Verordnung über die Prüfung zum anerkannten Abschluss Geprüfter
Pharmareferent/Geprüfte Pharmareferentin
(Fundstelle: BGBl. I 2007, 1198 - 1201)
InhaltsübersichtQualifikationsbereiche
Richtwert
Unterrichtsstunden
I.Naturwissenschaftliche und medizinische Grundlagen250II.Pharmakologie, Pharmakotherapie und Krankheitsbilder420III.Arzneimittelrecht, Gesundheitsmanagement und -ökonomie180IV.Kommunikation, Pharmamarkt, Pharmamarketing150Insgesamt1 000QualifikationsbereicheLerninhalte
Zahl der
Unterrichtsstunden
I.Naturwissenschaftliche und medizinische Grundlagen250 StundenEs sollen Grundkenntnisse, die zum Verständnis der anderen Lernbereiche erforderlich sind, vermittelt werden. Der Schwerpunkt ist hierbei auf Struktur, Stoffumsetzung und Reaktionsablauf zu legen, insbesondere soweit sie zum Verständnis von Biochemie und Arzneimittelwirkungen erforderlich sind. Physikalische Grundlagen sind nur insoweit zu vermitteln, wie sie für das Verständnis biologischer, pharmazeutischer und pharmakologischer Prozesse erforderlich sind.1Chemie und Physik1.1Aufbau der Materie1.2Chemische Bindungen1.3Chemische Reaktionen1.4Lösungssysteme1.5Grundlagen der organischen Chemie1.6Grundlagen der PhysikEs sollen Kenntnisse des Aufbaus und der Funktion von Zellen und Zellverbänden vermittelt werden, um Organbau und -funktionen verstehen zu können. Darüber hinausgehende Kenntnisse sollen nur insoweit vermittelt werden, als sie zum Verständnis der Mikrobiologie und Molekularbiologie notwendig sind.2Biologie2.1Bau und Funktion der Zelle2.2Vererbungslehre2.3Gewebelehre2.4Grundzüge der Molekularbiologie2.5Grundzüge der Biotechnologie2.6Grundzüge der Gentechnologie2.7Mikrobiologische GrundlagenIn der Biochemie sollen grundlegende biochemische Vorgänge im Organismus vermittelt werden. Dabei soll der Schwerpunkt auf die Aufnahme, Verarbeitung und Ausscheidung von Stoffen sowie Auf- und Abbau von Zellstrukturen gelegt werden, um Metabolismus und Wirkung von Arzneimitteln verstehen zu können.3Biochemie3.1Ernährung und Verdauung3.2Kohlenhydrate3.3Lipide3.4Proteine und Aminosäuren3.5Biologische Oxidation3.6Enzyme3.7Nucleinstoffwechsel3.8Stoffwechselregulation3.9Vitamine3.10Mineralstoffe und Spurenelemente3.11Wasser- und ElektrolythaushaltEs sollen Kenntnisse über Lage, Bau und Funktionen des menschlichen Organismus sowie Störungen von Funktionsabläufen zusammenhängend vermittelt werden. Die medizinische Nomenklatur und anatomischer Feinbau sind hierbei im notwendigen Maße zu vermitteln.4Anatomie, Physiologie4.1Medizinische Terminologie und Lagebezeichnungen4.2Regulation, Koordination und Kontrolle4.3Transportsysteme4.4Stoffwechsel4.5Bewegung und Stabilität: Knochen, Knorpel, Muskel und Gelenke4.6Abwehr- und Überlebensfunktionen: Haut und Immunsystem4.7Fortpflanzung und SexualitätII.Pharmakologie, Pharmakotherapie und Krankheitsbilder420 StundenEs sollen Kenntnisse und mögliche Gefahren im Umgang mit Arzneimitteln vermittelt werden. Im Mittelpunkt stehen Aufnahme, Umbau und Ausscheidung von Pharmaka. Des Weiteren sind Wirkungsmechanismen zu veranschaulichen und Arzneimittelrisiken aufzuzeigen. Ebenso sind die Wege der Arzneimittelentwicklung, Prüfung und Sicherheit zu vermitteln.1Allgemeine Pharmakologie1.1Grundbegriffe1.2Wirkungen des Organismus auf Pharmaka1.3Wirkungen von Pharmaka auf den Organismus1.4Unerwünschte Arzneimittelwirkungen1.5Wechselwirkungen von Arzneimitteln1.6Pharmakogenetik1.7Gen- und Antisensetherapie1.8Chronopharmakologie1.9Arzneimittelentwicklung und -prüfung1.10Arzneimittelsicherheit und Pharmakovigilanz1.11Phytopharmaka1.12Homöopathika1.13Diagnostika und LaborhilfsmittelEs sind Kenntnisse über die Herstellung von Fertigarzneimitteln zu vermitteln. Dabei ist der Schwerpunkt auf die unterschiedlichen Darreichungsformen und Anforderungen an die Verpackungen zu richten. Begleitend ist die Bedeutung von Qualitätssicherung und -kontrolle sowie Arzneimittelsicherheit zu verdeutlichen.2Pharmazie und pharmazeutische