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    "file_number": "12 S 1142/16",
    "date": "2016-12-20",
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    "updated_date": "2020-12-10T14:55:19Z",
    "type": "Urteil",
    "ecli": "",
    "content": "<h2>Tenor</h2>\n\n<p/><p>Die Berufung des Beklagten gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts Stuttgart vom 13.04.2016 - 8 K 4573/14 - wird zur&#252;ckgewiesen.</p><p>Der Beklagte tr&#228;gt die Kosten des Berufungsverfahrens.</p><p>Die Revision wird nicht zugelassen.</p>\n<h2>Tatbestand</h2>\n\n<table><tr><td>&#160;</td><td>    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>1&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"1\"/>Die Beteiligten streiten um die Geltungsdauer einer Linienverkehrsgenehmigung.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>2&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"2\"/>Die Kl&#228;gerin betreibt ein Omnibusunternehmen mit Sitz in H.... Im Jahr 2001 beantragte sie die Erteilung einer Linienverkehrsgenehmigung f&#252;r die Strecke T...-L.../L...-I... an Schultagen. Der vom 18.04.2002 datierenden Genehmigungsurkunde l&#228;sst sich entnehmen, dass ihr der Linienverkehr mit Kraftfahrzeugen nach &#167; 42 PBefG in der Zeit vom 10.09.2001 bis zum 30.09.2006 genehmigt wurde. Auf einen entsprechenden Wiedererteilungsantrag wurde der Kl&#228;gerin die Linienverkehrsgenehmigung f&#252;r die Schnellbuslinie ... von K.../Neckar bis H... unter Einbeziehung der &#8222;Altlinie&#8220; T...-L.../L...-I... f&#252;r die Zeit vom 01.10.2006 bis zum 30.09.2014 erteilt.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>3&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"3\"/>Am 13.09.2013 beantragte die Kl&#228;gerin unter Beif&#252;gung der notwendigen Unterlagen die Wiedererteilung der Linienverkehrsgenehmigung f&#252;r die Linie ... von K.../N... nach H....... In dem amtlichen Formular ist unter Gliederungspunkt &#8222;8. Die Genehmigung wird beantragt f&#252;r den Zeitraum&#8220; vermerkt: &#8222;von 01.10.2014 bis 30.09.2022 (8 Jahre) bzw. vom 01.10.2014 bis 30.09.2024 (10 Jahre lt. neuem PBefG)&#8220;. Erg&#228;nzend hierzu wird in dem Anschreiben der Kl&#228;gerin an das Regierungspr&#228;sidium Stuttgart bemerkt, das auf den dortigen Internetseiten bereitgestellte Antragsformular lege noch eine H&#246;chstdauer von acht Jahren zugrunde. Es werde aber um Pr&#252;fung gebeten, ob die Genehmigung - wie nach der Novelle des Personenbef&#246;rderungsgesetzes 2013 m&#246;glich - f&#252;r zehn Jahre erteilt werden k&#246;nne. Denn in den kommenden Jahren st&#252;nden erhebliche Investitionen in den Fuhrpark im Umfang von etwa 1,2 Mio. Euro an.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>4&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"4\"/>Im Rahmen der Anh&#246;rung gem&#228;&#223; &#167; 14 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 PBefG trug der Beigeladene Ziff. 1 als Aufgabentr&#228;ger gegen&#252;ber dem Regierungspr&#228;sidium vor, die Linie ... geh&#246;re dem Linienb&#252;ndel 5 &#8222;...-...&#8220; im s&#252;dlichen Landkreis Heilbronn an. Nach den Vorgaben des noch zu beschlie&#223;enden Nahverkehrsplans sollten alle Genehmigungen in diesem Linienb&#252;ndel bis sp&#228;testens 31.12.2019 auslaufen. Aus diesem Grunde k&#246;nne einer Laufzeit dieser beantragten Linie nur bis zum 31.12.2019 zugestimmt werden.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>5&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"5\"/>Mit Schreiben vom 27.12.2013 verl&#228;ngerte der Beklagte die Frist zur Entscheidung &#252;ber den Antrag der Kl&#228;gerin bis 31.01.2014. Eine weitere Verl&#228;ngerung der Entscheidungsfrist des &#167; 15 Abs. 1 S&#228;tze 2 bis 4 PBefG erfolgte nicht.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>6&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"6\"/>Mit Schreiben vom 20.02.2014 und vom 17.04.2014 wies die Kl&#228;gerin auf den Fristablauf und &#167; 15 Abs. 1 Satz 5 PBefG hin. Mit Schreiben ihres Prozessbevollm&#228;chtigten vom 26.05.2014 und vom 22.09.2014 setzte die Kl&#228;gerin dem Beklagten Fristen zur Aush&#228;ndigung einer Genehmigungsurkunde gem&#228;&#223; &#167; 15 Abs. 2 PBefG. Nach Verstreichen (auch) der letzten Frist erhob die Kl&#228;gerin am 17.10.2014 beim Verwaltungsgericht Stuttgart Unt&#228;tigkeitsklage (8 K 4573/14).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>7&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"7\"/>Unter dem 15.10.2014 wurde der Kl&#228;gerin eine Genehmigungsurkunde f&#252;r den Linienverkehr mit Kraftfahrzeugen nach &#167; 42 PBefG f&#252;r die Linie ... (K.../Neckar bis H......) erteilt. Hinsichtlich der Geltungsdauer findet sich darin die Angabe 01.10.2014 bis 31.12.2019.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>8&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"8\"/>Mit Bescheid vom 16.10.2014 genehmigte der Beklagte den Linienverkehr auf der Linie ... befristet bis zum 31.12.2019 und versah die Genehmigung mit mehreren Nebenbestimmungen. Zur Geltungsdauer ist in der Begr&#252;ndung der Genehmigungsentscheidung ausgef&#252;hrt, die hier beantragte Geltungsdauer von zehn Jahren stelle keine zwingende Vorgabe dar. Es handele sich um eine H&#246;chstdauer, nicht um die Regeldauer. Hier habe die Genehmigungsbeh&#246;rde den Nahverkehrsplan in die Entscheidung einzubeziehen gehabt. Das Linienb&#252;ndelungskonzept als Bestandteil des Nahverkehrsplans sei zu ber&#252;cksichtigen. Dies sei bei der fiktiven Genehmigung nach Ma&#223;gabe des &#167; 15 Abs. 1 Satz 5 PBefG nicht anders als bei einer Genehmigungsentscheidung. Da eine Erteilung auf zehn Jahre den Zielsetzungen des Nahverkehrsplans zuwiderlaufen w&#252;rde, sei die Befristung auf den 31.12.2019 festzusetzen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>9&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"9\"/>Den hiergegen von der Kl&#228;gerin eingelegten Widerspruch wies das Regierungspr&#228;sidium Stuttgart mit am 04.11.2014 zugestelltem Widerspruchsbescheid vom 31.10.2014 zur&#252;ck.