BGB § 1613 Unterhalt für die Vergangenheit

Bürgerliches Gesetzbuch

(1) Für die Vergangenheit kann der Berechtigte Erfüllung oder Schadensersatz wegen Nichterfüllung nur von dem Zeitpunkt an fordern, zu welchem der Verpflichtete zum Zwecke der Geltendmachung des Unterhaltsanspruchs aufgefordert worden ist, über seine Einkünfte und sein Vermögen Auskunft zu erteilen, zu welchem der Verpflichtete in Verzug gekommen oder der Unterhaltsanspruch rechtshängig geworden ist. Der Unterhalt wird ab dem Ersten des Monats, in den die bezeichneten Ereignisse fallen, geschuldet, wenn der Unterhaltsanspruch dem Grunde nach zu diesem Zeitpunkt bestanden hat.

(2) Der Berechtigte kann für die Vergangenheit ohne die Einschränkung des Absatzes 1 Erfüllung verlangen

1.
wegen eines unregelmäßigen außergewöhnlich hohen Bedarfs (Sonderbedarf); nach Ablauf eines Jahres seit seiner Entstehung kann dieser Anspruch nur geltend gemacht werden, wenn vorher der Verpflichtete in Verzug gekommen oder der Anspruch rechtshängig geworden ist;
2.
für den Zeitraum, in dem er
a)
aus rechtlichen Gründen oder
b)
aus tatsächlichen Gründen, die in den Verantwortungsbereich des Unterhaltspflichtigen fallen,
an der Geltendmachung des Unterhaltsanspruchs gehindert war.

(3) In den Fällen des Absatzes 2 Nr. 2 kann Erfüllung nicht, nur in Teilbeträgen oder erst zu einem späteren Zeitpunkt verlangt werden, soweit die volle oder die sofortige Erfüllung für den Verpflichteten eine unbillige Härte bedeuten würde. Dies gilt auch, soweit ein Dritter vom Verpflichteten Ersatz verlangt, weil er anstelle des Verpflichteten Unterhalt gewährt hat.

Referenzen

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Zitiert von

Beschluss vom Oberlandesgericht Celle (Senat für Familiensachen) - 21 UF 187/21
15. November 2021
21 UF 187/21 15. November 2021
Beschluss vom Pfälzisches Oberlandesgericht Zweibrücken (2. Senat für Familiensachen) - 2 UF 61/21
6. Juli 2021
2 UF 61/21 6. Juli 2021
Beschluss vom Oberlandesgericht Koblenz (2. Senat für Familiensachen) - 9 UF 276/19
25. März 2020
9 UF 276/19 25. März 2020
Beschluss vom Hanseatisches Oberlandesgericht (3. Senat für Familiensachen) - 12 UF 231/13
30. Oktober 2018
12 UF 231/13 30. Oktober 2018
Beschluss vom Bundesgerichtshof (12. Zivilsenat) - XII ZB 385/17
19. September 2018
XII ZB 385/17 19. September 2018
Beschluss vom Oberlandesgericht Oldenburg (3. Senat für Familiensachen) - 11 WF 110/18
27. Juni 2018
11 WF 110/18 27. Juni 2018
Beschluss vom Oberlandesgericht Karlsruhe - 2 UF 113/16
23. Februar 2018
2 UF 113/16 23. Februar 2018
Beschluss vom Bundesgerichtshof (12. Zivilsenat) - XII ZB 133/17
31. Januar 2018
XII ZB 133/17 31. Januar 2018
Beschluss vom Bundesgerichtshof (12. Zivilsenat) - XII ZB 201/16
15. Februar 2017
XII ZB 201/16 15. Februar 2017
Beschluss vom Oberlandesgericht Rostock (1. Senat für Familiensachen) - 10 UF 16/16
6. Dezember 2016
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