Technologie2.1Definitionen2.2Galenik2.3Herstellung von Fertigarzneimitteln2.4Qualitätssicherung2.5Qualitätskontrolle2.6ArzneimittelsicherheitEs sollen Kenntnisse über krankhafte Veränderungen an Zellen und Geweben, deren Auslöser und pathophysiologischen Manifestationen vermittelt werden.3Allgemeine Pathologie3.1Gesundheit und Krankheit3.2Zell- und Gewerbeaktionen3.3Noxen3.4Reversible Schäden und Degeneration3.5Entzündung3.6Tumorpathologie3.7Allgemeine Begriffserklärungen zur Pathologie der SystemeHier sind Krankheiten und Krankheitsverläufe mit den dazugehörigen möglichen medikamentösen Therapien, ihren Wirkungen, Interaktionen, unerwünschten Wirkungen und ihre Auswirkungen auf den menschlichen Organismus zu verknüpfen. Dabei stehen die großen Volkskrankheiten im Vordergrund.4Pharmakoprofile und Pharmakotherapie häufiger Krankheiten4.1Nervensystem4.2Endokrines System4.3Blut- und Gerinnungssystem4.4Niere und ableitende Harnwege; Wasser- und Elektrolythaushalt4.5Kardiovaskuläres System4.6Atmungssystem4.7Verdauungssystem4.8Stoffwechsel4.9Bewegungsapparat4.10Haut4.11Eingriffe in das Immunsystem4.12Klinische Grundlagen von Tumorerkrankungen4.13Infektionslehre4.14AntiinfektivaIII.Arzneimittelrecht, Gesundheitsmanagement und -ökonomie180 StundenDer Pharmareferent soll in die Lage versetzt werden, nationale und europäische rechtliche Rahmenbedingungen beachten zu können, um Patientensicherheit und Produktsicherheit zu gewährleisten. Hierzu gehören auch gesetzlich festgelegte Informationspflichten und Selbstverpflichtungen.1Arzneimittelrecht1.1Zuständige Behörden, relevante Gesetze1.2Gesetzliche Begriffsbestimmungen1.3Anforderungen an Arzneimittel1.4Herstellung1.5Zulassung1.6Klinische Prüfung1.7Abgabe von Arzneimitteln1.8Sicherung und Kontrolle1.9Beobachtung, Sammlung und Auswertung von Arzneimittelrisiken1.10Überwachung der Arzneimittelsicherheit1.11Grenzüberschreitender Arzneimittelverkehr1.12Pflichten des Pharmaberaters1.13Haftung für Arzneimittelschäden2Europäisches Arzneimittelrecht2.1Bedeutung von EU-Richtlinien, Verordnungen und Leitlinien2.2Zulassungsverfahren2.3Qualitätssicherungsvorschriften3Heilmittelwerbung3.1Werbung für Publikum und Fachkreise3.2SelbstverpflichtungenEs soll ein Überblick über das nationale Gesundheitswesen sowie die Kranken- und Pflegeversicherung vermittelt werden. Weitere Schwerpunkte sind die Wirtschaftlichkeit von Arzneimittelverordnungen sowie die evidenzbasierte Medizin.4Gesundheitsmanagement und -ökonomie4.1Aufgaben und Organisation des Gesundheitswesens4.2Kranken- und Pflegeversicherung4.3Wirtschaftlichkeit von Arzneimittelverordnungen4.4Evidenzbasierte Medizin4.5Qualitätsmanagement im GesundheitswesenIV.Kommunikation, Pharmamarkt, Pharmamarketing150 StundenPharmareferenten sollen in die Lage versetzt werden, durch die Umsetzung kommunikations- und gesprächspsychologischer Kenntnisse den Beratungsauftrag gemäß des Arzneimittelgesetzes gegenüber Ärzten, Apothekern und anderen Angehörigen der Heilberufe wahrnehmen zu können. Dabei soll der Pharmareferent über Produkteigenschaften informieren und auf die in den anderen Qualifikationsbereichen erworbenen Kenntnisse zurückgreifen können. Daneben sollen dem Pharmareferenten Präsentations- und Moderationstechniken vermittelt werden, die es ermöglichen, weitere Aufgaben wie zum Beispiel Schulungen, Beratungen und Informationsveranstaltungen durchführen zu können.1Kommunikation1.1Kommunikationspsychologie1.2Grundlagen der Gesprächspsychologie1.3Beratungsgespräch1.4Präsentations- und Moderationstechnik1.5Arbeitstechniken und ZeitmanagementEs soll die Fähigkeit erworben werden, anhand von Marktdaten, -teilnehmern und -strukturen relevante Märkte beurteilen zu können.2Pharmamarkt2.1Relevanter Markt2.2Pharmamarktdaten2.3Akteure2.4Marktverhalten2.5WettbewerbDer Pharmareferent soll die auf dem Pharmamarkt eingesetzten Marketinginstrumente kennen.3Pharmamarketing3.1Projektmanagement3.2Grundzüge des Marketing und der Marktforschung3.3Marketinginstrumente