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>10&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"10\"/>Am 04.12.2014 hat die Kl&#228;gerin gegen die Bescheide vom 16.10.2014 (Genehmigungsbescheid), vom 31.10.2014 (Geb&#252;hrenbescheid) und den Widerspruchsbescheid vom 31.10.2014 Anfechtungsklage zum Verwaltungsgericht Stuttgart (8 K 5473/14) erhoben. Mit Beschluss vom 11.04.2016 wurden die Verfahren 8 K 4573/14 und 8 K 5475/14 zur gemeinsamen Verhandlung und Entscheidung verbunden. In der m&#252;ndlichen Verhandlung nahm die Kl&#228;gerin die Klage zur&#252;ck, soweit sie gegen den Geb&#252;hrenbescheid vom 31.10.2014 gerichtet war.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>11&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"11\"/>Mit Urteil vom 13.04.2016 hat das Verwaltungsgericht den Beklagten verurteilt, der Kl&#228;gerin die Genehmigungsurkunde f&#252;r den Linienverkehr mit Kraftfahrzeugen f&#252;r die Linie ... mit der Geltungsdauer 01.10.2014 bis 30.09.2024 zu erteilen. Ferner hat das Verwaltungsgericht die Verf&#252;gung Nr. 2 im Bescheid des Regierungspr&#228;sidiums Stuttgart vom 16.10.2014 (Befristung der Geltungsdauer bis zum 31.12.2019) aufgehoben, soweit diese Verf&#252;gung der Verurteilung entgegen steht. Zur Begr&#252;ndung hat das Verwaltungsgericht im Wesentlichen ausgef&#252;hrt: Die Klage sei als allgemeine Leistungsklage statthaft, denn die Genehmigungsurkunde, deren Erteilung mit ihr begehrt werde, stelle mangels Regelungswirkung keinen Verwaltungsakt dar. Der Anspruch der Kl&#228;gerin auf Erteilung der Genehmigungsurkunde f&#252;r den Linienverkehr mit Kraftfahrzeugen folge aus &#167; 15 Abs. 2 Satz 1 PBefG in Verbindung mit &#167; 15 Abs. 1 Satz 5 PBefG. Die Genehmigung f&#252;r den Linienverkehr mit Kraftfahrzeugen nach &#167;&#167; 42, 13 f. PBefG gelte hier gem&#228;&#223; &#167; 15 Abs. 1 Satz 5 PBefG als erteilt. Die Kl&#228;gerin habe ihren Antrag auf Wiedererteilung der Linienverkehrsgenehmigung am 13.09.2013 rechtzeitig bei dem gem&#228;&#223; &#167; 11 Abs. 2 PBefG in Verbindung mit &#167; 2 Abs. 3b PBefZuVO f&#252;r die Genehmigungserteilung im kreis&#252;berschreitenden Verkehrs- und Tarifverbund zust&#228;ndigen Regierungspr&#228;sidium Stuttgart gestellt. Die zu diesem Zeitpunkt beginnende dreimonatige Entscheidungsfrist sei folglich am 13.12.2013 abgelaufen. Der Zwischenbescheid vom 27.12.2013 habe eine Verl&#228;ngerung der bereits abgelaufenen Frist deshalb nicht bewirken k&#246;nnen. Zudem habe der Beklagte aber die selbstgesetzte Entscheidungsfrist zum 31.01.2014 nicht eingehalten. Die Genehmigungsfiktion sei deshalb eingetreten. Auch die - versp&#228;tete - Entscheidung des Beklagten mit Bescheid vom 16.10.2014 habe hieran nichts &#228;ndern k&#246;nnen. Zutreffend sei der Beklagte in seiner Entscheidung vom 16.10.2014 davon ausgegangen, dass die nach &#167; 15 Abs. 1 Satz 5 PBefG fingierte Genehmigung an den entsprechenden Genehmigungsantrag der Kl&#228;gerin ankn&#252;pfe und ihrem Inhalt nach nicht &#252;ber das hinausgehen k&#246;nne, was auch Gegenstand einer Entscheidung der Genehmigungsbeh&#246;rde h&#228;tte sein k&#246;nnen. Das Gericht verm&#246;ge dem Beklagten jedoch nicht darin zu folgen, dass die Fiktionswirkung vorliegend nicht weitergehen k&#246;nne als die entsprechende Genehmigungsentscheidung des Regierungspr&#228;sidiums Stuttgart (vom 16.10.2014) mit einer Befristung der Laufzeit bis zum 31.12.2019. Sowohl &#167; 15 Abs. 1 Satz 5 PBefG als auch &#167; 42a LVwVfG tr&#228;fen bez&#252;glich des Inhalts und der Geltungsdauer keine Aussage. Daher komme als Ankn&#252;pfungspunkt f&#252;r die Geltungsdauer der Genehmigungsfiktion lediglich der Antrag der Kl&#228;gerin in Betracht, der eine Geltungsdauer von zehn Jahren vorsehe. Letztlich komme es insoweit nur auf die Wahrung der gesetzlichen Grenzen an. Die Genehmigung k&#246;nne nur als mit dem beantragten Inhalt erteilt gelten, wenn dieser sich im rechtlich zul&#228;ssigen Rahmen bewege, die Beh&#246;rde daher genauso h&#228;tte entscheiden k&#246;nnen. Das sei aber der Fall. Denn die Geltungsdauer einer Genehmigung f&#252;r den Linienverkehr mit Kraftfahrzeugen d&#252;rfe gem&#228;&#223; &#167; 16 Abs. 2 Satz 2 PBefG zehn Jahre nicht &#252;berschreiten. Die Kl&#228;gerin habe die Wiedererteilung der Genehmigung genau f&#252;r zehn Jahre beantragt, so dass sich der Antrag innerhalb der gesetzlichen Grenzen halte. Hierbei sei auch nicht etwa auf den konkreten Einzelfall abzustellen, sondern auf die generelle Befugnis der Beh&#246;rde. Dass die Geltungsdauer gem&#228;&#223; &#167; 16 Abs. 2 Satz 1 PBefG von der Genehmigungsbeh&#246;rde unter Ber&#252;cksichtigung der &#246;ffentlichen Verkehrsinteressen zu bemessen sei, &#228;ndere daran nichts. Allein entscheidend sei, ob die Beh&#246;rde eine entsprechende Genehmigung (abstrakt) h&#228;tte erteilen d&#252;rfen, was bei Einhaltung der gesetzlichen H&#246;chstgeltungsdauer des &#167; 16 Abs. 2 Satz 2 PBefG im Antrag nur dann nicht der Fall sei, wenn eine entsprechende Entscheidung der Beh&#246;rde nicht blo&#223; rechtswidrig, sondern sogar nichtig im Sinne des &#167; 44 LVwVfG w&#228;re. Daf&#252;r sei vorliegend nichts ersichtlich. Das Urteil des Verwaltungsgerichts wurde dem Beklagten am 18.05.2016 zugestellt.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>12&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"12\"/>Der Beklagte hat am 07.06.2016 die vom Verwaltungsgericht zugelassene Berufung eingelegt, die er am 15.07.2016 begr&#252;ndet hat. Mit ihr macht er geltend: Das Regierungspr&#228;sidium Stuttgart habe die nach Auffassung des Verwaltungsgerichts eingetretene Genehmigungsfiktion mit Bescheid vom 12.07.2016 zur&#252;ckgenommen, hilfsweise widerrufen. Das Verwaltungsgericht &#252;bersehe, dass ein Nahverkehrsplan gem&#228;&#223; &#167; 16 Abs. 2 Satz 5 PBefG in Verbindung mit &#167; 8 Abs. 3 PBefG bei der Befristungsentscheidung zwingend zu ber&#252;cksichtigen sei. Zudem verkenne das Gericht die Bindungswirkung von Art. 8 Abs. 2 in Verbindung mit Art. 5 der Verordnung Nr. 1370/2007 des Europ&#228;ischen Parlaments und des Rates vom 23. Oktober 2007 &#252;ber &#246;ffentliche Personenverkehrsdienste auf Schiene und Stra&#223;e (ABl. EU Nr. L 315 S. 1). Nach dem 03.12.2019 m&#252;sse gew&#228;hrleistet sein, dass alle Leistungen, die unter diese Verordnung fielen, den Kriterien der dortigen Art. 4 und 5 entspr&#228;chen. Anders lie&#223;e sich die lange Harmonisierungs(&#252;bergangs-)frist nicht erkl&#228;ren.