FamFG § 238 Abänderung gerichtlicher Entscheidungen

Gesetz über das Verfahren in Familiensachen und in den Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit

(1) Enthält eine in der Hauptsache ergangene Endentscheidung des Gerichts eine Verpflichtung zu künftig fällig werdenden wiederkehrenden Leistungen, kann jeder Teil die Abänderung beantragen. Der Antrag ist zulässig, sofern der Antragsteller Tatsachen vorträgt, aus denen sich eine wesentliche Veränderung der der Entscheidung zugrunde liegenden tatsächlichen oder rechtlichen Verhältnisse ergibt.

(2) Der Antrag kann nur auf Gründe gestützt werden, die nach Schluss der Tatsachenverhandlung des vorausgegangenen Verfahrens entstanden sind und deren Geltendmachung durch Einspruch nicht möglich ist oder war.

(3) Die Abänderung ist zulässig für die Zeit ab Rechtshängigkeit des Antrags. Ist der Antrag auf Erhöhung des Unterhalts gerichtet, ist er auch zulässig für die Zeit, für die nach den Vorschriften des bürgerlichen Rechts Unterhalt für die Vergangenheit verlangt werden kann. Ist der Antrag auf Herabsetzung des Unterhalts gerichtet, ist er auch zulässig für die Zeit ab dem Ersten des auf ein entsprechendes Auskunfts- oder Verzichtsverlangen des Antragstellers folgenden Monats. Für eine mehr als ein Jahr vor Rechtshängigkeit liegende Zeit kann eine Herabsetzung nicht verlangt werden.

(4) Liegt eine wesentliche Veränderung der tatsächlichen oder rechtlichen Verhältnisse vor, ist die Entscheidung unter Wahrung ihrer Grundlagen anzupassen.

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Beschluss vom Oberlandesgericht Karlsruhe - 20 UF 123/20
28. Februar 2022
20 UF 123/20 28. Februar 2022
Beschluss vom Oberlandesgericht Stuttgart - 11 WF 141/20
11. Januar 2021
11 WF 141/20 11. Januar 2021
Beschluss vom Oberlandesgericht Karlsruhe - 20 UF 105/18
16. Mai 2019
20 UF 105/18 16. Mai 2019
Beschluss vom Oberlandesgericht Düsseldorf - 6 UF 96/18
30. November 2018
6 UF 96/18 30. November 2018
Beschluss vom Bundesgerichtshof (12. Zivilsenat) - XII ZB 285/17
20. Juni 2018
XII ZB 285/17 20. Juni 2018
Beschluss vom Bundesgerichtshof (12. Zivilsenat) - XII ZB 121/17
11. April 2018
XII ZB 121/17 11. April 2018
Beschluss vom Oberlandesgericht Celle (Senat für Familiensachen) - 21 WF 219/17
7. Februar 2018
21 WF 219/17 7. Februar 2018
Beschluss vom Bundesgerichtshof (12. Zivilsenat) - XII ZB 116/16
8. Februar 2017
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Beschluss vom Bundesgerichtshof (12. Zivilsenat) - XII ZB 422/15
7. Dezember 2016
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Beschluss vom Oberlandesgericht Rostock (1. Senat für Familiensachen) - 10 UF 16/16
6. Dezember 2016
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