BGB § 1575 Ausbildung, Fortbildung oder Umschulung

Bürgerliches Gesetzbuch

(1) Ein geschiedener Ehegatte, der in Erwartung der Ehe oder während der Ehe eine Schul- oder Berufsausbildung nicht aufgenommen oder abgebrochen hat, kann von dem anderen Ehegatten Unterhalt verlangen, wenn er diese oder eine entsprechende Ausbildung sobald wie möglich aufnimmt, um eine angemessene Erwerbstätigkeit, die den Unterhalt nachhaltig sichert, zu erlangen und der erfolgreiche Abschluss der Ausbildung zu erwarten ist. Der Anspruch besteht längstens für die Zeit, in der eine solche Ausbildung im Allgemeinen abgeschlossen wird; dabei sind ehebedingte Verzögerungen der Ausbildung zu berücksichtigen.

(2) Entsprechendes gilt, wenn sich der geschiedene Ehegatte fortbilden oder umschulen lässt, um Nachteile auszugleichen, die durch die Ehe eingetreten sind.

(3) Verlangt der geschiedene Ehegatte nach Beendigung der Ausbildung, Fortbildung oder Umschulung Unterhalt nach § 1573, so bleibt bei der Bestimmung der ihm angemessenen Erwerbstätigkeit (§ 1574 Abs. 2) der erreichte höhere Ausbildungsstand außer Betracht.

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Beschluss vom Bundesgerichtshof (12. Zivilsenat) - XII ZB 170/16
2. August 2017
XII ZB 170/16 2. August 2017
Urteil vom Bundesgerichtshof (12. Zivilsenat) - XII ZR 6/15
4. November 2015
XII ZR 6/15 4. November 2015
Beschluss vom Bundesgerichtshof (12. Zivilsenat) - XII ZB 251/14
10. Juni 2015
XII ZB 251/14 10. Juni 2015
Urteil vom Landessozialgericht Niedersachsen-Bremen (1. Senat) - L 1/4 KR 17/13
29. Januar 2015
L 1/4 KR 17/13 29. Januar 2015
Beschluss vom Oberlandesgericht Karlsruhe - 2 UF 238/13
28. April 2014
2 UF 238/13 28. April 2014
Urteil vom Saarländisches Oberlandesgericht Saarbrücken - 9 UF 163/06
25. Mai 2007
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Urteil vom Oberlandesgericht Karlsruhe - 16 UF 84/03
23. Oktober 2003
16 UF 84/03 23. Oktober 2003