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>13&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"13\"/>Der Beklagte beantragt,</td></tr></table>\n                        </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>14&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"14\"/>das Urteil des Verwaltungsgerichts Stuttgart vom 13. April 2016 - 8 K 4573/14 - zu &#228;ndern und die Klage abzuweisen.</td></tr></table>\n                </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>15&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"15\"/>Die Kl&#228;gerin beantragt,</td></tr></table>\n                        </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>16&#160;</td></tr></table></td><td><table style=\"margin-left:6pt\"><tr><td><rd nr=\"16\"/>die Berufung zur&#252;ckzuweisen.</td></tr></table>\n                </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>17&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"17\"/>Sie verteidigt das angefochtene Urteil und tr&#228;gt erg&#228;nzend vor: Gegen den Bescheid des Beklagten vom 12.07.2016 sei unter dem 20.07.2016 Widerspruch eingelegt worden. Die Voraussetzungen f&#252;r R&#252;cknahme und Widerruf l&#228;gen nicht vor. Soweit der Beklagte meine, Nahverkehrspl&#228;ne seien verbindlich zu ber&#252;cksichtigen, werde &#252;bersehen, dass das Gewicht, mit dem ein Nahverkehrsplan zu ber&#252;cksichtigen sei, anhand des Einzelfalls zu bestimmen sei. Der Beh&#246;rde sei insoweit ein Ermessensspielraum er&#246;ffnet. Im &#220;brigen habe der Nahverkehrsplan hier schon deshalb nicht ber&#252;cksichtigt werden m&#252;ssen, weil er zum Eintritt der Genehmigungsfiktion noch gar nicht beschlossen gewesen sei.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>18&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"18\"/>Der Beigeladene Ziff. 1 stellt keinen Antrag, unterst&#252;tzt aber im Wesentlichen das Vorbringen des Beklagten. Die Harmonisierung der Genehmigungen sei wesentliche Voraussetzung f&#252;r das Gelingen des Linienb&#252;ndelungskonzepts im Nahverkehr. Allerdings lasse sich der Verordnung Nr. 1370/2007 nicht entnehmen, dass Linienverkehrsgenehmigungen w&#228;hrend der &#220;bergangszeit bis Dezember 2019 nur befristet erteilt werden d&#252;rften. Eine nachtr&#228;gliche Befristung der fingierten Genehmigung sei jedoch durchaus m&#246;glich. Im &#220;brigen habe die Kl&#228;gerin nicht davon ausgehen d&#252;rfen, dass ihr die Genehmigung wie beantragt erteilt werde. Der Nahverkehrsplan sei zum Zeitpunkt der Genehmigungsfiktion bereits hinreichend konkretisiert gewesen. Den Planungen sei insbesondere der Harmonisierungszeitpunkt f&#252;r das Linienb&#252;ndel 5 zu entnehmen gewesen. Die Kl&#228;gerin habe sich hierzu zwischen M&#228;rz 2013 und Oktober 2014 umfangreich ge&#228;u&#223;ert. Insoweit habe sie nicht damit rechnen k&#246;nnen, dass ihr die Genehmigung f&#252;r zehn Jahre erteilt werden w&#252;rde.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>19&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"19\"/>Die Beigeladene Ziff. 2 hat sich im Berufungsverfahren nicht ge&#228;u&#223;ert.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>20&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"20\"/>Wegen des weiteren Vorbringens der Beteiligten wird auf die gewechselten Schrifts&#228;tze, wegen der sonstigen Einzelheiten auf die einschl&#228;gigen Akten des Regierungspr&#228;sidiums Stuttgart sowie auf die Gerichtsakten des Verwaltungsgerichts Stuttgart verwiesen.</td></tr></table>\n</td></tr></table>\n<h2>Entscheidungsgründe</h2>\n\n<table><tr><td>&#160;</td><td>    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>21&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"21\"/>Die Berufung ist nach ihrer Zulassung durch das Verwaltungsgericht statthaft und auch sonst zul&#228;ssig, insbesondere wurde sie rechtzeitig eingelegt und begr&#252;ndet.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>22&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"22\"/>Die Berufung bleibt aber in der Sache ohne Erfolg. Denn das Verwaltungsgericht hat der zul&#228;ssigen Klage der Kl&#228;gerin (vgl. dazu nachfolgend 1.), soweit &#252;ber sie noch zu entscheiden war, zu Recht stattgegeben. Denn die Kl&#228;gerin hat einen Anspruch auf Erteilung einer Genehmigungsurkunde f&#252;r den Linienverkehr mit Kraftfahrzeugen f&#252;r die Linie ... mit der Geltungsdauer 01.10.2014 bis 30.09.2024 (2.).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>23&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"23\"/>1. Zu Recht und mit zutreffender Begr&#252;ndung ist das Verwaltungsgericht davon ausgegangen, dass die Klage auf Erteilung der Genehmigungsurkunde als allgemeine Leistungsklage statthaft und auch sonst zul&#228;ssig ist. Insbesondere stellt sich die vom Beklagten begehrte Ma&#223;nahme - die Erteilung oder Aush&#228;ndigung der Genehmigungsurkunde gem&#228;&#223; &#167; 15 Abs. 2 PBefG - nicht als mit Widerspruch und Verpflichtungsklage zu erstreitender Verwaltungsakt dar (vgl. dazu ausf&#252;hrlich Urteil des Senats vom 27.10.2016 - 12 S 2257/14 - UA S. 10 = juris Rn. 21). Soweit der Beklagte, der selbst vom vorherigen Eintritt der Genehmigungsfiktion nach &#167; 15 Abs. 1 Satz 5 PBefG ausgeht, mit Bescheid vom 16.10.2014 eine Genehmigung f&#252;r die beantragte Streckenf&#252;hrung erteilt hat (Ziff. I. 1. des Bescheids), um diese sodann auf die Zeit vom 01.10.2014 bis zum 31.12.2019 zu befristen (Ziff. I. 2. des Bescheids), ist die Kl&#228;gerin durch die (nochmalige) Genehmigung nicht beschwert und hat diese Entscheidung deshalb zu Recht nicht zum Gegenstand ihrer Klage gemacht. Indes weicht die Befristung bis zum 31.12.2019 (Ziff. I. 2. des Bescheids) vom Inhalt des Genehmigungsantrags der Kl&#228;gerin und von der gem&#228;&#223; &#167; 15 Abs. 1 Satz 5 PBefG fingierten Genehmigung mit einer Geltungsdauer bis zum 30.09.2024 ab, so dass die Kl&#228;gerin die Verf&#252;gung Ziff. I. 2. insoweit mit der Anfechtungsklage anzugreifen berechtigt ist. Dies hat das Verwaltungsgericht zutreffend erkannt und seiner Entscheidung zugrunde gelegt.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>24&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"24\"/>2. Zu Recht und mit wiederum zutreffender Begr&#252;ndung hat das Verwaltungsgericht die Beklagte zur Erteilung einer Genehmigungsurkunde f&#252;r den Linienverkehr mit Kraftfahrzeugen f&#252;r die Linie ... mit der Geltungsdauer 01.10.2014 bis 30.09.2024 verurteilt.