#246;ln befasst sich damit, dass ein Lichtbild, welches auf der Internetplattform &#8222;eBay&#8220; ver&#246;ffentlicht worden war, dort nicht entfernt wurde. Vorliegend geht es jedoch um die Frage, ob der Urheberrechtsverletzer f&#252;r die Beseitigung der Rechtsverletzung auch auf einer Rechercheplattform sorgen muss, auf welcher er das Lichtbild selbst nicht eingestellt hat und zu deren Betreiber er auch nicht in einer rechtlichen Sonderbeziehung steht.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a class=\"Overl\" name=\"rd_27\" title=\"zum Orientierungssatz\">27</a></dt>\n<dd><p>3. Ist sonach davon auszugehen, dass es sich bei der vom Kl&#228;ger beanstandeten weiteren Auffindbarkeit des Fotos im &#8222;Google Cache&#8220; nicht um eine erneute Urheberrechtsverletzung des Beklagten handelte, sind weder der neuerliche Unterlassungsanspruch, noch der Anspruch auf Zahlung einer Vertragsstrafe noch die in diesem Zusammenhang geltend gemachten Kostenanspr&#252;che des Kl&#228;gers, noch der Anspruch auf Zahlung einer weitergehenden Lizenzgeb&#252;hr begr&#252;ndet. Das Rechtsmittel erweist sich deshalb als insgesamt unbegr&#252;ndet.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_28\">28</a></dt>\n<dd><p>4. Die Entscheidung &#252;ber die Kosten beruht auf &#167; 97 Abs. 1 ZPO, die &#252;ber die vorl&#228;ufige Vollstreckbarkeit auf &#167;&#167; 708 Nr. 10, 713 ZPO.</p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt></dt>\n<dd><p></p></dd>\n</dl>\n<dl class=\"RspDL\">\n<dt><a name=\"rd_29\">29</a></dt>\n<dd><p>Die Revision war nicht zuzulassen, weil die Voraussetzungen des &#167; 543 Abs. 2 ZPO nicht vorliegen.</p></dd>\n</dl>\n</div></div>\n</div>\n"
}