WpHG § 37c Schadenersatz wegen Veröffentlichung unwahrer Insiderinformationen

Gesetz über den Wertpapierhandel

(1) Veröffentlicht der Emittent von Finanzinstrumenten, die zum Handel an einer inländischen Börse zugelassen sind, in einer Mitteilung nach Artikel 17 der Verordnung (EU) Nr. 596/2014 eine unwahre Insiderinformation, die ihn unmittelbar betrifft, ist er einem Dritten zum Ersatz des Schadens verpflichtet, der dadurch entsteht, dass der Dritte auf die Richtigkeit der Insiderinformation vertraut, wenn der Dritte

1.
die Finanzinstrumente nach der Veröffentlichung erwirbt und er bei dem Bekanntwerden der Unrichtigkeit der Insiderinformation noch Inhaber der Finanzinstrumente ist oder
2.
die Finanzinstrumente vor der Veröffentlichung erwirbt und vor dem Bekanntwerden der Unrichtigkeit der Insiderinformation veräußert.

(2) Nach Absatz 1 kann nicht in Anspruch genommen werden, wer nachweist, dass er die Unrichtigkeit der Insiderinformation nicht gekannt hat und die Unkenntnis nicht auf grober Fahrlässigkeit beruht.

(3) Der Anspruch nach Absatz 1 besteht nicht, wenn der Dritte die Unrichtigkeit der Insiderinformation im Falle des Absatzes 1 Nr. 1 bei dem Erwerb oder im Falle des Absatzes 1 Nr. 2 bei der Veräußerung kannte.

(4) Weitergehende Ansprüche, die nach Vorschriften des bürgerlichen Rechts auf Grund von Verträgen oder vorsätzlichen unerlaubten Handlungen erhoben werden können, bleiben unberührt.

(5) Eine Vereinbarung, durch die Ansprüche des Emittenten gegen Vorstandsmitglieder wegen der Inanspruchnahme des Emittenten nach Absatz 1 im Voraus ermäßigt oder erlassen werden, ist unwirksam.

Referenzen

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Zitiert von

Beschluss vom Oberlandesgericht Celle (1. Kartellsenat) - 13 Kap 1/16
30. September 2022
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Beschluss vom Oberlandesgericht München - 8 U 8302/21
19. September 2022
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Beschluss vom Oberlandesgericht München - 8 U 5530/21
6. Mai 2022
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Beschluss vom Oberlandesgericht Braunschweig (3. Zivilsenat) - 3 W 6/18
10. Juni 2020
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Beschluss vom Landgericht Braunschweig (5. Zivilkammer) - 5 OH 62/16
5. August 2016
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Urteil vom Oberlandesgericht Braunschweig (7. Zivilsenat) - 7 U 59/14
12. Januar 2016
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Urteil vom Oberlandesgericht Stuttgart - 2 U 102/14
26. März 2015
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Urteil vom Oberlandesgericht Karlsruhe - 17 U 242/12
25. Februar 2014
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