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>25&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"25\"/>a) Nach &#167; 15 Abs. 2 Satz 1 PBefG wird dem Antragsteller eine Genehmigungsurkunde erteilt, wenn die Entscheidung &#252;ber den Antrag unanfechtbar geworden ist. Dies war hier mit Ablauf des 13.12.2013 der Fall. Das Verwaltungsgericht hat insoweit zutreffend ausgef&#252;hrt, dass die Kl&#228;gerin unter Wahrung der Frist des &#167; 12 Abs. 5 Satz 1 PBefG einen vollst&#228;ndigen Antrag auf Wiedererteilung der Linienverkehrsgenehmigung f&#252;r die Dauer von zehn Jahren gestellt hat. Dieser Antrag hat die Frist des &#167; 15 Abs. 1 Satz 2 PBefG in Gang gesetzt, die vor Fristablauf am 13.12.2013 vom Beklagten nicht nach Ma&#223;gabe des &#167; 15 Abs. 1 S&#228;tze 3 und 4 PBefG verl&#228;ngert wurde. Deshalb gilt die Genehmigung gem&#228;&#223; &#167; 15 Abs. 1 Satz 5 PBefG mit Ablauf des 13.12.2013 als erteilt. Das stellt auch der Beklagte nicht mehr in Frage.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>26&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"26\"/>An dem Umstand des Eintritts der Genehmigungsfiktion &#228;ndert weder die am 27.12.2013 ausgesprochene Fristverl&#228;ngerung bis zum 31.01.2014 etwas, die im &#220;brigen ebenfalls nicht eingehalten wurde, noch die sp&#228;tere Genehmigungserteilung durch den Beklagten mit Bescheid vom 16.10.2014 (Verf&#252;gung Ziff. I. 1.). Letztere vermag die bereits mit Ablauf des 13.12.2013 als erteilt geltende Genehmigung insbesondere nicht zu negieren oder ihr eine abweichenden Inhalt beizumessen (zutr. U. Stelkens, in: Stelkens/Bonk/Sachs, VwVfG, 8. Aufl., &#167; 42a Rn. 47).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>27&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"27\"/>b) Da die Kl&#228;gerin die mit Ablauf des 13.12.2013 als erteilt geltende Genehmigung nicht angefochten hat und auch Anfechtungsrechte Dritter weder normativ vorgezeichnet noch sonst ersichtlich sind, ist die Genehmigung zwischenzeitlich bestandskr&#228;ftig und damit im Rechtssinne &#8222;unanfechtbar&#8220; (&#167; 15 Abs. 2 Satz 1 PBefG) geworden mit der Folge, dass die Kl&#228;gerin die Erteilung der Genehmigungsurkunde verlangen kann.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>28&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"28\"/>c) Anders als der Beklagte meint, hat die mit Ablauf des 13.12.2013 als erteilt geltende Genehmigung eine Geltungsdauer bis zum 30.09.2024 (aa). Hieran &#228;ndern weder der seinerzeit in Entstehung befindliche Nahverkehrsplan (bb) noch Art. 5 und 8 der VO 1370/2007 (cc) etwas.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>29&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"29\"/>aa) Das Verwaltungsgericht hat in dem mit der Berufung angegriffenen Urteil zutreffend erkannt, dass die gem&#228;&#223; &#167; 15 Abs. 1 Satz 5 PBefG als erteilt geltende Linienverkehrsgenehmigung eine Geltungsdauer bis zum 30.09.2024 hat. Es liegt im Wesen einer fingierten Genehmigung, dass f&#252;r deren Inhalt vor allem der Genehmigungsantrag ma&#223;geblich ist. In diesem wurde - unter Hinweis der Kl&#228;gerin auf das veraltete Antragsformular und die Novelle des PBefG - eine Geltungsdauer von zehn Jahren beantragt; die Kl&#228;gerin hat hierf&#252;r u.a. anstehende Investitionen ins Feld gef&#252;hrt (vgl. zur Ber&#252;cksichtigung der Investitionen mit Blick auf die Geltungsdauer: Heinze, in: Heinze/Fehling/Fiedler, PBefG, 2. Aufl., 2014, &#167; 16 Rn. 7 ff.). Selbst wenn man mit dem Verwaltungsgericht davon ausgehen wollte, dass die Genehmigung mit dem beantragten Inhalt nur als erteilt gelten kann, wenn dieser sich im rechtlich zul&#228;ssigen Rahmen bewegt, die Beh&#246;rde daher (abstrakt) genauso h&#228;tte entscheiden k&#246;nnen, erweist sich die beantragte Geltungsdauer von zehn Jahren als &#8222;fiktionsf&#228;hig&#8220;. Die Geltungsdauer einer Genehmigung f&#252;r den Linienverkehr mit Kraftfahrzeugen darf gem&#228;&#223; &#167; 16 Abs. 2 Satz 2 PBefG zehn Jahre nicht &#252;berschreiten. Hierbei handelt es sich um die in der Praxis offenbar &#252;bliche gewordene Regelfrist (vgl. Heinze, a.a.O., &#167; 16 Rn. 13; Bidinger, PBefG, Loseblattslg., Band 1, &#167; 16 Randbem. 6d und 7), die u.a. auch der Berufsfreiheit der Unternehmer (Art. 12 Abs. 1 GG) Rechnung tr&#228;gt. Die von der Kl&#228;gerin beantragte Geltungsdauer h&#228;lt sich damit innerhalb der gesetzlichen Grenzen. F&#252;r die Frage der &#8222;Fiktionsf&#228;higkeit&#8220; kommt es auf die generelle Befugnis der Beh&#246;rde und nicht darauf an, wie im konkreten Fall zu entscheiden gewesen w&#228;re.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>30&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"30\"/>&#167; 16 Abs. 2 Satz 1 PBefG sieht vor, dass die Geltungsdauer im konkreten Fall von der Genehmigungsbeh&#246;rde unter Ber&#252;cksichtigung der &#246;ffentlichen Verkehrsinteressen zu bemessen ist. Ob der Beh&#246;rde hierbei Ermessen zukommt und inwieweit gegebenenfalls auch die wirtschaftlichen Interessen des Unternehmers einzustellen sind, ist umstritten. Vorliegend kommt es darauf jedoch nicht an. Welche Entscheidung im konkreten Einzelfall rechtm&#228;&#223;ig zu treffen w&#228;re, kann schon deshalb nicht ma&#223;geblich sein, weil eine Bemessung nach Ma&#223;gabe des &#167; 16 Abs. 2 Satz 1 PBefG durch die Genehmigungsbeh&#246;rde erfolgen m&#252;sste. Hieran fehlt es bei einer Fiktion aber naturgem&#228;&#223;. In diesen F&#228;llen kommt es daher - selbst bei enger Auffassung - nur darauf an, ob die Beh&#246;rde eine entsprechende Genehmigung (abstrakt) h&#228;tte erteilen d&#252;rfen, was bei Einhaltung der gesetzlichen H&#246;chstgeltungsdauer des &#167; 16 Abs. 2 Satz 2 PBefG der Fall ist.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>31&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"31\"/>bb) Der seinerzeit in Entstehung befindliche neue Nahverkehrsplan &#228;ndert daran nichts. Zwar sind bei der Bemessung der Geltungsdauer im Falle einer gesetzlichen Entscheidung gem&#228;&#223; &#167; 16 Abs. 2 Satz 1 PBefG die &#246;ffentlichen Verkehrsinteressen und dabei insbesondere ein Nahverkehrsplan gem&#228;&#223; &#167; 8 Abs. 3a Satz 2 PBefG zu beachten. Dies mag auch f&#252;r den Nahverkehrsplan des Landkreises Heilbronn gelten, der unter Beteiligung der verschiedenen Verkehrsunternehmer des Landkreises - auch der Kl&#228;gerin - zustande gekommen ist. Der Nahverkehrsplan einschlie&#223;lich Linienb&#252;ndelungskonzept war aber zum Zeitpunkt des Fiktionseintritts noch nicht beschlossen. Die Beschlussfassung erfolgte erst ein knappes Jahr sp&#228;ter am 20.10.2014. Schon deshalb stand der Nahverkehrsplan Heilbronn dem Fiktionseintritt nicht entgegen (vgl. auch Bidinger, a.a.O., &#167; 16 Randbem. 6g). &#167; 8 Abs. 3a Satz 2 PBefG sieht die Ber&#252;cksichtigungspflicht nur vor f&#252;r Nahverkehrspl&#228;ne, die bereits zustande gekommen sind. Selbst wenn man aber - mit einer in Rechtsprechung und Literatur vertretenen Auffassung (VGH Bad.-W&#252;rtt., Beschluss vom 08.10.1998 - 3 S 1650/97 - BA S. 5 und 6; Fielitz/Gr&#228;tz, PBefG, Loseblattslg., Band 1, &#167; 16 Rn. 16) - auch im Entstehen befindliche Nahverkehrspl&#228;ne bereits ber&#252;cksichtigen k&#246;nnen sollte, &#228;nderte dies im vorliegenden Fall nichts am Fiktionseintritt. Denn durch den Eintritt der Genehmigungsfiktion wird nicht auch zugleich die Rechtm&#228;&#223;igkeit der Genehmigung fingiert. Im Gegenteil liegt es nachgerade im Wesen einer allein an den Genehmigungsantrag ankn&#252;pfenden Fiktion, dass die &#8222;erzeugte&#8220; Genehmigung wirksam und bestandskr&#228;ftig werden kann, obwohl sie nicht im Einklang mit dem materiellen Recht steht (vgl. zur verfassungsrechtlich fragw&#252;rdigen Rechtm&#228;&#223;igkeitsfiktion: U. Stelkens, in: Stelkens/Bonk/Sachs, VwVfG, 8. Aufl., &#167; 42a Rn. 14). &#167; 15 Abs. 1 Satz 5 PBefG nimmt es deshalb hin, dass eine Genehmigung als erteilt gilt, die unter Ber&#252;cksichtigung der in einem beschlossenen oder in Aufstellung befindlichen Nahverkehrsplan eine k&#252;rzere Befristung als die Maximalfrist des &#167; 16 Abs. 2 Satz 2 PBefG gerechtfertigt h&#228;tte. F&#252;r den Inhalt der an den Antrag, insbesondere die beantragte Geltungsdauer ankn&#252;pfenden Fiktionsgenehmigung kann es auf die &#220;berlegung, wie die Beh&#246;rde unter Ber&#252;cksichtigung der &#246;ffentlichen Verkehrsinteressen h&#228;tte entscheiden k&#246;nnen, nicht ankommen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>32&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"32\"/>cc) Schlie&#223;lich stehen Art. 5 und 8 der VO 1370/2007 dem Eintritt der Genehmigungsfiktion f&#252;r eine Linienverkehrsgenehmigung mit einer Geltungsdauer bis 30.09.2024 nicht entgegen. Nach Art. 8 Abs. 2 VO 1370/2007 muss die Vergabe von Auftr&#228;gen f&#252;r den &#246;ffentlichen Verkehr auf Schiene und Stra&#223;e - unbeschadet von Art. 8 Abs. 3 ab dem 03.12.2019 im Einklang mit Art. 5 der n&#228;mlichen Verordnung erfolgen. Ab diesem Zeitpunkt erfolgt die Auftragsvergabe nach einheitlichen und formalisierteren Kriterien (vgl. Baumeister, Recht des &#214;PNV, Praxishandbuch, Band 2, 2013, Art. 5 VO 1370/2007 Rn. 94 ff.; zum &#220;bergangsrecht ebenda Rn. 145 ff, insbes. Rn. 149). Die &#220;bergangsvorschrift ist aber - worauf der Beigeladene Ziff. 1 zutreffend hinweist - hinreichend eindeutig gefasst. Erst ab dem 03.12.2019 muss die Vergabe von Auftr&#228;gen f&#252;r den &#246;ffentlichen Verkehr im Einklang mit Art. 5 VO 1370/2007 erfolgen. Es liegt an den Mitgliedstaaten zu bewerkstelligen, auf welche Weise Art. 5 VO 1370/2007 ab dem 03.12.2019 Rechnung getragen werden kann (vgl. auch Art. 8 Abs. 2 Satz 2 VO 1370/2007). Die (anf&#228;ngliche) Befristung der Linienverkehrsgenehmigungen bis zu diesem Zeitpunkt mag ebenso in Betracht kommen wie R&#252;cknahme und Widerruf der Genehmigungen, soweit diese eine l&#228;ngere Geltungsdauer haben. Dass diese unionsrechtlichen Bestimmungen dem Eintritt der Genehmigungsfiktion mit einer l&#228;ngeren Geltungsdauer der Linienverkehrsgenehmigung zwingend entgegenstehen, vermag der Senat aber nicht festzustellen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>33&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"33\"/>d) Soweit die demnach mit Ablauf des 13.12.2013 als mit einer Geltungsdauer bis zum 30.09.2024 als erteilt geltende Genehmigung durch Verf&#252;gung Ziff. I. 2. vom 16.10.2014 durch den Beklagten auf den 31.12.2019 befristet wurde, ist diese Entscheidung rechtswidrig und verletzt die Kl&#228;gerin in ihren Rechten (&#167; 113 Abs. 1 Satz 1 VwGO). Diese nachtr&#228;gliche zeitliche Befristung kann sich auf keine Erm&#228;chtigungsgrundlage im Personenbef&#246;rderungsgesetz st&#252;tzen, namentlich sieht &#167; 16 PBefG zwar die Befristung einer zu erteilenden Genehmigung, nicht aber die nachtr&#228;gliche zeitliche Befristung einer bereits erteilten Genehmigung vor. Auch &#167; 15 Abs. 3 PBefG bietet f&#252;r eine nachtr&#228;gliche zeitliche Befristung einer bereits als erteilt geltenden Genehmigung mit l&#228;ngerer Laufzeit keine Handhabe. Soweit in Rechtsprechung und Literatur die Auffassung vertreten wird, die Geltungsdauer stelle keine Nebenbestimmung, sondern eine inhaltliche Beschr&#228;nkung der Genehmigung dar (so z.B. VG Karlsruhe, Urteil vom 09.02.2010 - 8 K 1038/09 - juris Rn. 17; Fielitz/Gr&#228;tz, a.a.O., &#167; 16 Rn. 1), muss sich die nachtr&#228;gliche zeitliche Verk&#252;rzung einer als erteilt geltenden Genehmigung an den allgemeinen Regeln der &#167;&#167; 48 ff. LVwVfG messen lassen. Die hier im Streit stehende Verf&#252;gung Ziff. I. 2. findet in diesen Bestimmungen keine Rechtsgrundlage, insbesondere ist nicht ersichtlich, dass der Beklagte eine Teilr&#252;cknahme bzw. einen Teilwiderruf der als erteilt geltenden Linienverkehrsgenehmigung aussprechen wollte; Ermessen ist insoweit nicht ausge&#252;bt. Auch zeigt der unter dem 12.07.2016 verf&#252;gte R&#252;cknahme-/Widerrufsbescheid, dass der Beklagte fr&#252;her nicht nach Ma&#223;gabe der &#167;&#167; 48 ff. LVwVfG handeln wollte oder gehandelt hat. Auch die Voraussetzungen f&#252;r einen nachtr&#228;glichen Erlass einer Befristung nach Ma&#223;gabe des &#167; 36 Abs. 2 LVwVfG liegen nicht vor (vgl. dazu U. Stelkens, a.a.O., &#167; 36 Rn. 41).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>34&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"34\"/>e) Der Erteilung der Genehmigungsurkunde mit dem begehrten Inhalt steht schlie&#223;lich auch nicht der Umstand entgegen, dass der Beklagte mit Verf&#252;gung vom 12.07.2016 &#8222;die mit Ablauf des 13.12.2013 eingetretene Genehmigungsfiktion zur&#252;ckgenommen, hilfsweise widerrufen, hat, soweit sie &#252;ber den 31.12.2019 hinaus befristet ist&#8220;. Denn die Kl&#228;gerin hat gegen diesen Bescheid Widerspruch eingelegt. Die mit der Einlegung eines zul&#228;ssigen Widerspruchs verbundene aufschiebende Wirkung hat zur Folge, dass die getroffene Regelung - gleich ob man insoweit die sog. Wirksamkeits- oder die Vollziehbarkeitstheorie zugrunde legt (vgl. dazu Schoch, in: Schoch/Schneider/Bier, VwGO, Band 1, &#167; 80 Rn. 89 ff.) - vorl&#228;ufig keine Folgen zeitigt, namentlich die nicht f&#252;r sofort vollziehbar erkl&#228;rte R&#252;cknahme der Erteilung der Genehmigungsurkunde derzeit nicht mit Erfolg entgegen gehalten werden kann.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>35&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"35\"/>3. Die Kostenentscheidung folgt aus &#167; 154 Abs. 2 VwGO. Die Revision ist nicht zuzulassen, da keiner der Gr&#252;nde des &#167; 132 Abs. 2 VwGO vorliegt.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>36&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"36\"/><strong>Beschluss vom 20. Dezember 2016</strong></td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>37&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"37\"/>Der Streitwert f&#252;r das Berufungsverfahren wird nach &#167; 63 Abs. 2 Satz 1, &#167; 52 Abs. 2 GKG auf 10.000,-- EUR festgesetzt (vgl. hierzu VG Stuttgart, Beschluss vom 13.04.2016 - 8 K 4573/14 -).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>38&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"38\"/>Der Beschluss ist unanfechtbar (&#167; 152 Abs. 1 VwGO).</td></tr></table>\n</td></tr></table>\n<h2>Gründe</h2>\n\n<table><tr><td>&#160;</td><td>    <table><tr><td/></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>21&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"21\"/>Die Berufung ist nach ihrer Zulassung durch das Verwaltungsgericht statthaft und auch sonst zul&#228;ssig, insbesondere wurde sie rechtzeitig eingelegt und begr&#252;ndet.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>22&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"22\"/>Die Berufung bleibt aber in der Sache ohne Erfolg. Denn das Verwaltungsgericht hat der zul&#228;ssigen Klage der Kl&#228;gerin (vgl. dazu nachfolgend 1.), soweit &#252;ber sie noch zu entscheiden war, zu Recht stattgegeben. Denn die Kl&#228;gerin hat einen Anspruch auf Erteilung einer Genehmigungsurkunde f&#252;r den Linienverkehr mit Kraftfahrzeugen f&#252;r die Linie ... mit der Geltungsdauer 01.10.2014 bis 30.09.2024 (2.).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>23&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"23\"/>1. Zu Recht und mit zutreffender Begr&#252;ndung ist das Verwaltungsgericht davon ausgegangen, dass die Klage auf Erteilung der Genehmigungsurkunde als allgemeine Leistungsklage statthaft und auch sonst zul&#228;ssig ist. Insbesondere stellt sich die vom Beklagten begehrte Ma&#223;nahme - die Erteilung oder Aush&#228;ndigung der Genehmigungsurkunde gem&#228;&#223; &#167; 15 Abs. 2 PBefG - nicht als mit Widerspruch und Verpflichtungsklage zu erstreitender Verwaltungsakt dar (vgl. dazu ausf&#252;hrlich Urteil des Senats vom 27.10.2016 - 12 S 2257/14 - UA S. 10 = juris Rn. 21). Soweit der Beklagte, der selbst vom vorherigen Eintritt der Genehmigungsfiktion nach &#167; 15 Abs. 1 Satz 5 PBefG ausgeht, mit Bescheid vom 16.10.2014 eine Genehmigung f&#252;r die beantragte Streckenf&#252;hrung erteilt hat (Ziff. I. 1. des Bescheids), um diese sodann auf die Zeit vom 01.10.2014 bis zum 31.12.2019 zu befristen (Ziff. I. 2. des Bescheids), ist die Kl&#228;gerin durch die (nochmalige) Genehmigung nicht beschwert und hat diese Entscheidung deshalb zu Recht nicht zum Gegenstand ihrer Klage gemacht. Indes weicht die Befristung bis zum 31.12.2019 (Ziff. I. 2. des Bescheids) vom Inhalt des Genehmigungsantrags der Kl&#228;gerin und von der gem&#228;&#223; &#167; 15 Abs. 1 Satz 5 PBefG fingierten Genehmigung mit einer Geltungsdauer bis zum 30.09.2024 ab, so dass die Kl&#228;gerin die Verf&#252;gung Ziff. I. 2. insoweit mit der Anfechtungsklage anzugreifen berechtigt ist. Dies hat das Verwaltungsgericht zutreffend erkannt und seiner Entscheidung zugrunde gelegt.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>24&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"24\"/>2. Zu Recht und mit wiederum zutreffender Begr&#252;ndung hat das Verwaltungsgericht die Beklagte zur Erteilung einer Genehmigungsurkunde f&#252;r den Linienverkehr mit Kraftfahrzeugen f&#252;r die Linie ... mit der Geltungsdauer 01.10.2014 bis 30.09.2024 verurteilt.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>25&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"25\"/>a) Nach &#167; 15 Abs. 2 Satz 1 PBefG wird dem Antragsteller eine Genehmigungsurkunde erteilt, wenn die Entscheidung &#252;ber den Antrag unanfechtbar geworden ist. Dies war hier mit Ablauf des 13.12.2013 der Fall. Das Verwaltungsgericht hat insoweit zutreffend ausgef&#252;hrt, dass die Kl&#228;gerin unter Wahrung der Frist des &#167; 12 Abs. 5 Satz 1 PBefG einen vollst&#228;ndigen Antrag auf Wiedererteilung der Linienverkehrsgenehmigung f&#252;r die Dauer von zehn Jahren gestellt hat. Dieser Antrag hat die Frist des &#167; 15 Abs. 1 Satz 2 PBefG in Gang gesetzt, die vor Fristablauf am 13.12.2013 vom Beklagten nicht nach Ma&#223;gabe des &#167; 15 Abs. 1 S&#228;tze 3 und 4 PBefG verl&#228;ngert wurde. Deshalb gilt die Genehmigung gem&#228;&#223; &#167; 15 Abs. 1 Satz 5 PBefG mit Ablauf des 13.12.2013 als erteilt. Das stellt auch der Beklagte nicht mehr in Frage.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>26&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"26\"/>An dem Umstand des Eintritts der Genehmigungsfiktion &#228;ndert weder die am 27.12.2013 ausgesprochene Fristverl&#228;ngerung bis zum 31.01.2014 etwas, die im &#220;brigen ebenfalls nicht eingehalten wurde, noch die sp&#228;tere Genehmigungserteilung durch den Beklagten mit Bescheid vom 16.10.2014 (Verf&#252;gung Ziff. I. 1.). Letztere vermag die bereits mit Ablauf des 13.12.2013 als erteilt geltende Genehmigung insbesondere nicht zu negieren oder ihr eine abweichenden Inhalt beizumessen (zutr. U. Stelkens, in: Stelkens/Bonk/Sachs, VwVfG, 8. Aufl., &#167; 42a Rn. 47).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>27&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"27\"/>b) Da die Kl&#228;gerin die mit Ablauf des 13.12.2013 als erteilt geltende Genehmigung nicht angefochten hat und auch Anfechtungsrechte Dritter weder normativ vorgezeichnet noch sonst ersichtlich sind, ist die Genehmigung zwischenzeitlich bestandskr&#228;ftig und damit im Rechtssinne &#8222;unanfechtbar&#8220; (&#167; 15 Abs. 2 Satz 1 PBefG) geworden mit der Folge, dass die Kl&#228;gerin die Erteilung der Genehmigungsurkunde verlangen kann.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>28&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"28\"/>c) Anders als der Beklagte meint, hat die mit Ablauf des 13.12.2013 als erteilt geltende Genehmigung eine Geltungsdauer bis zum 30.09.2024 (aa). Hieran &#228;ndern weder der seinerzeit in Entstehung befindliche Nahverkehrsplan (bb) noch Art. 5 und 8 der VO 1370/2007 (cc) etwas.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>29&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"29\"/>aa) Das Verwaltungsgericht hat in dem mit der Berufung angegriffenen Urteil zutreffend erkannt, dass die gem&#228;&#223; &#167; 15 Abs. 1 Satz 5 PBefG als erteilt geltende Linienverkehrsgenehmigung eine Geltungsdauer bis zum 30.09.2024 hat. Es liegt im Wesen einer fingierten Genehmigung, dass f&#252;r deren Inhalt vor allem der Genehmigungsantrag ma&#223;geblich ist. In diesem wurde - unter Hinweis der Kl&#228;gerin auf das veraltete Antragsformular und die Novelle des PBefG - eine Geltungsdauer von zehn Jahren beantragt; die Kl&#228;gerin hat hierf&#252;r u.a. anstehende Investitionen ins Feld gef&#252;hrt (vgl. zur Ber&#252;cksichtigung der Investitionen mit Blick auf die Geltungsdauer: Heinze, in: Heinze/Fehling/Fiedler, PBefG, 2. Aufl., 2014, &#167; 16 Rn. 7 ff.). Selbst wenn man mit dem Verwaltungsgericht davon ausgehen wollte, dass die Genehmigung mit dem beantragten Inhalt nur als erteilt gelten kann, wenn dieser sich im rechtlich zul&#228;ssigen Rahmen bewegt, die Beh&#246;rde daher (abstrakt) genauso h&#228;tte entscheiden k&#246;nnen, erweist sich die beantragte Geltungsdauer von zehn Jahren als &#8222;fiktionsf&#228;hig&#8220;. Die Geltungsdauer einer Genehmigung f&#252;r den Linienverkehr mit Kraftfahrzeugen darf gem&#228;&#223; &#167; 16 Abs. 2 Satz 2 PBefG zehn Jahre nicht &#252;berschreiten. Hierbei handelt es sich um die in der Praxis offenbar &#252;bliche gewordene Regelfrist (vgl. Heinze, a.a.O., &#167; 16 Rn. 13; Bidinger, PBefG, Loseblattslg., Band 1, &#167; 16 Randbem. 6d und 7), die u.a. auch der Berufsfreiheit der Unternehmer (Art. 12 Abs. 1 GG) Rechnung tr&#228;gt. Die von der Kl&#228;gerin beantragte Geltungsdauer h&#228;lt sich damit innerhalb der gesetzlichen Grenzen. F&#252;r die Frage der &#8222;Fiktionsf&#228;higkeit&#8220; kommt es auf die generelle Befugnis der Beh&#246;rde und nicht darauf an, wie im konkreten Fall zu entscheiden gewesen w&#228;re.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>30&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"30\"/>&#167; 16 Abs. 2 Satz 1 PBefG sieht vor, dass die Geltungsdauer im konkreten Fall von der Genehmigungsbeh&#246;rde unter Ber&#252;cksichtigung der &#246;ffentlichen Verkehrsinteressen zu bemessen ist. Ob der Beh&#246;rde hierbei Ermessen zukommt und inwieweit gegebenenfalls auch die wirtschaftlichen Interessen des Unternehmers einzustellen sind, ist umstritten. Vorliegend kommt es darauf jedoch nicht an. Welche Entscheidung im konkreten Einzelfall rechtm&#228;&#223;ig zu treffen w&#228;re, kann schon deshalb nicht ma&#223;geblich sein, weil eine Bemessung nach Ma&#223;gabe des &#167; 16 Abs. 2 Satz 1 PBefG durch die Genehmigungsbeh&#246;rde erfolgen m&#252;sste. Hieran fehlt es bei einer Fiktion aber naturgem&#228;&#223;. In diesen F&#228;llen kommt es daher - selbst bei enger Auffassung - nur darauf an, ob die Beh&#246;rde eine entsprechende Genehmigung (abstrakt) h&#228;tte erteilen d&#252;rfen, was bei Einhaltung der gesetzlichen H&#246;chstgeltungsdauer des &#167; 16 Abs. 2 Satz 2 PBefG der Fall ist.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>31&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"31\"/>bb) Der seinerzeit in Entstehung befindliche neue Nahverkehrsplan &#228;ndert daran nichts. Zwar sind bei der Bemessung der Geltungsdauer im Falle einer gesetzlichen Entscheidung gem&#228;&#223; &#167; 16 Abs. 2 Satz 1 PBefG die &#246;ffentlichen Verkehrsinteressen und dabei insbesondere ein Nahverkehrsplan gem&#228;&#223; &#167; 8 Abs. 3a Satz 2 PBefG zu beachten. Dies mag auch f&#252;r den Nahverkehrsplan des Landkreises Heilbronn gelten, der unter Beteiligung der verschiedenen Verkehrsunternehmer des Landkreises - auch der Kl&#228;gerin - zustande gekommen ist. Der Nahverkehrsplan einschlie&#223;lich Linienb&#252;ndelungskonzept war aber zum Zeitpunkt des Fiktionseintritts noch nicht beschlossen. Die Beschlussfassung erfolgte erst ein knappes Jahr sp&#228;ter am 20.10.2014. Schon deshalb stand der Nahverkehrsplan Heilbronn dem Fiktionseintritt nicht entgegen (vgl. auch Bidinger, a.a.O., &#167; 16 Randbem. 6g). &#167; 8 Abs. 3a Satz 2 PBefG sieht die Ber&#252;cksichtigungspflicht nur vor f&#252;r Nahverkehrspl&#228;ne, die bereits zustande gekommen sind. Selbst wenn man aber - mit einer in Rechtsprechung und Literatur vertretenen Auffassung (VGH Bad.-W&#252;rtt., Beschluss vom 08.10.1998 - 3 S 1650/97 - BA S. 5 und 6; Fielitz/Gr&#228;tz, PBefG, Loseblattslg., Band 1, &#167; 16 Rn. 16) - auch im Entstehen befindliche Nahverkehrspl&#228;ne bereits ber&#252;cksichtigen k&#246;nnen sollte, &#228;nderte dies im vorliegenden Fall nichts am Fiktionseintritt. Denn durch den Eintritt der Genehmigungsfiktion wird nicht auch zugleich die Rechtm&#228;&#223;igkeit der Genehmigung fingiert. Im Gegenteil liegt es nachgerade im Wesen einer allein an den Genehmigungsantrag ankn&#252;pfenden Fiktion, dass die &#8222;erzeugte&#8220; Genehmigung wirksam und bestandskr&#228;ftig werden kann, obwohl sie nicht im Einklang mit dem materiellen Recht steht (vgl. zur verfassungsrechtlich fragw&#252;rdigen Rechtm&#228;&#223;igkeitsfiktion: U. Stelkens, in: Stelkens/Bonk/Sachs, VwVfG, 8. Aufl., &#167; 42a Rn. 14). &#167; 15 Abs. 1 Satz 5 PBefG nimmt es deshalb hin, dass eine Genehmigung als erteilt gilt, die unter Ber&#252;cksichtigung der in einem beschlossenen oder in Aufstellung befindlichen Nahverkehrsplan eine k&#252;rzere Befristung als die Maximalfrist des &#167; 16 Abs. 2 Satz 2 PBefG gerechtfertigt h&#228;tte. F&#252;r den Inhalt der an den Antrag, insbesondere die beantragte Geltungsdauer ankn&#252;pfenden Fiktionsgenehmigung kann es auf die &#220;berlegung, wie die Beh&#246;rde unter Ber&#252;cksichtigung der &#246;ffentlichen Verkehrsinteressen h&#228;tte entscheiden k&#246;nnen, nicht ankommen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>32&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"32\"/>cc) Schlie&#223;lich stehen Art. 5 und 8 der VO 1370/2007 dem Eintritt der Genehmigungsfiktion f&#252;r eine Linienverkehrsgenehmigung mit einer Geltungsdauer bis 30.09.2024 nicht entgegen. Nach Art. 8 Abs. 2 VO 1370/2007 muss die Vergabe von Auftr&#228;gen f&#252;r den &#246;ffentlichen Verkehr auf Schiene und Stra&#223;e - unbeschadet von Art. 8 Abs. 3 ab dem 03.12.2019 im Einklang mit Art. 5 der n&#228;mlichen Verordnung erfolgen. Ab diesem Zeitpunkt erfolgt die Auftragsvergabe nach einheitlichen und formalisierteren Kriterien (vgl. Baumeister, Recht des &#214;PNV, Praxishandbuch, Band 2, 2013, Art. 5 VO 1370/2007 Rn. 94 ff.; zum &#220;bergangsrecht ebenda Rn. 145 ff, insbes. Rn. 149). Die &#220;bergangsvorschrift ist aber - worauf der Beigeladene Ziff. 1 zutreffend hinweist - hinreichend eindeutig gefasst. Erst ab dem 03.12.2019 muss die Vergabe von Auftr&#228;gen f&#252;r den &#246;ffentlichen Verkehr im Einklang mit Art. 5 VO 1370/2007 erfolgen. Es liegt an den Mitgliedstaaten zu bewerkstelligen, auf welche Weise Art. 5 VO 1370/2007 ab dem 03.12.2019 Rechnung getragen werden kann (vgl. auch Art. 8 Abs. 2 Satz 2 VO 1370/2007). Die (anf&#228;ngliche) Befristung der Linienverkehrsgenehmigungen bis zu diesem Zeitpunkt mag ebenso in Betracht kommen wie R&#252;cknahme und Widerruf der Genehmigungen, soweit diese eine l&#228;ngere Geltungsdauer haben. Dass diese unionsrechtlichen Bestimmungen dem Eintritt der Genehmigungsfiktion mit einer l&#228;ngeren Geltungsdauer der Linienverkehrsgenehmigung zwingend entgegenstehen, vermag der Senat aber nicht festzustellen.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>33&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"33\"/>d) Soweit die demnach mit Ablauf des 13.12.2013 als mit einer Geltungsdauer bis zum 30.09.2024 als erteilt geltende Genehmigung durch Verf&#252;gung Ziff. I. 2. vom 16.10.2014 durch den Beklagten auf den 31.12.2019 befristet wurde, ist diese Entscheidung rechtswidrig und verletzt die Kl&#228;gerin in ihren Rechten (&#167; 113 Abs. 1 Satz 1 VwGO). Diese nachtr&#228;gliche zeitliche Befristung kann sich auf keine Erm&#228;chtigungsgrundlage im Personenbef&#246;rderungsgesetz st&#252;tzen, namentlich sieht &#167; 16 PBefG zwar die Befristung einer zu erteilenden Genehmigung, nicht aber die nachtr&#228;gliche zeitliche Befristung einer bereits erteilten Genehmigung vor. Auch &#167; 15 Abs. 3 PBefG bietet f&#252;r eine nachtr&#228;gliche zeitliche Befristung einer bereits als erteilt geltenden Genehmigung mit l&#228;ngerer Laufzeit keine Handhabe. Soweit in Rechtsprechung und Literatur die Auffassung vertreten wird, die Geltungsdauer stelle keine Nebenbestimmung, sondern eine inhaltliche Beschr&#228;nkung der Genehmigung dar (so z.B. VG Karlsruhe, Urteil vom 09.02.2010 - 8 K 1038/09 - juris Rn. 17; Fielitz/Gr&#228;tz, a.a.O., &#167; 16 Rn. 1), muss sich die nachtr&#228;gliche zeitliche Verk&#252;rzung einer als erteilt geltenden Genehmigung an den allgemeinen Regeln der &#167;&#167; 48 ff. LVwVfG messen lassen. Die hier im Streit stehende Verf&#252;gung Ziff. I. 2. findet in diesen Bestimmungen keine Rechtsgrundlage, insbesondere ist nicht ersichtlich, dass der Beklagte eine Teilr&#252;cknahme bzw. einen Teilwiderruf der als erteilt geltenden Linienverkehrsgenehmigung aussprechen wollte; Ermessen ist insoweit nicht ausge&#252;bt. Auch zeigt der unter dem 12.07.2016 verf&#252;gte R&#252;cknahme-/Widerrufsbescheid, dass der Beklagte fr&#252;her nicht nach Ma&#223;gabe der &#167;&#167; 48 ff. LVwVfG handeln wollte oder gehandelt hat. Auch die Voraussetzungen f&#252;r einen nachtr&#228;glichen Erlass einer Befristung nach Ma&#223;gabe des &#167; 36 Abs. 2 LVwVfG liegen nicht vor (vgl. dazu U. Stelkens, a.a.O., &#167; 36 Rn. 41).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>34&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"34\"/>e) Der Erteilung der Genehmigungsurkunde mit dem begehrten Inhalt steht schlie&#223;lich auch nicht der Umstand entgegen, dass der Beklagte mit Verf&#252;gung vom 12.07.2016 &#8222;die mit Ablauf des 13.12.2013 eingetretene Genehmigungsfiktion zur&#252;ckgenommen, hilfsweise widerrufen, hat, soweit sie &#252;ber den 31.12.2019 hinaus befristet ist&#8220;. Denn die Kl&#228;gerin hat gegen diesen Bescheid Widerspruch eingelegt. Die mit der Einlegung eines zul&#228;ssigen Widerspruchs verbundene aufschiebende Wirkung hat zur Folge, dass die getroffene Regelung - gleich ob man insoweit die sog. Wirksamkeits- oder die Vollziehbarkeitstheorie zugrunde legt (vgl. dazu Schoch, in: Schoch/Schneider/Bier, VwGO, Band 1, &#167; 80 Rn. 89 ff.) - vorl&#228;ufig keine Folgen zeitigt, namentlich die nicht f&#252;r sofort vollziehbar erkl&#228;rte R&#252;cknahme der Erteilung der Genehmigungsurkunde derzeit nicht mit Erfolg entgegen gehalten werden kann.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>35&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"35\"/>3. Die Kostenentscheidung folgt aus &#167; 154 Abs. 2 VwGO. Die Revision ist nicht zuzulassen, da keiner der Gr&#252;nde des &#167; 132 Abs. 2 VwGO vorliegt.</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>36&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"36\"/><strong>Beschluss vom 20. Dezember 2016</strong></td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>37&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"37\"/>Der Streitwert f&#252;r das Berufungsverfahren wird nach &#167; 63 Abs. 2 Satz 1, &#167; 52 Abs. 2 GKG auf 10.000,-- EUR festgesetzt (vgl. hierzu VG Stuttgart, Beschluss vom 13.04.2016 - 8 K 4573/14 -).</td></tr></table>\n    </td></tr><tr><td valign=\"top\"><table><tr><td>38&#160;</td></tr></table></td><td><table><tr><td><rd nr=\"38\"/>Der Beschluss ist unanfechtbar (&#167; 152 Abs. 1 VwGO).</td></tr></table>\n</td></tr></table>"
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